Neue Berufung: Weintester – Südafrika

So standen wir auf einer Schotterstraße am südlichsten Punkt von Afrika und jeder wollte uns helfen, nur keiner konnte uns so wirklich helfen. Zwischenzeitlich lagen vier indische Herren unter ToYo. Wir versuchten dann ganz vorsichtig mit einer Seite der Räder neben dem Asphalt zu fahren und Kurven meidend wenigstens ins Dorf zu rollen um dort WIFI und einen sicheren Platz für die Nacht zu finden.

Die erste Institution war die Dorfbar mit WIFI. Und wir versuchten nun aufgebockt mit beiden Hinterrädern in der Luft die Differentialsperre zu lösen – doch nichts.

Aufgebockt vor der Dorfkneipe

Wir wollten nicht bis Montagmorgen warten, so sprach ich den Eiswürfellieferanten an, ob er den Dorfmechaniker kennt und versuchen könnte ihn anzurufen. Der meinte, er sei gerade „beschäftigt“, aber komme danach und wir sollen an der Bar bleiben – 18Uhr hatten wir dann jegliche Hoffnung auf das Erscheinen des Mechaniker aufgegeben. Wir bestellten uns Bier und Burger in der Bar und durften dort auch die Nacht verbringen – also auf der Wiese neben der Bar.

Tony googelte die ganze Nacht, wir durchsuchten sämtliche Landcruiser Foren und wurden fündig, wie man die Differentialsperre manuell lösen kann.

Kurz nach Sonnenaufgang wurde ToYo wieder aufgebockt, Rad abgeschraubt und die Differentialsperrenmechanik auseinander gebaut um dann manuell entsperren zu können. Das hat Mechaniker Tony echt gut gemacht!

Der frühe Vogel, schraubt die Differentialsperre auf

Wir konnten so wenigstens weiterfahren, aber um die Differentialsperre wieder zu aktivieren, brauchen wir wirklich einen richtigen Mechaniker bzw. einen Elektriker, weil es mal wieder ein elektrisches Problem zu sein scheint…

So konnte der Weg an der Küste fortgesetzt werden und wir entschieden uns für den Vormittag zum Beachhopping.

Roadfrühstück am Beach

Wir fanden einen schönen einsamen Strand zum Frühstücken, einen wilden für einen Spaziergang und eine Flussmündung mit warmen Wasser.

Netter Flusslauf

Aus Zeitgründen hatten wir letztes Mal Hermanus ausgelassen, so musste es nun auf unsere To-Do Liste. Wir machten einen tollen Cliffwalk vom alten Hafen aus und ließen uns den Wind durchs Haar wehen.

Spaziergang am Cliff von Hermanus, aber dann fix ins Shark Lab

Aber unser eigentliches Anliegen war das Shark Lab – ein Rescue und Education Center und gerade waren dort zwei deutsche Biologiestudentinnen, die uns einen mega spannenden Vortrag über Haie hielten und wir konnten beobachten, wie sie arbeiten.

Ich durfte einen kleinen Katzenhai streicheln

Am Ende durfte ich noch einen kleinen Hai streicheln und alle möglichen Nerdfragen stellen.

Unnützes Wissen: Habt ihr gewusst, dass pro Jahr 100 Mio. Haie getötet werden, aber es nur 10 tödliche Haiunfälle gibt. Die meisten Haie müssen für eine asiatische Haifischflossensuppe sterben, die natürlich wie auch das Nashornhorn keine Zauberwirkung hat.

Unser nächstes Ziel war Franschhoek mit einer kleinen Campsite zwischen Birnenbäumen. Doch eigentlich waren wir auf etwas anderen aus.

Erstmal stärken

Erster Stopp war das Grande Provence Wine Estate zur Austern Happy Hour. Danach kam uns die Idee, dass es nur Sinn macht für unser Dinner auch bei Fisch zu bleiben und so kehrten wir beim Japaner ein und bestellten Sushi.

Wir haben uns auch viel bewegt, da muss man auch essen

Am nächsten Tag konnte ich Tony nicht dazu motivieren den Hausberge von Franschhoek zu besteigen, weil er einfach in die nächste Wine Estate einbog und so saßen wir im Weinkeller beim Weintasting.

Weintasting mit dem Bärtigen

Es war auf einer Anhöhe und so haben wir uns es schön geredet, dass wir so ja auch einen guten Blick über das Städtchen haben.

Mal nicht aus dem Rahmen gefallen

Danach regte sich ein kleines Hüngerchen – wie gut das beim nächsten Weintasting auch eine Käse- und Wurstplatte gereicht wurde.

