Geburtstag Nr. 2 – Mosambik

Die Kokosnuss verfehlte mich nur um wenige Zentimeter, doch wir hatten uns ordentlich erschrocken und rückten den Tisch in Sicherheit.

Am nächsten Morgen begutachteten wir das „Fallobst“ und ich bat Tony EINE Kokosnuss für das Frühstück zu offnen. Voller Ehrgeiz holte er unsere Axt aus dem Auto und meinte, was ein kleiner Junge kann, wird er ja wohl auch schaffen.

Ich wollte eine Kokosnuss

Doch bei einer ist es natürlich nicht geblieben, ich musste dann unseren Trichter holen und wir füllten 1,5l Kokoswasser ab. Dann begann ich das Kokosfleisch herauszuschälen.

Kokosarbeitslager

Ich kam mir vor wie in einem Straflager, war ich mit einer fertig, lagen die nächsten offenen Nüsse schon da. Irgendwann schaffte ich es Tony zum Aufhören zu bewegen und so fuhren wir mit einer großen vollen Tupperdose weiter Richtung Norden.

Das Dörfchen Vilanculos war unser nächstes Ziel und begrüßte uns mit ordentlich Wind, sodass Tauchen nicht möglich war, aber dafür Kitesurfen.

Ich bin nett und zeige die Fehlversuche nicht

Tony buchte noch einmal zwei Stunden mit einem Guide und los ging es.

Lief ganz gut.

In der Nacht machte mich Tony ganz aufgeregt wach, dass er nichts mehr sehe und seine Augen todesmäßig brennen und schmerzen – und ich jetzt! etwas tun soll. Er meinte, dass er sich (mal wieder) mit dreckigen Fingern die Kontaktlinsen reingemacht habe. Eine ausführliche Anamnese war nicht möglich, auf jeden Frage war die Antwort – es sei wie damals in der Bundeswehr.

Wurde ich zuhause noch belächelt, warum ich die Reiseapotheke mit Augentropfen (antiallergisch und antibakteriell – gleich Doppelschlag) aufrüste, hatten sie nun ihren Moment. Dazu gab es noch Schmerzmittel und ein Kühlpack, denn ich denke, dass es Sonnenbrand im Auge war – aber ich hab ja keine Ahnung.🤪

Für den nächsten Tag verordnete ich Schonung und Sonnenbrille und dann wurde es auch zügig besser.

Vilanculos ist bekannt dafür, dass man von hier zu dem Nationalpark des Bazaruto Archipels gelangen kann, so vereinbarten wir einen Trip für den nächsten Tag.

Als der Wecker am Morgen klingelte, ahnte ich schon schlimmes als ich den Wind in den Palmenwedeln sah und so kam es auch, dass der Trip auf den nächsten Tag verschoben wurde.

Wir betrieben an dem Tag Augenpflege und ließen uns vom Fischer frische Austern bringen. Wir erfuhren, dass 200km nördlich ein Zyklon vor der Küste hängt und deshalb das Wetter so schlecht ist.

Was man so beim Kiten kauft

Am nächsten Tag war es dann soweit, es ging aufs Boot und wir fragten, ob es nicht wieder zu stürmisch zum Schnorcheln sei – „nein es würde ein perfekter Tag werden und wir werden zu 100% den Dugong sehen“.

Ein Dugong ist eine Art der Seekühe, die um die 400kg wiegen und friedlich Seegras im flachen Wasser futtern.

Unsere Gruppe bestand aus einem französischen Paar und einem niederländischen Paar und bevor es zum Archipel ging, sammelten wir noch vier Briten ein.

Unser Boot

Der Weg war schon ordentlich wellig und windig.

Ausgelassene Stimmung zu Beginn

Wir kamen am Archipel an und sollten die Dünen erkunden und erneut zogen Wolken auf.

Verrückte Sandformationen

Was wirklich sehr schön war, wäre da nicht ein 5-minütiger Wolkenbruch gewesen.

Da braut sich was zusammen

Der Guide versuchte uns noch Hoffnung zu machen, dass nachdem Lunch, wenn die Ebbe kommt auch der Wind nachlässt. Nachdem Lunch ging es aufs Boot und wir suchten den Dugong. Ihr könnt euch vorstellen, dass wir ihn natürlich nicht gefunden haben.

Dann sollte es zum bekannten 2-Miles Reef gehen, bekannt für seine Korallen und Fischvielfalt.

Schon auf dem Weg war allen im Boot klar, dass wir hier nicht schnorcheln werden, weil hohe Wellen am Riff brachen – zu gefährlich! Die Stimmung kippte, im Boot war uns jetzt allen klar, dass sie das auch schon heute Morgen wussten, sie sich aber die Einnahmen von einem vollen Boot (10Leute in der Low Season während Covid) nicht entgehen lassen wollten.

