Flying home for Christmas – Zimbabwe, Zambia

Es wurde eine Buschlösung gefunden – temporary solution. Die Fehleranalyse ergab – gesprengter Bremszylinder, undichte Bremsdichtung und einseitig abgenutzt (kaum mehr existente) Bremsbacke, wahrscheinlich durch die vorherige “Reparatur”. Der Versuch war nun den Abzweig zum rechten hinteren Rad im Bremssystem mit einem Stopfen auszuschalten und dann die drei Tropfen Bremsflüssigkeit, die vor Ort waren in unser Bremssystem aufzufüllen. 

Ratlos – wir brauchen eine Buschlösung

Das Ergebnis war, dass wir von 0 Bremsleistung nach dreimaligen Pumpen auf dem Bremspedal eine Bremsleistung von 30% hatten (subjektiv empfunden).

Auf dem Weg zu unserer Campsite hatten wir noch einen schönen Game Drive in der Abendsonne. 

Stop entlang des Zambezi

Unser Nachtlager war das Nyamepi Camp direkt am Zambezi, wir waren natürlich allein und machten es uns gemütlich. 

Hier gefällt es uns

Wir hörten und beobachteten die Hippos im Fluss und hatten immer ein aufmerksames Auge nach hinten, dass auch kein Äffchen sich unbemerkt nähert. 

Tony grillte gerade und ich huschte schon fix unter die Dusche und als ich zurückkam meinte er “hast du gesehen an was du vorbeigegangen bist?”

Wer hat sich denn da zum Dinner geschlichen

Ups, wie ist das denn dahin gekommen?! Ich statte Tony direkt mit der großen Taschenlampe als Abschreckung aus und pimpte ToYo mit der Lichterkette – hoffentlich ist das Hippo nicht in Vorweihnachtsstimmung.

Unsere Abendbeleuchtung

Wir leuchteten trotzdem während des Essen immer mal um uns und da sahen wir, wie eine Hyäne begann ihre Kreise um uns zu ziehen – die Kaugeschwindigkeit wurde erhöht und wir verkrümelten uns ins Bett. 

Am nächsten Morgen waren nur ein paar Äffchen um uns herum und wir starteten in den Game Drive. Wir fuhren die Waterfront ab und dann die einzelnen Pans. Es wimmelte von Impalaherden mit unzähligen Babys. Aber Katzen fanden wir leider nicht, dafür einen Local, der sich im Schlamm fest gefahren hatte und den wir retten konnten🤪

Diese Jahreszeit ist super mit all den Babys
Aber auch hier ist kein Schlammloch vor uns sicher

Unser Lager schlugen wir am Mucheni Camp auf, denn hier entschloss sich gerade ein Elefant baden zu gehen und snackte dabei etwas frisches Gras. 

Kleine Abkühlung beim Snack

Scheinbar war er von uns auch recht angetan, dass er bis auf 1m an ToYo vorbeiging und neugierig in unsere Richtung schnüffelte.

Vielleicht habe ich etwas die Luft angehalten

Wir beobachteten noch den ganzen Abend andere Elefanten, die mühelos den Zambezi kreuzten – ob die auch alle ihren Pass dabei haben? Da drüben ist schließlich Sambia.

Am nächsten Morgen fuhren wir auf einer recht wilden Strecke Richtung Ausgang des Parks und wurden am Frühstücksspot mit einem ganz cleveren Elefanten belohnt. Er stemmte sich mit seinem Rüssel gegen eine Palme und dann schüttelte er sich die Palmfrüchte für sein Frühstück herunter.

Frühstücksbeschaffung

Nun stand uns aber nach dem Nationalpark wieder Highway bevor und das mit unserer Drei-Pump-Bremse zwischen all den LKWs, die auch Richtung Grenzübergang Chirundu wollen. Irgendwie klappte es auf der recht geraden Strecke ganz gut und so erreichten wir die unser letztes Camp im Zimbabwe am Zambezi. Hier genossen wir den heißen Tag am Pool.

Hier lauert immer die Gefahr

Am nächsten Morgen ging es zur Grenze, direkt wollten uns wieder alle helfen oder Geld tauschen oder SIM Cards verkaufen. Zum Glück hatten wir ja schon alle Papiere für Sambia. Aber ToYo musste wieder zu Interpol. Plötzlich standen sechs Leute an der Motorhaube und die Fahrgestellnummer wurde mit dem Carnet verglichen, dann wurde die Motornummer gesucht, die ist leider wegen unserem Turbo so verbaut, dass man sie nicht mehr sieht. Ein afrikanischer Vorschlag war, dass wir den Turbo schnell abbauen sollen, wir überspielten diese Idee mit einem Lachen und man einigte sich, dass es schon der eingetragene Motor sein wird. 

