Schön, aber anstrengend – Angola, Namibia 

Die Verhandlungen wurden zum Auto verlagert und konnten dann durch Öffnung der Keksverpackung beschleunigt werden. Die Kinder erwiesen sich als äußerst höflich, verlangten jeder nur einen Keks und bedankten sich mit einem herzigen “obrigado!”. 

Na okay, sie versuchten vielleicht noch eine zweite Runde rauszuschlagen, doch da gab es nur noch ein High Five und wir durften passieren.

Unser Ziel für die Nacht war der Musseleji Wasserfall. Der Weg führte über eine eher off-road Straße erst an einigen Dörfern vorbei und dann hinab zum Wasserfall. Hier gibt es keine Campsite und auch kein Schild das man sich auf Privatgelände begibt, aber wir standen keine fünf Minuten, da kam der erste Lokal, der sich als “Guard” vorstellte. Wir hatten gelesen, dass der Müll eingesammelt wird und man dafür eine kleine Spende (2000 Kwanza circa 2€) übergibt. Habe ich also vorbildlich gemacht. Kurz darauf kam der nächste, der meinte er müsse noch weitere 4000 Kwanza bekommen, da wir ja hier schlafen wollen. Tony begann eine Diskussion, doch ich holte das Geld, denn der Herr war äußerst angetrunken und beide hatten eine Machete dabei. Sie waren nicht böse, aber wir haben sie mit ihrem Portugiesisch nicht weiter verstanden und da kann die Stimmung schon mal kippen. Er bedankte sich für die 4000 Kwanza und dann fiel ihm ein er hätte gern noch etwas zum anziehen. Ich gab schnell Tonys alte FlipFlops und damit waren sie zufrieden und setzten sich laut redend neben uns – weird. 

Wir beschlossen deshalb drin zu kochen und irgendwann verkrümelten sie sich. Am Morgen gegen 6:30 rückten sie dann mit ihrem “Chef” an. Wir lagen noch im Bett, doch sie riefen so lange “Bom dia” bis ich rausgegangen bin. Der Chef teilte mir mit, dass er mit den 6000 Kwanza noch nicht zufrieden ist, denn ihm haben wir nichts gegeben. Drei Herren und ich nur in kürzester Schlafbekleidung machten mir wieder ein mulmiges Gefühl. Tony gesellte sich dann auch dazu und die Diskussionen begannen erneut. 

Ich machte ToYo schnell abfahrbereit, denn neben Geld, Kleidung, Essen wurde auch Bier gefordert. Wir erklärten, dass man einmal eine Verhandlung über den Preis macht und wenn beide Seiten den akzeptiert haben, ist dann Schluss. Ich drängte Tony, dass wir losfahren, gut hatte ich sowieso nicht geschlafen. Der Wasserfall war so laut, dadurch habe ich mich unsicher gefühlt, weil man nicht gehört hätte, wenn ein Auto oder Moped sich nähert und wenn es geregnet hätte, wären wir schlecht oder unmöglich hier weggekommen. 

Also neues Ziel die Calandula Wasserfälle – je nachdem was man bemisst sind es die zweit- oder drittgrößten Wasserfälle Afrikas.

Obwohl es noch sehr zeitig war, erwarteten uns dort auch schon “Guides” und “Parkwächter”. Es ist ein wirklich schöner Wasserfall, aber wenn man auf jeden Schritt verfolgt wird, nervt es schnell. Tony wollte den Walk runter zum Fluss gern machen (ich am liebsten weiter). Das Angebot vom “Guide” waren 5000 Kwanza für uns beide. Ich machte ihm klar, dass ich 4000 Kwanza bereit wäre zu zahlen. Lustig war, dass ein weiterer Guide mit in die Verhandlungen einstieg mit 6000 Kwanza 😉 Nach langem Überlegen schlugen die Jungs bei meinen Preis ein. Ich sicherte alles ab – es gab ein Handschlag drauf, es wurde bestätigt 4000 Kz für uns beide nicht pro Person. Los ging es.

Der Weg war nass, matschig und rutschig – so sah dann auch mein Po aus (tat nur ein bisschen weg). Unten angekommen war die Gischt so arg, dass man weder die Augen aufmachen noch ein Foto machen konnte.

Schnell zurück – es wurde eine Pause von den Jungs (achso natürlich kamen beide Guides mit) eingelegt und da begann wieder der Versuch einer Preisnachverhandlung. Jetzt wollten sie 20.000 Kwanza für den König oder Häuptling? Erneut erklärten wir, dass man einmal die Chance für eine Preisverhandlung hat und wenn man der zustimmt, war es das. Das ist wirklich nervig. Ach uns das ist alles inoffiziell und ohne Quittung. 

Wir suchten uns dann lieber einen einsamen Spot am Wasserfall und frühstücken.

Auf der anderen Flussseite hat man auch einen super Blick auf die Wasserfälle und hier sollten Rock Pools sein. Da wir hier in Angola zu 90% wild campen (da es keine touristische Infrastruktur gibt) muss jede “Waschoption” wahrgenommen werden. Was auf dem BIld wie chillen am Fluss aussieht, war reine Körperhygiene 😉

So “gewaschen” waren wir bereit die Weiterfahrt anzutreten – das Ziel waren die Pedras Negras. 

Bis zu 200m hohe Steinblöcke ragen aus der Landschaft. Es soll ein mystischer Ort und einst die Hauptstadt des Ndongo Königreichs mit den Fußabdrücken des Königs und der König im Gestein. 

Die Schwarzfärbung findet in der Regenzeit durch Moose,Farne und Algen statt. 

Der Sonnenuntergang in dieser Umgebung war unglaublich und wir waren sogar allein. 

Bis wir dann am Morgen von lauten Rufen geweckt wurden, zwei Herren in einer religiösen Kutte führten eine Zeremonie an den Fußabdrücken durch, aber zeigten kein Interesse an unseren Füßen. 

Dies waren die nördlichsten Stationen, sodass unser Weg wieder Richtung Süden führte. Das angolanische Hochland ist übergezogen von tropischen Regenwald und reißenden Flüssen, doch wir hatten Glück überall mit Brücken. 