Doch wir fanden ein Mittagessen am Strand für 80€ nicht angemessen. Der Franzose übte bereits auf dem Boot eine Revolution und verlangte den Manager. Zur Besänftigung „durften“ wir an der Insel schnorcheln, wo es keine Korallen und nur wenige Fische gab.

Kein Dugong zu sehen

Wir stoppten auf dem Rückweg noch an einer weiteren Inseln für einen kleinen Spaziergang.

Insel Walk

Dann ging es zurück und der Franzose stürmte in den Store und aus mysteriösen Gründen war der Typ bei dem wir gebucht hatten nicht da und auch nicht telefonisch zu erreichen. Der Franzose verlangt den Manager, dieser kam dann auch ins Hostel und brachte auch seinen Bodyguard mit (ein Schrank von Mann mit deutlichen Blessuren im Gesicht – sicher als Abschreckung). Der Franzose war natürlich Revolutionsführer und wir verlangen Geld zurück.

Er begann mit einer detaillierten Auflistung der Ausgaben.

Die Abrechnung

Ich glaube die Jungs haben das erste mal einen Businessplan vorgelegt bekommen. Revolutionsbrecher Tony, stimmte einen Rabatt von 7€ zu, weil er seine Ruhe wollte. Ich befürchtete, dass der Franzose ihn dafür auf der Bastille hängt.

Ich betonte, dass mir der Dugong zu 100% versprochen wurde (natürlich kam es mir komisch vor, ein Wildtier kann einem nicht zu 100% versichert werden).

Die Revolution endete unblutig mit 22€ Discount und für Tony handelte ich noch ein Kitesurf Zertifikat heraus.

Die Revolutionsfeier fand bei uns am Auto mit reichlich Bier statt.

Durch den Augenkrankheitstag und dem verschobenen Ausflug, hingen wir unserem nicht existierenden Zeitplan etwas hinterher und da wir an meinem Geburtstag keinen Fahrtag machen wollten, mussten wir jetzt knapp 700km zurück nach Süden.

In the road

Doch die Strecke war abwechslungsreich und führte durch viele Dörfer, sodass es immer was zu gucken gab.

Road Snack

Mein Geburtstag startete mit einem Paste de nata Frühstück in der Hauptstadt und dann ging es in den Elephant Nationalpark.

Oh oh…

Reifendruck auf Sand fahren herabgelassen und los ging es. Wir fanden semi offizielle off road Strecken und an der einen Stelle waren wir uns fast sicher, dass wir umkippen, aber ToYo hat es gemeistert.

Der Nationalpark liegt am Meer und so fährt man die ganze Zeit durch bewaldete Dünen. Doch wir haben es auch zum Meer geschafft und so stand Geburtstagsbaden an.

ToYo am Strand

Wir fanden zahlreiche Antilopen, Zebras, Gnus, Nyalas, aber keine Elefanten.

Ein Geburtstagsgast

Ich wünschte mir, dass wir heute essen gehen, so fuhren wir nach Santa Maria und genossen auf dem Sonnendeck den ein oder andern Sundowner uns blickten über die Mangroven.

Das Restaurant war 1km entfernt und so beschlossen wir zu laufen und wählten für den Hinweg den „Fußweg“.

Auf zum Geburtstagsdinner

Im Restaurant aßen wir lecker Seafood, was auch sonst.

Lecker Seafood

Da mein Geburtstag war, war Tony heute fällig, ich hatte die UNO Karten einstecken (er hasst UNO). Ich fütterte ihn mit ein paar Siegen an, aber beim Spielstand 10:5 für ihn war Schluss und ich machte einen Durchmarsch bis zum Gesamtsieg.

Er hat resigniert

Für den Heimweg wollten wir an der „Hauptstraße“ heim laufen. Doch es ist sehr dunkel hier in Afrika, wir fragten den Chef wo es zurück ins Dorf geht und er fragte nur wo unser Auto stehe, als wir sagten wir seien zu Fuß bekam er sich vor lachen kaum wieder ein – laufen?!

So liefen wir los ungefähr auf der Hälfte der Strecke kam ein Quad von hinten angefahren und nötigte uns regelrecht aufzuspringen.

Tony auf der Motorhaube vom Quad

Ob wir bei ToYo abgesetzt wurden, oder Tony doch noch vom Quad gefallen ist – next week!

Eure Tramper

Tony & Juli

PS: Danke für all die Geburtstagsglückwünsche!

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