Sprung von der Karibik in den Pazifik – Nicaragua

Angekommen auf Corn Island – in einem karibischen Traum, erkundeten wir die Insel. Wir schauten auch noch einmal auf die Karte, ob wir richtig sind, denn alles wirkte wie ein anderes Land. Die Menschen sahen anders aus und sprachen Englisch, die Häuser bunt und mit riesigen Muscheln als Gartenzaun und auf dem Grill fand sich kein Hühnchen mehr sondern Langusten und Fisch.

Juli entdeckt die Insel - Big Corn Island

Juli entdeckt die Insel – Big Corn Island

Wir fanden heraus, dass die Inseln von den Briten kolonialisiert wurden und später unter amerikanischer Besatzung standen – das erklärt die Sprache. Ob das andere Aussehen der Menschen darauf zurückzuführen ist, dass die Inseln jahrelang Piraten als Unterschlupf diente, konnte ich nicht gänzlich klären. Das bedingt einer erneuten „Forschungsreise“ 😉

Irgendwie hatte Tony in unsere Inselerkundung eine Tauchbasis mit eingebaut. Meine Vorfreude hielt sich in Grenzen und ich ging nur widerwillig mit rein um uns „nur mal zu informieren“. Ein Motivationsbier später gingen wir mit einem Auffrischungskurs für mich und vier Tauchgängen für Tony wieder heraus. Na ob das gut geht?

Beach - Corn Island

Beach – Corn Island

Auf den Schreck oder als Henkersmahlzeit gab es Fisch und Languste in Kokosnusssauce mit frittierter Kochbanane (Karibische Art) – sehr lecker!

Danach wollte ich den Sand von meinem Körper spülen, jedoch bekam ich den Wasserhahn nicht selber auf und rief Tony zur Hilfe. Er fasste an, es knackte und er meinte „Oh!“. Ich wollte direkt meckern, was er jetzt schon wieder kaputt gemacht hat. Doch das Knacken war als Tony barfuß eine Kakerlake tot getreten hat. Ich wäre gestorben, wenn ich tote Kakerlake am Fuß gehabt hätte! Ach, aber geduscht hab ich dann auch noch erfolgreich 😉

Am nächsten Morgen waren wir bereits um 8 Uhr an der Tauchbasis und ich musste zeigen was ich kann. Ähm… Es ging schon gut los, musste ich die komplette Ausrüstung selbst zusammen bauen.
Nachdem dies wohl zufriedenstellend absolviert wurde, ging es ins Wasser. Und da direkt meine Horrorübung – „Brille fluten“, wie ich es hasse Salzwasser in die Augen zu bekommen und dann noch mit einem Sonnencreme Gemisch. Doch trotz aller Befürchtungen habe ich meine Privatstunde auf 12m Tiefe überlebt.

Abgetaucht - Big Corn Island

Abgetaucht – Big Corn Island

Eine Stunde ließ mir Tony bevor es wieder aufs Boot ging und dann auf 20m Tiefe. Tony genoss es zusehends und schwamm gefühlt jedem Fisch hinterher. Ich war hauptsächlich darauf bedacht, dass mein Auge nicht wieder rausspringt und nach 52 min war es überstanden.

Am nächsten Tag schwangen wir uns auf ein Fahrrad und radelten motiviert los. Schnell brannte uns wortwörtlich die Motivation aber weg. Es ging bergauf und bergab im Sonnenschein (Temperatur 35 Grad, Luftfeuchtigkeit > 80%) und schnell hangelten wir uns nur noch von Bar zu Bar, also natürlich von Strand zu Strand um uns abzukühlen!

Kurze Radpause - Big Corn Island

Kurze Radpause – Big Corn Island

An einem Strand waren wir allein mit ein paar einheimischen Kindern im Wasser und natürlich schnell der Mittelpunkt. Sie wollten wissen, wo wir herkommen und wie alt wir sind. Ich glaube sie haben sich aber auch etwas über unsere blasse Hautfarbe lustig gemacht 🙁 Aber dann haben sie uns sogar eine ihrer grünen Mangos abgegeben. Verdutzt guckten wir uns an: „Wie jetzt?! Mit Schale essen?!“. Die Kinder machten es vor und so knabberten wir auch eine grüne Mango im Meer – mit Schale.

