Bolivien überlebt!

In Sucre machten wir mal etwas ganz verrücktes: Wir saßen einfach am zentralen Plaza in der Sonne und beobachteten das bunte Treiben.

Über den Plaza schlendern - Sucre

Über den Plaza schlendern – Sucre

Um uns langsam zu resozialisieren bzw. wieder auf Deutschland einzustimmen gingen wir ins Kultur Café Berlin und Tony aß Geschnetzeltes mit Spätzle. Ich blieb noch landestreu bei einem Quinoaburger und Coca-Cocktail.

Der Nachmittagscocktail mit Coca - Sucre

Der Nachmittagscocktail mit Coca – Sucre

Um Land und Leute noch besser zu verstehen gingen wir in die Casa de la Libertat. In diesem ehemaligen Klosterbau und heutigem Museum wurde Landesgeschichte geschrieben. Hier befand sich die erste Universität Südamerikas und die bolivianische Unabhängigkeitserklärung wurde hier unterzeichnet.

Juli im Motiv des 100 Boviliano Scheins - Sucre

Juli im Motiv des 100 Boviliano Scheins – Sucre

Wusstest ihr, dass Bolivien nach dem Widerstandskämpfer Simon Bolívar benannt ist und der eigentlich aus Venezuela kam?! Er führte aber auch die Unabhängigkeitsbewegungen gegen die Spanier in den Ländern Venezuela, Kolumbien, Panama, Ecuador und Peru mit an.

Tony mit Herrn Bolívar - Sucre

Tony mit Herrn Bolívar – Sucre

Am Abend wollten wir dann zurück nach La Paz. Wir hatten uns um auf Nummer sicher zu gehen, bereits zwei Tage vorher ein Ticket für den Schlafbus gekauft. Am Busbahnhof angekommen, gab uns der Angestellte mit einer für uns unverständlichen spanischen Erklärung unser Geld für die Tickets zurück und zerriss diese. Wir verstanden die Welt nicht mehr. Doch dann wurde uns klar: Potosi schlug noch einmal zu! Da die Straßen in Potosi immer noch brannten war kein Durchkommen. Wir hatten aber auf eine andere Lösung des Busunternehmens gehofft, als die Fahrt einfach zu stornieren.

Wir versuchten es dann bei anderem Unternehmen, die Potosi umfahren (5h Umweg) fahren. Doch der Bus war voll. Wir sollten „uno minuto“ warten. Doch nach und nach bezahlten alle anderen Passagiere den Umwegaufschlag und unsere Hoffnung auf einen dieser Plätze sank. Plötzlich meinte der Herr aber: Geht zum Gate, ihr könnt mitfahren! Wir hatten zwar kein Ticket, aber im Bus waren noch genau 2 Plätze und der Bus rollte los. Wir haben uns schon gefreut, dass wir doch noch weggekommen sind und vielleicht sogar umsonst nach La Paz kommen. Als wir gerade vom Busbahnhof fahren wollten, kamen die eigentlichen Inhaber unserer Plätze noch angerannt und da man uns jetzt auch nicht mehr rausschmeißen konnte, gehörte der Gang bzw. der Platz hinter der letzten Sitzreihe uns!

Ein bolivianische Busfahrt - On The Road

Ein bolivianische Busfahrt – On The Road

Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, mussten wir auch noch den vollen Preis bezahlen und haben damit dem Busfahrer sicher ein schönes Taschengeld verpasst.

Kurz vor La Paz gab es noch einen weiteren Schreckmoment. Plötzlich kam die Polizei rein und es gab leichte Aufregung, weil wir da auf dem Boden saßen. Das einzige was wir verstanden, war „documenta“. Widerwillig rückte ich die Pässe raus und beauftragte Tony den Herren bloß nicht mit unseren Pässen weggehen zu lassen. Darauf folgte ein heftiges Gespräch zwischen zwei Polizisten und dem Busfahrer und dann verschwanden sie. Es wird wohl die angemessene Anteil unseres Ticketgeldes in die richtige Tasche gewandert sein.

Nach dann doch 17 Stunden Busfahrt erreichten wir La Paz. Diesmal schien die Sonne und wir gaben der Stadt eine zweite Chance.

Wir fuhren mit einer der drei Gondellinien den Canyon hoch um uns einen Überblick über die Stadt zu verschaffen.

Über der Stadt - La Paz

Über der Stadt – La Paz

Wir erfuhren, dass noch weitere Linien gebaut werden sollen. Damit hat dann La Paz dann das größte urbane Gondelnetz der Welt und ist für einen Fahrpreis von 3 Bolivianos (0,40€) auch für die normale Bevölkerung nutzbar.

Dann ging es zur Walking Tour. Unser Guide erzählte eine Geschichte nach der anderen. Wir wunderten uns schon lange warum reihenweise die selben Geschäfte oder Stände nebeneinander sind, z.B. die Obstdamen. Die Obst-Cholitas haben immer ihre feste Anhängerschaft, diese wird vom Generation zu Generation weitergegeben. Erwischt die Cholita einen Kunden beim „Fremdgehen“, ist jegliche Beziehung vorbei und man kann schon mal eine faulige Tomate an den Kopf bekommen.

Frisch gepressten Saft bestellen - Sucre

Frisch gepressten Saft bestellen – Sucre

Leider musste ich feststellen, dass ich nicht dem bolivianischen Schönheitsideal entspreche. Das sieht nämlich ein breites gebärfreudiges Becken und muskulöse Waden vor. Ganz verrückt werden die Bolivianer, wenn eine Frau eine schwere Last auf dem Rücken trägt, am besten noch ein Lama unterm Arm trägt und damit den Berg hoch rennt!

An unserem letzten Tag in Bolivien bereiteten wir unseren Müttern eine schlaflose Nacht. Tony hatte fahrlässiger Weise verkündete, dass wir die Todesstraße von Bolivien mit dem Mountainbike fahren wollen, was zu erheblichen Protest und Sorgen zu Hause geführt hat. Aber so richtig gefährlich war diese Straße nur bis 2006. Seitdem gibt es eine gut ausgebaute Umgehungsstraße für Autos und auf der Death Road sind fast nur noch Mountainbiker unterwegs. Also Muttis – Kein Problem!

Wir starteten auf 4600 Meter und jeder wurde in ein Powerranger Ganzkörperschutzanzug gesteckt und los ging es.

Abfahrt bereit - Death Road

Abfahrt bereit – Death Road

Während der Fahrt durchquerten wir alle Klimazonen, die Bolivien zu bieten hat. Es ging vom kalt-trockenen Altiplano bis zum feucht-warmen Regenwald.

Die ersten 24 Kilometer ging es auf der neuen Straße, die La Paz mit dem Amazonasgebiet verbindet, entlang. Und das alles bergab, ohne Anstrengung – herrlich!

Blick auf die Stecke - Death Road

Blick auf die Stecke – Death Road

Als wir dann an dem ursprünglichen Teil der Death Road waren, erklärte uns der Guide, wir sollen auf der linken Seite fahren. Dies verwunderte erst keinen, bis jemand fragte, ob der Abgrund denn dann rechts sei? Seine Antwort war kurz und knapp, „No, on the left!“. Ein Raunen ging durch die Gruppe und erste ängstliche Blicke wurden ausgetauscht. Aber eine lokale Verkehrsregel besagt, dass auf der Death Road Linksverkehr herrscht, damit der links sitzenden Fahrer bei Gegenverkehr den Fahrbahnrand bzw. Abgrund besser einsehen kann. Das hat aber anscheinend in der Vergangenheit nicht immer so gut geklappt, daher hat die Straße ihren Beinamen erhalten – Death Road. Die vielen Kreuze am Wegesrand sind ebenfalls Zeugen dafür.

Bei jedem Stop warf man dann eine Kleidungsschicht von sich, da wir uns großen Schrittes merklich dem Regenwald näherten.

Kurze Pause - Death Road

Kurze Pause – Death Road

Die Strecke ging durch kleine Wasserfälle, zahlreiche Serpentinen und Unmengen Dreck und Staub, sodass wir am Ende dementsprechend aussahen…

Dreckig - Death Road

Dreckig – Death Road

Zum Glück gab es am Ende ein neues T-Shirt geschenkt – eine kleine Überlebenstrophäe!

Überlebt - Death Road

Überlebt – Death Road

Unsere Abfahrt haben wir natürlich mit der GoPro dokumentiert!

Nach einer Stärkung ging es dann auf der neuen Straße, die erheblich länger ist, nach La Paz zurück. Hier packten wir dann nur noch und fielen todmüde ins Bett, denn am nächsten Tag ging bereits um 8 Uhr morgens unser Flug nach Buenos Aires.

Zu Bolivien bleibt abschließend zu sagen:

Ein Land in dem Schüler in der Schule nicht heimlich unterm Tisch mit dem Smartphone spielen sondern stricken.

Ein Land in dem man Orte findet, die aussehen, wie aus der Zeit als die Erde entstanden ist.

Ein Land in dem die Leute leider noch nicht zu schätzen wissen, was sie an ihrer Natur haben, um nachhaltig damit umzugehen.

Ein Land, das überhaupt nicht so gruselig und gefährlich ist, wie uns alle einreden wollten.

Ein Land der Menschen, die die Kartoffel wirklich sehr lieben und sie deshalb wirklich in jedem Essen haben!

Damit möchte ich danke für zwei schöne Wochen im Land der Kartoffelköpfe sagen!

PS: Das Video zu Machu Picchu ist online (http://youtu.be/KRNuPgXmSzg) und in dem Beitrag zum Inka Trail eingefügt.

Schnee im Juli

La Paz sammelte nicht gerade Beliebtheitspunkte als es uns mit Schneeregen weckte. Deshalb beschlossen wir direkt die Flucht zu ergreifen. Wir buchten einen 3-Tages-Ausflug in die Salt Flats bei Uyuni.

Deshalb ging es mit dem Nachtbus zwölf Stunden Richtung Süden. Da der Bolivianer gewöhnlich mit dicker Wolldecke reist, nahmen wir diesmal sicherheitshalber auch unseren Schlafsack mit in den Bus.

Eisige Busfahrt - La Paz

Eisige Busfahrt – La Paz

Gut erholt kamen wir in Uyuni an, frühstückten erstmal auf dem Markt und stärkten uns für alles was kommen sollte mit einem leckeren Quinoadrink.

Lecker und gesunder Quinoadrink - Uyuni

Lecker und gesunder Quinoadrink – Uyuni

Dann ging es mit drei britischen Medizinstudentinnen und Guide Pablo in einem Geländewagen los.

Es ging auf den größten Salzsee bzw. die größte Salzebene der Welt – den Salar de Uyuni. Der 10.582 Quadratkilometer große Salzsee ist bei Entstehung der Anden vom restlichen Ozean abgetrennt worden und vor über 10.000 Jahren zur Salzebene ausgetrocknet. Durch die Verdunstung entstand eine mehrere Meter dicke Salzkruste. Darunter befindet sich noch ein am See mit gesättigtem Salzwasser, der an der tiefsten Stelle noch mehr als 120 Meter tief sein soll.

Salz wohin man blickt - Salar de Uyuni

Salz wohin man blickt – Salar de Uyuni

Die Salzmenge wird auf zehn Milliarden Tonnen geschätzt und jährlich werden etwa 25.000 Tonnen abgebaut. Da stellte sich mir die Frage: „Wie kommt das Salz vom See in den Salzstreuer?“. Die Antwort liegt am östlichen Rand der Salar de Uyuni. Dort hacken Arbeiter in die Salzschicht und häufen das Salz zum Trocknen auf.

Wir auf den Salzbergen - Salar de Uyuni

Wir auf den Salzbergen – Salar de Uyuni

Diese werden dann in Lastwagen in die direkt an der Salzebene gelegene Stadt Colchani zur Aufbereitung transportiert. Dort wird es weiter getrocknet und verpackt. Da Salz aber ein preiswertes Gut ist, lohnt ein industrieller Abbau nicht.

In der Salzfabrik - Salar de Uyuni

In der Salzfabrik – Salar de Uyuni

Wer denkt es gibt kein Leben in dieser Salzwüste, der irrt. Wir hatten gegen so einige Kreaturen zu kämpfen.

Gemeinsam gegen T-Rex - Salar de Uyuni

Gemeinsam gegen T-Rex – Salar de Uyuni

Eisbärattacke - Salar de Uyuni

Eisbärattacke – Salar de Uyuni

Auf der Fahrt durch die scheinbar endlos weit erscheinende Salzebene erhob sich plötzlich eine Insel – Incahuasi, was übersetzt Haus der Inka bedeutet. Sie ist für ihre meterhohen Kakteen, die bis zu 1200 Jahre alt sind, bekannt. Man weiß so gut, wie alt die Kakteen sind, weil sie nur einen Zentimeter im Jahr wachsen.

Tony mit Riesenkaktus - Salar de Uyuni

Tony mit Riesenkaktus – Salar de Uyuni

Dann warteten wir auf den Sonnenuntergang. Es kam uns ewig vor, weil es schon recht kalt war. Diese Gegend hat nämlich eine Jahresdurchschnittstemperatur von lediglich 3 Grad Celcius und als die Sonne dann weg war, war es noch viel weniger.

Sonnenuntergang - Salar de Uyuni

Sonnenuntergang – Salar de Uyuni

Also wollten wir alle schnell ins Hostel. Bereits als wir davorstanden, war unsere Vorfreude in leichte Erfrierungsangst umgeschlagen. Das Bettgestell war „Made in Uyuni“ – komplett aus Salzplatten, genau wie der Rest in diesem Hostel. Sie stellten sich jedoch bei den Minustemperaturen im Zimmer als sehr isolierfreudig heraus.

