Central Kalahari, never again! – Botswana

Wir flogen also über die Kalahari und hielten Ausschau nach den Löwen, doch leider konnten wir sie nicht entdecken. Dafür fanden wir aber die ein oder andere Straußenfamilie auf dem Nest brütend, über ganz Kleine bis zu „Teenagern“.

Wieder gelandet

Am Abend kochte Val für uns Seswaa, das ist das Nationalgericht von Botswana und gemacht für den Bush. Es werden Fleisch (in unserem Fall Gnu-Filets), Karotten, Zwiebeln und Kürbis (das Gemüse richtet sich nach der aktuellen Verfügbarkeit – Oh, dass muss ich euch noch sagen, aktuell gibt es keine Tomaten in Botswana, weil weniger importiert werden soll – ganz schlimm für mich als Tomaten-Liebhaber) in Stücke geschnitten im Potje über dem Feuer angebraten, gewürzt, mit Wasser abgelöscht und dann köchelt es vor sich hin – die nächsten 6 Stunden!

Lecker Seswaa

Am Ende ist das Fleisch zerfallen und man hat einen riesigen Topf pulled Gnu und bekommt auch nichts mehr von diesem Gemüse mit 😉 Dazu gibt es meist Pap, diese afrikanische weiße Polenta (so beschreib ich es gern) auch aus einem Potje über dem Feuer. Das beste daran ist die angebratene Außenschicht, die ein wenig wie Popcorn schmeckt und sich sehr gut mit etwas Kräuterbutter macht.

Am nächsten Tag standen die normalen Aufgaben an und wir versuchten fleißig zu helfen. Es mussten die Speicherkarten der Tierkameras von den vier Wasserlöchern gewechselt werden.

Speicherkarten an den Wasserlöchern einsammeln

Zurück im Camp ging die eigentliche „Arbeit“ erst richtig los. Die über 8000 Bilder haben wir gesichtet und mussten entscheiden, welche Bilder es schaffen, dann auf der Patreon Seite und anderen Social Media Seiten vom Modisa Wildlife Project veröffentlicht zu werden oder für wissenschaftliche Auswertungen archiviert werden.

Was für schöne Bilder

Tony war sehr streng bei der Auswahl. Ich hätte sicher jedes Bild von den süßen Schakalen abgespeichert. Aber es ist auch eine Menge „Spam“ dabei, wenn z.B. Schmetterlinge vorbeifliegen oder ein Schwarm Webervögel ihr Unwesen am Wasserloch treiben.

Was für tolle Tiere

Als es nicht mehr so heiß war, konnten wir mit Caramel der süßen Caracaldame noch einen Spaziergang machen. Mit Funkgerät bewaffnet, falls das eifersüchtige Straußenmännchen Mars uns zu nahe kommt, oder sich die drei Löwen blicken lassen.

Gut auf Caramel aufgepasst und vielleicht ein bisschen gestreichelt

Und Caramal konnte an diesem Tag kein Ende finden, schnüffelte an jedem Grashalm (wir haben auf der Tierkamera auch noch einen anderen Caracal entdeckt, vielleicht hat Caramal ihn gerochen und nun startet eine Art Bush Dating?) 

Natürlich wurde auch die Löwin Sirga, die von Val mit der Hand aufgezogen wurde nicht vernachlässigt. Sie schwächelte etwas, kam nicht direkt auf Vals Rufe und brüllte nicht. Alle sorgten sich, dass sie eine Infektion haben könnte, da sie ein paar Tage zuvor eine Auseinandersetzung mit einem Leoparden hatten (am Ende hatte sie den Leoparden auf einen Baum gescheucht und er musste dort die ganze Nacht ausharren), oder da sie kurz zuvor läufig war, könnte sich auch leicht eine Art Gebärmutterinfektion bilden bei fehlender Befruchtung (keine Angst ich Sattel jetzt ich mehr auf Tiermedizin um, dass waren die Überlegung des Tierarztes), aber es sollte mit Antibiotika begonnen werden (für die Interessierten – es gab Amoxicillin + Clavulansäure in doppelter Menschendosis) und schon am zweiten Tag ging es ihr deutlich besser.

Medikamentenrunde ala Kalahari

Die Tablettenapplikation erfolgte wie es sich für eine Löwin gehört in einem Stück Filet vom Gnu oder Orxy (vielleicht würde das dem ein oder anderem Patienten auch zu seiner regelmäßigen Medikamenteneinnahme motivieren).

Unser letzter Abend näherte sich und deshalb fuhren wir nochmal zur Düne und schauten dort zusammen mit einem kühlen Getränk den Sonnenuntergang. 

Last sunset in Modisa

Danke für wieder einmal fünf unvergessliche Tage, die wir bei euch verbringen durften. Danke, dass wir Teil eures Alltags sein durften. 

Val und Sarah haben noch wieder weitere tolle Ideen und Projekte, die nach und nach umgesetzt werden. So versuchten wir noch am letzten Tag die Wildbienen zu motivieren in den Bienenkasten einzuziehen, dass Honig fürs Camp und dann von den Dorfbewohnern selbstständig gewonnen werden kann. 

Das nenne ich mal eine erfolgreiche Vermietung

Durch kleine Motivationsversuche mit Honig gelang der Einzug des Bienenvolkes – ich denke da sollte die Namensfindung für die Bienenkönigin leicht fallen – ist Julia nicht ein royaler Name?! 😉

Doch nun mussten wir wirklich weiter. Es lag ein Strecke von circa 9h vor uns – unser nächstes Ziel war der Kuthse Nationalpark (der südliche Anteil der Central Kalahari). Wir versuchten wirklich dieses mal eine Reservierung für die Campsites im Nationalpark zu machen, aber die Website vom offiziellen Wildlife Department war down, auf Emails wurde nicht reagiert, ans Telefon ging niemand und bei dem Büro des Wildlife Department in Tsabong war niemand. Also probierten wir unser Glück und machten es nach der typischen Cramme-Adam-Reisen-Manier und fuhren zum Gate – drei bemühte Damen kümmerten sich um uns und wir warteten geduldig, auch wenn sie 40×2 in den Taschenrechner eingeben mussten und nach einer knappen Stunde hatten wir auf einem formlosen Stück Papier unsere drei Wunschcampsites.

Unsere Frühstücksbegleitung

So motiviert begannen wir mit unserem Game Drive und fuhren die Wasserlöcher ab. Wir fanden eine Menge an Antilopen und dann am Wasserloch Molose eine riesige Elefantenherde.

Bitte nur von meiner Schokoladenseite 🤪
Wie cool kann man bitte sein

Unser Camp war das circa 60km entfernte Bape Camp und da wir nicht zu spät unser Lager aufschlagen wollten, rollten wir weiter nach Norden.

Super grün nachdem Regen

Es war brütend heiß (40Grad), die Sonne stand über uns, wir waren im tiefen Sand unterwegs und ich bemerkte, dass die Motortemperatur leicht angestiegen war (das macht ToYo sonst nie!). Wir hatten von Val (Danke dafür Val) einen effektiven Tipp erzählt bekommen, aber es ist auch ein schrecklich heißer Tipp – man solle die Heizung auf Maximal stellen, damit die heiße Motorluft durch die Lüftung weggezogen und kühlt damit den Motor. Wir zerflossen im Auto, aber die Motortemperatur normalisierte sich (Reifendruck weiter absenken hat auch mitgeholfen). Im Camp angekommen (eine Feuerstelle unter einem Baum – mehr nicht) beschlossen wir, dass wir unbedingt duschen müssen.

Ein Blick immer in den Busch

Tony machte das Feuer für unseren Braai und ich begann zu duschen, aber immer mit Blick in die Kalahari, denn wir hatten viele Löwenspuren auf der sandigen Straße gesehen. 

Zum Essen gab es Ziegen-„Filet“. Im Supermarkt in Tsabong gab es eine sehr überschaubare Fleischauswahl, so beschloss ich, dass wir etwas Neues ausprobieren müssen. Tony war sehr skeptisch und so wurde auch ich zum Ziegengrillmeister ernannt.

Ziege mit Grillgemüse

Unser Resümee zu Ziege, kann man machen – Zwiebel und Senf helfen aber 😉

Jetzt müssen wir mal langsam Klartext reden. Sicherlich ist dem ein oder anderen aufgefallen, dass wild campen keine Toilette bedeutet, deshalb hat man einen Spaten. Am Morgen wollte ich also mal testen, ob der Spaten noch funktioniert🫣 und entfernte mich circa 10m vom Auto – plötzlich ein tiefen lautes Knurren sehr nah – ich rannte um mein Leben. Wir sahen nichts, so probierte ich die andere Seite, doch wieder! Sind wir mal ganz realistisch: es war groß, kein Tier was vor mir flüchtet – da bleibt nur Leopard oder Löwe.

Nun aber schnell weg hier, denn auch heute lag eine weite Strecke durch die Central Kalahari vor uns. Die Strecke war tiefsandig und sehr zugewachsen, teilweise ging der Weg schnurgerade bis zum Horizont.

Road-Frühstück

Nachdem Frühstück übernahm Tony wieder das Steuer. Er hatte eine andere Taktik als ich. Er meinte, dass er eher „über die Hindernisse fliegen wolle“ – nach einigen Kilometern fragte er mich, ob ich auch dieses Donnergrollen höre. Ich war verwundert, was nun mit ihm los ist. Plötzlich lehnte er sich aus dem Fenster und wies auch mich an meine Reifenseite zu kontrollieren. Ich schaute auch und hinten rechts hörte ich nur „pff-pff-pff“ bei jeder Umdrehung und wir saßen auf der Felge. Erste Handlung Mechanikerbier öffnen und Ausschau nach Löwen halten. 

Das war der neue Reifen – immer hinten rechts 🫣

Unser erster Platten (natürlich war es unser neuer Reifen) – natürlich in der Mittagssonne mitten in der Kalahari. Positiv war, dass der Cut so groß war, das man ihn ohne Suchen erkannte und ein Flickversuch an der Reifenaußenwand nicht sinnvoll war. Unser Ersatzreifen befindet sich in der Dachbox. Wir wurden bereits öfters gefragt, wie wir den Reifen wechseln, wenn wir nur zu zweit sind – unsere Antwort war „darüber machen wir uns Gedanken, wenn es soweit sein sollte“. 

Fazit – machbar und nur einer halt eine Beule am Kopf davon getragen 😉

Wir probieren uns noch aus mit der richtigen Technik

Wir schafften es und es interessierte zum Glück auch kein Raubtier, was wir da anstellten. Und dann wollten wir nur noch ins Camp. Hier versuchten wir mit unserem Reifenflickset den Reifen notdürftig zu flicken, da noch ein beträchtliches Stück wilde Kalahari vor uns lag. Normalerweise stopft man ein Gummi-Klebe-Stift in das vorher aufgebohrte Loch. Das war bei unserem großen Loch nicht nötig und wir quetschten gleich 4! Flickstifte in das Loch. 

Verzweifelter Bastelversuch

Aktuell hält er 2,5 Bar ohne Last.

Kuhantilopen beim abendlichen Drink

Den Sonnenuntergang schauten wir am Wasserloch. Hier gesellten sich noch eine Herde Kuhantilopen, Kudus und zwei Elefantenbullen zu uns.

Na entdeckt ihr den Elefanten?

Als es dunkel wurde bemerkten wir in der Ferne ein aufziehendes Gewitter. Es zog immer weiter zu uns ran und in der Nacht war es dann über uns. Es donnerte zeitweise so arg, dass es in ToYo wackelte und es kamen dicke Regentropfen runter. 

Am nächsten Morgen ging es weiter nach Norden und hier stand noch ordentlich Wasser in den Pfannen. Tony hatte ordentlich Spaß daran durch die fraglich tiefen Pfützen zu fahren. In der einem entdeckten wir sogar einen Bullfrog. 

Was hat er sich gefreut…noch

Erinnert ihr euch noch an unseren letzten Aufenthalt in der Kalahari?! Nicht? Ich schon, da hatten wir uns noch genau in dieser Piper Pan festgefahren und brauchten 4h um uns zu befreien. Ich musste schon etwas die Stimme erheben um Tony abzuhalten „nur mal zu gucken“ wie unsere Schicksalsstelle jetzt so aussieht.

Bullfrog – ich mag Frösche einfach nicht

Stattdessen solle er sich mit Löffelhunden und Antilopen begnügen.

Fauler Löffelhund
Wie kann man so schön sein

Ich konnte seine Aufmerksamkeit dann noch kurz für das Ansetzten des Brotteiges (sollte unser erster alleiniger Brotbackversuch werden) gewinnen.

Erster Knetversuch in der neuen Schüssel ohne Hände mehlig zu machen 🤓

Auch war mir heute das ganze Fahren und noch Tieren Ausschau halten etwas viel und ich drängte, dass wir doch in unser Camp fahren können. Doch Tony wollte unbedingt noch eine Runde um die Deception Pan drehen (war ich auch der Überzeugung, dass Katzen nie gern im Nassen liegen). Wir schafften es bis kurz hinter dem Viewpoint (ich betonte wiederholt, ob es nicht genüge und wir umdrehen können, sieht es nicht noch sehr nass aus). Er fuhr weiter und dann passierte es wieder – wir steckten im Schlamm fest. 

Da war es passiert

Untersetzung rein – nichts, beider Sperren rein – nichts. Ich wechselte direkt in den Bergschuh und bewaffnete mich mit dem Spaten und versuchte unser Lochkante zu entfernen, doch selbst ich sank bis über die Knöchel in den Schlamm. Trotzdem waren wir motiviert es diesmal „schnell“ rauszuschaffen, da unser Differential diesmal noch frei war. Wir entschieden, dass wir hier rückwärts raus müssen, da es nach vorn nur genauso schlammig war und damit war für Tony auch die Lösung uns mit unserer Winde rauszuziehen keine Option – die ist ja schließlich vorn angebaut.

Unser nächster Bergeversuch waren die Sandbleche – nichts.

Scheiß Sandbleche

Nächster Bergeversuch – unser Exhaust Jack.  Eine Art Ballon, der mit den Auspuff Abgasen aufgepumpt wird um das Auto anzuheben – ToYo hob sich an, aber dann rutschte dieser doofe Sack ständig im Schlamm weg.

Ich fragte Tony, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, dass wir irgendwie die Winde umlenken können, doch er meinte wie sollte das gehen?!

Er begann weiter wie ein Besessener zu graben und nachdem er komplett eingeschlammt war (auch an Stellen, wo die Sonne nie scheint) hatte er sich komplett aufgegeben und meinte „Spatz ich tauche jetzt unters Auto“ und war weg.

Da wusste ich, dass wir hier übernachten werden

Die Sonne begann sich zu senken und ich fragte erneut ob wir nicht einfach die Winde unter dem Auto durchgezogen werden kann, denn es stand ein Okay-Baum genau hinter uns. „Nein, das darf man nicht, weil es das Windenseil beschädigen könnte“. Wir mussten einsehen, dass wir die Nacht hier im Schlammloch verbringen werden. Vor Sonnenuntergang versuchten wir Tony noch hinter dem Auto „abzukärchern“. Es war die ganze Zeit gute Stimmung, denn es wir hatten genug Diesel, Wasser und Bier. Ich kochte zum Dinner Pilzrisotto (okay aus der Verpackung), wir tranken dazu Weißwein und machten uns neue Bergeideen.

Nach der Dusche durfte er zurück ins Auto

Hat uns nicht mal jemand erklärt, dass wenn kein Baum zum Rauswinden da ist, man den Ersatzreifen eingraben soll und sich an ihm auszieht? Tony war überzeugt mit einer SOS Nachricht und unseren Koordinaten die Drohne morgen früh losfliegen zu lassen. 

Ob oder wie wir aus dem Schlammloch herausgekommen sind – im nächsten Blog, aber eins steht fest – Central Kalahari, never again!

Eure Schlammbewohner 

Tony&Juli

Goodbye South Africa – we will miss you – Südafrika, Botswana

„Luucy – Luuucy” doch keine Hürde hin Sicht. Also versuchten wir unser Glück. Natürlich waren wir schon kurz danach vom Pfad abgekommen und kletterten durch das trockene Flussbett an der Felswand entlang.

