Südlichster Geburtstag – Südafrika

Es war so weit. Endlich bin ich 29+ geworden. Die Besitzerin der Lodge hatte ebenfalls an diesem besten Tag des Jahres Geburtstag und überraschte mich mit einem riesigen Pancakestapel mit Kerze drauf.
So gestärkt ging es zu MEINEM Geburtstagswunsch – Horse Safari!

Auf Safari – Pletterberg Bay

Kurze Einweisung – links ist links, rechts ist rechts, stop ist ziehen und Galopp bei Löwen!

Es ging vorbei an Gnu- und Zebrafamilien.

Auf Safari – Pletterberg Bay

Zu Pferd konnten wir ganz dicht ran, weil sie von den anderen Tieren nicht als Angreifer wahrgenommen wird.

Doch wir waren heiß auf größeres. Ich wollte unbedingt ein Nashorn sehen. Da mein Geburtstag war, gab der Guide alles und da waren sie.

Auf Safari – Pletterberg Bay

Wir näherten uns einen Breitmaulnashornpärchen. Sie sehen sehr schlecht, aber hören und riechen umso besser, deshalb näherten wir uns entgegen der Windrichtung. Es sind wahnsinnig schöne Tieren und schwanger, also müssen wir wiederkommen!

Weiter ging es und schnell kreuzten wir das Breakfast der Giraffen – neugierig und etwas ungläubig beäugten wir uns.

Auf Safari – Pletterberg Bay

Die zwei Stunden gingen viel zu schnell rum und sofort drängelte Tony, dass wir weiter müssen – der nächste Termin stand an.

Es ging zur Bloukrans Brücke mit dem höchsten Brücken Bungy Jump der Welt (216m). Ich war noch recht entspannt, dachte so „ach, wenn ich es nicht machen will, kann Tony sicher zweimal springen“.

Wir waren recht knapp da, sodass keine Zeit blieb andere von der Zuschauerplattform zu beobachten. Anstelle wurde man direkt gewogen, in den Körpergurt geschnallt, mit einem Helm ausgestattet und los ging es.

Da sind wir runter! – Pletterberg Bay

Der erste Schock oder nennen wir es mal Verwunderung war der Weg zur Plattform, der über eine Zipline zurückgelegt werden musste. So konnte man sich schon einmal mit dem Abgrund bekannt machen.

Nur der Hinweg – Pletterberg Bay

Wir waren 15 Leute in unserer Gruppe und es stellte sich schnell heraus, dass die Reihenfolge gewichtsabhängig ist – die schweren zuerst. So sah ich einen nach dem anderen runterspringen (was es nicht angenehmer machte).

In mir machte sich eine seltsame komplette Gleichgültigkeit breit. Keiner der anderen kniff. Kann ich da als einzige ein Geburtstagsfeigling sein?

Er ist wirklich gesprungen – Pletterberg Bay

Tony war dran, freute sich und sprang. Sehr gute Körperspannung, aber die Füße nicht gestreckt. Und er schrie wie ein kleines Schulmädchen!

Überlebt – Pletterberg Bay

Als er zurückkam meinte er, es sei überhaupt nicht so schlimm, tut gar nicht weh und ich schaffe das.

Ich war also die allerletzte (ist da das Seil nicht schon von den dicken ausgeleiert?). Um mich herum herrschte freudige Partystimmung und schon wurde mir ein Wadenschutz mit KLETTVERSCHLUSS umgeschnallt.

Alle versuchten mir einzureden, dass ich Spaß haben soll und lachen – bei mir war Gleichgültigkeit übers Leben das vorherrschende Gefühl.

Klettverschluss?! – Pletterberg Bay

Dann wurde das Seil umgeschlungen, dann bekam man an jeder Seite einen großen pigmentierten Mann und musste zur Kante hopsen (schon so, dass die Fußspitzen drüber gucken). Dann wurde man gefragt ob man bereit ist. Ich antwortete mit „NEIN“! Es wurde gezählt -three-two-one-Bungy und man fiel von der Brücke.

Mehr oder weniger Sprung – Pletterberg Bay

Es war das schlimmste was ich je gemacht habe, aber nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt hab.

Es war jedoch ein wohliges Gefühl als man aus der kopfüber Position befreit wurde.

DANN sagte mir Tony, dass er es schon richtig krass fand! Wie die Bäume immer näher kommen bis man dann endlich dieses erleichternde, aber auch leicht unangenehme ziehen an den Füßen verspürt.

