Keep the momentum and an ice cold beer – Skeleton Coast – Namibia

Wir nahmen allen Mut zusammen und trauten uns 8:30Uhr zum Treffpunkt an der Tankstelle. Zum Verständnis, wir wussten weder die Gruppengröße noch die Gruppenzusammensetzung, noch wussten wir den genauen Reiseablauf. 

An der Tankstelle angekommen formierte sich die Gruppe zügig, da das Erkennungszeichen „40kg fire wood on the roof and tank full, please“ war. Zu uns gesellten sich zwei südafrikanische Pärchen im eigenen Landcruiser. Wir waren erleichtert, dass es Locals und Overlander waren. Doch dann kam die deutsche Invasion – acht Rentalcars mit Dachzelt reihten sich ein. 

Natürlich kamen die bekannten Basic-Fragen „seid ihr den ganzen Weg aus Berlin gefahren?“. Der erste Eindruck war, dass es eine sehr unterschiedliche Gruppe ist, aber alle nett – keiner maligne. 

Es wurden Funkgeräte an alle verteilt und der Guide verstaute noch weitere 300l Diesel in Kanistern, da es nur eine weitere Tankstelle auf dem Weg gibt, da aber heute nur noch 200l Diesel waren. Kurz danach rollten wir auf der Salzstraße nach Norden um die Zivilisation für die nächsten sieben Tage zu verlassen.

Es gab die ganze Zeit Anweisungen über Funk – welcher Gang, Achtung ein Stein, Achtung ein Stock, Achtung Gegenverkehr – Tony und ich guckten uns nur an und dachten, das könnten lange sieben Tage werden.

Es ging zügig über die Salzstraßen und die recht vielen Kilometer des ersten Tages wurden mit einigen Stopps unterbrochen – Salzkristalle gucken, Flechten gucken, verlassenes Ölbohrloch und dann endlich der Eingang vom Skeleton Coast Nationalpark. 

Wir betraten nun das Ende der Welt – hier breitet sich das pure Nichts aus…..

Es gibt noch eine letzte Tankstelle auf der Strecke in Terrace Bay, die mit den versprochenen 200l Diesel. Doch als wir anrollten, der Tankwart geweckt wurde, er dann irgendwann angeschlendert kam um uns zu sagen „Sorry, no Diesel“.  Da waren wohl die Fischer und Ranger heute schneller. 

Also ging es ohne tanken weiter die Küste entlang und es wurde immer sandiger, sodass schrittweise der Reifendruck abgelassen wurde. Es trennten uns nur noch 90km bis zu unserem ersten Nachtlager.

Wir errichteten das Camp am Beach zwischen kleinen Dünen und wir waren direkt beruhigt, dass es sich doch verlief und man nicht dicht an dicht stand.

ToYos Tanknadel ist nichts für schwache Nerven. Am Anfang geht sie super rapide nach unten, dann passiert ewig nichts und dann springt sie hin und her. Auf jeden Fall war unser Tank halb leer. Am Morgen stand neben jedem Auto ein 25l Kanister Diesel – klar wollten die Jungs auch hier Gewicht optimieren. 

Wir guckten den Kanister an und dann uns und überlegten (schon ingenieurisch-kompliziert) wie wir den Diesel in den Tank bekommen. Doch Armand, der Guide, hatte einen „Rüttelschlauch“. Damit muss man es nicht mal mehr mit dem Mund ansaugen.

Alle schliefen super am Beach und nach einem deftigen Frühstück (zum Abend gab es Spaghetti Bolognese und zum Frühstück eine Reste-Bolognese-Variation) packten wir zusammen und der Weg führte weiter Richtung Norden. 

Landschaftlich gesehen ist dieser Abschnitt sehr einsam und monoton. Das vorherrschende Wetter ruft sonst auch keine weiteren Sympathien hervor – kühl bis kalt, sehr oft nebelig, selten klar, immer windig. Doch Cramme-Adam-Reisen buchen ausschließlich mit gutem Wetter und weil wir unsere Bolognese aufgegessen hatten, wurden wir die ganze Tour mit sehr gutem Wetter belohnt. Die Guides waren auch überrascht, sonst wehe der Wind hier teilweise so stark, dass man die Autotür nicht aufbekommt.

Ich sollte noch etwas zum Namen Skeleton Coast erwähnen. Der sehr abweisende klingende Name des nördlichsten Nationalparks Namibias soll die wahrlich raue Natur in dieser urtümlichsten Landschaft der Welt beschreiben. Die sturmreiche See des Südatlantiks und die dichten Nebel des kalten Benguela Meeresstroms ließen hier unzählige Schiffe stranden. Alte verrostete Schiffswracks säumen den Küstenstreifen. Selbst wenn es den Schiffbrüchigen gelungen war das Ufer zu erreichen so waren sie am Rand der Namibwüste – menschenleer, ohne Nahrung und vorallem ohne Süßwasser. 

In diesem Gebiet werden/wurden auch Diamanten und andere Edelsteine gefunden, also machten wir uns auch auf die Suche. Ich bin ja bescheiden und 2 Karat hätten mir genügt. 

Dann ging es weiter landeinwärts. Die erste große Düne sollte geübt werden. Vorfahren bis zur Kante und bei ToYos langer Motorhaube guckt man da ziemlich lang ins Leere bis er dann runter kippt und im 1. Gang Untersetzung runterrollen. Es hört sich ganz bedrohlich an, wenn ToYo mit seinen mehreren Tonnen den Sand verdichtet. 

Alle haben die erste Übung mit Bravour gemeistert. 

Rein ging es dann ins Flussbett vom Khumib und die ersten Tiere zeigten sich, denn es gab etwas Wasser. Besonders beeindruckt mich meine Lieblings-Antilope – der Orxy. Sie sind so perfekt an diese hohen Temperaturen in der Wüste angepasst. Die Exemplare hier in der Namibwüste haben extra große Hufen um weniger in den Sand einzusinken. Sie stehen an Dünenkämmen im flirrenden Licht und schauten uns zu wie wir durch die Landschaft rumpeln. 

Hier nun endlich mal wieder unnützes Wissen – ist euch die markante Gesichtsmusterung aufgefallen?! Man geht davon aus, dass diese scharfen Grenzen zwischen schwarz und weiß auch für die Hirnkühlung nützlich sind, da an den Farbübergängen die Luft unterschiedliche Temperaturen hat und es dadurch zu Verwirbelungen und somit zur weiteren Kühlung kommt.  

Dann trennte uns noch eine weitere Düne von unserem Nachtlager. Der Guide Armand meinte direkt, dass uns diese Düne bis zu zwei Stunden kosten kann. Alle lachten, weil hoch war sie nun wirklich nicht. 

Doch sie hatte es in sich – wenig Platz zum „Momentum“ aufbauen, tiefer Sand und eine Kurve in der Düne. Es dauerte wirklich mehr als zwei Stunden um alle Autos hochzubekommen – entweder reichte die Geschwindigkeit nicht aus, oben angekommen zu früh gefreut und festgefahren und auch der erste Reifen verweigerte die Weiterreise. Je nachdem ob man noch vor oder schon hinter der Düne war, musste die Wartezeit mit „cold beer“ überbrückt werden – Anweisung vom Guide.

ToYo meisterte es im ersten Versuch (natürlich) und war sonst bisher auch (überraschend) pflegeleicht. Doch Tony kam nicht aus seiner Rolle und lag direkt bei den Toyota Hillux unter dem Auto.

Nach „Quick and dirty“ Reparatur ging es ins Riverbed und wir schlugen das Camp auf. Guides bereiten ein Lagerfeuer, es wurde gekocht (immer sehr lecker, aber auch deftig). 

Am dritten Tag hab ich Tony auf den Beifahrersitz verbannt – Girls Day. Es ging vom sicheren Riverbed direkt wieder in den Sand – 1. Stop war eine wirklich schöne Düne, die natürlich als kleiner Morgen Walk erklommen wurde. 

Wusstet ihr, dass die Sandkörner auf einer Düne immer gleich groß sind, so etwas glaube ich natürlich erst nach genauer Betrachtung, wenn man das Fernglas umdreht hat man so etwas wie ein Mikroskop.

Nach einigen wilden Stone Steps ging es zurück ans Meer. Ach zur Tour muss ich vielleicht noch erklären Frühstück und Dinner wird zubereitet und um einen Mittagssnack kümmert man sich selbstständig. Ich konnte Tony bremsen im Supermarkt keinen unnötigen Quatsch, wie Zimtschnecken, Rosinenbrot und Butterkekse zu kaufen. 

Es gab ein schnelles kleines Omelett, andere Tage machten wir Kaiserschmarren oder es gab auch mal eine Buchstabensuppe. 

Am Meer führte uns der Weg an unzähligen Robbenkolonien entlang. Unsere Motorengeräusche verschreckten die Tiere und so waren nur noch die Jungtiere am Strand. Und die konnte man streicheln und waren dabei auch ganz entspannt.

Der weitere Weg war gesäumt mit den Überresten von gestrandeten Schiffen ab dem 16. Jahrhundert und riesigen Walknochen.

Unser Guide erzählte uns, dass einmal als ein Kind mit in der Tour war und im Dünensand gespielt hat, plötzlich mit einem menschlichen Schädel ankam und fragte, was es sei – Skeleton Coast eben.

Unser Camp schlugen wir heute wieder am Beach auf. Die Jungs probierten sich in ersten Angelversuchen. Wir beobachteten und dann wollten wir auch. Tony der alte Sack hat natürlich direkt einen rausgezogen. 

Aber alle wurden nach Entfernung des Hacken wieder in die Freiheit entlassen – heute wurde nur geübt.

Fester und ich möchte sagen einziger Programmpunkt des heutigen Tages – Fishing. Ganz sicher wurde die Fishing Zeit auf ein Maximum ausgereizt, weil unsere Guides Fishing lieben. War er am ersten Tag noch geschockt, dass nur 1-2 Hobbyangler in der Gruppe waren, hatte er sich zum Ziel gesetzt uns alle zum Angeln zu bekehren. 

Wir waren bei allen Schritten dabei – Köder vorbereiten (Witzig wenn man Kabeljau fangen will, kann man auch Kabeljau als Köder nehmen), Angel auswerfen (haben wir erstmal den Profis überlassen, ich hatte Angst, dass ich beim Auswerfen den Angelhacken in irgendwelchen hinter mir stehenden Leuten versenke), warten (oberste Regel nicht ans Angeln denken). 

Armand ließ mich dann mit der Angel stehen und meinte, dass er gleich wiederkommen, muss sich nur ein Bier holen (ebenfalls eine Grundregel bei der Off-road Tour immer ein kaltes Bier in der Hand zu haben). Doch plötzlich zubbelte etwas an meiner Leine. Überzeugt den Fang des Tages zu machen, begann ich die Leine einzuholen. Sagen wir mal so, ich bin sehr gut im Fische füttern – Haken war sauber abgeknabbert. 

Doch die anderen waren erfolgreicher. Wir nahmen die Fische noch an Ort und Stelle aus, sodass das Endergebnis 24kg Kabeljau und eine menge Spaß waren. 

Unser Camp war heute ein Dünenkessel – klar erklommen wir erst einmal die Düne um genossen den Sonnenuntergang. 

Über etwas bedenkliches müssen wir noch sprechen, Tony entwickelte im Rahmen dieser Gruppenreise eine Art „Platzwart-Attitude“. Anstatt sich um ToYo und mich zu kümmern, krümelte er von Auto zu Auto und sah nachdem rechten, hatte „schlaue“ Autotips (schlimm war, dass die anderen ihm vertrauten, weil er ja mal Maschinenbau studiert hat und ich hatte alle gewarnt, dass er eher Dinge „verschlimm-bessert“). Doch wenn ich ihn mal suchte saß er entweder bei einem Gin Tonic bei den Südafrikanern oder lag wieder unter einem Hilux.

Am nächsten Tag erreichten wir den nördlichsten Punkt der Tour – die Mündung des Kunene Flusses in den Atlantik und die Grenze zu Angola. Das Ende der Welt – hier gibt es nichts, keinen Strom, keine Straßen (die machen wir seit Tagen selbst), keinen Funkempfang, keine Dörfer, keine Läden oder Tankstellen.

Wir erkundeten die Gegend, hielten nur den Zeh ins Wasser aus Angst vor den Krokodilen, fanden einen Panzer einer Meeresschildkröte (Skeleton Coast eben) und es gab ein lecker Bruch am Beach.

Die Flut bestimmte unser Aufbrechen, da alle keine nassen Räder bekommen wollten oder schlimmeres. Der Rest des Tages wurde mit Dünenunterricht verbracht. Okay der Theorieunterricht hielt sich in Grenzen, es ging dafür praktisch zur Sache.

Ach und wichtig und wieder Anweisung, die die nicht an der Reihe waren „ice cold beer“.

Auf dem Weg zurück ins Camp sammelten wir noch ein paar schwarze Muscheln für das Abendessen und auch hier war Tony ganz vorn mit dabei. Wir mussten den Guide und Tony dann irgendwann stoppen, weil wir weiter wollten und zwei Eimer sicher genug waren.

Und am Nachmittag wurde noch einmal etwas geangelt. Heute wollte ich was Dickes an Land ziehen. Wir präparierten den Köder. Heute stand auf den Menü Kabeljau mit Oktopus an Sardine. Unser Menu fand schnell einen Tester. Es zuppelte wie verrückt an der Leine. Die Jungs riefen alle, dass ich die Leine einholen soll. „Ja okay, dass ist mir klar“, aber es war so verdammt schwer.

Tony musste helfen und zusammen zogen wir einen Hai aus dem Wasser.

Na klar haben wir ihn dann direkt wieder ins Meer zurück gebracht.

Nun startete der Dünentag – Wegbeschreibung am Kunene rechts rein. 

ToYo und die anderen Autos schwammen durch den gelben Sand, schlingerten für Stunden durch die menschenleere Wüste. Naja nicht kontinuierlich, denn es gab unzählige Unterbrechungen immer wenn über Funk die Worte kamen „We’re stuck!“

Tony entwickelte sich auch hier zum Klassenstreber, fuhr ToYo (natürlich) nicht fest. Die Guides waren beeindruckt von ToYos Power trotz seines Gewichtes. Und dann sagten sie das schlimmst mögliche „the car is only as good as the driver“. Ihr wisst, dass das nun für mich und ToYo bedeutet, dass Tony denkt er kann alles fahren und er Motorenöl im Blut hat. 

Einen Dünenbegriff muss ich noch erklären Slip-Face – plötzlich rutscht ToYo über eine Dünenkante und kippt steil nach unten – nichts für schwache Mägen. Aber ein Anblick, den man nicht vergisst – die Kulisse ist grandios. In der Ferne sieht man den Kunene Fluss und vor sich nur nach Sand. Unten sicher angekommen, funkt man für das Auto am Slip-Face durch, dass er losrollen kann, weil man es eben nicht sieht.

Der ein oder andere Reifen verweigerte erneut die Weiterfahrt, Abschleppseile wurden ausgerollt, es wurde im Sand gegraben und neue Tracks gesucht.

Da die Schatten immer länger wurden schlugen wir das Nachtlager in den Dünen auf und genossen den unglaublichen Blick in den Himmel.

Nun brach schon der letzte Tag der Tour an. Es ging zurück Richtung Norden durch das Orupembe Gebiet (für die Experten – Übergang zum Marienflussgebiet)

Der Weg wurde immer weniger sandig und wechselte in Gravel. Stopps wurden nun zum Luft aufpumpen genutzt, waren wir die letzten Tage nur mit 1bar im Reifen gefahren.

In diesem Gebiet des Landes finden sich mysteriöse Steinmännchen. Keiner weiß von wem sie sind, alle haben eine Nummer, nur Nummer 1 wurde noch nicht gefunden. 

Manche haben noch einen Spruch. Ein Stony sitzt an einem toten Baum mit der Aufforderung „gib mir Wasser, dass ich es zu Nummer 1 schaffe!“, seitdem treibt der Baum wieder Blätter aus.

Armand erklärte uns noch einiges zur zunehmenden Vegetation. Take Home Message: eigentlich ist alles giftig. Außer die Welwitschia mirabilis. 

Bis zu 1500 Jahre alte Exemplare gibt es. Sie haben nur zwei Blätter die ein lebenslang weiter wachsen und kommen nur an einem schmalen Küstenstreifen in der Namib vor.

Unser Ziel war heute das Dorf Puros. Hier kehrten wir im Community Camp ein und genossen eine grundreinigende Dusche und ein lecker letztes Braii in der Gruppe.

Am Morgen herrschte erste Aufbruchstimmung, Nummern wurden ausgetauscht, Verabschiedungen begannen und Sätze wie „lass dann doch mal in Deutschland treffen!“ fielen (bin gespannt…).

Tony konnte sich dann schweren Herzens auch vom Guide Armand trennen. Armand rief ihm hinterher „we will see us again in the desert!“. So nun war aber genug Worte, wir wollten zurück in unserem gewohnten Reisemodus.

Resümee 

Alle die hierher kommen, haben die gängigen Highlights im südlichen Afrika schon gesehen, haben in Namibia die berühmten Sossusvlei Dünen erklommen, waren im Etosha auf Safari. Wer hierher kommt, sucht das Ende der Welt, einen magischen Ort. Hier hat sich die Natur eindrucksvolle Strategien, um sich das Überleben zu sichern, überlegt. Hier wachsen Pflanzen die so giftig sind, dass nur der Rauch beim Verbrennen Menschen tötet und die Krokodile im Kunene sind so hungrig, dass sich Menschen und Tiere kaum ans Ufer trauen.

Der Regen in dieser Region reicht nicht aus, sodass der Westwind als Nebel von der Küste Tau bringt und so etwas Leben ermöglicht. 

Skeleton Coast – once a lifetime adventure. 

Ob wir aus Sehnsucht zum Gruppenformat zurück gekehrt sind, oder wieder zu zweit uns den Weg suchen, lest ihr im nächsten Blog.

Eure Skeleton Coast Überlebenden 

Tony&Juli 

Sand meets sand – Namibia 

Es gab noch so einige Kameldornbäume und wir entschieden uns eher nach Gefühl bei welchem wir abbogen und das GPS half dann auch ein wenig.

Wir kamen also zurück ins Flussbett, packten zusammen und machten uns auf den Weg zum nächsten Supermarkt – dieser war nur eine normale namibische Entfernung entfernt – 230km.

Unser Ziel war Keetmanshoop und hier fand ich eine Unterkunft mit dem Namen „Schutzenhaus“ mit Camping. Wir rollten auf den Hof wurde mit einem freundlichen “Guten Tag” begrüßt. Ich konnte Tony nicht davon abbringen den Nachmittag im „Biergarten“ zu verbringen und im Restaurant zu essen. Ich bestellte wenigstens Game (also lokales Wild), aber Tony ließ sich nicht von seinem „Jägerschnitzel“ abbringen.

