On the Road

Ich würde ja gerne sagen, dass Tony mich zu unserem 5-jährigen mit einem schönen Ausflug überrascht hat. Aber es war viel mehr so, dass ich gerade in die „Küche“ wollte zum Frühstück machen und er im Reiseführer blätterte und aufschrie „Alles fallen lassen, gibt jetzt kein Frühstück. Wir müssen los!“. Es ging zum Tower Hill, einem Vulkankrater an dem sich am Morgen Kängurus, Emus und Wombats in Scharen rumtreiben. Schon beim Reinfahren tingelten zwei Emus über die Straße und ich sah mein erstes Känguru. Ein paar Schritte weiter ein Pärchen Riesenkängurus. Da erschraken wir kurz, weil aufgerichtet waren die größer als wir.
Wir machten also einem Morgenspaziergang, aber in Scharen sahen wir keine Tiere. Auf dem Rastplatz erspähte ich dann wenigstens noch einen Koala (3:1 für mich) und so hatten wir alle Nationaltiere zusammen.

Koala-Fakt des Tages: Bei Koalas ist, wie auch beim Wombat der Beutel nach unten geöffnet.

Danach ging es weiter zum Grampians National Park. Es ist der zweitgrößte Victorias und bietet bizarre Felsformationen, Canyons, felsige Plateaus, grüne Wälder und ist von Sumpflandschaften umgeben.
Erster Lookout war der Boroka. Wir stellten sehr schnell fest, diese Lookouts sind nur so gut wie das, was du aus ihnen machst.

Weitblick - Great Alpine Road

Weitblick – Great Alpine Road

Ja Mutti, das war ohne Netz und Sicherung und vielleicht hinter der Absperrung.

Nächster Lookout mit nächster Kletterei.

Tony, der Felsbezwinger - Great Alpine Road

Tony, der Felsbezwinger – Great Alpine Road

Und ihr werdet es nicht glauben auch auf der Südhalbkugel gibt es so verrückte Dinge wie einen Wasserfall.

Wasserfall - Great Alpine Road

Wasserfall – Great Alpine Road

Der Tag war etwas vorangeschritten und ich hoffte aus Gnade wegen unserem Jahrestages bleibt mir die Gipfelbesteigung erspart, doch schon rief Tony „Machu Picchu Training“. Memo an mich: Nächstes mal mit solch Aktionen beginnen, dann bleibt einem das „Training“ erspart.

Gemeinsam am Abgrund - Great Alpine Road

Gemeinsam am Abgrund – Great Alpine Road

Zur Feier des Tages beschloss Tony, dass wir essen gehen. Ich weiß nicht, ob es wirklich wegen dem Tag war oder ob Tony mal wieder Fleisch brauchte und sich dem Couscous entziehen wollte. Im Camper gibt es abends nämlich immer Couscous mit Möhre, Tomate, Salat und Toast mit Käse, Schinken BBQ Sauce und Salat. Als Getränk des Abends einen schwarzen Tee oder halt Rum-Cola (natürlich australischer Bundaburg).
Aber nicht an diesem „besonderen“ Tag. Wir blieben direkt am ersten Laden hängen und es gab Burger und Bier.

Dinner zum 5. Jährigen - Great Alpine Road

Dinner zum 5. Jährigen – Great Alpine Road

Sicher fragt ihr euch schon eine Weile warum diese Gegend so dicht besiedelt ist, oder? In Victoria gab es mehrere Goldgräberstätten, eine davon ist Ballarat und das war unser nächstes Ziel.

Aufbesserung der Urlaubskasse - Ballarat

Aufbesserung der Urlaubskasse – Ballarat

Wir hofften wie schon tausende andere ab 1851 auf den großen Fund. Die Reisekasse kann schließlich immer eine Aufstockung vertragen. Doch außer vier kleinen Flöckchen gab es nichts.

Tonys Goldfund - Ballarat

Tonys Goldfund – Ballarat

Entlang der Great Alpine Road ging es dann zum Mount Buffalo. Hier gab es Ski Lifte, dieser Anblick ist wenn man in Hot Pants durch Australien fährt, doch eher befremdlich.

Blick ins Tal - Mt. Buffalo

Blick ins Tal – Mt. Buffalo

Bei dem Spaziergang am Gipfel durchdachte ich noch einmal die Facharztausbildung. Inspiration fand ich zur Proktologie.

Proktologie?! - Mt. Buffalo

Proktologie?! – Mt. Buffalo

Danach hatten wir genug von Bergen. Wir wollten Meer! Wir machten nur noch einen kurzen Abstecher zu den Buchan Höhlen, da diese schon 100 Kilometer vorher ausgeschildert und im Reiseführer mit einem Ausrufezeichen versehen waren! Es ist ein 3km langes Tropsteinhölensystem von dem wir uns 500m in einer Tour anschauten. Obwohl wir ja schon viele Höhlen in Asien gesehen hatten, war das doch noch einmal was anderes und sehr schön.

Tropfsteinhöhle - Buchan

Tropfsteinhöhle – Buchan

Am Meer angekommen und auf dem Princes Highway entlang rollend machten wir einen Abstecher zu dem kleinen Dörfchen Tilba. Zuckersüße Häuschen bei denen wir uns 100 Jahre zurück versetzt gefühlt haben.

Anziehungskraft der Cheesfactory - Tilba

Anziehungskraft der Cheesfactory – Tilba

Magisch wurden wir von der Cheese Factory angezogen. Tony probierte sich einmal oder wohl eher zweimal durch das Angebot und schlug dann zu mit der Begründung „es ist für die Abwechslung am Abend, sonst sterben wir an Mangelernährung“. Soviel Obst, wie ich ihm hier auf der Reise vorsetzte, isst er zu Hause nicht in einem Jahr.

Ich drängelte Tony am nächsten Tag aus dem Bett, weil ich unbedingt nach Sydney wollte. Wir dachten, wir rollen einfach so ganz entspannt in die City nach der ganzen Natur. Doch bei den ersten Mc Donalds Ausschilderungen flammte die Internetsucht auf und wir hielten für Wifi. Der Schock danach: Der Camper sprang nicht mehr an. Panische Blicke in den Motorraum brachten keine Erkenntnis (auch nicht mit Ingenier an der Seite), aber drei ältere Herren wurden aufmerksam und hatten natürlich sogar mehrere Starterkabel dabei und halfen uns. Irgendwie war wohl die Batterie angeschlagen gewesen.

Mit kurzen Stop am größten buddhistischen Temper auf der Südhalbkugel, hieß der nächste Stop – SYDNEY!

Aber das gibt’s erst im nächsten Beitrag. Bleibt gespannt was wir alles in Sydney anstellen!

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