Ich bin froh, dass ich es gemacht habe, aber nochmal würde ich mich nicht drum reißen – war ja schließlich schon der höchste!

Danach senkten wir unseren Adrenalinspiegel indem wir einen wirklich schönen Trail durch das Nature‘s Valley machten.

Trail am Strand – Nature‘s Valley

Hier beobachteten wir mehrere Delphine, die in den Wellen surften.

Der Weg war zeitweise etwas abenteuerlich, aber nachdem was ich heute schon durch hatte – easy!

Nächster Absturz – Nature’s Valley

Am nächsten Morgen ging es wieder weiter nach Osten. Wir machten einen Vormittagswalk durch den Tsitsikamma Nationalpark. Hier entschiednen wir uns für den Mouth Trail (den macht zum Teil jeder),der hinter einer langen Hängebrücke endet.

Über die Brücke – Tsitsikamma Nationalpark

Asiaten und Renter hörten hier für gewöhnlich auf und wir erspähten eine kleine Schneise am Hang und liefen weitere 250 Höhenmeter zu zwei Aussichtspunkten.

Morgentrail – Tsitsikamma Nationalpark

Hier war der Ausblick einfach nur atemberaubend und zeigte uns mal wieder eindrucksvoll die Schönheit Südafrikas!

Aussicht genießen – Tsitsikamma Nationalpark

Danach hieß es nochmal 200km bis zum Addo Elephant Nationalpark fahren unser Ziel für die nächsten zwei Nächte.

Safarizelt mit Wachhund – Addo

Wir hatten uns ein Safari Zelt gebucht und nachdem eine circa 6cm Durchmesser Spinne liebevoll den Räumlichkeiten verwiesen wurde, war es sehr angenehm. Im Zelt gab es zwei Einzelbetten. Die Frage wer wo schläft, war auch sehr schnell geklärt. Auf dem linken krabbelten zwei circa 2cm Durchmesser Spinnen hinter dem Kopfkissen vor – Tony buchte also das linke Bett!

Am nächsten Morgen ging es zur Self Driving Safari. Man erhielt eine Karte, die sich als „Wildlife Bingo“ herausstellte. Für jedes neu entdeckte Tier gab es 10 Punkte und dann den jeweiligen Tierwert.

Viel zu entdecken – Addo Nationalpark

Challenge accepted!

Tony feiert sich bis heute dafür, dass er einen Elefanten zuerst gesehen hat um den bereits fünf Autos standen?! Was für eine Leistung Herr Adam! Mein kleines Erdmännchen wurde dagegen null wertgeschätzt.

Self drive Safari – Addo Nationalpark

Wir bekamen den Tip um 11 Uhr am Wasserloch vorbeizufahren und ja es hat sich gelohnt.

Am Wasserloch – Addo Nationalpark

Der Nationalpark wurde 1931 zum Schutz der letzten elf überlebenden Elefanten gegründet und heute sind es über 700 😍.

Wir nahmen unser Lunch ebenfalls mit den Elefanten am Wasserloch ein und beobachteten das wilde Treiben.

Zusätzlich zu all den Elefanten fanden wir Kudus, Antilopen, Strauße, Zebras, Warzenschweine, Schildkröten, Schakale und einige verrückte Vögel.

Dann hatten wir 17 Uhr den Sundowner Game Drive gebucht. Wir wollten wissen, ob der Ranger doch noch mehr Tiere findet. Er wusste was er tut und bot uns nach wenigen Metern bereits Löwen!

Sundown Elefanten – Addo Nationalpark

Das „Wildlife Bingo“ ging, sagen wir mal, unentschieden aus🤨. Ich fordere eine Revanche im Krüger Nationalpark.

Am nächsten Tag begann bereits der Rückweg Richtung Kapstadt, unser Ziel war das Städtchen Oudtshoorn!

Die Hauptstadt der Strauße! Schon den ganzen Weg durch das Hinterland war überseht mit Straußenfarmen.

Im Weinland unterwegs – On the Road

Am Morgen besuchten wir die Cango Höhlen (welche zu der schönsten im ganzen Land gehört) und wählten natürlich die Adventure Tour – länger und härter!

Sehr eng – Cango Cave

Es gab vier wirklich richtig enge Tunnel, die teilweise auf dem Bauch robbend überwunden werden mussten.