Unser nächstes Ziel war der Namibrand Nationalpark – der Inbegriff der namibischen Weite und Einsamkeit. Auf der einen Seite die hohen Triasberge und auf der anderen die Namibwüste. 

Wir konnten uns mal wieder nicht entscheiden, wie weit wir fahren wollten und wo wir nachts stehen wollten, sodass uns unsere Planlosigkeit bis nach kurz vor Sossusvlei führte. Aus leichter Faulheit checkten wir auf der Little Sossus Campsite wie 2021 ein. Im “Büro/Reception” steht hier gewöhnlich eine große Tiefkühltruhe mit allerlei Fleisch was sich auch am Wasserloch vergnügt. Unsere Entscheidung fiel auf Zebrafilet und Gamewürstchen.

Es gab einen Pool mit Wifi und unser Durst war nach der langen Fahrt sehr groß und dann kam zum Grillbier noch der Sundowner und Wein musste weg (hat zu viel Platz weggenommen), sodass wir in einen eigenen kleinen alkoholischen Hinterhalt geraten sind. Ich hatte online Bilder von einer Balloonfahrt über Sossusvlei gesehen und Tony hatte eine Antwort auf den Skeleton Coast Trip bekommen (das ist der nördliche Teil der Namib, die nur mit Guide zugänglich ist). Ohne große weitere Recherche oder Preisvergleich buchten wir beide. 

Die Ballontruppe hatte nur noch für den nächsten Tag zwei Plätze und so buchte ich 20:30 für morgens 4:40 die Ballonfahrt – also schnell ins Bett. 

Es war total spannend bei der Vorbereitung, Ballon füllen und Korb aufrichten dabei zu sein. Danach kletterten wir in den Korb. Die Halteseile wurden gelöst und der Brenner angemacht. 

Und schon schwebten wir davon. Man merkt kaum, dass man aufsteigt und da man sich mit dem Wind bewegt, spürt man auch keinen Wind.

Pünktlich zum Sonnenaufgang waren wir in der Luft und der Wind bestimmte dann natürlich auch unsere Reiserichtung. Es ging über die Springbok Pan. Im Blick hatten wir natürlich Sossusvlei und die großen roten Dünen.

Unsere Reisegeschwindigkeit lag bei 18 km/h, Reisehöhe 1800 m, doch man merkte davon nichts, nur unsere Handys wollten wir hier nicht verlieren.

Nach einer guten Stunde in der Luft landeten wir perfekt mittig auf dem Weg zwischen den Dünen und es wurde ein Frühstück vorbereitet. 

Ähm vielleicht sollte ich sagen, dass ich nicht Low Budget gebucht habe, sondern mit Champagnerfrühstück. Es gab aber sehr leckere selbst gemachte Marmelade und Zebrasalami.

Danach musste ein Vormittagsschlaf her. Uns wurde eine kleine Campsite an den Rock Pools empfohlen. Also erst eine kleine Erfrischung (ist eine Quelle, die immer Wasser führt) und dann haben wir geschlafen – ich in ToYo und Tony hatte sich sie Hängematte zwischen zwei schattigen Bäumen aufgespannt. 

Am nächsten Tag ging es dann klassisch ins Sossusvlei. 2021 waren wir im Dead Vlei ganz allein (Covid 2. Welle) und nun waren die ganzen Dachzelt-Rental-Cars zurück. Die Frage, ob wir in Berlin losgefahren sind, kann ich nur noch mit “Ja, heute morgen” beantworten. Wir wählten also den etwas anspruchsvolleren Weg über die Big Daddy Düne um ins Dead Vlei zu gelangen (die Touristengruppen werden nur auf den 1,2km ebenen Pfad los gelassen).

Es war ein gutes Morgen-Workout 40min im Tiefsand knapp 200 Höhenmeter.

Der Ausblick hat sich gelohnt und der Spaßfaktor die Düne wieder runterzurennen war unendlich.

Und so standen wir im Dead Vlei. Zum Glück stehen hier genug tote Bäume um im richten Winkel dahinter Touristen verschwinden zu lassen.

Da uns die Füße noch nicht heiß genug waren, wanderten wir noch zum Hidden Vlei (4km), aber der Sand wurden zur Mittagszeit immer heißer – Schatten gab es auch nicht. Also joggten wir eher machten schnell ein Bild und eilten zurück zum Auto.

Wir schlüpften in den Schuh und waren so bereit für eine weitere Dünenbesteigung, was in dem weichen Sand echt anstrengend ist – zwei Schritte vor und direkt einen zurück gerutscht.

Da wir nun gut eingewandert waren und die Waden nur leicht brannten, suchte ich uns eine Wanderung in den Naukluftbergen heraus – der Archäologische Trail sollte es für den Anfang werden – Highlight ist der Bulls Port – eine natürliche Lücke in der Bergkette – genutzt von Tieren, ersten Urmenschen, Siedlern mit Ochsenkarren und dann auch uns.

Auf halber Höhe ist eine Steinzeithöhle mit verrußter Decke als Anzeichen, dass hier erste Feuer gemacht wurden.

Und da wir immer noch Lust zum Wandern hatten brachen wir am Morgen in den Köcherbaumcanyon auf. 

Die hohlen Äste nutzten die Buschmänner als Köcher für ihre Jagdpfeile, daher der Name des Baumes. Der Weg war eine wirkliche Kletterei. Nur die scheuen Bergzebras fanden wir leider nicht.

Also ging es dann weiter. Unser Ziel war Swakopmund. Doch wir fahren natürlich nicht die „Touristenstraße“. Wir schlugen uns durch den Kuiseb Canyon und schlugen unser Nachtlager in trockenen Flussbett auf. 

Die letzte Wegstrecke fährt man durch eine mondähnliche Landschaft, wir stoppten nochmal für ein schnelles Roadfrühstück bevor wie zurück in die Stadt fuhren. 

Wir wollten nämlich nicht so spät nach Swakopmund, weil unsere Kotflügelaufhängung nun ganz abgerissen war und wir es geschweißt haben wollten vor dem Trip zur Skeleton Coast. Unsere schnelle Recherche führte uns zu „Thimo´s Autowerkstatt“. Begrüßung auf deutsch und der Chef kam direkt und leuchtete unter unsere Motorhaube. Typische Automechaniker Spruch „so wie die anderen das gemacht haben, kann das ja auch nichts werden“ und so waren wir für den nächsten Tag 8:30 zum Schweißen verabredet.

Wir nutzten die Gelegenheiten der Stadt und gaben unsere Wäsche bei der Wäscherei ab (5kg Wäsche für 6,5€ ist denke ich ein guter Deal). Nachdem nun die Pflichtaufgaben erledigt waren konnten wir uns dem Vergnügen zuwenden. 

Auf der Campsite trafen wir Schweizer Overlander, die wir im South Luangwa kennen gelernt hatten und werteten Reiseerlebnisse bei einer sehr leckeren Steinofenpizza aus.

Als wir am nächsten Morgen ToYo in der Werkstatt zurück gelassen hatten, tingelten wir durch die Stadt (so klein, dass alles fußläufig ist). Wir durchstöberten sämtliche Outdoor Stores, waren in der Buchhandlung, gönnten uns ein Auster-Sushi-Frühstück und dann besuchten wir das Naturkundemuseum von Swakopmund.

Unser Resümee ist, dass es für ein Museum in Afrika wirklich sehr schön, vielseitig und informativ ist. Es gibt einen Abriss über die Geografie, Flora und Fauna und die deutsche Kolonialzeit.

Am nächsten Morgen starteten wir vor Sonnenaufgang mit unseren beiden Schweizer Overlander zum Sandwich Harbour. Wir hatten uns am Tag davor das Permit im Ministerium für Wildlife geholt und uns in ein typisches afrikanisches Buch eingetragen. 

Sandwich Harbour ist eines der bekanntesten Ziele entlang der namibischen Küste – weiße Stranddünen, gelbe Namibdünen zum Land hin an einer grünlich schimmernden Lagune. Befahrbar nur zur Ebbe oder man versenkt sein Auto. 

Wir wählten den Weg etwas weiter landeinwärts um trockene Reifen behalten, das klappte auch eine gewisse Zeit, doch dann gab es nur noch Beach. 

Wir fuhren dann so weit wir konnten, doch das Wasser kam schon wieder näher und es fehlten uns noch 8km bis zur Lagune. Wir entschieden total vernünftig (ich war wirklich irritiert von Tony, kennt man ja sonst nicht), dass es uns ein Foto nicht wert ist unsere Autos zu gefährden. 

Zurück in der Stadt gönnten wir unseren Auto eine Autowäsche mit Unterbodenreinigung um das Salzwasser loszuwerden. 

Wir bemerkten, dass das ToYos erste Unterbodenreinigung war. Es war uns etwas unangenehm wieviel Dreck sich löste und hatten direkt im nächsten Moment Angst, dass diese Dreck vielleicht auch manches zusammengehalten hat. Der kleine Funktionstest danach zeigte erste einmal keine neuen Mängel. 

Nun ging es nach Henties Bay. Der Startpunkt der guided Tour in die Skeleton Coast, die Tony gebucht hat. Auf der Packliste standen 250l Diesel, 100l Wasser, 20l Gemeinschaftswasser, 40kg Holz. Nüchtern betrachtet waren wir beide etwas skeptisch, was uns da erwartet (glaub keiner von uns hat das Programm gelesen und das Kleingedruckte sowieso nicht).

Mein Ziel war als Abschied aus der Zivilisation für die nächsten Tage der Fishy Corner (wohl der IN-Place in Henties Bay – was wirklich schwer zu definieren ist, wenn selbst Samstagabend die Straßen wie leer gefegt sind. Aber dann war der Laden voll und wir ergatterten den letzten Tisch. Nachdem wir die fischige Karte studiert hatten, fiel die Entscheidungen auf die Fischplatte.

Ob wir als Fischer für das Fishy Corner auf See gestochen sind, oder wir wirklich der Gruppenreise beitreten?!

Lest ihr im nächsten Blog.

Eure Fischkritiker 

Tony&Juli

Auf der Suche nach Trails und Tracks- Botswana, Südafrika, Namibia 

Bei jedem Busch zweifelte ich, ob ich ihn schon mal gesehen habe. Kam mir auch die Strecke heute länger vor (gut, sonst sind wir immer zu zweit und schnattern). Ich überlegte, wann ich umkehren sollte, um vom Camp nochmal neu zu starten (überlegte dann auch was ich mache, wenn ich nicht mal zum Camp finde). 

Doch dann sah ich das Wasserloch vom Eingangsbereich und kurz dahinter das gelbe Ungetüm mit den zwei schmutzigen Jungs im Schatten sitzend. 

Hab ich ihnen gesagt, dass ich zwischendurch Zweifel hatte?! Natürlich nicht! Habe ich auf den Schreck auch ein Bier mitgetrunken?! Natürlich!

Danach gönnten sich alle eine ausgiebige Dusche und wir verbrachten den Abend am Modisa Camp, als dann plötzlich Wolken am Horizont aufzogen und kurz danach die ersten Regentropfen der Saison den trockenen Sandboden bedeckten, aber viel besser (zumindest zum Anschauen) waren die Blitze am Horizont.

Am nächsten Morgen stand ein weiteres Highlight – nein DAS Highlight an. Valentin und Sirga! Für die, die Sirga noch nicht kennen: Valentin hat sie vor 12 Jahren von der Mutter verlassen, Geschwisterchen von anderem Löwen getötet, total abgehungert in einem Bereich für „Problemlöwen“ (mag den Begriff nicht… sind wir nicht eher das „Problem“?!) gefunden und von Hand aufgezogen. Die ersten drei Jahre hat er jede Nacht mit ihr im Busch geschlafen, läuft mit ihr bis zu 30km am Tag barfuß durch den Busch und ich kann mir kaum vorstellen, was die beiden sonst alles erlebt und durchlebt haben.

Seitdem Sirga das erste Mal einen Kill gemacht hat, nimmt Valentin keinen mehr mit auf die Walks. Alternative ist jetzt, dass man auf dem Auto sitzt und den beiden in ihrer Willkommmens-Zeremonie zuschauen darf. 

Es ist so unglaublich und auch im dritten Jahr so magisch, diesen beiden zuzuschauen. Sie kommt angemautzt und springt ihn an (knapp 200kg lassen grüßen). Sie reiben einander den Kopf, „erzählen“ sich vom Tag und wandern dann los.

Da kommen wir ins Spiel, wir wollten mit unserer Drohne ein paar Aufnahmen vom Spaziergang machen. Sirga die alte Show Königin (hat schon eine Netflix Doku und ist deshalb Drohnenexpertin) stört keine luftige Verfolgung. Tony gab alles, startete aus der Hand (ich glaub nicht, dass sowas vorgesehen ist) und folgte den beiden. 

Alle freuten sich als die beiden langsam am Horizont verschwanden und dann rumpelte es plötzlich also die Drohne im Baum „parkte“. 

Sirga entging das natürlich nicht und wir konnten froh sein, dass unsere Drohne im obersten Baumwipfel hängen blieb und Valentin sie ablenken konnte, denn Sirga klettert auch mal auf Bäume, hat da schon den ein oder anderen Leoparden verfolgt. 

Nach dieser Aufregung trafen wir uns am Wasserloch und durften den beiden bei ihrer herzigen Interaktion zuschauen – es ist so unglaublich, so etwas sehen zu dürfen  – wie herzig, wie wachsam, wie wild. 

Achso nach all dem Zauber um Sirga haben wir zusammen mit dem Kollegen von Valentin Robert die Drohne gerettet. Er kletterte auf den Baum. Ich war so froh, dass er es mit ordentlichen Arbeitsschuhen und Buscherfarhung tat und nicht wie Tony in FlipFlops, der es allen bewiesen wollte, dass er das auch kann.

Rettung erfolgreich! Alle unverletzt! Und bevor die Löwin nach Hause kam!

Nicht nur aus schlechtem Gewissen, sonder auch weil es mir Spaß macht, habe ich die Bilder der Camera-Traps von 4 Wasserlöchern gesichtet. OMG, es waren mehr als 26.000 Bilder – wichtig für die wissenschaftlichen Projekte sind alle Raubkatzen und  Raubvögel. Und für mich noch alle tierischen Interaktionen. 

Ich sortiere also erst alle relevanten Bilder aus. Ihr müsst euch diesen Vogel & Tauben-Spam vorstellen – die Kamera löst bei jeder kleinen Bewegung aus. Auch unzählige Schmetterlingsbilder habe ich gesichtet. Dann erkor mich Valentin sogar noch aus die Top 20 zu erstellen, die bei Patreon ( https://www.modisawildlifeproject.com eine Seite die auf Spendenbasis basiert mehr Einblicke auf Modisa, den Tierschutz und Bemühungen von Valentin) gepostet werden.

Das was jetzt aber genug am PC, jetzt musste man wieder im Landcruiser durchgerüttelt werden. Wir (also Valentin) hörten in der Nacht ein Löwengebrüll und Sirga antwortete nicht und war auch sehr ruhig. Daher wurde am Morgen beschlossen, wir fahren den Zaun ab um zu schauen, ob ein fremder Löwe in der Gegend war. 

Wir sahen in der Ferne ein Eland (größte Antilope der Welt) entspannt vor uns herlaufen. Dann drehten wir an der Farmgrenze nach links und sahen wie das Eland im Elektrozaum hing. Wir eilten hinzu und konnten nur noch feststellen, dass jede Hilfe zu spät kam. 

Die Region hat ein großes Problem mit Wilderern. Sie treiben oft tagelang Antilopen um sie zu schwächen und dann mit Speren zu töten (da billiger als Munition). Oft retten sich vermeintlich die Antilopen über den Zaun in andere Schutzgebiete, doch hier ohne ihre Herde und ohne Wissen wo sich Wasserlöcher befinde, kommen sie nicht wieder zu Kräften

Valentin erlöste das dehydrierte Tier in seinem Todeskampf. Wir hatte nun die Option – liegen lassen, dass es die Wilderer holen oder mitnehmen um es gezielt für die Geier zu verfüttern (denn Modisa ist Teil der „Vulture Safe Zone“ – ich weiß Geier haben – vorallem seit König der Löwen nicht den besten Ruf, aber sie sind mega toll).

Da wir „nur“ mit dem Game-Drive-Auto unterwegs waren, stellte sich der „Spontan-200kg-Eland-Transport“ als etwas kompliziert heraus. Valentin nahm zur Gewichtsreduktion schon mal die Innereinen heraus.

Ich liebe jedes Tier und jeden Organismus, aber es war total spannend zu sehen wie hier z.B. die einzelnen Mägen eines Wiederkäuers funktionieren.

 Nach objektiver Einschätzung der „Kraft“ des europäischen Teams, wurde realistisch entschieden, dass wir lieber Löcher graben sollten, dass der Pickup tiefer kommt um das Eland auf die Ladefläche unter den Game Viewing Sitzen zu zerren.

Es klappte! Als wir zurückkamen, waren selbst die Lokals aus dem Team beeindruckt (ich denke eher verwundet), dass wir es geschafft haben eine 200kg Elandantilope auf ein Safariauto zu laden.

Es gab ein kleine Portionierung für die Katze es Hauses und den Rest legten wir ans Wasserloch für die Geier.   

Und es dauerte nicht lange, da kreisten die ersten Geier am Himmel.

Für den Sunset fuhren wir zur Düne und so waren wir pünktlich gut vorbereitet mit kühlen Getränken auf der Düne und genossen den 360° Blick auf die weite Kalahari und den Sonnenuntergang.

Beim Dinner im Camp kam auch heute Abend, der gern gesehene Gast, das Stachelschwein vorbei. 

Es hat es auf die Bio-Abfälle abgesehen und bekommt manchmal auch etwas Hundetrockenfutter – soll ja groß und strak werden. Wenn Valentin einmal vergisst sie zu füttern, machen sie sich bemerkbar, indem sie versuchen den Kühlschrank öffnen um sich selbst zu bedienen.

Am nächsten Morgen machten wir noch einen Bush walk. Unser Ziel war das große Webernest, denn hier wohnt auch eine Cape Kobra (mega schön, aber eben auch mega giftig).

Valentin erklärte uns mega viel über das Tracking von Tieren und Spurenlesen – z.B. Katzen laufen meist auf der Straße. Sie mögen das picksige Gras auch nicht an den Pfoten. Antilopen laufen querfeldein da sie immer Gras fressen müssen. Katzen laufen morgens westlich von Bäumen und Sträuchern, da dort der Schatten ist und am Nachmittag auf der anderen Seite, ….

So so spannend, wir inspizierten sämtliche Pflanzenfresserexkremente -> gerne zeige ich euch zuhause, wie man den Unterschied zwischen Wiederkäuern und Ein-Magen-Tiere erkennt. Und dann haben wir noch „Gewöll“ gefunden. Ich wusste auch nicht, was das ist. Das erbrechen Eulen und andere Raubvögel nachdem sie z.B. eine Maus verschlungen haben, da sie das Fell und die Knochen nicht verdauen können. Man schafft es wohl, dass man mit viel Geduld daraus das Mäuseskelett wieder zusammenbasteln könnte – nächste mal vielleicht!

