Verbucht unter jugendlichem Leichtsinn – Lesotho, Südafrika

Wir empfanden die Nacht alle als etwas unruhig. Lässt man uns in Ruhe? Werden wir den Weg finden? Wird es trocken bleiben?

Als es Dunkel war, waren auch alle Zuschauer in ihren Hütten verschwunden und es gab kein Licht weit und breit mehr und wir trauten uns auch nicht Licht in ToYo anzumachen und aßen unsere Notfallnudel beim Licht unserer Anti-Mücken-Kerze.

Am nächsten Morgen (mit allen Zuschauern) beschlossen wir den Weg erstmal abzulaufen. So startete unser Morgen-Hike bis zum nächsten Dorf (3,5km). Begleitet wurde man von Kindern oder Männern auf dem Pferd.

Unsere Schatten

Auf Fragen, ob die Strecke auch mit dem Auto machbar ist: „Yes“. Mut machte uns, als wir erfuhren, dass letzte Woche wohl auch ein Touristenauto hier langgefahren sei (rückblickend hätte man expliziert fragen sollen, ob es auch zurückkam).

Wir machten zu viert eine Pro und Contra Liste und entschlossen uns gemeinsam, es weiter zu probieren.

Was tun?

Es gehe jetzt nur 10km bis zum Fluss runter. Wir verabschiedeten uns beim Chief und waren uns sicher, dass wir ihr Wochenende bereichert haben.

Abschiedsfoto mit Chief

Doch schon am ersten Feld merkten wir, wie matschig der Boden noch noch vom Regen des Vortages ist und selbst voll eingelenkt rutschten die Toyotas nur gerade durch.

Voll quer gerutscht

Und das alles bevor auf der Tracks4Africa Karte „bad road“, „steep section“ und „dangerous“ als „motivierende“ Adjektive an der Strecke standen. Wir machten uns weiter Mut, da die Strecke immer trockener wurde. Wir liefen kleine Stücke immer ab, bauten mit Steinen Rampen und holten dann die Autos. Sämtliche Kinder aus den Dörfern ließen es sich nicht nehmen uns den Weg zu begleiten und ständig nach „Sweets“ oder „Money“ zu fragen, manche halfen auch Steine zu suchen um den weggespülten Weg provisorisch wieder herzustellen.

Den Weg bereiten

Wir kamen nach 10km und 8h am Fluss an und waren total kaputt. Meine Uhr zeigte 20km Laufstrecke und unzählige Höhenmeter an. Wir machten ein Feuer, natürlich mit Zuschauern und die Schweizer kochten ein köstliches Steinpilzrisotto und dazu gab es keinen tollen Weißwein.

Unser Flusslager

Da wir alle nicht damit gerechnet hatten, so lange unterwegs zu sein, wurde auch unser Wasser langsam knapp, da wir im Gelände auch nicht zu schwer sein wollten – Abwasch deshalb im Fluss.

Wir schliefen alle wieder etwas unruhig. Mit Fragen im Kopf, ob wir den weiteren Weg schaffen werden und in Namibia hatte man uns doch gewarnt, nicht in Flussbetten zu übernachten, da es weit entfernt regnen kann und man dann nur den steigenden Wasserpegel bemerkt. Tony prüfte daher zweimal Inder Nacht den Pegel, aber der schien eher zu fallen.

Am Morgen kam ein Reiter und wir fragten erneut, ob der Weg nach Semonkong okay sei. Er suchte nach Worten und es kam nur „im…im…impossible“. Die Stimmung war am Tiefpunkt, doch wir entschieden uns es zu probieren und querten erst einmal den Fluss.

Mit Einweisung der Locals

Auf der anderen Seite ging es über steile Steinplatten bergauf, sodass wir entschieden den Rest des Wegen mit der Drohne abzufliegen – was wir sahen (große nicht umfahrbare Steine auf dem Weg, komplett weggespülte Wege) ließ uns alle (sogar „Das-habe-ich-schon-krasser-bei-YouTube-gesehen“-Tony) zu dem vernünftigen Entschluss kommen, dass wir umdrehen. Unsere oberste Devise war weder Gesundheit noch Auto wird riskiert.

Ups da ist ToYo wohl mit dem Po in ein Loch gerutscht

Also zurück durch den Fluss und alles wieder bergauf. Wir machten uns Mut, da unsere ganzen Rampen vom Vortag ja noch da seinen und es bergauf viel leichter wird.

Unsere positive Einstellung änderte sich, als wir vor dem „steep section“ Part standen und wir beschlossen die Autos lieber mit der Winde zu sichern – doch weit und breit kein Baum. Wir erkoren einen Stein zu unserem Anker aus und bastelte mit unseren Abschleppseilen eine Konstruktion (erneut entschuldige ich mich bei unserem Off-road Trainer Volker).

Unsere Sicherung hat den Stein zerstört

Tony begann sich im ersten Gang Untersetzung und Sicherung an der Winde hochzuziehen und plötzlich gab es ein dumpfes Geräusch.

Doch es hielt und wir haben die beiden Toyotas den Berg hochbekommen. Wir dachten, dass wir nun die brenzlichen Stücke überstanden hatten, doch beim nächsten Stück wurde uns bewusst, das bergauf, doch etwas anderes ist ab bergab. Ich wies Tony ein und der Plan war die selbe Spur wie bergab zu nehmen – natürlich am Abgrund – doch wir verfehlten die Spur und ToYo geriet ziemlich ins Wanken. Kommentar vom 2. Toyota: „Das sah gar nicht gut aus!“ So war der Plan ihn mit der Winde an uns zu sichern und die richtige Spur zu nehmen – Tony saß in ToYo und stand auf der Bremse und die Mädels dokumentierten und wiesen ein. Ich dachte, dass alles vorbei ist, als die bergseitigen Räder (ja Vorder- und Hinterrad) in der Luft waren. Ich hielt die Luft an und vielleicht machte ich auch kurz die Augen zu. Ich realisierte in diesem Moment auch nicht, dass ToYo und Tony ja mit daran hingen und mit in den Abgrund gefallen wären und mich hätte ToYo mitgerissen ich stand natürlich auf der Abgrundseite.

Zwei Räder in der Luft 😳

Er ist nicht umgefallen, doch nicht auszumalen, was passieren hätte können. Der trockene Kommentar von Raschida, der zweiten Beifahrerin: „Wir waren halt noch nicht dran.“

Den Rest des Weges fuhren wir zügig, aber vorsichtig und konnten es nicht glauben, dass wir gegen 19:30 Uhr in der Abenddämmerung doch noch unsere Krankenhaus-Lodge mit Dusche und Strom erreichten. ToYo und ich beschlossen, dass auf dieser Reise kein offroad mehr gefahren wird. Ich pumpte höchst persönlich den Reifendruck wieder auf Asphaltniveau.

Wir beschlossen, dass wir Lesotho genug und sehr authentisch kennen gelernt hatten und mir war auch die Lust auf ein Pony Trekking vergangen. Also verabschiedeten wir uns von den Schweizern – vielleicht sieht man sich in Südamerika und rollten über die Hauptstadt Maseru über die Grenze zurück nach Südafrika.

Unser Ziel war nach einem problemlosen Grenzübergang das kleine Dörfchen Clarens. Wir waren bereit für Zivilisation – warme Dusche, Brauereibesuch, lecker Essen im Restaurant und Wifi bis ins Bett – es war traumhaft.

Kudu Carpaccio

Doch wir können nicht lange still sitzen, so ging es am nächsten Tag in den Golden Gate Nationalpark. Davor eskalierte ich etwas im Farmladen und kaufte mich einmal durch die Käsetheke. Auch frisch gebackenes Brot, Wurst und selbstgemachte Marmelade landeten in meiner Tasche.

Wir genossen bereits beim Durchfahren die Sandsteingebilde des Golden Gate Nationalparks. Es sollte dann auf die 10km mit >700 Höhenmetern gespickte Wodehead Wanderung gehen.

Endlich mal wieder bewegen

Es zu Beginn direkt etwas abenteuerlich – wegen Covid war hier nichts los und die Nacht davor hatte es geregnet, sodass wir durch hohes nasses Grad mussten.

Dachte ich noch, dass hier sicher keine gefährlichen Tiere leben, sonst würden die einen ja hier nicht so loslaufen lassen.

Unser Picknick Stop fiel etwas eher aus um den Rucksack zu erleichtern. Und wir machten eine leckere Käseverkostung am Berg.

Käseverkostung am Berg

Dann ging es über den Kamm entlang zum Gipfel. Wir entdeckten Gnus, Zebras und Antilopen. Wusstest ihr, dass wenn ein Gnu ein Nieser macht, dass ein Warnsignal für die anderen ist?! Es hat als wir kamen geniest, aber vor uns muss man sich doch nicht fürchten.

Ich bin bei dieser Wanderung vorn gelaufen um das Tempo zu bestimmen – Memo an mich – wir brauchen jemanden der vor uns läuft, weil sich plötzlich auf diesem bewachsenen Pfad eine Schlange circa 10cm vor meine Füße schlängelte.

Es gab einen kleinen Aufschrei von mir und ich drehte auf der Stelle rum und rannte zurück.

Ich war mir sicher, dass es sich um eine Cap Kobra handelte, die hatte als sie so aufgerichtet war diese typische Hauterweiterung um den Kopf.

Nach Kobrasichtung war es etwas komisch

Also Schlangen und besonders giftige haben wir in dieser Reise nun aber wirklich genug gehabt.

Für die Nacht suchte ich einen Parkplatz raus. Eigentlich wollten wir aus Sicherheitsgründen in Südafrika nicht wild campen, aber dieser Wanderparkplatz hatte zwei Security Herren und war so abgelegen, dass wir ihm eine Chance gaben.

Nacht am Parkplatz

Wir waren natürlich die einzigen, die Sicherheitsjungs waren nett und freuten sich über ToYo und wir durften auch ein Feuer machen und haben dann noch lecker gegrillt.

Am nächsten Morgen stand die Wanderung zum Amphitheater an – 13km mit 500 Höhenmetern.

Was für ein Ausblick

Es gab zwei Wege zum Amphitheater – einen einstündig längeren durch eine Schlucht oder über zwei vertikale Leitern hoch – natürlich wählten wir die Adrenalinvariante.

Die Leiter war dann doch nicht so schlimm

Etwas irritiert waren wir, als wir sahen, dass die Metallleiter nur ganz oben im Stein verankert war und dann wie eine Strickleiter am Stein hin und her rutschte.

Aber sehr lang

Aber für uns kein Problem! Oben angekommen ging es über die Hochebene (wir befinden uns auf 3000 Höhenmetern) zum Wasserfall.

Schnell Wasser auffüllen

So frühstückten wir im Amphitheater!

Angekommen

Nach zwei Tagen wandern brauchten unsere alten Körper erstmals Erholung und so verkosteten wir die lokalen Brauereien auf dem Weg zurück zur Küste.

Auf dem Weg lag noch das Städtchen Howick, hier wurde Nelson Mandela 1962 festgenommen und hier steht ein Denkmal mit einem kleinen Apartheid Museum und da schon das Apartheid Museum in Johannesburg wegen Covid geschlossen war, wollte ich diese Chance nutzen. Doch es war Stromausfall und keiner wusste, wann er wiederkommt. Uns wurde angeboten (bei vollem Eintrittspreis) den bunkerähnlichen Bau mit unserer Handylampe anzugucken – „TIA“ (This is Africa).

Mandela Denkmal

So ging es nur zum Denkmal und auf dem Weg dorthin waren die wichtigsten Etappen seines Lebens dargestellt, doch es war unmöglich es zu lesen, weil irgendwelche Todesameisen uns dort attackiert/gebissen haben. Sah sicher sehr unterhaltsam aus, wie wir da rumgesprungen sind.

Danach ging es zur Küste und ich fand eine Campsite direkt am Meer – leider stellte es sich als Caravan Park heraus, der voll war mit dauercampierenden Rentnern.

Caravan Park 😳

ToYo fiel da natürlich auf und Frauen zogen ihre Männer von uns weg, dass sie nicht auf dumme Gedanken kommen und auch ein „richtiges“ off-road Auto haben wollen.

Ob wir es wieder vom Caravan Park geschafft haben, oder jetzt Dauercamper mit Gartenzwergen geworden sind – nächste Woche.

Eure Camper

Tony&Juli

ToYo an (s)einer Grenze – Mosambik, Südafrika, Lesotho

Unser Quadfahrer setzte uns zuhause – also auf der Campsite ab und wir gaben ihm etwas Trinkgeld für ein Feierabendbier.

Dann erschreckten wir uns etwas, als der Chef auf der dunklen Veranda stand und sagte: “Schön, dass ihr endlich heim kommt. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, weil es so spät ist.” Puh, musste ich mich an meinen 33. Geburtstag noch rechtfertigen warum ich erst nach 23 Uhr nach Hause komme. 🤪

Am nächsten Morgen war wieder zu viel Wind zum Schnorcheln und so hieß das nächste Ziel Ponta do Ouro. Wir erfuhren endlich warum das Wetter so ungewöhnlich ist – 2000km nördlich hing ein Zyklon vor der Küste und bringt alles durcheinander, auch in so großer Entfernung.

Also flüchteten wir weiter nach Süden und mussten dafür noch einmal durch den Elephant Park. Hier verwunderten uns schon auf der Hinfahrt über diese Schilder:

Ob hier schon ein Elefant das Schild attackiert hat?!

Unser Host wünschte uns Glück, dass wir keine Elefanten sehen. Wir waren verwundert, aber dort leben schlimm traumatisierte Tiere. Bis vor kurzem wurden hier noch Elefanten gejagt und zwar mit kleinkalibrigen Waffen, die die Tiere „nur“ verletzten und so litten sie lange oder überlegten es. Und das verbinden sie jetzt mit jedem Auto/Menschen und attackieren und (ver)jagen was ihnen in den Weg kommt.

Wir hoffen so sehr, dass sie sich jemals davon erholen werden.

In Ponta do Ouro angekommen war unser erstes Ziel ein Tauchladen. Tony wollte tauchen, ich wollte mit Delphinen schwimmen. Der Tauchladen war mit einem Hostel/Bar kombiniert und so fanden wir neben Wasseraktivitäten auch das ein oder andere kühle Bier, nette und natürlich deutsche Bekanntschaft und ein Plätzchen für die Nacht.

Tony machte am nächsten Tag einen Tieftauchgang auf 41m Tiefe und ich bewachte ToYo.

Mal wieder im Schlauchboot zum Tauchen

Für die nachfolgenden Tauch-Beitrag von Tony übernehme ich keine Haftung!

Tony: Ok, ich fasse mich kurz. Von den Deutschen hatten wir erfahren, dass es zwei Tauchgänge geben würde, einen tiefen und noch einen normalen. Damit es sich auch lohnt, überzeugte ich unseren Divemaster „Bob Marley 2.0” davon, beide Tauchgänge mitmachen zu dürfen, obwohl ich als Open Water Diver offiziell eigentlich nur bis 18m tauchen dürfte.

Der verrückte Tauchguide

Der erste Tauchgang ging zur Divesite „Atlantis“, einem Korallenriff auf 40m tiefe mit der Chance Haie zu sehen. Da ich mich unter Wasser ja sehr wohl fühle, war das auch alles kein Problem. Am Riff sahen wir See-Äpfel und sogenannte „Spanish Dancers“, die eigentlich rot sind, aber in der Tiefe nur noch orange erscheinen, da das meiste rote Licht vom Wasser herausgefiltert wird.

Unter Wasser

Aber bisher war nur ein Hai kurz in der Ferne zu erahnen. Da man wegen der Stickstoffanreicherung im Blut nur sehr kurz in solchen Tiefen bleiben kann, ging es nach wenigen Minuten auch schon wieder nach oben. Doch als wir unseren ausgedehnten 5m-Safety-Stop machten, kamen tatsächlich noch zwei neugierige Bullenhaie angeschwommen. Auf diese Räuber der Meere zu treffen, ist immer wieder ein unbeschreibliches Erlebnis.

Achtung Hai!

Der zweite Tauchgang war auch sehr cool mit Rochen, Schildkröten und einem wirklich schönen, farbenfrohen, lebendigem Riff. Aber damit zurück zum Tauchmuffel Juli.

Am nächsten Tag war es endlich Zeit für mein Geburtstagsgeschenk – Schwimmen mit wilden Delphinen. Die Sonne schien und das Meer war recht ruhig, also rauf aufs Schlauchboot und nach Rückenflossen Ausschau halten. Wir wurden schon in der Bucht fündig und so glitten wir alle ins Wasser.

Ab ins Wasser zu den Delphinen

Es gab einige Regeln: Nicht anfassen, Hände hinter dem Rücken halten um sie nicht zu verschrecken und der Delphin entscheidet, wie nah er zu dir kommt.

