We(s)tcoast

Habe ich euch eigentlich schon gesagt, wie die Maori Neuseeland nennen?! Aotearoa – Land der langen weißen Wolke. Diese Wolke verfolgt uns die letzten Tage.

Es war ANZAC Day, das ist hier ein Akronym für Australia and New Zealand Army Corps und wird immer am 25. April zelebriert. Wie es sich für einen ordentlichen Touristen gehört, haben wir ebenfalls den Gefallenen des ersten Weltkrieges gedacht. Wir müssen aber gestehen, dass wir eher australisch an die Sache gegangen sind. Wir haben also den ganzen Tag gegessen und getrunken. Wir haben sogar mal den Gaskocher ausgelassen und sind in der Lachsmetropole Lake Paringa essen gegangen.

Dinner an ANZAC Day - Lake Paringa

Dinner an ANZAC Day – Lake Paringa

Unser neuseeländisches Campergetränk ist heißer Kakao mit Bunderberg Rum. Es gibt zwar immer Diskussionen, wer noch einmal raus geht Milch ansetzen, aber sonst ist es perfekt bei dem nass-kalten Wetter.

Camperleben mit Rum - Franz Josef Gletscher

Camperleben mit Rum – Franz Josef Gletscher

Kurz nach 6 Uhr klingelte der Wecker um pünktlich an der Glacier Base zu sein, denn heute sollte der Tag sein, an dem ich endlich mal Heli fliege und den Franz Josef Gletscher bezwinge! Es regnete bereits die ganze Nacht und es sah auch nicht nach Besserung aus, deshalb versuchte Tony bereits meine Vorfreude und Enthusiasmus zu bremsen. Im Helicenter schauten wir schon in traurige Gesichter und erfuhren, dass der Heli nicht fliegen kann und wurden auf den nächsten Tag verschoben. Was nun tun in einem Städtchen, dass von seinem Gletscher lebt. Natürlich ins Kiwihaus gehen, wollte ich doch endlich das Nationaltier sehen.

Erster Kiwikontakt - Franz Josef Gletscher

Erster Kiwikontakt – Franz Josef Gletscher

Kiwi-Fakt des Tages: Kiwis legen im Verhältnis zu ihrer Körpergröße die größten Vogeleier der Welt. Sie erreichen bis zu 30 Prozent des Körpergewichts des Weibchens.

Große Eier - Franz Josef Gletscher

Große Eier – Franz Josef Gletscher

Nach all den vielen Erkenntnissen und der Beobachtung zweier zuckersüßer Kiwis im Nachthaus (deswegen leider keine Bilder) ging es in die Hot Pools. Hier konnten sich unsere geschundenen Camperkörper bei bis zu 40 Grad heißem Wasser erholen.

Gegen 6 Uhr am nächsten Morgen machte sich das Gefühl von Harndrang in mir bemerkbar und zu meinem Erstaunen hörte ich keinen Regen mehr aufs Dach trommeln. Ich traute mich also raus und konnte kaum glauben, dass ich den Sternenhimmel sah. Fix Tony geweckt, der auch glaubte ich wolle ihn reinlegen und schon sahen wir uns heute endlich im Heli auf dem Gletscher. Ich traf direkt alle nötigen Vorkehrungen. Fix in die lange Unterhose geschlüpft, Hemd in die Hose gesteckt und ich war für einen Tag auf dem Gletscher bereit.
Bei diesem Blick aus dem Bett ja wohl verständlich.

Aufstehen bei gutem Wetter - Fox Gletscher

Aufstehen bei gutem Wetter – Fox Gletscher

Bei dem blauem Himmel fiel Tony auch direkt ein kleiner morgendlicher Spaziergang ein. Es ging zum Lake Matheson. Hier sahen endlich mal Mt. Cook in seiner ganzen Schönheit.

Blick auf Mt. Cook und Mt. Tasman - Fox

Blick auf Mt. Cook und Mt. Tasman – Fox

Doch wir waren noch nicht einmal ganz um den See herum, da war die große lange weiße Wolke schon wieder da und es fing an zu regnen, was für die Region ja typisch ist.

Regenreich - Franz Josef Gletscher

Regenreich – Franz Josef Gletscher

Die Dame im Helicenter schaute uns schon beim Betreten traurig an und meinte: „All flights are canceled.“. Da Wetterbesserung erst in den nächsten 4 bis 5 Tagen in Sicht war, stornierten wir unser Eis-Abenteuer schweren Herzens.

Es ging weiter Richtung Norden die Westküste entlang. Um Inspiration für eine Abwechslung unseres Frühstück zu bekommen, hielten wir bei den Pancake Rocks.

Tony mit seinem Kiwi-Poncho - Pancake Rocks

Tony mit seinem Kiwi-Poncho – Pancake Rocks

Diese Eierkuchen sind vor 30 Millionen Jahren entstanden und hier sieht man richtig die schichtweise Ablagerung von Kalk- und Tonsedimenten. Ich war in der Schule immer sehr skeptisch, ob das wirklich immer alles so Schicht für Schicht passiert, aber jetzt glaube ich es dann doch.

Steinschichten - Pancake Rocks

Steinschichten – Pancake Rocks

Am Abend kehrten wir in die Pines Tavern ein. Netter Wirt, der wohl auch sein bester Kunde ist. Es gab lecker Ale aus der Region, Fish&Chips für unschlagbare 4$ und man konnte im Garten campen.

Das versprochene bessere Wetter ließ am Morgen jedoch noch auf sich warten, so mussten wir mit Regenjacken und Poncho zum Charming Creek Walk aufbrechen. Ein netter vorfrühstücklicher zwei Stunden Spaziergang auf alten Schienen entlang über Brücken, durch Tunnel und vorbei an Wasserfällen.

Auf den Schienen - Charming Creek

Auf den Schienen – Charming Creek

Wacklige Brücken - Charming Creek

Wacklige Brücken – Charming Creek

Durch den Tunnel - Charming Creek

Durch den Tunnel – Charming Creek

Mangatini Falls - Charming Creek

Mangatini Falls – Charming Creek

Leider haben wir ein ersten Roadopfer zu verzeichnen. Neuseeland hat eine braune Ente weniger. Wie kann man auch auf einer Straße auf der stundenlang kein Auto kommt, loswatscheln wenn aus beiden Richtungen eins kommt?!

Danach ging es zum größten Kalkstein-Felsbogen auf der Südhalbkugel – dem Oparara Arch.

Im Bogen - Oparara Arch

Im Bogen – Oparara Arch

Gefolgt von seinem kleinem Bruder dem Moria Gate Arch (ja nach Herr der Ringe benannt), unter den wir dann auch noch hinab gestiegen sind.

Ob ich den Weg hinaus gefunden habe und ob das Wetter je wieder besser wurde?! Bleibt gespannt!

PS: Wegen dem schlechten Wetter haben wir es geschafft mal noch Fotoalben von Australien zu erstellen. Schaut rein!

Australien – Victoria
Australien – New South Wales
Australien – Queensland

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