Die lange weiße Wolke war verschwunden und es schien uns wieder die Sonne ins Gesicht. Unser Weg führte uns weiter in den Norden und endlich zeigte sich Neuseeland wieder von seiner schönen Seite.
Es war wieder einmal Höhlenzeit. Tony fand eine ganz besondere Höhle – die Rawhiti Cave. Hier wachen die Stalaktiten am Höhleneingang zum Licht hin. Wieso? Das kann euch Tony selbst erklären!
Für den Abend hatte ich eine ganz besondere Lokalität rausgesucht – das Mussel Inn. Eine kleine Kneipe, in der es Captian Cook Bier gibt.
So vollmundig lecker hat mir noch nie ein Ale geschmeckt und spürte direkt die Entdeckerlust. Oder war es vielleicht doch die verzehrte Menge, die ihre Wirkung zeigte?!
Am nächsten Morgen lockte Tony mich mit der Aussicht auf Robbenbabys auf einen kleinen Morgenwalk. Wir sind gegen 9 Uhr nach dem Frühstück los und waren um 15 Uhr wieder am Auto. Ich hätte bereits stutzig werden müssen, als er so viele Haferfocken ans Frühstück gemacht hat, dann steht immer großes an.
Wir begannen am Whararaiki Beach und machten den Walk entlang des Kliffs. Der erste Schock war als wir einen Fluss queren mussten. Neuseeland ist ja nicht gerade für sein tropisch warmes Wasser bekannt.
Dann ging es steil das Kliff bergauf mit Überquerung von einigen Zäunen. Ja das ist hier erlaubt und wir haben uns diesmal immer an die Markierungen gehalten.
Hinter diesen Zäunen wohnten abwechselnd Schafe und Kühe und da auf jeder Neuseeland To-Do Liste steht ein Schafselfie zu machen, ging ich auf die Jagd.
Ich glaube die Schafe sind nur Hobbits gewohnt, denn vor mir sind sie immer abgehauen. Das hier ist das beste.
Dann ging es zum nördlichsten Punkt der Südinsel – Cape Farewell.
Hier soll Cook das letztemal Neuseeland gesehen haben bevor er weiter Segelte und Australien entdeckt hat. Da konnte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, den Blick in die selbe Richtung zu werfen. Eiskalt lief es mir den Rücken herunter, es war als wäre ich dabei gewesen.
Dann gab es noch einen grandiosen Blick auf die Farewell Spit Landzunge und die Golden.
Ich hatte dann genug von bergauf, also ging es zurück auf Meereshöhe am Strand lang, wo mir ja schon am Morgen Robbenbabys versprochen wurden. Doch außer Ebbe und Felsen nichts.
Traurig begaben wir uns auf den Rückweg. Doch dann, eine fixiert auf einen Felsen guckende Frau. Ein sicheres Anzeichen für Tierbabys.
Wir finden beide (und das will schon was heißen), dass das unser bester Daywalk hier war. Hier die besten Momente:
Neues Ziel war danach das Städtchen Nelson. Die Region ist stolz auf die höchste Pro-Kopf-Dichte des Landes an Kleinbrauereien. Nicht weniger als 23 Craft-Breweries gibt es in und um die Stadt, und ständig fließen neue Kreationen aus den Zapfhähnen der Pubs und Bars. So besagt eine alte Maoriweißheit – besuche vier Abende in Folge ein Pub und dir geschieht Gutes…
Es bot sich auch so gut an, da man in Nelson mitten in der Stadt auf dem Parkplatz nächtigen durfte. So konnten wir am Samstagmorgen noch über den Markt schlendern und die ein oder andere Spezialität verkosten.
Gestärkt ging es zum French Pass. 40 km beste Aussichten und das alles ohne laufen – super!
Wir machten halt an einem Beach. Mutig tönte ich am Auto: „Ich geh baden!“. Ihr habt meine Mütze die letzten Tage gesehen und die ist nicht wegen einem Bad Hair Day.
Tony teste mit dem Zeh und meinte es tut weh vor Kälte, aber ich hatte bereits den Bikini an. Ich verhandelte mit Tony, dass wenn ich wirklich ins Wasser gehe, ich einen großen und teuren Wunsch frei habe.
https://youtu.be/oOpUAzRDE-s
Irgendjemand Vorschläge?
Am Abend ging es dann nach Picton und unsere letzte Nacht auf der Südinsel stand an. 10:45 ging unsere Fähre in den Norden über die Cook Straße! Zum Abschied sahen wir doch noch die kleinen blauen Pinguine. Vielleicht wollten sie uns verabschieden?!