Interpol ermittelt 🤪

Dann ging es in weitere drei Räume zu jeweils drei unmotivierten Herren, die grimmig schauten, das ganze Carnet durchblätterten, fragten was wir hier wollen und dann warum wir nicht länger bleiben und unser Freunde  mitbringen sollen?!

Und beim nächsten „Beamten“ vorsprechen

Nach einer Stunde hatten wir dann jedem erzählt, was wir vor haben und alle Dokumente wurden noch dreimal gecheckt. Wir dachten nun öffnet sich die Schranke. Doch es näherte sich ein weiterer grimmig schauender Herr “Drug Inspector”. Er müsste das Auto kontrollieren – wir öffneten die Fahrertür er lugte rein und dann wollte er (wir denken nur um ToYo einmal zu sehen) noch durch die Heckklappe gucken – Drug Inspection bestanden. 

Nun aber los wir mussten zu unserem Werktstatttermin in Lusaka. Lusaka liegt auf 1400HM und so hügelig gestaltete sich auch die Strecke – prima mit fast keiner Bremsleistung. Der Straßenrand war gespickt mit liegen gebliebenen LWK oder sie waren gar von der Straße gerutscht. Aber wir schafften es heil in die Werkstatt und dort erhielt ToYo zwei neue Bremszylinder,  neue Bremsbacken und Bremsflüssigkeit aufgefüllt. 

Hier wird immer erstmal großzügig abmontiert

In der Hauptstadt ließen wir es sonst ruhig angehen. Das Sightseeing gestalte sich auch kurz – afrikanische Großstadt. Auf den Markt trauten wir uns nicht, da wir da Angst um ToYo hatten, sodass wir nur an der “Freiheitsstatue” vorbeifuhren. 

Unser Sightseeingergebnis

Uns zog es nochmal in den Busch – nur 3h entfernt war der älteste und größte Nationalpark Zambias – Kafue Nationalpark. 

Da die Regenzeit im Anmarsch ist und es schon einige heftige Regenfälle gegeben hatte, gab uns der Ranger den Tipp, dass wir auf dem Hauptweg bleiben sollen – natürlich sind wir direkt den ersten Loop in den Busch abseits des Hauptweges gefahren – es gab schon einige Schlammlöcher und wir wollten versuchen vernünftig zu sein und entschieden uns vor einer langen Matschpfütze umzudrehen. Während des Wendens entdeckte ich dann direkt vor uns zwei junge Löwenmännchen.

Entdeckt

Da wurde unsere vernünftige Entscheidung direkt belohnt. Wir machten den Motor aus und beobachteten uns gegenseitig. 

Wer hat nun einen Blick auf uns geworfen

Gerade als unsere Frühstücksvorbereitungen liefen, entschieden sich die beiden aufzustehen – wir ließen also unser Brot fallen und folgten ihnen. Der eine scheuchte eher aus Spaß ein Pumba auf, richtig jagen war das nicht.

Kleines Jadgtraining

Natürlich währte unsere Vernunft nicht allzu lang und wir fuhren den Loop und wurden mit Hippos und einer 2m langen Python auf der Straße belohnt. 

Achtung Snake crossing

Danach ging es am Itezhi-Tezhi See entlang. Wir beschlossen, dass wir wild stehen wollten in der Nacht und fanden eine unvergessliche Stelle an einer Halbinsel des See. Als wir ankamen waren nur ein paar Moorantilopen da und wir begannen Nudeln fürs Abendessen zu kochen, da rief mich Tony rauf aufs Dach, denn wir bekamen Gesellschaft – circa 100 Elefanten näherten sich lautlos und begannen zu trinken und schnüffelten nach unserer Nudel.

Wo kamen die jetzt denn her?!

Es war so beeindruckend. Wir verharrten auf dem Dach bis es komplett dunkel war und genossen das Spektakel. 

Beste Aussicht

Am Morgen springt ToYo (mal) wieder nicht an. Wir waren nicht so schockiert wie beim ersten Mal, da wir die Hoffnung hatten, dass wir wieder nur an den Sicherungen wackeln und es weiter geht. Doch diesmal nicht. Natürlich begann es dann noch zu regnen, wir hatten kein Handynetz und für die Drohne war alles zu weit weg. 

Ungewöhnliche Arbeitsposition

Nachdem kurzen Regenschauer (den wir für ein Frühstück nutzen) wackelte Tony weiter an Kabeln und ich versuchte doch noch Handyempfang zu erhaschen.

Auf Netzsuche

Bei uns beiden tat sich nichts. Wir schmiedeten Notfallpläne: heute war Samstag, dass wir Montagmittag loslaufen (10km Luftlinie bis zur nächsten Lodge am See entlang) um noch unseren Flug am Mittwoch zu bekommen. Wir gingen alles nochmal systematisch durch.