Ich setzte eine Dusche mit Seife auf den Tagesplan! Wir fanden eine Fazienda mit Campsite und Restaurant. Die Dusche war top. Da wir nun wieder gesellschaftsfähig waren, wollten wir im Restaurant essen – Karte nur portugiesisch, keine Bilder, kein Internet zum googeln. Wir ließen ganz mutig den Kellner auswählen und er wusste was er tat.

Es war das beste Essen, was wir in Angola hatten und so voll gefuttert fielen wir ins Bett. Am Morgen duschten wir gleich noch einmal, man weiß hier ja nie, ob es nochmal was gibt.

Unser weiterer Rückweg führte an der Höhle vorbei. Eigentlich wollten wir sie auslassen, da die letzten Bewertungen von Einbrüchen ins Auto berichteten, wenn man runter zur Höhle klettert. Wir wollten also erstmal gucken, doch nur als wir in den Weg einbogen folgten uns 10 Kinder und männliche Jugendliche. Maximal unangenehm jeder wollte unser “Guide” sein, auch als wir zeigten, dass wir den Weg in unserer Karte haben und freundlich mit “no obrigado” alles ablehnten, folgten sie uns und ein Teil machte es sich im Schatten von ToYo bequem. Ich wollte ToYo nicht allein lassen, aber Tony ließ sich nicht abbringen zu dieser Höhle zu gehen. 

Meine Meinung war, dass keine Höhle es rechtfertig, dass evtl. in ToYo eingebrochen wird. Meine Hoffnung war, dass Tony von der unfreiwilligen “Reisebegleitung” genervt ist und deshalb umdreht. Selbst als ich androhte allein zurück zu gehen, hätte er mich gelassen. So standen wir vor der Höhle machten eine Spende an die “Geister”, die wurde aber durch den ältestes eingesammelt?! Ich wollte ein schnelles Bild machen und zurück, da die Jungs dann schon anfingen an mir rumzuzuppeln und mehr Geld wollten, doch Tony ging immer weiter in die dunkle Höhle (natürlich hatten wir nur Handylicht dabei).

Kennt ihr das aus Horrorfilmen der Moment wenn die Opfer in den dunklen Wald rennen und man weiß gleich sterben sie?! Genauso hat es sich angefühlt. Herr Adam war weiter überzeugt, dass er mit den 10 Jungs fertig wird. 

Wir haben es unversehrt zum unversehrten ToYo zurück geschafft, aber Tony musste eingestehen (es ist ihm sichtlich schwer gefallen), dass es dieser Aufwand nicht wert ist, auch wenn die Höhle schon beeindruckend war.

Unser Plan war nun zurück zu unserem Safe-Place in Lobito zu fahren. Okay es ist eine Bar am Strand, aber wenn man hier diniert, kann man kostenlos am Strand stehen und der Nachtwächter hat ein Auge auf uns.

Unsere “Vorwäsche” wurde im Meer durchgeführt und dann durften wir uns noch mit dem Bauschlauch abspülen. 

Zum Glück schmeckt das Seafood hier auch noch sehr lecker. Der Chef gesellte sich auch noch zu uns und lud uns direkt auf eine Party ein (passte leider nicht in unseren Zeitplan). 

Da wir mitbekommen hatten wie kalt es in Deutschland gerade ist, beschlossen wir maximal an der Küste entlang zu fahren um zu Baden. Also ging es Richtung Namibe und ich hatte eine tolle Bucht mit Beach für die Nacht herausgesucht. 

Doch als wir südlich von Dombe Grande zum vermeintlichen trockenen Flussbett fuhren (vor zwei Wochen als wir hier lang gekommen waren, war es staubtrocken) erblickten wir einen reißenden Fluss. Zwei Polizisten schüttelten mit dem Kopf, die Lokals am Flussufer zeigten uns, dass wir umdrehen sollen. Ihr ahnt was jetzt kommt: Tony meint sich, ToYo und den Lokals beweisen zu müssen, dass man da noch durchfahren kann. Er versuchte durchzulaufen und merkte schnell das es hüfttief war und vor allem die Strömung zu stark war.

Er sah ein, dass es keinen Sinn macht. Doch dann kam ein Toyota Hilux mit Lokals. Es wirkte so als ob sie durchfahren werden und Tony wollte nun auch die Flussdurchquerung machen “wenn es ein Hilux schafft, dann schaffen wir es auch!”. Er beobachtete wie die Jungs all ihr Gepäck von der PickUp Fläche luden und selbst die Rucksäcke von der Rückwand wurden ausgeräumt. Mir graute es mit wieviel Wasser im Innenraum die wohl rechneten. 

Ich beschloss Tony nach alle den Argumenten, die gegen eine sinnlose Flussdurchquerung sprechen und ungewisse, die noch kommen, den Autoschlüssel wegzunehmen (er lässt ihn immer stecken) und wendete ToYo und besetzte die Fahrerseite.

Wir beide waren irritiert, als der Hilux rückwärts ans Wasser fuhr – dass er besser wieder rauskommt? Dass wir ihn besser rausziehen können? Doch er begann sein Auto mit Flusswasser zu waschen, nichts mit Flussdurchfahrt – Das Gepäck wurde an einer seichteren Stelle von Hand über den Fluss getragen und dann wohl von einem anderen Auto da abgeholt.

Ich fuhr also zurück und wir redeten eine halbe Stunde nicht miteinander! Tony fand mich hysterisch und ich ihn leichtsinnig. Er fragte unseren Angola Overlander Freund aus Luanda und er schlug beide Arme über den Kopf, dass wir fast versucht haben diesen Fluss zu überqueren und schickte uns dieses Bild. 

Gern geschehen Tony, dass ich ToYo gerettet hab 😉

Zur Versöhnung hatte ich einen Beach gefunden und Tony wurde mit einem lokalen Bier besänftigt. Wir mussten uns nun vom Atlantik für dieses Jahr verabschieden.