Aber dann war es Zeit Abschied zu nehmen, leider, aber sicher nicht für immer – Berlin ist immer eine Reise wert und nach Botswana und Modisa kommen fühlt sich wie nach Hause kommen an…

Next Stop: der Mabuasehube Nationalpark – also der botswanische Teil des Grenzüberschreitenden Kgalagadi Transfrontier Parks mit Südafrika und an der Grenze zu Namibia. Klassisch schliefen wir wild vor dem Park und hörten schon in der Nacht Löwengebrüll.

Am Morgen waren wir wieder sehr pünktlich (deutsch – dass müssen wir uns irgendwie abgewöhnen) 6 Uhr am Gate. Wieder nur verschlossene Tore, da sie meist ohne Schloss sind, begannen wir schon einmal mit der Toröffnung, danach nettes Rufen, dann Begehung des Staff Camps und da war wirklich jemand, aber nicht zuständig, aber er hole jemanden. Der Herr kam wieder um uns zu sagen, dass der Ranger erst noch badet! Bitte was?! Wir warteten also 45min (scheinbar war Spa Tag) und dann kam der Ranger, ohne sich schlecht zu fühlen und ohne Entschuldigung #TIA

Wir – wieder ohne Reservierung – äußerten unsere Wunschvorstellungen und scheinbar war er dadurch so überzeugt davon, dass wir Lokals sind, dass wir den Botswanapreis bezahlten (3 Tage Nationalpark mit 2 Übernachtungen auf der Campsite 17€). Wir stellten keine weiteren Fragen und fuhren los.

Unsere erste Aufgabe war es die Pans abzufahren, doch die Tierausbeute war überschaubar. Auch an den Wasserlöchern, die eher einer kleinen Trinkstelle glichen, war wenig los.

Wir wollten diesmal den Mabuasehube-Nossob Trail durch den Park fahren. Eigentlich geht das aber nur mit zwei Autos und mit Permit – prima alles nicht erfüllt. Es war jetzt aber auch keine Schranke, die einen abhalten sollte nur ein Schild „No unauthorised entry”. Da wir uns autorisiert fühlten, fuhren wir los. 

Sehr, sehr schöne Tracks durch die Sanddünen mit einigen Antilopen, einem Caracal und einer großen gelben Cape Kobra. 

Die Nacht verbrachten wir auf einer Campsite (also einer offene Stelle mit einem Baum und einer alten Feuerstelle) und nutzten die Einsamkeit für eine Bushdusche.

Den nächsten Tag ging es den Nossob Flusslauf entlang natürlich trocken. Wir hörten immer wieder Löwen brüllen doch fanden sie nicht. Hatten wir unser Löwenkontingent für Botswana bereits aufgebraucht? Bisher 66 Löwen in 2 Wochen!

Wir wollten unbedingt nochmal Löwen sehen und so wurden wir bei der Fahrt in den Süden für unsere Hartnäckigkeit belohnt – 4 Löwinnen am Wasserloch. Doch der Weg in den Süden zum Two River Eingang hatte noch einen anderen Grund. Hier holten wir uns unseren Ausreisestempel von Botswana und waren dann eigentlich in Südafrika. Auf einen Stempel wurde verzichtet und so ging es „staatenlos“ mit Sichtung zweier weiterer Löwen und einem Geparden nach Mata Mata der Grenze zu Namibia.

Der Park hat mit Sonnenuntergang offen, die Grenze aber nur bis 16Uhr und so rollten wir in der letzten Minute über die Grenze – problemlos eingestempelt, Road Tax mit der Visa bezahlt und drin waren wir. 

Die erste Campsite hinter der Grenze war die Kalahari Game Campsite – hier schläft man im trockenen Flussbett und wir nutzten die Anlage für eine schnelle Bushwäsche und fielen dann todmüde ins Bett. 

Am Morgen beschloss ich den 5km Hike mit Tony zu machen, kann ja nicht nur Safari in Toyo machen. In der Lodge gab es eine Wegbeschreibung – vom Lookout Point rechts bis zum großen Shepards-Tree und dann  bis zum Kameldornbaum….

Ähm wo sind die GPS Koordinaten? Wir hatten schon angefangen an den Ästen der Bäume nach Dornen zu suchen – wir waren lost!

Ob wir den Abzweig am Kameldornbaum jemals gefunden haben – lest ihr (hoffentlich) nächste Woche!

Eure Wüstenmäuse

Tony&Juli

We survived the Kalahari – Botswana

Wir schafften es ohne weitere Flutungen von ToYo aus den Moremi wieder auf Asphaltstraße.

So wurde der Kompressor angeschmissen, der alte Leute Hocker ausgeklappt (den haben wir nicht wegen mir) und ein Bier geöffnet – das dauert nämlich schon etwas, wenn man von 1bar auf 3,5bar pumpt. 

Unsere Lüftung machte weiter nichts, außer dass es nach Tümpel roch, Tonys Fehleranalyse beinhaltete einmal unter die Motorhaube zu gucken (mal wieder) um nur festzustellen, dass noch alles da ist. Lösung war direkt eine Werkstatt in Maun anzufahren (es war mal wieder Freitagnachmittag, erinnert ihr euch, dass ToYo schon einmal so eine Freitags-Werkstatt-Phase hatte). Wir steuerten eine lokale Hinterhofwerkstatt an und hatten nur kurz das Gefühl, sie bei ihrem Feierabendgetränk zu stören. Unsere Problemschilderung war noch nicht einmal ganz fertig, da schraubte der Chef schon unsere Lüftungsabdeckung im Beifahrerraum ab, trennte die Kabel und hielt uns die sumpfige Lüftungstrommel mit den ein oder anderen Stöckchen unter die Nase. Wurde einfach ausgekippt und damit war ToYo geheilt. 

Lustig ist, dass Tony dann meinte „also das hätte ich auch hinbekommen!“. Ich hätte es ihm vielleicht zugetraut, aber wahrscheinlich wären dann andere Dinge funktionsuntüchtig gewesen und es hätte einen ganzen Tag und mehrere YouTube-Videos gebraucht.

Maun nutzen wir nicht nur dafür ToYo flott zu machen, wir machten auch Wäsche, kauften ein und tankten Wasser und Diesel. 

Wir hatten extra die Route besprochen, Kilometer kalkuliert, Tiefsandstrecken markiert und Tony tankte ganz überzeugt 70Liter in den Zusatztank und den normalen Tank voll.

So ging es schnell wieder abseits der Asphaltstraße in den Sand und wir schliefen die erste Nacht wild vor dem Nationalparkgebiet der Central Kalahari.

Dann standen wir pünktlich um 6 Uhr morgens am Gate, doch fanden nur verschlossene Türen. So krümeltet ich durch das Staff Camp und fand einen Herren, der wenigstens schon einmal wach war. Er meinte, dass er den Ranger schickt – weitere 10min später kam dann ein Herr mit offener Hose und Schuhen, aber einer Kaffeetasse.

Eigentlich muss man eine Reservierung für die Camps im Park machen, haben wir aber noch nie gemacht. Man tut einfach verwundert beim Ranger, macht große Welpenaugen, dass es mein größter Wunsch wäre durch die Kalahari zu fahren und hier zu schlafen und dann bekommt man immer eine Campsite – hat wieder geklappt.

Nach erster schriftlicher Auflistung der Beträge (z.B. für die Übernachtung 40Pula (2,77€) x2 (Personen) x1 (Nacht) = 80 Pula), dann eintippen in den Taschenrechner und dann fragend uns anzuschauen, ob es stimmt, kann man das vorbereitete Geld über den Tisch schieben – ihr könnt euch vorstellen, dass sowas dauert. 

Aber dann konnte es endlich losgehen und so fuhren wir die Wasserlöcher ab – hier tummelten sich Giraffen, Oryx und Kudus, aber keine Katzen. Ich hatte gelesen, dass in der Leopard Pan natürlich ein Leopard wohnen soll. Wir fuhren die Pfanne ab und dann entdeckte ich Ohren im Gras. Es war ein Löffelhund, der brachte uns aber dazu, dass wir einen Schlenker durch die Pfanne gefahren sind und dann entdeckte Tony etwas. Von weiten waren wir uns noch nicht sicher, ob es sich um einen Löwen, oder einen sehr schönen Stamm handelte. 

Dann ging es weiter zum nächsten Wasserloch. Hier entdeckten wir einen schönen schattigen Baum und wollten eine kleine Pause machen und warten, dass etwas zu uns kommt.

Doch ein süßlicher beißender Geruch stieg uns in die Nase. Wir entdeckten noch zwei weitere Kadaver. Wir wunderten uns und dokumentierten alles mit GPS Koordinaten und Bildern. Wir wollten es dann dem Ranger am Gate zeigen.

Dieses „Todes-Wasserloch“ blieb weiter verlassen, sodass wir Richtung Deception Pan fuhren. Und wir wurden belohnt.

Wir stellten uns neben den Baum, mischten uns eine Amarula Milch und genossen den Löwenkindergarten.

Danach fuhren wir Deception Pan ab und besuchten die Stelle an der wir letztes Jahr stecken geblieben waren und die Nacht im Schlammloch verbracht hatten.

Also ich muss schon sagen – Kalahari zur Trockenzeit ist schon sehr sehr viel entspannter. Als Camp für die Nacht wählten wir natürlich ein anderes als uns der „Ranger“ aufgeschrieben hatte.

Am Morgen machten wir zeitig weiter, da wir nachts wieder nur von einem mutigen Schakal besucht wurden. Wir wollten dieses mal die Nordrunde durchs das Passarge Valley fahren.

Es war eine spannende Landschaft, aber zwischen den Pfannen bremste uns der Tiefsand etwas aus. Wollten wir erst noch einen Abstecher zur Piper Pan machen, verzichteten wir jedoch darauf um Diesel zu sparen und auf dem Weg fand sich eine angemessene Entschädigung.

Wir kehrten natürlich wieder nicht in die für uns vorgesehene Campsite ein! Bei den Löwen stand noch ein Schweizer Landcruiser. Es wurde schnell Bekanntschaft gemacht, die Standartfragen „Seit ihr den ganzen Weg gefahren?“, „Wie lange seid ihr unterwegs?“ abgehakt und so konnte ein unterhaltsamer Abend am Lagerfeuer beginnen.

Am nächsten Tag ging es dann zur Piper Pan. Auf der Suche nach unserem Schlammloch von 2021 begegneten wir zwei etwas „angespannten“ Elefantenbullen. Tony, wie immer lebensmüde, wollte weiter auf sie zu. Ich setzte mich durch (so wie alle vernünftigen Autos, die im Rückwärtsgang davon rauschten), wir gaben Gas und verschwanden mit den verfolgenden Elefanten im Rückspiegel.

Am Wasserloch angekommen beobachteten wir eine Löwin, die noch unentschlossen war, was es zum Frühstück geben sollte – Springbock, Gnu oder Kudu?! Wir nutzten den Moment und frühstückten auch, aber scheinbar verdarben wir ihr mit unserem Erdnussbuttertoast den Appetit und sie zog ab. 

Dann entdeckten wir im Rückspiegel die Aggro-Elefanten, wie sie sich näherten. Ich sprang direkt auf den Fahrersitz und war zur Flucht bereit – doch wir glauben, sie waren einfach nur super durstig, denn einmal am Wasser waren sie ganz entspannt. 

Danach machten wir uns auf den Weg Richtung Süden. Wie immer war die Strecke wieder länger als gedacht und eine vermeintliche „Abkürzung“ auf Schotter entpuppte sich zur Hälfte als Tiefsand – die Nadel der Tankanzeige sank immer weiter. Was man zur Toyota Tankanzeige sagen muss – klar beim Offroad-Gewackel hat sie eine Varianz von einer halben! Tankfüllung, aber auch auf gerader Strecke variiert die Tankfüllung um einen viertel! Tank. Uns wurde etwas mulmig und wir begannen schon die Klimaanlage auszustellen, ich fuhr egal wie der Weg war im 4.Gang Allrad mit 1500 Umdrehungen. 

Erst hatten wir uns so gefreut, dass wir ohne Steckenbleiben im dritten Kalahariversuch durchgekommen sind (ja okay es ist Trockenzeit) – sollten wir jetzt wegen leerem Tank liegen blieben?!

Wir rollten im dunkeln mit leuchtender Tankanzeige auf eine Campseite am Highway und schafften gerade noch die 20km bis zur nächsten Tankstelle am nächsten Morgen.

Unser Ziel war Valentin unser Freund mit der Löwin Sirga im Modisa Wildlife Camp. 

Es trennte uns ein halber Fahrtag von unserem Ziel. Tony fuhr zu erst und dann machte ein Helmperlhuhn eine invasive  Begegnung mit unserer Stoßstange – Verletzungen waren mit dem Leben nicht vereinbar und sofort tot. Also beschloss ich den Rest zu fahren – sagen wir mal so es war nicht unserer Road-Tag. Fast machte ein Schaf die gleiche Begegnung, doch ich bremste und wich aus und es hat nur einen kleinen Schupser ans Schwänzchen bekommen. 

Doch noch nicht genug wurde ich auch noch geblitzt. Direkt kam der Polizist zum Auto und meinte wir seien nicht angeschnallt – ich legte sofort Protest ein! Auf dem Highway bin ich nämlich immer angeschnallt. Tony versuchte sich nicht mal rauszureden. 

Direkt wurde ein weiteres Polizeiauto dazu alarmiert – befürchtete ich schon botswanisches Gefängnis, doch es war der Geldeintreiber. Tony sollte seinen Führerschein vorzeigen, doch wir haben nochmal zu bedenken, dass wir ja auf der „anderen“ Seite im Auto sitzen und ich ja gefahren sei. Mein Führerschein wurde so kontrolliert, dass ich auch meine Ikea Family Card ihm hätte geben können.

66km/h in 60km/h Zone – 240 Pula (16,5€)

Nicht anschnallen – 300 Pula (21€)

Schnell wurden der Polizist und ich uns einig, dass wir uns nur einen schönen stressfreien Tag für den anderen wünschen und ich keine Quittung benötige. Wir einigten uns auf einen Discount und ich legte 300 Pula in das jungfräuliche Belegbuch. 

Nach der letzten Kleinstadt sind es dann  noch 2,5h offroad und man steht endlich am Zaun.

Angekommen wurden wir wie immer direkt in die täglichen Aufgaben mit einbezogen. Ich sorgte mich um den Pool, denn bei 40°C im Schatten gibt es kaum Alternativen.

Am Morgen fuhren wir mit den Jungs Sirgas Zaun ab – wichtige Aufgabe um zu checken ob nicht Tiere oder Wilderer eingedrungen sind und es ist gleichzeitig ein Game Drive.

Tony und ich schliefen direkt die zweite Nacht am Dune Wasserloch mit offener Hecktür. Wir erspähten nachts Oryx (trinken sehr laut, da bin sogar ich wach geworden), Schakale und zwei Honigdachse.

Doch bereits vor Sonnenaufgang machten wir uns zum Morning Drive auf. Wichtig um die Tierbestände zu kontrollieren, da Valentins Flieger gerade kaputt ist umso wichtiger.

Am Nachmittag machten die Jungs den Grader (ich würde es als Buschplanierraupe um Feuerschneisen zu ziehen bezeichnen) wieder flott.

Es musste Öl und Wasser aufgefüllt werden, Batterie neu angeklemmt, Luftfilter ausgepustet, ….

Ich hatte Valentin schon gewarnt, dass Tony häufig Dinge (gerade technische) verschlimmbessert, doch er sprang an. Die beiden tuckerten mit dem Grader los und es war abgemacht, dass ich sie dann mit ToYo am Airfield abholen soll, oder wenn sie irgendwo liegen geblieben sind (glaubten dann beide doch nicht allzu sehr an ihre Leistung). Also bewachte ich das Funkgerät (man kann es aus dem Pool raus bewachen, aber ich habe auch die Tiertränken gefüllt, Franklins und Helmperlhühner gefüttert).

Dann kam der Funkspruch, dass ich sie am Eingangstor abholen soll und zwei kalte Bier mitbringen soll (als ob ich ohne kaltes Bier losfahren würde). Doch dann bemerkte ich, dass ich noch nie allein hier rumgefahren bin. 

Ob ich mich mit der selbstgemalten Karte durch die hunderte Hektar Busch gefunden hab und im besten Fall auch die Jungs einsammeln konnte, lest ihr natürlich im nächsten Blog.

Eure Bush-Gang

Tony&Juli 

„Entweder ist es ein Löwe, oder ein sehr schöner Baumstamm“- Zambia, Botswana

Und dann passierte es – mehrere 100.000 Flughunde gleiteten lautlos über uns, während sich der Abendhimmel verdunkelte.

Unnützes Wissen zum Palmenflughund:

Es sind 20cm große und 300g schwere Säugetiere. Sie haben einen hundeähnlichen Kopf mit auffallend großen Augen und fledermaustypische Flügel mit einer Spannweite von 85cm. Ihre Nachtsicht ist hervorragend, auch der Geruchssinn ist sehr gut, eine Echoortung wie Fledermäuse kennen die Flughunde jedoch nicht.

Tagsüber hängen sie in riesigen Trauben in den Palmen und Bäumen der Umgebung. 

Gefahren drohen nur durch Menschen, Phythonschlangen und Schreiseeadlern.

Trotz aller Forschung ist immer noch wenig über den Wanderzyklus der faszinierenden Tiere bekannt. Sie trudeln Mitte Oktober aus den Urwäldern des Kongo in den Kasanka Nationalpark ein. Dabei wächst die Kolonie auf mehr als 8 Millionen Tiere um dann nachts wie eine Armada über die Früchte (Mangos, Bananen und andere Baumfrüchte) der Umgebung herzufallen. Mitte Dezember wenn alles „abgeerntet“ ist, treten sie ihren Rückzug in unbekannte Gebiete an. Damit bilden sie die größte Säugetiermigration der Welt. 

Danach ging es im Licht unserer Strinlampen zum Auto und dann zum Camp zurück. Hier brannte schon das Lagerfeuer, sodass wir schnell unser Braii beginnen konnten.

Am Morgen konnten wir von dem Hochstand an unserem Camp nochmal die Sitatunga Antilopen beim morgendlichen Grasen beobachten. 

Was ich noch spannend zu diesen putzigen, stets mit dem Schwänzchen und Öhrchen wackelnden Antilopen finde ist, dass sie sich eine gute Verteidigungstaktik überlegt haben. Nicht nur, dass sie sich vehement gegen Angreifer wehren, auch verstecken sie sich, in dem sie im Sumpf abtauchen und nur noch die Nasenspitze herausschaut. (Okay, sicher in der Hoffnung, dass in dem Moment kein Krokodil vorbeikommt…)

Danach ging es 450km zurück nach Lusaka. Es musste also wieder der Reifendruck auf Asphalt angepasst werden, hatten wir die letzten zwei Wochen den Luftdruck für Faule gewählt – zu wenig für Straße und zu viel für off-road, aber beides ging schon irgendwie…

Auf dem recht langen Weg deckten wir uns mit Mangos und Erdnüssen ein, die wir natürlich auch direkt wegsackten.