Wir waren vorn dabei

Es waren vier Delphine, die sehr neugierig waren und um uns herum schwammen. Der eine kam direkt auf mich zugeschwommen bis auf wenige Zentimeter – was für ein schöner, aber auch unwirklicher Moment.

So so schön

Danach packten wir zusammen und machten uns zur 10km entfernten Grenze nach Südafrika. Im Grenzbereich hielt uns ein mosambikanischer Polizist an und fragte uns, wo wir herkommen und wo wir hinwollen. Ähm 5m vor der Grenze, wo wollen wir wohl hin?! Er sorgte sich natürlich nicht um uns, sondern sein eigentliches Anliegen war uns mitzuteilen, wie schwer er es hat, da er nicht am Strand sein kann, ob wir nicht für ihn ein Bier hätten. Mutig log ich den Polizisten an, dass wir nichts mehr an Bord haben und rollten schnell weiter. Danach ging alles seinen Gang – Ausreisestempel von Mosambik in unsere Pässe und für ToYo ins Carnet, Covid Schnelltest, Einreisestempel Südafrika für uns und ToYo.

Unser Weg führte uns durch die Simangaliso Wetlands und da fanden wir eine „Abkürzung“, die auch noch näher an der Küste war. Ihr ahnt es. Die „Abkürzung“ war ein Reinfall, sie war so geheim, dass sie scheinbar ewig keiner mehr gefahren ist.

Das war wohl nichts mit der Abkürzung

Das bekannte Geräusch, wenn Äste an ToYo entlang-quietschen war gefühlt durchgängig da. Die Naht an der Dachboxplane resignierte und auf unserer Motorhaube sammelten sich sämtliche Insekten, die wohl eher unfreiwillig mitfuhren.

Aber irgendwann erreichten wir Sodwana, einen netten Strandort und wir stolperten in ein Tauchcenter. Dort waren wir noch nicht einmal richtig ausgestiegen, da wurde ToYo schon von einem natürlich deutschen Paar als Berliner entlarvt. Wir kamen schnell ins Gespräch und so wurde kurzer Hand beschlossen, dass wir bei ihnen im Garten des Airbnb die Nacht verbringen und wir gemeinsam essen gehen.

Gesagt, getan – danke für den schönen Abend mit tollen Gesprächen.

Am nächsten Tag schrieben uns unsere Schweizer Freunde, ob wir es nicht heute noch zum Sani Pass (gilt als die Mutter aller Off-road Pässe und als eines der letzten automobilen Abenteuer Südafrikas) schaffen könnten, da genau zwei sonnige Tage und dann eine Woche Regen vorhergesagt sind. Wir mussten nicht lang überlegen und beschlossen, dass das ein guter Ort für ein Wiedersehen ist, nur 500km trennten uns noch von unserem Ziel.

Toyotas wieder zusammen unterwegs

Obwohl Tony früh noch einmal Tauchen war, schafften wir es natürlich pünktlich zum Braii nach Unterberg, dem Ausgangspunkt für den Pass.

Keilriemen macht Geräusche

Am nächsten Morgen ging es wirklich bei blauem Himmel auf die höchste Bergstraße Südafrikas bis auf eine Höhe von 2876m.

Was für ein Ausblick

Vor den letzten 6km liegt das südafrikanische Grenzhüttchen – Ausreisestempel Südafrika und Covid Schnelltest aus mobilen Testauto.

Schnell zum Test

Auf den letzten 6km überwindet die Piste 1000m Höhenunterschied und die Asphaltstraße hat ein Ende. Unsere Toyotas meisterten den Weg, wenn auch das eine oder andere mal etwas schwarzer Rauch aus dem Auspuffrohr kam.

Mühsam, aber kein Problem

Oben angekommen, ging es ins Grenzhüttchen von Lesotho. Wir wussten, dass man mit einem Covid Schnelltest eigentlich nur 3 Tage Aufenthalt und mit PCR-Test maximal 14 Tage Visa bekommt. Da wir alle nicht wussten, was wir hier machen wollen, wollten wir definitiv die 14 Tage. Aus irgendwelchen Gründen (blonde junge Frau) wurde ich vorgeschickt um das mit dem Grenzer zu „regeln“. Als er unsere deutschen Pässe sah, wechselte das Gespräch auf deutsch (er war mal in Deutschland und schleuderte mir alle seine deutschen Vokabeln entgegen, wobei es meist Biermarken waren🤪) und so war es selbstverständlich, dass wir alle 30 Tage Visa bekamen.

Darauf musste im höchsten Pub Afrikas mit lesothischem Bier angestoßen werden.

Mit lesothischen Bier angestoßen

Wir beschlossen das gute Wetter noch zu nutzen und rollten weiter in das Hochland von Lesotho.

Gipfelfoto

Wusstet ihr, dass Lesotho auch als „Kingdom in the sky“ bezeichnet wird?! Als einziges unabhängiges Land der Erde liegt das gesamte Staatsgebiet über 1000 Meter, wobei zusätzlich etwa 80 % der Fläche über 1800 Metern liegen.

Für unser Nachtlager suchten wir uns eine Lodge an einem Dorf aus. Dort angekommen fanden wir nur Kühe, Schafe und ein paar Kinder – die Lodge war eindeutig verlassen, doch es gab auch keine Alternativen, so beschlossen wir „wild“ hier die Nacht zu verbringen.

Die verlassene Lodge mit den Dorfkindern

Ich hatte von meinem Grenzbeamten eine schöne Karte mit allen Straßen und Highlights bekommen und so hatten wir uns am Abend einen Plan für die Weiterfahrt gemacht – Mittagessen am Katse Dam und dann wollten die Jungs noch eine 4×4 Strecke fahren, die uns zu dem 200m hohen Wasserfall führt – so der Plan.

Wir packten also zusammen und natürlich hatte es sich im Dorf herumgesprochen, dass vier Europäer an der Lodge stehen, so dass das halbe Dorf ganz zufällig hier vorbeilaufen musste. 🤪

Wir fuhren los und schon schnell merkten wir, dass wir viel länger für die Strecken brauchten als gedacht – Straßenverhältnisse, Kühe und Menschen auf der Straße und hohe Pässe – der Katse Dam wurde direkt vom Plan gestrichen und so endete der Tag kurz vor der 4×4 Strecke.

Die einzige “Lodge” war auf dem Krankenhausgelände mit Blick auf das Krematorium, aber es gab eine warme Dusche. Wir checkten die Stecke bei Tracks4Africa und in der Papierkarte. maps.me hatte eine kleine Lücke in der Strecke, sodass wir unsere Pläne bei den Angestellten kund taten und alle freundlich „yes“ sagten – so fuhren wir los.

Highland of Lesotho

Wir waren alle motiviert die ca. 60km zu schaffen und den Abend in der Lodge am Wasserfall (die wirklich geöffnet ist) zu verbringen.

Es ging über unebenes Gelände mit teils größeren Auswaschungen und Steinen, doch alles machbar.

Wir fanden am Hang eine Stelle für ein spätes Frühstück und da zogen bereits die ersten Wolken auf.

Erste Wolken doch die Stimmung passt

Doch wir ließen uns nicht abbringen und fuhren weiter. Dann gab es einen Wolkenbruch, den wir lange in dieser Stärke nicht erlebt haben und natürlich gerade als wir an einer sowieso schon matschigen, direkt am Abgrund gelegenen, Strecke waren.

Wolkenbruch – es geht nicht weiter

Langsam fahren brachte uns nicht voran, da ToYo auf dem Matsch nur Richtung Abgrund rutschte. Wir waren über Funkgeräte mit den anderen verbunden – der Tipp – probier es mit Geschwindigkeit, das bringt auch Stabilität!

Ihr kennt alle Tony, aber ich sage euch, dass war selbst ihm nicht geheuer und er hatte feuchte Hände. Sowohl er als auch ToYo waren im Grenzbereich unterwegs. Irgendwie eierten wir uns ins nächste Dorf, doch es wurde nicht besser – weiter Starkregen und der weitere Weg nicht ersichtlich – dieser Gehweg konnte es doch nicht sein?!

Wir waren erstmal in diesem lesothischen Bergdorf gefangen. Zur Vorstellung: Es handelte sich um mehrere Rundhütten mit Wellblechdach, der „Supermarkt“ war auch die „Bar“ mit einer Sorte Bier, Zwiebeln und Eiern und da Freitagnachmittag war, waren alle schon betrunken.

Man sagte uns, dass wir beim Chief (Häuptling) vorsprechen müssen um seine Erlaubnis zu bekommen, dass wir hier übernachten dürfen. So ging es zum Chief (schon glasige Augen) und natürlich durften wir bleiben wurden unter seinen Schutz gestellt. Wir fragten vor was wir beschützt werden müssen, er meinte nicht wegen gefährlichen Tieren, sondern vor den Menschen, wenn die betrunken sind und denken, dass wir reich sind, kann da mal was passieren.

Im Bergdorf gestrandet

Okay?! Die neue Freundschaft wurde mit Bier besiegelt und natürlich war das gesamte Dorf versammelt. Wir verkrümelten uns in die Autos und es war Zeit für die Notfallnudel, sodass „etwas“ Ruhe einkehren konnte.

Ob es die Nacht gut geht?

Ob wir jemals wieder hier weggekommen sind – nächste Woche!

Eure vom Wege abgekommenen

Tony & Juli

Geburtstag Nr. 2 – Mosambik

Die Kokosnuss verfehlte mich nur um wenige Zentimeter, doch wir hatten uns ordentlich erschrocken und rückten den Tisch in Sicherheit.

Am nächsten Morgen begutachteten wir das „Fallobst“ und ich bat Tony EINE Kokosnuss für das Frühstück zu offnen. Voller Ehrgeiz holte er unsere Axt aus dem Auto und meinte, was ein kleiner Junge kann, wird er ja wohl auch schaffen.

Ich wollte eine Kokosnuss

Doch bei einer ist es natürlich nicht geblieben, ich musste dann unseren Trichter holen und wir füllten 1,5l Kokoswasser ab. Dann begann ich das Kokosfleisch herauszuschälen.

Kokosarbeitslager

Ich kam mir vor wie in einem Straflager, war ich mit einer fertig, lagen die nächsten offenen Nüsse schon da. Irgendwann schaffte ich es Tony zum Aufhören zu bewegen und so fuhren wir mit einer großen vollen Tupperdose weiter Richtung Norden.

Das Dörfchen Vilanculos war unser nächstes Ziel und begrüßte uns mit ordentlich Wind, sodass Tauchen nicht möglich war, aber dafür Kitesurfen.

Ich bin nett und zeige die Fehlversuche nicht

Tony buchte noch einmal zwei Stunden mit einem Guide und los ging es.

Lief ganz gut.

In der Nacht machte mich Tony ganz aufgeregt wach, dass er nichts mehr sehe und seine Augen todesmäßig brennen und schmerzen – und ich jetzt! etwas tun soll. Er meinte, dass er sich (mal wieder) mit dreckigen Fingern die Kontaktlinsen reingemacht habe. Eine ausführliche Anamnese war nicht möglich, auf jeden Frage war die Antwort – es sei wie damals in der Bundeswehr.

Wurde ich zuhause noch belächelt, warum ich die Reiseapotheke mit Augentropfen (antiallergisch und antibakteriell – gleich Doppelschlag) aufrüste, hatten sie nun ihren Moment. Dazu gab es noch Schmerzmittel und ein Kühlpack, denn ich denke, dass es Sonnenbrand im Auge war – aber ich hab ja keine Ahnung.🤪

Für den nächsten Tag verordnete ich Schonung und Sonnenbrille und dann wurde es auch zügig besser.

Vilanculos ist bekannt dafür, dass man von hier zu dem Nationalpark des Bazaruto Archipels gelangen kann, so vereinbarten wir einen Trip für den nächsten Tag.

Als der Wecker am Morgen klingelte, ahnte ich schon schlimmes als ich den Wind in den Palmenwedeln sah und so kam es auch, dass der Trip auf den nächsten Tag verschoben wurde.

Wir betrieben an dem Tag Augenpflege und ließen uns vom Fischer frische Austern bringen. Wir erfuhren, dass 200km nördlich ein Zyklon vor der Küste hängt und deshalb das Wetter so schlecht ist.

Was man so beim Kiten kauft

Am nächsten Tag war es dann soweit, es ging aufs Boot und wir fragten, ob es nicht wieder zu stürmisch zum Schnorcheln sei – „nein es würde ein perfekter Tag werden und wir werden zu 100% den Dugong sehen“.

Ein Dugong ist eine Art der Seekühe, die um die 400kg wiegen und friedlich Seegras im flachen Wasser futtern.

Unsere Gruppe bestand aus einem französischen Paar und einem niederländischen Paar und bevor es zum Archipel ging, sammelten wir noch vier Briten ein.

Unser Boot

Der Weg war schon ordentlich wellig und windig.

Ausgelassene Stimmung zu Beginn

Wir kamen am Archipel an und sollten die Dünen erkunden und erneut zogen Wolken auf.

Verrückte Sandformationen

Was wirklich sehr schön war, wäre da nicht ein 5-minütiger Wolkenbruch gewesen.

Da braut sich was zusammen

Der Guide versuchte uns noch Hoffnung zu machen, dass nachdem Lunch, wenn die Ebbe kommt auch der Wind nachlässt. Nachdem Lunch ging es aufs Boot und wir suchten den Dugong. Ihr könnt euch vorstellen, dass wir ihn natürlich nicht gefunden haben.

Dann sollte es zum bekannten 2-Miles Reef gehen, bekannt für seine Korallen und Fischvielfalt.

Schon auf dem Weg war allen im Boot klar, dass wir hier nicht schnorcheln werden, weil hohe Wellen am Riff brachen – zu gefährlich! Die Stimmung kippte, im Boot war uns jetzt allen klar, dass sie das auch schon heute Morgen wussten, sie sich aber die Einnahmen von einem vollen Boot (10Leute in der Low Season während Covid) nicht entgehen lassen wollten.

Doch wir fanden ein Mittagessen am Strand für 80€ nicht angemessen. Der Franzose übte bereits auf dem Boot eine Revolution und verlangte den Manager. Zur Besänftigung „durften“ wir an der Insel schnorcheln, wo es keine Korallen und nur wenige Fische gab.

Kein Dugong zu sehen

Wir stoppten auf dem Rückweg noch an einer weiteren Inseln für einen kleinen Spaziergang.

Insel Walk

Dann ging es zurück und der Franzose stürmte in den Store und aus mysteriösen Gründen war der Typ bei dem wir gebucht hatten nicht da und auch nicht telefonisch zu erreichen. Der Franzose verlangt den Manager, dieser kam dann auch ins Hostel und brachte auch seinen Bodyguard mit (ein Schrank von Mann mit deutlichen Blessuren im Gesicht – sicher als Abschreckung). Der Franzose war natürlich Revolutionsführer und wir verlangen Geld zurück.

Er begann mit einer detaillierten Auflistung der Ausgaben.

Die Abrechnung

Ich glaube die Jungs haben das erste mal einen Businessplan vorgelegt bekommen. Revolutionsbrecher Tony, stimmte einen Rabatt von 7€ zu, weil er seine Ruhe wollte. Ich befürchtete, dass der Franzose ihn dafür auf der Bastille hängt.

Ich betonte, dass mir der Dugong zu 100% versprochen wurde (natürlich kam es mir komisch vor, ein Wildtier kann einem nicht zu 100% versichert werden).

Die Revolution endete unblutig mit 22€ Discount und für Tony handelte ich noch ein Kitesurf Zertifikat heraus.

Die Revolutionsfeier fand bei uns am Auto mit reichlich Bier statt.

Durch den Augenkrankheitstag und dem verschobenen Ausflug, hingen wir unserem nicht existierenden Zeitplan etwas hinterher und da wir an meinem Geburtstag keinen Fahrtag machen wollten, mussten wir jetzt knapp 700km zurück nach Süden.

In the road

Doch die Strecke war abwechslungsreich und führte durch viele Dörfer, sodass es immer was zu gucken gab.

Road Snack

Mein Geburtstag startete mit einem Paste de nata Frühstück in der Hauptstadt und dann ging es in den Elephant Nationalpark.

Oh oh…

Reifendruck auf Sand fahren herabgelassen und los ging es. Wir fanden semi offizielle off road Strecken und an der einen Stelle waren wir uns fast sicher, dass wir umkippen, aber ToYo hat es gemeistert.

Der Nationalpark liegt am Meer und so fährt man die ganze Zeit durch bewaldete Dünen. Doch wir haben es auch zum Meer geschafft und so stand Geburtstagsbaden an.

ToYo am Strand

Wir fanden zahlreiche Antilopen, Zebras, Gnus, Nyalas, aber keine Elefanten.

Ein Geburtstagsgast

Ich wünschte mir, dass wir heute essen gehen, so fuhren wir nach Santa Maria und genossen auf dem Sonnendeck den ein oder andern Sundowner uns blickten über die Mangroven.

