Quer durch Queensland

Wie ihr seht habe ich den Koala schweren Herzens abgeben müssen und wir sind weiter. Am Abend gab es um den Schmerz zu ertragen einen Barbesuch mit vier der vielen Deutschen, die unter den Camper-Reisenden die klare Mehrheit stellen.

Einige von euch denken sicher, dass das hier nur Holiday ist, was wir machen. Aber auch hier dem Paradies sehr nahe gehen einem irgendwann die Schlüppis aus. So hieß es am nächsten Tag auf nach Brisbane – waschen.

Waschtag - Brisbane

Waschtag – Brisbane

Zur Erholung von der Hausfrauenarbeit ging es dann zum Lookout über Brisbane. Da haben wir uns schon einmal orientiert, was wir uns dann vor unserem Weiterflug noch angucken müssen.

Blick über die Stadt - Brisbane

Blick über die Stadt – Brisbane

Von dort aus erblickten wir bereits die Glashouse Mountains. Das sind Überreste von Vulkanen, die ihren Namen von meinem Freund James Cook erhalten haben. Als er sie das erste Mal sah, erinnerte es ihn an die Glasschmelzerhütten in seiner Heimat Yorkshire.

Aussichtspunkt - Glashouse Mountain

Aussichtspunkt – Glashouse Mountains

Der Lookout war nett, aber wie ich Tony kenne, ahnte ich, dass ihm das nicht genügt. Er sah einen Pfad zum Gipfel und ich sah dieses Schild:

Warnung - Glashouse Mountain

Warnung – Glashouse Mountains

Nach ein paar Metern wurde ich vom Aufstieg frei gestellt und unsere Wege trennten sich. Zur Beruhigung unserer Eltern: Das werden wir nie wieder tun. Ich hatte mich auf dem Rückweg verlaufen und anstatt der 3 Kilometer bin ich 9 Kilometer durch den Wald geirrt und habe schon Hänsel und Gretel-like meinen Weg markiert. Teilweise bin ich gerannt, weil ich Angst hatte, Tony ist vor mir am Auto und macht sich Sorgen. Doch irgendwann klitschnass aus Angst und Erschöpfung erblickte ich unser quietsch grünes Auto. Doch von Tony noch keine Spur. Ich ließ extra noch Wasser über falls er blutend und verletzt zurück gekommen wäre. Eine weitere halbe Stunde später überlegte ich bereits wie die Nummer der Bergwacht hier ist und wie ich es seinen Eltern bei bringen soll. Doch irgendwann kam er dann genauso klitschnass und unverletzt zurück.

Panorama vom Gipfel - Glashouse Mountain

Panorama vom Gipfel – Glashouse Mountains

Tonys Resümee: Das Schild hatte nicht ganz unrecht. Der Aufstieg hatte es in sich und glich einer Kletterwand, aber viel höher und ohne Netz und doppelten Boden. Der Ausblick konnte für die Lebensgefahr nur bedingt entschädigen.

Wenn der nächste Punkt auf der Karte einen nur an Rum denken lässt, muss es hier in Australien Bundaberg sein. Wenn man dann noch eine Tour durch die Destillerie machen kann, wisst ihr, was wir an diesem Samstag gemacht haben.

Rum trinken - Bundaberg

Rum trinken – Bundaberg

Wir wollten aber auch noch eine weitere Seite von Australien kennen lernen. Da eine Fahrt bis ins richtige Outback, aber einen riesen Umweg bedeutet hätte, machten wir nur einen kleinen Schlänker ins Landesinnere. Also ging es von Bundaberg aus gen Westen, vorbei an Rockhampton, der Beef Hauptstadt, ins nirgendwo. Unser „Bett“ hatten wir am Weiderand aufgeschlagen und dann hieß es Sterne gucken zusammen mit einer Herde Kühe. Die vielen Sterne und die Milchstraße, die man zu Hause quasi nicht sehen kann, faszinieren einen hier in der totalen Dunkelheit jeden Tag aufs neue.