Der weitere Weg führte also landeinwärts. Wir fuhren fast bis es Dunkel wurde und dann suchten wir uns einen natürlich wilden Nachtplatz. Wir wurden schnell fündig – nicht sichtbar von der Straße, ebenerdig, kein Dorf in Sichtweite. Doch als ich gerade begonnen hatte zu kochen, kamen die ersten Kühe gefolgt von den Hirten. Die Jungs waren zu sehr mit ihren Kühen beschäftigt, dass sie kein Interesse an uns hatte. Die Kühe jedoch umso mehr. 

Die begannen an ToYo zu lecken, wir denken, dass sie auf das Salz vom Meer standen, dann schubbelten sie sich an ToYo (vielleicht dachten sie, dass er sei der neue Bulle in der Gegend ;-)). Was mir nicht bewusst war, dass Kühe scheinbar nachtaktiv sind, denn wir wurden beide nachts wach als sie wieder begannen ToYo zu schubsen – wieder eine typisch unruhige Nacht in Angola. 

Zeitig von den Kühen erneut geweckt ging es weiter nach Lubango. Wir begannen unser letztes Bargeld auszugeben und machten einen Stop am Wahrzeichen von Rio…ähm Lubango natürlich.

Unsere letzte Nacht in Angola verbrachten wir wild an einem großem alten Baobab Baum. Besucht wurden wir nur von ganz schüchternen Kindern und ich erfüllte meinen Bildungsauftrag und gab jeden einen Stift für die Schule…okay und einen Keks. Es ist schließlich Weihnachten und sonst hätte Tony die nur gegessen. 

Danach näherten sich drei junge Männer, die aber nur Interesse an ToYo zeigten und sich tanzend vor ihm filmten – vielleicht wird ToYo jetzt bei TikTok berühmt.

Wir hatte eine ruhige Nacht bis kurz nach 6Uhr morgens als der Dorfsuffi vorbeikam und solange “bom dia” rief bis wir uns regen mussten. Also stand ich mal wieder mit einem scheinbar alkoholisierten Herren da und diskutierte in portugiesisch. Er wollte 5000Kz (circa 5€) um sich was zu trinken zu kaufen und noch etwas zu essen. Ich machte ihm klar, dass ich auf dem Weg zum “Aeroporto” seien und deshalb alles “finito” ist und beendete das Gespräch. Zu dem Herrn gesellten sich dann noch zwei Damen die es sich auf ihren Wasserkanistern 2m neben ToYo bequem machten und schauten mir beim Zähne putzen zu. Ich mobilisiere Tony aus dem Bett und wir starteten in den Tag.

Auf dem Weg zum Grenzübergang Santa Clara gab es am Straßenrand einige Überbleibsel des Bürgerkrieges zu sehen – gepanzerte Fahrzeuge und Panzer. 

Der Bürgerkrieg in Angola begann unmittelbar mit der Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Portugal 1975 und ging bis 2002. Er wird auch als Stellvertreterkrieg des Kalten Krieges bezeichnet, da die eine Partei von der Sowjetunion und Kuba unterstützt wurde und die andere Partei Unterstützung von USA erhielt.

Wir haben in der Zeit hier mehrere Artikel/Berichte darüber gelesen, doch am Ende bleibt es wie jeder Krieg unverständlich, sinnlos und Zivilbevölkerung starb für die Machtbesessenheit alter Männer.

Im letzten Dorf vor der Grenze tankten wir nochmal voll (ihr erinnert euch 1l Diesel kostet 13 Cent). Wir waren nicht ganz leer, deshalb passten „nur“ 261 Liter rein. Danach gaben wir unsere Rest-Kwanza noch im Supermarkt aus.

Der Grenzübertritt lief zügig und problemlos, auch ließen uns die Schlepper in Ruhe. Einziger spannender Moment war, wann man vom Rechtsverkehr in den Linksverkehr wechselt.

Nun musste eine Campsite mit Dusche her. Wir wurden in Namibia natürlich fündig und begannen erst ToYo zu ordnen und dann uns einzuweichen. Uns viel auf, dass wir bereits seit zehn Wochen Mehl mit uns rumfahren und so backten wir noch das erste Brot der Reise. Es gab Unstimmigkeit über die Mehlmenge, sodass es nur ein kleines Brot wurde.

Am nächsten Tag wollten wir zügig in den Caprivi-Streifen kommen. Der Weg führte die ganze Zeit am Okavango Fluss entlang. In Divundu suchten wir uns eine Campsite mit Blick auf den Okavango und beschlossen aus dem Rest Mehl noch Pizza zu packen. Ich wollte nämlich unbedingt im Dutch Oven (dieser Gußeiserne Topf indem wir auch Brot backen) Pizza machen, dafür dreht man ihn um. Der Deckel ist nun der Boden und der Topf die Oberhitze. 

Ob wir Pizzabäckerei im Caprivistreifen geworden sind, oder doch den Rückweg nach Lusaka angetreten sind, lest ihr im nächsten Blog.

Eure Teigkneter 

Tony&Juli

Das Land wo der Regen gemacht wird – Angola

Wir haben recht vernünftig nicht weiter rumgesucht, sondern beschlossen an diesem Ort unser Nachtlager aufzuschlagen – Vorteil war nämlich Schatten durch einen vintage Wassertank und durch die umgrenzenden Berge ein deutlich zeitigerer Sundowner.

Die Nacht verlief ruhig, weder ein Tier nach ein Hirte kam vorbei. Sodass wir am Morgen den Rückweg antreten konnten und der Karte vertrauend zur Straße zurückgefunden haben.

Weiter ging es etwas langeinwärts über den Dombe Grande Pass – teilweise asphaltiert, sodass es easy machbar war. Hey Angola wo sind die schlechten Straßen und Potholes so groß, dass ein Smart darin verschwindet?!

Unser Ziel waren die Städtchen Benguela und Lobito an der Küste – bekannt durch ihren portugiesisch koloniale Architektur und sogar schon renoviert nach dem Krieg.

