Sand meets sand – Namibia 

Es gab noch so einige Kameldornbäume und wir entschieden uns eher nach Gefühl bei welchem wir abbogen und das GPS half dann auch ein wenig.

Wir kamen also zurück ins Flussbett, packten zusammen und machten uns auf den Weg zum nächsten Supermarkt – dieser war nur eine normale namibische Entfernung entfernt – 230km.

Unser Ziel war Keetmanshoop und hier fand ich eine Unterkunft mit dem Namen „Schutzenhaus“ mit Camping. Wir rollten auf den Hof wurde mit einem freundlichen “Guten Tag” begrüßt. Ich konnte Tony nicht davon abbringen den Nachmittag im „Biergarten“ zu verbringen und im Restaurant zu essen. Ich bestellte wenigstens Game (also lokales Wild), aber Tony ließ sich nicht von seinem „Jägerschnitzel“ abbringen.

Unser nächstes Ziel war der Namibrand Nationalpark – der Inbegriff der namibischen Weite und Einsamkeit. Auf der einen Seite die hohen Triasberge und auf der anderen die Namibwüste. 

Wir konnten uns mal wieder nicht entscheiden, wie weit wir fahren wollten und wo wir nachts stehen wollten, sodass uns unsere Planlosigkeit bis nach kurz vor Sossusvlei führte. Aus leichter Faulheit checkten wir auf der Little Sossus Campsite wie 2021 ein. Im “Büro/Reception” steht hier gewöhnlich eine große Tiefkühltruhe mit allerlei Fleisch was sich auch am Wasserloch vergnügt. Unsere Entscheidung fiel auf Zebrafilet und Gamewürstchen.

Es gab einen Pool mit Wifi und unser Durst war nach der langen Fahrt sehr groß und dann kam zum Grillbier noch der Sundowner und Wein musste weg (hat zu viel Platz weggenommen), sodass wir in einen eigenen kleinen alkoholischen Hinterhalt geraten sind. Ich hatte online Bilder von einer Balloonfahrt über Sossusvlei gesehen und Tony hatte eine Antwort auf den Skeleton Coast Trip bekommen (das ist der nördliche Teil der Namib, die nur mit Guide zugänglich ist). Ohne große weitere Recherche oder Preisvergleich buchten wir beide. 

Die Ballontruppe hatte nur noch für den nächsten Tag zwei Plätze und so buchte ich 20:30 für morgens 4:40 die Ballonfahrt – also schnell ins Bett. 

Es war total spannend bei der Vorbereitung, Ballon füllen und Korb aufrichten dabei zu sein. Danach kletterten wir in den Korb. Die Halteseile wurden gelöst und der Brenner angemacht. 

Und schon schwebten wir davon. Man merkt kaum, dass man aufsteigt und da man sich mit dem Wind bewegt, spürt man auch keinen Wind.

Pünktlich zum Sonnenaufgang waren wir in der Luft und der Wind bestimmte dann natürlich auch unsere Reiserichtung. Es ging über die Springbok Pan. Im Blick hatten wir natürlich Sossusvlei und die großen roten Dünen.

Unsere Reisegeschwindigkeit lag bei 18 km/h, Reisehöhe 1800 m, doch man merkte davon nichts, nur unsere Handys wollten wir hier nicht verlieren.

Nach einer guten Stunde in der Luft landeten wir perfekt mittig auf dem Weg zwischen den Dünen und es wurde ein Frühstück vorbereitet. 

Ähm vielleicht sollte ich sagen, dass ich nicht Low Budget gebucht habe, sondern mit Champagnerfrühstück. Es gab aber sehr leckere selbst gemachte Marmelade und Zebrasalami.

Danach musste ein Vormittagsschlaf her. Uns wurde eine kleine Campsite an den Rock Pools empfohlen. Also erst eine kleine Erfrischung (ist eine Quelle, die immer Wasser führt) und dann haben wir geschlafen – ich in ToYo und Tony hatte sich sie Hängematte zwischen zwei schattigen Bäumen aufgespannt. 

Am nächsten Tag ging es dann klassisch ins Sossusvlei. 2021 waren wir im Dead Vlei ganz allein (Covid 2. Welle) und nun waren die ganzen Dachzelt-Rental-Cars zurück. Die Frage, ob wir in Berlin losgefahren sind, kann ich nur noch mit “Ja, heute morgen” beantworten. Wir wählten also den etwas anspruchsvolleren Weg über die Big Daddy Düne um ins Dead Vlei zu gelangen (die Touristengruppen werden nur auf den 1,2km ebenen Pfad los gelassen).

Es war ein gutes Morgen-Workout 40min im Tiefsand knapp 200 Höhenmeter.

Der Ausblick hat sich gelohnt und der Spaßfaktor die Düne wieder runterzurennen war unendlich.

Und so standen wir im Dead Vlei. Zum Glück stehen hier genug tote Bäume um im richten Winkel dahinter Touristen verschwinden zu lassen.

Da uns die Füße noch nicht heiß genug waren, wanderten wir noch zum Hidden Vlei (4km), aber der Sand wurden zur Mittagszeit immer heißer – Schatten gab es auch nicht. Also joggten wir eher machten schnell ein Bild und eilten zurück zum Auto.

Wir schlüpften in den Schuh und waren so bereit für eine weitere Dünenbesteigung, was in dem weichen Sand echt anstrengend ist – zwei Schritte vor und direkt einen zurück gerutscht.