Unser Salzapartment - Salar de Uyuni

Unser Salzapartment – Salar de Uyuni

Am Morgen fuhren wir durch die Gegend die Coloured Mountains hieß.

Farbige Berge - On The Road

Farbige Berge – On The Road

Das trifft es auch ganz gut, denn durch die vulkanische Entstehung sieht man an den Bergen viele mineralische Ablagerungen von Eisen, Kupfer und Sulfaten, die diese verschiedenen Farben hervorrufen.

Dann ging es durch das Valley of Rocks und Tony musste gefühlt auf jeden Stein klettern.

Tony auf dem Rücken des Condors - Valley of Rocks

Tony auf dem Rücken des Condors – Valley of Rocks

So viel frische Luft machte hungrig und so gab es Lunch auf der Ladefläche des Jeeps zubereitet, leider wie am Vortag kalt.

Lunch im Freien - On The Road

Lunch im Freien – On The Road

Und da fragte man sich doch ernsthaft, wie in der größten Salzebene der Welt das Essen so ungesalzen sein konnte…

Dann stand die Rote Lagune auf dem Plan und wir sahen unsere ersten freigebenden Flamingos.

Panorama mit Flamingos - Rote Lagune

Panorama mit Flamingos – Rote Lagune

Der Name der Lagune mit hohem Mineralsalzgehalt kommt von roten Kieselalgen. Diese locken die Andenflamingos an. Habe ich davor den Flamingo für einen eher tropischen Vogel gehalten, war ich überrascht, dass er gern in eiskaltem Salzwasser steht.

Flamingo-Fakt des Tages: Durch ein Leberenzym können die mit der Nahrung aufgenommen Carotinoide umgewandelt werden und als Pigmente in den Federn eingelagert werden. Die Algen filtern sie ähnlich wie ein Wal durch Lamellen in ihrem Schnabel aus dem Wasser.

Juli mit den Andenflamingos - Rote Lagune

Juli mit den Andenflamingos – Rote Lagune

Am zweiten Tag schwächelte eine unserer Mitteisenden und weinte schon vor Bauchschmerzen. Die einzige Idee vom Guide war wie immer Cocatee. Ich besann mich, dass ich ja eigentlich Ärztin bin und untersuchte sie fachmännisch. Mc Burney und Lanz Punkte waren positiv, sie war ein junges Mädel und so kam ich zur Arbeitsdiagnose Appendizitis! Wir beschlossen, dass es das Beste sei, die Tour abzubrechen und sie ins Krankenhaus zu fahren. Der Guide schlug uns ein drei Stunden entferntes „Krankenhaus“ ohne Strom und Ultraschallgerät vor. Da dies keine Option war, ging es ins fünf Stunden entfernte Uyuni, indem eine Behandlung möglich war.

Erst schien es, dass wir auch abbrechen müssten, da wir ja alle im selben Auto unterwegs waren. Als ich mich jedoch noch um meine Blinddarmpatientin kümmerte, machte Tony zwei Schweizer klar, die alleine mit ihrem Fahrer unterwegs waren und die uns für den letzten Tag der Tour aufnahmen.

Am nächsten Tag war es mal wieder Zeit das Hemd in den Schlüppi zu stecken. Als wir Aufstanden herrschte eine Außentemperatur von -6 Grad Celsius und es lag Schnee. Somit hatten wir den ersten Schnee des Jahres im Juli und auch unsere höchste Nacht mit 4680 Meter über dem Meeresspiegel.

Erwacht im Winter - Sol de Mañana

Erwacht im Winter – Sol de Mañana

Dann ging es direkt zu den Geysiren, kochenden Schlammlöchern und Fumarolen im Sol de Mañana, einem zwei Quadratkilometer großen Geothermalgebiet.

Übers Schwefelfeld zum Gysir - Sol de Mañana

Übers Schwefelfeld zum Gysir – Sol de Mañana

Unnützes Vulkanwissen des Tages: Fumarole sind lediglich Dampfaustritte in vulkanisch aktiven Gebieten, die bei wenig Wasser in der Tiefe durch den fehlenden Druck vollständig in Dampf umgewandelt wird. Sie deuten jedoch auf einen abklingenden Vulkanismus hin.

Dann plötzlich dachte ich, dass ich durch ein Gemälde von Dali laufe und habe nur noch Ausschau nach den zerflossenen Uhren gehalten. Wir waren in der Salvator Dali Wüste angekommen.

Wie vom Maler - Dali Wüste

Wie vom Maler – Dali Wüste

Unzählige Felsen am Wüstenrand von hell-bis dunkelbraun standen auf einer Anhöhe. Das war ein wirklich surrealer Anblick.

Juli im Bild - Dali Wüste

Juli im Bild – Dali Wüste

Danach hatten wir genug gefroren und am späten Vormittag hieß es dann: Runter mit den Klamotten und rein in den Bikini! Wir sprangen in die Thermalquellen, die auf über 4000 Meter lagen, wärmten uns auf und genossen die einzige Dusche der letzten drei Tage – von Winter-Wüsten-Tour zum Wellness-Urlaub.

Thermalquelle - Sol de Mañana

Thermalquelle – Sol de Mañana

Chillen im Hot Pool bei -6 Grad Außentemperatur - Sol de Mañana

Chillen im Hot Pool bei -6 Grad Außentemperatur – Sol de Mañana

Das Best of unseres Ausfluges gibt es im Video zu sehen.

https://youtu.be/ovUy42OPRDY

Zurück in Uyuni angekommen nahmen wir direkt einen Bus nach Potosi. Tony wollte hier unbedingt hin und ich hatte gleich ein ungutes Gefühl.

Es fing an, dass wir keine Unterkunft hatten und halb zwölf nachts durch eine gruselige bolivianische Stadt liefen.

Am Morgen wurde es nicht besser, da in der ganzen Stadt Generalstreik mit Straßenblockaden herrschte. Wir verstanden nicht so ganz gegen was eigentlich demonstriert wurde, aber in der ganzen Stadt ging nichts. Alle Geschäfte waren geschlossen, es konnten keine Autos fahren und so schien es auch fast unmöglich eine Tour in die bekannten Silberminen zu bekommen. Wir schafften es aber doch noch, nach klopfen an verschlossenen Agentur-Türen, eine Tour für den Nachmittag zu buchen.

Nicht so einladend - Potosi

Nicht so einladend – Potosi

Um diese Stadt schnell wieder zu verlassen brauchten wir aber auch noch ein Busticket. Da aber alles zu war und nichts fuhr, hieß es fünf Kilometer zum Busterminal laufen um da unter der Hand durch den Zaun ein Ticket zu bekommen. Dort wurden wir auch erstmals als Gringos beschimpft. Zusammen mit den ganzen Straßenblokaden und Menschen mit Holzlatten bewaffnet war es ein recht unwohliges Gefühl!

Aber erstmal ging es angemessen gekleidet in die Silbermine.

Bereit für den Mineneinsatz - Potosi

Bereit für den Mineneinsatz – Potosi

Schon die Inka hatten im Cerro Rico (Reicher Berg) Silber abbauen lassen und durch den Silberabbau der Spanier wurde die Stadt im 17. Jahrhundert zu einer der größten der Welt.

Urige Lore der Silbermine - Potosi

Urige Lore der Silbermine – Potosi

Nachdem wir eine Tüte Cocablätter für die Minenarbeiter in einem Shop gekauft hatten, indem man auch legal Dynamit hätte kaufen können, ging es auf den Schienen in die Miene.

Wir machten nach einigen Verzweigungen eine Pause mit drei Arbeitern. An einem normalen Arbeitstag wird die Miene für sieben Stunden nicht verlassen und das Mittag besteht nur aus Cocablättern und hochprozentigem Alkohol gemischt mit Wasser.

Juli mit Minenkollege - Potosi

Juli mit Minenkollege – Potosi

Immer zur vollen Stunde gibt es eine Sprengung in der Miene und so schlugen wir uns über drei wacklige Leitern tiefer hinab in den Berg um diesen zu entgehen. Nachdem wir verschiedene Silber- und Zinkadern gesehen hatten, wurden wir aber auch sicher wieder aus der Miene geführt. Wir mussten uns nur gelegentlich an die Wand quetschen um nicht von den handgeschobenen Loren überrollt zu werden.

Wer uns Live bei der Minenarbeit sehen will, sollte sich dieses Video angucken.

https://youtu.be/zn1ZmHaN04s

Danach versuchten wir zu Fuß so schnell wie möglich die fünf Kilometer zum Busterminal zu kommen, weil wir gehört hatten, dass der 19 Uhr Bus wohl trotz der Blockaden fahren sollte. Wir waren so schnell, wie man eben mit Rucksack auf über 4000 Höhenmetern ist! Nur damit ihr mal mein Leid einzuschätzen wisst!
Unser Weg wurde kurz vor dem Ziel von brennenden Straßenbarrikaden versperrt – Wir waren ratlos und leicht verängstigt. Eine Bolivianerin setzte uns aber in ein Taxi und meinte sie weiß schon wo der Bus fährt.

Brennende Staßenbarrikaden - Potosi

Brennende Staßenbarrikaden – Potosi

Ende der Geschichte: Sie führte uns nach kurzer Taxifahrt und weiteren beschwerlichen Metern bergauf und vorbei an weiteren Barrikaden zu unserem Bus und wir kamen 23 Uhr im Hostel in Sucre an und fielen todmüde ins Bett.

Wenn wir uns ausgeschlafen haben, berichten wir weiter! Bis dahin Gute Nacht aus Sucre.

Nach Bolivien gehoppt

Diesmal probierten wir den Hop-on Hop-off Bus nach Bolivien aus. Mit dem Ticket konnte man an den wichtigen Orten aussteigen und nach Belieben weiterfahren.
Nach der Nachtfahrt von Cusco stiegen wir direkt in Puno aus um die schwimmenden Dörfer auf dem Titicacasee zu besuchen. Die Inseln waren zu Zeiten entstanden, in denen sich die Bewohner vor ihren kriegerischen Nachbarn, den Inka, schützen mussten und deshalb auf den See flohen. Am Morgen ging es mit einem kleinen Boot an einigen der schwimmenden Inseln vorbei.

Immer größere schwimmende Inseln - Titicacasee

Immer größere schwimmende Inseln – Titicacasee

Wir enterten eine dieser schwimmenden Inseln und liefen wie auf rohen Eiern auf den ganzen Schichten von Schilf. Schon ein komisches Gefühl, weil man so ein wenig einsank.

Ein bisschen komisch lief es sich - Titicacasee

Ein bisschen komisch lief es sich – Titicacasee

Der Präsident der Insel erklärte uns, wie die Inseln gebaut werden. Erst muss erdige Grundsockel mit dem Wurzelwerk des Schilfs in den flacheren Bereichen des Sees geschnitten werden. Dieser wird mit mehreren Ankern an der richtigen Stelle für die Insel fixiert und dann kommen versetzt zahlreiche Schilfschichten darüber. In der Trockenzeit muss alle zwei Wochen eine neue Schicht ausgelegt werden, auch unter den Häusern. Diese sind jedoch, wie uns der Präsident vorführte, leicht anhebbar.

Inselpräsident erklärte uns alles - Titicacasee

Inselpräsident erklärte uns alles – Titicacasee

Die Damen der Insel sangen noch für uns und dann sollte man seinen Shoppinggelüsten freien Lauf lassen. Es gab schrecklich hässliche Kissenbezüge und Kitsch aus dem Seeschilf.

Nach einer Hausbesichtigung, der sehr sparsam eingerichteten Häuser, ging es weiter.

Tony auf Hausbesichtigung - Titicacasee

Tony auf Hausbesichtigung – Titicacasee

Wir fuhren weitere zwei Stunden über den See, jedoch schliefen wir ein, da die Nacht im Bus nicht allzu erholsam war.

Zum Homestay ging es auf die Amantaní Insel. Hier wurde uns unser neuer Papa vorgestellt. Wir stellten uns in der Landessprache vor und folgten ihm in sein Haus.

Unser Homestay - Titicacasee

Unser Homestay – Titicacasee

Wir waren diesmal schon positiv überrascht, dass es ein gemauertes Haus war. Es gab zwei große Betten und Jesus hing an der Wand. Eine seeligruhige Nacht war also garantiert.

Mit Jesus über dem Bett konnte nichts schief gehen - Titicacasee

Mit Jesus über dem Bett konnte nichts schief gehen – Titicacasee

Nachdem wir den Sonnenuntergang geschaut hatten und inka-like unseren Wunsch zusammen mit drei Cokablättern unter einen Steinhaufen gelegt hatten, näherte sich das Highlight des Tages.

Steinhaufen mit unserem Wunsch drunter - Titicacasee

Steinhaufen mit unserem Wunsch drunter – Titicacasee

Es war Disko im Dorf. Damit sich unsere Familie nicht mit uns schämen musste, schlüpften wir fix in angemessene Garderobe.

Auf einer peruanischen Disko - Titicacasee

Auf einer peruanischen Disko – Titicacasee

Die Party ging um 20 Uhr los und unsere Papa brachte uns hin. Es war mein erstes Mal, dass ich mit Stirnlampe zur Party bin 😉

Schnell wurden alle an den Händen gefasst und es ging wild durch den ganzen Saal.

Tony war nicht mehr von der Tanzfläche zu bekommen - Titicacasee

Tony war nicht mehr von der Tanzfläche zu bekommen – Titicacasee

Aus Angst nachts auf Toilette zu müssen, trauten wir uns nichts zu trinken. Die Toilette befand sich nämlich über den Hof, ohne Licht und Spülung. Unser Papa brachte uns dann auch sicher wieder nach Hause und stellte uns allen noch einen Nachttopf hin.