Das Restaurant war 1km entfernt und so beschlossen wir zu laufen und wählten für den Hinweg den „Fußweg“.

Auf zum Geburtstagsdinner

Im Restaurant aßen wir lecker Seafood, was auch sonst.

Lecker Seafood

Da mein Geburtstag war, war Tony heute fällig, ich hatte die UNO Karten einstecken (er hasst UNO). Ich fütterte ihn mit ein paar Siegen an, aber beim Spielstand 10:5 für ihn war Schluss und ich machte einen Durchmarsch bis zum Gesamtsieg.

Er hat resigniert

Für den Heimweg wollten wir an der „Hauptstraße“ heim laufen. Doch es ist sehr dunkel hier in Afrika, wir fragten den Chef wo es zurück ins Dorf geht und er fragte nur wo unser Auto stehe, als wir sagten wir seien zu Fuß bekam er sich vor lachen kaum wieder ein – laufen?!

So liefen wir los ungefähr auf der Hälfte der Strecke kam ein Quad von hinten angefahren und nötigte uns regelrecht aufzuspringen.

Tony auf der Motorhaube vom Quad

Ob wir bei ToYo abgesetzt wurden, oder Tony doch noch vom Quad gefallen ist – next week!

Eure Tramper

Tony & Juli

PS: Danke für all die Geburtstagsglückwünsche!

Geburtstag Nr. 1 – Südafrika, Mosambik

Tony war mit ToYo schon mit dem rechten Vorderrad oben, aber links rutschte unsere Steinkonstruktion weg. Ich wies Tony an fest auf der Bremse zu bleiben und ich versuchte das frei hängende linke Rad mit Steinen und Kies zu unterfüttern. (Ich hoffe unser Offroad Trainer Volker liest das nicht, glaube der hatte gesagt, dass man nicht unter einem ungesicherten Auto hantiert)

Zustand nach ToYo…hoffentlich regnet es schnell

Aber wer heilt hat recht und so schafften wir es aus dem Flussbett dank unserer Sperren, die das weitere durchdrehen der Räder verhindert haben.

Nun aber schnell ins Camp, doch diesmal eine richtige Straßensperre mit Schranke und einem Schloss dran *fuck*. Unsere erste Idee die Schranke zu umfahren waren wegen zu dichter Vegetation verworfen worden. Ich stieg motiviert aus und sah des Rätsels Lösung – die Schranke war zwar mit einer Kette und einem soliden Schloss verschlossen, aber das eine Kettenende war nur in einer Öse eingehangen #afrikanstyle

Next Problem

Wir rollten ins Camp und konnten die Tankstellendame gerade noch überreden in ihrer letzten Arbeitsminute ToYo vollzutanken.

Nach all der Aufregung fielen wir nur noch ins Bett. Außerdem hatte wir uns vorgenommen selbst einen Morning Drive zu machen, also klingelte 4:15 Uhr der Wecker und wir standen typisch deutsch als erstes am noch verschlossenen Gate. Tony wurde schon unruhig als 4:30 nicht der Ranger zum Gate sprang um aufzusperren.

4:31Uhr jetzt aber fix

4:31 öffnete das Gate und eine Armada von südafrikanischen Autos reihte sich hinter uns auf, scheinbar ist das die normale Safarizeit.

In der Erwartungen wieder Löwen und Hyänen auf der Straße liegen zu sehen, fuhren wir los. Schnell machte sich Enttäuschung breit als wir an der ersten Kurve nicht die erwarteten Löwen fanden. Wir suchten alles ab, aber fanden nur eine Hyäne.

Morgen Drive Ausbeute

Wir fuhren zu einem Picknick Spot und beschlossen hier einen Vormittagsschlaf auf dem Parkplatz einzuschieben – und dann frühstücken wir ausgeschlafen noch hier.

Nachdem Vormittagsschlaf

Wir suchten und suchten, doch fanden keine Geparden mehr, nur zum Abschied reihte sich noch einmal eine Nashornfamilie am Wegesrand auf – das erste hier mit ausgewachsenen Horn.

So schön, hat sich extra für uns posiert

Südafrikaner erzählten uns, dass vor zwei Jahren noch alle Nashörner Hörner hatten, aber als Schutz vor Wilderei werden sie gekürzt. Lieber seh ich ein hornloses Tier als ein totes Tier.

Normaler Tag bei Krugers

In Südafrika leben fast 80 Prozent aller Nashörner weltweit. Die Hörner können auf dem Schwarzmarkt bis zu 55.000 Euro pro Kilogramm erzielen. In den letzten Jahren zeigen die Wildereizahlen leider wieder einen Anstieg, trotz intensiver Schutzprogramme und aufwendiger Nashornkürzung.

Erwarte die National Geographic Anfrage jeden Tag – Juli die Tierfotografin

Am frühen Nachmittag verließen wir den Park und rollten zur Grenze nach Mosambik. Wir waren gut vorbereiten – Pässe, Impfausweis, Carnet de Passage, fake Reservierung für eine Unterkunft in Mosambik, kühle Cola für Beamte und Bestechungszigaretten.

Same same but different

Ausstempeln in Südafrika lief problemlos und zügig. Dann wurde man zum Covid Schnelltest geführt und eine Dame streichelte vorsichtig nur unsere Nasenöffnung, aber das Ergebnis zählt – negativ! Mit einem kleinen Papierschnipsel durfte man zum mosambikanischen Einreisehüttchen. Wir brauchten noch ein Visa, doch dieses Hüttchen war leer. Man wollte den Supervisor holen, doch dann war erstmal Schichtwechsel mit allgemeiner Findungsphase. 🤪 Nach einer halben Stunde kam ein grimmig guckender Herr (wurde sicher wegen uns geweckt) und ging mit unseren Pässen ins Hinterzimmer. Nach einer halben Stunde kam er zurück und gab und ein Einreiseformular. Hätte er uns das nicht gleich geben können?! Wir brauchten keine 5min um es auszufüllen und suggerierten mit unseren Blicken, das wir fertig sind. Doch es dauerte diesmal 35min bis er sich wieder bequemte mit uns weiter zu machen. Es ging zur Bezahlung 50US$ pro Kopf hatten wir in neuen ungeknickten 20$ Scheinen vorbereitet. Doch er wollte 2×50$ Scheine. Hatten wir nicht und so ging plötzlich auch Kreditkarte. Kartenlesegerät ist auch nur einmal während der Transaktion abgestützt.

Wie lange soll das noch dauern?!

Dann dachten wir, dass es jetzt schnell geht – wir müssen noch viel lernen. Das Stickerausdrucksystem verweigerte die Arbeit, er müsse Neustarten. Wir sollen ruhig zum Auto gehen – nach einer weiteren Stunde kam er mit dem ersten Lächeln im Gesicht und wedelte mit unseren Pässen.

Endlich unser Visum

Nun nur noch ToYo ins Land bekommen – ein Schalter an dem sich die ganzen LWK Fahrer drängten, schien uns dafür gut zu sein. Der Beamte schien noch nie ein Carnet de Passage gesehen zu haben und so zeigten wir ihm, wo der Stempel hin soll und bevor er noch irgendeine dubiose Gebühr aus dem Schreibtisch zaubern konnte, waren wir weg.

Dokumentenfälschungen ist so ein hartes Wort, nur optimiert für den nächsten Beamten

Da dieser Grenzübergang 3,5h gedauert hat, kehrten wir 5km hinter der Grenze auf eine Campsite ein. Der Besitzer freute sich über die einzigen Gäste und so musste erst einmal das lokale Bier verkostet werden.

Sticker ✔️

Unser nächstes Ziel war am nächsten Tag die Hauptstadt Maputo. Mein geheimes Ziel war, dass Tony endlich zum Friseur und Barbier geht. Eigentlich war der Deal, dass er sich zu jedem Grenzübergang rasiert, doch er hatte schon den Grenzübergang nach Südafrika ausfallen lassen. Ausreden wie – der Bart ist jetzt schon so lang, der Rasier ist stumpf, waren nun endlich vorbei.

Beauty Tony

So präpariert für seine Geburtstagswoche konnte es an den Machubo Beach gehen. Die Wegbeschreibung hörte sich an wie die Spielbeschreibung für ein Escape Game – fahre zum Zuckerrohrfeld, dann gerade bis zu einer Pumpe.

Unsere Rettungsaktion

Unser „Game“ wurde durch Spezialaufgabe unterbrochen – zwei lokale Autos haben tief im Matsch gesteckt, in ihrer Verzweiflung hatten sie schon versucht mit Kartoffeln den Weg zu ebnen.

Den ersten zogen wir mit der Winde raus und den zweiten zogen wir wie beim Abschleppen raus.

War aber auch matschig

Am Ende klatschen alle für uns und auch ohne eine gemeinsame Sprache verstanden wir uns. Dann ging unser Escape Game weiter. An der Ruine rechts abbiegen, an drei freien Pfannen vorbeifahren, beim Traktorreifen rechts bis zum großen Cashewbaum, dann Reifendruck auf maximal 1bar ablassen und die Düne lang hoch! We did it.

In Machubo angekommen genossen wir das einsame Beachleben. Ein Fischer kam mit einer großen Languste vorbei und so wurde spontan entschieden heute bleibt der Kocher aus.

Für den kleinen Hunger

Dann stand Tonys Geburtstag an und wir nutzten die Chance mit unseren Host Bertie einen 4×4 off-road Beach und Dünendrive zu machen.

Streckensichtung mit Chef Bertie

Tony kam an seine Grenzen, ToYo machte alles mit auch wenn das ein oder andere mal der Drehzahlmesser bis auf 4000/min hochstieg.

Erst eine Spur machen

Natürlich fuhren wir uns im losen Sand fest und ich dachte, dass wir umkippen, so viel Schräglage hatten wir.

Und dann doch festfahren

Doch wir zogen uns an Berties Toyota mit unserer Winde raus, zum pädagogischen Lerneffekt mussten wir Bertie an der Bar zum Bier einladen, weil er auch mit den Händen den Sand mit weggeschoben hatte.

Rückweg am Strand entlang

Den Abend ließen wir mit Feuer am Strand, Sirloin Steak vom Grill und Puro ausklingen.

Einsamer Beachabend

Am nächsten Tag ging es weiter nach Norden und wir wählten (mit der neuen Offroad Erfahrung) die wilde Strecke an den Süßwasserseen entlang.

Dachfrühstück

Wir schafften es ohne Zwischenfälle, nur in zahlreiche ungläubige Gesichter schauten wir. Scheinbar kommt hier sonst nicht so ein Gefährt vorbei.

Ziel war der Touristenort Tofo – da passte es gut, dass der Präsident von Mosambik wieder alle Strände im Land geöffnet hat, doch trotzdem nach den Ferien in Südafrika ist hier nichts los. Wir gingen in eine Tauchschule (ich wollte noch nicht tauchen, weil es sehr große Wellen hatte und der Tauchlehrer meinte, dass es sehr harte Bedingungen bei diesem Wind sind). Tony war der einzige Intressent und so sah ich es als letzten Tribut in der Geburtstagswoche, dass ich mich auf einen Tauchgang einließ.

Erstmal ankommen

Fix nochmal einen Refresher Tauchgang im 5m tiefen Pool gemacht – wunderte ich mich, dass wir gleich mit Rückwärtsrolle begannen. Doch als ich das Boot sah und die dazugehörigen Instruktionen, bereute ich meine Entscheidung.

Das Boot war ein Schlauchboot, das mit einem Traktor ins Meer geschubst wurde, als Mädchen dufte man schon gleich einsteigen (Tonys Kommentar war nur – elegant ist anders) die Jungs mussten dann noch das Boot weiter ins Wasser ziehen und dann reinspringen. Ich sag euch, das sah bei Herrn Adam auch alles andere als elegant aus. Wie eine kleine Robbe lag er auf dem Bootrand.

Das eleganteste was möglich war

Ich würde behaupten, dass mir bei Seegang nicht schlecht wird, aber in dem Neoprenanzug mit der Tauchausrüstung an auf einem Schlauchboot, nur die Füßchen unter eine Lasche gesteckt, bei Wellen, wo man bis 5 zählen konnte, bis das Boot wieder Wasserkontakt hatte und es aus dem Wellental unmöglich war den Horizont zu sehen, fällt es mir schwer meinen inneren Zustand in Worte zu fassen.

Boot ins Wasser „schupsen“

Doch es ging los: 3-2-1-go! Das schlimmste muss ich noch sagen, natürlich mussten wir einen negativ Start machen. Das heißt man macht die Rückwärtsrolle ohne Luft in der Weste, dass man direkt bis auf 5m Tiefe reinfällt. Ich bin eher der Typ sich an der Wasseroberfläche nochmal zu ordnen, Brille richten, gucken das der Guide da ist, langsam an einem Faden abtauchen.

Negativ Start

Unten am Riff war die Störung noch genauso so doll und man wurde nur von einer zur anderen Seite gespült.

Lion Fisch beim Pause machen

Wir sahen eine Moräne, Lobster, Trompetenfisch, Lionfish und Doris.

Grüße aus 18m Tiefe

Auftauchen und wieder auf Boot kommen gestaltete sich ähnlich elegant wie der erste Einstieg 🤪.

Tauchgang 22 überlegt.

Da der Wind nur noch stärker werden sollte, entschieden wir uns weiter zu fahren zum einsamen Morrungulo Beach.

Beach ToYo, Kokosnusssicher, die können Frontscheiben einschlagen

Wir waren weit und breit die einzigen und beschlossen den Abend mit grillen ausklingen zu lassen und verkosteten den mosambikanischen Rum.

Romantischer Abend am Strand, doch dann passierte es…

Dann passierte es, eine Kokosnuss knallte zu Boden. Ob sie einen von uns oder das Stück Sirlon Steak erwischt hat – im nächsten Blog.

Eure Kokosnüsse

Tony&Juli

Kruger‘s Big Five – Südafrika

Sie konnten es nicht verstehen, dass wir keiner Religion angehören – aber an was glauben wir denn, wenn man Beistand in schlimmen Situationen brauch, wer solle einem denn helfen? Wir versicherten, dass wir gut damit zurecht kommen, an Wissenschaft und uns selbst du glauben. Danach wechselten wir schnell das Thema – Was ist eigentlich mit diesem Covid?! Und dann gingen wir schnell ins Bett.

Am nächsten Morgen bekamen wir noch eine Farmführung. Tony bot an zu helfen einem kranken Kälbchen Antibiotika subcutan zu verabreichen. Einer musste es ja dabei festhalten.

Farmer Tony

Man merkte, dass den Farmer das Religionsthema nicht in Ruhe ließ – Gott habe uns an sein Farmtor geschickt, dass er Hilfe mit dem Kälbchen bekommt… ja oder halt falsche GPS Daten.

Aber es war ein cooler Farmstay bei einer sehr lieben Familie, wir wurden mit selbst geschlachteten Würstchen versorgt, bekamen noch ein Glas Marmelade und machten ein Gruppenfoto für die Kinder.

Selfie zum Abschied

Danach machten wir los – unser Ziel war die Panorama Route.

Ein Stop nachdem anderen

Die Stecke führt über mehrere Pässe mit Höhenunterschied bis zu 1.000 Meter – mit zahlreichen Aussichtspunkten auf Felsformationen, Wasserfälle und über den Long Tom Pass. ToYo meisterte die Anstiege problemlos, doch wir wollten ihm eine Pause gönnen. Da passte es, dass die höchste Brauerei Afrikas auf dem Weg lag.

Best Bier seit langem

Wir kamen rein und es saßen 8 Männer am Kamin mit nem Bierkrug in der Hand, einer hatte einen Umhang um, alle hatten ihre Waffe am Gürtel stecken und wir wurden herzlich begrüßt.

Wir probierten uns durch die Biere und dann als wir endlich gehen wollten, kam die Chefin noch mit dem Witches Beer um die Ecke, was wir unbedingt probieren müssen – es war ein Glüh-Honig-Weihnachtsbier, so stelle sie sich einen deutschen Weihnachtsmarkt vor – da mussten wir ja noch eins trinken.

Zum Glück ging es dann nur noch bergab ins Camp.

Wenn der Fahrer an der Kanone hängt

Nach einer Kartenstudie am Fluss ging es weiter auf der Panoramaroute. Ein einsames Frühstück gab es am Forest Fall. Dann ging es weiter zum Berlin Fall. Viele Orte haben hier deutsche/europäische Namen von den ersten Goldgräbern, die diese aus Heimweh so benannten.

Kartenstudie viel cooler als dieses neumodische GPS

Die Panorama Route machte ihrem Namen alle Ehre. Wir fanden sogar die „Sächsische Schweiz“.

Sächsische Schweiz in Afrika, natürlich waren da noch andere Deutsche 🙄

Endlich konnte man sich mal ein paar Schritte laufen und überall gab es schöne Aussichten zu genießen, unter anderem auch an “God´s window”.

