Von der Safari zum Indischen Ozean mit gefährlichen Tierbegegnungen – Tansania 

Gleich zu Anfang: Es fand keine Belästigung durch einen Elefanten statt, nur eine Ginsterkatze naschte an unseren T-Bone Steak Resten.

Ab morgens um 6 Uhr darf man wieder auf Game Drive und so fuhren wir los und beobachteten den Sonnenaufgang über dem Ruaha Fluss.

Und auf die Minute verließen wir 7:51 Uhr nach 24h den Park.

Der Weg nach Norden führt an dem Städtchen Iringa vorbei. Gleich zwei Highlights warteten hier auf uns. Zu erst stoppten wir bei der Isimila Stone Age Site. 

Man wandert hier durch einen Canyon, der einen verdammt a den Bryce Canyon erinnert. Ich gebe zu manchmal weist mein Zeitplan Mängel auf, wir machten mal wieder die kleine Wanderung unter der Mittagssonne.

Doch eigentlich ist das Besondere hier, dass es die weltweit größte Fundstelle von Faustkeilen ist.

Danach waren wir bereit für das nächste Highlight – Mamma Iringa. Eine liebenswerte Italienerin hat sich hier eine kleine mediterrane Oase geschaffen (mit Campsite). Es gab selbstgemachtes Gelato (10/10) natürlich Steinofenpizza und Tiramisu.

Wir würden beide den anderen Bewertungen recht geben – beste Pizza des Kontinents oder zumindest in Tansania! 

Da ToYo in der günstigsten Kategorie gelandet war, entschieden wir uns doch noch den ein oder anderen Nationalpark zu besuchen – da der Mikumi Nationalpark direkt auf dem Weg lag und man auf „relativ“ kleiner Fläche viele Tiersichtungen haben soll, stoppten wir. 

Ebenfalls ein 30$ pro Person und Tag Nationalpark, Campsite ist immer 30$ pro Person und ToYo wäre wieder 40$, doch dann waren wir positiv erschrocken als ein kleinerer Betrag auf dem Zettel stand. Der nette Ranger hatte ToYo als lokales Auto eingebucht also heute nur 8$, aber sowas hinterfragt man ja nicht…

Schnell bemerkte ich wie Tonys Laune sank, denn es waren ihm hier zu viele Safari-Autos untertags. Wir beobachteten mehrere kleine Bush-Flugzeuge, die immer mehr Touristen „anlieferten“. Wir suchten also auch hier die entlegensten Wege – zugewachsen, manchmal einfach aufgegeben, aber wurden mit einer riesigen Büffelherde belohnt.

Unsere Einschätzungen reichen von 80 (Tony) bis 200 (ich) auseinander, die Wahrheit wird wohl wie so oft irgendwo in der Mitte liegen.

Auf dem Rückweg zum Camp beobachteten wir noch eine Elefantenherde beim Dinner und zwei Schakalbabies trauten sich aus dem Bau. 

Doch etwas traurig waren wir, dass wir keine Löwen gefunden hatten. Wir kamen wieder Punkt 19 Uhr auf der Campsite an und aßen nur Nudeln und verhielten uns ruhig und hoffen, dass sie uns finden.

Wir wurde mit einem tollen Sternenhimmel belohnt, doch sonst war die Nacht ruhig.

Punkt 6 Uhr rollten wir zum Wasserloch, doch es war niemand da… Sehr enttäuscht fuhren wir zurück zur Campsite und wer kam uns da entgegen: 2 junge Löwenmännchen. 

Wir entschuldigten ihre Verspätung und beobachteten sie beim Trinken an dem Wasserloch, wo wir vor ein paar Minuten schon mal waren.

So konnten wir glücklich Mikumi verlassen und der nächste Stopp war Morogoro. Wir waren motiviert hier unsere Vorräte aufzustocken vielleicht sogar zu upgraden?! Ich hatte einen Joghurtladen, Bäcker und Supermarkt ausmachen können. 

Tony hatte keine Erwartungen. Einkaufen ist schon echt schwierig und sehr zeitaufwendig in Tansania. 