Der Nachttopf für alle Fälle - Titicacasee

Der Nachttopf für alle Fälle – Titicacasee

Am nächsten Morgen brachte uns Papa nach einem sparsamen Frühstück (trockene Brötchen und irgendwas frittiertes) zum Boot und es ging auf die Taquile Insel. Hier mussten wir schon wieder laufen.

Bergige Aussichten - Titicacasee

Bergige Aussichten – Titicacasee

Der Aufstieg wurde mit dem angeblich besten Fisch vom Titicacasee belohnt.

Fisch aus dem See - Titicacasee

Fisch aus dem See – Titicacasee

Er war gut, aber wir hätten auch noch seinen großen Bruder geschafft.

Dann ging es zurück nach Puno. Von dort starteten wir am nächsten Morgen Richtung Bolivien. Der Grenzübergang war sehr rustikal. Nachdem man durch einen Steinbogen gegangen war, war man in Bolivien und bekam nur noch einen Stempel in den Pass. Zumindest wenn man einen deutschen Pass hat, andere Nationen wurden zur Kasse gebeten.

Rustikales Grenzhaus - Titicacasee

Rustikales Grenzhaus – Titicacasee

Kurz darauf saßen wir im Boot und es ging von Copacabana zur Isla del Sol. Auf dem Boot wurde direkt ein lokales Bier gereicht, was der Wandermotivation sehr zu Gute kam.

Es ging am Sonnentempel vorbei auf dem Eselpfad ins Dorf, wo wir uns ein lauschiges Plätzchen für die Nacht suchten. Vom Bett aus hatten wir einen guten Blick auf den Vollmond und den Sonnenaufgang.

Vollmond mit Isla del Luna - Isla del Sol

Vollmond mit Isla del Luna – Isla del Sol

Sonnenaufgang vom Bett - Isla del Sol

Sonnenaufgang vom Bett – Isla del Sol

Am nächsten Tag erkundeten wir den Norden der Insel. Habt ihr gewusst, dass die Isla del Sol keine gewöhnliche Insel ist?! Nach der Inkamythologie stieg der Schöpfergott aus dem Titicaccasee hervor und schuf aus den Steinen der Insel die Sonne, den Mond und die Gründer der Inkadynastie.

Für den erschwinglichen Eintrittspreis von 10 Bolivianos (1,3€) ging es erst in ein spärliches Museum und dann zu den Inkaruinen. Man konnte den heiligen Fels sehen, auf dem der Schöpfergott aus dem See gestiegen war.

Heiliger Entstehungsfels der Inkamythologie - Isla del Sol

Heiliger Entstehungsfels der Inkamythologie – Isla del Sol

Zwischenzeitlich gab es kleinere Auseinandersetzung, sodass mich Tony direkt als Menschenopfer auf den heiligen Zeremonietisch der Inka verfrachtete.

Juli als Menschenopfer - Isla del Sol

Juli als Menschenopfer – Isla del Sol

Nach der Wanderung zurück zum Hafen im Süden und einstündiger Fahrt kamen wir an der Copacabana an. Hier der nächste große Schock – in der ganzen Region kein Internet! Was bleibt einem da nur? Essen und trinken! Wir fanden unser Lokal – zwei Cuba für 3,25€.

Den Tag in Copacabana starteten wir recht spät mit einem Mittagessen in der Markthalle. Die wirkte diesmal rattensicher 😉
Dann stand die einzige Sehenswürdigkeit der Stadt an, die Basilika mit der heiligen Jungfrau von Copacabana, die Wunder gewirkt haben soll und deshalb vom Papst heiliggesprochen wurde.

Altar mit der heiligen Jungfrau - Copacabana

Altar mit der heiligen Jungfrau – Copacabana

Mit etwas Verspätung ging es dann nach La Paz. Dazu mussten wir alle aus dem Bus. Der Bus hatte seine eigene sehr wackelige Fähre und wir wurden in Daunendecken gewickelt auf ein kleines Boot gesetzt.

Warten aufs Boot - Titicacasee

Warten aufs Boot – Titicacasee

Gegen 23 Uhr waren wir in La Paz angekommen und sind nur noch ins Bett gefallen. Mal schauen was die Stadt für uns bereit hält?!

PS: Das Album zu Peru ist Hochgeladen und die Route ist auch auf dem aktuellen Stand.

Inka Trail – we did it, but never again

Wir kamen mit dem Nachtbus in Cusco auf einer Höhe von 3300 m an und weil unser Hotel recht nah war, probierten wir es mal in dieser Höhe mit Rucksack zu laufen. Schnell waren wir von den kleinen Gässchen und verwinkelten Straßen verzaubert, die vielen Treppen und Steigungen gefielen unseren Beinen jedoch weniger.

Ankunft in Inkahauptstadt - Cusco

Ankunft in Inkahauptstadt – Cusco

Im Hotel angekommen, hatten wir ein richtig schönes Zimmer mit Terrasse im bewachsenen Innenhof, wo wir direkt einen Kolibri beobachten konnten.

Unser Zimmer mit Steinwänden - Cusco

Unser Zimmer mit Steinwänden – Cusco

Cusco war gerade in Feierlaune. Das wichtigste Fest der Inka stand an, die Wintersonnenwende. So lockten uns Tänze und Gesang direkt in die Altstadt.

Jubel und Trubel in der Stadt - Cusco

Jubel und Trubel in der Stadt – Cusco

Wir testeten allerlei Streetfood und fanden ein Menü für 4Sol (1,15€) in einer urigen Markthalle.

Lecker Menü in der Rattenhalle -Cusco

Lecker Menü in der Rattenhalle -Cusco

Es war wirklich sehr lecker, jedoch erfuhren wir danach, dass diese Markthalle abgerissen wird, weil man die nächtliche Rattenplage nicht in den Griff bekommt – Guten Appetit!

Am Abend hatten wir das Vorgespräch mit unserem Guide für den Inka Pfad. Er war Tony direkt unsympathisch und ich versuchte mir einzureden, dass er bestimmt ganz nett ist. Tony meinte darauf, ich würde eh jeden hassen, der mich vier Tage zum Wandern nötigt 😉

Um 5 in der Früh wurden wir dann abgeholt und es ging Richtung Startpunkt vom Inka Pfad. Vielleicht sollte ich noch etwas zu unserem Wandergepäck sagen. Tony wollte unbedingt meine großen Rucksack nehmen, weil er aus mir völlig unvorstellbaren Gründen meinte, es sei für alle das Beste, wenn ich nur den kleinen Tagesrucksack nehme 😉

Endlich geht es los - Cusco

Endlich geht es los – Cusco

Gegen neun Uhr waren die Träger und die Gruppe bereit zum Start. Wir waren sechs Wanderer und zehn Peruaner.

Auf die Plätze, fertig los - Inka Trail

Auf die Plätze, fertig los – Inka Trail

Der erste Tag war der leichteste – nur 300 Höhenmeter und 12 km. Am Wegesrand sah man schon Inkaruinen, von denen es einige gibt auf dem Weg zum Machu Picchu. Sie sind jedoch alle zerstört wurden. Erst von den Inka selbst, da sie alle Spuren, die nach Machu Picchu hätten führen können, verwischen wollten und dann von den Spaniern.

Erste Ruine am Weg - Inka Trail

Erste Ruine am Weg – Inka Trail

Gegen drei Uhr erreichten wir bereits unser erstes Nachtlager. Es war aber eher der Hinterhof einer Dorffamilie. Mit uns zusammen übernachteten einige Hühner und Hunde. Nachdem uns bereits das Mittagessen geschmeckt hatte, ging es mit dem 5 Uhr Tee weiter und was konnte es im Land der 1000 Maissorten anderes geben als frisches Popcorn?! Nach dem Abendessen gingen wir alle direkt ins Bett, da uns der härteste Tag des Trails bevorstand.

Gemeinsam schaffen wir es - Inka Trail

Gemeinsam schaffen wir es – Inka Trail

Um 5:40 wurden wir mit Zeltrütteln und Cocatee geweckt. Ich hatte gut geschlafen, Tony hatte ein wenig gefroren. Das hatte er nun davon, dass er zu geizig für einen koppelbaren Schlafsack war.

Das Frühstück war sehr energiereich. Der Koch wollte scheinbar, dass wir es alle über den Pass schaffen. Es gab neben Marmeladenbrötchen noch einen herzhaften Maiskuchen und Quinoa! So gestärkt führten Tony und ich die Gruppe an.

Quinoa Fakt des Tages: Die Spanier verboten den Anbau von Quinoa und war sogar unter Todesstrafe gestellt. Die Andenbewohner sollten damit geschwächt werden. Das als „unchristlich“ eingestufte Nahrungsmittel blieb dadurch in Europa bis in das 20. Jahrhundert fast unbekannt.

Wegübersicht des zweiten Tag - Inka Trail

Wegübersicht des zweiten Tag – Inka Trail

Während des steilen Aufstieges zum ersten Pass von 3000 auf 4200 Höhenmeter gab es zwei Verschnaufpausen, die auch nötig waren. Wir warfen unsere Jacken ab, denn in der Sonne war es selbst im peruanischen Winter sehr warm und wir gewöhnten uns an die Höhe.

Tony genießt Ausblick, oder brauch er eine Pause - Inka Trail

Tony genießt Ausblick, oder brauch er eine Pause – Inka Trail

1200 Höhenmeter sind für uns ja sonst kein Problem, doch die Luft war merklich dünner. So war das Motto des Tages „nice and slow“. Aber wir hatten immer das peruanische Zaubermittel gegen alles dabei – Coca Blätter! Nein keine Angst wir sind keine Koksnasen geworden, wir trinken Coca Tee und kauen die Blätter.

Coca Fakt des Tages: Es hilft Hunger, Müdigkeit und Kälte zu verdrängen und ist sehr wirksam gegen die Höhenkrankheit, da es die Sauerstoffaufnahme verbessert. Die Spanier haben es den Minenarbeitern gegeben und so konnten diese bis zu 36 Stunden Schwerstarbeit verrichten. Ebenfalls wird den Blättern eine spirituelle Bedeutung zugesagt, wir haben jedoch keine übersinnlichen Erfahrungen gehabt.

Stärkungskeks auf 3700 m - Inka Trail

Stärkungskeks auf 3700 m – Inka Trail

Tony und ich unterboten die eingeplante Zeit bis zum Pass um eine Stunde und waren als erstes oben und genossen den grandiosen Ausblick.

Beweisfoto am Pass - Inka Trail

Beweisfoto am Pass – Inka Trail

Dann ging es direkt wieder 700 Höhenmeter abwärts zum Nachtlager. Hier bot man uns eine kalte Dusche an, wir zögerten erst, als wir jedoch aus unseren Schuhe geschlüpft waren, stellten wir uns an der Dusche an 😉
Glaubt mir, es war die kälteste Dusche meines Lebens – Gebirgswasser auf 3500 Meter im peruanischen Winter. War aber bestimmt gut fürs Bindegewebe!

Diese Nacht war echt kalt. Am Morgen waren sogar Eiskristalle auf unserem Zelt, deshalb schnell los zu den beiden nächsten Pässen.

Blick aus dem Zelt - Inka Trail

Blick aus dem Zelt – Inka Trail

Auf dem Weg gab es wieder einige Inkastätten, die entweder als strategischer oder astrologischer Beobachtungspunkt genutzt wurden. Kein Wunder, erstreckte sich doch in der Nacht die Milchstraße über das ganze Tal.

Springen in der Ruine verboten - Inka Trail

Springen in der Ruine verboten – Inka Trail

Der zweite Pass war nur auf 3900 Metern. Mit unseren vielen neuen Erys – kein Problem. Zum dritten Pass auf 3700 Metern schlugen wir uns bereits durch das Einzugsgebiet des Amazonas und so wurden wir auch direkt von den ersten Moskitos heimgesucht, irgendwie ganz üble Zeitgenossen mit richtig schmerzhaften Stichen.

Der Weg führt durch den Jungle - Inka Trail

Der Weg führt durch den Jungle – Inka Trail

Danach ging es steil bergab. Die Träger rannten an uns vorbei und der Orthopäde in mir dachte sich, da werden demnächst viele Knieprothesen benötigt. Gesund kann das nicht sein.

Starke Waden beim peruanischen Träger - Inka Trail

Starke Waden beim peruanischen Träger – Inka Trail

Unser Nachtlager auf läppischen 2600 Metern erblickten wir, als wir über die typischen Inka-Terrassen kamen. Dies waren eine clevere Idee Ackerbau im Hochland zu betreiben und beugte so Hungersnöte vor. Die Steine speichern am Tag die Wärme und geben sie in der Nacht ab und erzeugen damit ein Mikroklima.

Dritte Tag fast geschafft - Inka Trail

Dritte Tag fast geschafft – Inka Trail

Nach unserem letzten Abendessen ging es wieder zeitig ins Zelt, da der letzte Tag bereits um 4 Uhr begann. Schließlich will man einen vorderen Platz beim letzten Check Point, der um 5:30 Uhr aufmacht.

Morgens halb 5 am Check Point - Inka Trail

Morgens halb 5 am Check Point – Inka Trail

Dann sprinteten wir mit Stirnlampe und unserem Guide Herbert los. Alles für ein gutes Foto. Kurz nach sechs erreichten wir hechelnd und durchgeschwitzt das Sonnentor, damit war der Inka Trail erfolgreich beendet und wir erblickten das erstemal Machu Picchu!