Gegen 18Uhr rollten wir in der Lukasa Lodge ein (hier stand ToYo bei dem Holländer Harry die letzten neun Monate) und wurden freudig begrüßt. Wir machten etwas Ordnung, wuschen Wäsche, füllten Wasser auf und erzählten unsere ersten Safarierlebnisse.

Am nächsten Tag stand ein weiterer Fahrtag auf dem Programm – wir wollten in das 422km entfernte Livingstone. 

Zur Erinnerung Dr. David Livingstone soll der erste Europäer gewesen sein, der die Victoriafälle gesehen hat und war bis zu seinem Lebensende auf der Suche nach der Quelle des Nil. 

Wir gaben uns an dem Abend mit der Suche nach einem Kaltgetränk und einer Krokodilpizza zufrieden.

Unser Stopp in Livingstone hatte natürlich einen Sinn – Tony wollte nochmal auf dem Zambezi White Water Rafting machen. Und nachdem er so geduldig mit mir beim Schuhschnabel und Flughund war, willigte ich ein.

Es ging knapp 100m in die Schlucht herunter hinter den Vic Falls. Dann wurde das Schlauchboot bestiegen (diesmal eine Nummer kleiner) und dann ging es die 10 Stromschnellen bis Level 5 entlang.

Es war so wild, dass Tonys Kontaktlinse mehrmals verrutschte (er tat so also ob sie hinter den Augapfel gerutscht wäre).

Aber nach der nächsten Level 5 Rapide war wieder alles an Ort und Stelle. 

Nach einem anstrengenden Aufstieg aus der Schlucht gönnten wir uns noch ein letztes Getränk an der Waterfront mit Blick auf den Zambezi bevor wir zur Grenze nach Botswana rollten. 

Der Grenzübergang hat länger als gedacht gedauert, nicht weil wir nicht gut vorbereitet waren, sondern, weil die die Schalter für Custom nicht besetzt waren. Zettel an der Scheibe mit der Aufschrift „Tap at the window, I´m in the back“ ließen uns schnell an einen recht tiefen Mittagsschlaf denken. 

Irgendwann kam dann doch jemand und wir konnten nach einer Sicherheitskontrolle in ToYo (ob wir Knoblauch mitführen) endlich mit allen Stempeln und Zetteln einreisen. Da es nun später als gedacht war, kauften wir nur schnell ein (endlich gibt es wieder einen Spar mit etwas mehr Käseangebot) und waren pünktlich zum Sundowner am Chobe River. 

Am nächsten Morgen standen wir schon vor Sonnenaufgang auf und waren die ersten am Gate zum Chobe Nationalpark. Unser Weg führte an der Riverfront mit der aufgehenden Sonne im Rücken entlang und da entdeckte ich vier Löwen die sich auf der Sandbank sonnten.

Wir stoppten und waren überzeugt, dass ihnen bald zu warm wird und sie dann (an uns vorbei) in den Schatten gehen- also warteten wir. Unser Stop blieb nicht lange unbemerkt und dann tummelten sich zeitweise 20 andere Safariautos um uns. Unsere Ausdauer wurde belohnt.

Etwas weiter entdeckten wir (okay, da standen jetzt andere Safariautos) weitere 9 Löwen, die noch genüsslich an den Resten eines Büffel knabberten. 

Danach hungerte es uns auch und wir fanden einen schattigen Baum mit Blick auf badende Elefanten – so schmeckt es doch gleich viel besser. 

Aber unser eigentlicher Plan war es die wilde und einsame off-road Route an der Nogatsaa Pan in den Savuti zu nehmen. 

Auch hier gab es einiges an den Wasserlöchern zu sehen. 

Die nächsten 100km durch Tiefsand und dicht bewachsene Mopanewälder ließen uns 17:30 wild im trockenen Savuti Flussbett halten, wir lenkten nach rechts und mein erster Kommentar war „ähm da ist ein Löwe!“.

Unser Plan draußen zu Kochen wurde verworfen (sollte zwar nur vegetarisch sein, aber vielleicht wären wir seine Proteinbeilage geworden) und wir verlagerten die outdoor Küche aufs Dach.

Wir blieben noch bis lange nach Sonnenuntergang auf dem Dach (fühlten uns recht sicher) und bewunderten von unserer „million star“ Unterkunft die Milchstraße.

Um Mitternacht wurden wir beide unabhängig voneinander wach, weil so so laut die Löwen aus unterschiedlichen Richtungen brüllten (kommunizierten). Ich gestehe, das ist die beste Art aus dem Nachtschlaf geholt zu werden. Sorry, Feuerwehr Piper oder Diensttelefon.

Am Morgen ging es dann tief in den Savuti Teil des Chobe Nationalparks. Wusstet ihr, dass die Löwen hier bekannt dafür sind auch Elefanten zu jagen?!

Wie gesagt es ist Ende der Trockenzeit und so konzentriert sich das Leben um die Wasserlöcher, wir bekamen die Information, dass an der Pump Pan, Rhinovlei und Marabou künstliche mit Solarpumpen betriebene Wasserlöcher sind. 

Am Rhinovlei Wasserloch ist die Pumpe kaputt. Da wurden am Vortag 12.000l Wasser (for Wildlife) angeliefert, doch die waren schon ausgetrunken von den Elefanten (pro Elefant 250l Wasser am Tag).

Dafür war an den anderen beiden Wasserlöchern um so mehr los.

Am Marabou entdeckten wir 9 Löwen darunter auch Jungtiere, die am ehesten einen Kudu fraßen.

Und dann wollten wir nur raus zum Gate fahren und entdeckten ein weiteres Löwenrudel von 12 Löwen, die wir denken Savuti-like sich mit einem Elefanten vollgefressen hatten.

Und dann denkt man lässt man den Tag ruhig am Khwai River ausklingen, bekommt man beim Braii noch tierischen Besuch.

Tony will nicht, dass ich es erzähle aber, ich entdeckte dann im Gebüsch weitere Augen. Tony wollte mir erklären, dass es sich um Glühwürmchen handelt (er hatte seine Brille auf). „Ach und die machen ein Synchronflug oder warum sind sie immer paarweise unterwegs?!“. Ich holte die Taschenlampe und sieh an es war eine Gruppe von 10 Büffeln. 

Wir hatten dann ganz ordentlich unseren Müll in die verschließbare Tonne gepackt und sind ins Bett gegangen. Gegen Mitternacht wurden wir durch ein Poltern wach. Die Mülltonne wurde umgestoßen. Ich zwang Tony das Versprechen ab, dass er nicht rausgeht und ich gern morgen früh alles einsammeln werden. Er sprang wild im Auto rum suchte Brille und Lampe und meinte, dann „okay, ich geh doch raus und verscheuche „es“. Er ging von Pavianen aus (googelt mal ein paar Bilder von deren Zähnen, den nimmt man kein Essen weg). Ich konnte dann den Übeltäter identifizieren. Es war ein Honey Badger (Honigdachs – sehr aggressiv und schlitzen gern den Bauch des Angreifers auf). „Okay, dann bleib ich drin!“.

Nach solch einem tierischen Abend zogen wir weiter in das Moremi Game Reserve, der Teil des Okavango Delta, dass für Selbstfahrer zugänglich ist. 

Landschaftlich wechseln hier trockene Pans und Sumpflandschaft einander ab. Der Plan war also die Pans abzufahren und dann das ein oder andere River crossing zu machen. 

Wir standen an dem River Crossing, das wir bereits 2021 (da waren wir deutlich später, also schon in Regenzeit mit höheren Wasserstand) erfolgreich gemeistert hatten. Und fühlten uns diesmal sehr sicher, da es auch sehr flach aussah (hatten wir nach mehreren Krokodilsichtungen einstimmig beschlossen, dass wir nicht den Weg ablaufen). Ich setzte mich auf das Dach und wollte filmen und Tony fuhr los. Ich fragte kurz, ob ich noch das Fenster schließen soll „Spatz, wo soll denn bei dem knöchelhohen Fluss Wasser in ToYo kommen?!”

Wir rollten los, es wackelte und plötzlich gab Tony so sehr Gas, dass ich das Video abbrechen musste und eher Angst hatte selbst im Fluss zu landen. Auf der anderen Flussseite angekommen, kletterte ich vor und konnte meine Augen nicht trauen – Fußmatte nass, Schuhe nass, es tropfte aus der Lüftung. Ich schaute Tony an und der war sichtlich überrascht. 

Hat er wohl vielleicht nicht ganz die richtige Spur erwischt, war es wohl doch tiefer als gedacht, war das Wasser bis Windschutzscheibe hoch geschwappt, kam es dann durch die Lüftung ins Auto, schwimmen jetzt meine Birkenstock?! Alles JA!

Ach und alles um auf Dead Tree Island zu kommen – ja, um tote Bäume zu sehen.

Danach mussten wir uns erstmal auf der 3rd Bridge Campsite erholen/trocknen. Und dann nutzten wir die Gelegenheit für einen Abend Drive.

Wenn man im Moremi schläft, darf man 1h nach Sunset noch rumfahren und so genossen wir die Fahrt in der Dämmerung mit der Hoffnung die ersten nachtaktiven Tiere zu sehen.

Dann grillten wir im Camp und versuchten alles, vielleicht die hier ansässigen Wild Dogs oder Hyänen anzulocken. Doch wieder trank jemand an meinen aufgestellten Wasserschalen noch wollte jemand den Rand vom Rumpsteak.

Also mussten wir am nächsten Tag wieder klassisch auf Suche gehen – es zeigte zügig Erfolge. Erst kreuzten Unmengen Elefanten und Giraffen unseren Weg und dann entdeckten wir am Wasserloch noch ein Rudel von 9 Löwen. 

Wir nutzten den Spot zum Frühstücken und scheinbar brachten wir die Löwen durch unsere Avocado-Tomaten-Schnitte auf die Idee auch zu snacken. Wir beobachteten wie zwei Löwen sich ein Giraffenfrühstück aussuchten, doch die Giraffe war trittstärker und schneller – also doch Intervallfasten. 

Ob wir es raus aus Moremi trotz der River Crossing und der funktionsunfähigen Lüftung  geschafft haben, oder bei den Hippos leben – lest ihr im nächsten Blog.

Eure off-road Experten 

Tony&Juli

We survived the Tsetse Hell – Zambia

Wir haben es mit dem großen Scheinwerfer aus dem South Luangwa geschafft. Zum Abschluss hatten sich drei Ginsterkatzen und zwei Zibetkatzen auf unseren Heimweg verirrt. 

Zurück im Camp erzählten alle von ihren Tiersichtungen und dann fielen wir erschöpft, aber glücklich ins Bett. 

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg in den Norden. Wir deckten uns im Dorf mit dem Nötigsten ein bzw. was es so im „Gerneral Dealer“ gab – Bier war zum Glück kein Problem. Auf dem Markt gab es dann noch Tomaten und Wassermelone und beim Fleischer erstand ich (aus Mangel an Alternativen) einen ganzen Fisch und Bratwürstchen. 

Der Weg führte uns immer am Luangwa Fluss entlang. Die Streckenbeschreibung forderte Erfahrung, Orientierungssinn und ein zuverlässiges Fahrzeug auf der 175km langen, einsamen und äußert kläglich beschilderten off-road Strecke. Holzschilder fallen Termiten und Ameisen zum Opfer und Metallschilder werden von den Bewohnern zu „nützlichen“ Gegenständen umfunktioniert.  

Auf der Strecke dominierten endlose Mopanewälder. Diese wurden nur von ausgetrockneten Luangwazuflüssen und der heißen Quelle von Chichele im Nsefu Sektor durchbrochen.

Wir kamen auf die Idee unser Frühstückseier darin zu kochen, doch liegt hier die Temperatur nur bei 53°. Das hätte wohl sehr lange gedauert… Die Quelle zieht aber zahlreiche Vogelschwärme an, so wie auch hunderte Kronenkraniche. 

Durch die zahlreichen Baumbeseitigungen auf unserem Weg und die immer tiefer stehende Sonne entschieden wir uns wild an einem Wasserloch unser Camp aufzuschlugen. Wir entschieden uns direkt den Fisch zu grillen. Da bemerkten wir, dass es wirklich ein kompletter Fisch war. Ich erkannte meine Aufgabe, nahm den Leatherman und schnitt den Bauch auf und entfernte die Innereien. Da dies erschreckend gut lief, war ich so motiviert ihn auch noch zu entschuppen – alles verletzungsfrei und lecker.

In der Nacht wurden wir nur einmal wach als es laut plätscherte. Mehrere Elefanten tranken an dem Wasserloch und gefühlt pullerten sie es direkt wieder aus.

Am Morgen ging es dann weiter am Luangwa entlang. Ihr kennt nun langsam Tony und wenn es zwei Straßenoptionen gibt, wählen wir natürlich die kleinere. Doch circa nach der Hälfte der Wegstrecke begannen wir es zu bereuen. Es war kein Weg mehr zu erkennen, wir wussten nie ob wir auf einem Elefantenpfad sind, oder auf den Resten des Weges. Unsere Axt befand sich dann schon dauerhaft im Fußraum, da wir mehr draußen Äste und Bäume von dem „Weg“ entfernen mussten und uns mit der Winde aus ausgewaschenen/eingebrochenen Flussbetten ziehen mussten.

Während unserer „Straßenarbeiten“ wurde wir regelrecht verfolgt von TseTse Fliegen (übertragen die Schlafkrankheit). Teilweise versuchten wir sogar draußen uns mit der Elektrofliegenklatsche zu wehren, doch wir mussten uns geschlagen geben. Warten wir mal die Inkubationszeit ab 🤞🏻

An der engsten Stelle eilten uns Fischer zur Hilfe, die meinten, dass der „Weg“ bereits am Ufer weggebrochen ist. Sie halfen uns aber tatkräftig mit ihren Macheten, sodass für ToYo ein eigener Weg entstand. 

Das Ziel war die „Fähre“ zum Eingang des North Luangwa Nationalparks. Es war zwar sonntags, aber vom Nationalparkranger hatte ich mir doch etwas mehr erwartet als ein weißes Feinrippunterhemd. 

Ich betrat also sein Office, er wies mich besorgt auf die kleine Schlange unter meinem Stuhl hin, die vielleicht giftig sei und dann trugen wir mich in 5! unterschiedliche Bücher ein. Bezahlung nur Cash (natürlich), aber es gab eine Quittung. Die Freundschaft wurde noch mit einer Schachtel Ibuprofen gefestigt, so gab es dann doch einen Discount und er stellte seinen besten Mann für die Fährfahrt.

Ich empfand es als sehr wackelig, als ich auf die „Fähre“ fuhr. ToYo passte auch auf den Zentimeter rauf, sodass die Auffahrbleche bereits am Auto anlagen. Wir haben es trockenen Fußes und Rades auf die andere Seite geschafft. 

Der North Luangwa Nationalpark ist für seine Abgeschiedenheit und eher dichtere Vegetation (deshalb schwierigere Tiersichtung) bekannt. Der Weg war sehr holprig wegen den Büffel- und Elefantenabdrücken auf dem harten Lehm – der North Luangwa Nationalpark zählt nicht nur dadurch zu den wildesten Orten der Welt. Er ist nur wenige Monate im Jahr überhaupt zugänglich. Der Weg führte uns in der Abendsonne das Flussufer entlang bis wir auf unserer Campsite (bestehend aus einer Long-Drop-Toilette und einer Wasserpumpe) eintrafen. 

Wir hatten sichtlich Spaß am Wasser pumpen und duschen war nach dieser wilden Off-road Strecke dringend notwendig. Wir füllten unsere Wasserschalen, einer stand in der einen (um keine sandigen Füße zubekommen und Fußbäder wären hier täglich notwendig) und der andere übergoss das Wasser aus der anderen Schale zum Abspülen – davon gibt es natürlich keine Bilder (zum Glück).

Belohnt wurden wir mit einem tollen Sunset im Flussbett sitzend.

Der Weg aus dem North Luanga forderte nochmal von ToYo und Tony alles ab, denn es ging über ein steiniges Hochplateaus. Unser Frühstücks-Stopp war der Lufila Wasserfall, toll zum Baden, da hier keine Krokodile sind. Und so sprangen wir ins erfrischende Nass. 

Wir kletterten dann noch etwas weiter vor den Wasserfall und ich dachte mir schon, dass ich Hippo Tracks im Sand erkenne. Sagte aber nichts zu Tony um mir die Antwort „Spatz, wo soll denn hier ein Hippo herkommen?!“ zu ersparen. 

Und dann guckte uns ein schnaufendes Hippo an – Rückzug! 

Nach diesem Schreck stand ein etwas ungefährlicheres Tier auf dem Tagesplan. Es ging in die Bangweulu Wetlands – die Heimat des Schuhschnabelvogels. Am Abend fuhren wir über die großen Weiten der Wetlands (halb so groß wie Österreich). Im heißen Oktober wirbeln heftige heiße Sturmböen viel Staub auf und lassen die Ebenen im dunstigen Sonnenlicht bizarr und etwas unheimlich wirken, zusammen mit dem unglaublichen Spektakel der riesigen Herden der Schwarzen oder auch Bangweulu-Moorantilope. 

Diese Antilopenart kommt nirgendwo außerhalb von Bangweulu vor. Die Bestände werden auf 75.000 geschätzt.

Pünktlich zum Sunset waren in unserem Camp (ein Baum mit einer Feuerstelle). Tony kümmerte sich um das Feuer und bereitete uns den Sundowner zu. 

Für den kleinen Hunger gab es 3 T-Bone Steaks, die wir auch beim Fleischer im Dorf geholt hatten. 

Am Morgen stiegen wir um 7Uhr in das Einbaum-Kanu und stakten durch die Wetlands. 

Nachdem jeder vorbeikommende Fischer gefragt wurde, ob heute schon ein Schuhnabel gesichtete wurde, bekamen wir den hilfreichen Tipp und dann ging es nach 3h im Kanu 1h zu Fuß durch die (zum Glück recht trockenen) Wetlands. 

Als wir ihn aus der Ferne erspähten, flog er doch nicht ernsthaft los. Der Schuhschnabel ist der flugfähige Vogel, der es am meisten hasst zu fliegen. Was ist denn hier in Zambia mit den Tieren los?!

Der Schuhschnabel ist ein tagaktiver Einzelgänger und ein richtiger Sonderling. Er bewegt sich nicht gerne und fliegt nur, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt. Am liebsten verharrt er stundenlang regungslos. Vermutlich existieren in Afrika weniger als 1500 Exemplare. 