1. Stop – frischer Joghurt in großen Tiefkühltruhen mit unterschiedlichen Sorten. Da mein Kiswahili und sein Englisch nicht für ein Verkaufsgespräch ausreichten, durfte ich kosten und wir einigten uns auf 500ml frischen Naturjoghurt für 33Cent. So motiviert ging es zum Bäcker: dunkeles Toastbrot und ein Bananen Muffin – toll. Im Supermarkt 1 kg Rumpsteak eingeschweißt für 6€ und Obst auf dem Markt – sehr sehr spaßig.

So ausgerüstet konnte es in den eher abgelegenen Nyerere Nationalpark gehen. Wir hatten recherchiert, dass er eher der Kalahari gleicht – erschwerliche Anreise, wenig Besucher und hohe Chance für tolle Tiersichtungen (3500 Löwen, 1000 Wildhunde).

Schwer war die Anreise nicht, denn die führte (okay 5h) entlang der Uluguru Berge mit dichtem Urwald und einer Piste, die für afrikanische Verhältnisse ok war.

Wenig Besucher – definitiv! Als wir am Matambwe Gate standen, schreckten wir die Ranger von ihrem (sicher verdienten) Mittagsschlaf auf. Der Nyerere ist ein teurerer Nationalpark und da waren wir mit 70$ ohne Steuern pro Person dabei und ToYo war dieses Mal leider kein „Local“ mehr. Camping für 30$ p.P. kam natürlich noch dazu.

Nachdem wir circa eine Stunde tief reingefahren waren, wurden wir von toller Landschaft empfangen mit weiten trockenen Flussbetten, wo hunderte Büffel zusammen mit Elefanten auf uns warteten.

Wir fuhren erst die trockenen Flussbetten ab und dann ging es entlang der vielen kleinen Seen bzw. Flussaufweitungen. Hier kam uns schon von weiten ein lautes Gebrüll entgegen – die Seen wurden von hunderten Hippos bevölkert. 

Wir bestatteten unserer Public Campsite einen Besuch ab – mmh ja… Ich glaube in Europa würde man dazu “Lost Place” sagen. Es gab kein Wasser und alles war eher verfallen. Plötzlich hörten wir ein Auto – schwer bewaffnete Ranger stiegen aus (waren glaube auch überrascht, dass wir hier waren) und “wischten” einmal durch und warfen die Pumpe an um Wasser aus dem See zu in das Wasserreservoir neben den Duschen zu pumpen. 

Da das allen etwas unangenehm war (Overlander kommen offensichtlich selten hier unangekündigt vorbei), drehten wir noch eine Runde. Wir suchten nach weiteren Tieren und einem guten Platz am See für den Sunset (circa 18:30). Ihr erinnert euch, dass man nur bis 19Uhr rumfahren darf?! Aber wir dachten die 3km schaffen wir. Wir versuchten den nördlichen Zugang zum Camp zu nehmen, doch außer einer sehr irritierten Giraffe fanden wir nichts – keine Wegemarkierung, kein Fahrspur. 

Wir entschieden uns, da es dann schon dunkel war und ich schon mit der großen Safari-Lampe versuchte den Weg zu finden (ach so unsere Laser-Safari-Leuchten an ToYo funktionieren irgendwie gerade nicht), doch zum Sunset Spot zu Rock zu fahren, denn von da kannten wir den Weg. Wir kamen 19:07 Uhr im Camp an und waren erschrocken, dass die Ranger da noch auf uns warteten: “Why are you too late?” “Because you don’t have maintained the tracks!” “Oh, sorry….” 

Danach verschwanden sie und wir machten Feuer und grillten. In meinem jugendlichen Leichtsinn dachte ich, dass das Wasser aus dem See sicher durch einen Filter läuft und wenigstens als Nutzwasser oder zum Duschen reicht. Es sah aber erschreckend wie der See aus. Da wir uns bereits entschieden hatten eine Wurmkur zu Hause zu machen, duschte ich mutig – sauber war ich sicher nicht, aber zumindest nicht mehr schwitzig. Als ich dann im Auto Ordnung machte und Tony noch am Feuer saß, hörte ich wie etwas rechts neben ToYo knusperte. Tony bekam nichts mit und als ich mit der Lampe leuchtete, tippelte eine Hyäne 2m neben ToYo ins Gebüsch.