Zielfoto - Inka Trail

Zielfoto – Inka Trail

Endlich-geschafft-Küsschen - Inka Trail

Endlich-geschafft-Küsschen – Inka Trail

Doch da waren wir immer noch nicht. Es verging eine weitere Stunde im strammen Schritt, bis wir endlich einen Fuß in die heiligste Inkstätte gesetzt hatten. Jeder wollte natürlich ein Bild mit dem klassischen Postkartenblick.

Huckepack ins Ziel - Machu Picchu

Huckepack ins Ziel – Machu Picchu

Als dann kurz nach 7 Uhr die Sonne am wolkenlosen Himmel über den Bergen erschien und den Sonnentempel beleuchtete, waren all die Schmerzen in Beinen und Rücken der letzten Tage vergessen.

Sonne kämpft sich über Berggipfel - Machu Picchu

Sonne kämpft sich über Berggipfel – Machu Picchu

Dann ging es fast familiär zu viert durch die Ruinen der Inkastadt. Wir ließen uns die Tempel erklären und waren beeindruckt von der Art der Kommunikation der Inka. Sie verständigten sich von Tal zu Tal über Reflexion der Sonne mit riesigen Goldspiegeln.

Am Heiligen Sonnentempel - Machu Picchu

Am Heiligen Sonnentempel – Machu Picchu

Am nächsten Tag ging es nochmal zum Sonnenaufgang, diesmal leicht bewölkt, aber wir wissen ja noch aus Neuseeland, dass es das nur mystischer macht.

Wolken verzieht euch - Machu Picchu

Wolken verzieht euch – Machu Picchu

Und dann noch ein letzter Aufstieg zum Wayna Picchu. Gut 300 m über Machu Picchu hatten wir noch mal einen tollen Ausblick auf die alte Inkastadt.

Blick vom Wayna Picchu - Machu Picchu

Blick vom Wayna Picchu – Machu Picchu

Unseren Weg haben wir versucht mit der GoPro zu dokumentieren. Wer Lust und Zeit (10 min) hat, kann ja reingucken. Uns wurde bereits gesagt, „sooooo verlottert“ sahen wir hinterher nicht aus!

Zurück in Cusco gab es die Wiedervereinigung mit unseren Reisebuddys. Es war Zeit für ein wenig Kultur. Wir besuchten das Cacao und das Coca Museum.

Kakao Fakt des Tages: Bereits 2000 Jahre vor Christi haben die Mayas die Kakaofrucht für sich entdeckt. Aber erst um 1600 tranken die Europäer Kakao mit Milch.

Angewandtes Wissen nach Kakaomuseum - Cusco

Angewandtes Wissen nach Kakaomuseum – Cusco

Zur Feier des Tages und unseres erfolgreich beendeten Trails suchten wir uns ein uriges Lokal und aßen Meerschweinchen – eins frittiert und eins aus dem Ofen. Beides sehr interessant, aber nicht für jeden Tag geeignet, da die vielen kleinen Knochen sehr lästig waren.

Zwei Meerschweinchen für uns Vier - Cusco

Zwei Meerschweinchen für uns Vier – Cusco

Den Abend ließen wir in dem höchsten Pub der Welt bei dem ein oder anderen Bierchen ausklingen.

Unseren letzten Tag in Cusco verbrachten wir auf dem größten Markt in Pisac, wo es jedoch auch nur den selben Möchtegern-Alpaka-Quatsch gab wie überall. Aber zum Glück auch ein sehr uriges Mittagsessen an einem Marktstand.

Meine cocasüchtigen Freunde - Cusco

Meine cocasüchtigen Freunde – Cusco

Bevor unser Nachtbus nach Puno ging, verzockten Julia und ich unser Kleingeld.

Neuer Versuch beim Glücksspiel - Cusco

Neuer Versuch beim Glücksspiel – Cusco

Wir hatten mit so wenig Geld noch nie so viel Spaß (Einsatz 3 Cent, unser maximaler Gewinn 8 Cent). Wir jubelten jedoch als wären es Millionen gewesen und erfreuten damit die Peruaner und brachten den Laden ordentlich zum Laufen. Dann ging es zur Pizzeria und wir gönnten uns ein letztes gemeinsames Abendessen mit Pizza, Lasagne und einer süßen Dessert-Pizza. Das Essen war schon gut, aber der Abend war richtig gut dank der Gesellschaft. Wir freuen uns schon auf ein Revival in Berlin!

Abschiedsessen in DER Pizzeria - Cusco

Abschiedsessen in DER Pizzeria – Cusco

Auf zum Titicaccasee mal schauen was uns da erwartet!

PS: Das Video vom Inka Trail hat es leider wegen der schwachen peruanischen Internetverbindungen noch nicht online geschafft. Das wird aber nachgereicht.

Buenos dias Peru!

Da kamen wir aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten in ein Land, wo wir das Bargeld im BH verstecken müssen…Willkommen in Peru!

Jedoch ließen wir uns von der ein oder anderen grusseligen Ecke nicht einschüchtern und begannen den Tag mit einem Nationalessen – Ceviche! Roher Fisch, der für 15 Minuten in Limettensaft mariniert und dann mit Zwiebel und scharfen Gewüzen serviert wird.

Nationalessen und lokales Bier - Lima

Nationalessen und lokales Bier – Lima

Gut gestärkt machten wir dann die Altstadt unsicher.

Kathedrale am Plaza de Armas - Lima

Kathedrale am Plaza de Armas – Lima

Wir besuchten den größten Fontainenpark der Welt. Es war eine netter Ausklang unseres Kurzbesuches in Lima.

Küsschen am Springbrunnen - Lima

Küsschen am Springbrunnen – Lima

Dann ging es in die Huacachina-Oase bei Ica. Hier hatten wir ein nettes Hostel, aber aufgewertet wurde unser Besuch mit dem Satz: „Oh, Nudeln mag ich aber auch!“. Wir lernten ein junges deutsches Weltreisepärchen kennen und wurden Reisebuddys.

Wir liehen uns zusammen Sandbords aus und ab ging es auf die Düne. Am Abend ging es dann noch mit einem Buggy dem Sonnenuntergang entgegen.

Nachdem wir den Großteil des Sandes losgeworden waren, stand ein wenig Kultur an – die Nazca Linien.

800-600 v.Chr. sollen diese Linien und Bilder bei Fruchtbarkeitsritualen entstanden sein. Jeder sagte uns, um sie zu sehen, müsse man einen Rundflug machen. Eine Reihe von Abstützen und technischen Mängeln in der Vergangenheit ließ uns kurz zögern, doch kurz darauf hatten wir Vier unser Ticket.

Unser Flugzeug - Nazca

Unser Flugzeug – Nazca

Unsere Cessna machte einen soliden Eindruck. Die Sitzplätze wurden nach Gewicht verteilt, sodass ich hinten allein sitzen musste.

Ready for Takeoff - Nazca

Ready for Takeoff – Nazca

Die einzige Sicherheitseinweisung war der Hinweis auf die Spucktüten. Man empfahl uns auch das Frühstück auf nach den Flug zu verschieben – rückblickend ein sehr guter Tipp, denn es wurden sehr enge Kurven geflogen, sodass beide Seiten die Bilder sehen konnten.

Der Astronaut - Nazca

Der Astronaut – Nazca

Die einzelnen Linien können bis zu 20km lang sein, die Bilder waren jedoch viel kleiner. Beeindruckend war es allemal, wenn man bedenkt, dass sie durch Wegfegen des Wüstenlackes entstanden sind.

Unnützes Wissen des Tages: Wüstenlack ist ein rostrotes Gemisch aus Eisen- und Manganoxid. Durch Entfernung kamen die helleren beigen Sedimente zum Vorschein, die die Linien bilden.

Der Kolibri - Nazca

Der Kolibri – Nazca

Es gibt Theorien, dass diese Kultur bereits über sowas wie Heißluftballons verfügt hat, da die Linien nur von oben betrachtet zu sehen sind. Das ist aber nicht nicht Belegt, daher glauben einige auch das Außerirdische bei der Erstellung beteiligt waren.

Danach begannen wir unser Höhengewöhnung mit dem Besuch der Stadt Arequipa auf 2300 Höhenmeter.

Es ist schön wieder weg zu sein aus den Ländern, in denen der Stadtplan wie mit Geodreieck gezogen aussieht. Hier ist es wie gewohnt – zentraler Platz in der Mitte mit der Kirche und davon geht alles ab. So erblickten wir die Kathedrale.

Riesige Kathedrale - Arequipa

Riesige Kathedrale – Arequipa

Ein weitere Sehenswürdigkeit ist das Nonnen-Kloster Santa Catalina. Da es in der Gegend so viele Novizinnen gab, die in den vorhandenen Klöstern nicht mehr unterzubringen waren, baute man 1579 ein 20426 Quadratmeter großes autarkes Kloster.

Immer interessiert - Arequipa

Immer interessiert – Arequipa

Es war wirklich wie eine kleine spanische Stadt in der Stadt.

Wir in der Stadt in der Stadt - Arequipa

Wir in der Stadt in der Stadt – Arequipa

Es war Brauch, dass man die zweite Tochter für „Gott und das Himmelsreich“ mit 12 Jahren ins Kloster geschickt hat. Zeitweise haben bis zu 150 Nonnen hier gelebt.

Komisch fanden wir, dass wenn man in einer Klausur ist und die Werte Enthaltsamkeit und Besitzlosigkeit ehren soll, manche Nonnen aus aristokratischen Familien bis zu 8 Dienerinnen hatten.

Aussicht vom Klosterturm - Arequipa

Aussicht vom Klosterturm – Arequipa

Unser katholischer Abstecher wurde belohnt mit einem schönen Sonnenuntergang über den Vulkanen.

Sonnenuntergang - Arequipa

Sonnenuntergang – Arequipa

Wieder trieb uns eine Tierbeobachtung zeitig aus dem Bett. Halb vier am Morgen wurden wir abgeholt und es ging zum Colca Canyon. Mit einer Tiefe bis zu 3400 Metern sollte er sogar den Grand Canyon in den Schatten stellen. Das mussten wir uns anschauen.

Das Zuhause des Andenkondor - Colca Canyon

Das Zuhause des Andenkondor – Colca Canyon

Achso ihr wartet auf die Tiere. Der Andenkondor nutzt zwischen 8-10 Uhr morgens den Aufwind für seine Nahrungssuche und pünktlich stiegen die Kondore auf und segelten über uns.

Ganz nah über uns - Colca Canyon

Ganz nah über uns – Colca Canyon

Dann begann unser Leidensweg. Es ging knapp 1000 Höhenmeter in den Canyon hinein. Es war brütend heiß und uns fürchtete bereits vor dem Aufstieg. Aber bis dahin sollten unsere Füße und Schmerzgrenzen noch etwas ausgereizt werden.

Motiviert am Start - Colca Canyon

Motiviert am Start – Colca Canyon

Unten gab es als Stärkung Alpaka Fleisch – wenn ich ehrlich bin: Es ist doch etwas zäh. Es folgte ein 8 km Marsch durch die Canyondörfer mit einigen Aufs und Abs.

Brückenüberquerung - Colca Canyon

Brückenüberquerung – Colca Canyon

Uns tat alles weh als wir am frühen Abend in der Oase ankamen. Von weiten sahen wir bereits Pools und süße Bungalows. Wir gingen jedoch an allen schönen vorbei und standen dann in einem „rustikalem Steinbungalow“.

Der Gemeinschaftsstall - Colca Canyon

Der Gemeinschaftsstall – Colca Canyon

Wir waren froh als wir zu viert (exklusive der Ameisen im Bett) diese Höllennacht überstanden hatten mit allerlei Krabbeltieren und mindestens einer Maus. Zum Glück war die Nacht auch sehr kurz, denn halb fünf ging es im stockdunkeln (wir wieder professionell mit Handylicht) und vor dem Frühstück von 2180 auf 3290 Höhenmeter innerhalb von 4km. Auch unser neues Zaubermittel Cocatee gab es erst oben.

Die Sonne traut sich raus - Colca Canyon

Die Sonne traut sich raus – Colca Canyon

Selbst Tony habe ich schwer atmen hören und ich war kurz davor mir ein Maultier zu mieten. Natürlich nur um einmal auf einem zu reiten, nicht aus Schwäche 😉

Gemeinsam geschafft - Colca Canyon

Gemeinsam geschafft – Colca Canyon

Wir haben es jedoch nach den üblichen Beschimpfungen und Gefluche meinerseits geschafft.

Nachdem wir beim wohlverdienten Frühstück drei Cocatee hatten, ging es dann auch mit den Lebensgeistern bergauf.

Wir näherten uns dann auch den einheimischen Tieren.

Kontakt zu Einheimischen - Colca Canyon

Kontakt zu Einheimischen – Colca Canyon

Und weil es so süß war…

Wie süß - Colca Canyon

Wie süß – Colca Canyon

Unser Tagesabschluss war ein Aussichtspunkt auf 4900 Meter und dürfte damit der höchste Punkt unserer Reise sein.

Wieder ein aktiver Vulkan - Colca Canyon

Wieder ein aktiver Vulkan – Colca Canyon

Bisher ohne Höhenkankheit werden wir die wahrscheinlichst größte Herausforderung den Inka-Trail zum Machu Picchu antreten. Wir hoffen, dass unser Muskelkater bis dahin wieder weg ist und ich hoffe für euch und ganz besonders mich, dass es danach einen nächsten Blogeintrag gibt 🙂

American Way Of Life

Als wir nach Vegas reinfuhren, waren wir noch der Meinung, wir gucken uns dieses Spektakel nur mal an. Unsere Einstellung hat sich schnell geändert… Erstmal ging es in unser Hotel. Wir hatten ein Zimmer im Stratosphere Tower Hotel und haben uns von oben erstmal einen Überblick verschafft.