Früher hielt man ihn für einen Storch, doch neuere Forschungen lassen eine Verwandtschaft zu den Pelikanen vermuten. 

Nach all den Tagen Safari ging es nun ins Wanderparadies Mutinondo Wilderness – Bewegung musste her. Die Mutinondo Wilderness ist ein privates 10.000ha großes Schutzgebiet  inmitten grandioser Bergszenerie – buckelige kahle Granitfelsen ragen über die Miombo Bergurwälder. 

Es gibt hier eine 10 Pike Challenge, die mit 25km angegeben ist. Ich war kurz etwas übermotiviert und wollte alle 10 Berge laufen, doch Tony bremste mich etwas – so startete wir erst bei Gipfel 6. 

Strategisch etwas ungünstig begannen wir mit dem Stopp am (Krokodil und Hippo-freien) Naturpool.

Und erst dann begannen unsere fünf Gipfelbesteigungen auf den heiß strahlenden, schwarzen, steilen Granitfelsen. Wir waren für unsere Verhältnisse medium vorbereitete – hatten wir wenigstens den Sneaker an und davor gefrühstückt, ließ es bei der Streckenrecherche nach, denn aus den gedachten 10km wurden dann 20km mit 700HM und wir hatten 1,5l Wasser eingepackt, aber auch die Drohne. 

Nach strenger Wasserrationierung und etwas Gejammer (von uns beiden) haben wir es aber geschafft und haben den Nachmittag am Fluss mit den SUPs verbracht. 

Unser Muskelkater zwang uns zurück in ToYo – nächstes Ziel war der Kasanka Nationalpark. Der Park genießt eine Sonderstellung, durch ein privates Management wurde der Park nach starker Wilderei in den 80er Jahren gerettet. Sodass zwei Schätze der Natur gerettet wurden – die scheuen und selten Sitatunga Sumpfantilope (gibt es sonst nur an einem Ort in Kenia) und die Migration der Palmenflughunde.

Invasion der Flughunde ist ein phänomenales Spektakel, wenn tausende, nein Millionen von Palmenflughunden (lat. Eidolon helvum) allabendlich pünktlich zum Sonnenuntergang für etwa eine halbe Stunde in gigantischen Schwärmen auf Futtersuche ausfliegen (Beobachtungszeit ab Mitte Oktober für sieben Wochen).

Ob die Flughunde bereits aus den Urwäldern des Kongo angereist waren, oder wir vergebens auf einer TseTse Fliegen verseuchten Wiese bei Sonnenuntergang ausharten – lest ihr natürlich im nächsten Blog.

Eure Safari-Crew

Tony&Juli 

ToYo muss bewegt werden – Zambia

Habt ihr euch nicht auch gefragt, was eigentlich aus ToYo geworden ist?! Wir uns nach 9 Monaten Abstinenz auch. Bereits im Dezember letzten Jahres waren wir in Lusaka in der Werkstatt und hatten besprochen, dass wir Ende September zurück sind und davor eine Durchsicht (Ölwechsel, Abschmieren, Batterien checken, …) stattfinden soll. Die Terminierung hatten wir ihnen überlassen. Regelmäßige Nachfragen, um uns in Erinnerung zu halten, brachten wenig. Als wir 4 Tage vor Abflug eine Nachricht bekamen „Ist eurer der Graue oder der Grüne?“ wechselten wir auf unseren Adventure-Modus und vertrauten auf TIA („This is Africa“). 

Natürlich starteten Cramme-Adam-Reisen wieder nach einem Nachtdienst, aber wir waren pünktlich mit unseren 83kg Gepäck am Gate.

Trödeltrupp on Tour

Fun Fact: So eine Silikonspritzdings-Pistolenflasche (Scheibenabdichtmasse – Ob es geholfen hat berichten wir nach den ersten Regen) führt zu Nachfragen bei der Gepäckdurchleuchtung 🤪

Etwas bedenken hatten wir, ob unser Gepäck auch vollständig in Lusaka ankommt, doch es klappte. Unser Taxifahrer Chris stand bereit und setzte uns bei der Werkstatt ab. Als wir im die Ecke kamen lagen noch zwei Herren unter ToYo, aber man habe nur noch den Unterbodenfahrschutz festgezogen. Alles andere war fertig.

Er schnurrte wie ein Kätzchen und so kehrten wir auf der Campsite ein, räumten ToYo ein und ließen den Abend mit dem ersten Mosi Bier ausklingen.

In der „Lukasa“ stand er 9 Monate

Nachdem wir in Lusaka unseren Papierkram (Carnet de passage umstempeln, Road Tax zahlen, zambische Versicherung erneuern, …) erledigt hatten, ging es endlich los.

Unser erstes Ziel war der Lower Zambezi Nationalpark. Hier führte der Weg über sandige Pisten nah am Zambezi entlang und wir schlugen kurz vor dem Park unser Lager auf. Schließlich musste endlich „angegrillt“ werden.

Feuer wurde uns gemacht, weiß gar nicht, ob Tony es noch kann

Mit Blick über den Fluss nach Zimbabwe, beobachteten wir Elefanten im Fluss und bemerkten gar nicht, dass ToYo schon von den „Einheimischen“ eingenommen wurde.

Wildtierüberfall!

Der Zambezi durchfließt hier ein 260km langes Tal zwischen dem Hochland und dem Zambezi Escartment. Super spannend, da es die Wasserscheide zwischen dem Einzugsgebiet des Kongo (mündet in den Atlantik) und des zum Indischen Ozean strömenden Zambezi bildet. 

Dann mal los!

Der Park wird auch als Garten Eden beschrieben (klar, dass ich Herrn Adam hier herführen musste). Auf der einen Seite steile bewaldete Berghänge, auf der anderen Seite das weite sandige Flussbett.

Ellis😍😍

Schon gewusst, dass Elefanten die Rolle des „Hausmeisters“, Wegbereite, Wassergräber (bei Trockenzeit) und Samenverbreiterer (ihre Verdauung ist nicht so effektiv, dass sie intakte Samen ausscheiden, die entweder sehr gern vom Pavianen gegessen werden, oder Pflänzchen daraus entstehen) übernehmen?!

Dinge die man hier in Zambia immer wieder unterschätzt – Entfernungen und Straßenqualität. Ob deshalb Zambia den Beinamen „the real Arica“ trägt?!

Wer sich so im Flussbett rumtreibt

Es ging am nächsten Tag weiter nach Osten, wir überquerte die Zambezi Brücke und stärkten uns davor mit einem, ich würde sagen am ehesten, Räucher-Grill-Fisch. 

Eingewickelt waren sie in Zeitungspapier

Fazit – keine Magen-Darm-Beschwerden!

Unser Lager schlugen wir diese Nacht am Luangwa (neuer Fluss – mündet dann in den Zambezi) auf. Wir waren wieder super spät dran, aber schafften es dann doch noch gerade pünktlich zum Sunset mit Sundowner. 

Pünktlich zum Sunset

Zur Vorstellung: Nationalpark und nicht Nationalpark macht tier-technisch kaum einen Unterschied. Bei dem Camp am Lower Zambezi, fragte uns die Hausherrin, ob wir in den Pool wollen, weil sie ihn nur dann füllen würde, weil sonst das Hippo Jerry darin hockt oder die Elefanten ihn austrinken. So kam es auch diese Nacht, als wir durch Geräusche im Gebüsch wach wurden, dass ein Hippo neben ToYo stand.

Er hat sogar ein Buch dabei

Den nächsten Tag begannen wir entspannt und genossen die Aussicht und die Beobachtungen vom Sonnendeck und dann weiter östlich aus dem Pool.

Wenn man genau hinschaut sieht man die Elefanten

Kennt ihr Norman Car? Okay, ich bisher auch nicht. Aber er gilt als Vater des Wildschutzes im Luangwatal. Kam der Brite initial als „Elephant Control Hunter“ ins Tal, widmete er sich den Rest seines Lebens dem Naturschutz. Er führte die ersten Besucher zu Fuß durchs Luangwa Tal – die Walking Safari war geworden. 

Die Büffel-Junggesellengruppe

Ratet was ich hier natürlich machen wollte – Walking Safari! Punkt 6 Uhr morgens (okay afrikanisch pünktlich) ging es in den Park.

Musste ich doch direkt den Ranger etwas zeigen

Begleitet von unserem Guide Bota und seinem Kollegen mit Gewehr ging es durch den Busch. Wir übten uns in Spurenlesen. Ich will Tony nicht zu Nahe treten aber, langsam sollte man schon Hippo von Löwenspur unterscheiden können.

Hippo!

Auf diesem steintrockenen Lehmboden mussten wir uns dann auf Tierexkremente spezialisieren. Auf dem Stundenplan standen Impalamännchen: macht Ködelhaufen zur Markierung des Territoriums, Elefantenbulle: Pipipütze und Poo hintereinander (Bei einer Elefantendame wäre alles auf einer Stelle), Zebra: Poo wird von den Zebrababys gegessen um eine Art Darmbakterienkur zu erhalten um auch so super effektive Pflanzenverwärter zu werden, Hyäne: Weiße Hinterlassenschaften, weil sie die Knochen vom Aas zermalmt und frisst. 

Ganz klar!

Ich könnte noch Stunden weiter berichten, doch Tony verbietet mir weiteren Nerd Talk. Für zusätzliche Informationen über tierische Ausscheidung stehe ich aber jeder Zeit zur Verfügung.

Danach machten wir es den Tieren gleich und ruhten etwas unter einem schattigen Baum. Hier im Luangwatal kann es zu dieser Zeit locker über 40° werden. 

Immer auf der Lauer

Doch der Tag hatte noch mehr zu bieten – Night Safari. 

Sowas von bereit

Beim Guide durften wünsche abgegeben werden, wir waren uns alle einig – wir wollen Katzen sehen. Er fing an mit: „Wenn wir Glück haben…“, „Fingers crossed“, „Es sei kein Zoo…“.

1. Katze

Na geht doch! Der South Luangwa Nationalpark ist nämlich auch als Leopard Valley bekannt, man habe hier die Chance alle 2km einen Leoparden zu sehen. 

Die Sonne neigte sich dem Horizont und dann kam auch noch das Leopardenjunges aus seinem Versteck. 

Ich habe meine Anti-Moskito-Socken an

2. Katze

Man hätte schon zufrieden sein können, doch wir wollten mehr. Hatten wir gehört, dass zwei Löwenmännchen einen Büffel gerissen haben. Der moderne Ranger hat kein Funkgerät mehr, sonder eine Löwen-WhatsApp Gruppe. Ihr werdet es kaum glauben, ich habe es nicht in diese WhatsApp Gruppe geschafft.

Und am großen Baobab Baum fanden wir dann auch noch die zwei voll gefressenen Löwen.

3. Katze

Ob wir des wieder zurück ins Camp geschafft haben oder immer noch im Dunkeln am Luangwa rumirren, lest ihr natürlich im nächsten Blog.

Ob das gut geht?

Eure Nacht-Eulen

Tony&Juli

Roadtrip ohne ToYo – Das Resümee – Sizilien

Der Ziegenbock (und ich meine damit nicht Tony) war uns gnädig, wir durften ihren Weg passieren und kamen unversehrt am Auto an.

Alle Ziegen vertrieben

Da wir nun so langsam “eingewandert” waren, konnte es am nächsten Tag direkt weiter gehen zum Naturreservat Orientata dello Zingaro – 14km und es ging direkt mit einem 300 Höhenmeter Anstieg los. Wir motivierten uns mit einem Gipfelbier – weitere Wandervorbereitung war nämlich spärlich – kein Snack und nur einen halben Liter Wasser).

Gipfelbier bevor es warm wird

Doch die zweite Hälfte des Weges führte am Meer entlang und es wechselten sich raue Gesteinsgrotten mit einsamen Badebuchten ab.

Hoch und runter

Da wir feststellten, dass eine richtige Körperwäsche her musste, kehrten wir auf einer Campsite ein. Hier möchte ich ein Wort zu italienischen Duschen verlieren. Man erhält ein “Plastikschnuppi” oder eine Münze, da nur eine warme Dusche für 3-5min inklusive ist. Um möglichst Zeiteffektiv zu sein, hüllt man sich bereits im Auto schon ins Handtuch und zieht mit seinem “Plastikschnuppi” und Shampoo los. Dann sucht man sich eine Duschkabine und deponiert sein Duschequipment. Nun muss man zum Duschautomaten den “Plastikschnuppi” einschieben, manuell seine Duschkabine wählen und einen großen roten Knopf drücken, dann stürmt man zurück in seine Kabine, da automatisch nach 10s das Wasser losgeht und die Zeit läuft. In der Kabine gibt es einen weiteren Knopf um das Wasser (und fraglich auch die Zeit) zu pausieren. Aber ich sag euch, man ist zeitlich lost – Conditioner 2min einwirken lassen – Einwirkzeit vs unabgewaschen ins Bett.

Ein junger italienischer Mann wollte mich auf seinem “Plastikschnuppi” zu einer warmen Dusche einladen – doch so eine bin ich nicht 😉

Abend auf der Campsite

Ihr findet doch auch, dass nun wieder alte Steine auf das Programm gesetzt werden sollten?! Ich hatte die Cave di Cusa als nächstes Ziel ausgesucht. Ein antiker Steinbruch vom 6. Jahrhundert v. Chr. genutzt bis zur Niederlage der Griechen gegen Karthago 409 v. Chr.

Es ist so ein Insider-Stopp, dass selbst die Angestellten es heute nicht gefunden hatten…

Wir wollten ja Eintritt bezahlen, war aber keiner da

Man spürt regelrecht wie plötzliche die Arbeiten aufgrund des bevorstehenden Punischen Krieges unterbrochen wurden.

Eine kleine Säule zum Mitnehmen

Wir bekamen eine Vorstellung wie diese riesigen Steinblöcke für die Tempelanlage von Selinunt aus der Landschaft geschlagen wurden.

Nun wollten wir das Resultat sehen – auf zu den archäologischen Stätten von Selinunt.

Unterwegs in den Ruinen

Fun Fact: Man kann sich ganz neu-modern mit einem Golfcar durch die antike Stadt fahren lassen – nichts für uns, wir waren per pedes unterwegs.

Archäologe Adam erklärt

Danach musste etwas Abkühlung her und es ging zur Scala dei Turchi – eine natürliche Kalksteintreppe ins Meer und ein beliebter Fotospot. Uns sagte (mal wieder) das Meer zum Baden nicht zu, aber es war Zeit für einen Aperitif.

Haben wir uns verdient

So erholt konnte ich Tony am nächsten Tag noch eine antike Sehenswürdigkeit unterjubeln – Valle dei templi. Eine der bedeutendsten antiken griechischen Städte auf Sizilien mit gut erhaltenen Tempeln, die von der Größe, Macht und Hochkultur der alten Griechen zeugen.

Noch ein Tempel

Besonders gut erhalten ist der Concordiatempel (zählt zu den am besten erhaltenen Tempeln der griechischen Antike).

Musste lange warten um ein Bild ohne andere zu bekommen

Der Grund für den guten Zustand ist, dass der Tempel zu einer Kirche umgebaut wurde und so bis ins 17. Jahrhundert weitergenutzt wurde. Im 18. Jahrhundert wurde durch die Stilrichtung des Klassizismus, das Interesse an der griechischen Antike wieder geweckt und der Tempel in seine ursprüngliche Form zurückgebaut.

Opferstelle

Tony hat erlaubt, dass ich noch ganz kurz etwas zur klassischen dorischen Säule erzählen darf. Eine der fünf klassischen Säulenordnungen. Begriff geht auf den griechischen Volksstamm der Dorer zurück, da dort dieser Baustil entwickelt wurde.

Merkmale:

◦ Säule hat keinen Basis – steht unmittelbar auf dem Fundament

◦ Säule verjüngt sich nach oben

◦ 20 vertikal verlaufende flach runde Vertiefungen im Säulenverlauf

Puh, das waren viele alte Steine. An nächsten Tag besänftigte ich Tony mit einer Wanderung zur “Grotto Gigante”. Die “Wanderwege” sind hier (vielleicht noch wegen Postcovid) sehr zugewachsen, sodass wir uns bei jeder Wanderung die Beine aufkratzten und in unzählige Spinnennetze liefen. Nach guten 4km erreichten wir die Grotte doch das “Gigante” fehlte uns.

Durch den Grotteneingang

Diesmal gut vorbereitet, hatten wir sogar eine Taschenlampe dabei – für uns jedoch auch typisch, begann sie natürlich direkt an zu flackern und so standen wir nur mit unserem Handylicht in der Grotte – lustig war es trotzdem.

Und schnell wieder raus

Danach war es wieder Zeit für ein Winetasting – wir fanden zwei Winery’s, die sogar offen hatten und stürmten die Bar (eigentlich läuft es hier so ab, dass man ein Tasting im Voraus bucht und dann mit Lunch oder Dinner). Etwas irritiert über unseren spontanen Überfall waren die Italiener, aber dann fuchsten sie sich ein.

Unser Italienisch wird mit jedem Glas Wein besser

Neben den guten Flaschenweinen, gibt es auch die Fässer für den “Vino de la Casa” – für die Campsite gerade recht.

Vino de Campsite

Machte sich die Dame noch Sorgen, dass wir die 2l nicht schaffen und dann den Wein in eine kleinere Flasche umfüllen sollen, dass er nicht so viel Sauerstoffkontakt bekommt – haben wir anders gelöst 😉

Wir schliefen diese Nacht mal wieder wild am Strand, trauten uns sogar kurz an unserem “Hausstrand” ins Wasser, doch eine kleine Dusche hinter dem Auto musste fürs Wohlbefinden dann doch her.

Kleine Katzenwäsche hinter dem Auto

Neuer Tag neue Wanderung – es ging in die Schlucht mit den Naturpools von Larghetto Cavagrande.

Kleine Erfrischung

Den steilen Auf- und Abstieg merkten wir dann doch etwas in den Waden, sodass wir beschlossen nur fix einzukaufen und es uns auf der Campsite gemütlich zu machen.

1. Austern mit Prosecco (selbst geöffnet mit der Allzweckwaffe Leatherman) Memo an mich – Austernmessser mit in ToYos Ausrüstung aufnehmen

2. Frisches Brot mit Pistazienkäse, Oliven und Mortadella

3. Frische Nudeln mit einer Auswahl an frischem Pesto

Self-open-Auster
So lecker

Als letzte Stadt auf unserer Sizilienrunde hatten wir uns Syrakus aufgehoben. Kommt euch da nicht auch gleich “Heureka” in den Sinn?! Unser Freund Archimedes von Syrakus (287-212 v. Chr.) kam von hier.