Vom Weg angekommen

Wir versuchten mit der maps.me Karte und einem etwas unschlüssigen GPS Punkt zurück zum Pfad zu finden und stießen erst einmal auf einen Pool und nutzen ihn als Abkühlung.

Die Badehose hatte er nicht eingepackt

Wir holten die Drohne raus und flogen auf der Suche nachdem Pfad etwas herum und ihr werdet nicht glauben, wessen Jadginstinkt dadurch erneut angelockt wurde. Die treulose Lucy hatte es jetzt auf unsere Drohne abgesehen.

Lucy lauert auf unsere Drohne

Auf den Schreck ging es zurück in die Zivilisation nach Clanwilliam – dem Rooibos Städtchen. Wusstet ihr, dass 99% des weltweit konsumierten Rooibos von diesem Fleckchen stammen?! 

Doing yourself Tea Tasting

Hier ist wirklich alles mit Rooibos – Tee ;-), Café, Milchshake, Marmalade, Handcreme, Raumspray, Bartpflege (ach fällt euch eigentlich auf, dass Tony beim Moinvmeber mitmacht?!). 

Wir wollten noch einmal den Atlantik sehen und so ging zurück an die Küste von Lamberts Bay. Hier schlugen wir unser Camp am Meer auf und machten uns zum Dinner an den Hafen und genossen eine letzte Seafood Platte beim Sunset.

Wieder so lecker

Am nächsten Morgen wollte wir weiter an der Düne entlang nach Norden. Ein Local gab uns den Tipp, dass man um näher am Beach zu sein eine Privat Road nehmen kann. Manchmal stehe da ein Security Mann, aber den drückt man dann 20 Rand (1,1€) in die Hand und das Tor öffnet sich. So motiviert mit einer Bestechung in den Tag zu starten, rollten wir zum Tor. Es wurde sich noch fix eine Weste übergeworfen und dann ging das übliche Hin und Her los. Durchfahrt nur mit Genehmigung, wo kann ich denn diese Genehmigung bekommen? Ja das wisse er nicht. Wie können wir denn das Problem lösen (mit 20 Rand wedelnd)? Wies er uns doch wirklich ab, meinte aber, dass wenn wir noch 20Rand drauflegen, es ginge 😉

Dünenweg hat sich gelohnt

Ich bin trotzdem ganz stolz auf uns, die Inflation macht auch vor den Bestechungsgeldern nicht halt #TIA

Und die Strecke lohnte sich. Wir waren ganz allein und es ging an der Düne entlang auf der Suche nach einem guten Frühstücksspot. Plötzlich wurde ToYo immer langsamer – gruben wir uns doch etwas in den Sand ein – wir hatten noch zu viel Luft auf den Reifen.

Unser Stehtisch war heute sehr niedrig eher ein Sitztisch

Wir nutzten den Stop für einen Strandspaziergang und die Gegend etwas zu erkunden.

Mal wieder allein in den Dünen

Und wir musste etwas Zeit schinden, denn der nächste Kulturstop war die Fryers Winery, die niedrigste gelegene Winery auf der Südhalbkugel.

Die etwas andere Winery

Hier wird in deiner verlassenen Fischfabrik Wein gemacht – ich weiß nicht, ob wir uns es eingebildet haben, weil man so auf das Meer schaute bei der Verkostung, aber man hat das Gefühl, dass man die Meeresminerale heraus schmeckt, oder es war der Octopus den wir dazu gegessen haben 😉

Aber schmecken tut er auch

So mit guten Weinen beladen waren wir bereit den Weg Richtung Botswana anzutreten. Für die Nacht hatte ich uns das Star Wors Camp herausgesucht. Schon an der Straße säumten Storm … Helme den Zaun der Farm. Der Besitzer ist ein begeisterter Star Wars Fan und so campierten wir auf der Campsite Yoda. Achso und Wors bedeutet in Afrikaans Bratwürstchen – ja der Herr sah genauso aus, wie ihr ihn euch jetzt vorstellt 😉

Star Wors Camp

Zusätzlich gab es noch einen Jacuzzi, ganz urig mit einem open fire angeheizt. So machte sich Tony an das Feuer und lies die „Wanne“ ein. Es dauerte zwar eine Weile bis es losgehen konnte, doch pünktlich zum Sonnenuntergang saßen wir im Jacuzzi und zur Zeitüberbrückung hatten wir über diesem Feuer noch schnell unsere Toastschnitten angeröstet 😉

Jacuzzi beim Sunset

Wir empfanden es als warm, aber nicht heiß und ich machte mir direkt Gedanken, wie ich es hier jemals wieder rausschaffen soll, da es draußen etwas windig war – vielleicht waren wir nämlich doch etwas zeitig eingestiegen, wir öffneten die Feuerlucke und so brachten wir das Wasser fast zum Kochen und wir waren über drei Stunden im Wasser.

Bis Mond und Sterne aufgegangen waren

So sauber ging es dann nur noch schnell ins Bett, denn am nächsten Morgen stand ein halber Fahrtag an – es ging weiter in den Norden. Die Strecke ging fast 200km gerade durch die Einöde zu den Augrabies Wasserfällen Nahe der namibischen und botswanischen Grenze. 

Augrabies Wasserfälle

Sie werden auch als kleine Schwester der Victoria Falls beschrieben – naja uns kam dieser Vergleich in der Trockenzeit nicht direkt. Da wir erst am Nachmittag im Nationalpark ankommen, beschlossen wir auch hier zu schlafen, so konnten wir als die Sonne nicht mehr ganz so hoch stand noch den Gorge Trail machen.

Gorge Trail

Es ging entlang der Schlucht und natürlich stoppte uns auch kein “Stop, weitergehen verboten”-Schild und wir kletterten bis zur letzten Schluchtspitze vor.

Weitergehen verboten….ups…

Waren wir ja schließlich gut vorbereitet und hatten einen Schuh an 😉 Begleitet wurden wir von unzähligen kleinen süßen Klippspringern.

Aber geschafft

Nachdem wir in der Nacht nur Besuch von Pavianen und Green Velvet Äffchen hatten, ging es früh morgens auf Game Drive, da hier nichts wirklich gefährliches wohnt, kann man auch entspannt aussteigen und die Gegend erkunden. 

Game Drive mit Giraffensichtung

Wir erspähten direkt eine kleine Giraffenherde, die auch alle etwas verwundert von diesem zeitigen Besuch waren.

So cool

Obwohl wir allein unterwegs waren, wollte Tony mal wieder den Abzweig zur 4x4Strecke durch den Park nehmen, dass man eigentlich nur mit zwei Autos fahren soll, aber so etwas interessiert uns ja schon lange nicht mehr.

Deep sand drive

Die Strecke war ganz cool – es ging durch ein trockenes sandiges Flussbett an steilen Felswänden entlang und wir entdeckten den ein anderen Klippspringer.

Doch dann war es langsam Zeit weiterzufahren und des ging zum Border Crossing immer ein etwas angespannter Moment, da man nie weiß, welche dubiosen Zettel man vorzeigen soll oder ob es Diskussionen gibt, da wir dieses Jahr schon einmal in Botswana waren.

Was eben so eine afrikanische Grenze ist

Ein zahnloser aber motivierter Polizist nahm sich unser noch auf der südafrikanischen Seite an und stellte ein Passierzettel (wir waren die einzigen und die Grenze ist ein besserer Ziegenzaun), dann problemlos aus stempeln und dann erwartete er uns zur Fahrzeugkontrolle (ups haben wir vielleicht etwas Bier und Wein zu viel an Bord?). Als er einen Blick in ToYo warf, setzte ich mich direkt auf unser Alkohollager und lenkte ihn mit unserer Küchenspüle ab, hatte er noch nie gesehen, sodass keine weiteren Fragen gestellt wurden. 

Auf nach Botswana – hier mussten wir zur Eindämmung der Maul- und Klauenseuche mit unseren Schlappen durch eine siffige Desinfektionswanne laufen und ToYos “Schuhe” wurden abgesprüht und in dieser Zeit hatten wir schon unser 30 Tage Visa eingestempelt bekommen – “you can come, when ever you want”.

Unser erstes Ziel in Bots war das Modisa Wildlife Project von unseren Freunden Val&Sarah (ihr erinnert euch sicher – dieser Typ, der seine Löwin Sirga von Hand aufgezogen hat).

Wir durften wieder Teil ihres Lebens werden und so stand direkt die Jagd eines Eland (größte afrikanische Antilope) an und jede Jagd beginnt mit einem Game Drive und der Suche der Tiere, diese Zeit vertrieben wir uns jedoch mit Schnattern. 

Wir fanden die Elandherde und der erste Schuss traf. 

Eland erlegt, nun muss es noch auf die Ladefläche

Zurück im Camp wurde das Tier fachmännisch von den Jungs auseinander genommen und ich durfte ganz interessiert zuschauen und habe sogar ein paar Blutspritzer abbekommen.

Es war alles da, wo es hingehört hat

Am Abend kochten wir gemeinsam und dann gab es überraschend noch etwas Besuch in der Bush Küche, eine Leopardendame stillte ihren Durst an der Vogeltränke und machte sich dann über die Elandreste her. 

Good Evening Miss Leopard

Was für ein Start so erfüllt gingen wir schlafen. Am nächsten Morgen schauten wir um ToYo herum und fanden das….

Von Löwen umzingelt

WAAAAAAS? Löwenspuren keine 5m um ToYo herum und wir haben nichts mitbekommen. 

Wir machten uns mit den beiden auf Löwensuche aber fanden nur die Überreste des gerissenen Eland. Verraten wurde die Jagdstelle durch die circa 50 Geier, die am Himmel kreisten und sich über die Reste hermachten.

Wir standen nicht auf ihrem Speiseplan

Die Nacht verbrachten wir am Wasserloch an der Düne. Wir entschieden uns unten mit offener Hecktür zu schlafen bzw Wache zu halten um mehr zu entdecken. Alle waren sich sicher, dass kein Tier ins Auto kommen wird. Ich wollte, dass wenigstens unser Fliegennetz für die Hecktür uns vor Insekten schützt, doch aus adamseitiger Faulheitsgründen wurde es wegrationalisiert.

Auf dem Weg zum Wasserloch

Ich sollte die erste Wache übernehmen, aber habt ihr schonmal vom Bett mit kuscheliger Decke ins Dunkle geschaut, da werden die Augen schnell sehr schwer. Doch dann schreckte ich auf – es war ein Tier in ToYo. Ich weckte Tony und er meinte nur, dass ich mich beruhigen solle, dass sei nur ein Insekt was von außen an unser Dachzelt fliegt. “Ähm nein, dass ist ein Vogel hier drin! Und ich hoffe nur, dass er in seiner Todesangst nur deine Bettseite einstuhlt (ja ich habe ein anderes Wort benutzt)”. Ich leuchtete mit dem Handylicht und jetzt glaubte auch Tony, dass ein Vogel im Auto ist. Wir geleiteten ihn durch die Dachluke wieder ins Freie.

Das war zum Glück nicht unsere einzige nächtliche Tiersichtung. Wir beobachteten ein Orxy, Schakale und endlich eine Braune Hyäne.

Endlich eine braune Hyäne gesichtet

Am Morgen gaben wir noch nicht auf und lagen weiter auf der Lauer.

Auf der Lauer

Und wurden mit einer erfolgreichen Jagdszene eines Falken, der eine Taube erwischte, belohnt. Auch hatten wir Zuschauer aus der Luft Val&Sarah flogen mit der kleinen Maschine das Gelände ab um zu schauen, dass der Zaun okay ist und es allen gut geht.

Wir wurden entdeckt

Am nächsten Morgen durften abwechselnd Tony und ich mit Val über das Gebiet fliegen, denn wir wollten immer noch die Löwen finden.

Morgenstunde über der Farm

Ob wir die Löwen gefunden haben oder wir einfach durchgeflogen sind, erfahrt ihr natürlich im nächsten Blog.

Eure Copiloten 

Tony&Juli 

Wiedervereint mit ToYo – Südafrika

Findet ihr nicht auch, dass es ziemlich ruhig um ToYo geworden ist? Wir hatten vor unserem Rückflug im März mit einer Toyota Landcruiser Werkstatt eine Service Maßnahme (ein bisschen Wellness nach all der Anstrengung, die er mit uns hatte) und kleine Reparaturen (war doch zum Beispiel unter Außenspiegel verloren gegangen) vereinbart. Terminiert war es für die Zeit in der wir zuhause sind, dass wir dann direkt wieder starten können. Hatten wir da nicht einen tollen Plan?!

  1. Termin Mai -> Wurde wegen Covid von der Werkstatt verschoben
  2. Termin Juli -> ToYo wurde nicht, wie vereinbart, abgeholt und niemand reagierte auf unsere Mail.
  3. Dann wurde er ohne Rücksprache von der Lodge abgeholt – okay? Wieder reagierte man nicht auf unsere Mails – erste Verunsicherung machte sich bei mir breit. Dann nach 10! Wochen gab es eine erste Bestandsaufnahme, die dann auch telefonisch mit dem Mechaniker besprochen wurde. Verhaltene Hoffnung kam zurück. Tony ehrlich wie er ist, gab der Werkstatt unser wirkliches Ankunftsdatum (ich hätte ihnen eine Woche eher als Deadline gegeben) und so kam es wie es kommen musste, als wir bereits in Doha am Flughafen saßen, gab es eine Nachricht, dass ToYo nicht fertig wird, weil der Strom ausgefallen war – Load Sheding (ganz überraschend). Wir antworteten nur, dass sie noch 8h Zeit hätten und wir dann ToYo direkt vom Flughafen abholen kommen, weil er ja auch unsere Unterkunft ist. 
Es ist und bleibt mein Lieblingsflughafen

So landeten wir nach einem traumhaften Landeanflug mit Blick auf den Tafelberg in Kapstadt, holten uns eine südafrikanische SIM Card und die Nachricht der Werkstatt war „DONE“ – na geht doch!

So sehen glückliche Kinder aus

Wir fuhren motiviert los und bereits nach 10 Minuten begann die Starterbatterie zu alarmieren – wie jetzt? Leer? Eine neue Batterie? Wir drehten direkt um und ich stellte mich bereits auf eine Nacht in der Werkstatt ein. Etwas angenervt und übermüdet nahm man sich unser zum Glück direkt an und stellte fest, dass nur ein Kabel zur Ladeanzeige der Batterie nicht wieder richtig angeklemmt wurde. Na dann schauen wir mal was noch so alles „vergessen“ wurde…

Auf den Schreck rollten wir nach Stellenbosch (hier stand ToYo bei unserem Retter Hardy im Oranje Guesthouse ( https://www.orange-ville.com/ )und kehrten bei einem Wine Tasting ein um erstmal anzukommen.

Erst nach einem Wine Tasting ist man wirklich angekommen

Doch die Vernunft versuchte zu siegen und nach einem Tasting rollten wir zur Lodge und machten „Frühjahrsputz“, dieses Auto hat wirklich Rillen und Ritzen das glaubt man gar nicht.

Ohne Bestechung und ohne langes Warten

Wer denkt nun kann es losgehen, weit gefehlt, stand uns noch ein bürokratischer Akt bevor. Unser Carnet de Passage (Reisepass für ToYo, dass wir keinen Einfuhrzoll entrichten müssen aber immer nur ein Jahr gültig und ausgestellt vom ADAC) war im September abgelaufen und wir hätten die Zollunion (Südafrika, Botswana, Namibia) eigentlich verlassen müssen. Es gibt da aber so eine kleine Grauzone, die wohl unter Covid gut funktionierte um mit einem „Letter of Substitution“ Schreiben eine Ausnahmeregelung zu erhalten – also haben wir uns diesen Zettel „organisiert“ und sind pünktlich zu 8 Uhr zum Zoll im Hafen von Kapstadt gefahren und zeigten all unsere Papiere der ersten Dame im Office – erst verdutzte Blicke, dann suchende Blicke, wer denn dafür heute zuständig ist. Personen kamen und verschwanden wieder und dann kam ein Officer, der den Eindruck erweckte so ein Carnet de Passage schon einmal gesehen zu haben. Er wollte sogar ToYo sehen und die Fahrgestellnummer und Motornummer vergleichen – Fahrgestell war noch leicht zugänglich, aber nach einem Blick in unseren verbauten Motorraum glaubte er uns einfach und verschwand wieder. 15 Minuten vergangen (ich bereute, dass ich nicht etwas „Harmoniegeld“ zur Motivation ins Carnet gelegt habe) doch er überreichte uns ein ausgefülltes Carnet und wir durften fahren. WOW – Läuft bei uns…

Überrascht nicht auf größere Probleme der afrikanischen Behörden zu stoßen ging es auf den Signal Hill um die schönste Aussicht auf Kapstadt zu genießen.