Willkommen in der Stadt der Sünde - Las Vegas

Willkommen in der Stadt der Sünde – Las Vegas

Dann ging es auf den Strip. Vorbei am legendären Caesars Palace aus Hangover und im nu standen wir auch in New York, Paris, Monte Carlo und Venedig.

Unterwegs auf dem Strip - Las Vegas

Unterwegs auf dem Strip – Las Vegas

In den Casinos war es wir im Film. Alte Omis im pinken Jogginganzug mit Rollator am Spielautomaten. Und schon erwachte in mir der Zocker und ich saß ebenfalls da.

Juli verzockt das Kleingeld - Las Vegas

Juli verzockt das Kleingeld – Las Vegas

Leider habe ich meinen kleinen Gewinn direkt wieder verloren und wir konnten unsere Unterkunft nicht ins Bellagio upgraden, aber die tolle Springbrunnen-Show haben wir uns trotzdem angeguckt.

Springbrunnenshow am Bellagio - Las Vegas

Springbrunnenshow am Bellagio – Las Vegas

Am nächsten Morgen wünschte sich Tony Frühstück und es ging zu IHOP. Scheinbar the Place to Breakfast, denn wir mussten auf einen Tisch warten!

Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit am Tag - Las Vegas

Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit am Tag – Las Vegas

Das Warten hat sich gelohnt.

Gestärkt ging es wieder auf den Strip. Ich hatte dann einen kleinen Anfall – zum Glück nur ein Shoppinganfall. Erkennt ihr die Tüte?!

Siegfried, Roy und Juli - Las Vegas

Siegfried, Roy und Juli – Las Vegas

Die dadurch freigesetzten Endorphine ließen mich zu Tony sagen: „Lass uns an den Roulettetisch gehen, ich glaube wir gewinnen!“

Alles auf Rot - Las Vegas

Alles auf Rot – Las Vegas

Nach einer kurzen Regelkunde, hielten wir ein paar Runden durch unsere Chips zu behalten, doch plötzlich war alles weg und Freudesgeschrei gab es nur von anderen 🙁

Aber wie sagt man so schön „Pech im Spiel, Glück in der …!“

Pech im Spiel, Glück in der Liebe - Las Vegas

Pech im Spiel, Glück in der Liebe – Las Vegas

Es stand mal wieder eine Aktivität unter dem Meeresspiegel an. Diesmal aber ganz trocken, man könnte sagen einer der trockensten Orte der Welt – Death Valley.

Endlich mal unterm Meeresspiegel ohne Verletzungen - Death Valley

Endlich mal unterm Meeresspiegel ohne Verletzungen – Death Valley

Also war unsere Wasserration immer mit dabei, selbst als wir nur recht kurze Wanderungen machten.

Trinkpause ganz wichtig, sagt die Ärztin - Death Valley

Trinkpause ganz wichtig, sagt die Ärztin – Death Valley

Der Sequoia Nationalpark begrüßte uns mit diesem Schild:

Achtung Wildlife - Sequoia Nationalpark

Achtung Wildlife – Sequoia Nationalpark

Wir dachten so: ‚Jaja, is klar! Wilde Bären, vielleicht alle hundert Jahre mal einer in der Ferne gesichtet.‘
Zwei Kurven weiter wurden wir vom Gegenteil überzeugt, als ein Bär auf die Straße stolperte. Natürlich als ich wieder gefahren bin. Doch zum Glück war seine Einstellung zum Leben optimistischer als die der Selbstmordente aus Neuseeland.

Unser erster amerikanische Schwarzbär - Sequoia Nationalpark

Unser erster amerikanische Schwarzbär – Sequoia Nationalpark

Direkt wurde eine neue Tiersichtungsstatistik eröffnet. Es ging am Ende 4:0 Bären für mich aus und nein, ich nehme Tony nicht die Brille weg 😉

Der Sequoia Nationalpark ist eigentlich nicht wegen seiner Bären bekannt sondern wegen den Riesenmamutbäumen, den Red Woods.

Durch den Baum gefahren - Sequoia Nationalpark

Durch den Baum gefahren – Sequoia Nationalpark

Der größte lebende Riesenmammutbaum, ist der General Sherman Tree und wurde von uns besichtigt. Er ist 83,8 Meter hoch und besitzt nach neueren Messungen ein Stammvolumen von 1486,9 m³.

Juli vor dem größten Baum der Welt - Sequoia Nationalpark

Juli vor dem größten Baum der Welt – Sequoia Nationalpark

Auf ging es in unseren letzten Nationalpark, den Yosemite. Das war der erste Nationalpark in Amerika – gegründet 1890. Zu erst ging es auf den Glacier Point. Hier hatten wir einen unvergesslichen Blick ins Tal, in dem der Granit durch einen Gletscher geformt worden war.

Zum Glück hatte Tony erst oben gemerkt, dass es auch einen Trail gegeben hätte - Yosimite Nationalpark

Zum Glück hatte Tony erst oben gemerkt, dass es auch einen Trail gegeben hätte – Yosimite Nationalpark

Ich hatte Glück, denn erst oben sah Tony, dass es auch einen Wanderpfad hoch gegeben hätte. Mein Glück hielt aber nicht allzu lange, denn es ging zur Erklimmung von zwei Wasserfällen.

Auf dem Weg gab es eine Abkühlung - Yosimite Nationalpark

Es ging 300 Meter nach oben, aber wir brauchten nur gut eine Stunde hin und zurück… Gut, ich sollte dazu sagen, dass ein aufziehendes Gewitter uns an- und heruntergetrieben hat.

Hier hat wieder ein Gletscher seine Spuren hinterlassen - Yosimite Nationalpark

Hier hat wieder ein Gletscher seine Spuren hinterlassen – Yosimite Nationalpark

Zurück in der Zivilisation las Tony im Reiseführer von einer 49 Meilen Scenic Route durch San Francisco. Als er das erzählte, wurden meine Augen immer größer und ich dachte: ‚Der piept wohl?!‘. Aber es war die amerikanische Variante von Stadterkundung gemeint, nämlich im Auto! Ein Stop waren die 275 m hohen Twin Peaks im Zentrum der Stadt. Die spanischen Eroberer und die ersten Siedler nannten die beiden Hügel „Los Pechos de la Chola“, was in etwa bedeutet „die Brüste des Indianermädchens“. Vielleicht haben sich deshalb hier oben in den 1960er Jahren Teenager zum „Austausch von Zärtlichkeiten“ verabredet.

Blick auf die Stadt - San Francisco

Blick auf die Stadt – San Francisco

Unsere beiden Abende verbrachten wir an Fisherman’s Warf. Hier fanden sich in den alten Pieranlagen Restaurants, Shops und ein Rummel.

Unterwegs am Fishman's Warf - San Francisco

Unterwegs am Fishman’s Warf – San Francisco

Hatten wir uns in Neuseeland noch so gefreut Seelöwen entdeckt zu haben, chillten hier gleich Hunderte und das seit dem Erdbeben 1989. Sie hatten sich damals von ihrem stürmischen Seal Rock in das ruhigere Hafenbecken zurück gezogen, aber keiner weiß so genau warum.

Wir mit so vielen Seelöwen - San Francisco

Wir mit so vielen Seelöwen – San Francisco

Wir hatten ein ganz uriges Hotel in super zentraler Lage, sogar wie es sich gehört mit stattlicher Feuerleiter.

Juli auf der Feuerleiter nur zum Test - San Francisco

Juli auf der Feuerleiter nur zum Test – San Francisco

Hatte ich euch eigentlich erzählt, dass wir in Hawaii von einem Erdbeben geweckt wurden?! In San Francisco haben wir uns wieder in einem Epizentrum befunden, diesmal aber ganz ungefährlich.

Im Epizentrum der Veränderung - San Francisco

Im Epizentrum der Veränderung – San Francisco

Apple hat seine jährliche Entwickler Konferenz abgehalten und da haben wir mal vorbeigeguckt. Danach ging es um es abzurunden in den Apple Store. Ich war keine fünf Minuten drin, hatte ich schon die Apple Watch um.

In San Francisco hatten wir ein ziemliches auf und ab, denn die Stadt wurde auf 42 Hügeln gebaut. Aber mit der Cable Car war es ein regelrechtes Vergnügen.

Ein Wahrzeichen der Stadt - San Francisco

Ein Wahrzeichen der Stadt – San Francisco

Aber dann wollten wir endlich die Golden Gate Bridge sehen. Vom Hotel aus checkten wir die Wolkensituation über eine Livecam und dann zogen wir los.

Gemeinsam vor dem Wahrzeichen - San Francisco

Gemeinsam vor dem Wahrzeichen – San Francisco

Nachdem wir am Vortag so geknickt waren, weil der berühmte San Francisco Nebel die Brücke verhüllt hatte, freuten wir uns jetzt umso mehr.

Ein zartes Drahtseil der Brücke - San Francisco

Ein zartes Drahtseil der Brücke – San Francisco

Brückenfakt des Tages: Beim Bau der Golden Gate Bridge sind nur elf Arbeiter gestorben, somit blieb der Bau unter dem einkalkulierten Wert von 35. Man ging nämlich davon aus, dass je Million Baukosten ein Arbeiter „Verlust“ entsteht.

Wir haben wieder ein Video zusammengebastelt mit unseren besten Momenten von der Westküste!

Ich habe Tony mit einem Ohrwurm fast in den Wahnsinn getrieben, ihr kennt ihn alle: „Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii, noch nie in San Francisco in zerrissen Jeans…“! Wir haben nun alles abgearbeitet und können auf einem neuen Kontinent durchstarten. Auf nach Südamerika!

PS: Alben von USA – Haiwaii und USA – West Coast sind bei den Bildern eingefuegt und die Route hat auch ein Update bekommen…

Von Hollywood in den wilden Westen

Da dachten wir, dass uns nach über zwei Monaten Camperleben nichts mehr schocken kann und wir total anspruchslos geworden sind, aber nein. Es gibt doch ernsthaft noch 6 Stunden Flüge ohne In-flight Entertainment. Da guckte man auf den Klapptisch und außer Saft gab es auch nichts zu trinken. Ich will keine Namen nennen, sag nur: Wir sind in die ‚United‘ States geflogen 😉

Aber dann wurde es immer besser. Wir bekamen unseren Jeep und waren jetzt Ami-like auf den Straßen und später auch abseits unterwegs.

Wir versuchten uns im riesigen Los Angeles zu orientieren. Also ging es zu den Orten, die wir alle aus dem TV kennen.

Wir testeten den Sand am Venice Beach, setzten uns wie in „O.C., California“ auf ein Strandhäuschen und beobachteten die starken Jungs am Muscle Beach.

Wie Ryan und Melissa in "O.C., California" - Venice Beach

Wie Ryan und Melissa in „O.C., California“ – Venice Beach

Tony bei den starken Jungs - Venice Beach

Tony bei den starken Jungs – Venice Beach

Neben uns war ein Filmdreh und ein Modeshooting – aber keine Promis gesichtet. Deshalb ging es ab in die Hollywood Hills um unsere Chancen zu erhöhen.

Da ist es - Hollywood Hills

Da ist es – Hollywood Hills

Außer dicken Autos, hohen Zäunen und jeder Menge Videokameras gab es aber nichts zu sehen.

Vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere, dass ich ja noch einen Wunsch bei Tony offen habe. Wieso dann nicht einmal in Beverly Hills über den Rodeo Drive schlendern – eine der teuersten Einkaufsstraßen der Welt.

Auf dem Rodeo Drive - Los Angeles

Auf dem Rodeo Drive – Los Angeles

Da mir die aktuelle Versace Collection nicht rucksacktauglich erschien, blieb Tony erstmal verschont.

Am Abend ging es den Walk of Fame entlang. Es sind bereits über 2500 Sterne. Wir kannten aber nur einen Bruchteil.

Einer von so vielen Sternen - Hollywood

Einer von so vielen Sternen – Hollywood

Viel mehr waren wir von den ganzen Lichtern, Sounds und verrückten Menschen, die da rumrennen, fasziniert, da wir ja schon einige Zeit keine richtige Großstadt mehr gesehen hatten.

And the Oscar goes to... - Hollywood

And the Oscar goes to… – Hollywood

Am nächsten Tag ging es zum Runterkommen erstmal in den Joshua Tree Nationalpark!

Welch schöne Bäume und Steine, ach Tony ist auch mit drauf - Joshua Tree Nationalpark

Welch schöne Bäume und Steine, ach Tony ist auch mit drauf – Joshua Tree Nationalpark

Sind euch neben den lustigen und namensgebenden Bäumen die Steine aufgefallen? Fragt man sich doch, wer die da so aufgestapelt hat? Keiner! Hier ist Magma unter der Erdoberfläche erstarrt und Millionen Jahre lange Erosion hat sie wieder freigelegt und dabei diese Formationen geschaffen.

Mit einem Keks die Aussicht genießen - Joshua Tree Nationalpark

Mit einem Keks die Aussicht genießen – Joshua Tree Nationalpark

Wir fühlten uns mit einer großen Flasche Wasser schon gut vorbereitet auf die Mojavewüste, doch da es an dem Tag 100 Grad Fahrenheit (Körpertemperatur) werden sollten, packt man sich hier mal lieber das Wasser gallonenweise ins Auto (1 Gallone = 3,785 Liter).

Ausblick ins Tal - Joshua Tree Nationalpark

Ausblick ins Tal – Joshua Tree Nationalpark

Wir testeten auch die Off Road Fähigkeiten unseres Jeep. Macht schon Spaß, wenn man über eine Sand-, Schotter-, Holperstecke fährt und wenn sich dann noch so ein Sonnenuntergang erhaschen lässt umso mehr.