Archimedes von Syrakus

Für die, die wie Tony ein kleines Update in griechischer Geschichte benötigen: König Hieron II. misstraute seinem Goldschmied, dass die in Auftrag gegebene Krone möglicherweise nicht ganz aus Gold sei und beauftragte den Stadtmathematiker Archimedes das zu prüfen ohne die Krone zu beschädigen. Tagelang grübelte Archimedes, fand aber keine Lösung. Als er ein Bad nahm, kam er auf die Lösung: Die Wassermenge, die er beim Einsteigen in die Wanne verdrängte und die über den Rand schwappte, entsprach nämlich genau dem Volumen seines Körpers. Vor Begeisterung rannte er nackt durch Syrakus und rief: „Heureka!“

Zu Hause tauchte er die Krone und einen gleich schweren Goldbarren in einen Bottich. Wäre die Krone aus echtem Gold gewesen, hätte sie genau die gleiche Menge Wasser zum Überlaufen bringen müssen wie der Barren. So fand Archimedes heraus, dass ihr auch Silber beigemischt war und das ging nicht gut für den Goldschmied aus.

Sonst hat Syrakus natürlich einen sehr schmackhaften Markt und schöne restaurierte barocke Gässchen.

Marktbesuch

Besonders angetan hat es uns die Kathedrale von Syrakus – der Bau inkorporiert nämlich große Teile des antiken Athene Tempels zusammen mit einem Mittelschiff im normannischen Romantik Stil und einer sizilianischen Barocken Fassade.

Kathedrale von Syrakus
Im Inneren die alten Tempelreste

Für unsere letzte Wanderung auf Sizilien habe ich noch einmal etwas landeinwärts einen etwas abenteuerlichen Rundweg durch die Nekropole von Pantalica herausgesucht – die größten über 5000 Kammergräber aus der sizilischen Bronzezeit.

Entlang des Pfades

Es ging dreimal runter in den Canyon und wieder hoch, an unterschiedlichsten Kammern vorbei.

Kurz wieder am Wasser

Nach anstrengenden 11km und mehreren hundert Höhenmetern war wieder Platz für gutes italienisches Essen (die ganzen Wanderungen waren nur zur Essensrechtfertigung ;-))

Seafood mit Seafood

Wir schlugen uns nochmal den Bauch mit Seafood in den unterschiedlichsten Sorten voll.

Pünktlich zum Sunset packten wir unsere Tasche und versuchten nichts im Marco Polo zu vergessen.

Schnell noch packen

Der Roadtrip in wenigen Zahlen

Gefahrene Kilometer: 1576 km

Reparaturen: 2 (lockeres Bodenblech mit Kabelbinder, kaputte Schublade mit Pinzette und Leatherman)

Gelaufene Kilometer: 245 km

Gegessene Eiskugeln: 24

Gegessene Pizzas: 11

Getrunkene Liter Wein: 16,65 l

Anzahl im Meer gebadet: 4 davon aus hygienischen Gründen: 3

Es war ein schöner und abwechslungsreicher Roadtrip, doch wir gehören zu ToYo und mehr in die Wildnis.

Keine Sorge es wird dieses Jahr noch ein Wiedersehen mit ToYo geben.

Ciao Tony&Juli

Ciao Sicilia!

Es war mal wieder Zeit die Tasche zu packen… Tony verbietet mir “immer” nach Afrika zu reisen (CO2 und so), deshalb musste Europa ran. Ich buchte einen Flug nach Catania (Sizilien) und reservierte einen Mercedes Marco Polo Campervan. ToYo falls du das jemals liest, es tut mir Leid und er kann dir nicht das Wasser reichen.

Gewohnt nach dem Nachdienst bei mir und noch einem Meeting im Flughafen bei Tony ging es los.

Glaub, dass es auf dem BER gar nichts anderes gibt 😉

In Catania angekommen begrüßte uns schwül-warme Luft auf dem Rollfeld und es ging zu “Indie Campers”. Eigentlich eine große etablierte Firma (dachten wir), doch plötzlich standen wir an den GPS Koordinaten mitten in einem verlassenen Industriegebiet – verschlossenes Tor, keine Reaktion auf WhatsApp Nachrichten – doch irgendwann kam ein Herr und nahm uns mit zum Auto. Das Büro war ein Raum mit Campingtisch und nichts weiter. Die Erklärung zum Auto: “Campingstühle haben wir gerade nicht, aber ihr könnt zum Decathlon fahren und euch welche kaufen, bekommt ihr dann ersetzt”. So ungefähr ging auch die restliche Einweisung vom Auto weiter, aber wir rollten erstmal vom Hof.

Bitte ignoriert diesen hässlichen Zaun

Wir fuhren zu einer Campsite in Catania und richteten uns ein. Bei Cramme-Adam-Reisen bedeutet es, dass das Auto binnen weniger Minuten vollgeprödelt ist. Auf den Schreck sind wir erstmal (auch um den nur deutschen Nachbarn zu entfliehen) essen gegangen.

Fisch Tatar, Anchovis und Austern

Seafood und Bier waren schon immer ein guter Start in den Urlaub.

So ging es am nächsten Tag in die Altstadt von Catania.

Durch die Altstadt von Catania

Wie ihr wisst habe ich eine Schwäche für (unter anderen) alte Steine – jetzt die Kurzfassung “jeder” Stadt auf Sizilien:

Ursprung Griechisch (circa 700 v. Chr.)

Übernahme des Römischen Reiches (um 260 v. Chr.)

Spätere Herrschaftswechsel zischen Ostgoten, Arabern und Normannen.

Bei den Griechen wurden hier Theaterstücke aufgeführt und Reden gehalten, bei den Römern war das Motto eher „Brot und Spiele“

Angesichts der vielen Erdbeben und Vulkanausbrüche (zweiter wichtiger Hauptgrund, warum ich – ach natürlich wir 😉 – hier her wollten) gibt es nur wenige erhaltene Bauwerke der Antike.

Deshalb zog es uns auch noch an diesem Nachmittag zum Ätna – Europas höchster aktiver Vulkan – und vor 10 Tagen ausgebrochen (mit Sperrung des Flughafens wegen der Aschewolke). Sorry Mutti, dass ich das vielleicht nicht erwähnt hatte.

Routenplanung

Geplant ungeplant bei Cramme-Adam-Reisen gingen wir 5min vor Feierabend in einen Hiking-Store und arrangierten eine Tour auf 3000m für den nächsten Tag. Wir schliefen wild an dem Hang des Ätna.

Blick über Catania

Am nächsten Morgen ging es in Jeans (natürlich sind all unsere Wandersachen in ToYo) und geliehenen Wanderschuhen mit der Gondel auf 2500HM und dann mit der “Reisegruppe” auf 3000HM.

Los gehts

Es war schon die “Alpine” Wanderung, doch als der Guide erklärte, wie man richtig läuft, wussten wir, dass es nicht allzu hart werden wird.

Weiß ist Wolke, grau ist Rauch, wenn es blau ist, soll man rennen 🤪

Highlight war, dass wir zu dem 10 Tage altem Lavafeld konnten und da noch ein Schnipsel Papier zum Entflammen brachten und 5m daneben die Eisschicht war.

10 Tage alte Lavafeld

An unserem “Rastkrater” zog leider (wie wohl jeden Tag) eine Wolke rein, sodass wir eher in “mystischer” Umgebung unser Brot aßen, aber dafür mit warmen Po, denn wir saßen auf einem heißen Stein.

Lunch in der Wolke

Der nächste Tag führte uns die Küste weiter nach Norden in das Städtchen Taormina.

Betrachtung des morgigen Tauchspots

Es gab das erste Eis, es wurde endlich ziellos durch kleine Gassen geschländert (Tony hasst sowas) und als Rechtfertigung für weitere Antipasti stellten wir uns weiteren 400HM zu dem kleinen Dörfchen Castelmola.

Bild

Alte Stadttor

Natürlich schwitzend im Sonnenschein hoch, fing es oben an zu regnen, also flüchteten wir uns in eine Bar.

Regenstop

Und warteten und tranken und warteten und tranken und da fingen wir an über die Mafia zu recherchieren – wusstet ihr, dass die (das hört sich jetzt blöd an) in Sizilien erfunden wurde?! Plötzlich sah ich jede Zementmischtonne mit anderen Augen.

Immer noch bedeckt, aber trocken ins Auto geschafft

Am nächsten Morgen mussten wir auch fit sein, denn es Stand Tauchen auf dem Programm – Tauchspot an archiologischer Stelle – also Tauchen für Tony und alte Steine für mich.

Neo mit Neo

Es war unser erstes Mal Tauchen im Mittelmeer – ja es wird wohl etwas kühler sein – doch als wir automatisch zwei Neoprenanzüge angezogen bekommen haben und die dreifache Menge Blei in die Taschen verteilt bekommen haben – ahnten wir, dass das was anderes ist.

Erste Spot Isola Bella eine kleine vorgelagerte Insel. Was soll ich sagen, es war schon nett, es gab ein einige Seesterne, aber es war kalt.

Okay Seestern ist schon cool

Beim zweiten Spot ging es in den marinen archiologischen Bereich und wir sollten an drei antiken Ankern tauchen (angelockt wurde ich beim archilogischen Tauchen mit Säulen und eingefallenen Tempeln).

Ja so sieht ein antiker Anker aus

Ich war schon etwas enttäuscht und zitterte am ganzen Körper, weil es so so kalt war – zum Glück haben die anderen deshalb auch mehr Sauerstoff verbraucht und wir konnten eher auftauchen.

Unterwasser im Mittelmeer

Mein Resümee ist eindeutig – wir sind Weicheier und gehören in den Indischen Ozean oder in die Karibik.

Kleine Aufmunterung (und Erwärmung) ergab sich danach als unser Tauchguide uns zum Wine Tasting eingeladen hat.

Tony hatte noch seine Kontaktlinsen vom Tauchen drin, deshalb sieht er so nackig aus und ich hatte auch keine Zeit mehr die Haare zu bändigen

Es ist deutlich anders als in Südafrika (Hauptaugenmerk auf zügig viele unterschiedliche tolle Weine probieren). Hier hört man sich geduldig die Geschichte des Weingutes an und besucht den Weinkeller und dann wird man an einen Tisch gesetzt und probiert vier Weine mit einem 2 Gänge Menü.

Na dann mal los

Netter Nachmittag mit der Tauchgruppe, aber Wine Tasting gehört für uns nach Südafrika.

Neuer Tag neues Glück an der Nordküste in Cefalu (Unnützes Wissen altgriechisch “Kephalos” bedeutet Kopf, so wie der Hausberg).

Stadtmauern eignen sich prima um dort ein Eis zu essen

Wir schlenderten durch die Altstadt und dann musste noch etwas Bewegung her – so bestiegen wie Hals über “Kopf” den Berg.

Auf halben Weg

Oben angekommen konnte man die alte Castelmauer ablaufen und es war Zeit für ein Gipfelbier.

Gipfelbier mit top Aussicht

Dann machten wir uns im Auto (so gut es geht) frisch und stadtfein – es ging nach Palermo der Inselhauptstadt.

Ab in die City

Wir schlenderten an den teils verfallenen, teils restaurierten Barockbauten vorbei. Mitten auf dem Corso war plötzlich Aufregung und Leute mit mittelalterlichen Kleidung kreuzten unseren Weg – wir fanden heraus, dass hier gerade die 2. Staffel der Netflix Serie “The Leopard” gedreht wird – also aufmerksam gucken, vielleicht sind wir im Hintergrund zu sehen.

Seht ihr die Kleidung

Danach musste eine Stärkung her – heute war Pizza dran. Tony ist da sehr klassisch unterwegs und nimmt immer Napoli (Sardelle mit Kapern und Oliven), doch ich teste mich hier durch – Pistaziencreme, Aubergine (mag ich sonst nicht, aber irgendwie schmeckt das hier), Mortadella und co.

Pizza und Spritz

Danach ging es durch die Altstadt nur 500m entfernt auf unseren Schlafplatz.

Jetzt aber schnell ins Bett

Wir schliefen erschreckend ruhig so mitten in dieser wuseligen Stadt und konnten so am Morgen noch eine Runde über die berühmten Märkte von Palermo drehen.

Von Gewürzen bis Fisch und Kleidung alles zu haben

Tony ließ es sich nicht nehmen “allerlei” Lokales zu probieren (an dem Stand standen nur dickbäuchige ältere Männer – somit war ich schon raus).

Er hat es dann auch etwas bereut, aber tapfer gegessen

Es war (so denken wir) frittierte Innereien von einem eher unbekannten Tier in einem Brot ohne alles.

Apropos Innereien – ich fand noch einen etwas ausgefalleneren Spot in Palermo die Kapuzinergruft. In mehreren Korridoren sind bekleidete Leichen der Oberschicht von Palermo aus der Zeit von 1599-1920, zu sehen.

Bild nicht selbst gemacht, fotografieren ist verboten

Die bekannteste ist wohl die zweijährige Rosalia Lombardo, die 1920 an der Spanischen Grippe starb. Lange wurde gerätselt, wie der der Leichname des kleinen Mädchen so gut erhalten blieb, dass es aussieht als wurde sie im Schlaf lächeln.

Wohl nach geheimer Mumifizierungsmischung

Danach musste etwas lebensbejahendes her und es ging zum hippen Stadtbeach Mondello. Unser erster Eindruck war direkt hier geht es um sehen und gesehen werden und ich glaube, deshalb liegen hier auch alle so nah beieinander.

Nicht nach unserem Geschmack

Wir trauten uns beide ins Wasser und hielten es 1h am Beach aus (wenn man bedenkt, dass ich sicher schon eine halbe Stunde brauchte um es ins Wasser zu schaffen). Die Flucht wurde ergriffen, denn es fiel uns der Berg am Ende der Bucht auf – Capo Callo – 450 Höhenmeter auf 7km Rundweg mit Blick über die Bucht.

Blick auf Mondello Beach

Doch ihr würdet uns ja schlecht kennen, wenn wir den “normalen” Wanderweg nehmen würden, wenn man auch fasst hochklettern kann (bei aufziehendem Gewitter).

Wie war das mit „die haben mehr Angst vor dir als zu vor denen?!“🫣

Plötzlich war nicht einmal mehr ein Trampelpfad zu sehen, doch wir bekommen immer mehr tierische Beobachter.

Ob wir Teil einer Ziegenherde werden mussten, oder doch noch den richten Weg gefunden haben – natürlich im nächsten Blog.

Ciao Tony&Juli

Flying home for Christmas – Zimbabwe, Zambia

Es wurde eine Buschlösung gefunden – temporary solution. Die Fehleranalyse ergab – gesprengter Bremszylinder, undichte Bremsdichtung und einseitig abgenutzt (kaum mehr existente) Bremsbacke, wahrscheinlich durch die vorherige “Reparatur”. Der Versuch war nun den Abzweig zum rechten hinteren Rad im Bremssystem mit einem Stopfen auszuschalten und dann die drei Tropfen Bremsflüssigkeit, die vor Ort waren in unser Bremssystem aufzufüllen. 

Ratlos – wir brauchen eine Buschlösung

Das Ergebnis war, dass wir von 0 Bremsleistung nach dreimaligen Pumpen auf dem Bremspedal eine Bremsleistung von 30% hatten (subjektiv empfunden).

Auf dem Weg zu unserer Campsite hatten wir noch einen schönen Game Drive in der Abendsonne. 

Stop entlang des Zambezi

Unser Nachtlager war das Nyamepi Camp direkt am Zambezi, wir waren natürlich allein und machten es uns gemütlich. 

Hier gefällt es uns

Wir hörten und beobachteten die Hippos im Fluss und hatten immer ein aufmerksames Auge nach hinten, dass auch kein Äffchen sich unbemerkt nähert. 

Tony grillte gerade und ich huschte schon fix unter die Dusche und als ich zurückkam meinte er “hast du gesehen an was du vorbeigegangen bist?”

Wer hat sich denn da zum Dinner geschlichen

Ups, wie ist das denn dahin gekommen?! Ich statte Tony direkt mit der großen Taschenlampe als Abschreckung aus und pimpte ToYo mit der Lichterkette – hoffentlich ist das Hippo nicht in Vorweihnachtsstimmung.

Unsere Abendbeleuchtung

Wir leuchteten trotzdem während des Essen immer mal um uns und da sahen wir, wie eine Hyäne begann ihre Kreise um uns zu ziehen – die Kaugeschwindigkeit wurde erhöht und wir verkrümelten uns ins Bett. 

Am nächsten Morgen waren nur ein paar Äffchen um uns herum und wir starteten in den Game Drive. Wir fuhren die Waterfront ab und dann die einzelnen Pans. Es wimmelte von Impalaherden mit unzähligen Babys. Aber Katzen fanden wir leider nicht, dafür einen Local, der sich im Schlamm fest gefahren hatte und den wir retten konnten🤪

Diese Jahreszeit ist super mit all den Babys
Aber auch hier ist kein Schlammloch vor uns sicher

Unser Lager schlugen wir am Mucheni Camp auf, denn hier entschloss sich gerade ein Elefant baden zu gehen und snackte dabei etwas frisches Gras. 

Kleine Abkühlung beim Snack

Scheinbar war er von uns auch recht angetan, dass er bis auf 1m an ToYo vorbeiging und neugierig in unsere Richtung schnüffelte.

Vielleicht habe ich etwas die Luft angehalten

Wir beobachteten noch den ganzen Abend andere Elefanten, die mühelos den Zambezi kreuzten – ob die auch alle ihren Pass dabei haben? Da drüben ist schließlich Sambia.

Am nächsten Morgen fuhren wir auf einer recht wilden Strecke Richtung Ausgang des Parks und wurden am Frühstücksspot mit einem ganz cleveren Elefanten belohnt. Er stemmte sich mit seinem Rüssel gegen eine Palme und dann schüttelte er sich die Palmfrüchte für sein Frühstück herunter.

Frühstücksbeschaffung

Nun stand uns aber nach dem Nationalpark wieder Highway bevor und das mit unserer Drei-Pump-Bremse zwischen all den LKWs, die auch Richtung Grenzübergang Chirundu wollen. Irgendwie klappte es auf der recht geraden Strecke ganz gut und so erreichten wir die unser letztes Camp im Zimbabwe am Zambezi. Hier genossen wir den heißen Tag am Pool.

Hier lauert immer die Gefahr

Am nächsten Morgen ging es zur Grenze, direkt wollten uns wieder alle helfen oder Geld tauschen oder SIM Cards verkaufen. Zum Glück hatten wir ja schon alle Papiere für Sambia. Aber ToYo musste wieder zu Interpol. Plötzlich standen sechs Leute an der Motorhaube und die Fahrgestellnummer wurde mit dem Carnet verglichen, dann wurde die Motornummer gesucht, die ist leider wegen unserem Turbo so verbaut, dass man sie nicht mehr sieht. Ein afrikanischer Vorschlag war, dass wir den Turbo schnell abbauen sollen, wir überspielten diese Idee mit einem Lachen und man einigte sich, dass es schon der eingetragene Motor sein wird. 

Interpol ermittelt 🤪

Dann ging es in weitere drei Räume zu jeweils drei unmotivierten Herren, die grimmig schauten, das ganze Carnet durchblätterten, fragten was wir hier wollen und dann warum wir nicht länger bleiben und unser Freunde  mitbringen sollen?!