Kurze Radpause - Big Corn Island

Kurze Radpause – Big Corn Island

Am Abend gab es RonDon – ein Must-Eat auf den Corn Islands. Die Menschen in der Karibik litten in früheren Zeiten unter Armut und Hunger. Trotzdem teilten sie alles, was sie hatten, miteinander. Der Name kommt von den Worten „run“ „down“. Zur Essenszeit sagten sie: „Run down to your house and pick up your things“. So brachte jeder, was er hatte und daraus wurde eine Suppe gemacht.

Und dann war es soweit. Eine große Schüssel Suppe wurde uns gebracht. Erste verunsicherte Blicke und dann kam noch ein Teller mit einem ganzen Fisch und einer halben Languste. Aha das ist es nun, dachte ich mir und probierte hochmotiviert. Doch schnell wurde mir klar, dass ist wie Eintopf – nur karibisch. Wer mich kennt, weiß von meiner Abneigung zu allem wild eingekochten, die eigene Form und Konsistenz verlierenden Essen.
Memo an mich: Werde immer Suppenkasperl bleiben! Der Fisch und die Languste waren aber wieder vorzüglich.

RunDon probieren - Big Corn Island

RunDon probieren – Big Corn Island

Am nächsten Morgen stand nochmal Tauchen auf dem Plan. Ich hatte mich um den acht Uhr Tauchgang geschickt mit Rucksäcke packen gedrückt und stieß zum zehn Uhr Tauchgang dazu. Tony und ich waren allein mit dem Guide und wir tauchten das Long Reef ab. Leider wieder ohne Schildkrötensichtung, aber schon nicht mehr so schlimm…

Dann ging es zum Flughafen. Wirklich ein niedlicher Flughafen. Zum Einchecken trug man sich per Hand selbst in ein großes Buch ein, die Taschenkontrolle war manuell und da das Röntgen zur Gepäckkontrolle defekt war, wurde jeder nochmal zu seinem Rucksack gerufen.

Abflugbereit - Big Corn Island

Abflugbereit – Big Corn Island

In Managua angekommen holten wir unsere Freundin Ana und ihren Freund von einem Basketballspiel ab und erfuhren, dass bei „uns zuhause“ nachher eine Poolparty mit Ana’s Basketball Team stattfindet (Gut das wir immer Rum einstecken haben 😉 )

Fazit des Abends: Die Basketballerinnen waren ein bisschen verrückt, aber sehr lustig und der nicaraguanische Rum macht keinen Kopfschmerz, sodass wir nachdem Aufstehen Richtung Granada aufbrechen konnten.

Kolonialbauten - Granada

Kolonialbauten – Granada

Granada wurde von dem Währungsherren, ich meine natürlich dem spanischen Konquistador Francisco Hernández de Córdoba 1524 gegründet und ist heute die drittgrößte Stadt des Landes.

Sunset in der Stadt - Granada

Sunset in der Stadt – Granada

Am nächsten Morgen brachten wir auf zur erneuten Vulkanbesteigung diesmal der Mombacho Vulkan.

Stammdaten Mombacho Vulkan:
Alter: ??? (weiß keiner so genau)
Aktivität: gering (letzte Eruption 1570)
Art: Schichtvulkan
Höhe: 1345m

Der Weg hatte leider außer seiner enormen Steigung keine Highlights.

So so steil - Mombacho Vulkan

So so steil – Mombacho Vulkan

Oben angekommen gönnten wir uns noch den Kraterrand Trail und genossen die Aussicht auf Granada.