Die Sonne geht auch hier unter - Joshua Tree Nationalpark

Die Sonne geht auch hier unter – Joshua Tree Nationalpark

Weiter ging es auf einer der wohl berühmtesten Straßen der Welt. Na welche wohl?!

Mit dem Jeep durch Amerika - Route 66

Mit dem Jeep durch Amerika – Route 66

Es war einmal vor etwa 20 Millionen Jahren, als auf der amerikanischen Kontinentalplatte ein Plateau herausgehoben wurde – das Colorado Plateau. Auch hier die alte Laier mit Schichten über Schichten von Ablagerungen. Dazu kam vor 6 Millionen Jahren der Colorado River, der genug Schwung aus den Rocky Mountains mitbrachte, um sich ein angemessenes Flussbett zu graben.

Soooo groß - Grand Canyon Nationalpark

Soooo groß – Grand Canyon Nationalpark

Der Grand Canyon war entstanden, er ist 450 Kilometer lang, zwischen 6 und 30 Kilometer breit und bis zu 1800 Meter tief. Stellt euch vor, man könnte drei mal das Empire State Building übereinander stapeln und es wäre nicht zu sehen.

Wieder ganz bis nach vorn geklettert - Grand Canyon Nationalpark

Wieder ganz bis nach vorn geklettert – Grand Canyon Nationalpark

Dem ’normalen‘ Besucher genügt ein kleiner Spaziergang am Canyonrand – uns natürlich nicht. Also ging es in den Canyon.

Gemeinsam im Canyon unterwegs - Grand Canyon Nationalpark

Gemeinsam im Canyon unterwegs – Grand Canyon Nationalpark

Zusammen mit dem Ranger ging es fast 2 Milliarden Jahre zurück in der Erdgeschichte, denn so alt sind die tiefsten und ältesten Schichten, die der Colorado River frei gelegt hat. Na gut, für uns nicht ganz so weit, da wir nur 1/5 des Abstieges machten. Aber wir bekamen trotzdem einen eindrucksvollen Blick in den Canyon.

Danach konnte sich unser Jeep auf der Runde durch das Monument Valley nochmal beweisen. Auch diese unbefestigte Staße war kein Problem.

Offroad den Jeep ordentlich eingestaubt - Monument Valley

Offroad den Jeep ordentlich eingestaubt – Monument Valley

Wenn auf einer Reise ein weiteres Ziel das Glücksspiel-Paradies Las Vegas ist, dachten wir uns, kann es nicht schaden an einem überdimensionalen Hufheisen vorbeizugucken um etwas Glück anzusammeln.

Glück sammeln am riesigen Hufeisen des Colorado - Horseshoe Bend

Glück sammeln am riesigen Hufeisen des Colorado – Horseshoe Bend

Wir werden sehen was es genützt hat!

Unsere Nationalparkrunde führte uns danach zum Bryce Canyon. Der Name stimmt überhaupt nicht, denn um ein Canyon zu werden brauch man einen Fluss, hier hat aber nur die normale Witterung solche kleckerburgähnlichen Strukturen hinterlassen.

Gemeinsam wie vor einer Kleckerburgenstadt - Bryce Canyon Nationalpark

Gemeinsam wie vor einer Kleckerburgenstadt – Bryce Canyon Nationalpark

Da Tony ständig versucht mit seinen Tierselfies anzugeben, musste ich jetzt mal wieder nachziehen mit einem süßen Tier.

Streifenhörnchenselfie - Bryce Canyon Nationalpark

Streifenhörnchenselfie – Bryce Canyon Nationalpark

Diesen putzigen Zeitgenossen trafen wir, als wir schon wieder IM Canyon unterwegs waren.

Unterwegs im Canyon - Bryce Canyon Nationalpark

Unterwegs im Canyon – Bryce Canyon Nationalpark

Ist es nicht etwas ironisch, dass in einer scheinbar unendlich wirkenden Wüste, Wasser das ausschlaggebende war für das, was wir uns zusammen mit Millionen Anderer jedes Jahr hier angucken?! Es ging in den Zion Nationalpark. Hier machten wir bereits in den frühen Morgenstunden eine Wanderung, weil sonst die Sonne unerträglich ist.

Füße abkühlen nach der Wanderung - Zion Nationalpark

Füße abkühlen nach der Wanderung – Zion Nationalpark

Wisst ihr eigentlich, dass dieser Stopp nur Flugplan-bedingt entstanden ist? Wir wollten eigentlich nicht unbedingt in die USA (Mainland), aber alle Flüge von Hawaii landen hier. Da dachten wir uns, haken wir das mal fix in zwei Wochen ab. Wir sind aber beide total überrascht, dass uns Steine nach der langen Reise noch so faszinieren können und werden sicher für eine große Runde wiederkommen. Tony überlegt bereits auf Ranger umzusatteln, der Hut würde ihn zumindest größer aussehen lassen 😉

Aber nun heißt es – Viva Las Vegas!

Mahalo Hawaii

Endlich hat es geklappt mit uns und einem Helikopterflug. Wir starteten also auf Big Island mit einem Flug über dem aktivsten Vulkan der Welt – dem Kilauea.

Wir haben angefangen zu sparen und haben an den Türen vom Heli angefangen. Die Leichtgewichte durften neben den Piloten und Tony kam gut angeschnallt an den Rand.

Endlich im Heli - Hilo

Endlich im Heli – Hilo

Wir flogen über frisch erkaltete Lava, die sich in den Regenwald gefressen hatte. Dann ging es zum aktiven Krater Pu’u O’o. Hier qualmte es an zahlreichen Stellen und roch schon sehr verbrannt. Dann sahen wir an mehreren Stellen flüssige Lava austreten und sich ihren Weg suchen.
Das Highlight waren die Runden über dem Kraterloch in dessen Tiefe wir brodelnde Lava/Magma gesehen haben und da war es auch ordentlich heiß.

Zurück ging es am Flusslauf bis zu den Rainbow Wasserfällen. Also aus der Perspektive lass ich mir Wasserfälle jetzt noch gefallen.

Nachdem wir uns von oben einen Überblick verschafft hatten, fuhren wir in den Vulcano National Park um noch mehr zu sehen und zu erfahren. Was uns auch gelungen ist! Wir sind jetzt kleine Vulkanologen und teilen unser Wissen natürlich mit euch: Der aufmerksame Erdbewohner fragt sich sicher, wieso eine vulkanische Inselkette fernab von einer Plattengrenze entstanden ist und immer noch weiter entsteht?! Hawaii ist mitten auf der Pazifischen Erdplatte entstanden, weil sich darunter ein Hot Spot befindet. Ein fest stehender, extrem heißer und aufsteigender Bereich des Erdmantels, der in Verbindung mit dem Erdinneren steht. Durch die ständig stattfindende Plattendrift der Erdkruste darüber entsteht dann also eine Vulkankette. Ihr habt aber noch etwas Zeit Hawaii zu besuchen, es sind nur 10cm im Jahr, die sich die Inseln nach Nordwesten bewegen und dann irgendwann wieder verschwinden.

Warm, aber zum Glück nicht mehr heiß - Vulcano Nationalpark

Warm, aber zum Glück nicht mehr heiß – Vulcano Nationalpark

Im Nationalpark machten wir einen Walk zu den Petroglyphen, die sind anders als Höhlenmalereien in den Stein eingeschabte Zeichen. Es war spannend zu sehen, wie eine Volk, die keine schriftlichen Sprache hatten, trotzdem versucht hat ihre Kultur zu überliefern.

Juli an den Petroglyphen - Vulcano Nationalpark

Juli an den Petroglyphen – Vulcano Nationalpark

Die Straße im Park endete dann ganz abrupt, da sie von einem schier endlosen Lavafeld überlaufen wurde. Es sah aus als ob die Lava erst vor Minuten erstarrt wäre. An der Küste gab es dann noch einen Lavabogen im Meer, der von Tony beklettert wurde.

Lavabogen - Vulcano Nationalpark

Lavabogen – Vulcano Nationalpark

Da es über dem Hauptkrater vom Kilauea leider wolkig war, beschlossen wir im Nationalpark zu schlafen und vor Sonnenaufgang unser Glück zu versuchen um die glühende Lava im Krater leuchten zu sehen.
Unsere Aussicht beim Einschlafen war aber auch nicht zu unterschätzen. Die Lava färbte selbst aus einigen Kilometern Entfernung den Nachthimmel ein.

Lavaglühen bei Nacht - Vulcano Nationalpark

Lavaglühen bei Nacht – Vulcano Nationalpark

Halb 5 früh war es dann sternenklar. Also sind wir zum Krater gefahren und sahen das:

Ganz nah am Krater - Vulcano Nationalpark

Ganz nah am Krater – Vulcano Nationalpark

Das war schon echt ziemlich cool zu sehen und wer kann schon alles sagen, er hat auf dem aktivsten Vulkan der Welt geschlafen.

Am Morgen schlenderten wir noch durch die Schwefelfelder. Überall dampfte es und hatte den typischen Schwefel-Geruch. Hier trat aus zahlreichen Klüften im Boden heißes, schwefelhaltiges Gas aus. Der Schwefel schlägt sich an den Rändern dieser Risse in dicken gelben Kristallen nieder, was der Landschaft ein bizarres Aussehen gab.

Schwefelkristalle - Vulvano Nationalpark

Schwefelkristalle – Vulvano Nationalpark

Danach setzten wir unsere Inselumrundung fort und es ging zum südlichsten Punkt der USA, der liegt nämlich auf Big Island. Also falls das mal eure Millionenfrage bei Jauch wird, wollen wir beteiligt werden.

Südlichste Punkt der USA - On The Road

Südlichste Punkt der USA – On The Road

Daneben konnte man von der Klippe springen. Jeder ahnt was jetzt kommt?! Ein Video von mir beim Klippenspringen, nicht!

Dann sollt es zu einem von vier Grünen Sandstränden auf der Welt gehen. Wenn ich geahnt hätte, dass es 8 Kilometer laufen bedeutet und es sich dann herausstellt, dass man schon einiges an Vorstellungsvermögen braucht um den Strand wirklich als grün wahrzunehmen, hätte ich beruhigt auf einen der anderen Drei warten können.

Posen im "Grünen" - Green Sand Beach

Posen im „Grünen“ – Green Sand Beach

Vielleicht hatte es der ein oder andere ja unterschwellig bemerkt, dass ich ein kleiner Fan von Kapitän James Cook bin. So war selbst ich motiviert, eine 9 km Wanderung mit 400 Höhenmetern auf mich zu nehmen, um zu einem Cook-Monument zu gelangen, dass in der Bucht steht, in der er 1779 bei einer Auseinandersetzung mit Einheimischen erstochen wurde. Wir haben eine Schweigeminute für ihn eingelegt.

Ein letzter Gruß an den Kapitän - Cook Monument

Ein letzter Gruß an den Kapitän – Cook Monument

Danach waren wir so mitgenommen, dass uns nur eine Führung durch die hawaiianische Kona Brewery helfen konnte. Gesagt, getan, standen wir mit Schutzbrille neben den Braukesseln!

In der Brauerei - Kona

In der Brauerei – Kona

Und natürlich endete die Tour mit einer Verkostung, die wir dann noch inoffiziell komplettiert haben. Man muss ja auch wirklich jede Sorte des „Liquid Aloha“ mal probiert haben.

Der neue Tag stellte sich als ein sehr Wasserlastiger heraus. Am Vormittag liehen wir uns ein Surfbrett aus und versuchten unser Glück.
Resümee: Es werden noch einige Wellen brechen, bis wir uns Surfer nennen können und ich brauche unbedingt Armmuskulatur…

Surfversuche - Kona

Surfversuche – Kona

Wusstest ihr, dass die Westküste von Big Island der einzige Ort auf der Welt ist, wo man mit Mantarochen tauchen und schnorcheln kann?! Ich bis zu diesem Abend auch nicht, aber da standen unsere Namen schon auf der Ausflugsliste für die Nacht mit den Mantas. Meine interne Recherche hatte ergeben: Kein Giftstachel und fressen nur Plankton, davon aber eine ganze Menge nämlich 14% ihres Eigengewichtes pro Tag. Unsere hatten eine Spannweite bis zu 5 m und haben bis zu einer Tonne gewogen.

Als es noch hell war haben wir nur einen in der Tiefe schwimmen sehen, aber als es dann dunkel war und wir unsere Plankton-Anlock-Lichter (es waren eigentlich nur große Taschenlampen) anschalteten, schwammen schon die ersten Riesenfilter, ähm ich meine natürlich Mantas auf uns zu.

Mit Riesenmanta Bauch an Bauch ✔️

Dann ging es ins Tal der Könige, dem Waipio Valley. Hier wuchs der erste König von Hawaii auf und so urig und fast unberührt ist es immer noch. Wir nutzen den Ab- und Aufstieg als Vormittagssport und beobachteten wilde Pferde.

Tal der Könige - Waipio Valley

Tal der Könige – Waipio Valley

Wildpferde beim Spielen - Waipio Valley

Wildpferde beim Spielen – Waipio Valley

Am Abend fuhren wir auf den Mauna Kea, dem mit 4205 m höchsten Berg von Hawaii und vom Meeresboden aus 17000 m höchster Berg der Welt. Hier gab es wieder einen unvergesslichen Sonnenuntergang am Observatorium, welches die leistungsstärksten Teleskope beherbergt und die größte Sternwarte der Welt bildet.

Das schlägt das Astronomieherz höher - Mauna Kea

Das schlägt das Astronomieherz höher – Mauna Kea

Danach konnte man noch selbst durch kleinere Teleskope die Planeten beobachten, wir haben die Ringe vom Saturn und das Wettergeschehen auf Jupiter beobachtet. Die ein oder andere Sternschnuppe gab es auch noch dazu.