God‘s Window

Am Ende der Route liegt der Blyde River Canyon – drittgrößte Canyon der Welt und definitiv ein Stopp wert.

Blyde River Canyon war so schön

26 Kilometer lang, bis 800 Meter tief und hauptsächlich aus rotem Sandstein bestehend.

Potholes am Blyde River Canyon

Am nächsten Tag war es dann endlich so weit, es ging in den Kruger Nationalpark. Gewohnt ungeplant und ohne jegliche Reservierung.

Gleich am Eingang kaufte mir Tony das Kruger Nationalpark Heft mit allen Routen, Wasserlöchern und das Wichtigste: ein Tierguide zum Abhaken. Wir waren kurz hinter dem Eingangstor, da erspähte ich drei Löwen – na gut sie lagen direkt an der Straße. Erstes Häkchen konnte gesetzt werden und nur in diesem Moment, wo Tony allein Löwenwache hatte, hat er nicht mitbekommen, wie das Löwenmännchen aufgestanden und weggegangen ist?! Memo an mich: Optimierung des Beobachtungspartners!

Unser Empfangskomitee im Kruger Nationalpark

So motiviert ging es weiter und wir wurden mit vielen Tieren und einer tollen Landschaft belohnt.

Wir haben so viele coole Bilder

Unser erstes Nachtlager fanden wir im Letaba Camp direkt am Zaum um mögliche vorbeikommende Tiere zu sehen. Da unser Wäschefach überquoll passte es ganz gut, dass hier im Ablution Block auch Waschmaschine und Trockner standen. Als ich zurück zum Auto kam, traute ich meinen Augen nicht, Tony brödelte seelenruhig hinten am Auto mit dem Feuerholz rum und drei grüne Meerkatzen (Äffchen) machten es sich auf dem Fahrersitz bequem, weil bei uns ja immer alles offen stehen muss.

Nachdem ich todesmutig die Äffchen vertrieben hatten (ich schrie nur “Tony, dass ist doch jetzt nicht dein Ernst, ich hoffe sie stibitzen deine Brille und Handy”) und die Wäsche für 1,30€ lief, konnte zum angenehmen Teil übergegangen werden.

Grillen mit Stirnlampe

Am nächsten Morgen dachten wir, dass wir zeitig in den Safaritag starteten als wir gegen 7 Uhr das Camp verließen. Wir werden feststellen, dass das für Safari eher spät ist.

Leopard mit seiner Impalabeute im Baum

Wir frühstückten an einem Viewpoint, an dem man auf eigenes Risiko aussteigen darf und hatten einen tollen Blick auf den Fluss, so gestärkt entdeckten wir an diesem Tag auch zwei Leoparden.

Er war noch hungrig

Für den nächsten Tag hatte ich mir einen Morning Bush Walk gewünscht, da es leider zur Zeit keine mehrtägigen Wanderungen durch den Park gibt, wegen der Regensaison und der Hitze. Wir trafen uns also 4:15 Uhr mit zwei Rangern am Gate. Die präparierten dann ihre Gewähre (ja Munition wurde geladen) und dann ging es los. Wieder direkt hinter dem Camptor lagen sieben Löwen auf der Straße.

Guten Morgen Löwe

Was für ein Start, gefolgt von zwei Hyänenmüttern, die ihre Kleinen auf der Straße säugten.

Frühstück bei den Hyänen

Nach einer kurzen Fahrt wurde das Auto abgestellt und es ging zu Fuß in den Bush. Die Jungs vor uns und wir hinterher. Es gab eine Lektion in lokalen Pflanzen und deren Heilwirkung. Wir sind auch am Fever Tree vorbei, der wohl sehr gut gegen Covid hilft. Ich habe mir für den Notfall mal ein paar Blätter mitgenommen, Man weiß ja nie.

Flora und Fauna

Dann erspähten wir ein paar Tiere und kreuzten den Weg von einem Elefanten.

Die waren sogar mal wirklich geladen

Nach diesem frühen Start in den Tag mussten wir einen Mittagsschlaf am Wasserloch machen, sonst hätten wir nicht mehr gucken können.

Die Besatzung schwächelt mal wieder

So ausgeruht entdeckten wir auch noch zwei Nashörner und waren nun bei 4/5 der Big Five im Tagesranking und 5/5 in 24h. Allen denen wir unsere Sichtungen erzählt hatten, waren beeindruckt, da es in der Regenzeit wegen der dichten Vegetation noch schwieriger ist alle zu sehen.

Unsere ersten Rhinos im Kruger Nationalpark

Wir verließen den Park aus dem Malelane Gate und campten auf dem Golfplatz. Wer sich jetzt einen edlen Colfclub mit chicen Dresses und Champagner vorstellt, liegt weit daneben. Es hatte eher Jugendherbergscharme und die Bar hatte bereits geschlossen, doch wir bekamen von netten Südafrikanern den Türcode für die Waschräume und mussten dafür nur unsere Geschichte erzählen.

Sunset in Afrika einfach immer toll

Am nächsten Morgen wollten wir ToYo zum verdienten 20.000km Service bringen. Wir dachten uns lieber in Südafrika als in Mosambik. Also ging es nach Nelspruit in eine Werkstatt. Hier hatte man Zeit für uns, bot uns einen Café an und das Wifi Passwort.

Wellness für ToYo

Sie boten uns an uns in die City zu fahren und als ich die Innenstadt (die in meiner naiven Vorstellung eine schöne Altstadt war) äußerte, schüttelten alle mit dem Kopf, dass es dort viel zu gefährlich für uns sei. Wir sollen lieber in eine Mall – 10 Minuten Fahrweg. Als wir vorschlugen, dass wir zurück ja laufen könnten, schüttelten wieder alle mit dem Kopf, zu gefährlich, sowas macht man doch nicht.

Mal keine Notfallnudel

Wir hatten also ein ausgiebiges Frühstück, welches in Bier trinken überging in der Mall und wurden dann wieder vom Fahrer abgeholt als ToYo fertig war mit dem Ergebnis “your car is in very good condition”.

Da der Kruger Nationalpark direkt am Highway zur mosambikanische Grenze liegt, beschlossen wir kurzerhand noch einen erneuten Abstecher in den Park zu machen. Wir konnten es kaum glauben, aber wir fanden 11 Breitmaulnashörner im Flussbett.

Na wer hat denn da im Flussbett geschlafen

Danach gestaltete sich der Tag etwas zäh, da sich alle Tiere zu verstecken schienen. Aufregung gab es erst wieder als Tony mal wieder die Schlange, die direkt vor unserem Auto über die Straße schlängelte, nicht sah (er hat schon eine überfahren) und ich dann rief “Schlange!!!”. Tony und die Schlange erschreckten sich und sie richtete sich (natürlich an meiner offenen Fensterseite) circa 1-1,5m auf und zischte. Ich sah, dass es eine circa 2m lange schwarze Mamba war – tödlichste Schlange der Welt und so – Todesangst! Tony wollte anhalten und ein Foto machen, doch bis ToYo im Rückwärtsgang war, war sie zum Glück schon weg.

Unsere Tanknadel neigte sich dem Ende (wir hatten in Botswana nochmal voll getankt, weil der Diesel in Südafrika „teuer“ ist und wir erst wieder billigen Diesel in Mosambik tanken wollten – nicht das wir eh schon über 2000€ in Diesel investiert haben und es nun keinen Unterschied mehr macht🤪)und wir mussten im Camp tanken, doch als wir um die Ecke kamen, sahen wir eine abgebrannte Tankstelle.

Hier hätten wir tanken müssen

Wir entschlossen uns, da es noch nicht sooo spät war und wir überzeugt waren, dass wir noch bis zum nächsten Camp mit Tankstelle kommen, dass wir weiterfahren. Wir rollten los und meine erdachte Route wurde mit einem “Closed Road” Schild vereitelt. Doch wir sahen eine Spur links neben dem Schild und dachten, dass die Straße vielleicht nur ein wenig ausgewaschen ist und für “normale” Autos zur Sicherheit gesperrt ist.

Es war ein schöner Drive am Fluss entlang bis circa 5km vor dem Ende die Brücke (die es in der Karte gab) nicht mehr gab.

Das hat man davon, wenn man in gesperrte Straßen fährt

Wir kalkulieren, dass wir mit unserem Tank nicht mehr den Rückweg oder einen anderen Weg zur Tankstelle schaffen würden und sahen nur die Option es zu probieren (auch in dem Wissen, dass hier sicher heute keiner mehr vorbeikommt und morgen vielleicht auch keiner).

Die Wasserdurchfahrt gestallte sich unkompliziert, nur der Sand im Flussbett war nicht so fest, wie durch unseren “fachmännischen” Blick erhofft und wir sanken recht tief ein. Dann kam noch die doch höher erscheinende gegenüberliegende Böschungskante. Wir schauten in beide Richtungen im Flussbett und sahen keine wilden Tiere und beschlossen auszusteigen (ist natürlich verboten) und mit dem Spaten (natürlich in FlipFlops) die Kante etwas zu brechen. Ich musste draußen bleiben und Tony und ToYo in die richtige Spur einweisen und es kam wie es kommen musste, die Räder drehten durch, unsere aufgestapelten Steine rutschten weg, es war kurz vor Sonnenuntergang und der Tank war leer.

Wenn ToYo alles gibt, aber der Tank leer ist

Ob wir immer noch im Flussbett stehen, oder ToYo es mit meiner heroischen Einweisung doch geschafft hat – nächste Woche!

Eure Flussbettbewohner oder Löwensnaks

Tony&Juli

Zurück in die Zivilisation – Botswana, Südafrika

Happy New Year aus Botswana! Ja auch hier kann man super Silvester feiern! Countdown zählen, Wunderkerzen anzünden (hatte ich im Supermarkt in der Resterampeecke gefunden) und alle drücken sich (Covid-konform alles draußen).

Neujahr gestaltete sich für uns bekannt, alle lagen etwas schwach irgendwo rum.

Alle etwas schwach

Doch am Abend kamen wieder alle zu Kräften, wir backten wieder ein Brot und schauten auch den ersten Sonnenuntergang im Jahr auf der Düne.

Jeden Tag anders schön

Nachdem die große Meute abgereist war, kehrte Ruhe ein und wir fanden Zeit um mit Caramel dem blinden Karakal spazieren zu gehen.

Mit der Drohne beim Spaziergang

Es hatte letztes Jahr schlimm in der Kalahari gebrannt und Valentin erzählte uns wie er Brandschneisen errichtet und Gegenfeuer gelegt hatte um das Camp und Sirga‘s zuhause zu retten. Modisa arbeitet mit der Universität in Texas zusammen und eine Forschungsarbeit befasst sich mit dem Brand. Die brauchten nochmal aktuelle GPS Daten der Brandlinie und so fuhren wir die Linie ab – was tut man nicht alles für die Wissenschaft.

Auf dem Weg liegen geblieben

Dazu gab es noch eine Lektion in Spurenlesen. Valentin entdeckte in der Fahrspur Hyänenabdrücke. Wir hatten bis dahin nur in die Weite geguckt, uns die warme Kalahariluft ins Gesicht wehen lassen und angesteckt nach der Brandlinie geguckt.

Spannend war, dass in der Wegspur jeweils eine Tüpfelhyäne und eine Braune Hyäne langgelaufen sind.

Lernen wir man die Größe des Tieres abschätzen kann, Ergebnis Tony zu klein🤪

Val erklärte uns wie wir die Unterschiede erkennen und wie man von den Fußspuren auf die Größe des Tieres schließen kann. Aber nach meiner Rangerausbildung werde ich das auch alles wissen🤓

Für den nächsten Morgen bot mir Valentin an eine Runde in seinem Zweisitzer mitzufliegen, da musste ich nicht lang überlegen.

Super Morgen zum Fliegen

Wir trafen uns kurz nach 5Uhr morgens am selbstgebauten Hanger und checkten den Flieger und los ging es.

Letzter Check

Wir hoben ab in den Sonnenaufgang, der durch die wenigen Wolken noch dramatischer aussah.

Ohne Worte

Wir machten Zaumpatrouille, schauten nach den Gnu und Orxy Herden und machten sogar noch ein bisschen Wissenschaft – die Brandlinie musste noch aus der Luft fotografiert werden, so macht wissenschaftliches Arbeiten plötzlich wieder Spaß.

Fliegen mit so einer kleinen Maschine ein Erlebnis

Es war ein unglaubliches Erlebnis. Tony durfte natürlich auch eine Runde fliegen.

Tony durfte auch

Valentin geht einmal die Woche mit Sirga spazieren. Spaziergang mit einer Löwin bedeutet 8-9h durch den Busch bei 30 Grad ohne Wasser oder Verpflegung.

Wie sehr sie sich freut

Sirga macht ganz süße Geräusche, wenn sie ihn sieht und es endlich los geht. Wir durften auf der Pickup Ladefläche dabei sein.

Und dann ziehen die beiden los, aber Valentin hat gestanden, dass sie auch gerne ein Nickerchen im Schatten machen. Über Funk hatten die beiden dann Wasser angefordert und so haben wir ihnen ein paar Liter Wasser gebracht.

Die Dame trinkt aus der Flasche

So unglaublich, dass wir bei solch intimen und unbeschreiblichen Momenten dabei sein durften – danke.

Aber es nahte der Abschied, denn unser Visa lief in ein paar Tagen aus so ging es 600km nach Gaborone der Hauptstadt. Es musste ein neuer PCR Test her.

Die ersten 2,5h ging es im Sand an der Farm entlang bis wir dann auf den Trans-Kalahari Highway fahren konnten. Ich schmierte Frühstücksschnitten und Tony pumpte die Reifen wieder auf.

Frühstück während des Luft aufpumpen

In Gaborone wartete schon das nächste Date auf uns. Ein Schweizer Pärchen mit dem (fast) gleichen Auto, seit über einem Jahr unterwegs, bisher hatten wir nur über Instagram Kontakt, doch wir verstanden uns sofort und hatten einen tollen Abend mit Erfahrungsaustausch und Leidensgeschichten.

Neue Freunde und Leidensgenossen

Nächste Tag ging es zum PCR Test und 4 Stunden später hatten wir unser Negativ Ergebnis in der Hand.

Zum PCR Test gab es noch einen Löwenkalender

Und es stand ein weiteres Treffen an, denn die Welt ist auch nur ein Dorf. Tonys Kommilitone war gerade seine Freundin hier in der Stadt besuchen und so wurden wir zum Grillen eingeladen.

Afrikanischer Abend

Es gab feinstes afrikanische Essen und wir genossen den Abend in einer afrikanischen Familie.

Am Morgen wollten wir nun endlich über die Grenze (heute läuft auch das Visa aus😬). Botswanaseite problemlos und zügig gab es den Ausreisestempel, dann weiter zur südafrikanischen Seite.

Botswana du hast Eindruck hinterlassen

1. Stop: Health Check – die Dame hatte Pause, sodass der Health Check ausfiel und keiner unseren PCR Test sehen wollte.

2. Stop: Ein Polizist – der ins Auto gucken wollte und dann wissen wollte, was wir im Kühlschrank haben (ich dachte, dass es so ein, wie in Botswana üblicher Maul- und Klauenseuche-Check ist, dass man kein Fleisch über die Grenze nimmt) und ich so „Cola, Milch, Käse, Butter“ und der Polizist verlangte die Cola, ich dachte es sei ein Scherz, doch keiner lachte, so rückte ich meine Cola raus und er war zufrieden und ließ uns weiter.

Keine 10m in Südafrika und schon abgezogen🤪

Auch hatten wir von der Willkür der Erteilung der Visadauer gehört und wir wussten 30 Tage reichen uns nicht. Der Beamte war gerade auf Toilette und dann rauchte er erstmal eine. Ich versicherte ihm, dass es okay ist, wenn er in Ruhe fertig raucht – ja kein Stress und dies stimmte ihn milde und so durften wir uns die Visalänge wünschen. Wir bekamen die vollen 90 Tage 🤓.

Nun aber schnell weiter, unser erster Stop war die „Wiege der Menschheit“ – Fundstätten homininer (menschen-ähnlicher) Fossilien von z.B. Mrs. Ples einem vollständig erhaltenen Schädel eines „Fast-Menschen“ mit einem Alter von 2 bis 3 Millionen Jahren.

Ich hatte andere Erwartungen

Ich hatte höchste wissenschaftliche paläoanthropologische Erwartungen. Es war nett, aber sehr touristisch, keine Orginalfunde und dann eine dubiose Fake-Flussfahrt.

Was soll das?

Für den nächsten Tag stand Johannesburg oder Pretoria auf dem Plan. Alle warnten uns vor Johannesburg. Ich markierte mit alle no-Go Areas, das City Center sei tabu, da könne man nicht einmal an einer roten Ampel halten. Daher viel unsere Entscheidung lieber durch Pretoria zu fahren.

