Auf dem Boot kamen wir uns vor wie auf der MS Deutschland! Hälfte deutschsprachig und so wurden schnell Reiseberichte ausgetauscht. Der Grenzübergang war auch etwas anders, wir legten am Bootssteg zwischen Schilf an und bekamen in einem unscheinbaren Grenzhäuschen unseren Ausreisestempel. Um den Abschiedsschmerz zu ertragen, gab es ein Abschiedsbier!

Letztes Angkor vor der Grenze – Mekong
Ein Stück im Niemandsland und wir erblickten die wehenden Fahnen des Sozialismus. Neuer Stempel im Pass und Taschendurchleuchtung. Tipp wenn man etwas nach Vietnam schmuggeln will, einfach auf dem Boot lassen, da interessiert es keinen!
Vietnam hatte einen sehr schönen ersten Anblick für uns.

Sonnenuntergang im Mekongdelta – Chau Doc
Am nächsten Tag gingen wir auf Frühstücksjagd. Da wir uns noch nicht so richtig an Phò (Nudelsuppe) gewöhnt haben, probierten wir uns durch alles Süße mit Kokos, dazu gab es einen Banh Bao (herzhaft gefüllter Hefekloß). Dann ließen wir uns von einer Reishut Mutti bequatschen eine Bootstour zu machen. Es ging mit ihrem Bötchen durch die schwimmenden Siedlungen. Es gibt da sogar eine schwimmende Tankstelle, Werkstatt und sowas wie einen Supermarkt.

Ruderboot Tour – Chau Doc
Dann ging es am Nachmittag mit dem Bus weiter nach Can Tho. Hier sollte man unbedingt eine Tour zu den schwimmenden Märkten machen. Zack wurden wir am nächsten Morgen 5:30 von einer lustigen Dame mit ihrem Boot abgeholt. Denn der frühe Vogel fängt die Ananas. War schon echt verrückt anzusehen, wenn ich mir vorstelle meine Oma fährt mit dem Boot zum Einkauf?!

Bootstour – Can Tho
Für den Abend hatte ich dann noch eine Free Walking Food Tour gefunden, die mega lecker war. Wir wickelten zu erst selbst so etwas wie Sommerrollen, dann gab es – ich nenne es mal Schrimpmuffin mit Fleich, dann Maus (ja Maus, aber angeblich eine saubere aus dem Reisfeld), dann Dinge aus einer Tonpfanne und am Ende Stickyreis.

Food Tour – Can Tho
Am nächsten Tag ging es nach Saigon, oder wie es richtig heißt Ho Chi Minh City. Lust auf ein bissel Klugscheißerwissen. Mir war zB. nicht klar, dass das eine Person war (erster Präsident von Vietnam).
Und hier habe ich ganz viel über den Sozialismus gelernt. Es gibt für jede kleinste Aufgabe einen Angestellten und der hat dann noch zwei, die dabei zuschauen. Burn out bekommt man hier nicht.

Propaganda Plakat – Hotel Chi Min City
Ich dachte, das kann doch nicht alles sein und habe es dann trotzdem nochmal gegoggelt, weil so erschien es mir als sehr lässige Staatsform. Mittagspause wird hier nämlich noch ganz groß geschrieben.

Mittagspause – Hotel Chi Min City
Nächster Tag ein gebuchter Ausflug. Tony, als ob er ein jahrzehntelanger Rucksackreisende wäre, hat rumgenörgelt, dass es viel zu viele Menschen sind und so touristisch ist. Ist ihm wohl das Rucksacktragen zu Kopf gestiegen.
Wir besuchten Pauschalurlauber like mit einer großen Gruppe den Cao Dai Tempel einer Religion, die sich erst 19 gegründet hat. War komisch bunt und sollte jetzt die Krönung von Buddhismus und Katholizismus sein…aha!

Chao Dai Kirche – Tay Ninh
Eigentliches Highlight waren die Cu Chi Tunnel. Erst wurden uns die Fallen erklärt und dann durfte Vietcong gespielt werden.

Vietcong Tunneleingang – Cu Chi
Wir sind dann auch in die Tunnel rein, die aber gerade für europäische Touristen vergrößert wurden von einer Höhe von 50cm auf einen Meter.

Tunnel – Cu Chi
Dann durften wir zum Schießstand. Tony wollte, dass wir unbedingt die AK 47 nehmen und zack war das Magazin geladen.

Shooting range – Cu Chi
Es hat total Spaß gemacht, ich liebäugel jetzt mit einem Jagdschein, ich sollte mich dann jedoch auf große und eher langsame Tiere konzentrieren (siehe Video).
Wir sagen good bye Saigon und steigen in den Schlafbus nach Dalat.
Gute Nacht