Und beim nächsten „Beamten“ vorsprechen

Nach einer Stunde hatten wir dann jedem erzählt, was wir vor haben und alle Dokumente wurden noch dreimal gecheckt. Wir dachten nun öffnet sich die Schranke. Doch es näherte sich ein weiterer grimmig schauender Herr “Drug Inspector”. Er müsste das Auto kontrollieren – wir öffneten die Fahrertür er lugte rein und dann wollte er (wir denken nur um ToYo einmal zu sehen) noch durch die Heckklappe gucken – Drug Inspection bestanden. 

Nun aber los wir mussten zu unserem Werktstatttermin in Lusaka. Lusaka liegt auf 1400HM und so hügelig gestaltete sich auch die Strecke – prima mit fast keiner Bremsleistung. Der Straßenrand war gespickt mit liegen gebliebenen LWK oder sie waren gar von der Straße gerutscht. Aber wir schafften es heil in die Werkstatt und dort erhielt ToYo zwei neue Bremszylinder,  neue Bremsbacken und Bremsflüssigkeit aufgefüllt. 

Hier wird immer erstmal großzügig abmontiert

In der Hauptstadt ließen wir es sonst ruhig angehen. Das Sightseeing gestalte sich auch kurz – afrikanische Großstadt. Auf den Markt trauten wir uns nicht, da wir da Angst um ToYo hatten, sodass wir nur an der “Freiheitsstatue” vorbeifuhren. 

Unser Sightseeingergebnis

Uns zog es nochmal in den Busch – nur 3h entfernt war der älteste und größte Nationalpark Zambias – Kafue Nationalpark. 

Da die Regenzeit im Anmarsch ist und es schon einige heftige Regenfälle gegeben hatte, gab uns der Ranger den Tipp, dass wir auf dem Hauptweg bleiben sollen – natürlich sind wir direkt den ersten Loop in den Busch abseits des Hauptweges gefahren – es gab schon einige Schlammlöcher und wir wollten versuchen vernünftig zu sein und entschieden uns vor einer langen Matschpfütze umzudrehen. Während des Wendens entdeckte ich dann direkt vor uns zwei junge Löwenmännchen.

Entdeckt

Da wurde unsere vernünftige Entscheidung direkt belohnt. Wir machten den Motor aus und beobachteten uns gegenseitig. 

Wer hat nun einen Blick auf uns geworfen

Gerade als unsere Frühstücksvorbereitungen liefen, entschieden sich die beiden aufzustehen – wir ließen also unser Brot fallen und folgten ihnen. Der eine scheuchte eher aus Spaß ein Pumba auf, richtig jagen war das nicht.

Kleines Jadgtraining

Natürlich währte unsere Vernunft nicht allzu lang und wir fuhren den Loop und wurden mit Hippos und einer 2m langen Python auf der Straße belohnt. 

Achtung Snake crossing

Danach ging es am Itezhi-Tezhi See entlang. Wir beschlossen, dass wir wild stehen wollten in der Nacht und fanden eine unvergessliche Stelle an einer Halbinsel des See. Als wir ankamen waren nur ein paar Moorantilopen da und wir begannen Nudeln fürs Abendessen zu kochen, da rief mich Tony rauf aufs Dach, denn wir bekamen Gesellschaft – circa 100 Elefanten näherten sich lautlos und begannen zu trinken und schnüffelten nach unserer Nudel.

Wo kamen die jetzt denn her?!

Es war so beeindruckend. Wir verharrten auf dem Dach bis es komplett dunkel war und genossen das Spektakel. 

Beste Aussicht

Am Morgen springt ToYo (mal) wieder nicht an. Wir waren nicht so schockiert wie beim ersten Mal, da wir die Hoffnung hatten, dass wir wieder nur an den Sicherungen wackeln und es weiter geht. Doch diesmal nicht. Natürlich begann es dann noch zu regnen, wir hatten kein Handynetz und für die Drohne war alles zu weit weg. 

Ungewöhnliche Arbeitsposition

Nachdem kurzen Regenschauer (den wir für ein Frühstück nutzen) wackelte Tony weiter an Kabeln und ich versuchte doch noch Handyempfang zu erhaschen.

Auf Netzsuche

Bei uns beiden tat sich nichts. Wir schmiedeten Notfallpläne: heute war Samstag, dass wir Montagmittag loslaufen (10km Luftlinie bis zur nächsten Lodge am See entlang) um noch unseren Flug am Mittwoch zu bekommen. Wir gingen alles nochmal systematisch durch.

Was brauch ToYo bzw. ein Dieselmotor um zu laufen?

  1. Sauerstoff für die Verbrennung – reichlich da ✔️
  2. Anlasser der die Diesel-Luft-Gemisch verdichtet – Anlasser dreht sich ✔️
  3. Diesel – hmm… das muss untersucht werden

Wir legten uns also beide unters Auto und ich sollte mit meinem Arm von unten den Dieselfilter entwässern – da drehte sich aber nichts. Also war unser Plan, dass wir den Dieselfilter wechseln. Ich bremste Tony kurz (da es auch keiner von uns je gemacht oder nur gesehen hat) und meinte “ich probiere es jetzt nochmal und mache ToYo einfach an” – da schnurrte er auf einmal wieder wie ein Kätzchen!

Wir hatten unser Vertrauen in ToYo nicht verloren und deshalb ging es weiter auf kleinen Nebenstraßen (weil zweimal hinter einander passiert sowas ja nicht 😜). Es ging vorbei an Moorantilopen, Zebras und unzähligen Impalas. Gerade als wir auf den Hauptweg gekommen sind, entdeckte ich im Gras sieben Paar flauschige Öhrchen. 

Diese süßen plüschigen Ohren

Ähm okay, dass wäre der Weg gewesen, den wir hätten laufen wollen um Hilfe zu holen, aber wir sind seit letzter Woche nicht mehr unbewaffnet. Wir sind stolze Besitzer einer Zwille und haben immer drei Notfallsteinchen im Auto.

Übung muss sein

Wir entschieden uns mutig den Motor auszumachen um hier eine Weile zu beobachten. Es sollte sich lohnen, denn es machten sich drei Impalas auf in Richtung Löwenrudel. Die ersten beiden schafften es noch gerade so, aber nun war die Gruppe im Jagdmodus.

Nun wird nicht mehr geschlummert

Dann kam Joffrey (ich habe ihn so genannt) und er schaffte es nicht mehr und wurde vor unseren Augen einfach in der Mitte zerrissen.

Guten Appetit?!🫣

Wir wollten unser Glück nicht weiter ausreizen im Kafue Nationalpark und machten uns auf ins Dörfchen Itezhi-Tezhi auf die Campsite Chibila. 

Brain der Chef war so lieb und lieh uns sein Angelequipment, da ich für die Idee brannte, dass wir uns das Abendessen selbst fangen. 

Erster Angelversuch

Wir sind komplett talentfrei – ich warf beim ersten Versuch die Angel zwischen die Steine statt ins Meer aus und Tony zog auch nur einen Stock und alte Angelleine an Land – wir mussten nicht hungrig ins Bett, sondern grillten unser Notfall-Rumpsteak.

Am Morgen erkundeten wir die Longola Hot Springs – mit der Idee hier unser Frühstücksei zu kochen. Es gab kein Schild und so erkundeten wir zu Fuß die Gegend an der es am meinsten nach Schwefel gerochen hat.

Immer dem Schwefelgeruch hinterher

Dann nahmen sich ein paar Damen aus dem Dorf uns an (die hatten gerade Waschtag an der Quelle) und zeigten uns das sprudelnde Wasser. 

Meine schnelle Kochkonstruktion war eine Socke an der Grillzange – 10min später und ein halbes Dorf entertained, hatten wir unser Frühstücksei. 

Eier sind im Wasser

Danach machten wir uns auf in Richtung Lusaka um ToYo für die “Sommerpause” zu richten – wir gaben ihn zum Car Wash, die Jungs waren aber sehr betrunken und haben doch recht viel übersehen, da war es ganz gut, dass es dann nochmal ein ordentliches Gewitter gab 😜. 

Vielleicht sollten wir nächstes Mal die Nüchternheit „prüfen“

ToYo fand einen Platz auf einer Lodge von zwei herzigen Holländern. Wir wollten unbedingt einen überdachten Platz, dafür mussten wir die Dachbox abmontieren und haben große Wäsche gemacht.

Waschtag
Traurig ToYo zurück zu lassen

Nachdem die Wäsche trocken war und alles verstaut war, verabschiedeten wir uns von ToYo. Die sieben Wochen vergingen wieder viel zu schnell, aber wir müssen wiederkommen – das Carnet läuft nächstes Jahr wieder ab, ToYo kann kein Sambianer werden und es liegen noch weitere Länderaufkleber im Auto und die müssen angebracht werden.

Na erkennt ihr die Länder?

Nun sitzen wir in Doha und warten auf unseren Weiterflug, ob wir auch in Berlin ankommen?🦁

Eure Toyota-Lover 

Tony&Juli 

M

Man muss ihm mit dem Handbuch drohen – Zimbabwe

Im Camp angekommen wurde direkt das Tor hinter uns geschlossen, weil wir schon recht nah die Löwen brüllen hörten. Wir taten das einzig vernünftige auf diesen Schock und nahmen uns ein kühles Bier. Es gab da auch keinen Strom, sodass wir eh nichts am Auto hätten machen können in der Dunkelheit. Wir konzentrierten uns also auf unser Braai und backten erneut ein Brot in unserem Dutch Oven (Überlegung: Als wir das letzte Mal Teig angesetzt hatten, sind wir im Schlamm stecken geblieben und heute ist Toyo nicht angesprungen – besteht eine mögliche Korrelation zwischen Brotteig und Missgeschick?!)

Brot korreliert mit Autounheil?

Wir verbrachten einen tollen Abend mit unseren  Schweizer Neufreunden Ueli und Andrea und mit vielen spannenden Autogeschichten.

Am nächsten Morgen sprang ToYo natürlich auch nicht, wie von wunderhand geheilt, an. Es hörte sich so an, wie wenn wir den “Totschalter” aktiviert haben. Dabei wird die Dieselzuleitung unterbrochen und es ist eine Art Wegfahrschutz. Also überprüfte Tony erstmal alle Sicherungen. Keine schien defekt, aber er hat mal an allen gewackelt. Nächster Schritt: Wir schauten nochmal in den Motorraum und zogen alle Schrauben fest, die nach den ganzen Riffelpisten locker erschienen. Außerdem haben wir etwas an der manuellen Dieselpumpe gedrückt, die man eigentlich nur braucht, wenn man den Tank komplett leer gefahren hat. In der Zeit suchte Ueli sein Landcruiser Handbuch raus und kam wedelnd zu ToYo. Und da passierte es – ToYo sprang sofort an und schnurrte wie ein Kätzchen. Ueli meinte dann nur: “Diesen Autos muss man nur mit dem Handbuch drohen”.

Wir wissen nicht was es war, ob vielleicht nur eine Sicherung oder Relais locker war, aber zur Sicherheit entschieden wir noch den weiteren Tag mit Ueli und Andrea zu verbringen um bei einem möglichen Rückfall von ToYo abgeschleppt werden zu können und das Abschleppseil blieb im Schnellzugriff.

Wir machten einen Game Drive in der Hoffnung die beiden Löwenmännchen, die in dieser Pan ihr Revier haben zu finden, doch vergebens. Aber dafür gab es allerhand anderes zu sehen.

So herzig

Unser gemeinsames nächstes Ziel was das Masuma Dam Camp – hier gibt es einen Hide an der Campsite mit Blick über ein Wasserloch.

Schön in einer Reihe

Wir schlugen unser Lager auf, blätterten ganz geheim, sodass es ToYo nicht sehen konnte, im Landcruiser Handbuch, denn bei der Suche nach dem Starterproblem bemerkte Tony, dass unser Kreuzgelenk an der Hinterachse deutlich zu viel Spiel hat. Aber endlich hatten wir mal das benötigte Ersatzteil mit. Tony gestand ehrlich, dass er es sich auch nach Sichtung eines YouTube Videos nicht zutraut das allein zu wechseln – fähige Experten mussten also ran. Aber nicht sofort, denn ein Safariauto passierte unser Camp und erzählte von zwei Löwen nur 800m entfernt. Wir klappten nochmal unser Dach runter und fuhren los.

Ein Kätzchen

Und das allerbeste sie waren gar nicht im Schlafmodus sondern ganz im Gegenteil.

Die kuscheln nur 🫣

Sie haschten sich und spielten miteinander und “kuschelten”.

Ganz erschöpft, los ab zu unserm Wasserloch

Wir ließen sie dann allein in der Hoffnung, dass sie nach diesen Anstrengungen vielleicht zu unserem Wasserloch kommen für eine Erfrischung. Doch zurück am Wasserloch snackten die Hippofamilie gerade frisches Gras und dann hörten wir das erste Getröte in der Ferne, dann wackelten die ersten Bäume und schon waren die Elefanten da.

Danach kam noch eine ganze Familie in der Dunkelheit

Unser Plan für den nächste Tag war den Hwange Nationalpark Richtung dem Städtchen Hwange in Hoffnung auf eine Autowerkstatt zu verlassen – doch es war Sonntag und so erschwerte sich die Recherche nach einer Werkstatt und wir wurden nur auf einen Reifenladen verwiesen. Ich fand in der iOverlander App eine Campsite, die wohl auch eine kleine Werkstatt hat und so probierten wir unser Glück. Es ging zur Tuskers Campsite mit schönem Hide am Wasserloch. Hier hatten uns unsere Schweizer auch zahlreiche Elefanten versprochen.

Ich mach nur noch Portraits

Elefanten kamen nicht zum Trinken, aber viele Kudus und Impalas – und wir konnten hier von den Jungs unser Kreuzgelenk wechseln lassen. So wie ich es verstanden habe – nach Tonys Erklärung: Das Getriebe ist fest mit dem Rahmen verbunden und wenn wir jetzt wild offroad fahren, müssen ja die unterschiedlichen Bewegungen und Neigungen der Achse ausgeglichen werden und das passiere im Kreuzgelenk. Falls er mir das falsch erklärt hat, wäre ich über Erklärungen von einem richtigen Ingenieur dankbar🤪)

Eine Campsite mit Workshop

Tony hatte nachgelesen, dass man eine Spezialvorrichtung von Toyota benötigt um das alte Kreuzgelenk zu demontieren – die Jungs in Afrika wählten die Taktik “schlag mit Hammer und Meißel so lange drauf, bis es ab ist”. Es ging super und fix war unser neues Kreuzgelenk eingesetzt. Wir bedanken uns mit einem großzügigen Trinkgeld und zwei eiskalten Cola.

So konnte unsere Reise weitergehen – die Route führte uns zum Karibasee. Wusstet ihr, dass der Karibasee der zweitgrößte Stausee der Welt ist (Volumen betrachtet, flächenmäßig nur der siebtgrößte). Hier wurde bereits 1959 der Sambesi mit einer 128m hohen Staumauer aufgestaut. 

Blick über den Stausee

Wir nutzten die Maabwe Bay Campsite um bei den schwülheißen 40Grad im Schatten einen kleinen zwei Tage-Urlaub einzulegen. So wechselten wir nur von Pool zu Hängematte und genossen abends frisch gefangenen Fisch aus dem See über dem Feuer.

Die Besatzung lungert nur rum

Einen kleinen Zwischenfall gab es dann doch. Wir waren zum Sunset Walk aufgebrochen. Tony hatte sich die Route von den Besitzern erklären lassen – immer am Ufer lang, aber mit Abstand zum Wasser wegen den Krokodilen. Also bewaffnet mit Sundowner-Getränk und Drohne zogen wir los. Direkt mahnte ich, ob wir in die richtige Richtung laufen, denn am Vortag waren in der Bucht noch Hippos und die sind jetzt nicht da. Was tun wir, wenn die jetzt aus dem Gebüsch kommen?!

Hippo Spur nicht zu übersehen

Tony meinte, dass ich mich nur nicht dem Hippo (circa 1,7-2Tonnen) in den Weg zum Wasser stellen soll und das ihm dieses Gelände sowieso viel zu steil ist. Nicht beruhigt und immer mit einem Blick ins Gebüsch, schauten wir den Sunset und machten ein paar Bilder mit der Drohne. Als plötzlich ein etwas aufgeregter Angestellter zu uns eilte und meinte, dass wir in Lebensgefahr sind, wenn die Hippos kämen.

Wir packten fix zusammen und wurden dann von den Besitzern direkt auf die Terasse zitiert – aber nur um mit ihnen ein Getränk einzunehmen und die Hippos von dort zu beobachten. Seitdem wurde Tony das Sunset-Walk-Permit entzogen 🤪.

Drohnenperspektive

Am nächsten Morgen drängelte ToYo schon, denn er wollte wieder auf die Straße – unser Ziel war der Chizarira Nationalpark. 

Dieser Nationalpark überzeugte uns nicht so sehr mit den Tieren viel mehr mit der Landschaft. Es ging durch tiefe Schluchten rauf auf ein Plateu.

Mystisch mit diesen Wolken

Tony schaffte es auch wieder den einzigen 4×4 Track „zu finden“ und wollte nur mal gucken und die Rivercrossing machen. Natürlich hatten wir dann den Weg nicht mehr auf unserer GPS Karte, hofften aber, da wir noch Spuren sahen, dass er wieder auf einen größeren Weg führen wird.

Scheinbar war diesen Weg länger niemand gefahren oder es war gerade eine Elefantenhorde hier durchgerannt, denn wir mussten das ein oder andere mal Road Maintenance betreiben.

Nur einer von vielen, gibt auch noch einen lustigen Zeitraffer🤪

So bekommt man auch einen Tag auch rum, aber wir schafften es zu unserer Campsite mit Blick in die Schlucht.

Wie immer mit Grill-Bier

Während des Braai fühlten wir uns wie in der Zeit zurückversetzt – erinnert ihr euch noch an Hannibal, der der mit den Elefanten über die Alpen ist?! Auf der anderen Schluchtseite machte sich ein Elefantenbulle auf den Weg raus aus die Schlucht. 

Elefantensuchbild

Ob das auf unserer Seite auch passiert und wir noch abendlichen Besuch bekommen? Die Nacht gestaltete sich außer etwas Elefantengetröte in der Ferne aber ruhig.

Danach zog es uns wieder zurück an den See und so ging es ins Dörfchen Kariba direkt hinter der Staumauer. Ihr glaubt es nicht, aber IM Dorf trifft man dort auf Elefanten, die am Busch im „Vorgarten“ knabbern.

Ich hatte mir völlig falsche Vorstellungen von Kariba gemacht, hatte ich einen Waterfront mit Restaurants, Bars und Fischmarkt erhofft, musste ich einsehen, dass ich immer noch in Afrika bin und es nicht mal ein Brot im „Supermarkt“ gab.