Doch eigentlich waren wir hier um zu tauchen. Das hatten uns die Kapitäne aus Namibe empfohlen. Da wir noch nie im Atlantik getaucht sind, zögerten wir nicht lange. Wir schrieben über WhatsApp mit dem Chef Marco (Portugiese). Als wir alles für den Folgetag abgemacht hatten, erwähnte er, dass er gar nicht im Land ist, aber seine Trainee Quiria mit uns tauchen wird. Dann fragte er uns wie es um unsere portugiesisch Kenntnisse steht, da sie kein englisch spricht. Wir beschlossen optimistisch a die Sache zugehen, da Unterwasser die Sprache egal ist. 

Angola ist wirklich toll, aber touristisch noch sehr jung – ja das wollten wir, aber wenn man immer wild steht, sammelt sich Müll an und der Wäscheberg wird immer größer. Deshalb wuschen wir unsere Wäsche ganz frech in der Tauchschule. Selbst das entpuppte sich als kleines Abenteuer es waren irgendwie zwei Trommeln. Wir dachten eine wäscht, die andere ist der Trockner. Wir füllten natürlich die falsche Trommel. Also fix umgepackt und dann holt man den Wasserschlauch aus dem Garten und füllt Wasser ein. Nach 15min “waschen” pumpt man das Wasser in den Ausfluss mitten im Raum und alles schwimmt danach. Dieser Schritt wird wiederholt. Die “zweite” Trommel ist eher die isolierte Schleuder – 5min schleudern und dann ab in die Sonne und wir sind tauchen gegangen. 

Tauchgang begann vom Beach aus, direkt an einem Schiffswrack. Tony bemängelt ja häufig meinen Tauchstil – dass ich zu viel mit den Armen mache, dass ich zu viel atme, aber unsere Dive Master Anwärterin hatte einen schlimmeren Stil als ich. Sie war nett, aber wir glauben, dass sie noch nie allein mit Tauchern war.

Die Sicht war schlecht, da sie Strömung viel Sedimente nach dem vielen Regen aus den Flüssen ans Riff drückte. Sie hatte zwar einen Kompass doch wir tauchen im Kreis, obwohl wir zurück zum Beach wollten. Sie tauchte auch zweimal auf um zu gucken wo wir sind. Aber sie war nett und das Wasser zum Glück auch nicht tief…

In der Stadt tauschen wir dann nochmal Geld. Wenn ihr denkt, dass Tony sowas macht, dann irrt ihr. Ich muss sowas erledigen. Wir erfuhren, dass am Kreisel beim Markt “so etwas” möglich ist. Ich stieg also aus und schaute die Jungs mit hochgezogener Augenbraue an. Das wurde noch nicht verstanden, da man mir eine Sonnenbrille anbot. Dann machte ich das internationale Zeichen für Geld und plötzlich kümmerten sich gleich 10 Herren um mich. Wir einigten uns auf den einzigen Kurs den ich akzeptiert hätte 1US$ : 950 Kz (aktueller online Kurs 1:835). Da ich ein netter Schwarzmarkttauscher bin, durften die Jungs sich sogar die Stückelung der US Dollar wünschen. 

So ausgestattet ging es weiter nach Norden und es fing wieder an mit regnen, ja es beginnt die Regenzeit, aber der Deal ist doch in den Tropen, dass es am Abend 1h gewittert und sonst die Sonne scheint. Die Regenfälle waren wirklich stärker als gewohnt, zügig brach Chaos aus. Wir standen 2-3h vor der Stadt Sumbe fest, weil LKWs versuchten sich zu überholen und dann am Rand stecken blieben. 

Da wir nichts verstanden haben außer, dass wir ja wir 4×4 sind, Platz machen sollen und auf dem Schlamm warten sollen, blieb uns nur die alte Skeleton Coast Regel: “open an ice-cold beer”.

Irgendwann ging es weiter und wegen dem Regen änderten wir unsere Route und blieben an der Küste und wollten nun bei einer Schildkrötenaufzuchtsstation schlafen. Ich hatte gefunden, dass man hier mit dem Turtle-Ranger Nachtwache machen kann und dann die Nestpatenschaft übernehmen kann. Der Regen stoppte, also los. 

Der Regen stoppte zwar, doch es waren Kalahari-ähnliche Schlammverhältnisse. Wir zogen die Jungs erst mit der Winde aus dem Schlamm und dann schleppten wir sie ins Dorf auf festen Untergrund. Es war nun schon dunkel und die Jungs meinten, dass die Straße zu den Schildkröten nicht befahrbar ist. Das sicherste sei es, wenn wir bei der Polizei schlafen. Tonys portugiesisch Kenntnisse ergaben, dass diese nur 0,8km entfernt sei (man war ich beeindruckt wie gut er die Jungs versteht), doch dann fuhren und fuhren wir im Dunkeln mit unzähligen LWKs eher 8km. Die Polizei war ein Checkpoint an der Hauptstraße. Wir sprachen beim “el commandante” vor und wurden neben den laufenden Generator gestellt. Die Jungs waren wirklich lieb und bemüht und interessiert, aber einen Highway mit Generator können auch sie nicht schön reden.

Wir haben aber okay geschlafen. Am Morgen verabschiedeten wir uns noch bei El Commandante (war noch im Schlafanzug). Wir redeten in Englisch, die Jungs auf Portugiesisch, aber am Ende gab es Daumen hoch und wir rollten vom Hof. Denn die Sonne schien und so wurde ein Beach Day ausgerufen am Surfer Paradies Cabo Ledo.

Wir frühstückten am Strand, schlummerten, lasen, badeten und beobachteten die Fischer.

Unser Plan für das Nachtlager nicht zu spät ankommen, Stuhl rausstellen und Sunset gucken. Wir fanden einen Spot in der iOverlander App direkt am Beach. Es ging auf ausgewaschenen Straßen bergab und dann durch einen eher inoffiziellen Schweine- und Kuhstall. Und natürlich fuhren wir uns in Sichtweite der Bauern fest. Wollten wir aus alten Fehlern lernen und wenn die Räder schon durchdrehen trotz Untersetzung und Differentialsperren nicht weiterprobieren, da man sich nur tiefer eingräbt. So kletterte ich direkt aufs Dach und konnte endlich die MaxTrax (australische Allzweckwaffe) einweihen. 