Signal Hill perfekt für das erste Frühstück zurück

Leider konnte ich Tony nicht motivieren, nochmal „schnell“ den Tafelberg zu besteigen. So war unser neues Ziel unsere deutschen Freunde bei Kapstadt zu besuchen, wenn man es schon nicht in Deutschland schafft, dann ja wohl hier. 

Strand ist auch noch da

Erinnert ihr euch noch, dass wir unseren rechten Hinterreifen bereits zweimal geflickt hatten? Der zweite Defekt ist an der Seite des Reifens (falls ihr wie ich kein Reifenexperte seid, dass ist der anfällige Bereich auch für einen off-road Reifen) hat immer etwas Luft verloren und ließ sich auch nicht besser reparieren. So musste ein neuer „Schuh“ für ToYo her. 

Unser Ersatzreifen und der Gekaufte sind auf die Hinterachse gekommen und der alte intakte aufs Dach

Nächstes Projekt war die Weinvorräte in ToYo aufzufüllen und so probierten wir uns von Weingut zu Weingut. Wir waren recht erfolgreich und die Vorräte füllten sich schnell.

Was getan werden muss, muss getan werden

Nach all dieser Aufregung der ersten beide Tage suchten wir uns einen Strand an der Westküste und genossen den Sonnenuntergang.

Windiger Sunset, aber mit Rum Cola geht alles

So erholt konnte es am nächsten Tag in den West Coast Marine Nationalpark gehen – besonders Merkmal ist eine langgezogene Lagune. Hier hatten wir landeinwärts das Gefühl zurück am Indischen Ozean zu sein und auf der anderen Seite wehte uns eine kühle Atlantikbrise um die Nase.

Ruhige Lagune
Stürmische Atlantik

Natürlich lockte uns die wilde Seite und wir machen einen 4km langen Strandspaziergang – in meiner Karte stand etwas von einem Schiffswrack, dieses fanden wir leider nicht, aber wir überraschten einige Antilopen in den Dünen. Die hatten wohl nicht mit Besuch gerechnet.

In der Lagune tummelten sich noch eine Vielzahl von Vögeln – darunter auch Flamingos. Memo an mich – mein Rentnerhobby wird Vogelbeobachtung (Ich werde Twitcher 🤪).

Nach all der frischen Luft musste eine Stärkung her und die fanden wir im Strandloper Restaurant – mega Konzept – man hat 12:30 Uhr zu erscheinen, wird mit „Darling“ von der Chefin begrüßt, es wird in einer open air Küche ein 10 Gänge Seafood Buffet vorbereitet und man bringt seine Getränke selbst mit. 

Ich liebe diese Wettervorhersage 🤪

Die Südafrikaner fielen mit ihren Kühlboxen ein, wir erstmal schüchtern mit einer Flasche Weißwein im Rucksack, aber zum Glück parkte ToYo ja direkt vor der Tür und der Kühlschrank war nach den Weinverkostungen gut ausgestattet.

Fisch mit Fisch

Wir schlugen uns weiter die Küste entlang. Ziel war nun das Dörfchen Paternoster mit dem Cape Columbine. Es erwartete uns ein einsames Cape und zum Glück recht windstill. Tony meinte unbedingt unser „Lager“ circa 50 Meter von ToYo aufschlagen zu müssen, weil da der Stein so schön war und er den besten Blick auf den Sonnenuntergang hatte – ja mir hätte es auch gefallen, wenn ich da wie ein Alter Seebär aufs Meer blicke und nicht wie ich alles hin und her schleppen muss – der Sundowner bereitet sich nämlich nicht von selbst 🤪

Einsame Nachtlager finden – können wir!

Weiter ging es am nächsten Morgen durch die Dünen. Und da zeigte sich ein bekanntes Tony Defizit – er sieht einfach keine Schlangen! Es war eine circa 1,5m (wirklich!) schwarze dickliche (der Schlangenratgeber sagt dazu bullig), die direkt! vor uns auf der Straße befand und sich natürlich auch erschrocken hatte. 

Oh oh Schlange!

Ich rief „Achtung Schlange“, wollte ja auch nicht, dass wir sie überfahren und Tony nur so „Wo?“. Meine erste Sorge war, dass es eine schwarze Mamba war, aber meine Recherche ergab Mole Snake oder in Maulwurfnatter – nicht giftig.

Nur Flip Flip Spuren von Tony

Trotzdem wurde mit etwas Abstand und einem wachsamen Blick meinerseits (mit Tony wären wir verloren) in der Düne gefrühstückt. Unser eigentliches Ziel war nämlich das Vasco da Gama Denkmal. Sicher erinnert sich der ein oder andere an meine Begeisterung für alte Seefahrer. Hier erreichte am 4. November 1497 die Flotte unter Vasco da Gama die Bucht von Sankt Helena und sein nächster Stop war das Kap der Guten Hoffnung. Auf der weiteren Reise entdeckte er somit als erster Europäer den Seeweg um Afrika nach Indien für die portugiesische Krone.

Vasco da Gama Denkmal

Puh das war jetzt aber viel Seeluft, sodass wir uns erstmal ins Landesinnere schlugen – unser Ziel waren die Cederberge – mit vielen spektakulären Ausblicken über die Pässe erreichten wir unsere Campsite und grillen unser Sirlon Steak.

Er hat Feuer gemacht – mit Feueranzünder und Plasmafeuerzeug🫣🤪

So gestärkt ging es am nächsten Tag zur Erkundung des Cederberg Plateaus – unterbrochen wurde diese circa 180km lange Tour von einem kleinen aber schönen 5km Hike.

Auf zum Hike

Der Weg führte uns durch unterschiedliche Steinformationen und weiten Blicken über die Ebene.

Bizarre Felsen erklettert

Nur die Tierwelt machte sich etwas rar (angeblich sei es hier das Leopardengebiet), sodass ich aber eine andere Passion für mich entdeckte.

Die etwas andere Tierbestimmung

Tierbestimmung anhand des Poo – beziehungsweise das etwas andere Spurenlesen.

Meine Poobilder mussten durch Internetrecherche verifiziert werden und so spielte es uns in die Karten, dass der nächste Stopp die Cederberg Winery war – natürlich stoppten wir hier nur aus Recherchezwecken.

Was getan werden muss, muss getan werden

Regelrecht nötigen musste man uns zum Wine Tasting. Wie es dann auch noch die ein oder andere Flasche Wein in ToYo geschafft hat, bleibt ein Rätsel.

Die Rangerin warnte uns vor unser geplanten Route, da ein Stück „really bad road“ sei – naja die Dame war wohl noch nicht in Lesoto, da kann sie sich mal „really bad road“ anschauen – ToYo meisterte es ohne Allrad und Untersetzung. 

Unser Nachtlager schlugen wir an einer Campsite an einer kleinen Schlucht auf. Der Besitzer war im Urlaub und so passte ein älterer Herr mit seinem Hund Lucy auf. Er beschloss auch mit uns direkt zur Schlucht zu gehen und zeigte uns mögliche Badestellen. 

Nachmittagskletterei am Gorge

Dann stießen wir auf einen Gamezaun – er schickte uns weiter, auf der anderen Seite gäbe es nur „kleines Getier“, also keine Löwen oder so.

Werden schon keine Löwen hier wohnen

Gutgläubig kletterten wir hinüber und erkundeten weiter. Tony suchte nur einen Platz wo man in die Schlucht ins Wasser springen könnte – habe ich verboten!

Am nächsten Morgen schickte uns der Herr wieder auf eine Wanderung und wir sollen seine Hündin Lucy mitnehmen. Sie kenne den Weg vorbei an den Höhlenmalereien der San, zu den Badestellen und so stiefelten wir der Hündin hinterher, dass ging auch erstaunlich gut.

Lucy hat und zu den Höhlenmalereien der San geführt

Bis dann ein Klippschliefer den Weg kreuzte und Lucy ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Jagd wendete – und weg war sie! Ob wir auch ohne Lucy den Weg finden oder an der Felswand verschollen sind, erfahrt ihr, genau im nächsten Blog. 

Eure Hundestaffel 

Tony&Juli

Das Wetterglück hat uns verlassen – La Réunion (Frankreich)

Natürlich ging es nach La Réunion nur 40 Minuten entfernt – wir landeten in Frankreich – kein Einreisestempel! Nett aber bestimmt wurde man darauf hingewiesen, man sollte doch jetzt die Maske absetzen und das Lenkrad im Auto war auch wieder auf der „richtigen“ Seite.

Und schon rollten wir an der Ostküste entlang. In alter Tradition mussten richtig ankommen und so ergab es sich, dass an einem Hindutempel ein kleines Bistro war.

Bier mit einen Dodo schmeckt gleich besser
Hindutempel leider geschlossen

So gestärkt ging es weiter und es ging entlang der neusten Lavafelder, denn wir befinden uns auf einem der aktivsten Vulkane der Welt (seit 1950 gab es hier 47 Eruptionen).

So waren wir an der Notre Dame des Laves – hier drang 1977 bei dem Ausbruch die Lava bis durch das Portal in die Kirche, kam aber dann zum stehen – göttlicher Beistand? Ein Wunder? Wer weiß…

War schon knapp

Die Straßenabschnitte heißen hier auch nur nach den Ausbruchsjahren – 2004, 2007, … und der letzte April 2021.

Lavafeld von 2007

Auch ist die Küstenlinie sehr spannend und so unterschiedlich zu Mauritius.

Raue Basaltküste

Viele haben uns vor La Réunion gewarnt, weil hier die größten Bullen- und Tigerhai-Populationen leben.

Ähm…hier wollen wir tauchen

Und dann gleich am ersten Strand eine Haiwarnung. Meine Recherche ergab, dass es in an der Westküste haigesicherte Strände gibt.

So genügte uns für den ersten Tag diese sicheren Steilküsten und wir beobachteten die Wellen. Dabei vergaßen wir irgendwie die Zeit und so blieb uns nachdem Sunset nur noch der Supermarkt, wo wir uns mit Baguette, Brie und Dodo Bier eindeckten und verbrachten den Abend in unserer Villa mit Bergblick. 

Abendstimmung in der Villa

Am nächsten Tag erkundeten wir die Wasserfälle der in Insel. Leider konnten wir am Grand Galet nicht zum Canyoning und wir mussten feststellen, dass hier nicht alle auf Cramme-Adam-Reisen warten. 

Wäre schon cool gewesen, sich hier abzuseilen

So kauften wir uns aus Trotz allerhand Süßkram am Straßenrand – Bananenbrot, Manioktörtchen, Samosas und etwas ohne aussprechbaren Namen. Um diese Unmengen an Kalorien zu rechtfertigen suchten wir uns einen schönes Plätzchen, dass natürlich 200 Höhenmeter entfernt war, aber der Blick hat sich gelohnt. 

Törtchen schon verdrückt

Mein größter Wunsch war die Kraterwanderung am Piton de la Fournaise (dieser aktive Vulkan) und so hatte ich uns ein kleines Zimmer im Dorf vor dem Vulkan reserviert und als Einstimmung hatte ich das Vulkanmuseum auf den Plan gesetzt. 

So ist La Réunion entstanden

Ihr kennt mich, ich finde wirklich auf jeder tropischen Insel die nerdigste Aktivität. Ich konnte mich aber trennen und wir schafften es gerade noch zum Sunset über den Wolken.

Sunset über den Wolken

Habe ich erwähnt, dass wir auf fast 3000HM sind und es doch etwas frisch ist.

Wir schliefen super gut in der Höhe und als um 5Uhr der Wecker klingelte, regnete es in Strömen. Ich hoffte, dass es vielleicht in einer Stunde wolkenfrei ist und so trösteten wir uns bis 9Uhr, aber es wurde nicht besser und auch keine Aussicht auf Besserung. 

Tony war so lieb und ist trotzdem mit mir in den Krater gefahren.

Meine Stimmung war genauso verregnet

Wir haben Null-Komma-Nichts gesehen. Wir konnten uns es auch nicht schön reden, dass es mystisch ist, es war einfach nur eine dicke Regenwolke.

So war meine Erwartung, danke für das schöne Bild von unserem Freund aus Guadeloupe

Traurig musste ich einsehen, dass es einfach nicht sein sollte und so flüchteten wir an die Küste in ein schönes Hotel direkt am Meer. 

Ich traute mich nicht mehr in die Wetter-App zu schauen, aber als ich provisorisch den Wecker auf 6Uhr stellte, erblickte ich einen wolkenfreien Himmel… noch mit Mond.

Mal was anderes…Monduntergang

Neuer Aktivitätspunkt und neuer Versuch mit dem Vulkan – es ging die Straße der 200 Kurven nach Cilaos (nichts für schwache Mägen). 

Ausschnitt der Route

Tony war für die Route zuständig – mir wurde eine 3,5km Wanderung über 3,5h mit 900Höhenmetern vorgeschlagen – ich habe es nicht bis zum Ende durchdacht, aber als die ersten steilen Schritte in meine Waden zogen, ahnte ich was auf mich zukommt.

Schon von Parkplatz sah es gut aus

Starttemperatur war 9° Celsius – aber schon nach der ersten Steigung warfen wir eine Zwiebelschicht nach der anderen ab. Wir hatten nur 1,5l Wasser und so habe ich Trinkpausen streng nach Höhenmetern eingeplant. 

Nach 5km waren wir auf dem Col du Taïbit, haben in zwei Täler schauen können und konnten endlich frühstücken.

Blick in zwei Täler

So gestärkt konnten wir den Abstieg in Angriff nehmen und da passte es ganz gut, dass mitten im Dschungel eine kleine Einkehr mit Kokospudding und Tee zu finden war.

Tee und Kokospudding

Danach mussten wir die geschundenen Füße am schwarzen Lavestrand entspannen – und wir mussten auch noch ein Hotel für die Nacht raussuchen. So viel unsere Wahl auf das kleine Städtchen Saint Leu mit mehreren Tauchschulen.

Nein, dass sind nicht unsere dreckigen Wanderfüße

Erneut waren wir der Überzeugung, dass wir in die erste Tauchschule reinspazieren (kurz vor 18 Uhr) und man doch einen Tauchslot für den nächsten Tag für uns hat – sorry, fully booked.

Okay was nun? Tonys Stimmung war im Keller. Wir klagten der jungen Dame an der Rezeption unser Leid und sie versuchte ihr Glück und wir gingen erstmal was essen. Als wir zurückkamen, wedelte sie mit einem Post-it. Sie hatte einen Tauchgang um 8 Uhr direkt vor dem Hotel für uns ausgemacht – merci!

Top Tauchbedingungen

Es wird Zeit, dass wir über Unterschiede zwischen französischen und Rest-der-Welt-Tauchschulen reden. 

Hier fährt ein Auto vor und alle Tauchutensilien werden aus dem Auto gezaubert, man zieht sich am Steg um und auch auf Personalien / Tauchzertifikat oder Haftungszettelei wird verzichtet. 

Scheinbar qualifiziert man sich zum Tauchen, wenn man halbwegs seine Weste mit der Flasche zusammenbauen kann.