Himmel über dem Outback - Emerald

Himmel über dem Outback – Emerald

Noch weiter im Westen fanden wir dann die Gem Fields – Edelsteinfelder. Also schauten wir uns mal eine Edelsteinmine an. Seit 1875 werden hier Saphire gefunden, da musste ich mein Glück auch mal versuchen.

Auf Edelsteinsuche - Rubyvale

Auf Edelsteinsuche – Rubyvale

Aber auch dieser Versuch die Reisekasse zu füllen endete nur mit dreckigen Händen.

Danach wollte ich mir mal angucken, wo Tony gearbeitet hatte. Also ging es nach Townsville. Auf dem Weg zurück in die Zivilisation begegneten wir dann auch einigen der berüchtigten Road Trains – 50m LKW mit 3 großen Anhängern. Denen kommt man besser nicht in die Quere. Diesen Rat hatten sich aber anscheinend zahlreiche Kängurus nicht zu Herzen genommen, die wir dann am Straßenrand liegen sahen…

Entlang der Road - Clermont

Entlang der Road – Clermont

Townsville ist beschauliches Städtchen mit netter Stadtlagune, aber sonst echt nichts los. Die einzigen „Sehenswürdigkeiten“, die er mir zeigen konnte, waren die Pubs und Restaurants, die er besucht hatte. Ach und den Castel Hill gab es noch, der natürlich bestiegen werden musste.

Über der Arbeit - Townsville

Über der Arbeit – Townsville

Nördlich von Rockhampton wird aus Badespaß tödlicher Ernst. Na endlich, sind wir doch schließlich auf dem Kontinent mit den gefährlichsten Tieren. Es lauern Quallen und Salzwasserkrokodile im Wasser. Deshalb gab es hier mehrere Stops an einem der vielen Creeks, kleine Flüsschen mit Wasserfällen und Steinformationen oder Badestellen.

Rumklettern am Creek - Boulders Gorge

Rumklettern am Creek – Boulders Gorge

Dieses ganze Reisen und die viele frische Luft macht unglaublichen Hunger und da hier wirklich alle paar Meter ein BBQ Grill steht, hieß es den einen Tag – Barbie (australisch für Barbecue).

Barbie - Boulders Gorge

Barbie – Boulders Gorge

Am nächsten Morgen hieß es und es hätte wirklich ein schöner Tag werden können: „Ich hab da einen kleinen Morgenspaziergang für uns raus gesucht, bevor wir dann durch Cairns schlendern“. Ich kann mir sicher sparen zu sagen, von wem dieser Ausspruch kam. Auf dem Weg zur Walshs Pyramid fragten wir nach dem Weg und die Männer winkten direkt ab: „Are you sure? It’s too hard!“ und „Be carefull. There are nasty snakes up there!“.
922 Höhenmeter in 2 Stunden durch unebenes Gelände und bei 32Grad, über meine Stimmung und Gefühlslage kann ich aus Jugendschutzgründen nichts sagen, aber zumindest haben wir keine Schlangen gesehen – nur einen Waran.

Auf den Gipfel geschafft - Cairns

Auf den Gipfel geschafft – Cairns

Cairns begrüßte uns zum Glück mit einer Dusche und danach ging es noch in die Lagune. Es war traumhaft! Wassertemperatur 28 Grad, Meeresblick, Wifi und alles kostenlos. Wir blieben bis der Handyakku leer war.

Baden in der Lagune - Cairns

Baden in der Lagune – Cairns

Und am Tor zum Great Barrier Reef kam es wie kommen musste. Seht selbst:

Ob wir wieder aufgetaucht sind oder doch ein Hai-Snack geworden sind, erfahrt ihr beim nächsten Eintrag.

Ein Kommentar zu “Quer durch Queensland

  1. Pingback: » Let’s go to Central America – Nicaragua Around the world mit Juli & Tony

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