Wie von Zauberhand fuhren wir aus dem Lemmschlamm. Doch ihr macht euch keine Vorstellung wie schwer diese Dinger nun mit dem Schlamm waren. Zum Glück war ein Flusslauf in Sichtweite und wir konnte sie abspülen. Nur bei dem Weg zum Wasser sanken wir bis Mitte Wade in den Schlamm. 

Wir waren uns einig, dass wir uns einen anderen Spot suchen und diesmal auf dem Kliff. 

Diese Kliffkante zieht sich noch fast bis nach Luanda und wird auch als Miradouro da Lua (Mondlandschaft) bezeichnet – super beeindruckend und den ein oder andern weiteren Stop wert. 

Ist euch eigentlich aufgefallen, dass Tony sich beim letzten Grenzübergang nicht rasiert hat (Regel ist Rasur zum Grenzübergang). Also musste ein Barbier her. Gerne hätte ich so eine ganz schäbige Bretterbude gehabt, doch wir fanden etwas fast seriöses. 

Pantomimisch turnte ich Bartrasur vor und man einigte sich auf 1€ (ich habe nicht verhandelt, das war ihr Angebot). 

Wir waren zufrieden und die Jungs haben sich auch gefreut und guckten dann noch ganz verdutzt auf ToYo. 

Ich gebe die afrikanische Museumswelt noch nicht auf und so ging es danach ins Nationale Sklavenmuseum in Luanda. 

Das Museum ist in der alten Kapelle in der die Menschen, die dann versklavt wurden, vor der Abfahrt nach Amerika getauft wurden. In der Kapelle kann man sich Modelle der Sklavenschiffe der einzelnen Jahrhunderte und Hand- und Fußfesseln anschauen – eine Aufarbeitung findet aber nicht statt. 

Dann hatte ich eine (okay ich hatte wieder zu hohe Erwartungen) Waterfront in Luanda erwartet, die westlich geprägt ist. Soll Luanda doch die teuerste Stadt der Welt sein. Also fuhren wir die Waterfront der Halbinsel ab und wurden auf den Boden der afrikanischen Wahrheit zurückgeholt. 

Lokals die uns zu wirklich unverschämten Bierpreisen und “Stuhlvermietung” abziehen wollten, Jungs die uns die Schuhe putzen wollten (wir tragen seit Tag 1 nur Flipflops), oder uns betrunken nach weiteren Bier anbettelten. Wir fühlten uns unsicher und fuhren schnell wieder und hatten einen Cocktail in einer westlich geprägten Beach Bar. 

Sonst hat uns Luanda auch nicht so abgeholt, glaube durch die Abgase, die wir nur bei der Durchfahrt eingeatmet haben, kostet uns 5 Jahre Lebenszeit. Dann bemerkten wie einige Leute, die auf der befahrenen Straße Getreide zusammen kehrten. Scheinbar hatte ein Laster etwas Getreide verloren. Wir waren und sind immer noch entsetzt über diese Armut und Verzweiflung, sein Leben auf den Highway für ein paar Getreidekörner zu riskieren – von den 40 Grad, Sonne und 90% Luftfeuchtigkeit nicht zu sprechen. 

Wir haben hier immer etwas Brot griffbereit und einen Becher für Wasser. Der Junge freute sich so unglaublich, auch wenn wir uns nicht verständigen können, über das Brot und die zwei Becher Wasser – oh man wir müssen wirklich besser zu schätzen lernen, wie verdammt gut es uns geht…

Es gibt zwei Optionen in Luanda für Overlander: 1. der “bewachte” Parkplatz des Yachtclubs mit Nutzung der Duschen, oder die Kakuakos Campsite – ein Local, der selbst Overlander ist (besitzt 8 offroad-Autos) und seinen Garten zu einer Campsite gemacht hat. Nebenher züchtet er noch deutsche Schäferhunde, gibt verletzten Vögeln und Krokodilen ein zuhause und ist einfach gerne Gastgeber. 

Ich war der Meinung, dass die Welpen eine Sreicheleinheit nötig hatten und da ist man mit fünf Welpen schon etwas beschäftigt. 

Wir beschlossen noch eine weitere Nacht zu bleiben. Wir nutzten die kleine Pause um Kleinigkeiten an ToYo zu optimieren. Vielleicht war irgendwo nach Skeleton Coast ein Teil der Auspussaufhängung “verloren” gegangen. Es fehlte die halbe Schelle, die Kontrolle ob der Auspuff noch da ist, erfolgte rein akustisch, denn es klappert blechern. Wir wickelten etwas Draht drum und stellten so wieder eine “Fixierung” her. 

Man konnte auch seine Wäsche abgeben und als ich der Chefin des Hause pantomimisch darstellte, dass ruhig alles in eine Maschine kann, schlug sie die Hände über den Kopf zusammen und ich erhielt eine Lektion in Haushaltsführung auf portugiesisch. Ich gebe zu ihr Ergebnis hat mich überzeugt. 

Am Morgen machten wir uns auf zum Shipwreck Beach. Diesmal keine gefährliche Bucht, in der reihenweise Schiffe stranden. Eher ein Schiff Friedhof, der in den 1970ern “angelegt” wurde um Schiffe von bankrotten Firmen zu entsorgen. Die Lokals nutzen es als Schrottmarkt, so werden die Schiffe mit Schneidbrennern auseinander genommen. 

Am Abend bestand der Chef darauf, dass wir wieder mit ihnen essen, da wir unbedingt den Fisch seiner Frau probieren müssen. Was der Chef sagt, wird getan. Die Dame des Hauses kann nicht nur super Wäsche, sondern auch legendären Fisch zubereiten.

Am nächsten Morgen mussten wir dann aber weiter, aber nicht ohne Foto mit dem Chef (wir kommen auch auf seine Wall of Overlander-Fame) und Unterschrift auf dem Surfbrett.