So ging es aufs Boot und ab ins Wasser – kurze Frage nach den Haien wurde beantwortet mit einem Lächeln und „Deshalb bist du ja als erstes im Wasser.“

Durch den Tunnel

Es war einer der besten Tauchgänge die wir hatten. Wir haben ganz mystisch einen Wal in der Ferne gehört, eine Schildkröte beobachtet, eine Seegurke entdeckt und sind durch wilde Lavabauwerke mit Tunneln geschwommen. 

Dann gab es noch einen Ottermoment. Nee wir haben keinen Otter gesehen, aber ich habe mich wie ein Otter gefüllt. Gegen Ende des Tauchgang brauchte ich mal wieder etwas mehr Gewicht. Der Guide steckte mir einen Stein in die Westentasche. Ich war also wie ein Otter, der seinen Lieblingsstein in der Bauchfalte versteckt. 

Post-Tauch-Haare

Wir machten am Nachmittag etwas ganz verrücktes für uns… Nichts! So waren wir dann aber für ein kreolisches Dinner fit.

Kreolisches Dinner

Den Abend ließen wir in einer berüchtigten Rum Bar ausklingen. Wir bestellten einen Ti Punch, in der wirklich kurzen Zeit der Zubereitung gab uns der Barkeeper zwei Bier aus (8% Alkohol versteht sich).

Rum mit Eis und Rohrzucker

Am nächsten Tag hatten wir einen Tauchslot bei einer anderen Tauchschule gefunden – Sebastian („keine Angst mein Auto ist schäbig, aber mein Boot ist fit“).  

Das Tauchcenter?!

Für Sebastian war es klar, dass wir (Tony und Ich) allein tauchen und wir uns dann wieder am Boot treffen. OMG was? Allein mit Tony? Er ist doch unter Wasser wie Dori aus Findet Nemo, wenn er einen anderen Fisch sieht, schwimmt er ihm hinterher und vergisst mich doch und schwups bin ich ein Hai Snack.

Es klappte überrascht gut. Keiner wurde gefressen, aber an unserer Kommunikation unter Wasser müssen wir noch etwas pfeilen. 

Eine Languste…entdeckt von mir

Nachdem Tauchgang schnappten wir uns ein Croissant und eine kleine Quiche und es ging zum Lavatunnel Bassin Bleu. 

Start der Tunnelerkundung

Yann begrüßte uns auf dem Parkplatz und schnallte uns ins Klettergeschirr (so recht wussten wir nicht was auf uns zukommt, da die ganzen Internetseiten immer nur auf französisch sind). Also wurde geklettert und die Knieschoner kamen direkt danach zum Einsatz. 

Es wurde eng

Als wir in der totalen Dunkelheit saßen, wies uns der Guide an, dass alle ihre Stirnlampen ausmachen sollen und wir die Dunkelheit auf uns wirken lassen sollten – wo ist es sonst schon total dunkel?

Mehr sorgen machte ich mir, dass ein der Schwalben ihre Echolotung nicht ganz im Griff hat und mir gleich auf dem Helm sitzt.

Riesige Schwalbennest

In dem Lavatunnel nisten Schwalben. Sie haben sich so an ihr Höhlenleben angepasst, dass ihre Beine zurückgebildet sind und falls sie auf den Boden fallen, sterben sie, da sie es vom Boden nicht schaffen aufzustehen und wieder loszufliegen.

Mal ganz genau gucken

Danach kletterten wir weiter in den Tunnel hinein bis wir in eine der größten Lavakammerhöhlen der Insel kamen – ein erstarrter Lavasee.

Ich könnte euch jetzt noch mit spannendem Geologiezeugs belästigen, Tony bremst mich jedoch aus.

Für mich ist das schon gute Körperspannung;-)

Am nächsten Tag hatte ich eine Wanderung am El Mäido herausgesucht – vielleicht gab es wieder eine schlechte Wandervorbereitung. Ich war von 2,5h Wanderung ausgegangen, doch das war nur One-Way!

Da zum rechten Gipfel müssen wir

So mussten heute die Kekse rationiert werden. Am Ende waren es 17 km und wieder 800 Höhenmeter.

Gerade noch vor den Wolken geschafft

Am Morgen taten uns ordentlich die Waden weh, aber ein Must-do-Hike war noch ausstehend – und so ging es zum Cap Noir. Die Gipfel waren heute in Wolken gehüllt, aber das machte es nicht weniger schön und diesmal keine Verfehlungen in Länge oder Dauer.

Unser letzter Abend stand an und ich wollte nicht, dass wir irgendwo essen gehen. Wir holten uns ganz französisch ein Baguette, etwas Brie und eine Flasche Bordeaux – damit ging es zum Sonnenuntergang an den Strand.

Mehr braucht es nicht

Wir fanden einen tollen Platz und waren ganz allein.

Unsere Dinnerhöhle

Am Sonntag hieß es ganz gemütlich zusammenpacken und wir rollten über die Hauptstadt Saint Denis zum Flughafen. Wir konnten die Finger nicht von einem letzten Eclaire und einem Törtchen lassen.

Nun ging es über Mauritius nach Paris und dann Berlin, hoffentlich schaffen es auch unsere Rucksäcke auch nach Hause.

Bis zum nächsten Abenteuer – jetzt heißt es erstmal Tauchausweise auspacken und BVG Karte wieder ins Portemonnaie packen.

Tony & Juli 

Unterwegs ohne ToYo, es fühlt sich wie Betrug an – Mauritius

Wir waren nun wirklich schon wieder sehr sehr lange im Lande. ToYo war sehr sehr weit weg, so musste ein Reiseziel her, dass ToYo-untauglich ist. Kleinere Inseln bieten sich da ja an, also buchte ich nach einer kurzen Recherche einen Flug nach Mauritius und La Réunion.

Lieber mit Sonnenbrille nachdem Nachdienst

Dann ging es natürlich nach dem Nachtdienst zum Flughafen und wir konnten mit unserer Reiseplanung beginnen. Ja wir waren mal wieder spät dran, aber hatten ja jetzt 11 Stunden Zeit.

Schnelle Fakten – Mauritius:

Fläche 2040 km² mitten im Indischen Ozean

Einwohnerzahl 1,3 Mio.

Vulkanischer Ursprung

Wappentier Dodo (leider ausgestorben wegen hungrigen europäischen Seefahrern)

Wir landeten morgens um 6 Uhr auf Mauritius, meisterten das Einreiseprocedere, warfen die Rucksäcke in unser Auto, wechselten auf dem Parkplatz in kurze Hose und fuhren einfach los.

Entlang der Ostküste

Wir fuhren an der Ostküste entlang und stoppten an jeder schönen Bucht, verkosteten erstes Street Food und lokale Brauereierzeugnisse. Schon vom Strand aus beobachteten wir einen Feuer- und Trompetenfisch.

Wir lernen die Insel kennen

In dieser grünen Vegetation fanden wir ein Notre Dame mit roten Ziegeldach und Blick auf das Meer.

Notre Dame am Strand

Im Norden fanden wir auch unser erstes Nachtlager und erkundeten zu Fuß die Umgebung – übernächtigt und mit einem Mini-Jetlag machte sich Hunger in uns breit, doch hier öffnen die Restaurants erst 19Uhr, doch wir fanden einen „frühen Vogel“ und probierten uns durch.

Er guckt zwar nicht so, aber es hat ihm geschmeckt

Am nächsten Tag starteten wir in die Hauptstadt Port Louis. Wir schlenderten durch den Markt und konnten die ein oder andere Leckerei probieren.

Vanillemilch mit Basilikumsamen und noch irgendwas

Natürlich konnten hier auch alle arten Fleisch und z.B. Aquarienfische gekauft werden.

Hier bleibt kein Wunsch offen

Danach ging es an der Waterfront entlang zur „Blauen Mauritius“.

Nette kleine Waterfront

Unnützes Wissen zur Philatelie:

Die Besonderheit ist sicher nicht das Motiv der britischen Victoria, sondern vielmehr der Mythos der Entstehung.

Bereits als siebte Kolonie Großbritanniens führte Mauritius 1847 Briefmarken ein. Die Rote (Orange) Mauritius (One Penny) für den Postverkehr auf der Insel und die Blaue Mauritius (Two Pence) für den Postverkehr außerhalb.

Der Graveur Joseph Osmond Barnard habe schlecht gehört und statt wie in England üblich „POST PAID“ „POST OFFICE“ verstanden und da die Briefmarken für die Einladungen zum Kostümball der Frau des Gouverneurs fertig werden mussten, konnte dieser Fehler nicht mehr behoben werden.

So wurden 500 Exemplare gedruckt von denen noch 12 Rote und 15 Blaue erhalten sind.

Fotos machen streng verboten

Nach so viel Aufregung ließen wir den Tag in den kleinen Gassen ausklingen.

Moschee kurz vor dem Tor nach China Town

Wir waren am nächsten Tag pünktlich in der Tauchschule, doch wir schauten in traurige Gesichter – Boot kann beim dem Wind nicht rausfahren – heute wohl kein Tauchen. So haben wir fix überlegt, was wir machen könnten – Wind? = Kiten! Tony machte nochmal eine kleine Auffrischung, aber bei diesen super Bedingungen (keine Wellen, weil vom Riff geschützt, Stehrevier und viel Platz) lief es super – also immer hin und her…

Wind ist genug da

Die Kiteschule war an einem 5 Sterne Resort und so war es am Hotelstrand auch für mich gut auszuhalten.

Hier halte ich es aus

Den Abend verbrachten wir an der Westküste und so war endlich die Zeit für den ersten Sunset.

Endlich an der Westküste für Sunset

Tony handelte den Advanced Dive Course bei mir heraus (ihm ist sicher nicht klar, dass ich dafür einen großen Wunsch frei habe). Den Theorieunterricht machten wir zusammen am Strand mit Blick auf den Ozean. Der Kurs beinhaltet fünf Tauchgänge, wovon zwei an Wracks waren und den Fischbestimmungstauchgang machten wir zusammen.

Hier liegen sieben Wracks zum Erkunden

Wir fanden unser „ Sterne“-Restaurant – Cabane du Filou.

Unsere „Sterne“ Restaurant

Es war so gut, dass wir hier drei Abende hintereinander aßen – King Prawns, Fisch und am dritten Abend hatte der Chef einen Hummer für uns gefangen.

So so lecker

Am nächsten Tag ging es quer über die Insel und wir stoppten am Ganga Alba – einer der heiligsten Pilgerstätte der Hindus auf Mauritius. Am Eingang begrüßte uns eine 33m hohe Shiva Statue.

Shiva grüßt uns

Wir nutzten diesen Moment und ließen uns von dem Hindupriester segnen – Liebe, Glück und Gesundheit kann ja nicht schaden.

Es tat schon ein wenig weh

Weiter ging es über die Insel vorbei an tiefen Schluchten, die von grimmigen Äffchen bewacht wurden.

Sie haben ihn angeknurrt (heißt es so bei Affen?!)

Kennt ihr die andere Besonderheit von Mauritius? Vanille Tee! So konnten wir es uns nicht nehmen lassen und fuhren durch die 250ha große Teeplantagen von Bois Cheri.

Tee in der Teeplantage

Wir schauten uns den gesamten Prozess des vom Feld bis in den Teebeutel an und dann ging es zur ausgiebigen Teeverkostung – wir sind schon richtige Tee-Sommeliers.

Noch eine Kanne heißes Wasser, bitte!

Nun stand am letzten Tag auf Mauritius die Wanderung auf den La Morne Brabant an. So ging es über 3,5km 550 Höhenmeter vor dem Frühstück auf den Berg.

Sieht schlimmer aus als es war

Berühmt wurde der Berg als im Jahr 1835 die Sklaverei auf Mauritius beendet wurde. Als eine Polizeiexpedition diese Nachricht verkünden wollten, verstanden viele Sklaven dies falsch und flohen auf den Berg um sich zu verstecken oder stützten sich von dem Berg um der Sklaverei zu entgehen.

Etwas windig hier oben

Wir mussten uns nicht verstecken und konnten uns auf dem Gipfel blicken lassen.

Am Gipfelkreuz angekommen

Am nächsten Tag mussten wir dann wieder in den Flieger, aber Mauritius zeigte sich nochmal von der besten Seite.

Flug über das Korallenriff

Wo es dann hin ging? Natürlich im nächsten Blog.

Salam, Tony & Juli

Am Ende wird abgerechnet – Südafrika

Also man muss ja sagen – feiern können die Südafrikaner. Wir zogen unseren Plan durch, dass wir jede Nacht in ToYo schlafen und parkten auf dem Beachparkplatz vor dem Airbnb Haus der Freunde. Wir waren erst 2:30 Uhr im Bett und zur Zustandseinschätzung von Tony kann ich nur sagen, dass nicht die iPhone Wasserwaage angelegt wurde und er eine leichten Schiefstand tolerierten.

Sonst – was im Beachhaus passiert, bleibt im Beachhaus.

Am Morgen versorgte ich die älteren Herren mit Schmerzmitteln und Magenschutz, sodass gegen 12 Uhr alle bereit waren mit Sonnenbrille zum Katerfrühstück zu fahren.

So gestärkt konnte der Tag starten und es ging ans Kap der guten Hoffnung. Das wollten wir ToYo noch zeigen.

ToYo mit guter Hoffnung

Der Wind wehte auch den letzten Kater aus Tony und so machten wir dann doch einen 8km Hike.

Immer wieder schön

Zu erst ging es zum Leuchtturm hoch und dann vor bis auf die Landzunge, hier traute sich außer uns wegen dem Wind heute kein anderer hin, aber wir genießen diese einsamen Momente.

Ab auf die Landzunge

Für den Sonntag stand am nächsten Tag ein volles Programm an. Um 9 Uhr nahmen wir die erste Fähre nach Robben Island, die Gefängnisinsel auf der Nelson Mandela 27 Jahre wegen seines Kampf gegen die Apartheid eingesessen hatte.

Fähre mit Ausblick

Auf der Insel ging es recht touristisch los, als man in große Reisebusse aufgeteilt wurde und mit Guide über die Insel fuhr – bitte schauen sie rechts, schauen sie links, Fotostop für 5min.

Gefängnis mit Ausblick

Es ging vorbei an dem Steinbruch, indem auch Nelson Steine hin und her tragen musste um seinen Willen zu brechen – aber es war auch die Robben Island Universität. In einer kleinen „Höhle“ haben die gut ausgebildeten den Ungebildeten im Sand Lesen und Schreiben beigebracht.

Steinbruch mit geheimer „Uni“

Dann traf man einen ehemaligen Gefangenen und besuchte mit ihm die Zellen und erfuhr über den Tagesablauf.

Ehemalige Häftling jetzt Guide

Wir gingen über den Hof indem Nelson heimlich sein Buch „The Long way to freedom“ schrieb und es im Gebüsch versteckte.

Trister Alltag

Dann ging es zur Zelle von Nelson, der im Block mit anderen politischen Führern eingesperrt war. Die Gefangenen durften nicht mit einander reden.

Mandelas Zelle

Auf jedenfall ein Besuch wert und wichtig sich mit dem Thema Apartheid auseinander zusetzen.

Unser Kapstadt Tag führte uns dann entlang an der Waterfront und wir entdeckten eine Rooftop Bar – 5 Sterne Hotel, aber man fand noch einen Tisch für uns.

Erstmal ein Snack mit Ausblick

Wir schauten über den Hafen und auf den Tafelberg – unser nächstes Ziel. Es war perfekter wolkenfeier Himmel und aus Mangel an Alternativen machten wir uns kurz nach 14 Uhr auf den Weg.

Selbst mir war heiß

Es war brütend heiß und 700 Höhenmetern auf knapp 2km lagen vor uns. Wir waren bereits vor drei Jahren hoch gelaufen, aber ich hatte verdrängt, wie schrecklich anstrengend es war.

Letzte steile Stück

Ich habe ziemlich rumgejammert und wollte vielleicht umdrehen, aber irgendwie hab ich es geschafft, es lag aber sicher nicht an Motivations-Tony.🤪

Ausblick lohnt

Aber 1:25h finde ich, ist keine schlechte Zeit – runter nahmen wir aber die Gondel, denn wir hatten noch ein Dinnerdate mit der Surf-Gang.