Spaziergang durch Pretoria

Wir schlenderten durch die „Altstadt“ und den Garten des Union Building.

Union Building mit Nelson Mandela Statue

Wir parkten vor einem großen Polizei Wasserwerfer Auto und ich fragte die Jungs, ob es safe wäre hier zu parkten (natürlich hatten wir bereits neue Bestechungs-Cola vorbereitet). Er meinte es wäre zu weit zum Laufen, wir sollen lieber noch ein Stück fahren und bot uns an und zu eskortieren. Ich lehnte freundlich ab, wollten wir doch versuchen so wenig wie möglich aufzufallen.

Für die Nacht hatte ich in der iOverlander App ein nettes Camp etwas außerhalb der Stadt erwählt und wir fuhren zu den Koordinaten. Plötzlich standen wir vor einem Farmzaun, kein Campschild nur ein Rudel Jake Russel Terriers stürmte uns entgegen.

Die Farmbesitzer, ein älteres südafrikanisches Ehepaar versicherte uns, dass es hier kein Camp gibt. Wir entschuldigten uns für die Störung und wollten los. Da beschloss die Chefin, dass wir auch bei ihnen schlafen könnten, sie haben so viel Platz, wollen gerade ein Feuer machen und alles andere sei zu weit weg. Wir wurden nicht gefragt und so fügten wir uns.

Unsere spontaner Farmstay

Das Gästehaus der Kinder wurde kurzerhand aufgeschlossen, dass wir ein Bad hatten. Tony half beim Feuer machen und schnell lagen unsere Straußen Paddies für den Burger auf dem Feuer.

Burger mit Straußenfleisch

Es war ein netter Abend, es gab viele Routentipps und wir sollten von Deutschland erzählen. Doch dann stellte der Hausherr die Frage der Fragen, welcher Religion wir angehören. Aus Angst vor Fachgesprächen sagten wir die Wahrheit: „Keine“ und selbst im schummrigen Lagerfeuerlicht sahen wir in entsetzte Gesichter.

Der Hausherr meinte eine Woche mit ihm und wir würden anständige Christen sein.

Ob wir mit der Bibel vom Hof gescheucht wurden oder bleiben durften – im nächsten Blog.

Eure Ungläubigen

Tony&Juli

Überall Löwen – Botswana

So standen wir nun an unserem schönen Shelter doch konnten nichts machen außer zu beobachten und zu warten. Es gab abwechselnde Löwenwache – einer durfte ein wenig schlummern und der andere musste aufmerksam sein. Auffallend war, dass Löwen während des Schlafes pullern können – da wo wir unser Weihnachtsdinner einnehmen wollten.

Unser Weihnachtscamp ist belegt
Hat sie es auf unser Steak abgesehen?!

Nach drei Stunden tat sich endlich was, die eine Löwin stand auf und bewegte sich circa 20m zum Nachbarcamp und die zweite Löwin folgte ihr zügig.

Es tut sich etwas

Scheinbar war dieser kurze Weg so anstrengend, dass die beiden gleich wieder sich hinlegen mussten und weiter schlummerten, sodass wir uns entschieden, weil sie auch recht dick und vollgefressen aussahen uns raus zutrauen.

Ich parkte das Auto Löwenfluchtsicher – Auto hinter Shelter mit Blick zu den Löwen und Fahrertür und Hecktür offen, dass man direkt reinspringen könnte, falls sie zurück kommen.

Entspannt, aber fluchtbereit

Wir begannen unser Feuer zu machen und die Dinnervorbereitungen liefen auf Hochtouren. Immer ein Auge zu den Löwen. Unsere Campnachbarn hatten jetzt aber das Löwenproblem und trauten sich nicht raus und so fragten sie uns, ob sie bei uns Unterschlupf finden können. So verbrachten wir Weihnachten mit einer Familie mit zwei Töchtern aus Johannesburg mit arabischen Wurzeln. Sie sind sonst immer Lodge Urlaub machen und waren jetzt erst die zweite Nacht mit Dachzelt unterwegs. Und da ging noch so einiges schief, tausende Käfer im Zelt, zu essen gab es nur Steak auf einer trockenen Toastscheibe und die eine Tochter leuchtete vor Angst das ganze Camp mit ihrem Strahler aus. Plötzlich schrie sie “LION” und alle sprangen ins Auto, bis wir sahen, dass es nur ein Schakal war.

Löwen immer in Sichtweite

Die restliche Nacht gestaltet sich ruhig.

Am Morgen machten wir uns nochmal auf und fuhren durch die Salzpfannen und wurden fündig, endlich mal wieder ein Männchen.

Guten Morgen, Kätzchen

Und unsere beiden Löwen-Mädels fanden wir auch noch einmal und fast hätten wir eine Jagdszene gesehen. Sie hatten sich im hohen Gras bereits an ein grasendes Gnu angeschlichen und lauerten, doch dann wagten sie keinen Versuch und das Gnu drehte ab.

Am frühen Nachmittag machen wir uns auf nach Tsabong der nächst größeren Stadt und kehrten in eine Campsite ein und fanden uns gleich bekannte Gesichter – die deutschen mit dem MAN KAT 6×6 hatten technische Probleme und waren deshalb zu einen Stop hier gezwungen.

Wir erledigten ein wenig Hausarbeit und beschlossen danach im Camp Restaurant essen zu gehen.

Weihnachtswäsche

Es war nicht das Weihnachtsdinner was wir uns alle erhofft hatten, der Service war afrikanisch und auch das wir alle vier exakt das selbe bestellt hatten, erleichterte es nicht. Die T-Bone Steaks mit Pommes kamen unter eine Klarsichtfolie, dies irritierte uns kurz, aber es schmeckte.

Für den nächsten Abschnitt muss ich etwas ausholen. Ich habe im Frühling bei einem ganz netten Herren die Narkose gemacht und er hat direkt erzählt, dass er oft in Botswana ist, weil sein Sohn hier lebt und eine Löwin hat. Er meinte ich solle ihn mal anschreiben, vielleicht könne ja ein Treffen zustande kommen und mein Interesse war mehr als geweckt.

Was ist Modisa? Ist das Projekt vom Valentin die letzte Wildnis von Botswana zu beschützen und den Lokals und Wissbegierigen aus aller Welt zu zeigen wie man nachhaltig Umweltschutz betreiben kann. Ihr könnt also auch Volunteer werden, ich komme auch mit.🤓

Modisa Instagram

So schrieb ich ihn bei Instagram an und wir verstanden uns direkt gut, sein Dad war anscheinend sehr zufrieden mit meiner Narkose (Glück gehabt) und ein Treffen wurde ausgemacht.

Wir deckten uns in Tsabong mit Essen und Getränke für Silvester ein und sollten noch 12l Milch, 36 Eier und Bananen mitbringen, denn es gibt ein neues Pflegekind im Camp – das Gnu Cola!

Cola ist immer hungrig

So kamen wir also im Modisa Wildlife Project an und wurden herzlichst aufgenommen.

Wir erkundeten das Gelände und lernten die anderen Tiere kennen: Caramal den Carakal, Sirga die Löwin, Mars und Bounty die Strauße, die Krähe und am Abend kamen noch die Stachelschweine vorbei.

Mars zum abendlichen Besuch

Da gibt es immer was zu tun – Caramal ist leider blind, aber eine aufgeweckte junge Katze bei der ich mich regelmäßig aufhalte zum Spielen oder ich schattere sie einfach voll, vielleicht streichel ich sie auch.

Karakal Caramel
Unsere Spieleinheiten

Am Abend hatte der Fleischer aus dem Dorf angerufen, dass er zwei Oryx am nächsten Morgen brauch. So ging es am nächsten Morgen um 6 Uhr raus auf die Farm zur Orxy Jagd.

Morgens auf Jagd

Alles sicher und mit jahrelanger Erfahrung, welches Tier geschossen werden darf um die Herde nicht zu stark zu dezimieren und nicht zu groß werden zu lassen, dass die Vegetation sich erholen kann.

Als wir erfolgreich zurückkamen, war der Fleischer mit seiner Schlachtergang am Camp und dann ging alles sehr schnell. Orxy am Flaschenzug aufgehangen und los – Fell abgezogen, ausgenommen, zerteilt, die Milz warfen sich die Jungs direkt auf den Grill für einen kleinen Snack und es wurde wirklich alles verwertet selbst der Kopf wird ausgekocht für eine Suppe.

Der Fleischer stand bereit

Ich konnte es mir auch nicht nehmen lassen mit anzupacken b.z.w. eine kleine Anatomiestunde zu machen.

Ich bin für den Busch gemacht

Danach musste etwas Liebe und zu Zuneigung her – es ging zu Sirga. Valentin hat sie vor knapp 10 Jahren aus einem Camp für Problemkatzen gerettet, die Mutter hat sie nicht abgenommen und der Löwe hatte die Geschwisterchen schon tot gebissen. Die ersten 1,5 Jahre hat Valentin mit ihr jede Nacht draußen im Busch geschlafen und so ist eine so tiefe Verbindung entstanden.

Val und Sirga, könnte nie genug davon bekommen, die beiden zu beobachten

Sie macht ganz trollige Geräusche, wenn Valentin zu ihr kommt und man sieht richtig, wie sehr sie sich freut.

Danach muss mit dem Gnu spazieren gegangen werden, da es lernen muss auch Gras zu fressen und sich mehr bewegen muss zum Muskelaufbau.

Spaziergang mit Cola, wir üben Gras fressen

Silvester stand vor der Tür und das bedeutete, dass bereits ab dem frühen Nachmittag getrunken wurde.

3l Weinkanister für den kleinen Durst

Den Sunset schauten wir alle zusammen auf der Düne am Wasserloch natürlich mit einem Getränk.

Die Partygruppe – Deutschland, Dänemark, USA, Botswana, Südafrika, Zimbabwe

Zurück im Camp haben dann alle zusammen gekocht. Es gab einen Afrikanischen Fleischeintopf (potjiekos), der im Gusseisernen Topf mehrere Stunden auf dem Feuer köchelt und wir nutzten den letzten Tag des Jahres um endlich einmal ein Brot im Dutch Oven zu backen. Wir konnten dabei von der Erfahrung von einem Local profitieren, der Preisträger im potjiekos machen war.

Wir können jetzt Brot backen

Ob es geschmeckt hat und ob man auch in Botswana gut ins neue Jahr reinrutschen konnte – im nächsten Blog.

Eure Katzenhüter

Tony&Juli

Frohe Weihnachten – Botswana

Ich konnte mich dann doch von den Erdmännchen trennen, darf aber jeder Zeit wiederkommen.

Am Nachmittag rollten wir dann nur noch ein Stück an der Makgadikgadi Salzpfanne entlang und schlugen unser wildes Nachtlager an einem Wasserloch auf.

Die Salzpfannen, mit etwa 16.000 km2 die größten der Welt, sind die Überreste eines riesigen Sees, der einst einen großen Teil von Nordbotswana bedeckte. Als Chobe und Sambesi vor ein paar Tausend Jahren ihre Flussläufe änderten, schrumpfte der See zunächst, wurde dann immer salziger und trocknete schließlich ganz aus.

An der Salzpfanne

Der einzige nächtliche Besuch an unserem Nachtlager waren einige Zebras, die wie wild durch das Wasser tapsten.

Unser nächster Tag führte uns weiter über die Pfanne und wir spürten das erste mal, dass Regenzeit ist – es war bedeckt und es regnete immer mal kurz.

Kubu Island für uns allein

Unser Ziel war Kubu Island – Umgeben von endlos erscheinenden Salzebenen ragt die etwa 1km lange Granitfelsenansammlung nur ca . 20 m aus der Pfanne hervor.

In unserer Karte war eine kleine Wanderung über die Insel verzeichnet und so freuten wir uns endlich mal die Beine vertreten zu können – doch scheinbar war diesen Weg schon lange keiner mehr gegangen, das wir uns mehr durch Büsche und Gestrüpp zu kämpfen hatten.

Nur die Sonne hat gefehlt

Wir fanden auch Ureinwohner, die sehr friedlich gestimmt waren.

Einen Bewohner angetroffen

Doch vom Viewpoint sahen wir, dass fast die ganze Inseln von Wasser umgeben war.

Wir probierten es am Rand der Pfanne entlang, doch es war wie auf Eis fahren. Tony lenkte voll nach rechts um wieder auf festen Boden zu kommen, doch ToYo rutschte munter gerade aus weiter Richtung Wasser. Wir scherzten noch über den Tipp, wenn kein Baum zum Bergen durch die Winde zur Verfügung steht, einfach das Ersatzrad eingraben und das als Ankerpunkt nutzen (sehr witzig) – aber wir schafften es in einem atemberaubenden Drift wieder auf festen Boden und nutzen dann lieber einen trockenen Pfad.

ToYo mit Salzkruste

ToYo war wie in einer Salzkruste und da wir kleinen Autoexperten wissen, dass Salz nicht gut ist, musste eben am 4. Advent ein Car Wash her und mit etwas Taschengeld fanden sich da auch zwei Jungs mit ihrem Kompressor.

Sogar sonntags ein Car Wash gefunden

Wir nutzen die Zeit um das Dorf zu erkunden – doch da gab es nur eine Bar und ein „Restaurant“. Da uns die Jungs in der Bar schon ranwunken und wir nicht unhöflich sein wollten, gab es Bier und Hühnchen.

Adventdinner

Am nächsten Morgen starten wir zeitig in die Central Kalahari und wurden mit einem Rudel Wildhunden mitten auf dem Weg belohnt.

Wild Dogs mit Nachwuchs

Doch dann gab es außer der durch den Regen frisch ergrünten Kalahari nichts zu sehen, sodass Tony die magische Yami-Yami Kette wieder anlegen musste und dann passierte es.

Die Jungsgruppe

Fanden wir drei stattliche männliche Löwen – schlafend unter einem Busch genau am Weg.

Kurz anders hingelegt

Wir machten den Motor aus und holten uns ein Getränk aus dem Kühlschrank – ach das muss ich noch erzählen, wir sind auf dieser Reise 40 Jahre gealtert. Unser Afrika-Lieblings-Getränk ist Amarula mit Milch gestreckt🤪.

Am Abend teilten wir uns die Campsite im Park mit vier Mazedoniern. Die machen in 40 Tagen sechs afrikanische Länder – von wegen wir haben immer einen straffen Reiseplan, das wäre selbst uns zu viel.

Neuer Tag (Mazedonien war bereits um 5Uhr morgens losgefahren) ging es für uns weiter Richtung Süden zur Piper Pan mit Wasserloch – heute fuhr ich und Tony war Navigator. Doch der Spruch „never change a running system” stimmt!

Und los ging es

Die Pfütze war doch etwas tiefer als gedacht und so steckten wir fest – auch rückwärts mit den Sperren drin ging nichts – also wurde der Spaten rausgeholt.

Motiviert im Schläppchen

Und so hatten wir uns schnell befreit und konnten ein Stück zurück fahren. Wir feierten uns wie toll wir das gemacht hatten und ich entdeckte eine alte Spur vorbei an der Pfütze. Die sah doch viel besser aus…

Versuch mit Sandblechen

Wir fuhren keine 3m und hingen bis zur Achse und mit den Blattfedern im Dreck und alle vier Räder drehten sich gemeinsam im Schlamm der vermeintlich besseren Spur. Gut dass das unser Offroad Trainer nicht gesehen hat – kritische Passagen immer vorher ablaufen.

Wir wollten wieder versuchen rückwärts raus zu kommen. Also wieder graben – diesmal ohne Erfolg. Dann die Sandbleche – doch die Räder mit dicken Matschmantel drehten sich weiter durch. Dann der Exhaust Jack um die Bleche richtig unter die Reifen zu bekommen (Das ist wie ein robuster Sitzsack, der mit Abgas gefüllt wird um den Wagen im matschigen anzuheben. Den haben wir natürlich nicht unter die Achse bekommen und so nur das ganze Auto angehoben, aber die Achse hing weiter fest) – nichts. Stöcke noch dazwischen gesteckt um den Grip zu erhöhen – nichts.

Versuch mit Wagenhebersack

Es kam auch keiner vorbei, der uns rausziehen konnte, sodass ich mit der Drohne (im Nationalpark eigentlich verboten) die Pfanne abflog um Ausschau nach Hilfe zu halten – nichts.

Suche nach Hilfe mit der Drohne

Tonys verzweifelte Idee war zum letzten Abzweig zurück zu LAUFEN um dort einen Zettel mit „Help“ und unseren Koordinaten zu platzieren, weil er meinte, dass wir es allein wahrscheinlich nicht raus schaffen und hier wohl Weihnachten verbringen müssen. Diese Idee wurde von mir als lebensmüde eingestuft und fallen gelassen. Wir waren schließlich immer noch im Park und Löwe, Leopard und co. konnten hinter jedem Busch lauern.