Unser Ziel war das portugiesische Fort Massangano. Errichtet während der Silbersuche in den Flüssen Angolas und heute ein Lost Place. Der Eingang war mit einem Zaun verschlossen. Unsere Ankunft blieb nicht lange unbemerkt und es kamen mehrere kleine Kinder an, die erkannten, dass wir gerne ins Fort wollten und zwei circa 4-jährige klappten einfach mal den Zaun weg.

Wir erkundeten zusammen das Fort trotz Sprachbarriere hatten alle Spaß.

Ob wir uns aus dem Hinterhalt befreien konnten, oder von den Knirpsen noch im Fort gefangen gehalten werden, lest ihr im nächsten Blog.

Eure “Gefangenen”

Tony&Juli 

Auf in neue Abenteuer – Namibia, Angola

Natürlich entschieden wir uns für unseren Reisestil. Da unsere Tankfüllung noch im grünen Bereich war, wählten wir direkt den Weg durch das Hoanib Riverbed. Im Dorf gab es die Aussagen, dass sogar Wasser im Fluss sei und man nicht genau wisse, ob man aktuell durchfahren kann. So etwas motiviert Tony ja nur noch und wir wollten endlich unsere MaxTrax einweihen. 

Es war eine landschaftlich super schöne Strecke und wir fanden auch das berüchtigte Wasser. Letzte Off road Weisheit, die uns Armand mit auf den Weg gegeben hat – wo Wasser fließt, ist der Untergrund fest. 

Da er es fahren wollte, muss er auch durch die braune Brühe um die Tiefe zu testen. Hier waren wir uns recht sicher, dass es keine Krokodile gibt. 

Es gelang problemlos auch ohne Wasserflutung durch die Lüftung.

Die Strecke endete in Sesfontein, doch auch hier nur eine leere Tankstelle. Puh wir überlegten kurz, ob wir unsere Route deshalb überdenken sollten, doch wir vertrauten auf ToYo und fuhren direkt ins nächste Riverbed in der Khowarib Schlucht. Hat der Lodge Chef uns von der Strecke abgeraten, weil es zu nass sei?! Vielleicht. Haben wir es trotzdem gemacht? Natürlich.

Aber nach diesem Riverbed entschieden wir uns ganz vernünftig ins nächste Dorf zu fahren um zu Tanken, was sich als sehr weise erwies, da die Tankstellen im Etosha Nationalpark auch gerade nicht beliefert wurden und leer waren. Strategisch übernachteten wir direkt vor dem Galton Gate, das Eintrittstor im Westen des NP. Wir waren mal wieder allein und genossen den Sonnenuntergang von einem kleinen Berg.

Wir hatten nicht so genau verstanden was der Caretaker meinte, ob es hier sicher ist nachts rumzulaufen. Doch der Rotwein zum Steak beim Grillen motivierte uns mit unserer Safarilampe eine kleine Nachtwanderung zum Wasserloch Hide zu machen, doch war leider keiner da. 

Pünktlich 6:07 (im Etosha NP wird wöchentlich die Eingangszeit an den Sunrise angepasst) standen wir am Eingangstor. Ab ging es Richtung Osten an den Wasserlöchern entlang. Am Eingang gab es keine Karte mit Tier Checklist – unsere Tierbingo Regel war – bei Erstsichtung einen Punkt, Big Five Tiere zwei Punkte. 

Tony startete überraschend gut, konnte aber seine Leistung nicht halten und ich zog chancenlos vorbei. Aber er musste ja auch immer etwas auf die Straße schauen.

Die Nacht verbrachten wir wie beim letzten Mal im Okaukuejo Camp mitten im Park – unser heimlicher Topspot für Nashörner. Wir waren pünktlich zum Sunset mit Sundowner am Wasserloch und da kam wie bestellt das erste Spitzmaulnashorn angetrabt. 

Und da allein trinken nicht gesund ist, gesellten sich noch sieben weitere Nashörner dazu.

Es wurde gebadet (also viel mehr standen sie im Wasser und guckten sich an), eingeschlammt, der Nashorn-Beischlaf wurde vollzogen und man ließ sich von einem Elefantenbullen kurz aus der Ruhe bringen. 

Am nächsten Morgen ging an der großen Etosha Pan entlang der weiteren Wasserlöcher. Wir fanden fünf Löwen, aber keine weiteren Katzen. 

Unser nächstes Ziel sollte Angola sein, sodass wir den Etosha Nationalpark am nördlichen Gate verließen. Glaub hier kommt sonst kaum jemand vorbei, so wie sich der Ranger über uns freute und mit uns schnattern wollte. Vom Gate bis zur Grenze nach Angola gab es nicht wirklich einladend klingende Campsites nur ein Guesthouse mit Campsite klang okay. Wir fuhren zu den GPS Koordinaten und standen vor einer Saatfabrik. Tony war direkt überzeugt, dass ich „mal wieder“ Quatsch recherchiert hätte. Doch bei Nachfrage an der Schranke bestätigte man das Guesthouse. Wir wollten noch Smalltalk betreiben und fragten, was ich angebaut wird, doch das wusste er nicht (komisch, oder?!)

Im Saatbüro (indem es verdächtig nach Cannabis roch) zahlten wir 12€ für eine Nacht auf der Campsite und bekamen den Schlüssel für das frisch renovierte Bad.

Was ich noch gar nicht erzählt habe, dass es schon wieder einen Drohnenabsturz gab und zwar bereits in der Skeleton Coast. Grund des Absturzes laut Burchpilot Adam „das Gelände habe sich plötzlich erhoben“ und da er im Sportmodus ohne Sensoren geflogen ist, gab es keine Warnung. Sie stürzte in den Sandboden. Es rieselte aus allen Ecken Sand. Eine Grobreinigung mit Brillenputztuch und Kompressor ergab weiter Flugunfähigkeit. Er wollte sie aber noch nicht aufgeben und so wurde das Feinmechaniker-Werkzeug und WD40 ausgepackt.

