Die Reihen leerten sich im Bus und so hatte ich die letzte Reihe für mich. Es ging im Finsteren durch den Dschungel nach Port Barton. Fix warfen wir die Rucksäcke in unserer 8€ Unterkunft (eigener Bungalow mit Bad) ab und gingen in die empfohlene Bar – Mojitos!
Achso vielleicht sollte ich noch erklären, Port Barton wird als verschlafenes Dorf beschrieben. So fühlte es sich auch an, als wir über eine unbefestigte Straße mit kleiner Holzbrücke die Top Location der Insel suchten.
Es war sehr schön, aber beim ersten Blick auf die Karte wusste man, hier hat ein Nicht-Asiate seine Hände im Spiel 🤓 Und so probieren wir uns durch die Karte und kamen schnell mit dem Besitzer (Neuseeländer) ins Gespräch. Wir erzählten ihm, dass wir gern auf einer kleinen Insel schlafen würden, er zückte sein Handy und 5min später saß Arnie, ein etwas dicklicher Filipino mit eigenem Boot an unserem Tisch und wir klärten nur noch die Details.
Am Morgen rückten wir mit unseren Rucksäcken am Strand an und hielten nach einem grünen Boot Ausschau.
Schnell fanden wir uns und die letzten Kleinigkeiten wie Frühstückseier wurden beladen.
Achso, ich muss sicher nicht erwähnen, dass es eine Privat-Tour mit Arnie, dem Kapitän und uns war 🤓.
Erster Stopp war ein Riff zum Schnorcheln. Hier umschwammen wir ganz allein den Riffsockel und sahen wieder eine Menge Fische.
Dann sollte es weiter gehen, doch das Boot wollte nicht mehr. Der Gang ging nicht mehr rein und ich schickte Maschinenbauer Tony in den Maschinenraum, doch dann guckten eben drei Unwissende den Motor an 🤪
Arnie tätigte einen Anruf und ein Ersatzboot rettete uns und wir packten von Boot zu Boot um.
Nach all dem Geschwimme hungerte es uns ein wenig, zum Glück steuerten wir eine kleine Insel an. Arnie verschwand an den Grill und wir erkundeten die Insel.
Vielleicht lagen wir auch recht schnell an einem einsamen Strand rum.
Arnies Körperfülle ließ ein gewisses Kochtalent bereits vermuten und unsere Erwartungen wurden übertroffen.
Es gab gegrillten Fisch (den wir auf dem Hinweg auf dem Wasser direkt vom Fischer erworben hatten), lecker Auberginen, Salat und natürlich Reis.
So gestärkt hopsten wir weiter von Insel zu Insel – mal badeten wir, mal erkundeten wir die Insel und vielleicht lagen wir auch mal mit einem Getränk in der Hängematte unter einer Palme.
Das Inselleben ist schon schwer 🤪
Als Nachtlager wurde die Paradise Island angesteuert:
Bewohneranzahl: ein Hund + eine Katze
Zeichen von Zivilisation: eine kleine verlassene Bambushütte
Inseldurchmesser: 200m
So haben wir uns das vorgestellt. Arnie richtete das Essen und wir bauten das Zelt auf, solange es noch hell war.
Wir dinierten mit den Füßen im Sand und Blick zum Sonnenuntergang. Und dann war es sehr schnell sehr dunkel.
Nur die Milchstraße und vereinzelt leuchtendes Plankton waren noch zu sehen.
Den unromantischen aber sehr lustige Moment bescherte uns der Inselhund. Nachts musste ich natürlich Pipi. Das entging dem “Wachinselhund” nicht und er verfolgte mein Vorhaben. Ich warf ein Steinchen ins Gebüsch um ihn abzulenken. Doch er wollte unbedingt mit ins Zelt.
Tony lief mit ihm den Strand auf und ab und es war so lustig anzusehen. Als Tony stoppte, stoppte auch der Wauz bei Fuß. Dann machte ich die Zelttür ein Stück auf, Tony warf sich ins Zelt und ich schubste den Hund raus. Diese Aktion ist alles andere als sandfrei abgelaufen.
Also man muss schon sagen, die Filipinos sind Frühaufsteher. 6:30 wurde am Zelt gerüttelt und das Frühstück stand bereit. Reissuppe mit Toast – weil ich ja so gerne Suppe esse 🙄. Aber habe es tapfer gegessen und dann wurde fix zusammengepackt.
Denn so gestärkt beschlossen wir direkt den Bus 8 Uhr morgens in den Norden nach El Nido zu nehmen.
Rollenverteilung war klar – ich suchte eine nette Unterkunft und Tony einen seriösen Tauchladen (gab auch welche, die gleichzeitig eine Bar sind, denen vertraue ich mein Leben nicht an!)
Schnell war alles erledigt und so fuhren wir mit einem Scooter los um den Norden zu entdecken. Unser erster Halt war der Nagkalit Wasserfall. Wir waren mal wieder nur mit den Adventure-Birkenstock unterwegs und der Fluss musste zehnmal gekreuzt werden (ohne Brücke versteh sich). Und der Weg war nur mit Guide erlaubt. Wir glauben aber eher die Dorfgang versucht sich da das Taschengeld aufzubessern.
Das Baden war eine erfrischende Abwechslung, doch hält sie bei diesen Temperaturen kaum lang an.
Als wir unser Schutzgeld von 300 Pesos (5,30€) bezahlt hatten, rollten wir weiter.
Nächster Stopp – Nacpan Beach.
So stellen wir uns einen Strand vor. Wir suchten uns ein kleines Restaurant mit Blick aufs Meer und dann gab es einen traumhaften Sonnenuntergang.