Letzter Sonnenuntergang auf Hawaii - Mauna Kea

Letzter Sonnenuntergang auf Hawaii – Mauna Kea

Mit diesem letzten schönen Abend geht unsere Zeit auf Hawaii auch leider schon zu Ende und es geht nach Hollywood. Wir sind gespannt, welcher Promi uns da über den Weg läuft.

Das Inselhopping geht weiter – Maui

Habt ihr gewusst, dass Hawaii zu den entlegensten bewohnten Orten der Welt zählt?! Die Inselgruppe ist 3850 km von Kalifornien und 6195 km von Japan entfernt.

Unsere zweite Insel bei unserem Inselhopping war Maui. Nach einem 35 Minuten Flug waren wir bereits da und hatten vor Müdigkeit nichts vom Flug mitbekommen, deshalb dachten wir uns, schlafen wir uns am Strand erstmal richtig aus.

Blick auf den Surfstrand - Ho'okipa Beach

Blick auf den Surfstrand – Ho’okipa Beach

Danach ging es zum legendären (Wind-) Surferstrand Ho’okipa. Hier tummelten sich Surfer, Windsurfer und Kiter im Wasser, das war sogar den Schildkröten zu viel, die lagen nämlich mit uns am Strand.

Schildkrötenpärchen am Strand - Ho'okipa Beach

Schildkrötenpärchen am Strand – Ho’okipa Beach

Huch da kam eine Welle - Ho'okipa Beach

Huch da kam eine Welle – Ho’okipa Beach

Am Ende des Tages musste eine Stärkung her und da unser Magen langsam von all dem Mist, den es hier zu essen gibt, verstimmt war, waren wir froh, dass wir mit dem Städtchen Paia ein Biodorf gefunden hatten.

Lecker Biopizza - Paia

Lecker Biopizza – Paia

Es war wirklich sehr lecker.

Am nächsten Tag ging es dann die ebenfalls legendäre Road to Hana entlang. Diese Straße an der Nordküste hat über 600 Kurven auf 50 Meilen, 54 einspurige Brücken und führt durch Regenwald mit zahlreichen Wasserfällen.

Unser Gefährt vor einem Wasserfall - Road to Hana

Unser Gefährt vor einem Wasserfall – Road to Hana

Auf wem Weg machten wir einen Halt am Wai’anapanapa State Park und waren das erstemal zusammen an einem Strand mit schwarzem Sand. Natürlich musste dies mit einem Füßchenbild dokumentiert werden.

Füßchenbild an unserem ersten schwarzen Strand - Wai'anapanapa State Park

Füßchenbild an unserem ersten schwarzen Strand – Wai’anapanapa State Park

Dann musste mal wieder Bewegung her und Tony fand einen 2,2 Meilen Trail. Ich hatte die Einheit der Längenangabe irgendwie überhört und wie lang eine Meile ist, war mir auch nicht ganz so klar. So wunderten sich meine innere Kilometeranzeige und ich uns, als nach 2,2 Kilometern immer noch kein Wasserfall zu sehen war. Falls ihr also mal eine Wanderung in den USA unternehmt, eine Meile ist mehr als ein Kilometer! (1 Meile = 1,609 Kilometer)

Es ging durch Bambuswälder und an riesigen alten Bäumen vorbei bis wir dann irgendwann den Wasserfall erreichten.

Tony mit dem fallenden Wasser - Waimuku Fall

Tony mit dem fallenden Wasser – Waimuku Fall

Den Tag wollten wir dann auf dem Haleakala-Gipfel ausklingen lassen. Wir fuhren auf den 3055 Meter hohen Vulkan und waren beeindruckt von dem Ausblick über den Wolken.

Gemeinsam über den Wolken - Haleakala Vulkan

Gemeinsam über den Wolken – Haleakala Vulkan

Danach suchten wir uns eine windgeschützte Stelle und vergewisserten uns, dass die Sonne auch über den Wolken unter geht. Ich finde das war einer unserer schönsten Sonnenuntergänge.

Sonne verschwindet in den Wolken - Haleakala Vulkan

Sonne verschwindet in den Wolken – Haleakala Vulkan

Dann warteten wir, bis es ganz dunkel war, um noch den Sternenhimmel zu begutachten.

Panorama in der Dämmerung - Haleakala Vulkan

Panorama in der Dämmerung – Haleakala Vulkan

Wir stellten aber fest, die Milchstraße haben wir in Australien besser gesehen. Aber wir haben ja auf Big Island noch einmal die Gelegenheit vom Vulkan aus Sterne zu beobachten.

Hier in Maui kann man an einem vorgelagerten Inselvulkan-Kraterrand tauchen – dem Molokini Krater. Um unser Tauchlogbuch zu füllen buchten wir zwei Tauchgänge.

Unser erster Tauchspot - Molokini Krater

Unser erster Tauchspot – Molokini Krater

Diesmal hatte ich auch keine Ohrprobleme, doch in 18 Meter Tiefe habe ich plötzlich nichts mehr gesehen auf dem linken Auge und es tat höllisch weh – Barotrauma Auge! Angst hatte ich erst, als ich Tonys entsetzten Gesichtsausdruck gesehen habe. Da dachte ich mir, es muss echt schlimm aussehen! Deshalb gibt es jetzt erstmal nur Bilder mit Sonnenbrille von mir!

Auf Tauchgang - Molokini Krater

Auf Tauchgang – Molokini Krater

Beim zweiten Tauchgang war ich dann befreit und blieb auf dem Boot und von da aus sahen wir mehr Schildkröten als die Taucher!

Maui wird auch die Insel der Könige genannt. Schon sie hatten eine Schwäche für die langen Sandstrände und beeindruckende Natur. Deshalb errichteten sie ihre Hauptstadt Lahaina hier. Tony meinte sogar, es sei bisher in Hawaii das schönste Städtchen, das wir gesehen haben. Wir schlenderten über die Promenade und kehrten dann im Bubba Gump ein. Ein total cooler Laden, wo alles auf den Film Forest Gump abgestimmt ist. Ach und lecker war es ebenfalls.

Shrimps bei Bubba Gump - Lahaina

Shrimps bei Bubba Gump – Lahaina

Am letzten Tag auf Maui wussten wir nicht so recht, was mit uns anzufangen, deshalb klopften wir an die Tür von einer Kiteschule. Da wir die Verletzungsstatistik so gering wie möglich halten wollten, nahm nur Tony zwei Kite-Stunden. Mich hätte sowieso die Motivation verlassen, als er bereits beim ersten Versuch auf dem Brett stand und sich übers Wasser ziehen ließ.

Endlich mal wieder Kiten - Kahului

Endlich mal wieder Kiten – Kahului

Den Tag haben wir dann am Strand bei einem Picnic mit Trockenstudien fürs Surfen ausklingen lassen, weil wir das ja schließlich auch noch machen müssen in Hawaii.

Hier ein Zusammenschnitt einiger unserer Maui-Highlights:

https://youtu.be/9ZBkwbofdU0

Nun geht es auf die nächste und größte Insel – Big Island!

Aloha Oahu!

Wir haben eine Zeitreise unternommen. Mit unserem Flug nach Honolulu haben wir nicht nur der Schwerkraft sonder auch der Zeit ein Schnippchen geschlagen. Wir sind in Auckland am 12.05. mittags losgeflogen und am 11.05. abends in Honolulu angekommen. So gibt es jetzt im Reisetagebuch zwei Versionen vom 12.05.2015. Und ich sag euch, wenn es einen Tag zweimal gibt dann passieren nur unvergessliche Dinge. So fing unser Hawaii Abenteuer mit einem Fallschirmsprung an.

Warten auf den richtigen Sprung - Skydive Hawaii

Warten auf den richtigen Sprung – Skydive Hawaii

Erst beobachteten wir ein paar Sprünge vor uns, aber besonders nahmen wir das Zusammenpacken des Schirms genau unter die Lupe. Das ist ja das wichtigste, damit der Schirm richtig öffnet. Es sah auch alles sehr ordentlich aus. Nachdem wir dann trotzdem unterschrieben hatten, dass uns bewusst ist, möglicherweise zu sterben, ging es in den Gurt.

Absprungbereit - Skydive Hawaii

Absprungbereit – Skydive Hawaii

Danach ging es in das Flugzeug und wir flogen die Küste von Hawaiis Hauptinsel Oahu ab. Der Ausblick war schon großartig, der Gedanke gleich aus dem Flugzeug zu fallen, ließ mich aber doch ein wenig tachykard werden. Wir saßen hinten im Flieger und waren somit die letzten und nachdem ich sah wie Tony in die Tiefe stürzte, war ich also die letzte Verbliebene. Mein Tandempartner zog die Gurte fest und schon fiel auch ich aus 20.000 ft Höhe aus einem Flugzeug.
Ich weiß nicht wie ich den freien Fall beschreiben soll, macht es einfach auch mal!
Nachdem der Fallschirm sich geöffnet hatte, kam der nächste beunruhigende Moment. Mein Tandempartner meinte, er lockert mal die Gurte, es sollte dann angenehmer werden. ‚Ähm… Nein!‘ In der Höhe will man das nicht hören. Aber wir sind alle beide unversehrt auf den Füßen gelandet!

Nach diesem ereignisreichen Vormittag bekamen wir Hunger und hielten an einem der zahlreichen Food Trucks und bestellten uns scharfe Schrimps.

Lecker scharfe Schrimps - Waialua

Lecker scharfe Schrimps – Waialua

Es war so lecker!

Dann wollten wir uns eigentlich etwas am Strand ausruhen, diese Idee hatten wohl auch die Grünen Riesenschildkröten, die sich schon die besten Plätze gesichert hatten.

Juli mit Riesenschildkröten - Waialua Bay

Juli mit Riesenschildkröten – Waialua Bay

Das war echt was besonders. In Australien musste Tony noch stundenlang rumschnorcheln um eine zu sehen und hier liegen die einfach so am Strand.

Spontan und kurzentschlossen entschieden wir uns noch zum Polynesian Cultural Center zu fahren und wir haben es nicht bereut. Es gab einzelne Shows zu den Ländern Samoa, Fiji, Neuseeland, Tongo, Tahiti und natürlich Hawaii, wo wir unterandern das kleine 1×1 des Hula kennenlernten.

Juli mit den Tänzern aus Fiji - Polynesian Cultural Center

Juli mit den Tänzern aus Fiji – Polynesian Cultural Center

Danach folgte ein Insel Buffet, was unsere Camperessen geschädigten Geschmacksknospen wieder aufgeweckt hat. Der krönende Abschluss unserer 2. Version vom Tag war eine große polynesische Abendshow.

Den nächsten Tag übten wir uns als Beachtester und verbrachten den halben Tag am Strand (so gehört sich das auch in Hawaii). Doch dann entdeckte Tony einen Hügel, wo man sicher einen super Blick über die Bucht hat und zack war der Beachtag vorbei und es ging wieder auf Berge.

Panorama vom Bunkergipfel - Lanikai

Panorama vom Bunkergipfel – Lanikai

Aber eigentlich hatten wir uns einen anderen Walk für den Tag vorgenommen – den Koko Crater Trail. Es war beschrieben mit 1055 Stufen und da Treppensteigen einen schönen Po macht, war ich hochmotiviert. Als wir da waren, sahen wir, dass die „Treppe“ nur eine schnurgerade alte Eisenbahnschiene war, denn auf dem Kraterrand war im 2. Weltkrieg eine Radarstation und dass die Soldaten nicht so fertig wie wir jeden Morgen da oben ankamen, gab es eine Bahn hoch. Wir haben es aber trotzdem geschafft und der Rundblick war es wert.

Geschafft am Koko Krater - Honolulu

Geschafft am Koko Krater – Honolulu

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen und nach Pearl Harbor. Hier gibt es nämlich nur eine begrenzte Anzahl kostenloser Tickets jeden Tag und daher war der Andrang entsprechend groß. Wir hatten Glück und bekamen ein Ticket für die erste Bootsfahrt zur Gedenkstätte über der versenkten USS Arizona, einem Schlachtschiff der US Marine, welches zu den insgesamt zwölf versenkten Schiffen beim Angriff der Japaner am 07.12.1941 gehörte.

Gedenkstätte über der USS Arizona - Pearl Harbor

Gedenkstätte über der USS Arizona – Pearl Harbor

Die Arizona ist eines der drei nicht geborgenen Kriegsschiffe von Pearl Harbor und Grab von über 900 Soldaten. Eine japanische Bombe durchschlug das Deck und explodierte zusammen mit dem Munitionslager des Schiffes.

Tony über den Resten der USS Arizona - Pearl Harbor

Tony über den Resten der USS Arizona – Pearl Harbor

Danach ging es durch zwei Museen, in denen die wachsenden Spannungen mit den Japanern und der Angriff auf Oahu wirklich sehr gut aufgearbeitet wurden. Dieser Angriff bedeutete das Ende der Schlachtschiffe, denn die Flugzeugträger waren nun die neuen Herrscher der Meere.

Danach schlenderten wir durch die Innenstadt, bis wir dann am legendären Waikiki Strand lagen. Hier fanden wir das Denkmal des Nationalhelden von Hawaii – Surferlegende Duke Kahanamoku. Er war erst Olympiasieger im Schwimmen und hat dann das moderne Surfen wiederentdeckt und weltweit populär gemacht, nachdem es von den Missionaren als „verdammenswerten Müßiggang“ verboten wurde.