Die Nacht war auch nicht wirklich ruhig – dreimal sind wir von Löwengebrüll erwacht und ein weiteres Mal knabberte etwas neben dem Auto, wir machten uns einen Plan, waren mit allen Leuchten breit und öffneten die Dachklappe, aber konnten nur noch eine Hyäne, die im Gebüsch verschwand, ausmachen. 

Punkt 6 Uhr rollten wir wieder  los und waren so so motiviert die scheinbar nahen Löwen zu finden. Erst am Seeufer – nichts, dann im trockenen Flusslauf – nichts. Ich gebe zu, da hatten wir die Hoffnung aufgegeben. Wir fuhren den Flusslauf weiter entlang Richtung dem östlichen Ausgang. Die Landschaft änderte sich und plötzlich roch ich “tot”, entdeckte einen Geier in einer Palme und wenige Meter weiter “Löwe!!!” – zwei junge Männchen, die irgendwie vollgefressen, erschöpft und teilweise blutverschmiert rumlagen. 

Ich wollte nun auch noch den “Kill” finden – immer der Nase nach fuhren wir um einen Busch und da lag ein totes Hippo im Gebüsch. Die beiden gönnten sich gerade noch einen Nachschlag.

Wir beobachteten die beiden eine Weile und dann fuhren wir weiter. Doch nicht nur wir hatten von dem toten Hippo mitbekommen – es näherten sich bereits drei Tüpfelhyänen und die Bäume rungs um waren voller Geier. 

Pünktliche 12:42 Uhr (nach 23 h und 51 min) verließen wir den Park und beschlossen spontan direkt bis zum Indischen Ozean durchzufahren. Wir fanden etwas südlich von Dar-es-Salaam ein Camp. Pünktlich zum Sunset sprangen wir ins Meer und gönnten uns einen Seafood Teller. 

Wusstet ihr, dass nicht Dar-es-Salaam der Sitz der alten Hauptstadt / Verwaltungssitz von Deutsch-Ostafrika war, sondern die etwas nördlich gelegene Stadt Bagamoyo. Wir nutzten den Tag erst um den nicht funktionierenden Laser-Leuchten auf den Grund zu gehen (Tony sagt, dass es wahrscheinlich ein defektes Relais ist) und warfen die Buschwäsche erneut an. 

Danach nötigte ich Tony noch durch die Straßen zu ziehen und wir erkundeten die deutsche Boma mit Appellplatz, das Zollhaus, die ehemalige Post und einige weitere verlassene Kolonialbauten.

Auch unser Camp war in einem alten Kolonialbau. Wir aßen erneut Fisch und Seafood und im Kerzenschein konnte man erahnen, welch schöne Anwesen hier einmal standen.

Es waren Tony zu viele Fischer am Strand unterwegs, sodass ich uns einen einsamen Beach weiter nördlich heraussuchte: Fish Eagle Point. 

Wir studierten mit dem Barmann die Gezeiten und machten den Plan, dass wir morgens zur Low-Tide schnorcheln gehen und dann zum Mittag, wenn die Boote aus der Bucht können, Tauchen gehen.  In deutscher Pünktlichkeit standen wir 7:55Uhr in Boardshorts und Lycra bereit – doch wir sollten erstmal auf der Terrasse Platz nehmen und auf den Diveinstructor warten. Nach und nach kamen Personen angeschlurft, jeden hielten wir für den Diveinstructor, aber erst um kurz vor 9 Uhr kam der Assistent von ihm an und nam uns schon mal mit zum Schnorcheln… Da das Hausriff extrem weitläufig war, war das auch gut so.

Wow, schon beim Schnorcheln entdeckten wir Seesterne, bunte Korallen, Anemonen, bunte Fischschwärme, einen Rochen und Moränen. 

Dann ging es 11 Uhr mit dem kleinsten Boot raus ans Hausriff. Es war ein super angenehmer Tauchgang. Ich würde sagen, dass ich die Performance meines Lebens hatte – problemloser Druckausgleich, nicht mehr als die anderen (also Tony und der Guide) Luft verbraucht, gut austariert, aufmerksam geguckt.

Doch dann passierte es – es schmerzte und brannte am Ohr und etwas zog sich um meinen Hals. 

Von was ich attackiert wurde und wer den Kampf gewonnen hat… erfahrt ihr natürlich im nächsten Blog.

Eure Kampftaucher

Tony&Juli 

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