Es wirkte anfangs wie eine Verschlimmbesserung, doch nach Zusammenbau und Neukalibrierung des Gimbel – fliegt sie wieder. 

Am Morgen machten wir uns auf zum Grenzübergang Santa Clara. Zur Einreise nach Angola hatte ich wilde Berichte gefunden und hatte bereits zuhause versucht über die Webseite der angolanischen Botschaft das geforderte e-Visum (kein Visum on Arrival) zu beantragen für je 120US$. Doch die Seite stürzte immer ab und eine Antwort von der Botschaft bekam ich nicht. Deshalb freute es uns noch mehr als wir über den Overlander-Buschfunk hörten, dass seit 1.10.2023 keine Visumpflicht mehr besteht. Ich lies mir das von der deutschen Botschaft in Luanda (Antwort innerhalb weniger Stunden) schriftlich bestätigen. 

Also war das Problem gelöst. Da Angola kein Carnet de Passage Land ist muss man hier ein TIP bezahlen (Temporary import permit). Angola ist noch nicht so papierlose unterwegs und deshalb forderten sie Kopie vom Pass, Kopie vom Führerschein und vier ausgedruckte Fotos von ToYo. Auch wollte ich natürlich den Grenzübergang ohne Schlepper meistern. 

Wir waren noch nicht einmal am Grenzzaun da hing eine Traube von Schleppern an uns. Wir grüßten freundlich und lehnten die Hilfe ab. Das hinderte sie jedoch nicht uns auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Sie versuchen den Process unnötig zu komplizieren, damit man dann denkt, sie hätten einen geholfen, aber nicht mit uns. 

Schritt 1: Immigration Namibia Ausreiseformular (ist exakt das Einreiseformular) ausfüllen, dann zur maximal genervten Grenzdame, die wir beim YouTube gucken gestört haben, ausstempeln lassen.

Schritt 2: Custom Namibia um das Carnet de Passage aus der Zollunion (Namibia, Botswana, Südafrika) auszustempeln.

Schritt 3: Ein Stück weiterfahren um in die Immigration Angola zu kommen. Okay da haben wir irgendwie nicht den richtigen Eingang genommen und waren dann von hinten am Schalter, störte aber keinen. Hier erste Verzögerungen, die Dame vom 1. Schalter schickte uns zum Nebenschalter, der Herr schaute unsere Pässe ungläubig an und ging mit ihnen fort – ohne was zu sagen, okay wir hätten ihn sowieso nicht verstanden, da Angola portugiesische Kolonie war – Amtssprache Portugiesisch. Nach ein paar Minuten kam er mit den Pässen wieder, es wurden ein paar hektische Telefonate geführt und dann setzte er uns ins Büro vom Supervisor „no Probleme“. Alle anderen Menschen querten diese Grenze ohne irgendeinen Stempel und wedelten nur mit einem Lappen von Zettel.

Es war Mittagszeit und sicher beendete der Supervisor erst noch seinen Mittagsschlaf, blätterte dann durch unsere Pässe, freute sich über die vielen Stempel und dann bekamen wir unser kostenloses 30 Tage Visum eingestempelt. Unser Glück war, dass diese lange Wartezeit selbst für unseren hartnäckigen Schlepper zu lang war und er verschwunden war.

Schritt 4: Custom Angola hier haben wir unsere ganzen Kopien abgegeben die wurden zusammen getackert und in eine „Ablage“ gelegt. 

Schritt 5: TIP Betrag musste dann in einem Bankaccount hinterlegt werden und man wurde zur Bank im Nebengebäude geschickt 6336Kz (7€) konnten hier nur bar bezahlt werden in der Landeswährung. Die Bankangestellte empfahl uns draußen auf der Straße Geld zu tauschen. Ich meinte, dass wir uns hier in der Bank sicherer fühlen als draußen umzingelt von den ganzen Herren. Erneut verwies sie auf den Schwarzmarkt vor der Tür. Ich war vorbereitet aktueller Kurs 1US$ : 827Kz. Motiviert forderte ich 1:900 „for your sister from a other mother“. Es wurden sich dann auf 1:850 geeinigt. 

Schritt 5: TIP Quittung bei den Custom Jungs vorzeigen und gemeinsames Foto vor ToYo machen, was dem Tourismusminister geschickt wurde um zu zeigen, dass die ersten Touristen im Land sind.

1,5h Stunden hat es uns gedauert! Tony war schon maximal genervt. Ich glaube, er ist noch nicht bereit für die Westroute, wo alle paar Tage solch ein Grenzübergang anstehen würde.

Unser erstes Ziel war eine Tankstelle. Hier macht tanken noch richtig Spaß 1l Diesel kosten umgerechnet 14 Cent. Danach holten wir uns eine SIM Card mit 12GB für 10€ und tranken das erste „Ngola“ Bier 0,31l für 25 Cent.

Für unseren Frühstücks-Stop haben wir den Tundavala Gap ausgesucht. Auf 2200HM ist hier ein Einschnitt im Hochplateaus und man guckt auf das 1000m tiefere Tal – mystisch mit den Wolken. Apropos Wolken nachdem wir an der Skeleton Coast am „Angra Fria“ den Ort an dem der Wind gemacht wird, kennen lernen durften, haben wir mit dem angolanischen Hochland, den Ort an dem der Regen gemacht wir, gefunden – im tropischen Regenwald regnet es eben. Spanenden ist auch, dass der Regen der hier fällt vom Kongo und Kunene Fluss in den Atlantik und über den Chobe und Zambezi Fluss in den Indischen Ozean entwässert, oder eben im Okavangodelta versickert. 

Der Weg führte über den Leba Pass – früher sicher ein Abenteuer doch heute asphaltiert kein Problem mehr. 

Erstmal raus aus dem Hochland und zurück an die Küste. Unser Ziel war der abgelegene Flamingo Beach. Tony konnte noch mal etwas über die Dünen und am Strand fahren.

Aber hier in Angola sieht man mega viel Müll, wohl viel von den Schiffen und angespült von Westafrika, weil hier der kalte aber saubere Benguela Strom aus dem Süden abgeflaut ist und der warme Angola Strom aus dem Norden den Müll mitbringt. 