Ich äußerte dann die Idee, wenn es rückwärts nicht geht, warum nicht vorwärts mit der Winde probieren – schlimmer wird es ja wohl nicht mehr. Tony stimmte zu, wir zogen uns dann doch mal eine lange Hose und die Bergschuhe an und machten mit der Axt den Weg zum nächsten Baum frei.

Und es funktionierte – Mit zweimal Winde ansetzen konnten wir uns seitlich aus der Matsch-Spur ziehen und dann auf relativ festem Boden zurück fahren. Nach 4 Stunden, jeder Menge neuer Erfahrungen und unzähligen Kratzern am Körper waren wir frei.

Geschafft!

Danach wollten wir nur noch raus, duschen und Yami-Yami verbrennen.

Wir verbrachten noch den ganzen nächsten Vormittag damit die Matschreste zu beseitigen. Es klebte überall wie Lehm oder Ton an Auto, Sandblechen, Spaten und unseren Klamotten.

Putzen

Davon erholt ging es weiter durch die Kalahari in den Kgalagadi Transfrontier Park.

Verliebt in die Kalahari

Wir beschlossen, da es Weihnachtsvorabend war bereits am Nachmittag unser Camp aufzuschlagen, denn ich versuchte mich an Kartoffelsalat für Heiligabend (erster Kartoffelsalat in meinem Leben mit abgewandelten Zutaten. Es gab keine saure Sahne – unsere Variante süße Sahne mit Zitrone).

Kartoffelsalatvorbereitungen

Wir bekamen dann noch Campzuwachs – ein deutscher MAN KAT 6×6 17Tonner – auch mit kleinen elektrischen Problemen, sodass der Tiefkühler leer werden musste und so eine spontane Gin Hour zum Eiswürfel vernichten hermusste – Was gemacht werden muss, muss gemacht werden.

Netter Abend mit neuen Freunden

Nachts wurden wir dreimal wach, weil Löwen ganz in der Nähe brüllten. Den anderen wurde am Gate auch gesagt, dass zu 90% Löwen ins Camp kommen – Warum wurde uns das nicht gesagt?!

Am Morgen fuhren wir zeitig los und trafen wenige Meter hinter dem Camp eine (ich denke) schwangere Löwin.

Erstmal ausruhen

Und das Weihnachtswunder ging weiter mit einer blutverschmierten Hyäne, Schakalen und Löffelhunden.

After Breakfast
Löffelhund

Am ausgetrockneten Riverbed war einiges los und wir fanden neben einigen Oryx auch noch ein müdes Löwenpaar.

Zähne zeigen
Orxy am Wasserloch

Noch unnützes Wissen zum Oryx – sie sind am besten an das harte Klima angepasst, während die meisten anderen Säugetiere bereits bei Körpertemperaturen von 42 °C tot umfallen, können sie Temperaturen bis 45 °C ertragen. Das bewirken Blutgefäße, die sich direkt unter dem Gehirn befinden und so das Blut abkühlen bevor es das Gehirn erreicht.

Dann war es Zeit den Kartoffelsalat und Würstchen zu verkosten.

Es war lecker

Wir waren selbst positiv von dem Ergebnis überrascht und hatten einen schönen Heiligabend.

Unser Heiligabend zu zweit

Am Morgen fanden wir einen Springbockrest im Baum hängen – da war wohl eher der Leopard als der Weihnachtsmann zu Besuch.

Leopardenbesuch?

Schnell weiter in den Mabuasehube Teil des Parks – als ich es gegoogelt hatte, fand ich nur Videos wie Leute von Löwen in ihrem Auto geweckt wurden – doch bei uns nichts, an den Wasserlöchern nur Vögel und eine kleine Herde Gnus.

So entschlossen wir uns in unser Camp zu fahren.

Belegt!

Trotz unserer Reservierung war unser Platz von zwei Löwinnen belegt – ob wir den 1. Weihnachtsfeiertag im Auto verbracht haben und ob es anstatt Rinderfilet vom Grill doch in-car Tütensuppe gab – im nächsten Blog.

Euer Löwenrudel

Tony&Juli

Von Erdmännchen und Löwen – Botswana

Eine Python nutzte unsere Motorwärme um am frühen Morgen in Schwung zu kommen – also nicht giftig, aber auch nicht der ideale Platz, wenn wir ständig zum Auto müssen.

Eine Python zum Glück eine Würgeschlange

Also schupste Tony sie mit einem Stöckchen ins Gebüsch – sie guckte etwas irritiert.

Dann machten wir uns an die Baumbeseitigung. Tony fing an mit der Axt den Baum in „handliche“ Stücke zu zerlegen, ich räumte die kleinen Äste, die aber auch sehr schwer waren manuell weg. Danach bereitete ich die Seilwinde vor und wir begannen damit den Stamm wegzuziehen.

Er ist ein Tier

Das lief schon sehr viel besser, wir waren sehr stolz auf uns.

Unser Ziel war der Savuti Teil des Chobe Nationalparks – berüchtigt für seine Löwen, die sich auf Elefantenjagd spezialisiert haben, aber wie das so immer mit Spezialisten ist – man bekommt sie nie zu sehen 🤪

Blick über Savuti

Kurz vor Verlassen des Parks reihten sich aber nochmal einige Tiere auf und wir waren doch noch ganz happy mit dem Tag.

Unser Nachtlager suchten wir am Khwai Fluss. Hier sah es aus wie auf einer verzauberten Märchenwiese – auf der einen Seite klares Flusswasser, was gemächlich dahin floss (ich musste Tony aber auch alle 10m davon abhalten, dass wir eine erneute Flussquerung versuchen), auf der anderen Seite entspannt grasende Elefanten und wir mitten drin.

So schöne grüne Wiesen

Da Botswana doch spürbar teurer ist als Namibia mussten wir, nein ich mal wieder, den Preis für die Campsite herunter handeln und dann fragte der „Platzwart“ (man weiß hier ja nie, ob der der von einem Geld verlangt überhaupt hier dazugehört), ob wir ihn kurz ins Dorf fahren könnten zum Lebensmittel kaufen – tja das ließ unsere Campgebühr nochmals sinken – that’s the game!

Als er mit seinen Einkäufen zum Auto kam, klapperten die sehr verdächtig wie Bierflaschen🤪

Unser Camp teilten wir mit „Solo“ dem Hippo, aber eigentlich muss er umbenannt werden, da Solo nach langer Junggesellenzeit jetzt doch die richtige Hippodame gefunden hat – Duo!

Nacht am Fluss mit Solo

Next Day – ab in den Moremi Park, der einzige Bereich vom Okavangodelta, der für Geländewagen zugänglich ist.

Wir hatten uns eine tolle Route durch den Park überlegt, die beinhaltete vier wackelige Holzbrücken, doch dann das:

Hier geht es nicht weiter

Brückensperrung – Tony traute sich nur ein paar Schritte zu Fuß. Ein neuer Plan musste her bzw. rollten wir einfach los. Und schon wie im Chobe Nationalpark, wo es uns zum Leoparden führte – standen wir jetzt vor zwei Löwenjungen und der Löwin – das muss an der magischen Kraft von Tonys Yami-Yami Kette liegen – was denkst ihr euch wie sehr er sich freut, wenn ich ihn jetzt immer nötige sie zu tragen🤪

Aber dafür das gefunden

Wir machten schnell den Motor aus und beobachteten, oder wurden wir von den Kleinen beobachtet?!

Wir setzten uns mit einem Sundowner auf unser Dach und sahen wie die kleinen mit der Mutter spielten, säugten und dann ganz müde umfielen.

Müde

Wir beschlossen die Nacht hier mit den dreien zu verbringen und kochten uns nur fix Nudeln – da entdeckte ich den Grund warum die Löwin so müde war, sie war im Fresskoma – im Gebüsch lag ein halbaufgefressenes Kudu – was für ein Abend – wir waren so auf die Löwen konzentriert, dass uns die stattliche Elefantenbullengruppe erst 2m neben unserem Auto auffiel.

Wir schliefen toll und wieder so tief, dass wir nachts nicht einmal mitbekommen hatten, als die Löwin den Kudukadavar circa 10m durchs Gestrüpp gezogen hat.

Guten Morgen was für ein Frühstück

Nach all den Abenteuern stand jetzt ein Haushaltstag in Maun („Großstadt“) an – Laundry, Car wash, Vorräte auffüllen, kleine Autoreparaturen, Frühstück im Café, Brauereibesuch und Dinner beim Inder.

ToYo vor der Wäsche, ich ohne Hose, weil wir davor alles in der Laundry abgegeben haben

Aber unser Maunaufenthalt hatte noch einen weiteren Grund – von hier gehen die Flüge über das Okavangodelta.

Bereit zum Flug

Da mussten wir nicht lange überlegen und saßen in der kleinen Chesna.

Beeindruckend

Es war so so schön, aber man kann trotzdem nur erahnen, wie riesig das Delta ist. Man konnte riesige Elefantenherden beobachten, die durch das Wasser wateten und die Morgensonne ließ das Wasser glänzen.

Kann man sich nicht satt sehen

Und weil es thematisch passte besuchten wir das Okavango Air Rescue Krankenhaus, welches von Deutschen geleitet wird.

Coole Leute und tolles Projekt

Schnell stellte ich mich vor und schon wurde mir die „Klinik“ gezeigt, Covid Behandlungschecklist durchgegangen und der ganze Stolz das mobile Röntgengerät vorgeführt – müsse aber mindestens zwei Jahre bleiben – kann man ja mal überlegen.

„Neben“ Maun liegen die Makgadikgadi Pans – Salzpfannen, mit etwa 16 000 km2 die größten der Welt! Sie sind Überreste eines riesigen Sees, doch als nach tektonischen Vorgängen sich der Flusslauf des Chobe und des Sambesi Flusses veränderten, trocknete der vor tausenden Jahren aus.

In der Salzpfanne

An der Westseite fließt noch der Boteti und hier findet man ganzjährig Tiere.

Ups im Schlamm versunken

Doch nachdem Ende der Trockenzeit wenn die Pfannen mit frischem Gras bedeckt sind wandern tausende Zebras und Gnus in die Pans – und so standen wir zwischen hunderten Zebras.

Zebramigration

Die zweitgrößte Tierwanderung nach der Serengeti der Welt.

Alles schön und gut, doch mein Ziel war das Camp „Planet Baobab“, denn hier kann man eine Wanderung zu Erdmännchen machen.

Wecker klingelte 4:50 Uhr – was macht man nicht alles für diese süßen Tierchen! Dann ging es zwei Stunden im offenen Safari-Toyota (selbe Modell wie unser, aber als wir den gesehen haben, sehen wir unsere kleinen Reparaturen als halb so wild an – es ging weder Geschwindigkeits- noch Tank- noch Motortemperaturanzeige).

Wir fanden auf dem Weg z.B. die Mopane Raupe, die hier im südlichen Afrika wichtige Eiweißquelle ist.

Unsere neue Eiweißquelle

Ich will sie unbedingt mal probieren – Rezepttip vom Guide – gekocht mit Zwiebel und Tomate – naja lieber wäre mir für den Anfang totfritiert wie in Asien.

Kulinarisch ging es weiter als er plötzlich stoppte und von einem Termitenhaufen einen Pilz rauszog und begann ihn zu essen und auch mit uns teilte.

Termitenpilz als Snack

Schmeckte ganz gut ein bissel wie Champion, aber auf termitisch?!

Dann ging es vorbei an tausend Jahre alten Baobab Bäumen.

Baobab als Orientierungshilfen

Tony meinte gerade es soll wieder mehr unnützes Wissen hier rein:

Wusstet ihr, dass der Baobab meine Jahresringe hat? Man bestimmt sein Alter mit der Radiokarbonmethode – man kann sagen, dass ein Durchmesser von fünf Metern ca. 1000! Lebensjahre entspricht. Manche sind sogar bis zu 4000 Jahre alt.

Ein ausgewachsener Baobab kann bis zu 140.000 Liter Wasser enthalten. Damit ist er für längere Trockenperioden gewappnet. Die nutzen die Buschmänner und die Elefanten, indem sie die Rinde anritzen und das Wasser abzapfen. Sonst ist das Holz der Boababs aber zu nichts zu gebrauchen, was ihnen ihr langes Leben gesichert hat.

Aber jetzt zu den wichtigen Teil – die Erdmännchen. Ein weiterer Guide, der 24/7 bei den Erdmännchen lebt (um ihnen zu zeigen, dass keine Gefahr von Menschen ausgeht) führte uns zu der 11-Köpfigen Gruppe.

Unser Erdmännchenspaziergang

Und da ging das Gewusel los, sie waren beschäftigt am Frühstücken – auf dem Speisezettel Insekten, Skorpione und Käfer, einer grub sogar einen kleinen Frosch aus.

Auf Frühstückssuche

Einer wird immer als Wachposten abgestellt und gibt über putzige Laute Meldung bei Gefahr.

Ausschau halten

Dann stürmen sie alle zu einem Erdloch und verstecken sich, aber kommen schnell auch wieder heraus, scheinbar haben sie gemerkt, dass von mir keine Gefahr ausgeht.

Ich bin schon als Aufpasser akzeptiert wurden

Ob ich jetzt auch Erdmännchen Wächterin bin oder doch bei den Jungs vom Air Rescue angeheuert habe – nächste Woche.

Eure Erdmännchen-Fans

Tony & Juli

Bartrasur nur zu Grenzübergängen – Namibia, Botswana, Simbabwe

Es war Motorgejaule und doch kein Löwengebrüll – nachdem Gespräch mit dem Ranger wäre uns der Löwe doch lieber gewesen. Trotz all unserer Argumente, dass es zu gefährlich sei im Dunkeln zu fahren und wir den Weg sicher nicht finden, bat er uns bestimmt zu fahren und drohte mit Geldstrafe.

Er gab uns eine Stunde den Park zu verlassen – super waren wir doch am letzten Ende des Parks. Wir wurden noch ein Stück eskortiert, dann warfen wir unsere Lazerscheinwerfer an und mussten nur bremsen als ein Stachelschweinpärchen den Weg kreuzte.

Am Gate war keiner mehr, aber wir wollten es nicht riskieren noch einmal negativ aufzufallen, also zurück in das Städtchen Divundu auf die erste Campsite. Hier bat uns der Securitymann nachts besser im Auto zu bleiben, da hier das Flusspferd auch gern auf Campingplatz-Wiese steht.

Ohne weitere Vorkommnisse starteten wir dann in den Kwando Nationalpark, der zum Bwabwata-Nationalpark dazugehört, aber so kann man erneut Eintritt verlangen.

Büffel am Wegesrand

Wir fuhren in die (laut Tracks4Africa) offizielle Straße und waren gewillt, dann am Ausgang den Eintritt zu bezahlen. Nach einer Weile spann das GPS Signal mal wieder und wir sind kurz vom Wege abgekommen. Da kam uns ein vollbesetzter Polizei-Pick Up entgegen. Nettes Gespräch, dass wir hier falsch sind und sollen doch lieber umdrehen. Wir stimmten freundlich zu, ließen sie passieren und drehten natürlich nicht um🤪. 

Leoparden gesucht und

Doch dann sahen wir sie in der Rückfahrkamera recht bedrohlich anrasen – das Gespräch war nicht mehr so nett. Was wir nicht verstanden hätten – mit Maschinengewehr, ob wir über die Grenze nach Botswana wollen? Ich erörterte erneut unseren Plan, zeigte das Camp in dem wir schlafen wollen, hitzige Diskussionen untereinander in Landessprache folgten. Mir war doch schon etwas mulmiges, die Jungs waren auch ordentlich betrunken, wir sahen die leeren Weinkrüge auf der Ladefläche. Und plötzlich waren sie sich einig, dass ich recht hatte und wir durften weiter – gruselig und merkwürdig zu gleich…

Wir wurden mit über 50 Elefanten am Kwando Fluss belohnt – getrunken, gebadet, einer war wie Tony und hat die anderen untergetaucht. 

Die hatten Spaß

Da wir Polizei-/ und Rangermäßig nicht erneut auffallen wollten, schliefen wir wirklich im Camp. Wir grillten ganz lecker und aßen am Wasser mit Blick auf die beiden Hippos, die hier wohnten und diese typische Angewohnheit haben ihren Poo mit ihrem Schwänzchen propellermäßig zu verteilen. Wir hatten diese Verhalten schon liebevoll die “Kackschleuder” genannt.