Gelenkschonend nach unten

Nach langem hin und her hatten wir uns endlich entschieden, was wir mit ToYo machen. Eigentlich wollten wir das schon bis meinem Geburtstag entscheiden, um ganz erwachsen eine Rückverschiffung oder Einlagerung organisieren zu können.

Wir wären nicht wir, wenn wir diese Entscheidung nicht bis in die letzte Woche vor uns her geschoben hätten – ToYo bleibt nun aber erstmal in Afrika!

An unserem letzten ganzen Tag, wollten wir nochmal „alles“ mitnehmen. Wir waren am Morgen shoppen, das sieht aber neuerdings anders aus – 4×4 Mega World und Outdoor Warehouse.

Shopping

ToYo bekam noch ein Abschiedsgeschenk, dass es ihm allzu schwer fällt, hier erstmal allein zu bleiben – gepolsterte Armstützen für Truckerfahrer Tony on Tour.

ToYos Abschiedsgeschenk

Danach machten wir noch einmal Beachhopping – Frühstück am Meer, Strandspaziergang, Austern im Hafen und Baden in den Wellen.

Unser Frühstücksspot
Letztes Baden im Ozean
Letzte Austern

Weiter ging es nach Bettys Bay zur Pinguin Kolonie.

So süß

Es war ein wildes hin und her. Wir sahen einige Jungtiere und ein paar zauselige, die sich in der Mauser den Wind durchs Gefieder wehen lassen haben.

Hinter den Kulissen

Dann rollten wir weiter an der Küste entlang und es ging zu unserem Storage für ToYo (2h von Kapstadt entfernt) – Beschreibung „sichere und überdachte Industriehalle für alle Fahrzeuggrößen auf einer Overlander Lodge mit Shuttle zum Flughafen“. Doch es wäre nicht Cramme-Adam-Reisen, wenn es nicht weniger als 24h vor Abflug nochmal eine Wendung gibt.

Wir hatten extra vorab ein Bild von ToYo geschickt und umso schockierter waren wir, als man uns ein „normales“ Carport (2,3m hoch) zeigte. Wir könnten ja die Dachbox abbauen, hätten dann aber immer noch mit halben Motorhaube rausgeguckt. Ich hatte gleich ein schlechtes Gefühl, als wir dann noch gesehen haben, dass man ToYo von der Straße aussehen kann, wurde es noch schlimmer. Und einen richtigen Zaun gab es auch nicht.

Aber was tun? ToYo aus Mangel an Alternativen mit einem schlechten Gefühl hier lassen oder doch noch Last Minute eine Containerverschiffung organisieren?

Uns fiel die tolle Lodge bei Stellenbosch ein – deutsche Familie, die auch einen Toyota vom selben Ausbauer haben. Hier würde er hinter zwei Toren stehen, es gibt Videoüberwachung, aber leider keine Überdachung. Der Besitzer hatte uns auch schon angeboten ihn hier stehen zu lassen und so entschieden wir uns dann auch spontan dafür.

Er nahm uns am nächsten Morgen auf und wir holten noch eine Outdoorplane unter der auch die südafrikanischen Rentner ihre Caravans verstecken.

Wir packten und putzten den ganzen Vormittag und machten ToYo „winterfest“.

Packen und putzen

Wasserfilter raus, Wassertank leeren, Gasflasche abbauen und ToYo einpacken.

Verpackungskünstler ToYo

So fleißig hatten wir uns noch eine Runde im Pool verdient und es fiel uns schwer und auf den Weg zum Flughafen zu machen – einziger Trost, wir müssen wiederkommen und erste Routenideen entstehen bereits in meinem Kopf, aber psst… 🤓

Aber da wir jetzt in den Flieger stiegen, ist es Zeit für die harten Zahlen:

Gefahrene Kilometer: 22555km

Verfahrener Diesel: 3349 Liter

Werkstattbesuche: 6

Tony unter ToYo gelegen: unzählige Male

Krankheiten: 1 undefinierbarer Ausschlag (beide, aber zeitversetzt), positive Covid Schnelltest, der mit Mittagsschlaf geheilt wurde

Ich will ja nichts sagen, aber ich habe hier meinen Job besser gemacht🤪

Größere Katastrophen: 0 (Visa hat auch schon die Betrugssumme erstattet)

Verluste: ein Paar meiner Söckchen, die Tony hat wegwehen lassen, mein Lieblings-BH in der Wäscherei zerrissen, Visa Karte beim ATM Betrug, rechter Außenspiegel durch Tony und Holperstraße

133 Tage in sechs Ländern des südlichen Afrikas gehen zu Ende – leider!

Wir haben so viele unvergessliche Momente gehabt, tolle und auch etwas skurrile Menschen getroffen, neue Freunde gefunden, atemberaubende Tiermomente erlebt, weite Landschaften durchwandert und regionale Spezialitäten probiert (beim Schreiben naschen wir gerade noch die letzten Kudu Würstchen).

Auf Wiedersehen Südafrika

Bis zur nächsten Reise – sie wird kommen😎

Eure wehmütigen Heimkehrer

Tony & Juli

Neue Berufung: Weintester – Südafrika

So standen wir auf einer Schotterstraße am südlichsten Punkt von Afrika und jeder wollte uns helfen, nur keiner konnte uns so wirklich helfen. Zwischenzeitlich lagen vier indische Herren unter ToYo. Wir versuchten dann ganz vorsichtig mit einer Seite der Räder neben dem Asphalt zu fahren und Kurven meidend wenigstens ins Dorf zu rollen um dort WIFI und einen sicheren Platz für die Nacht zu finden.

Die erste Institution war die Dorfbar mit WIFI. Und wir versuchten nun aufgebockt mit beiden Hinterrädern in der Luft die Differentialsperre zu lösen – doch nichts.

Aufgebockt vor der Dorfkneipe

Wir wollten nicht bis Montagmorgen warten, so sprach ich den Eiswürfellieferanten an, ob er den Dorfmechaniker kennt und versuchen könnte ihn anzurufen. Der meinte, er sei gerade „beschäftigt“, aber komme danach und wir sollen an der Bar bleiben – 18Uhr hatten wir dann jegliche Hoffnung auf das Erscheinen des Mechaniker aufgegeben. Wir bestellten uns Bier und Burger in der Bar und durften dort auch die Nacht verbringen – also auf der Wiese neben der Bar.

Tony googelte die ganze Nacht, wir durchsuchten sämtliche Landcruiser Foren und wurden fündig, wie man die Differentialsperre manuell lösen kann.

Kurz nach Sonnenaufgang wurde ToYo wieder aufgebockt, Rad abgeschraubt und die Differentialsperrenmechanik auseinander gebaut um dann manuell entsperren zu können. Das hat Mechaniker Tony echt gut gemacht!

Der frühe Vogel, schraubt die Differentialsperre auf

Wir konnten so wenigstens weiterfahren, aber um die Differentialsperre wieder zu aktivieren, brauchen wir wirklich einen richtigen Mechaniker bzw. einen Elektriker, weil es mal wieder ein elektrisches Problem zu sein scheint…

So konnte der Weg an der Küste fortgesetzt werden und wir entschieden uns für den Vormittag zum Beachhopping.

Roadfrühstück am Beach

Wir fanden einen schönen einsamen Strand zum Frühstücken, einen wilden für einen Spaziergang und eine Flussmündung mit warmen Wasser.

Netter Flusslauf

Aus Zeitgründen hatten wir letztes Mal Hermanus ausgelassen, so musste es nun auf unsere To-Do Liste. Wir machten einen tollen Cliffwalk vom alten Hafen aus und ließen uns den Wind durchs Haar wehen.

Spaziergang am Cliff von Hermanus, aber dann fix ins Shark Lab

Aber unser eigentliches Anliegen war das Shark Lab – ein Rescue und Education Center und gerade waren dort zwei deutsche Biologiestudentinnen, die uns einen mega spannenden Vortrag über Haie hielten und wir konnten beobachten, wie sie arbeiten.

Ich durfte einen kleinen Katzenhai streicheln

Am Ende durfte ich noch einen kleinen Hai streicheln und alle möglichen Nerdfragen stellen.

Unnützes Wissen: Habt ihr gewusst, dass pro Jahr 100 Mio. Haie getötet werden, aber es nur 10 tödliche Haiunfälle gibt. Die meisten Haie müssen für eine asiatische Haifischflossensuppe sterben, die natürlich wie auch das Nashornhorn keine Zauberwirkung hat.

Unser nächstes Ziel war Franschhoek mit einer kleinen Campsite zwischen Birnenbäumen. Doch eigentlich waren wir auf etwas anderen aus.

Erstmal stärken

Erster Stopp war das Grande Provence Wine Estate zur Austern Happy Hour. Danach kam uns die Idee, dass es nur Sinn macht für unser Dinner auch bei Fisch zu bleiben und so kehrten wir beim Japaner ein und bestellten Sushi.

Wir haben uns auch viel bewegt, da muss man auch essen

Am nächsten Tag konnte ich Tony nicht dazu motivieren den Hausberge von Franschhoek zu besteigen, weil er einfach in die nächste Wine Estate einbog und so saßen wir im Weinkeller beim Weintasting.

Weintasting mit dem Bärtigen

Es war auf einer Anhöhe und so haben wir uns es schön geredet, dass wir so ja auch einen guten Blick über das Städtchen haben.

Mal nicht aus dem Rahmen gefallen

Danach regte sich ein kleines Hüngerchen – wie gut das beim nächsten Weintasting auch eine Käse- und Wurstplatte gereicht wurde.

Das harte Leben von einem Weintester

Und wir nahmen auch jeder eine Flasche für zuhause mit. Eine Winetasting Weisheit: Beim ersten Tasting des Tages kauft man noch nichts, doch je mehr Tastings am Tag, desto Geschmackstoleranter wird man. 🤪

Tony hat wieder Beute gemacht – ToYo wird noch ein Weintaxi

Alle guten Dinge sind sind bekanntlich drei und so auch beim Winetasting – unser letzter Stopp war Alluvia, die mit Sauvingou Blanc und Ausblick punkteten.

Es gibt hier aber auch viel zu testen

Am nächsten Tag versuchte Tony in Stellenbosch spontan ohne Termin einen Autoreperaturtermin zu bekommen – Walk-in-style mäßig, doch wen verwundert es, dass der Monteur nicht auf Herrn Adam wartete. Naja wir schafften es wenigstens ToYo beim Car Wash abzugeben.

Danach – wie sollte es anders sein in Stellenbosch – Weintasting. Wir folgten den Insider Tipps des Deutschen Campsite Betreibers und wurden nicht enttäuscht.

Einer geht noch….

Ich setzte für den nächsten Tag einen Detoxtag an und es ging zurück zur Küste. Wir stoppten natürlich am Touri-Beach Muizenberg.

Ausschau nach Haien halten

Leider konnte man auch hier mal wieder erleben, dass die Afrikaner es mit der Instandhaltung von Dingen nicht so haben. Außer den ersten 3 fototauglichen Hütten sahen die Anderen eher traurig aus…

Ups…

Wir verzichteten auch auf Baden – hier gibt nämlich extra einen Shark Spotter 😱 letzte Sichtung von einem Großen Weißen war ein paar Tage zuvor – 6m lang!!!

Da entschieden wir uns doch lieber für Boulders Beach mit den Pinguinen.

Alte Bekannte und doch wiedererkannt

Nachdem normalen Walk an der Küste entlang, beschlossen wir wild auf dem Beach Parkplatz zu übernachten – am Abend hatten wir die kleinen dann ganz für uns.

Kleiner Abendspaziergang mit der Gang

Es war recht windig, sodass wir beschlossen unten in ToYo zu schlafen, mir war es auch ganz recht, so wären wir schneller fluchtbereit – 23 Uhr kam dann wirklich ein Auto. Ich auf Beobachtungsposten hinter dem Vorgang schreckte zusammen, als die zwei afrikanischen Herren ihre Stirnlampe anmachten. Doch sie würdigten uns keines Blickes und gingen zum Beach – Nachtpatrouillie der Pinguine?!

Die restliche Nacht gestaltete sich ruhig. Aus Mangel an einer Dusche beschloss ich, dass wir im Meer baden! Ich war hochmotiviert, aber es war schon sehr kalt – doch ich schaffte es und das für meine Verhältnisse auch super schnell.

Was gibt es besseres als mit ToYo am Strand zu stehen und früh morgens in den Ozean zu springen

Nur deshalb fühlte sich Tony genötigt auch ins Wasser zu gehen – gut ich hätte ihn sonst auch den Rest der Reise deshalb aufgezogen.

Er hat sich aber auch angestellt

Ich hatte mir überlegt, wenn Tony während der Reise zweimal zum Friseur durfte, steht mir ja wohl ein Besuch zu. Ich hatte mir schon Anfang Februar einen Termin gemacht und wir waren überpünktlich am Salon, doch standen vor verschlossenen Türen. Mein Termin wurde versehentlich für einen anderen Tag eingetragen, es tue ihr leid – TIA. Da wir aber am Abend zu einer Geburtstagsfeier eingeladen waren, suchte ich mir einen anderen Salon – Friseur Chris verstand meine Not und quetschte mich dazwischen.

Ähm so hat es aber noch nie einer gemacht…

Ich verstand nicht alles was er gesagt hat, aber wir einigten uns auf „beautiful, natural and cool”. Er hatte eine Assistentin, die ihm beim Färben die Folie angereicht hat – am Ende bezahlte ich ein Viertel von dem Preis von zuhause – muss ich wohl jetzt immer nach Kapstadt zum Friseur um zu sparen🤪.

So aufgehübscht konnte es zur Geburtstagsparty im Beach Haus in Noordhoek von Freunden gehen, die wir entlang der Küste kennen gelernt hatten.

Ob wir die Party mit crazy südafrikanischen Sufern gut überstanden haben, oder betrunken auf einem Surfbrett über den Ozean treiben – im letzten Blog dieser Reise.

Eure Party-Crew

Tony & Juli

Nach fest kommt ab – Südafrika

Wir bekamen einen Daumen hoch vom Manager und verlangten die Cocktailkarte. Man bot uns sogar eine Parklücke hinter dem Zaun an, dass wir sicher stehen.

So waren wir gut erholt für unser nächstes Abenteuer – es ging zum Beach, wir wurden in einen dicken Neoprenanzug gesteckt, Flossen und Schnorchel zugeteilt und los.

Wir fuhren mit einen Schlauchboot raus zur Robberg Halbinsel um mit Robben zu schwimmen.

Bereit zum Schwimmen

Mal wieder waren wir die einzigen, aber so konnten sich die Robben nur mit uns beschäftigen. Immer mal wurde man von einer Robbe angestupst und sie tauchten unter einem Zähne zeigend auf – was ein Lächeln sein soll!

Er wollte nur mal „Hallo“ sagen

Es hatten sich auch seit zwei Wochen ein riesiger Sardinenschwarm hier her verirrt und so schwammen die Robben in ihrem „all you can eat“ Buffet.

All you can eat

Und besonders süß war, dass die Jungtiere seit ungefähr einer Woche auch mit im Wasser waren und natürlich noch neugieriger – so guckten uns 20 Babyrobben mit dem Köpfchen aus dem Wasser mit ihren großen Augen an.

Sehr neugierig die Kleinen

Aber auch im dicken Neo wurde es nach einer Stunde im Wasser etwas frisch und es ging zurück an den Strand. Hier das Ganze als kurzes Video:

Wir wollten den Robbentag komplett machen – so ging es diesmal mit ToYo zur Robberg Halbinsel zum 10km Hike.

Sardinenschwarm und Robben von oben

Diesen Hike entlang der Robbenkolonie, vor zur stürmischen Inselspitze und über die rauen Felsen zurück könnten wir immer wieder machen.

Auch beim zweiten Mal toll
Und wieder allein

Danach trieb uns der Hunger ins kleine Örtchen Knysna – bekannt für seine wilden Austern und hervorragenden Fisch.

Sea Snack

Wir konnten uns mal wieder nicht entscheiden – so wurde es die große Fischplatte – Muscheln, Riesengarnelen, Octopus, …..

