Ich fühlte mich wie der glücklichste „Findet Nemo“- Fan, wollte ich seit dem Film doch immer mal nach Sydney und Nemo ganz nah sein. Jetzt war es so weit!
Erster Stop deshalb auch der Strand. Es ist nicht irgendein Strand es war DER Bondi Beach! Fix ein Parkticket für 8$/h gelöst und ab ging es in die Wellen.
Nachdem wir dann in der Innenstadt auch einen Parkplatz gefunden hatten, ging es los und wir verschafften uns einen ersten Überblick.
Aber ich war eher hibbelig endlich die Oper und die Harbour Bridge zu sehen. Und dann war es so weit. Ich dachte sie glänzt mehr, aber was will man erwarten, wenn man dem Architekten kündigt.
Danach machten wir eine Stadtführung durch „The Rocks“. Es ist der älteste Teil der Stadt. Ja und alt ist hier ein Stein schon, wenn er im 18. Jahrhundert verbaut wurde. Für einen Europäer war es schon recht befremdlich, dass es als archäologische Stätte ausgewiesen war. Der alte Römer hätte sich darüber in seiner Toga schlapp gelacht.
Es gab allerlei wilde Geschichten aus den wilden Jahren von Sydney. Die Zeit als Banden und Verbrecher the Rocks unsicher machten. Schnell ging es zu den wichtigen Highlights der Stadt – Pubs, Brauereien und Restaurants. Natürlich setzten wir die Tips eines Locals direkt um.
Nächster Tag – neue Stadtführung. Tony war diesmal ganz heiß drauf in einer Touristengruppe die Stadt zu erkunden. Ich fragte mich schon, was mit seinem Individualreisegen los war. Doch im Nachhinein glaube ich, es hat ihm Spaß gemacht zu beobachten, wie ich mich abgequält habe drei Stunden lang einer schnellsprechenden und nicht ganz akzentfreien Australierin zu folgen.
Das Krankenhaus von Sydney wurde Rum-Hospital genannt, Rum war sehr beliebt in der Zeit und so kam der Gouverneur auf die Idee nur drei Alkohollizenzen zu verteilen und diese wohl sehr zügig vermögend gewordenen Männer „durften“ dann das Krankenhaus bauen.
Danach ging es zur Harbour Bridge. Wir bestiegen den einen Seitenturm auch Pylon genannt und genossen den Ausblick über die Stadt.
Brücken Fakt des Tages: Der Stahl dehnt sich im Sommer um bis zu 180mm aus und beim Bau sind 19 Menschen ums Leben gekommen, von denen aber nur zwei von der Brücke in die Bucht gestürzt sind.
Auf dieses Aufstieg musste eine Stärkung folgen. Wir folgten wieder dem Rat des Guides und bestellten in The Rocks im Australien Hotel eine Pizza. Nicht irgendeine Pizza, sondern natürlich die Coat of Arms mit den Nationaltieren – Känguru und Emu – sehr sehr lecker. Ich habe mich gefragt, was da auf einer deutschen Pizza wäre?!
Samstagmorgen gingen wir, wie es sich auch für einen echten Sydneysider gehört, auf den Fischmarkt – Austernfrühstück.
Danach durfte ich ein bisschen shoppen. Tony setzte ich in einem Wifi-Bereich ab und los ging es, denn ich weiß nicht, ob ihr es wisst, die Wäscherei in Hanoi hatte ein Shirt von mir versimmselt.
Nach meinem Beutezug hieß es dann wieder Sightseeing. Es ging zur Hafenrundfahrt mit der Public Ferry bis zum Manley Beach. Hier wollten wir eigentlich nur eine kurze Runde drehen, daraus wurden aber drei Stunden, weil es im Bottle Shop ein unschlagbares Bierangebot gab. Also ab in die Papiertüte und ab an den Strand die Surfer beobachten.
Zurück in der Altstadt hungerte es uns und wir befolgten den nächsten kulinarischen Tip und gingen in das Orient Hotel. Hotel bedeutet in Australien übrigens nicht, dass man da schlafen kann sondern bezeichnet einen Pub oder eine Kneipe. Das Orient Hotel ist unten ein klassischer Pub, in der Mitte ein chices Restaurant und oben ein cooler Club. Wir wollten unbedingt das Kängurusteak probieren und Tony lüsteste es nach Rindersteak. Es war so lecker, ich muss glaube meinen Vorsatz nichts zu essen, was hoppelt, überdenken. Wir mussten ebenfalls feststellen, dass wir einen ganz klaren Niveauaufstieg, was die Wahl unserer Restaurants angeht, durchlaufen haben – von Plastestühlen am Straßenrand in Asien, bei denen man von einer Kakerlake angekrabbelt wird, zu Stoffservietten und Sydneyblick. Es hat aber beides seinen Reiz.
Die Zeit bis zum allsamstäglichen Feuerwerk am Darling Harbour vertrieben wir uns mit einem Bier mit Aussicht zur Oper.
Auf dem Weg raus aus Sydney wünschte sich ein Mitglied der Reisegruppe einen Stop im Olympic Park, speziell am Aquatic Center. Ich nenne keine Namen.
Danach hieß das Ziel Blue Mountains. Ganze Postkartencollectionen zeigen die Schönheit dieses Nationalparks mit Sandsteinhängen und Regenwald. Als wir dort ankamen war einzig der Regenwald der seinem Namen alle Ehre machte.
So fuhren wir wenigstens mit der steilsten Standseilbahn der Welt (52 Grad Gefälle) und erhaschten doch noch kurzen Blick auf die ‚Three Sisters‘ dem Wahrzeichen bevor der Regen wieder einsetzte.
Nun heißt es wieder Juto on the Road.