Hippos beim Grasen

Da fällt mir noch ein lustige Hippo Geschichte ein. Eine lokale Legende erklärt die “Kackschleuder” so: Als die Erde noch jung war, fragte das Flusspferd Gott, ob es nicht in dem schönen, kühlen Wasser leben könne. Gott jedoch verneinte, denn ein so großes Tier mit einem so großen Maul fräße dann alle Fische. Das Flusspferd versprach, keinen Fisch zu fressen. Schließlich willigte Gott ein und erlaubte dem Flusspferd, im Wasser zu leben – unter einer Bedingung: Es müsse seinen Dung immer weit verstreuen, damit er vom Himmel aus sehen könne, ob Fischgräten darin sind.🤪

Neue Flussseite – neuer Nationalpark – neue Eintritt! Es hat etwas zeremonielles. Man tritt ins das Büro, wo man immer das Gefühl hat, dass man stört (es ist aber nichts los). Dann wird in Schneckentempo eine Quittung ausgefüllt, meist das Blaupapier falsch herum eingelegt, sodass es wiederholt werden muss, dann mit Taschenrechner Eintritt für zwei Personen berechnet, dann gibt es nie Wechselgeld (aber nicht mit mir – ich horte immer kleine Scheine) und dann muss man sich in ein keimiges, immer leicht feuchtes Buch eintragen. Es ließt aber eh keiner. Ich habe da schon als Namen Pipi Langstrumpf hingeschrieben.

Am ersten Wasserloch im Mudumu Nationalpark fraß ein Krokodil gerade einen Babyelefanten.😢 

Armer Babyelefant

Da gab es nur ein leises trauriges „Circle of Life“.

Hier sollte es auch eine schwangere Leopardin geben, doch wir fanden nur Elefanten.

Der ein oder andere Elefant

Weil wir etwas die Zeit vergessen hatten, beschlossen wir, dass wir direkt hinter der Nationalparkgrenze unser wildes Nachtlager aufzuschlagen.

Schnell bettfertig machen

Zur Sicherheit kochten wir drinnen und aßen auf dem Dach. Nachts wurden wir durch ein plätscherndes Geräusch wach. Wir konnten auch mit Taschenlampe nicht sehen, was es war, aber ich denke, dass es ein Otter war. 

Nächster Stop Katima Mulilo, die letzte „Großstadt“ vor der Grenze zu Botswana – also unsere Option für den PCR-Test für den Grenzübergang.

Wegen der Omikron Variante besteht Simbabwe auf eine 14-tägige Quarantäne. Ausnahme sind die Viktoria Wasseerfälle (da ist scheinbar Profit über Pandemie gestellt). Da reicht ein nicht älter als 48h alter PCR-Test. Deshalb wollten wir versuchen mit diesem PCR Test über Botswana auch gleich nach Simbabwe zu kommen um die Vic Falls zu sehen.

Wir fuhren ins städtische Krankenhaus und als sie meine Doktortitel vor dem Namen sahen, waren wir plötzlich Kollegen und man gab uns den Tipp (da am Nachmittag sowieso keine PCR mehr läuft) morgen Vormittag zu kommen. Dann bekommen wir unser Testergebnis nach 4-5h und schaffen es am selben Tag noch über die Grenze.

PCR Test im Krankenhaus

So machten wir es und es klappte ausgezeichnet. Mit unserem negativen Zettel fuhren wir zügig zur Grenze nach Botswana. Auch hier alles problemlos – liest man online ja teilweise von Prozeduren über 2h. Visa für 30 Tage eingestempelt, Straßengebühr gezahlt, durch Desinfektionsmittel gegen Maul und Klauenseuche gelaufen und dann kam der Inspektor, der nach Lebensmittel sucht (hatte alles super versteckt). Wir zeigten ihm unseren leeren Kühlschrank und baten ihm weil Nikolaus war einen unserer Lebkuchen an und so bestanden wir die Inspektion.

So stand unserem Ausflug nach Simbabwe nichts im Weg. Es ging früh morgens um 8 Uhr von Kasane zur Grenze nach Kazungula. Es gab einen Ausreisestempel von Botswana, dann das Einreiseformular für Zimbabwe ausfüllen, PCR Test zeigen und 60US$ über den Tisch schieben (teures Tagesvisum). Dann ging es direkt zum Helikopter Landeplatz, denn wir wollten den ersten Anblick aus der Luft haben. 

Auf zu den Vic Falls

Und schon ging es mit unserer Helikopter Pilotin! in die Luft über den breitest durchgehenden Wasserfall der Erde. Es fallen hier je nach Wasserstand 170 m³/s bis 10.000 m³/s Wasser herunter. 

So schön auch bei Niedrigwasser

Wir flogen die Route einer Acht über die Vic Falls und so konnten wir beide den Ausblick genießen.

Habe bei dem Sprühnebel gleich Locken bekommen

Wisst ihr, woher die Viktoria Wasserfälle ihren Namen haben? 

Auf seinen Spuren

Wegen dem schottischen Missionar David Livingstone, der erste Europäer, der die Fälle zu Gesicht bekam. So beeindruckt beschrieb er den Wasserfall als „das schönste, das er in Afrika je zu Gesicht bekam“, und nannte ihn Victoria Falls; zu Ehren der damaligen britischen Königin Viktoria.

Im Hintergrund der Devils Pool

Wir liefen die Kante entlang um die ganze Größe zu spüren und selbst jetzt Ende Trockenzeit/Anfang Regenzeit bei Niedrigwasser peitscht einem der Sprühnebel, der bis zu 300 m Höhe aufsteigt und noch in bis zu 30 km Entfernung zu sehen ist, ins Gesicht und ermöglicht so einen kleine Regenwald auf Simbabwe Seite.

Ups ohne Visa in Sambia

Danach stand ein weiterer halb-offizieller Grenzübertritt an. Es gibt eine Brücke über den Sambesi, die Simbabwe und Sambia verbindet. Man darf bis zur Hälfte über die Brücke für ein Foto.

Sie wollten nur mich auf dem Foto

Auf dem Weg lernt man ganz viele „Künstler“ kennen, mit denen man scheinbar auch verwandt ist, denn sie nennen einen „Brother” oder “Sister“🤪. Und dann wollen sie einem ihre Kunst andrehen und schmücken die Geschichte mit einer hungrigen 5-köpfigen Familie aus.

Wir gingen komplett über die Brücke und tranken ein Sambia Bier und haben dann auch zwei Ketten gekauft – um den Künstler zu unterstützen.

Wie ein Backpacker der in Indien hängen geblieben ist

 Danach ging es aber wieder ganz schnell nach Botswana, denn am nächsten Tag ging es in den Chobe-Nationalpark. Wir starteten direkt nach Sonnenaufgang an der Riverfront und wir wurden belohnt. 

Löwen im Chobe

Ein Rudel Löwen legte sich gerade mit ein paar Büffeln an, die hatten aber lautstark und sandaufwirbelnd etwas dagegen als Löwenfrühstück zu enden. Wir erfuhren von einem Safari-Auto, dass sie schon die letzte Nacht erfolglos bei der Jagd waren, deshalb wohl dieser verzweifelte Büffelversuch.

Erfolglos

Danach kam eine mittägliche Durststrecke und wir fanden nur die üblichen Verdächtigen – Elefanten, Impala, Pumba, Gnu und Giraffen, sodass wir schon etwas demotiviert waren. Doch dann meinte Tony “lass mal weg vom Fluss fahren” und dann stoppten wir an einem Wasserloch mit ein paar Elefanten und Tony drehte den Kopf nach links und fing an ganz grenzdebil zu lachen – da lag ein Leopard unter dem Baum – keine 10m neben uns.

Endlich und dann noch so ein schöner

Wir erfuhren, dass selbst die Guides den letzten Leoparden im Juli gefunden hatten, so war unsere Sichtung noch besonderer.

Immer was los am Wasserloch

Den Tag ließen wir bei einer Bootsfahrt auf dem Chobe ausklingen – schnell ein paar Sundowner Bier in die Kühlbox und los ging es. 

Ja ich habe auch so eine Kette

Wir beobachten eine Elefantenfamilie beim Baden, ein Krokodil genoss die letzten Sonnenstrahlen und unser Löwenrudel vom Morgen war immer noch auf Futtersuche.

Bloß nicht ins Wasser fallen

Nächster Tag neue Ecke vom Chobe Nationalpark – es ging in den Savuti, den offenen Grassavannen des Chobe. Wir fuhren natürlich nicht die asphaltierte Straße, sondern nahmen den “direkten Weg” quer durch den Park, das dauerte natürlich länger, viel länger, sodass wir nicht mehr vor Einbruch der Dunkelheit es ins Camp schafften. Wir stoppten an einem Wasserloch und verbrachten die Nacht dort, leider ohne tierischen Besuch.

Am Morgen brachen wir mit Sonnenaufgang auf um auch nicht von einem Ranger erwischt zu werden. Kurz nachdem wir losgefahren waren versperrte uns ein umgefallener Baum den Weg und rechts und links kein Vorbeikommen.

Was nun?

Ihr ahnt was kommt, ob wir auch ohne kanadische Expertise es geschafft haben und ob die Schlange unter ToYo giftig war – gibt es nächste Woche.

Eure Forstarbeiter in FlipFlops

Tony&Juli

Tierisch guter Norden – Namibia

So stand ich nun noch halbeingeschäumt und tropfend ins Handtuch gehüllt am Wasserloch und sah den Hintern eines Nashorns – endlich, aber es war leider schon fertig mit trinken.

Etwas enttäuscht setzte ich mich zu Tony auf die Bank und wir berieten, ob wir jetzt ins Bett gehen. Doch dann wackelte es im Gebüsch – es kamen lautlos fünf Giraffen, eine Herde Elefanten und dann krümelten noch weitere 8!!! Nashörner, davon drei Nashornbabys, aus der Dunkelheit hervor.

ich hätte nie gedacht, so viele Nashörner auf einmal zu sehen

Es war richtig was los am Wasserloch, es wurde fleißig getrunken und dann sogar gebadet, gefolgt von einem kleinen Machtkampf im Wasserloch von den beiden Spitzmaulnashornmännchen.

Dafür nimmt man doch einen Bad-Hair-Day in Kauf.

Am nächsten Morgen starteten wir so motiviert in den neuen Safaritag und wenige Meter hinter dem Camp wurden wir „eskortiert“.

Kätzchen ist Kätzchen

Diese zwei jungen Löwen ließen sich nicht von uns stören und hielten nach ihrem Frühstück Ausschau.

Frühstücksbüffet

Das weckte auch etwas Hunger in uns. Also ging es auf Frühstück-Spot-Suche. Tonys Kriterien sind da sehr speziell – gutes Wasserloch, viele unterschiedliche Tiere, schattig, gerade! 

Und da dachten wir uns warum nicht einem „Lokal“ folgen, der sich hier auskennt.

Auf dem Weg zum Wasserloch

Und so frühstückten wir am Wasserloch mit dem Rhino, das sich nachdem Trinken im Schlamm sulte, da konnte ich Tony gerade noch von abhalten.

Hier konnten alle Energie tanken

Ich muss euch noch einen neuen Auto-Fakt erzählen. Durch dieses ganze exzessive off-road fahren lockern sich immer mal Schrauben im Auto, die dann z.B. im Fußraum zu finden sind. 

Mechanikerpraktikant Tony löst diese Probleme damit, dass diese Schrauben in den Aschenbecher gelegt werden. Auf mein vehementes Drängen auf Schraubenherkunftsuche zu gehen, wurde dieses Projekt angegangen. Er suchte und zog andere Schrauben fest und kam zu dem Ergebnis, dass diese Schrauben „ja eh keinen sinnvollen Nutzen hätten“ und wurden final in der Werkzeugkiste verstaut.

Falls jemand ein „Auto Repair für Dummis“ kennt, gerne her! 

Unser Ende im Etosha Nationalpark war recht unspektakulär, wir fanden leider keinen Leoparden mehr.

Da unserer Klimaanlage keine Wunderheilung passiert ist, suchte ich für die Nacht eine Farm strategisch günstig zur nächsten Stadt mit Werkstatt heraus. Ich hatte gelesen, dass man dort einen Bushwalk machen kann und auch ein Rhino Trekking.

Wir bogen auf das Farmgelände ein und fuhren durch eine riesige Rinderherde, die an der Straße unterwegs war. Von weiten sah ich eine Kuh merkwürdig auf dem Boden liegend, bei näherer Betrachtung stellten wir fest, dass sie gerade dabei war ihr Kälbchen zu gebären.

Aber die Wehen war nicht suffizient und so  kamen nur die Füßchen raus, wir machten die Hirten darauf aufmerksam und dann wurde ein Seil um die Füßchen gebunden, zwei hielten die Kuh fest, zwei zogen am Kälbchen – geschafft. 

Ich sag euch – insuffiziente Wehe – PDK?

An der Rezeption fragten wir nachdem Buskwalk und er meinte ganz unbeschwert, dass es nur ein Rundweg um den Berg sei und ließ uns ohne weitere Infos loslaufen. Also liefen wir los und nach 100m sahen wir eine Nashornfamilie unterm Baum liegen. Das wäre ja vielleicht eine Information wert gewesen, auch wie nah darf man ran, soll man umdrehen, darf man vorbeigehen?! 

Rhino-Familie so ein schöner Moment

Tony übertrieb es wieder einmal und sorgte dafür, dass sich alle drei Nashörner von ihrem Mittagsschlaf erhoben und uns argwöhnisch betrachteten. Da wir ja keinen Ärger wollten, verkrümelten wir uns lieber.

Wenige Schritte dahinter schreckte ich zurück und zog Tony gleich am Schlafittchen mit zurück, weil er wieder mal eine Schlange nicht sah und schon fast draufgetreten wäre – silber/schwarz glänzend, böse guckend – mehr habe ich nicht gesehen bevor sie sich in die Büsche verzogen hat.

Auf dem Rückweg zur Campsite holten wir uns einen Sundowner und suchten die Familien noch einmal und fanden sie am Wasserloch. Das Kleine trank erst Wasser und dann bei der Mutter noch etwas Milch. 

Wer groß werden will, muss ordentlich trinken

Es war ganz unwirklich bei so einem intimen Moment bei so seltenen Tieren dabei zu sein. 

Wir stellten fest, dass 1. Advent war und nutzten diesen Anlass, dass heute der Kocher kalt blieb und aßen lecker Lammgulasch im nur für uns geöffneten Restaurant. Um das Nashornprojekt noch weiter zu unterstützen, bestellten wir die Schnapskarte rauf und runter – „Saufen gegen Rhino-Wilderei“🤪

Am Morgen konnten wir uns es nicht nehmen lassen und noch einmal nach der Nashornfamilie zu schauen und sie standen wirklich nur wenige Meter neben unserem Auto.

Wir waren schon Teil der Gruppe

Sie hatten sich schon so an uns gewöhnt, dass sie beim Grasen ganz entspannt auf uns zu kamen, aber unwirklich war es schon.

Schweren Herzens mussten wir weiter, es war wieder einmal Montag und somit Werkstatttag – wir wurden schnell fündig und schilderten unser Problem – Sicherungen wurden erneut gecheckt – alles okay. Dann stellte uns der Monteur zwei Campingstühle hin und wir ahnten, dass es länger dauern würde. 

es ist doch nur die Klimaanlage
  1. Diagnose – zu wenig Kühlmittel! Es wurde ein weiterer Herr hinzugerufen und das Kühlmittel wurde aufgefüllt, doch es kühlte immer noch nicht. 
  2. Diagnose – erneut ein Relaisdefekt – immer noch nichts, dann wurde das gesamte Amateurenbrett zerlegt und da war die Lösung ein defektes Kabel zum Relais.

ToYo ist ja ein schlaues Auto denn am heutigen Morgen ist auf dem Weg zur Werkstatt noch ein Bolzen aus der Hecktür rausgebrochen, dass durfte der Lehrling auch gleich noch reparieren.

Wusstet ihr, dass der größte gefundene Meteorit der Welt in Namibia liegt?! Da dachten wir uns, dass das ein guter Spot für ein spätes Frühstück wäre.

Großer Stein und heiß war er

Meteoriten Fakten:

55t schwer

3m lang und 1m „dick“

93% Eisen, 7% Nickel

Wir hatten schon wieder etwas spannendes für abenteuerlustige Offroad-Fahrer gehört – nur für erfahrene 4×4- Fahrer geeignet und erfordere sorgfältige Planung – Khaudum Nationalpark. Offiziell nur mit zwei Autos zu befahren, da wir uns immer an so etwas halten, traf es sich ganz gut, dass wir einen coolen älteren Kanadier im Toyota Hillux kennen gelernt hatten und wir uns dafür im Elephant Song Camp vor dem Eingang verabredet hatten.

Dies ist ein von den Buschmännern – San – betriebenes Camp, man unterstützt damit das Dorf und wir haben einen Buschwalk mit ihnen gemacht.

den letzten beißen die Löwen

Die San leben seit mehr als 15.000 Jahren als Jäger und Sammler im südlichen Afrika – heute sind nur noch wenige Hundert traditionell lebende übrig. Doch wir durften in ihre Welt eintauchen, wir suchten die Larven an Büschen aus denen das Pfeilgift für die Jagd gemacht wird, ein älterer Herr baute mit uns eine Vogelfalle, die Frauen zeigten uns die Buschkartoffel, die wir am Abend grillten und auch ganz lecker war. Wir beobachteten wie sie mit ihrem Feuerhölzern mühsam Feuer machten – komisch das weckte nicht Tonys Ehrgeiz bei uns wurde wieder dieser neumodere Feueranzünder benutzt.