Wir sind danach nach Hause gerollt und es hatte nichts mit ToYo zu tun 🤪

Am nächsten Tag mussten diese vielen Kalorien wieder abtrainiert werden – Kayaking in Wilderness.

Ich muss vorn sitzen, dass ich nicht immer gleich merke wenn er mal wieder eine Pause macht

Es ging eine Stunde flussaufwärts! in die Wildness von Wilderness und dann noch eine halbe Stunde zu Fuß bis wir am Wasserfall waren.

Kingfisher Trail

Jetzt hatten wir uns das Frühstück verdient und genossen unser Brot mit Ausblick.

Super zum Frühstücken

Die anderen waren natürlich in Bergschuhen unterwegs und wir nur wieder in Schläppchen damit es wassertauglich ist – klar das man dann etwas unsicher über die glatten Steine sich fortbewegt.

Flip Flops als Armaccessoires

Danach ging es für uns in die Kleine Karoo – ein Gebiet durchzogen von Bergpässen und den ersten Weinregionen.

ToYo meisterte den Montagu Pass ohne Probleme und unser erster Weinstop war die Herold Vinery.

Süffiger Stop

Gefolgt vom Swartberg Pass, natürlich ausgeruht am nächsten Tag.

Oh oh…

Es geht bis auf 1574m hoch und dann kommt der Abzweig zur Hölle – „Die Hel“ – natürlich mussten wir es fahren. Den Namen bekam das Tal, wegen der sehr schwierigen Anreise im 19. Jahrhundert.

ToYo😍

Luft runter gelassen vom Reifen, Untersetzung rein und los – tolle Aussichten, wilde Gesteinsformationen – wir malten uns aus, wie die Gesteine hier vor zigtausend Jahren auseinander gebrochen sein könnten.

Unten im Tal angekommen gab es einen kleinen Kiosk und sonst erinnern nur noch ein paar Tafeln an das harte Leben in dieser Gegend, als hier ein paar Farmerfamilien abgeschieden von der Zivilisation für über 100 Jahre gelebt haben.

Ich fuhr uns dann aus der „Hölle“ zurück und Tony spielte mit der Drohne.

ToYo ganz klein

Danach führte uns der Weg weiter auf der Route 62 zu den ersten Weingütern.

Tony bestand auf das Portwein Tasting bei De Kraal. Wir erkannten die Dame vom Tasting sofort wieder, sie uns zum Glück nicht – puh sind wir vor drei Jahren wohl nicht negativ abgefallen.

Da passte es sehr gut, dass ich für unser Nachtlager ein Vinyard herausgesucht hatte mit einem vorzüglichen Sauvignon Blanc.

Was für ein Nachtlager
Entspannt in den Weinbergen

Danach wollten wir wieder den Ozean sehen und so ging es in den De Hoop Nationalpark.

De Hoop Nationalpark

Hier kann man durch die Dünen spazieren und den immer rauer werdenden Ozean bestaunen. Es soll auch Caracals geben, doch trotz intensiver Suche habe ich leider keinen gefunden, dafür Elandantilopen.

SAMSUNG CSC

Da wir der Meinung sind, dass man pro Reise nur einmal Verbrechern begegnet, beschlossen wir diese Nacht komplett wild zu stehen – wir fanden einen Dead-End Weg, wo nur ein paar Bienenkisten zu sehen waren und verbrachten eine sehr ruhige Nacht unter der Milchstraße.

Tony hatte vor kurzem versucht den rechten Außenspiegel fest zu ziehen, doch leider demonstrierte er die Mechaniker Weisheit „nach fest kommt ab“. Er ärgerte sich sehr und versuchte eine provisorische Befestigung aus dem Baumarkt mit einer abgeschnittenen Gewindestange und Verlängerungsmutter – nach der Gravel Road lernte ich dann eine weitere Mechaniker Weisheit „wo Bewegung ist, ist Verschleiß“.

Von der Straße aufgesammelt

Ab nun war ich unser Rückspiegel und so lange die Sonne scheint, erledige ich meine Aufgabe sehr gewissenhaft, mal schauen wie der Arbeitseinsatz bei Regen ist.

Aber zum Glück schien am Morgen die Sonne und wir konnten einsam an einem kleinen Beach frühstücken – an der frischen Luft schmeckt es doch immer besser.

Schnecken – Proteineinlage fürs Frühstück?!

Nun wollten wir ToYo den südlichsten Punkt Afrikas zeigen.

Da war die Stimmung noch gut

Und wir fuhren weiter am Cape entlang, als Tony eine circa 5m lange off-road Abkürzung sah und unbedingt da entlang fahren wollte um nochmal ein Rad in der Luft zu haben.

Ich empfand es als maximal unnötig und bat ihn bestimmt doch bitte einfach den normalen Weg zu fahren. Nur mit Untersetzungsgetriebe schaffte es ToYo noch nicht. Und als ob ich es gespürt hätte, bat ich ihn erneut es zu lassen, sonst fahren wir uns noch fest (wie peinlich zwischen all den Südafrikaner in ihren offroad Autos). Er hörte natürlich nicht, machte die hintere Differentialsperre rein und ToYo schaffte es. Doch Tonys Lachen verging schnell als sie nicht mehr raus ging.

Für die Offroad-Neulinge unter euch: Die beiden Hinterränder drehen sich jetzt immer genau gleich – was ein Fahren auf Asphalt in Kurven für Reifen und Differenzial sehr unangenehm macht.

Wir versuchten alle Tricks um die Sperre rauszubekommen, doch es tat sich nichts. Die ersten wirklich sehr hilfsbereiten Südafrikaner hielten an und boten Hilfe an – doch alle ohne wirklich neue Ideen. Eine ältere Dame nahm uns die letzte Hoffnung. Da es Samstagnachmittag ist und wir am „… der Welt“ sind wird es wohl schwierig Hilfe zu bekommen. Der einzige Mechaniker guckt sicher Rugby und ist schon betrunken. Wir sollten es uns am besten bis Montag hier gemütlich machen!

Gestrandet am Straßenrand…

Ob wir für immer auf der Schotterpiste gefangen sind, oder uns selbst einen offroad Weg nach Kapstadt suchen – next week.

Eure Hobby-Mechaniker

Tony&Juli

Absoluter Tiefpunkt der Reise – Südafrika

Wir wurden auf dem Caravan Park weiter streng beäugt und zufällig führten die Abendrunden der Renter bei uns vorbei. Natürlich grüßt man sich auf dem Campingplatz und eine ältere Dame machte sogar eine Story über ToYo, vielleicht ist das endlich unser Durchbruch – Zielgruppe südafrikanische Rentner🤪

Wie es sich gehört, war zügig Nachtruhe und wir hatten eine ruhige Nacht und machten am Morgen einen Strandspaziergang.

Morgens am Strand

Obwohl mich der Platzwart bat, doch etwas länger zu bleiben (sicher nur weil wir den Altersdurchschnitt drastisch senkten) zogen wir weiter (natürlich von den Nachbarn verabschiedet) und das Ziel war der Oribi Canyon.

Überall machen diese Flüsse solch Hufeisen

So richtig wussten wir nicht, was uns erwartet, aber wir fuhren los und machten den Hike entlang des Randes der Schlucht.

Coole Landschaft

Bevor wir über die Hängebrücke über die Schlucht konnten, kamen wir am wohl höchsten Canyonswing vorbei und ich hatte da schon Tonys Augen leuchten sehen.

Bitte nicht springen!

Natürlich musste Tony dann da auch runterspringen, nachdem er gehört hatte, wie die anderen schreien und körperspannungslos da runter fallen.

Na seht ihr ihn?

Er war wieder der einzige der wirklich gesprungen und nicht gefallen ist.

Den Abend verbrachten wir wieder an der Wild Cost mit Blick auf den Ozean. Unser Kühlschrank war leer, aber das einzige Restaurant war 15min über den Beach entfernt. Unser Fischappetit motivierte uns jedoch zu diesem Abendspaziergang.

Da lauf ich gerne 15min zum Restaurant

Und es hat sich gelohnt! Ich hatte Kingklipp. Ich musste aber auch erstmal googeln wie der aussieht – eher nicht so freundlich, aber lecker.

Fisch mit Ausblick

Am nächsten Tag sollte es nach Coffee Bay gehen und der Weg führte weiter durch die Homelands von Südafrika (hier wurde die afrikanische Urbevölkerung von der weißen Kolonialherren umgesiedelt).

Für uns war es jedoch der Tiefpunkt der Reise. Kurzfassung: Unsere Visa wurde an einem manipulierten ATM ausgelesen und mehrere drei- bis vierstellige Eurobeträge wurden abgebucht. Es war eingebettet in eine Story mit mindestens 5 Akteuren und als mir klar war, dass es ein Betrug war, wollten wir nur noch weg von diesen Leuten, auch weil ich Angst hatte, dass wenn wir es da eskalieren lassen, sie uns oder ToYo etwas antun.

Wir haben sofort die Visa online gesperrt und haben das erste Polizeiauto auf der Straße angehalten, das uns zur Dorfpolizei eskortiert hat.

Hier das übliche afrikanische Schauspiel – Zeitlupentempo, System down, Supervisor musste gefragt werden, ob wir ausnahmsweise ein Papierbericht erhalten können. Es wurde genehmigt und dann erstmal Zettel gesucht, wir erklären den Ablauf und zeigten den genauen Ort des Verbrechens und hätten auch noch unsere DashCam auslesen können, aber hier hat nicht gerade CSI ermittelt. Die Polizistin teilte uns ganz anteilslos mit, dass es diese Ecke sehr gefährlich ist und sogar die ATMs am Supermarkt oder an der Tankstelle häufig manipuliert sind – na dann tu was dagegen!

CSI Umtata – nicht

Wir bekamen unseren mehrseitigen handgeschriebenen Bericht und zogen geknickt und wütend weiter, wollten wir es nun wenigstens noch im Hellen nach Coffee Bay schaffen um nicht nochmal überfallen zu werden.

Coffee Bay – Traumstrand?

Natürlich fing es dann auch noch an zu regnen und wir wissen nicht, ob es an uns lag, aber wir mochten Coffee Bay nicht – schwärmten alle von einem Traumstrand – war es aber eher schmutzig und runtergekommen.

Auch Coffee Bay

Um den Abstecher nicht ganz umsonst gemacht zu haben, stoppten wir am nächsten Morgen am Hole in the Wall und machten einen kleinen Morgenwalk, doch dann wollten wir nur noch weg aus den Homelands und der Wild Coast.

Hole in the Wall – und nun weg hier!

Wir flüchtete auf eine schöne Campsite an einem kleinen See und da passierte das Unmögliche – Tony hatte keinen Appetit auf Bier und wir haben das Sirlon Steak ohne Rotwein gegessen. Ich ahnte, da muss was schlimmes dahinter stecken. In der Nacht musste er dann einmal Nase schnäuzen. Am Morgen wollten wir es wissen – Covid Schnelltest positiv!

Ups

Ich hatte bereits zwei Tage zuvor einen Test gemacht, weil ich auch einen halben Tag Halsschmerzen hatte – negativ.

Für Tonys Genesung brauchte es dann nur einen Mittagsschlaf in ToYo und ich besuchte in der Zeit das Seabird Rescue Center in Port Elizabeth.

Genau dokumentiert, wer was isst

Er war danach eigentlich auch wieder top fit, aber typisch männlich, versuchte er es mit sekundären Krankheitsgewinn, da er ja Covid überlegt habt, konnte er jetzt nicht abwaschen oder ähnliches.🤪

Seine Post-Covid-Reha bestand daraus, dass ToYo und ich ihm einen kleinen soften Off-road-Track erlaubten und es ging durch die Baviaanskloof.

Softes offroad

Höhenmeter musste nur ToYo machen und aussteigen am Viewpoint schaffte auch mein Covidheld.

Was man so macht nachdem Frühstück
Reha Sport für Post-Covid

Die Rehabilitierung wurde am nächsten Tag weiter gesteigert und es ging am Strand entlang im Nature‘s Valley.

Am Stand entlang

Zur Stärkung danach gab Wilde Austern und die Lebensgeister waren wieder da.

Besser als jedes Krankenhausessen 🤪

Sodass wir auch noch den „gefährlichen“ Viewpoint Walk (den wir schon vor drei Jahren gemacht haben) gelaufen sind und er hat wieder sehr viel Spaß gemacht und der Weg wurde noch nicht repariert.

Weg ist immer noch kaputt, wie vor drei Jahren

Unser Nachtlager wollten wir in Plettenberg Bay aufschlagen, doch keine Campsite sagte uns zu, sodass wir uns schon den Strandparkplatz als Nachtoption anschauten. Doch wir beschlossen, dass sich darum Zukunfts-Juli und Zukunfts-Tony kümmern können und kehrten erstmal ins beste Restaurant der Stadt ein.

4xlecker

Und da kam mir eine Idee, warum nicht fragen, ob wir hinter dem Restaurant über Nacht stehen können?!

Ob wir auf diese freche Frage rausgeschmissen wurden oder ob wir die Cocktailkarte durchprobiert haben – nächste Woche!

Eure Restaurant-Tester

Tony&Juli

Verbucht unter jugendlichem Leichtsinn – Lesotho, Südafrika

Wir empfanden die Nacht alle als etwas unruhig. Lässt man uns in Ruhe? Werden wir den Weg finden? Wird es trocken bleiben?

Als es Dunkel war, waren auch alle Zuschauer in ihren Hütten verschwunden und es gab kein Licht weit und breit mehr und wir trauten uns auch nicht Licht in ToYo anzumachen und aßen unsere Notfallnudel beim Licht unserer Anti-Mücken-Kerze.

Am nächsten Morgen (mit allen Zuschauern) beschlossen wir den Weg erstmal abzulaufen. So startete unser Morgen-Hike bis zum nächsten Dorf (3,5km). Begleitet wurde man von Kindern oder Männern auf dem Pferd.

Unsere Schatten

Auf Fragen, ob die Strecke auch mit dem Auto machbar ist: „Yes“. Mut machte uns, als wir erfuhren, dass letzte Woche wohl auch ein Touristenauto hier langgefahren sei (rückblickend hätte man expliziert fragen sollen, ob es auch zurückkam).

Wir machten zu viert eine Pro und Contra Liste und entschlossen uns gemeinsam, es weiter zu probieren.

Was tun?

Es gehe jetzt nur 10km bis zum Fluss runter. Wir verabschiedeten uns beim Chief und waren uns sicher, dass wir ihr Wochenende bereichert haben.

Abschiedsfoto mit Chief

Doch schon am ersten Feld merkten wir, wie matschig der Boden noch noch vom Regen des Vortages ist und selbst voll eingelenkt rutschten die Toyotas nur gerade durch.

Voll quer gerutscht

Und das alles bevor auf der Tracks4Africa Karte „bad road“, „steep section“ und „dangerous“ als „motivierende“ Adjektive an der Strecke standen. Wir machten uns weiter Mut, da die Strecke immer trockener wurde. Wir liefen kleine Stücke immer ab, bauten mit Steinen Rampen und holten dann die Autos. Sämtliche Kinder aus den Dörfern ließen es sich nicht nehmen uns den Weg zu begleiten und ständig nach „Sweets“ oder „Money“ zu fragen, manche halfen auch Steine zu suchen um den weggespülten Weg provisorisch wieder herzustellen.

Den Weg bereiten

Wir kamen nach 10km und 8h am Fluss an und waren total kaputt. Meine Uhr zeigte 20km Laufstrecke und unzählige Höhenmeter an. Wir machten ein Feuer, natürlich mit Zuschauern und die Schweizer kochten ein köstliches Steinpilzrisotto und dazu gab es keinen tollen Weißwein.

Unser Flusslager

Da wir alle nicht damit gerechnet hatten, so lange unterwegs zu sein, wurde auch unser Wasser langsam knapp, da wir im Gelände auch nicht zu schwer sein wollten – Abwasch deshalb im Fluss.