Blick auf Granada - Mombacho Vulkan

Blick auf Granada – Mombacho Vulkan

Unseren Weg nach unten verkürzten und beschleunigten wir mit einer Zipline. Es ging quer durch den Dschungel vorbei an Äffchen, über ein Drahtseil und am Ende der freie Fall. Tony schrie wie ein kleines Schulmädchen, ich dagegen hab es elegant gemeistert 😛

Ab durch den Dschungel - Mombacho Vulkan

Ab durch den Dschungel – Mombacho Vulkan

Auf diesen anstrengenden Vormittag ließen wir den Tag an der Laguna de Apoyo ausklingen. Entstanden ist die Lagune durch eine Serie von Vulkanausbrüchen, deren letzter vor 23.000 Jahren stattfand, das Wasser ist jedoch immer noch recht warm 😉

Erfrischen - Laguna de Apoyo

Erfrischen – Laguna de Apoyo

Bekannt dafür Wanderungen ohne gute Verpflegung anzutreten (waren wir ohne Frühstück los) musste ein ordentliches Dinner her. Es ging es auf Empfehlung von meinem Freund Humberto zum besten Argentinier in Granada.

Lecker Dinner ohne Bohnen - Granada

Lecker Dinner ohne Bohnen – Granada

Es war eine Gaumenfreude – frischer Salat, krosses Brot, Gemüse und zartes Filet.

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker bereits 4:40 Uhr, denn bereits um 5 Uhr legten wir mit unserem Kayak zu den Las Isletas ab. Das sind circa 300, der Stadt Granada vorgelagerten, kleine Inseln, die bei einem Ausbruch des Vulkan Mombacho entstanden sind.

Juli ist Kapitän - Las Isletas

Juli ist Kapitän – Las Isletas

Wir sahen unzählige Vögel, dichte Fauna und nachdem ich Tony nochmal genau erklärte wie man das Paddel richtig benutzt, ging es endlich zügig voran.

Mein absolutes Highlight war Monkey Island. Ich durfte Äffchen füttern, die waren auch ganz lieb und haben die Melone von meiner Hand genommen.

Juli die Äffchenflüsterin - Las Isletas

Juli die Äffchenflüsterin – Las Isletas

Unsere abenteuerlichen Tage in Granada haben wir in einem kleinem Film zusammengefasst!

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann weiter Richtung Süden nach San Juan del Sur – der Surfcity in des Landes.

Surfbereit - Playa Hermosa

Surfbereit – Playa Hermosa

Schnell war ein verrückter bekiffter Surfshopbesitzer gefunden und für den nächsten Tag zwei Auffrischungsstunden mit Shake hands vereinbart.

Da der frühe Surfer die guten Wellen fängt, ging es am nächsten Morgen um sieben Uhr los. Zu unserer Überraschung waren die Jungs pünktlich mit den Boards unter dem Arm bereit und es ging an den Playa Hermosa.

Surfebereit - Playa Hermosa

Surfebereit – Playa Hermosa

Nach kurzen Trockenübungen ging es ins Wasser und es klappte schon ganz gut (im Whitewater).

Tony versucht zu surfen - Playa Hermosa

Tony versucht zu surfen – Playa Hermosa

Nach dem kräftezehrenden Surfen, genossen wir nur noch den Sonnenuntergang bei einem Bierchen…

Sunset - San Juan del Sur

Sunset – San Juan del Sur

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zu „einer Insel mit zwei Bergen“, ob wir wie Jim Knopf im Lummerland angekommen sind, oder doch auf Ompetepe, erfahrt ihr im nächsten Blog.

Bis dahin Schaffnerin Juli

2 Kommentare zu “Sprung von der Karibik in den Pazifik – Nicaragua

  1. Da habt Ihr ja schon einige tolle Sachen erlebt in der Karibik – irgendwie will ich da jetzt auch hin! ?

    Lasst uns doch mal eine Foto-Besichtigungs-und-karibischen-Rum-Test-Session machen, wenn Ihr wieder im Lande seid. ?

    Bin schon gespannt auf Eure weiteren Einträge und habt noch weiter eine schöne Zeit dort!

    LG Robert

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