Da wir nun gut eingewandert waren und die Waden nur leicht brannten, suchte ich uns eine Wanderung in den Naukluftbergen heraus – der Archäologische Trail sollte es für den Anfang werden – Highlight ist der Bulls Port – eine natürliche Lücke in der Bergkette – genutzt von Tieren, ersten Urmenschen, Siedlern mit Ochsenkarren und dann auch uns.

Auf halber Höhe ist eine Steinzeithöhle mit verrußter Decke als Anzeichen, dass hier erste Feuer gemacht wurden.

Und da wir immer noch Lust zum Wandern hatten brachen wir am Morgen in den Köcherbaumcanyon auf. 

Die hohlen Äste nutzten die Buschmänner als Köcher für ihre Jagdpfeile, daher der Name des Baumes. Der Weg war eine wirkliche Kletterei. Nur die scheuen Bergzebras fanden wir leider nicht.

Also ging es dann weiter. Unser Ziel war Swakopmund. Doch wir fahren natürlich nicht die „Touristenstraße“. Wir schlugen uns durch den Kuiseb Canyon und schlugen unser Nachtlager in trockenen Flussbett auf. 

Die letzte Wegstrecke fährt man durch eine mondähnliche Landschaft, wir stoppten nochmal für ein schnelles Roadfrühstück bevor wie zurück in die Stadt fuhren. 

Wir wollten nämlich nicht so spät nach Swakopmund, weil unsere Kotflügelaufhängung nun ganz abgerissen war und wir es geschweißt haben wollten vor dem Trip zur Skeleton Coast. Unsere schnelle Recherche führte uns zu „Thimo´s Autowerkstatt“. Begrüßung auf deutsch und der Chef kam direkt und leuchtete unter unsere Motorhaube. Typische Automechaniker Spruch „so wie die anderen das gemacht haben, kann das ja auch nichts werden“ und so waren wir für den nächsten Tag 8:30 zum Schweißen verabredet.

Wir nutzten die Gelegenheiten der Stadt und gaben unsere Wäsche bei der Wäscherei ab (5kg Wäsche für 6,5€ ist denke ich ein guter Deal). Nachdem nun die Pflichtaufgaben erledigt waren konnten wir uns dem Vergnügen zuwenden. 

Auf der Campsite trafen wir Schweizer Overlander, die wir im South Luangwa kennen gelernt hatten und werteten Reiseerlebnisse bei einer sehr leckeren Steinofenpizza aus.

Als wir am nächsten Morgen ToYo in der Werkstatt zurück gelassen hatten, tingelten wir durch die Stadt (so klein, dass alles fußläufig ist). Wir durchstöberten sämtliche Outdoor Stores, waren in der Buchhandlung, gönnten uns ein Auster-Sushi-Frühstück und dann besuchten wir das Naturkundemuseum von Swakopmund.

Unser Resümee ist, dass es für ein Museum in Afrika wirklich sehr schön, vielseitig und informativ ist. Es gibt einen Abriss über die Geografie, Flora und Fauna und die deutsche Kolonialzeit.

Am nächsten Morgen starteten wir vor Sonnenaufgang mit unseren beiden Schweizer Overlander zum Sandwich Harbour. Wir hatten uns am Tag davor das Permit im Ministerium für Wildlife geholt und uns in ein typisches afrikanisches Buch eingetragen. 

Sandwich Harbour ist eines der bekanntesten Ziele entlang der namibischen Küste – weiße Stranddünen, gelbe Namibdünen zum Land hin an einer grünlich schimmernden Lagune. Befahrbar nur zur Ebbe oder man versenkt sein Auto. 

Wir wählten den Weg etwas weiter landeinwärts um trockene Reifen behalten, das klappte auch eine gewisse Zeit, doch dann gab es nur noch Beach. 

Wir fuhren dann so weit wir konnten, doch das Wasser kam schon wieder näher und es fehlten uns noch 8km bis zur Lagune. Wir entschieden total vernünftig (ich war wirklich irritiert von Tony, kennt man ja sonst nicht), dass es uns ein Foto nicht wert ist unsere Autos zu gefährden. 

Zurück in der Stadt gönnten wir unseren Auto eine Autowäsche mit Unterbodenreinigung um das Salzwasser loszuwerden. 

Wir bemerkten, dass das ToYos erste Unterbodenreinigung war. Es war uns etwas unangenehm wieviel Dreck sich löste und hatten direkt im nächsten Moment Angst, dass diese Dreck vielleicht auch manches zusammengehalten hat. Der kleine Funktionstest danach zeigte erste einmal keine neuen Mängel. 

Nun ging es nach Henties Bay. Der Startpunkt der guided Tour in die Skeleton Coast, die Tony gebucht hat. Auf der Packliste standen 250l Diesel, 100l Wasser, 20l Gemeinschaftswasser, 40kg Holz. Nüchtern betrachtet waren wir beide etwas skeptisch, was uns da erwartet (glaub keiner von uns hat das Programm gelesen und das Kleingedruckte sowieso nicht).

Mein Ziel war als Abschied aus der Zivilisation für die nächsten Tage der Fishy Corner (wohl der IN-Place in Henties Bay – was wirklich schwer zu definieren ist, wenn selbst Samstagabend die Straßen wie leer gefegt sind. Aber dann war der Laden voll und wir ergatterten den letzten Tisch. Nachdem wir die fischige Karte studiert hatten, fiel die Entscheidungen auf die Fischplatte.

Ob wir als Fischer für das Fishy Corner auf See gestochen sind, oder wir wirklich der Gruppenreise beitreten?!

Lest ihr im nächsten Blog.

Eure Fischkritiker 

Tony&Juli

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