Wir schliefen alle wieder etwas unruhig. Mit Fragen im Kopf, ob wir den weiteren Weg schaffen werden und in Namibia hatte man uns doch gewarnt, nicht in Flussbetten zu übernachten, da es weit entfernt regnen kann und man dann nur den steigenden Wasserpegel bemerkt. Tony prüfte daher zweimal Inder Nacht den Pegel, aber der schien eher zu fallen.

Am Morgen kam ein Reiter und wir fragten erneut, ob der Weg nach Semonkong okay sei. Er suchte nach Worten und es kam nur „im…im…impossible“. Die Stimmung war am Tiefpunkt, doch wir entschieden uns es zu probieren und querten erst einmal den Fluss.

Mit Einweisung der Locals

Auf der anderen Seite ging es über steile Steinplatten bergauf, sodass wir entschieden den Rest des Wegen mit der Drohne abzufliegen – was wir sahen (große nicht umfahrbare Steine auf dem Weg, komplett weggespülte Wege) ließ uns alle (sogar „Das-habe-ich-schon-krasser-bei-YouTube-gesehen“-Tony) zu dem vernünftigen Entschluss kommen, dass wir umdrehen. Unsere oberste Devise war weder Gesundheit noch Auto wird riskiert.

Ups da ist ToYo wohl mit dem Po in ein Loch gerutscht

Also zurück durch den Fluss und alles wieder bergauf. Wir machten uns Mut, da unsere ganzen Rampen vom Vortag ja noch da seinen und es bergauf viel leichter wird.

Unsere positive Einstellung änderte sich, als wir vor dem „steep section“ Part standen und wir beschlossen die Autos lieber mit der Winde zu sichern – doch weit und breit kein Baum. Wir erkoren einen Stein zu unserem Anker aus und bastelte mit unseren Abschleppseilen eine Konstruktion (erneut entschuldige ich mich bei unserem Off-road Trainer Volker).

Unsere Sicherung hat den Stein zerstört

Tony begann sich im ersten Gang Untersetzung und Sicherung an der Winde hochzuziehen und plötzlich gab es ein dumpfes Geräusch.

Doch es hielt und wir haben die beiden Toyotas den Berg hochbekommen. Wir dachten, dass wir nun die brenzlichen Stücke überstanden hatten, doch beim nächsten Stück wurde uns bewusst, das bergauf, doch etwas anderes ist ab bergab. Ich wies Tony ein und der Plan war die selbe Spur wie bergab zu nehmen – natürlich am Abgrund – doch wir verfehlten die Spur und ToYo geriet ziemlich ins Wanken. Kommentar vom 2. Toyota: „Das sah gar nicht gut aus!“ So war der Plan ihn mit der Winde an uns zu sichern und die richtige Spur zu nehmen – Tony saß in ToYo und stand auf der Bremse und die Mädels dokumentierten und wiesen ein. Ich dachte, dass alles vorbei ist, als die bergseitigen Räder (ja Vorder- und Hinterrad) in der Luft waren. Ich hielt die Luft an und vielleicht machte ich auch kurz die Augen zu. Ich realisierte in diesem Moment auch nicht, dass ToYo und Tony ja mit daran hingen und mit in den Abgrund gefallen wären und mich hätte ToYo mitgerissen ich stand natürlich auf der Abgrundseite.

Zwei Räder in der Luft 😳

Er ist nicht umgefallen, doch nicht auszumalen, was passieren hätte können. Der trockene Kommentar von Raschida, der zweiten Beifahrerin: „Wir waren halt noch nicht dran.“

Den Rest des Weges fuhren wir zügig, aber vorsichtig und konnten es nicht glauben, dass wir gegen 19:30 Uhr in der Abenddämmerung doch noch unsere Krankenhaus-Lodge mit Dusche und Strom erreichten. ToYo und ich beschlossen, dass auf dieser Reise kein offroad mehr gefahren wird. Ich pumpte höchst persönlich den Reifendruck wieder auf Asphaltniveau.

Wir beschlossen, dass wir Lesotho genug und sehr authentisch kennen gelernt hatten und mir war auch die Lust auf ein Pony Trekking vergangen. Also verabschiedeten wir uns von den Schweizern – vielleicht sieht man sich in Südamerika und rollten über die Hauptstadt Maseru über die Grenze zurück nach Südafrika.

Unser Ziel war nach einem problemlosen Grenzübergang das kleine Dörfchen Clarens. Wir waren bereit für Zivilisation – warme Dusche, Brauereibesuch, lecker Essen im Restaurant und Wifi bis ins Bett – es war traumhaft.

Kudu Carpaccio

Doch wir können nicht lange still sitzen, so ging es am nächsten Tag in den Golden Gate Nationalpark. Davor eskalierte ich etwas im Farmladen und kaufte mich einmal durch die Käsetheke. Auch frisch gebackenes Brot, Wurst und selbstgemachte Marmelade landeten in meiner Tasche.

Wir genossen bereits beim Durchfahren die Sandsteingebilde des Golden Gate Nationalparks. Es sollte dann auf die 10km mit >700 Höhenmetern gespickte Wodehead Wanderung gehen.

Endlich mal wieder bewegen

Es zu Beginn direkt etwas abenteuerlich – wegen Covid war hier nichts los und die Nacht davor hatte es geregnet, sodass wir durch hohes nasses Grad mussten.

Dachte ich noch, dass hier sicher keine gefährlichen Tiere leben, sonst würden die einen ja hier nicht so loslaufen lassen.

Unser Picknick Stop fiel etwas eher aus um den Rucksack zu erleichtern. Und wir machten eine leckere Käseverkostung am Berg.

Käseverkostung am Berg

Dann ging es über den Kamm entlang zum Gipfel. Wir entdeckten Gnus, Zebras und Antilopen. Wusstest ihr, dass wenn ein Gnu ein Nieser macht, dass ein Warnsignal für die anderen ist?! Es hat als wir kamen geniest, aber vor uns muss man sich doch nicht fürchten.

Ich bin bei dieser Wanderung vorn gelaufen um das Tempo zu bestimmen – Memo an mich – wir brauchen jemanden der vor uns läuft, weil sich plötzlich auf diesem bewachsenen Pfad eine Schlange circa 10cm vor meine Füße schlängelte.

Es gab einen kleinen Aufschrei von mir und ich drehte auf der Stelle rum und rannte zurück.

Ich war mir sicher, dass es sich um eine Cap Kobra handelte, die hatte als sie so aufgerichtet war diese typische Hauterweiterung um den Kopf.

Nach Kobrasichtung war es etwas komisch

Also Schlangen und besonders giftige haben wir in dieser Reise nun aber wirklich genug gehabt.

Für die Nacht suchte ich einen Parkplatz raus. Eigentlich wollten wir aus Sicherheitsgründen in Südafrika nicht wild campen, aber dieser Wanderparkplatz hatte zwei Security Herren und war so abgelegen, dass wir ihm eine Chance gaben.

Nacht am Parkplatz

Wir waren natürlich die einzigen, die Sicherheitsjungs waren nett und freuten sich über ToYo und wir durften auch ein Feuer machen und haben dann noch lecker gegrillt.

Am nächsten Morgen stand die Wanderung zum Amphitheater an – 13km mit 500 Höhenmetern.

Was für ein Ausblick

Es gab zwei Wege zum Amphitheater – einen einstündig längeren durch eine Schlucht oder über zwei vertikale Leitern hoch – natürlich wählten wir die Adrenalinvariante.

Die Leiter war dann doch nicht so schlimm

Etwas irritiert waren wir, als wir sahen, dass die Metallleiter nur ganz oben im Stein verankert war und dann wie eine Strickleiter am Stein hin und her rutschte.

Aber sehr lang

Aber für uns kein Problem! Oben angekommen ging es über die Hochebene (wir befinden uns auf 3000 Höhenmetern) zum Wasserfall.

Schnell Wasser auffüllen

So frühstückten wir im Amphitheater!

Angekommen

Nach zwei Tagen wandern brauchten unsere alten Körper erstmals Erholung und so verkosteten wir die lokalen Brauereien auf dem Weg zurück zur Küste.

Auf dem Weg lag noch das Städtchen Howick, hier wurde Nelson Mandela 1962 festgenommen und hier steht ein Denkmal mit einem kleinen Apartheid Museum und da schon das Apartheid Museum in Johannesburg wegen Covid geschlossen war, wollte ich diese Chance nutzen. Doch es war Stromausfall und keiner wusste, wann er wiederkommt. Uns wurde angeboten (bei vollem Eintrittspreis) den bunkerähnlichen Bau mit unserer Handylampe anzugucken – „TIA“ (This is Africa).

Mandela Denkmal

So ging es nur zum Denkmal und auf dem Weg dorthin waren die wichtigsten Etappen seines Lebens dargestellt, doch es war unmöglich es zu lesen, weil irgendwelche Todesameisen uns dort attackiert/gebissen haben. Sah sicher sehr unterhaltsam aus, wie wir da rumgesprungen sind.

Danach ging es zur Küste und ich fand eine Campsite direkt am Meer – leider stellte es sich als Caravan Park heraus, der voll war mit dauercampierenden Rentnern.

Caravan Park 😳

ToYo fiel da natürlich auf und Frauen zogen ihre Männer von uns weg, dass sie nicht auf dumme Gedanken kommen und auch ein „richtiges“ off-road Auto haben wollen.

Ob wir es wieder vom Caravan Park geschafft haben, oder jetzt Dauercamper mit Gartenzwergen geworden sind – nächste Woche.

Eure Camper

Tony&Juli

ToYo an (s)einer Grenze – Mosambik, Südafrika, Lesotho

Unser Quadfahrer setzte uns zuhause – also auf der Campsite ab und wir gaben ihm etwas Trinkgeld für ein Feierabendbier.

Dann erschreckten wir uns etwas, als der Chef auf der dunklen Veranda stand und sagte: “Schön, dass ihr endlich heim kommt. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, weil es so spät ist.” Puh, musste ich mich an meinen 33. Geburtstag noch rechtfertigen warum ich erst nach 23 Uhr nach Hause komme. 🤪

Am nächsten Morgen war wieder zu viel Wind zum Schnorcheln und so hieß das nächste Ziel Ponta do Ouro. Wir erfuhren endlich warum das Wetter so ungewöhnlich ist – 2000km nördlich hing ein Zyklon vor der Küste und bringt alles durcheinander, auch in so großer Entfernung.

Also flüchteten wir weiter nach Süden und mussten dafür noch einmal durch den Elephant Park. Hier verwunderten uns schon auf der Hinfahrt über diese Schilder:

Ob hier schon ein Elefant das Schild attackiert hat?!

Unser Host wünschte uns Glück, dass wir keine Elefanten sehen. Wir waren verwundert, aber dort leben schlimm traumatisierte Tiere. Bis vor kurzem wurden hier noch Elefanten gejagt und zwar mit kleinkalibrigen Waffen, die die Tiere „nur“ verletzten und so litten sie lange oder überlegten es. Und das verbinden sie jetzt mit jedem Auto/Menschen und attackieren und (ver)jagen was ihnen in den Weg kommt.

Wir hoffen so sehr, dass sie sich jemals davon erholen werden.

In Ponta do Ouro angekommen war unser erstes Ziel ein Tauchladen. Tony wollte tauchen, ich wollte mit Delphinen schwimmen. Der Tauchladen war mit einem Hostel/Bar kombiniert und so fanden wir neben Wasseraktivitäten auch das ein oder andere kühle Bier, nette und natürlich deutsche Bekanntschaft und ein Plätzchen für die Nacht.

Tony machte am nächsten Tag einen Tieftauchgang auf 41m Tiefe und ich bewachte ToYo.

Mal wieder im Schlauchboot zum Tauchen

Für die nachfolgenden Tauch-Beitrag von Tony übernehme ich keine Haftung!

Tony: Ok, ich fasse mich kurz. Von den Deutschen hatten wir erfahren, dass es zwei Tauchgänge geben würde, einen tiefen und noch einen normalen. Damit es sich auch lohnt, überzeugte ich unseren Divemaster „Bob Marley 2.0” davon, beide Tauchgänge mitmachen zu dürfen, obwohl ich als Open Water Diver offiziell eigentlich nur bis 18m tauchen dürfte.

Der verrückte Tauchguide

Der erste Tauchgang ging zur Divesite „Atlantis“, einem Korallenriff auf 40m tiefe mit der Chance Haie zu sehen. Da ich mich unter Wasser ja sehr wohl fühle, war das auch alles kein Problem. Am Riff sahen wir See-Äpfel und sogenannte „Spanish Dancers“, die eigentlich rot sind, aber in der Tiefe nur noch orange erscheinen, da das meiste rote Licht vom Wasser herausgefiltert wird.

Unter Wasser

Aber bisher war nur ein Hai kurz in der Ferne zu erahnen. Da man wegen der Stickstoffanreicherung im Blut nur sehr kurz in solchen Tiefen bleiben kann, ging es nach wenigen Minuten auch schon wieder nach oben. Doch als wir unseren ausgedehnten 5m-Safety-Stop machten, kamen tatsächlich noch zwei neugierige Bullenhaie angeschwommen. Auf diese Räuber der Meere zu treffen, ist immer wieder ein unbeschreibliches Erlebnis.

Achtung Hai!

Der zweite Tauchgang war auch sehr cool mit Rochen, Schildkröten und einem wirklich schönen, farbenfrohen, lebendigem Riff. Aber damit zurück zum Tauchmuffel Juli.

Am nächsten Tag war es endlich Zeit für mein Geburtstagsgeschenk – Schwimmen mit wilden Delphinen. Die Sonne schien und das Meer war recht ruhig, also rauf aufs Schlauchboot und nach Rückenflossen Ausschau halten. Wir wurden schon in der Bucht fündig und so glitten wir alle ins Wasser.

Ab ins Wasser zu den Delphinen

Es gab einige Regeln: Nicht anfassen, Hände hinter dem Rücken halten um sie nicht zu verschrecken und der Delphin entscheidet, wie nah er zu dir kommt.

Wir waren vorn dabei

Es waren vier Delphine, die sehr neugierig waren und um uns herum schwammen. Der eine kam direkt auf mich zugeschwommen bis auf wenige Zentimeter – was für ein schöner, aber auch unwirklicher Moment.

So so schön

Danach packten wir zusammen und machten uns zur 10km entfernten Grenze nach Südafrika. Im Grenzbereich hielt uns ein mosambikanischer Polizist an und fragte uns, wo wir herkommen und wo wir hinwollen. Ähm 5m vor der Grenze, wo wollen wir wohl hin?! Er sorgte sich natürlich nicht um uns, sondern sein eigentliches Anliegen war uns mitzuteilen, wie schwer er es hat, da er nicht am Strand sein kann, ob wir nicht für ihn ein Bier hätten. Mutig log ich den Polizisten an, dass wir nichts mehr an Bord haben und rollten schnell weiter. Danach ging alles seinen Gang – Ausreisestempel von Mosambik in unsere Pässe und für ToYo ins Carnet, Covid Schnelltest, Einreisestempel Südafrika für uns und ToYo.

Unser Weg führte uns durch die Simangaliso Wetlands und da fanden wir eine „Abkürzung“, die auch noch näher an der Küste war. Ihr ahnt es. Die „Abkürzung“ war ein Reinfall, sie war so geheim, dass sie scheinbar ewig keiner mehr gefahren ist.

Das war wohl nichts mit der Abkürzung

Das bekannte Geräusch, wenn Äste an ToYo entlang-quietschen war gefühlt durchgängig da. Die Naht an der Dachboxplane resignierte und auf unserer Motorhaube sammelten sich sämtliche Insekten, die wohl eher unfreiwillig mitfuhren.

Aber irgendwann erreichten wir Sodwana, einen netten Strandort und wir stolperten in ein Tauchcenter. Dort waren wir noch nicht einmal richtig ausgestiegen, da wurde ToYo schon von einem natürlich deutschen Paar als Berliner entlarvt. Wir kamen schnell ins Gespräch und so wurde kurzer Hand beschlossen, dass wir bei ihnen im Garten des Airbnb die Nacht verbringen und wir gemeinsam essen gehen.

Gesagt, getan – danke für den schönen Abend mit tollen Gesprächen.