So wurde der Dorfspaziergang gestrichen und es ging zur Staumauer. Diese wurde bereits 1959 errichtet und bedurfte nun Reparaturarbeiten. Da wir zum Glück in Afrika sind, stört es keinen, wenn man durch die Baustelle auf der Mauer läuft 😉 Geländer? Ist doch was für Langweiler.

Beeindruckendes Bauwerk und Baustelle

Würde der Dam brechen würden sich in 8h die Wassermassen des Sees in das Tal ergießen und 3,5 Mio. Menschen bedrohen. 

Aber vielleicht habt ihr von dem See auch in Zusammenhang mit dem Projekt „Arche Noah“ gehört, denn es wurden auch Tiere aus dem Tal vor der Füllung gerettet und umgesiedelt, daran erinnert eine Tafel.

Projekt Arche Noah

Am Abend genossen wir noch einmal Fisch auf der Campsite. Der Abend fand aber ein schnelles Ende als hunderte Insekten über uns und jegliche Art von Licht herfielen. Das passiert wohl jedes Jahr mit Beginn der Regenzeit, weil dann auf einmal alle Eier dieser Insekten schlüpfen. Gebraten soll man die auch sehr gut essen können, aber es war uns doch zu experimentell, das alleine auszuprobieren.

Hunderte, überall und vorallem in meinem Ausschnitt 🫣

Unser letztes Ziel in Zimbabwe war der Mana Pools Nationalpark – wir hatten unterschiedliche Meinungen gehört, doch haben uns am Ende von den positiven leiten lassen und sind losgefahren. Man fährt nach dem ersten Gate 30km über, für afrikanische Verhältnisse, entspannte Sandpisten. Als Tony vor einer Brücke bremsen wollte, trat er voll durch, aber ToYo wurde nicht langsamer – wir schauten uns entsetzt an! Wir rollten aus und Tony schaute unter die Motorhaube – Motor noch da, Bremsflüssigkeit noch da, neu hinzu kam nur das jetzt auch die Handbremsenwarnlampe leuchtete. Auf den Schreck frühstückten wir erstmal am Wegesrand und Tony blätterte im Toyota Handbuch. Einzige Erkenntnis: Die Handbremsenleuchte übernimmt die Aufgabe einer Bremswarnleuchte (puh welch ein Glück, die Handbremsleuchte ist nicht auch noch kaputt ;-)). Wir entschieden uns auch aus Mangel an Alternativen weiter zu fahren auf Safari ist eine Bremse ja nicht soooo wichtig, maximal rollen wir an einem Tier vorbei. Außerdem gibt es ja noch die Motorbremse und Handbremse…

Im Park Office angekommen (Bremskraft war bis dahin auf Null Komma Nichts gefallen) fragten wir, ob nicht vielleicht eine Werkstatt oder zumindest einen Mechaniker im Park gäbe – ja gibt es und so rollten wir dorthin. Dort erwartete uns Benjamin (stellte sich als Head of mechanics vor) und seine 5 Gehilfen. Ein Blick unter ToYo verriet – es hat mal wieder rechts hinten getroffen – hier läuft Bremsflüssigkeit aus der Bremstrommel. 

Nicht der Reifen vielleicht schlimmer die Bremse?!

Nachdem das Rad abmontiert und die Bremstrommel geöffnet war (Tony konnte wieder nicht hinschauen – Öffnung erfolgte mit Hammerschlag und seine Werkzeuge, die er freundlicher Weise angeboten hatte, wurden mit Bremsendreck und Öl eingesudelt), die Worte, die keiner hören will: „You don´t have just one problem, you have three“.

Was tut er da?!

Ob wir weiter ungebremst durch Zimbabwe rollen oder irgendwann wieder bremsen konnten – natürlich im nächsten und letzten Blog dieser Reise.

Eure Ungebremsten, 

Tony&Juli 

ToYo hat sich abschleppen lassen – Botswana, Sambia, Simbabwe

Die Nacht im Schlammloch war ruhig (leider auch kein Löwenbesuch, denen war es sicher auch zu schlammig). Tony hatte über Nacht gegrübelt, wie er uns befreien könnte. Er verfolgte immer noch die Idee unsere Drohne losfliegen zu lassen, aber seine andere Idee war, dass wir doch einfach das Windenseil unter das Auto durchziehen und uns so rausziehen. Warte – war das nicht schon gestern genau mein Vorschlag?! Tony war bereits wieder in seiner Schlammmontur und so musste ich fahren. Die Winde und unsere Seile reichten haargenau bis zu dem einen Baum, der auch noch genau hinter uns stand. Ich legte den Rückwärtsgang ein und Tony zog an der Winde und ganz langsam zogen wir uns aus dem Schlamm. 

Vor den Lichtern hängt Tonys Schlamm-Outfit

Nun galt es bis auf festen Untergrund zu kommen und dann alle unsere Utensilien einzusammeln und wenigstens grob vom Schlamm zu entfernten, aber wir rollten wieder.

Fix alles einsammeln im Schlüppi
Erstmal trockene Füße

Wir fuhren nur noch eine kleine Runde durch die Pans, aber eigentlich wollten wir nur noch raus. In Orapa fanden wir eine tolle Campsite (Hauptvorraussetzung war Wasser an der Site für unsere Reinigung).

Man wird nie fertig an diesem Auto

So halbwegs wiederhergestellt ließen wir die Vernunft ein wenig walten und verzichteten durch die Makgadikgadi Pans zu fahren, was wahrscheinlich wieder im Schlamm geendet wäre. Wir fuhren (ganz vernünftig) nur am Rand entlang und fragten vorher Locals wie die Road Conditions seien: “Wet, but possible with this car”. 

Was getan werden muss, muss getan werden

Unser Ziel war nämlich das etwas nördlich der Pans gelegende Camp Elephant Sands. Hier ist Name auch Programm.

So stelle ich mir Homeoffice vor

Ohne Zaun steht man am Wasserloch, grillt sein Steak und der Elefant trabt an einem vorbei. Eine kleine Zebramanguste machte es sich auf unseren Stühlen bequem (sie hat auf Tonys Stuhl “verewigt” also seitdem gibt es feste Stuhlzusteilungen;-))und verbrachte den Abend mit uns.

Ja das ist dein Pipi
Ein Elefanten versperrt mir den Weg zu ToYo, ob Grillmeister Tony es schon bemerkt hat

Wir mussten danach einen Stopp in Kazungula (größere Stadt vor der Grenze) machen, weil wir hier die Möglichkeit hatten zu Daves Tyres unseren neuen Reifen liefern zu lassen, da wir nicht ohne Ersatzreifen nach Sambia wollten. Dave versorgte uns mit einem neuen Reifen und Tipps für gutes Fleisch. 

Spannend, wir duften zuschauen

Erinnert ihr euch noch, dass Tony ein Quietschgeräusch im Beifahrerraum stört (bereits die Tür wurde auseinander geschraubt), sodass wir nach Daves Tyres zu Marios Garage fuhren. Plötzlich waren 6 afrikanische Herren um uns herum, meinten es sei nur eine kleine Sache von 2 min. Ohne Rücksprache wurde die Motorhaube entfernt und die Jungs stellten fest, dass die Kotflügelaufhängung gebrochen war. Und schon wurde das Schweißgerät geholt und munter drauf los gebrutzelt. 

Mal ganz schnell geschweißt

Jetzt gibt es kein Quietschgeräusch mehr, sodass wir beschlossen noch eine schnelle Runde durch die Chobe Riverfront zu fahren. Es war wieder wunderschön, doch diesmal blieben wir weiter ohne Löwensichtung.

Ein bisschen bedröppelte schaut der Kleine
Ich steh auf Portraits

Nun war es Zeit für Sambia. Ich hatte eine ganze Reihe Horrorberichte über diesen Grenzübergang gelesen, dass man einen “Schlepper” braucht, der dann für seine Dienste eine unverschämte “Gebühr” verlangt, stundenlange Diskussionen, Gebühren die nach Lust und Tageslaune beschlossen werden und kriminalisierte Geldtauscher. Da wir nun auch die Zollunion verließen, mussten wir auch unser Carnet de passage ausstempeln (Namibia, Botswana und Südafrika sind eine Zollunion). Ich bereitete mich also vor: Onlinerecherche, Bestechungszigaretten, kleine kalte Cola Dosen, tiefer Ausschnitt ;-). So gut vorbereitet wiesen wir jeden Schlepper ab, betraten selbstbewusst das  Grenzgebäude und hangelten uns von Schalter zu Schalter. Immer, wenn eine grummelig schauende Grenz-Zolldame fragt, wo mein nächstes Ziel ist, erzählte ich ihr einfach meine komplette Route. Damit überfordert man jeden komplett, sodass wir immer durch gewunken wurden. So schafften wir es ohne Schlepper und ohne unnötige Gebühren nach Sambia.

Ich habe noch so einige Sticker im Schrank 🤪

Wir hatten über unseren Freund Valentin einen Kontakt in Livingstone von einer Kanadierin, die dort ein Schulprojekt leitet. Wie lernt man sich am einfachsten kennen – natürlich bei lokalen Bier und Spezialitäten der Region – nur waren das hier frittierte Raupen.

Schmeckt wie Hühnchen, nicht🫣

Es war ein super schöner Abend und wir haben viel gelernt und vielleicht auch getrunken. Doch am nächsten Morgen mussten wir fit sein. Wir waren in ihre Vorschule eingeladen. 

Tolle Erfahrung

Unsere Anwesenheit verzögerte den gewohnten Morgenkreis etwas. Die Kinder waren besessen auf Tonys flauschige Armhaare (haben afrikanische Männer wohl nicht) und dann machte Tony einen großen Fehler. Das erste Kind wollte hochgehoben werden und er machen es, aber das hatte zur Folge, dass JEDES Kind von diesem blonden weißen Mann hochgehoben werden wollte. Es gab auch kleine Rangeleien, weil jeder beim Morgenkreis neben uns sitzen wollte. 

Tanz in den Morgen

Und dann sollten wir etwas auf deutsch sagen und ein deutsches Kinderlied singen – sorry Mama, aber uns fiel nur “Alle meine Entchen” ein.

Wir konnten leider nicht den ganzen Tag bleiben (vielleicht wäre uns dann noch ein besseres Kinderlied eingefallen ;-)), weil wir zu dem Devils Pool wollten. Für die weniger lebensmüden unter euch, dass ist ein “natürlicher Pool” an der Kante der Viktoria Wasserfälle – da wo der Sambesi Fluss 70m nach unten fällt. 

Durchs Flussbett

Wir wählten (natürlich) die Alternative, wo man durch den Fluss bis zum Main Falls mit Pool läuft. Alternativ kann man mit einem Boot hin gebracht werden, aber das ist ja was für alte Leute. Wir waren allein mit unserem Guide (man darf nicht allein dort hin) und so musste man ähnlich einem Schwebebalken durch fast kniehohes, straff fließendes Wasser balancieren. Dann ging es über Steine und Wasser bis auf die Livingstone Insel (Insel im Sambesi kurz vor den Vic Falls). Dort angekommen, musste man 25m durch den ja schon “reißenden” Sambesi (es gab nur ein kleines Seil vor der Kante) schwimmen um den Devils Pool zu erreichen. 

Ganz komisches Gefühl, aber geil

Es ist schwer zu beschreiben, wie es ist, wenn man an dieser Kante herunter schaut. Laut rauschendes Wasser um einen herum, diese Tiefe, man sieht einen Doppelregenbogen in der Schlucht und dann zwickt einen plötzlich was in den Po und in die Wade und wir dachten, okay dass war es jetzt sicher ein Krokodil… Doch zum Glück nur ein kleiner Tigerfisch (der Name suggeriert falsch, es ist wirklich nur ein kleiner harmloser Fisch).

Da wollte nicht mal er runterspringen

We survived!

Wieder trockenen Fußes

Wir verbrachten den Rest des Tages in dem Vic Falls Nationalpark und da kam uns die Idee, dass wir morgen doch noch auf dem Sambesi raften könnten. Da traf es sich, dass wir in einer Bar natürlich den Chef kennen lernten und dieser uns das Rafting günstiger als online bei seinen Freunden organisieren könnte. Kennt ihr den Spruch “wer günstig kauft, kauft zweimal”?! Aber 120$ waren verlockender als 160$ (pro Person) und so schlugen wir zu. Dass sich am Morgen dann die Treffpunktzeit um eine halbe Stunden nach hinten verschiebt, ist man in Afrika ja schon gewohnt und wir sorgten und noch nicht. Auch als wir dann unseren Guide und das Team kennen lernen, hatten wir ein gutes Gefühl, doch unsere beiden chinesischen Mitrafter machten uns etwas Sorge. 

Sie hatte Riemchen-Sandalen an und eine kleine Handtasche dabei. Er hatte die weißen Hotelhandtücher in einer Plastiktüte in der Hand. Sie wunderte sich etwas über die Schwimmweste und als sie “auch” ein Paddel überreicht bekommen hat. Auf die Frage des Guides, ob wir gute Schwimmer sind, meinte sie, dass sie nicht schwimmen kann. Er rauchte eine Zigarette nach der anderen und wollte weder seine Hosentaschen leeren, noch die Schwimmweste anlegen. Wir übten im trockenen alle möglichen Szenarien, denn Rafting auf dem Sambesi ist Stufe 4-5 (also das härteste was man als nicht Profi machen darf). 

Mein Lachen soll mit die Verzweiflung überspielen 🫣

Dem Guide verging auch schon etwas das Lachen und zum Glück entschied man sich, noch zwei junge afrikanische Teammitglieder zum Paddeln zu verdonnern.

Mannschaft wurde erweitert – kleine Hoffnung

Es waren insgesamt 14 Stromschnellen und gleich in der ersten (easy – Stufe 3) stieß die Chinesin hinter mir nur irgendwelche Gebete/Gesänge aus und vergaß das Paddeln. In Stufe 5 ging natürlich der Chinese über Bord und er merkte nun, dass seine Zigaretten in der Hosentasche wirklich nass werden. 

Häufigste Aussicht 🤪

Es war wirklich cool, wild und eine tolle Landschaft, aber wir hätten uns eine bessere Crew gewünscht. Der Guide hat uns beide für unser gutes Paddeln gelobt – ist eben Made in Germany und nicht Made in China. 

Als wir getrocknet waren, beschlossen wir noch den Grenzübergang nach Zimbabwe zu wagen. Die Grenze geht über die Brücke des Sambesi und so konnten wir nochmal unsere Raftingstrecke einsehen. 

Grenzbrücke gemeistert

Eine erneute gute Vorbereitung und viel demütiger Smalltalk öffnete uns das Grenztor.

Angekommen ist man erst nachdem ersten lokalem Bier

Auf der Campsite in Vic Falls (ja so heißt das erste Städtchen hinter der Grenze) sind wir mit einem afrikaerfahrenem österreichischen Ehepaar ins Gespräch gekommen und sie haben uns den Kazuma Pan Nationalpark empfohlen, da es da “viele” Löwen geben soll. Da haben wir uns natürlich nicht lange bitten lassen, haben zusammen gepackt und sind wieder in den Busch. Die Wege schienen eine ganze Weile nicht gefahren worden zu sein, sodass wir das ein oder andere mal aussteigen mussten um den Weg freizuräumen (also wenn ihr ihn jetzt fahren wollt, es wäre alles frei).

Ich sollte dieses Bild nehmen, weil er da männlich aussieht 🤪

Am Ende ging es nochmal durch eine weite offene Pan und da entdeckte ich etwas unter einem Strauch. Ich meinte zu Tony, dass er bitte anhalten soll, vielleicht war da etwas oder es ist ein Stock oder ein Termitenhügel – wie meistens. Doch da schaute mich doch wirklich ein Gepard an. Ich war von dem Moment so überrascht, dass uns leider kein besseres Bild als Dieses gelang. 

Ich mag das Bild trotzdem

Unser erste ganz allein gefundener Gepard und darauf bin ich auch sehr stolz (schreibe ich dann in meine Ranger Bewerbung ;-))

Die Nacht verbrachten wir an dem Hide am Wasserloch, wir machten ein kleines Feuer, weil wir unbedingt einen Braai machen wollten. Die Hippos im Wasserloch störten wir recht wenig, denn sie machen sich auch auf ihre abendliche Futterrunde.

ToYo 😍

Wir wurden etwas von TseTse Fliegen belagert, sodass ich anordnete, dass im Auto gegessen wird um nicht an der Schlafkrankheit zu verenden. 

Indoor Dinner

Ich konnte Tony mit unserem 3l Rotweinkanister dann auch reinlocken. 

Am nächsten Tag schlugen wir uns weiter durch den Busch in den Hwange Nationalpark, dem größten in Zimbabwe. Landschaftlich super vielfältig – streckenweise ist man durch dichten Wald gefahren, dann wieder durch sandige trockene Flusstäler und dann passierte es endlich auch wir fanden eine Löwin.

Sehr schön, aber mein Herz gehört Sirga 😍

Okay sie hat es uns auch leicht gemacht, saß sie aufrecht unter einem Busch und hat gemauzt.

Am nächsten Tag schlugen wir uns weiter nach Süden tief in den Park. Wir hatten vom Main Office nicht unsere Wunsch-Campsite bekommen, aber davon haben wir uns nicht abhalten lassen. Wir fuhren also zu unserer Wunsch-Campsite Ngweshla über eine traumhafte Pan mit vielen Zebras, Gnus, Impalas und Elefanten.

Ich kann mich nicht satt sehen an ihnen

Und am Camp angekommen, erspähten wir einen Landcruiser ähnlich wie ToYo. Wir stellten uns dem super netten Schweizer Paar vor und fragten höflich, ob wir uns den Platz nicht teilen wollen – sicher wären Schweizer auch zu höflich um uns wegzuschicken, aber wir waren uns sofort sympathisch.

Sie gaben uns den Tipp für den perfekten Sunset Spot nur 200m vor dem Tor des Camps zwischen zwei Akazienbäumen. Aus Sicherheitsgründen (Löwen) sollen wir dort hin aber fahren.

Sunset über der Pan

Es war traumhaft, die Baby Gnus und Baby Zebras spielten am Wasser, Elefanten badeten, doch der Appetit auf unser geplantes Braai zog uns zurück ins Camp – Tony wollte ToYo anlassen, doch er sprang nicht an. Wir schauten uns entsetzt an, sowas hat er doch noch nie gemacht?!

Diesel ist da, Batterie ist voll, Motorhaube auf – Motor war auch noch da – was nun?! Mir war klar, wir müssen jetzt in der letzten Dämmerung schnell trotz möglichen Löwen zurück ins Camp rennen und Ueli, den Schweizer, bitten uns mit seinem Landcruiser ins Camp zu schleppen. 

Abschleppen lassen ✔️

Ob ToYo irgendwann wieder angesprungen ist, oder wir jetzt die neuen Angestellten im Camp Ngweshla sind – natürlich im nächsten Blog.

Eure Abgeschleppten 

Tony&Juli