Surferlegende Duke mit Blumenketten als Ehrung - Waikiki

Surferlegende Duke mit Blumenketten als Ehrung – Waikiki

An so einem Stadtstrand lässt es sich schon leben…

Letzter Abend auf Oahu - Waikiki Beach

Letzter Abend auf Oahu – Waikiki Beach

Nachdem wir den Abend noch am Strand verbracht hatten, ging es auch schon wieder zu Flughafen. Wir sind gespannt was Maui für uns bereit hält, ich hoffe ihr auch!

Von Wellington nach Auckland

Der Bericht zu unseren Erlebnissen auf der Nordinsel, auf der wir ja nur etwas mehr als eine Woche waren, ist gleichzeitig der Abschlussbericht von Neuseeland.

Mit der Fähre kamen wir am frühen Nachmittag in der Hauptstadt Wellington an. Wir nutzten den Rest des Tages zur Stadterkundung und absolvierten direkt die Städteklassiker wie Parlament und Kirchen.

Parlament und Beehive - Wellington

Parlament und Beehive – Wellington

Ganz putzig fanden wir die Old St. Pauls Cathedral ganz aus Holz aus dem Jahr 1855, da Holz in der jungen Kolonie das am leichtesten zugängliche Baumaterial war.

Old St. Pauls Cathedral - Wellington

Old St. Pauls Cathedral – Wellington

Am nächsten Tag ging es zum „Ort der Schätze dieses Landes“, das besser unter dem Maori-Namen „Te Papa“ bekannte Nationalmuseum von Neuseeland. Hier ist über sechs Etagen die Geschichte von der Urzeit bis in die Neuzeit ausgestellt.

So konnten wir doch noch neben dem größten Vogel stehen, der jemals gelebt hat und wegen seinem leckeren Fleisch bereits vor 600 Jahren von den Maori ausgerottet wurde.

Juli beim Moa - Wellington

Juli beim Moa – Wellington

Danach ging es quer über die Insel, da Tony für den nächsten Tag einen „kleinen“ Daywalk herausgesucht hatte. Es ging zur Tongariro Crossing, der wohl bekanntesten Tageswanderung in Neuseeland. Ich musste also wie Frodo und Sam durch die Vulkanlandschaft von Mordor dem Reich Saurons, das vorwiegend auf dem Vulkanplateau des Tongariro-Nationalparks gedreht wurde. Schaut euch das Video an und seid wieder froh, dass es ohne Ton ist, denn da Tony mir drei der fünf größeren Anstiege verheimlicht hatte, gab es zwischenzeitlich alles andere als nette Worte.

Nachdem wir unsere Füße nach der achtstündigen Wanderung aus den Schuhen holten, kamen wir einstimmig zu dem Schluss – es muss ganz schnell Wasser her! Unser Campingspot hatte nur eine kalte Outdoordusche in Aussicht gestellt, deshalb waren wir sehr froh als wir auf dem Weg ein Thermalbad fanden.

Den ganzen nächsten Tag tümpelten wir in heißen Quellen herum und beobachteten begeistert wie aktiv unsere Erde ist.

Hot Pool - Taupo

Hot Pool – Taupo

Außerdem lockte uns eine Honigverkostung auf eine Bienenfarm. Wir verzichteten zwar drauf ein kleines Glas Honig für 37NZD (25€) zu kaufen, aber dafür entstand noch dieses lustige Bild.

Arbeitsteilung - On The Road

Arbeitsteilung – On The Road

Tony wollte auf der Nordinsel unbedingt nach Mordor und ich wollte unbedingt nach Hobbiton, dem Filmset von der Heimat der Hobbits – Es war sooooo schön!

Juli an der Citymap - Hobbiton

Juli an der Citymap – Hobbiton

Hobbitlöcher... So sweet - Hobbiton

Hobbitlöcher… So sweet – Hobbiton

Erste gemeinsame Wohnung - Hobbiton

Erste gemeinsame Wohnung – Hobbiton

Nachdem wir die Nacht auf dem Parkplatz einer Winery verbracht hatten, deren sehr lustiger Wirt uns mit einer Likörverkostung fahruntüchtig gemacht hatte, hatte Tony eine Überraschung für mich. Der erste Stopp am Morgen hieß Cook Beach! Wir frühstückten sehr wahrscheinlich an genau dem Platz an dem James Cook seine Messinstrumente für den Merkurtransit 1769 aufgebaut hatte.

Strandpanorama - Cook Beach

Strandpanorama – Cook Beach

Danach ging es zum Cathedrale Cove. Der Walk dahin war mit einer dreiviertel Stunde überraschend lang, wollten wir doch beide nach unserem Schicksalsberg, die Füße schonen.

Sprung in der Kirche - Cathedral Cove

Sprung in der Kirche – Cathedral Cove

Es regnete schon den ganzen Tag, aber Tony wollte unbedingt zum Hot Water Beach und mit einer Schaufel einen Pool graben. Also Schaufel ausgeliehen und los ging es. Erst musste der Hot Spot erfühlt werden, was an der richtigen Stelle mit schnell tänzelnden Bewegungen ersichtlich wurde, da es wirklich Mega heiß war.

Tony fing also an und ich sah mich eher in der Position des Supervisors. Mit der Zeit kamen immer mehr, aber es gibt eben nur zwei Hot Spots, sodass meine Mannschaft schnell wuchs.

Eine Zusammenfassung unserer geothermischen Erlebnisse könnt ihr hier sehen:

Danach gab es noch einen Ausflug nördlich von Auckland. Hier gab es eine Glühwürmchenhöhle in deren Beschreibung war erwähnt, dass man nasse Füße bekommen könnte. Also sind wir mit einer Taschen- und einer Handylampe (also gewohnt „gut“vorbereitet wie immer bei unseren Exkursionen) losgezogen. Es war von Anfang an sehr rutschig und lehmig, schnell ging dann auch das Klettern los. Wir zwängten uns durch enge Löcher und waren nie sicher ob wir Richtig sind, denn auf Markierungen wurde gänzlich verzichtet.

Das war noch ein großer Durchgang - Waipu

Das war noch ein großer Durchgang – Waipu

Dann kam das Wasser und mutig trat ich in die trübe Brühe.

Durch trübes Höhlenwasser - Waipu Cave

Durch trübes Höhlenwasser – Waipu Cave

Aber am Ende wurde man mit einem Glühwürmchensternenhimmel belohnt.

Glühwürmchen - Waipu Cave

Glühwürmchen – Waipu Cave

Unser letztes Ziel in Neuseeland war Auckland, die einzige Millionenstadt hier.

Unterwegs am Hafen, auf Bootsuche - Auckland

Unterwegs am Hafen, auf Bootsuche – Auckland

Wir hatten uns wieder ein Apartment gemietet um einmal alles zu Waschen.

Wäschehaufen nach dem Camperleben - Auckland

Wäschehaufen nach dem Camperleben – Auckland

Es sind dann doch fünf Maschinen geworden…

Danach hatten wir uns ein zweites Frühstück auf dem Fisch Markt verdient. Es gab lecker geräucherten Thunfisch und Brot, richtiges deutsches Brot. Sehr lecker nach Wochen nur mit Toastbrot!

Unser Neuseelandabenteuer ließen wir mit einem leckeren BBQ im Park ausklingen bevor vorerst das letzte Mal die Sonne für uns auf der Südhalbkugel unter ging.

Der letzte Abend mit Blick über die Stadt - Auckland

Der letzte Abend mit Blick über die Stadt – Auckland

Roadzahlen von Neuseeland:

Gefahrene Kilometer: 5559 Kilometer
Verfahrenes Benzin: 541 Liter
Durchschnittsverbrauch: 10,08 Liter/100 Kilometer
Überfahrene Tiere: 2
Verspeiste Toastbrote: 7
Verstrichene Erdnussbutter: 2,38 Liter

Wir haben auch wieder viele weitere Bilder im Album Neuseeland – Nordinsel eingestellt und auch die Route ist auf aktuellem Stand.

Von Schafen und Robben

Die lange weiße Wolke war verschwunden und es schien uns wieder die Sonne ins Gesicht. Unser Weg führte uns weiter in den Norden und endlich zeigte sich Neuseeland wieder von seiner schönen Seite.

Blick auf die Berge - On The Road

Blick auf die Berge – On The Road

Es war wieder einmal Höhlenzeit. Tony fand eine ganz besondere Höhle – die Rawhiti Cave. Hier wachen die Stalaktiten am Höhleneingang zum Licht hin. Wieso? Das kann euch Tony selbst erklären!

Schräge Stalaktiten - Rawhiti Cave

Schräge Stalaktiten – Rawhiti Cave

Für den Abend hatte ich eine ganz besondere Lokalität rausgesucht – das Mussel Inn. Eine kleine Kneipe, in der es Captian Cook Bier gibt.

Lecker Ale - Onkaka

Lecker Ale – Onkaka

So vollmundig lecker hat mir noch nie ein Ale geschmeckt und spürte direkt die Entdeckerlust. Oder war es vielleicht doch die verzehrte Menge, die ihre Wirkung zeigte?!

Bierplatte - Onkaka

Bierplatte – Onkaka

Am nächsten Morgen lockte Tony mich mit der Aussicht auf Robbenbabys auf einen kleinen Morgenwalk. Wir sind gegen 9 Uhr nach dem Frühstück los und waren um 15 Uhr wieder am Auto. Ich hätte bereits stutzig werden müssen, als er so viele Haferfocken ans Frühstück gemacht hat, dann steht immer großes an.

Wir begannen am Whararaiki Beach und machten den Walk entlang des Kliffs. Der erste Schock war als wir einen Fluss queren mussten. Neuseeland ist ja nicht gerade für sein tropisch warmes Wasser bekannt.

Durch den Fluss - Whararaiki Beach

Durch den Fluss – Whararaiki Beach

Dann ging es steil das Kliff bergauf mit Überquerung von einigen Zäunen. Ja das ist hier erlaubt und wir haben uns diesmal immer an die Markierungen gehalten.

Zaunkletterei - Cape Farewell

Zaunkletterei – Cape Farewell

Hinter diesen Zäunen wohnten abwechselnd Schafe und Kühe und da auf jeder Neuseeland To-Do Liste steht ein Schafselfie zu machen, ging ich auf die Jagd.

Schafjagd - Cape Farewell

Schafjagd – Cape Farewell

Ich glaube die Schafe sind nur Hobbits gewohnt, denn vor mir sind sie immer abgehauen. Das hier ist das beste.

Drei Schafe? - Cape Farewell

Drei Schafe? – Cape Farewell

Dann ging es zum nördlichsten Punkt der Südinsel – Cape Farewell.

Posen am Bogen - Cape Farewell

Posen am Bogen – Cape Farewell

Hier soll Cook das letztemal Neuseeland gesehen haben bevor er weiter Segelte und Australien entdeckt hat. Da konnte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, den Blick in die selbe Richtung zu werfen. Eiskalt lief es mir den Rücken herunter, es war als wäre ich dabei gewesen.

Cookblick - Cape Farewell

Cookblick – Cape Farewell

Dann gab es noch einen grandiosen Blick auf die Farewell Spit Landzunge und die Golden.

Blick auf Halbinsel - Farewell Spit

Blick auf Halbinsel – Farewell Spit

Ich hatte dann genug von bergauf, also ging es zurück auf Meereshöhe am Strand lang, wo mir ja schon am Morgen Robbenbabys versprochen wurden. Doch außer Ebbe und Felsen nichts.

Gemeinsam am Felsen - Wharakiki Beach

Gemeinsam am Felsen – Wharakiki Beach

Traurig begaben wir uns auf den Rückweg. Doch dann, eine fixiert auf einen Felsen guckende Frau. Ein sicheres Anzeichen für Tierbabys.

Robbenkinder beim Spielen - Wharakiki Beach

Robbenkinder beim Spielen – Wharakiki Beach

Wir finden beide (und das will schon was heißen), dass das unser bester Daywalk hier war. Hier die besten Momente:

Neues Ziel war danach das Städtchen Nelson. Die Region ist stolz auf die höchste Pro-Kopf-Dichte des Landes an Kleinbrauereien. Nicht weniger als 23 Craft-Breweries gibt es in und um die Stadt, und ständig fließen neue Kreationen aus den Zapfhähnen der Pubs und Bars. So besagt eine alte Maoriweißheit – besuche vier Abende in Folge ein Pub und dir geschieht Gutes…

Es bot sich auch so gut an, da man in Nelson mitten in der Stadt auf dem Parkplatz nächtigen durfte. So konnten wir am Samstagmorgen noch über den Markt schlendern und die ein oder andere Spezialität verkosten.

Gestärkt ging es zum French Pass. 40 km beste Aussichten und das alles ohne laufen – super!

Juli und Jucy - French Pass

Juli und Jucy – French Pass

Endlich gutes Wetter - French Pass

Endlich gutes Wetter – French Pass

Wir machten halt an einem Beach. Mutig tönte ich am Auto: „Ich geh baden!“. Ihr habt meine Mütze die letzten Tage gesehen und die ist nicht wegen einem Bad Hair Day.
Tony teste mit dem Zeh und meinte es tut weh vor Kälte, aber ich hatte bereits den Bikini an. Ich verhandelte mit Tony, dass wenn ich wirklich ins Wasser gehe, ich einen großen und teuren Wunsch frei habe.

https://youtu.be/oOpUAzRDE-s

Irgendjemand Vorschläge?

Gebadet! - French Pass

Gebadet! – French Pass

Am Abend ging es dann nach Picton und unsere letzte Nacht auf der Südinsel stand an. 10:45 ging unsere Fähre in den Norden über die Cook Straße! Zum Abschied sahen wir doch noch die kleinen blauen Pinguine. Vielleicht wollten sie uns verabschieden?!

Auf der Fähre - Nordinsel

Auf der Fähre – Nordinsel