🤪

Danke, dass wir daran teilhaben durften

Am nächsten Morgen ging es durch den Khaudum Nationalpark – es soll der wildeste und am wenigsten besuchte Nationalpark sein. Die Dame am Eingangsgate wirkte sichtlich überrascht uns dort so zeitig zu sehen, es war ihr dann auch kurz unangenehm, dass die noch in Schlafanzugshose da stand (Pinke Frottee Hose mit Micky Mäusen darauf)🤪

Es ging in Untersetzung durch den Tiefsand, denn wir befanden uns hier in der Kalaharisand-Ausläuferregion.

Am ersten Wasserloch wurden wir bereits fündig – ungefähr 60 Elefanten – mehrere Gruppen, es wurde laut trompetet, zwei Bullen stritten einen Revierkampf aus und es lag Liebe in der Luft und die Hormone spielten verrückt – es war wie im Elefanten-Swingerclub.

Also ich hab weggeguckt

Aber es sah schon etwas unbeholfen aus, wie die Elefantenbullen auf die Kuh hopsen. Wie Spanner verbrachten wir zwei Stunden dort.

Und dann kam endlich der Moment in der die Seilwinde eingeweiht wurde – ein Baum lag quer über die Straße und drumherum war es zu dicht bewachsen um ihn zu umfahren.

der Baum lag im Weg

Tony freute sich wie ein Kind, konnten jetzt endlich der Baumstammprotektor, Schäkel, Umlenkrolle und Abschleppseil ausgepackt werden. Ich war froh, dass wir einen erfahrenen Kanadier dabei hatten und wir von ihm lernen konnten. 

Das Problem wurde gelöst

Die Aktion dauerte eine Stunde, keine Verletzten und die Straße war wieder frei – wir warten nur noch auf ein Angebot vom Ranger, dass er uns anheuern will.🤓

Es hat sich eine merkwürdige aber lustige Tradition im Auto eingeschlichen – bei jedem toten Tier stimmen wir das Lied „Circle of Life“ von König der Löwen an. Ich hoffe es wird nicht noch schlimmer, dass wir am Ende eine lange Rasterhaarsträhne oder so haben🤪

Circle of Life

Danach ging es in den Caprivistreifen – das ist dieser Zipfel im Norden von Namibia. Benannt nach dem Reichskanzler Graf von Caprivi, denn das Deutsche Reich erhielt dieses Zipfel von England als 1890 koloniale Verhältnisse „geregelt“ wurden.

Hier reihen sich mehrere Nationalparks an einander – Mahango, Bwabwatwa, Kwando, Mudumu, Nkasa Rupara! 

Und wo Wasser ist, tummelt sich das Leben. Besonders bezaubernd: Aktuell haben schon viele Tiere Nachwuchs.

überall ist der Nachwuchs schon da

Wir fanden endlich Flusspferde, Wasserbüffel und Krokodile.

Sehr müde?
Spannung lag in der Luft

Erst wollte ich diesen Blogeintrag mit meinem Versuch neben dem Auto zu urinieren als Kliffhänger beenden, da mich im Gras plötzlich „es“ anschaute.

dem Tod ins Auge geblickt

Doch das habe ich gut überlebt und so dachten wir uns – übernachten wir wild am Okavango. 

noch sieht es sehr friedlich aus…

Wir aßen lecker auf dem Dach, beobachten den Sonnenuntergang, ich duschte hinter dem Auto. Als Tony dann duschen wollte, verstummte er, er hatte was gehört – ob wir nackig vom Löwen angegriffen wurden oder der Ranger uns aufgegriffen hat – nächste Woche mehr!

Eure Filetstückchen 

Tony & Juli 

Der Reiseführer rät davon ab – Namibia

Die Elefantenkuh kam immer näher und streckte ihren Rüssel in unsere Richtung aus. Tony turnte immer noch auf dem Dach herum. Ich wies ihn mit bestimmter Stimme im Flüsterton an, doch bitte da runter zu kommen und für eine zügige Abfahrt bereit zu sein. Doch die Elefantenkuh zog rechts an uns vorbei und das Kalb trabte mutig und neugierig an unserer linken Seite vorbei. 

Überstanden! Sorry für Tony‘s bad hair day

Wir sind doch nicht Opfer einer Zertramplung geworden! Danach ging es recht unspektakulär weiter durch das Flussbett und Tony übte weiter das Tiefsandfahren. 

Unser nächster Stop war aus logistischen Gründen Opuwo, die letzte Stadt mit Supermarkt und Tankstelle vor der angolanischen Grenze (ca. 100km entfernt) und dem Kaokoland unserem nächsten Ziel. Unser erster Eindruck war, dass es jetzt ein wirklich afrikanischer Supermarkt ist mit vielen Himbafrauen (die Damen mit ohne Oberbekleidung). Es ist schon irritierend, wenn eine nackte Frau am Obstregal neben einen steht und will, dass man ihr Maismehl kauft. 

Vor dem Supermarkt wollten wir aber unser Glück weiter ausreizen und aßen einen Grill-Snack (wir denken es war Rind) und ein frittiertes Bällchen am Straßenrand – Testergebnis: Durchfallfrei!

Unsicher was wir bezahlen und was wir bekommen

Danach ging es in die einzig brauchbare Campsite in diesem Dorf. Hier gab es Wifi, Pool und ein kühles Bier. 

Das harte Leben in Namibia

Doch hier tummelten sich keine exotischen Tiere, sondern deutsche Touristen. Schnell kamen wir mit einem anderen deutschen Pärchen ins Gespräch. Wir (also Tony) hatten als Plan diesen ominösen von Zyl´s Pass zu fahren. Da Opuwo ein guter Ausgangsort wäre, sprachen wir dieses Abenteuer an. Der andere Herr hatte die selbe Idee und war an einer Fahrgemeinschaft sehr interessiert um so auch seine besorgte Freundin zu überzeugen.

Zitate aus dem Reiseführer über von Zyl´s Pass: 

„wer es gerne extrem mag…“, „Herausforderung für jeden Allradfahrer“, „Wir raten allen ab, sich diesen Stress anzutun. Die Herausforderungen an Fahrer und Fahrzeug sind enorm, wer es sich trotzdem zutraut, sollte mit Beschädigung an Achsen, Stoßdämpfern, Kardanwellen und Reifen rechnen – auf keinen Fall mit Hilfe!“

Davon ließen wir uns natürlich nicht abschrecken. Der Plan stand also und so gründeten wir eine neue Landcruiser-Gang, tankten im Dorf alle Tanks voll, deckten uns mit Essen und Bier ein und weiter ging es. 

Die Mädchen der Runde wurden mit den Epupa Wasserfällen ruhig gestellt. Hier stürzt der Kunene (zusammen mit dem Oranje, die einzigen beiden Flüsse, die das ganze Jahr Wasser führen) zwar nur 40 Meter herab, aber über eine beeindruckende Breite mit vielen kleineren Wasserfällen. 

Es war so heiß auf dieser Wanderung

Natürlich gibt es hier auch Krokodile und wir sollten lieber nicht im Fluss baden, doch wir sahen einen Einheimischen im Wasser, wo mehr Ströumung und ein kleiner Steinpool war. Da Krokodile angeblich keine Strömung mögen, taten wir es ihm bei dieses unerträglichen Temperaturen nach.

Es war nicht allzu tief

Am Nachmittag machten wir etwas für uns sehr verrücktes, wir gammelten am Pool und in der Hängematte. Doch es gab noch einen Punkt auf dem Kulturplan, der Besuch eines Himbadorfes. Ich sollte zuerst die Himbas etwas erklären. Sie gelten als einer der letzten halbnomadischen Völker, die ihre ursprüngliche Lebensform noch  so wie vor hunderten Jahren praktizieren. Es leben noch circa 7000 Himbas traditionell im Kaokoland. 

Wir wollten kein Getanze und Showgetue und so waren wir froh, dass wir einen Kontakt erhielten von einem Himba, der authentische Besuche in Himbadörfer arrangiert. Man muss nur ein paar Geschenke mitbringen – die Geschenkliste war für uns sehr speziell – 10kg Maismehl, 10kg Kartoffel, 4kg Zucker, 1kg Salz, 4l Öl.

Mit allen Geschenken bestückt, ging es los. Wir lernten ein paar Worte Himba und wir erfuhren, warum den Himba die vier unteren Schneidezähne fehlen. Das ist so: Zur Identitätsdarstellung gegenüber anderen Stämmen werden im Alter von 14-15 Jahren die vier unteren Schneidezähne mit einem Stock und einen Stein ausgeschlagen – bei Jungs und Mädchen! Und wenn ihr denkt, dass ist schon verrückt, dann hier noch die Geschichte die man den Kindern erzählt: Diese vier Zähne gehen angeblich nachts spazieren und essen dabei den Kot der Tiere. Deshalb hat man so einen schlechten Geschmack früh morgens im Mund. Wenn diese 4 Zähne weg sind, passiert das nicht mehr – und das glauben sie und lassen sich deshalb freiwillig diese vier Zähne ausschlagen… 

Sie lieben die Kamera und wollten ganz interessiert die Bilder sehen

Es waren nur Frauen und Kinder im Dorf, da die Männer in den Bergen die Rinder und Ziegen hüten. Deren Anzahl drücken den Wohlstand und das Ansehen der Himba aus. Ist euch die spezielle Friseur aufgefallen? Den halben Tag verbringt man damit einen eisenhaltigen Stein zu zermalmen, mit Fett zu einer Masse zu vermengen und sich dann in die Haare und auf die Haut zu schmieren! Das sei nur für die Schönheit und nicht wie im Reiseführern steht zum Schutz der Haut vor der Sonne. Ich sorgte für Freude unter den Mädels als sie auch meinen Arm mit ihrem Steinpulver einreiben konnten, sah bei mir doch anders aus 😉

Und ich dachte, dass ich schon sehr braun bin

Die nächste normale Beschäftigung ist mit Steinen zu spielen und los ging es, kann doch nicht so schwer sein, doch wir verloren jede Runde. Die Himba hatten bei diesen Geschicklichkeitsspielen einfach deutlich mehr Übung.

Ich war schlecht, aber die beste von uns

Danach verabschiedeten wir uns bereits. Die Dorfälteste war etwas verzaubert von mir (ich war auch die beste im Steinchenspiel) und wollte wissen, wie alt ich bin und schätzte mich auf 15. Zuerst fühlte ich mich sehr geschmeichelt, dann ist mir die Zahngeschichte wieder eingefallen und fürchtete direkt um meine Schneidezähne und so verließen wir zügig das Dorf.

Am nächsten Morgen ging es Richtung van Zyl´s Pass. Es waren schon zum Pass circa 80km off-road und es ging schon durch kleine Dörfer, ausgetrocknete Flussbetten und allerlei steinige Hügel. 

Der Weg zum Pass war nicht viel besser

Unser Nachtlager schlugen wir bereits auf dem Pass auf und waren sehr aufgeregt was der nächste Tag wohl so bringen wird. Das Frühstück nahmen wir auf der höchsten Passstelle ein und von dort sahen wir nun auch was uns blühte. Ein steiler und steiniger Abstieg.

Frühstück

Gleich nach einer sehr heiklen und steilen Passage lagen zwei ausgebrannte Autowracks neben der Straße, dass machte uns nicht wirklich Mut, aber zurück ging es ja eh nicht mehr.

So kann es enden

Dann los – wir liefen die Strecke ab, analysierten, entschärften die hohen Steinstufen mit zusätzlichen Steinen und dann rollte der erste Toyota auch schon los. Die Jungs waren sich einige, dass sie sich gegenseitig einweisen wollen und die Mädels nur zur Dokumentation abgestellt wurden.

Von Mann zu Mann

Nicht nur gefühlt, sondern auch in Echtzeit brauchten wir für diese zehn Meter zusammen eine halbe Stunde – und das alles freiwillig. Die Jungs freuten sich nach jeder Steinstufe, dass die Autos noch heil sind, doch man merkte, dass sie das selber teilweise nicht gedacht hätten. 

Alle gut überstanden

Der van Zyl´s Pass gilt als der härteste off-road Track des Landes und wir haben ihn mit ToYo bezwungen – und zwar ohne Schäden oder Verluste.

Danach wechselte die Landschaft wieder schlagartig und wir waren im Marienflusstal. Es war eine regelrechte Erleichterung durch diesen weichen Sand zu fahren und all die Steine hinter sich zu lassen.  

Ich beim Sand fahren

Tony drängte, dass ich auch mal im Tiefsand fahren soll. Ich denke er wollte nur, dass ich fahre, weil er hoffte, dass ich das Auto im Sand versenke und er dann wieder mit seinen Sandblechen und Winde spielen kann. Aber hier meine Tiefsandlektionen: 1. Luft runter von den Reifen, 2. Allrad und Untersetzungsgetriebe rein, 3. Drehzahl bei mindestens 2.000/min halten, 4. Wenn man das Gefühl hat, dass es wackelig wird, eher Gas geben – nun könnt ihr auch im Sand fahren.

Natürlich tat ich ihm den Gefallen also nicht und meisterte auch diesen Streckenabschnitt. Muss er sich wohl selbst festfahren. Im Tagesverlauf fiel uns auf, dass die Klimaanlage nicht mehr kühlt und erneut hofften wir, dass es doch diesmal nur die Sicherung ist, doch am Strom lag es nicht…

Klimaanlage kühlt nicht, ob das Bier hilft?

Im Dorf Kamanjab gab es die letzte Gelegenheit für Einkäufe und Tanken für den Etosha Nationalpark und eine deutsche Autowerkstatt. So standen wir pünktlich fünf Minuten vor Öffnung an der Werkstatt, doch hier konnte man unserer Klimaanlage noch nicht helfen, aber auf Safari ist das Fenster ja sowieso immer offen – afrikanische Klimaanlage 😉

 Dann ging es endlich in den Etosha Nationalpark. Der Name kommt aus der Ovambo-Sprache und bedeutet „großer weißer Platz“.

An der Etosha Pfanne

Die Etosha Pfanne war einst der Boden eines großen Binnensees, der durch tektonische Bewegungen im Laufe der Zeit ausgetrocknet ist. Der Nationalpark ist zum Schutz vor Wilderei vollständig eingezäunt (1640km). Der Zaun ist 2,6m hoch und mit Maschendraht abgesichert und z.T. 70cm tief in den Boden eingegraben. 

Man kann sich nicht satt sehen

Der Ranger schaute einmal halbherzig in unser Auto und fragte, ob wir Waffen zum Wildern dabei hätten und lies uns hineinfahren. Wir fuhren die ganzen kleinen Wege ab, doch so richtig glücklich waren wir nicht mit unserer Ausbeute.

Trinken ist wichtig

Wie man es macht, macht man es falsch, denn an den Wasserlöchern an der Hauptstraße spielte die Elefantenmusik. 

Wir konnten uns gar nicht satt sehen – eine Herde Elefanten kam nach der anderen, Giraffen mühten sich mit ihren langen Beinen auch ans Wasser zu kommen, die verrückten Zebras liefen einmal quer durch das Wasserloch, ein Schakal beobachtete alles aus der Ferne.

Ich bin ganz verliebt in Giraffen

Der nächste Tag startete mit zwei Löwensichtungen, aber in der Ferne, wir frühstückten auf dem Dach beim Vorbeiziehen einer großen Gnuherde, wir beobachteten Elefanten und waren dabei, wie ein noch ganz kleines Jungtier der Herde vorgestellt wurde, dass war ein Getröte und Aufruhr plötzlich am Wasserloch.

Von Wasserloch zu Wasserloch

Unser zweiter Tag im Etosha Nationalpark neigte sich dem Ende und waren immer noch ohne Nashornsichtung. Wir setzten und erwartungsvoll zum Sonnenuntergang ans Wasserloch, doch nichts. Ich beschloss bereits Duschen zu gehen und wir verabredeten, dass Tony mich anklingeln soll, wenn ein Nashorn kommt. So stand ich maximal eingeschäumt unter der Dusche (es war sogar mal anständiger Wasserdruck da), da klingelte Tony mich an (ja ich weiß mittelalterliche Kommunikationstechnik, aber so ohne Internet).

Es gab für mich nur zwei Optionen – ich dusche ihm zu lange und er will ins Auto, da ich den Autoschlüssel hatte oder ein Nashorn ist am Wasserloch.

Ich sprang unter den Wasserstrahl, warf mir das recht knappe Handtuch um und eilte mit tropfenden Haaren zum Wasserloch.

Ob ein Nashorn da war, oder Tony nur den Autoschlüssel wollte – natürlich im nächsten Blog.

Bis dahin

Eure halb-fertig-geduschte Juli