Wir waren nun wirklich schon wieder sehr sehr lange im Lande. ToYo war sehr sehr weit weg, so musste ein Reiseziel her, dass ToYo-untauglich ist. Kleinere Inseln bieten sich da ja an, also buchte ich nach einer kurzen Recherche einen Flug nach Mauritius und La Réunion.
Dann ging es natürlich nach dem Nachtdienst zum Flughafen und wir konnten mit unserer Reiseplanung beginnen. Ja wir waren mal wieder spät dran, aber hatten ja jetzt 11 Stunden Zeit.
Schnelle Fakten – Mauritius:
Fläche 2040 km² mitten im Indischen Ozean
Einwohnerzahl 1,3 Mio.
Vulkanischer Ursprung
Wappentier Dodo (leider ausgestorben wegen hungrigen europäischen Seefahrern)
Wir landeten morgens um 6 Uhr auf Mauritius, meisterten das Einreiseprocedere, warfen die Rucksäcke in unser Auto, wechselten auf dem Parkplatz in kurze Hose und fuhren einfach los.
Wir fuhren an der Ostküste entlang und stoppten an jeder schönen Bucht, verkosteten erstes Street Food und lokale Brauereierzeugnisse. Schon vom Strand aus beobachteten wir einen Feuer- und Trompetenfisch.
In dieser grünen Vegetation fanden wir ein Notre Dame mit roten Ziegeldach und Blick auf das Meer.
Im Norden fanden wir auch unser erstes Nachtlager und erkundeten zu Fuß die Umgebung – übernächtigt und mit einem Mini-Jetlag machte sich Hunger in uns breit, doch hier öffnen die Restaurants erst 19Uhr, doch wir fanden einen „frühen Vogel“ und probierten uns durch.
Am nächsten Tag starteten wir in die Hauptstadt Port Louis. Wir schlenderten durch den Markt und konnten die ein oder andere Leckerei probieren.
Natürlich konnten hier auch alle arten Fleisch und z.B. Aquarienfische gekauft werden.
Danach ging es an der Waterfront entlang zur „Blauen Mauritius“.
Unnützes Wissen zur Philatelie:
Die Besonderheit ist sicher nicht das Motiv der britischen Victoria, sondern vielmehr der Mythos der Entstehung.
Bereits als siebte Kolonie Großbritanniens führte Mauritius 1847 Briefmarken ein. Die Rote (Orange) Mauritius (One Penny) für den Postverkehr auf der Insel und die Blaue Mauritius (Two Pence) für den Postverkehr außerhalb.
Der Graveur Joseph Osmond Barnard habe schlecht gehört und statt wie in England üblich „POST PAID“ „POST OFFICE“ verstanden und da die Briefmarken für die Einladungen zum Kostümball der Frau des Gouverneurs fertig werden mussten, konnte dieser Fehler nicht mehr behoben werden.
So wurden 500 Exemplare gedruckt von denen noch 12 Rote und 15 Blaue erhalten sind.
Nach so viel Aufregung ließen wir den Tag in den kleinen Gassen ausklingen.
Wir waren am nächsten Tag pünktlich in der Tauchschule, doch wir schauten in traurige Gesichter – Boot kann beim dem Wind nicht rausfahren – heute wohl kein Tauchen. So haben wir fix überlegt, was wir machen könnten – Wind? = Kiten! Tony machte nochmal eine kleine Auffrischung, aber bei diesen super Bedingungen (keine Wellen, weil vom Riff geschützt, Stehrevier und viel Platz) lief es super – also immer hin und her…
Die Kiteschule war an einem 5 Sterne Resort und so war es am Hotelstrand auch für mich gut auszuhalten.
Den Abend verbrachten wir an der Westküste und so war endlich die Zeit für den ersten Sunset.
Tony handelte den Advanced Dive Course bei mir heraus (ihm ist sicher nicht klar, dass ich dafür einen großen Wunsch frei habe). Den Theorieunterricht machten wir zusammen am Strand mit Blick auf den Ozean. Der Kurs beinhaltet fünf Tauchgänge, wovon zwei an Wracks waren und den Fischbestimmungstauchgang machten wir zusammen.
Wir fanden unser „ Sterne“-Restaurant – Cabane du Filou.
Es war so gut, dass wir hier drei Abende hintereinander aßen – King Prawns, Fisch und am dritten Abend hatte der Chef einen Hummer für uns gefangen.
Am nächsten Tag ging es quer über die Insel und wir stoppten am Ganga Alba – einer der heiligsten Pilgerstätte der Hindus auf Mauritius. Am Eingang begrüßte uns eine 33m hohe Shiva Statue.
Wir nutzten diesen Moment und ließen uns von dem Hindupriester segnen – Liebe, Glück und Gesundheit kann ja nicht schaden.
Weiter ging es über die Insel vorbei an tiefen Schluchten, die von grimmigen Äffchen bewacht wurden.
Kennt ihr die andere Besonderheit von Mauritius? Vanille Tee! So konnten wir es uns nicht nehmen lassen und fuhren durch die 250ha große Teeplantagen von Bois Cheri.
Wir schauten uns den gesamten Prozess des vom Feld bis in den Teebeutel an und dann ging es zur ausgiebigen Teeverkostung – wir sind schon richtige Tee-Sommeliers.
Nun stand am letzten Tag auf Mauritius die Wanderung auf den La Morne Brabant an. So ging es über 3,5km 550 Höhenmeter vor dem Frühstück auf den Berg.
Berühmt wurde der Berg als im Jahr 1835 die Sklaverei auf Mauritius beendet wurde. Als eine Polizeiexpedition diese Nachricht verkünden wollten, verstanden viele Sklaven dies falsch und flohen auf den Berg um sich zu verstecken oder stützten sich von dem Berg um der Sklaverei zu entgehen.
Wir mussten uns nicht verstecken und konnten uns auf dem Gipfel blicken lassen.
Am nächsten Tag mussten wir dann wieder in den Flieger, aber Mauritius zeigte sich nochmal von der besten Seite.
Wo es dann hin ging? Natürlich im nächsten Blog.
Salam, Tony & Juli