Was brauch ToYo bzw. ein Dieselmotor um zu laufen?

  1. Sauerstoff für die Verbrennung – reichlich da ✔️
  2. Anlasser der die Diesel-Luft-Gemisch verdichtet – Anlasser dreht sich ✔️
  3. Diesel – hmm… das muss untersucht werden

Wir legten uns also beide unters Auto und ich sollte mit meinem Arm von unten den Dieselfilter entwässern – da drehte sich aber nichts. Also war unser Plan, dass wir den Dieselfilter wechseln. Ich bremste Tony kurz (da es auch keiner von uns je gemacht oder nur gesehen hat) und meinte “ich probiere es jetzt nochmal und mache ToYo einfach an” – da schnurrte er auf einmal wieder wie ein Kätzchen!

Wir hatten unser Vertrauen in ToYo nicht verloren und deshalb ging es weiter auf kleinen Nebenstraßen (weil zweimal hinter einander passiert sowas ja nicht 😜). Es ging vorbei an Moorantilopen, Zebras und unzähligen Impalas. Gerade als wir auf den Hauptweg gekommen sind, entdeckte ich im Gras sieben Paar flauschige Öhrchen. 

Diese süßen plüschigen Ohren

Ähm okay, dass wäre der Weg gewesen, den wir hätten laufen wollen um Hilfe zu holen, aber wir sind seit letzter Woche nicht mehr unbewaffnet. Wir sind stolze Besitzer einer Zwille und haben immer drei Notfallsteinchen im Auto.

Übung muss sein

Wir entschieden uns mutig den Motor auszumachen um hier eine Weile zu beobachten. Es sollte sich lohnen, denn es machten sich drei Impalas auf in Richtung Löwenrudel. Die ersten beiden schafften es noch gerade so, aber nun war die Gruppe im Jagdmodus.

Nun wird nicht mehr geschlummert

Dann kam Joffrey (ich habe ihn so genannt) und er schaffte es nicht mehr und wurde vor unseren Augen einfach in der Mitte zerrissen.

Guten Appetit?!🫣

Wir wollten unser Glück nicht weiter ausreizen im Kafue Nationalpark und machten uns auf ins Dörfchen Itezhi-Tezhi auf die Campsite Chibila. 

Brain der Chef war so lieb und lieh uns sein Angelequipment, da ich für die Idee brannte, dass wir uns das Abendessen selbst fangen. 

Erster Angelversuch

Wir sind komplett talentfrei – ich warf beim ersten Versuch die Angel zwischen die Steine statt ins Meer aus und Tony zog auch nur einen Stock und alte Angelleine an Land – wir mussten nicht hungrig ins Bett, sondern grillten unser Notfall-Rumpsteak.

Am Morgen erkundeten wir die Longola Hot Springs – mit der Idee hier unser Frühstücksei zu kochen. Es gab kein Schild und so erkundeten wir zu Fuß die Gegend an der es am meinsten nach Schwefel gerochen hat.

Immer dem Schwefelgeruch hinterher

Dann nahmen sich ein paar Damen aus dem Dorf uns an (die hatten gerade Waschtag an der Quelle) und zeigten uns das sprudelnde Wasser. 

Meine schnelle Kochkonstruktion war eine Socke an der Grillzange – 10min später und ein halbes Dorf entertained, hatten wir unser Frühstücksei. 

Eier sind im Wasser

Danach machten wir uns auf in Richtung Lusaka um ToYo für die “Sommerpause” zu richten – wir gaben ihn zum Car Wash, die Jungs waren aber sehr betrunken und haben doch recht viel übersehen, da war es ganz gut, dass es dann nochmal ein ordentliches Gewitter gab 😜. 

Vielleicht sollten wir nächstes Mal die Nüchternheit „prüfen“

ToYo fand einen Platz auf einer Lodge von zwei herzigen Holländern. Wir wollten unbedingt einen überdachten Platz, dafür mussten wir die Dachbox abmontieren und haben große Wäsche gemacht.

Waschtag
Traurig ToYo zurück zu lassen

Nachdem die Wäsche trocken war und alles verstaut war, verabschiedeten wir uns von ToYo. Die sieben Wochen vergingen wieder viel zu schnell, aber wir müssen wiederkommen – das Carnet läuft nächstes Jahr wieder ab, ToYo kann kein Sambianer werden und es liegen noch weitere Länderaufkleber im Auto und die müssen angebracht werden.

Na erkennt ihr die Länder?

Nun sitzen wir in Doha und warten auf unseren Weiterflug, ob wir auch in Berlin ankommen?🦁

Eure Toyota-Lover 

Tony&Juli 

M

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.