Bei einer Luftfeuchtigkeit von 93% ein richtiges Morgenworkout und unser Guide ein richtiges Schätzchen! Tony war Mister Germany und ich natürlich Miss Germany 🤪

In der Höhle – Cango Cave

Dann ging es, ja ich weiß, super touristisch, auf eine Straußenfarm. Ich würde sagen wir haben wieder die Adventure Farm besucht😉.

Uns wurde gezeigt, wie wirklich alles von dem Strauß verwendet wird, Federboa für brasilianischen Karneval, Staubwedel (habe kurz überlegt, ob ich damit mit dem Putzen anfangen würde, aber wegen dem Respekt vor dem Tier es doch gelassen 😉).

Mit Boa – Oudtshoorn

Weiter ging es zum Lebenszyklus vom Inkubatorschrank mit 1000 Eiern zu den Küken. Ein Straußenei entspricht 24 Hühnereiern!

Was mich auch gleich zum unnützen Wissen bringt!

Die Augen (Durchmesser 5cm) sind beim Strauß größer als das Gehirn.

Besuch der Kinderstube – soooooo Sweet😍

Juli mit Küken – Oudtshoorn

Dann ging es zur Fütterung. Einweisung war die Hand flach zu lassen und Finger ja nicht abspreizen – und dann passiert schon nichts.

Tat ein bisschen weh – Oudtshoorn

Von wegen – es tut total weh, weil sie deine ganze Hand in den Schnabel nehmen! Es wurde mir klar, warum das Kind vor mir aus nem Eimer die Tiere gefüttert hat!

Und ja wir saßen/sind auf einem Strauß geritten🤓

Auf dem Vogel – Oudtshoorn

Wilder Ritt auf einem Vogel – Oudtshoorn

Für die Nacht hatte ich einen Ziegeunerwagen bei Booking gefunden.

Die Residenz – Montagu

Hier schlief es sich in absoluter Einsamkeit unter der Milchstraße ganz herrlich. Und als Entwarnung für unsere Muttis, die größte Gefahr wäre gewesen, dass man in einen Maulwurfshügel tritt!

Am nächsten Tag ging es weiter durch die Winelands.

Auf der Suche nach einem neuen Wochenwein – Winelands

Und wir taten was um Franschhoek und Stellenbosch von einem verlangt wird. Wir kehrten in Weingüter mit Gründerjahren um 1600 ein, orderten ein Wine Tasting und versuchten möglichst gekonnt über das Bukett zu philosophieren.

Auf der Suche nach einem neuen Wochenwein – Franschhoek

Nagut vielleicht haben wir es als günstige Variante zu vielen unterschiedlichen Weinen zu kommen, angesehen, aber wir kommen auch mit 6 Flaschen Wein im Rücksack zurück (falls wir nachher beim Weinschmuggel erwischt werden, hoffe ich, dass ihr mich im Gefängnis besuchen kommt).

Auf der Suche nach einem neuen Wochenwein – Stellenbosch

Am nächsten Tag begrüßte uns Kapstadt mit Wolken und Nieselregen. Hatten wir uns doch die Besteigung des Tafelberges bis zum Ende aufgehoben.
Wir erspähten eine Wolkenlücke (rückblickend haben wir sie glaube nur sehen wollen) und wagten uns.

Noch so weit – Kapstadt

Den halben Weg redeten wir uns ein, dass es aufreißt und bestimmt gleich die Sonne scheint.

Doch dann am Gipfel….

Gipfelblick? – Kapstadt

Ich war den Tränen nahe, dass kann doch jetzt nicht wahr sein. Doch glaubt es oder nicht ….

Letzte Abend – Kapstadt

Plötzlich schien die Sonne! Das kann nur Afrika😍

Nach all dem wirklich sehr guten Essen und Trinken musste Sport her. Also buchten wir uns ein Drop in bei einer Crossfit Box. Früh um 9 Uhr hieß es Sport frei!

Crossfit mit Ausblick – Kapstadt

Also mit Blick auf den Tagelberg würde ich vielleicht doch öfters zum Sport gehen.

Danach hatte ich uns noch ein volles Kulturprogramm herausgesucht mit Besuch im Nelson Mandela Gefängnis und Medizinmuseum (erste Herztransplantation der Welt 😱), doch wir entschieden uns lieber für ein Abschiedsbier auf dem Signal Hill und Austern an der Waterfront.

Tony steht Kopf – Kapstadt

Dann ging es schweren Herzens zum Flughafen. Aber keine Angst Kapstadt wir kommen wieder.

Totsiens Kaapstad

Tony & Juli

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