Auf dem Hinweg lachten wir noch über die großen Schlammpfützen auf dem Weg. Und ratet mal wer durch die erste Pfütze noch so halbwegs durchschlitterte und dann in der Zweiten drin lag.
Die Verlustliste dieser Reise wurde ergänzt durch Tonys Flipflops und meine Sonnenbrille 😔. Der Roller und wir waren so dreckig, dass wir uns beim Abgeben nicht getraut haben uns umzudrehen, weil da in großen Brocken der getrocknete Schlamm von uns abblätterte.
Am nächsten Morgen ging es wieder zum Tauchen, diesmal mit den Turtle Divers. Unsere Gruppe wurde vervollständigt mit einem Finnen und einem koreanischen Mutter-Tochter-Gespann.
Ich werde noch zum Supertaucher, die zwei Tauchgänge waren wieder ohne Zwischenfälle.
Souverän tauche ich jetzt schon ohne Schnur ab, gut vllt wird mir immer mal noch ein bissel Blei in die Taschen gesteckt aber sonst👌🏻
Wir tauchten durch einen Barrakuda Schwarm, beobachten eine Schildkröte und bestaunten durchsichtige Krebschen in einer Anemone.
Bei dem 2. Tauchgang war das Highlight, dass wir durch einen Steintunnel durchgetaucht sind, dass war schon etwas gruselig.
Danach bereiteten wir uns aktiv auf den nächsten Tag vor. Wir hoppten von einer Happy Hour zur nächsten in El Nido und fielen dann ins Bett. So geübt ging es dann zum Inselhopping aufs Boot – diesmal mit anderen Menschen.
Die Highlights hier waren der Hidden Beach, man sprang vom Boot und musste um einen Felsen schwimmen um an den Strand zu kommen – mega krass!
Und der Secret Beach zu dem musste man durch ein relativ kleines Loch in der Felswand halb durchtauchen. Da musste man den Asiaten in ihrer Schwimmweste schon mal einen Schubs in die richtige Richtung geben.
Auf dem Rückweg kamen wir in ein Gewitter und alle versuchten sich mit Schwimmwesten zu schützen, die Bootscrew verschwand sogar im Motorraum – alle haben es gut überstanden.
Ich hatte online krasse Bilder von der Bucht El Nido gesehen und wusste, dass will ich auch. Fragte man „normale“ Guides, hieß es schnell: Ist zu gefährlich und verboten. Doch ich fand in einem Blog eine Handynummer von Brian. Wir schrieben und er wollte wissen, ob wir Klettererfahrungen haben und keine Asiaten sind 🤪. So verabredeten wir uns zu 4:30 Uhr an der Bäckerei.
Brain war für philippinische Verhältnisse pünktlich. Stirnlampe und Handschuhe auf und los ging es zwischen kleines Dorfhüttchen entlang. Danach ging es nur noch steil bergauf. Es war mehr ein Klettern als ein Hike und der Kalkstein war sehr spitz und man musste acht geben immer sicheren Tritt zu haben wenn man sich die teilweise 4-5m hohen Steilwände in völliger Dunkelheit hochzog.
Nach einer knappen Stunde waren wir die ersten und einzigen auf dem Mt. Tawak!
Und genau richtig zum Sonnenaufgang und dieser gehört zu unseren engeren Favoriten 😍
Um auch die nicht romantische Seite zu berichten, uns (selbst mir!) lief der Schweiß als stehe man unter der Dusche. Tony war noch etwas angeschlagen von den 5 Rum-Cola vom Abend und ich bin am Stein hängen geblieben und habe jetzt ein Loch in der Hose am Po! Halb 8 lagen wir geduscht unter der Klimaanlage wieder im Bett!
Da es unser letzter Tag war verloren wir aber keine Zeit und liehen uns gegen 10 Uhr dann noch ein Kayak aus um die Bucht die Bucht zu erkunden.
Es war dann doch ziemlich weit bis zur kleinen einsamen Insel, die wir von unserem morgendlichen Ausguck erspäht hatten. Wenn man im Kayak vor Tony sitzt, fühlt man sich wie auf einem Sklavenschiff, ich durfte nicht mal ganz kurz rumgucken.
Wir schafften es doch (ich denke wegen meiner Paddelleistung) an den kleinen Strand.
Diesmal waren wir sogar gut vorbereitet und hatten Proviant. Eigentlich für jeden zwei Cookies. Diese wurden dann aber von Tony nach der Paddelleistung verteilt… Ich habe nur den einen zerbröselten bekommen 😳
Während des Rückweges unterstützte uns der Wind und die einsetzende Flut und es ging fast von ganz allein.
Dann neigte sich die schöne Zeit in Palawan dem Ende und es ging mit dem Flieger zurück nach Manila.
Von dort sollte es mit den Bus nach Tagaytay gehen (nur 52 km entfernt), denn hier findet die Hochzeit statt. Ich hatte die Busverbindungen rausgesucht und die Umstiege in unsere Karte markiert. Doch dann hieß es, dass der Bus nicht fahre und wir erstmal mit dem Taxi weiter müssen. Ich hasse Taxi fahren in jedem Land und wenn dann habe ich hohe Anforderungen an den Taxifahrer – alt, zahnlos und nicht nach Serienmörder aussehend. Wir haben einen nicht lesbaren Zettel in die Hand bekommen und wurden zu einem Taxifahrer gesetzt, der keine meiner Anforderungen erfüllte…
Ob wir es auf die Hochzeit geschafft haben und die Abenteuer unserer letzten Woche, gibt es im nächsten Blog.
Tony & Juli aus einem weißen Taxi