Das harte Leben von einem Weintester

Und wir nahmen auch jeder eine Flasche für zuhause mit. Eine Winetasting Weisheit: Beim ersten Tasting des Tages kauft man noch nichts, doch je mehr Tastings am Tag, desto Geschmackstoleranter wird man. 🤪

Tony hat wieder Beute gemacht – ToYo wird noch ein Weintaxi

Alle guten Dinge sind sind bekanntlich drei und so auch beim Winetasting – unser letzter Stopp war Alluvia, die mit Sauvingou Blanc und Ausblick punkteten.

Es gibt hier aber auch viel zu testen

Am nächsten Tag versuchte Tony in Stellenbosch spontan ohne Termin einen Autoreperaturtermin zu bekommen – Walk-in-style mäßig, doch wen verwundert es, dass der Monteur nicht auf Herrn Adam wartete. Naja wir schafften es wenigstens ToYo beim Car Wash abzugeben.

Danach – wie sollte es anders sein in Stellenbosch – Weintasting. Wir folgten den Insider Tipps des Deutschen Campsite Betreibers und wurden nicht enttäuscht.

Einer geht noch….

Ich setzte für den nächsten Tag einen Detoxtag an und es ging zurück zur Küste. Wir stoppten natürlich am Touri-Beach Muizenberg.

Ausschau nach Haien halten

Leider konnte man auch hier mal wieder erleben, dass die Afrikaner es mit der Instandhaltung von Dingen nicht so haben. Außer den ersten 3 fototauglichen Hütten sahen die Anderen eher traurig aus…

Ups…

Wir verzichteten auch auf Baden – hier gibt nämlich extra einen Shark Spotter 😱 letzte Sichtung von einem Großen Weißen war ein paar Tage zuvor – 6m lang!!!

Da entschieden wir uns doch lieber für Boulders Beach mit den Pinguinen.

Alte Bekannte und doch wiedererkannt

Nachdem normalen Walk an der Küste entlang, beschlossen wir wild auf dem Beach Parkplatz zu übernachten – am Abend hatten wir die kleinen dann ganz für uns.

Kleiner Abendspaziergang mit der Gang

Es war recht windig, sodass wir beschlossen unten in ToYo zu schlafen, mir war es auch ganz recht, so wären wir schneller fluchtbereit – 23 Uhr kam dann wirklich ein Auto. Ich auf Beobachtungsposten hinter dem Vorgang schreckte zusammen, als die zwei afrikanischen Herren ihre Stirnlampe anmachten. Doch sie würdigten uns keines Blickes und gingen zum Beach – Nachtpatrouillie der Pinguine?!

Die restliche Nacht gestaltete sich ruhig. Aus Mangel an einer Dusche beschloss ich, dass wir im Meer baden! Ich war hochmotiviert, aber es war schon sehr kalt – doch ich schaffte es und das für meine Verhältnisse auch super schnell.

Was gibt es besseres als mit ToYo am Strand zu stehen und früh morgens in den Ozean zu springen

Nur deshalb fühlte sich Tony genötigt auch ins Wasser zu gehen – gut ich hätte ihn sonst auch den Rest der Reise deshalb aufgezogen.

Er hat sich aber auch angestellt

Ich hatte mir überlegt, wenn Tony während der Reise zweimal zum Friseur durfte, steht mir ja wohl ein Besuch zu. Ich hatte mir schon Anfang Februar einen Termin gemacht und wir waren überpünktlich am Salon, doch standen vor verschlossenen Türen. Mein Termin wurde versehentlich für einen anderen Tag eingetragen, es tue ihr leid – TIA. Da wir aber am Abend zu einer Geburtstagsfeier eingeladen waren, suchte ich mir einen anderen Salon – Friseur Chris verstand meine Not und quetschte mich dazwischen.

Ähm so hat es aber noch nie einer gemacht…

Ich verstand nicht alles was er gesagt hat, aber wir einigten uns auf „beautiful, natural and cool”. Er hatte eine Assistentin, die ihm beim Färben die Folie angereicht hat – am Ende bezahlte ich ein Viertel von dem Preis von zuhause – muss ich wohl jetzt immer nach Kapstadt zum Friseur um zu sparen🤪.

So aufgehübscht konnte es zur Geburtstagsparty im Beach Haus in Noordhoek von Freunden gehen, die wir entlang der Küste kennen gelernt hatten.

Ob wir die Party mit crazy südafrikanischen Sufern gut überstanden haben, oder betrunken auf einem Surfbrett über den Ozean treiben – im letzten Blog dieser Reise.

Eure Party-Crew

Tony & Juli

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.