Am nächsten Tag schrieben uns unsere Schweizer Freunde, ob wir es nicht heute noch zum Sani Pass (gilt als die Mutter aller Off-road Pässe und als eines der letzten automobilen Abenteuer Südafrikas) schaffen könnten, da genau zwei sonnige Tage und dann eine Woche Regen vorhergesagt sind. Wir mussten nicht lang überlegen und beschlossen, dass das ein guter Ort für ein Wiedersehen ist, nur 500km trennten uns noch von unserem Ziel.

Toyotas wieder zusammen unterwegs

Obwohl Tony früh noch einmal Tauchen war, schafften wir es natürlich pünktlich zum Braii nach Unterberg, dem Ausgangspunkt für den Pass.

Keilriemen macht Geräusche

Am nächsten Morgen ging es wirklich bei blauem Himmel auf die höchste Bergstraße Südafrikas bis auf eine Höhe von 2876m.

Was für ein Ausblick

Vor den letzten 6km liegt das südafrikanische Grenzhüttchen – Ausreisestempel Südafrika und Covid Schnelltest aus mobilen Testauto.

Schnell zum Test

Auf den letzten 6km überwindet die Piste 1000m Höhenunterschied und die Asphaltstraße hat ein Ende. Unsere Toyotas meisterten den Weg, wenn auch das eine oder andere mal etwas schwarzer Rauch aus dem Auspuffrohr kam.

Mühsam, aber kein Problem

Oben angekommen, ging es ins Grenzhüttchen von Lesotho. Wir wussten, dass man mit einem Covid Schnelltest eigentlich nur 3 Tage Aufenthalt und mit PCR-Test maximal 14 Tage Visa bekommt. Da wir alle nicht wussten, was wir hier machen wollen, wollten wir definitiv die 14 Tage. Aus irgendwelchen Gründen (blonde junge Frau) wurde ich vorgeschickt um das mit dem Grenzer zu „regeln“. Als er unsere deutschen Pässe sah, wechselte das Gespräch auf deutsch (er war mal in Deutschland und schleuderte mir alle seine deutschen Vokabeln entgegen, wobei es meist Biermarken waren🤪) und so war es selbstverständlich, dass wir alle 30 Tage Visa bekamen.

Darauf musste im höchsten Pub Afrikas mit lesothischem Bier angestoßen werden.

Mit lesothischen Bier angestoßen

Wir beschlossen das gute Wetter noch zu nutzen und rollten weiter in das Hochland von Lesotho.

Gipfelfoto

Wusstet ihr, dass Lesotho auch als „Kingdom in the sky“ bezeichnet wird?! Als einziges unabhängiges Land der Erde liegt das gesamte Staatsgebiet über 1000 Meter, wobei zusätzlich etwa 80 % der Fläche über 1800 Metern liegen.

Für unser Nachtlager suchten wir uns eine Lodge an einem Dorf aus. Dort angekommen fanden wir nur Kühe, Schafe und ein paar Kinder – die Lodge war eindeutig verlassen, doch es gab auch keine Alternativen, so beschlossen wir „wild“ hier die Nacht zu verbringen.

Die verlassene Lodge mit den Dorfkindern

Ich hatte von meinem Grenzbeamten eine schöne Karte mit allen Straßen und Highlights bekommen und so hatten wir uns am Abend einen Plan für die Weiterfahrt gemacht – Mittagessen am Katse Dam und dann wollten die Jungs noch eine 4×4 Strecke fahren, die uns zu dem 200m hohen Wasserfall führt – so der Plan.

Wir packten also zusammen und natürlich hatte es sich im Dorf herumgesprochen, dass vier Europäer an der Lodge stehen, so dass das halbe Dorf ganz zufällig hier vorbeilaufen musste. 🤪

Wir fuhren los und schon schnell merkten wir, dass wir viel länger für die Strecken brauchten als gedacht – Straßenverhältnisse, Kühe und Menschen auf der Straße und hohe Pässe – der Katse Dam wurde direkt vom Plan gestrichen und so endete der Tag kurz vor der 4×4 Strecke.

Die einzige “Lodge” war auf dem Krankenhausgelände mit Blick auf das Krematorium, aber es gab eine warme Dusche. Wir checkten die Stecke bei Tracks4Africa und in der Papierkarte. maps.me hatte eine kleine Lücke in der Strecke, sodass wir unsere Pläne bei den Angestellten kund taten und alle freundlich „yes“ sagten – so fuhren wir los.

Highland of Lesotho

Wir waren alle motiviert die ca. 60km zu schaffen und den Abend in der Lodge am Wasserfall (die wirklich geöffnet ist) zu verbringen.

Es ging über unebenes Gelände mit teils größeren Auswaschungen und Steinen, doch alles machbar.

Wir fanden am Hang eine Stelle für ein spätes Frühstück und da zogen bereits die ersten Wolken auf.

Erste Wolken doch die Stimmung passt

Doch wir ließen uns nicht abbringen und fuhren weiter. Dann gab es einen Wolkenbruch, den wir lange in dieser Stärke nicht erlebt haben und natürlich gerade als wir an einer sowieso schon matschigen, direkt am Abgrund gelegenen, Strecke waren.

Wolkenbruch – es geht nicht weiter

Langsam fahren brachte uns nicht voran, da ToYo auf dem Matsch nur Richtung Abgrund rutschte. Wir waren über Funkgeräte mit den anderen verbunden – der Tipp – probier es mit Geschwindigkeit, das bringt auch Stabilität!

Ihr kennt alle Tony, aber ich sage euch, dass war selbst ihm nicht geheuer und er hatte feuchte Hände. Sowohl er als auch ToYo waren im Grenzbereich unterwegs. Irgendwie eierten wir uns ins nächste Dorf, doch es wurde nicht besser – weiter Starkregen und der weitere Weg nicht ersichtlich – dieser Gehweg konnte es doch nicht sein?!

Wir waren erstmal in diesem lesothischen Bergdorf gefangen. Zur Vorstellung: Es handelte sich um mehrere Rundhütten mit Wellblechdach, der „Supermarkt“ war auch die „Bar“ mit einer Sorte Bier, Zwiebeln und Eiern und da Freitagnachmittag war, waren alle schon betrunken.

Man sagte uns, dass wir beim Chief (Häuptling) vorsprechen müssen um seine Erlaubnis zu bekommen, dass wir hier übernachten dürfen. So ging es zum Chief (schon glasige Augen) und natürlich durften wir bleiben wurden unter seinen Schutz gestellt. Wir fragten vor was wir beschützt werden müssen, er meinte nicht wegen gefährlichen Tieren, sondern vor den Menschen, wenn die betrunken sind und denken, dass wir reich sind, kann da mal was passieren.

Im Bergdorf gestrandet

Okay?! Die neue Freundschaft wurde mit Bier besiegelt und natürlich war das gesamte Dorf versammelt. Wir verkrümelten uns in die Autos und es war Zeit für die Notfallnudel, sodass „etwas“ Ruhe einkehren konnte.

Ob es die Nacht gut geht?

Ob wir jemals wieder hier weggekommen sind – nächste Woche!

Eure vom Wege abgekommenen

Tony & Juli

Geburtstag Nr. 2 – Mosambik

Die Kokosnuss verfehlte mich nur um wenige Zentimeter, doch wir hatten uns ordentlich erschrocken und rückten den Tisch in Sicherheit.

Am nächsten Morgen begutachteten wir das „Fallobst“ und ich bat Tony EINE Kokosnuss für das Frühstück zu offnen. Voller Ehrgeiz holte er unsere Axt aus dem Auto und meinte, was ein kleiner Junge kann, wird er ja wohl auch schaffen.

Ich wollte eine Kokosnuss

Doch bei einer ist es natürlich nicht geblieben, ich musste dann unseren Trichter holen und wir füllten 1,5l Kokoswasser ab. Dann begann ich das Kokosfleisch herauszuschälen.

Kokosarbeitslager

Ich kam mir vor wie in einem Straflager, war ich mit einer fertig, lagen die nächsten offenen Nüsse schon da. Irgendwann schaffte ich es Tony zum Aufhören zu bewegen und so fuhren wir mit einer großen vollen Tupperdose weiter Richtung Norden.

Das Dörfchen Vilanculos war unser nächstes Ziel und begrüßte uns mit ordentlich Wind, sodass Tauchen nicht möglich war, aber dafür Kitesurfen.

Ich bin nett und zeige die Fehlversuche nicht

Tony buchte noch einmal zwei Stunden mit einem Guide und los ging es.

Lief ganz gut.

In der Nacht machte mich Tony ganz aufgeregt wach, dass er nichts mehr sehe und seine Augen todesmäßig brennen und schmerzen – und ich jetzt! etwas tun soll. Er meinte, dass er sich (mal wieder) mit dreckigen Fingern die Kontaktlinsen reingemacht habe. Eine ausführliche Anamnese war nicht möglich, auf jeden Frage war die Antwort – es sei wie damals in der Bundeswehr.

Wurde ich zuhause noch belächelt, warum ich die Reiseapotheke mit Augentropfen (antiallergisch und antibakteriell – gleich Doppelschlag) aufrüste, hatten sie nun ihren Moment. Dazu gab es noch Schmerzmittel und ein Kühlpack, denn ich denke, dass es Sonnenbrand im Auge war – aber ich hab ja keine Ahnung.🤪

Für den nächsten Tag verordnete ich Schonung und Sonnenbrille und dann wurde es auch zügig besser.

Vilanculos ist bekannt dafür, dass man von hier zu dem Nationalpark des Bazaruto Archipels gelangen kann, so vereinbarten wir einen Trip für den nächsten Tag.

Als der Wecker am Morgen klingelte, ahnte ich schon schlimmes als ich den Wind in den Palmenwedeln sah und so kam es auch, dass der Trip auf den nächsten Tag verschoben wurde.

Wir betrieben an dem Tag Augenpflege und ließen uns vom Fischer frische Austern bringen. Wir erfuhren, dass 200km nördlich ein Zyklon vor der Küste hängt und deshalb das Wetter so schlecht ist.

Was man so beim Kiten kauft

Am nächsten Tag war es dann soweit, es ging aufs Boot und wir fragten, ob es nicht wieder zu stürmisch zum Schnorcheln sei – „nein es würde ein perfekter Tag werden und wir werden zu 100% den Dugong sehen“.

Ein Dugong ist eine Art der Seekühe, die um die 400kg wiegen und friedlich Seegras im flachen Wasser futtern.

Unsere Gruppe bestand aus einem französischen Paar und einem niederländischen Paar und bevor es zum Archipel ging, sammelten wir noch vier Briten ein.

Unser Boot

Der Weg war schon ordentlich wellig und windig.

Ausgelassene Stimmung zu Beginn

Wir kamen am Archipel an und sollten die Dünen erkunden und erneut zogen Wolken auf.

Verrückte Sandformationen

Was wirklich sehr schön war, wäre da nicht ein 5-minütiger Wolkenbruch gewesen.

Da braut sich was zusammen

Der Guide versuchte uns noch Hoffnung zu machen, dass nachdem Lunch, wenn die Ebbe kommt auch der Wind nachlässt. Nachdem Lunch ging es aufs Boot und wir suchten den Dugong. Ihr könnt euch vorstellen, dass wir ihn natürlich nicht gefunden haben.

Dann sollte es zum bekannten 2-Miles Reef gehen, bekannt für seine Korallen und Fischvielfalt.

Schon auf dem Weg war allen im Boot klar, dass wir hier nicht schnorcheln werden, weil hohe Wellen am Riff brachen – zu gefährlich! Die Stimmung kippte, im Boot war uns jetzt allen klar, dass sie das auch schon heute Morgen wussten, sie sich aber die Einnahmen von einem vollen Boot (10Leute in der Low Season während Covid) nicht entgehen lassen wollten.

Doch wir fanden ein Mittagessen am Strand für 80€ nicht angemessen. Der Franzose übte bereits auf dem Boot eine Revolution und verlangte den Manager. Zur Besänftigung „durften“ wir an der Insel schnorcheln, wo es keine Korallen und nur wenige Fische gab.

Kein Dugong zu sehen

Wir stoppten auf dem Rückweg noch an einer weiteren Inseln für einen kleinen Spaziergang.

Insel Walk

Dann ging es zurück und der Franzose stürmte in den Store und aus mysteriösen Gründen war der Typ bei dem wir gebucht hatten nicht da und auch nicht telefonisch zu erreichen. Der Franzose verlangt den Manager, dieser kam dann auch ins Hostel und brachte auch seinen Bodyguard mit (ein Schrank von Mann mit deutlichen Blessuren im Gesicht – sicher als Abschreckung). Der Franzose war natürlich Revolutionsführer und wir verlangen Geld zurück.

Er begann mit einer detaillierten Auflistung der Ausgaben.

Die Abrechnung

Ich glaube die Jungs haben das erste mal einen Businessplan vorgelegt bekommen. Revolutionsbrecher Tony, stimmte einen Rabatt von 7€ zu, weil er seine Ruhe wollte. Ich befürchtete, dass der Franzose ihn dafür auf der Bastille hängt.

Ich betonte, dass mir der Dugong zu 100% versprochen wurde (natürlich kam es mir komisch vor, ein Wildtier kann einem nicht zu 100% versichert werden).

Die Revolution endete unblutig mit 22€ Discount und für Tony handelte ich noch ein Kitesurf Zertifikat heraus.

Die Revolutionsfeier fand bei uns am Auto mit reichlich Bier statt.

Durch den Augenkrankheitstag und dem verschobenen Ausflug, hingen wir unserem nicht existierenden Zeitplan etwas hinterher und da wir an meinem Geburtstag keinen Fahrtag machen wollten, mussten wir jetzt knapp 700km zurück nach Süden.

In the road

Doch die Strecke war abwechslungsreich und führte durch viele Dörfer, sodass es immer was zu gucken gab.

Road Snack

Mein Geburtstag startete mit einem Paste de nata Frühstück in der Hauptstadt und dann ging es in den Elephant Nationalpark.

Oh oh…

Reifendruck auf Sand fahren herabgelassen und los ging es. Wir fanden semi offizielle off road Strecken und an der einen Stelle waren wir uns fast sicher, dass wir umkippen, aber ToYo hat es gemeistert.

Der Nationalpark liegt am Meer und so fährt man die ganze Zeit durch bewaldete Dünen. Doch wir haben es auch zum Meer geschafft und so stand Geburtstagsbaden an.

ToYo am Strand

Wir fanden zahlreiche Antilopen, Zebras, Gnus, Nyalas, aber keine Elefanten.

Ein Geburtstagsgast

Ich wünschte mir, dass wir heute essen gehen, so fuhren wir nach Santa Maria und genossen auf dem Sonnendeck den ein oder andern Sundowner uns blickten über die Mangroven.

Das Restaurant war 1km entfernt und so beschlossen wir zu laufen und wählten für den Hinweg den „Fußweg“.

Auf zum Geburtstagsdinner

Im Restaurant aßen wir lecker Seafood, was auch sonst.

Lecker Seafood

Da mein Geburtstag war, war Tony heute fällig, ich hatte die UNO Karten einstecken (er hasst UNO). Ich fütterte ihn mit ein paar Siegen an, aber beim Spielstand 10:5 für ihn war Schluss und ich machte einen Durchmarsch bis zum Gesamtsieg.

Er hat resigniert

Für den Heimweg wollten wir an der „Hauptstraße“ heim laufen. Doch es ist sehr dunkel hier in Afrika, wir fragten den Chef wo es zurück ins Dorf geht und er fragte nur wo unser Auto stehe, als wir sagten wir seien zu Fuß bekam er sich vor lachen kaum wieder ein – laufen?!

So liefen wir los ungefähr auf der Hälfte der Strecke kam ein Quad von hinten angefahren und nötigte uns regelrecht aufzuspringen.

Tony auf der Motorhaube vom Quad

Ob wir bei ToYo abgesetzt wurden, oder Tony doch noch vom Quad gefallen ist – next week!

Eure Tramper

Tony & Juli

PS: Danke für all die Geburtstagsglückwünsche!