Flamingo Beach ist auch das Tor zum „Death Acre“ (haben uns sogar die off-road Guides vor gewarnt) und Tony musste versprechen, dass wir das nicht fahren, da es super gefährlich ist und man fast safe sein Auto verliert. Man hat extra mit „Death Acre“ einen noch abschreckenderen Namen als Skeleton Coast gewählt. Und dann bat uns die Chefin vom Flamingo Beach eine Tour dahin an. ToYo und ich waren dagegen und Tony somit überstimmt. 

Am Morgen fuhren wir noch etwas am Beach entlang und erkundeten den Canyon. 

Zurück in dem Fischerstädtchen Namibe suchten wir nach einem kleinen Snack – schnell wurden wir sogar an der Tankstelle mit warmen frischen Paste de nata verwöhnt (Portugiesische Kolonie eben). 

Doch wir waren eindeutig „Unter-Seafooded“ und fuhren so an der Beachfront vorbei. Als plötzlich zwei Schotten wild mit den Armen wedelten und hinterher kamen und mit uns essen wollten. Die Schotten waren die Westroute in 36 Tagen gefahren und sehnten sich glaube nach europäischen Gesprächspartnern. 

Als die Schotten weitergezogen sind, dauerte es keine fünf Minuten da kam die Kellnerin mit zwei portugiesischen Schnapsfläschchen an. Zwei Herren vom Nachbartisch wollten uns nun an ihrem Tisch haben. Zwei südafrikanische Fischer also Kapitäne wie sie betonten. Wir erzählten unsere Geschichte und sie gaben uns noch ein paar Tipps für Angola. Alles wirklich sehr annehmen, aber irgendwann mussten wir weiter. Wir mussten noch einkaufen und wollten am Pipas Beach unser Camp aufschlagen. 

Obst und Gemüse kaufen wie hier an der Straße, immer ein Abenteuer, aber auch spaßig, wenn die Damen nicht verstehen können, dass ich keinen 5l Eimer voll Tomaten brauche.

Vorräte waren aufgefüllt und wir rollten nach Pipas Beach lenkten auf den Beach ein und sahen ein anderen Overlander Truck – natürlich mit deutschem Kennzeichen. Bei dem Herren saßen drei osteuropäische Herren (Ärzte aus Lubango verbringen hier das Wochenende) und bevor wir überhaupt ausgestiegen waren wurde uns schon das volle Whiskeyglas in die Hand gedrückt. Wir waren ganz verdutzt, was heute los war – freut man sich in Angola so krass über Reisende?!

Doch wir wollten erstmal essen, hatten wir doch am Morgen wieder schwarze Muscheln gesammelt und die beiden Kapitäne hatten uns noch Kochtipps mit auf den Weg gegeben. Tony war in seiner Sammellust nicht zu stoppen und sammelte noch weitere hier am Beach. Er kam ewig nicht zurück und ich sorgte mich schon, weil die Flut zurück kam und die Wellen mehr wurden. Als er dann zurückkam „Ich habe Muscheln gefunden, aber die haben meine Brille gekostet, war froh, dass ich die Welle überlebt habe…“

Keine Sorge er muss jetzt nicht Tag und Nacht mit der Sonnenbrille rumlaufen, wir haben noch eine Ersatzbrille, ist ja eine häufige Angewohnheit auf Reisen Brillen zu verlieren. 

Am Morgen erkundeten wir den Beach und klar liegt hier auch ein Schiffswrack rum und wir beobachteten drei Buckelwale vom Strand aus.

Unser Weg führte uns nun weiter die Küste entlang nach Norden. Wir stoppten an einem Leuchtturm an einer Schildkrötenaufzuchtsstation. Doch weder eine Schildkröte noch ein Mensch waren da, sodass wir hier leider nicht die Nacht verbringen konnten.

Wir wollten ganz schlau sein und „abkürzen“, weil wir einen Weg gesehen hatten, der Luftlinie wieder zur Hauptstraße hätte zurückführen können. Der Weg wurde immer zarter und wilder. Wir ließen bei dem steinigen Untergrund schon Luft auf den Reifen ab. Dann sahen wir ihn gar nicht mehr und liefen die Richtung ab.

Eigentlich wird von ganz wilden off-road fahren und rumlaufen in nicht besiedelten Gebieten hier in Angola abgeraten, da von dem Bürgerkrieg der von 1975-2002 ging noch unzählige Minen rumliegen.

Ob wir noch einen Weg raus gefunden haben, oder wir dort geschlafen haben…..lest ihr im nächsten Blog.

Eure Abenteurer 

Tony&Juli

Keep the momentum and an ice cold beer – Skeleton Coast – Namibia

Wir nahmen allen Mut zusammen und trauten uns 8:30Uhr zum Treffpunkt an der Tankstelle. Zum Verständnis, wir wussten weder die Gruppengröße noch die Gruppenzusammensetzung, noch wussten wir den genauen Reiseablauf. 

An der Tankstelle angekommen formierte sich die Gruppe zügig, da das Erkennungszeichen „40kg fire wood on the roof and tank full, please“ war. Zu uns gesellten sich zwei südafrikanische Pärchen im eigenen Landcruiser. Wir waren erleichtert, dass es Locals und Overlander waren. Doch dann kam die deutsche Invasion – acht Rentalcars mit Dachzelt reihten sich ein. 

Natürlich kamen die bekannten Basic-Fragen „seid ihr den ganzen Weg aus Berlin gefahren?“. Der erste Eindruck war, dass es eine sehr unterschiedliche Gruppe ist, aber alle nett – keiner maligne. 

Es wurden Funkgeräte an alle verteilt und der Guide verstaute noch weitere 300l Diesel in Kanistern, da es nur eine weitere Tankstelle auf dem Weg gibt, da aber heute nur noch 200l Diesel waren. Kurz danach rollten wir auf der Salzstraße nach Norden um die Zivilisation für die nächsten sieben Tage zu verlassen.

Es gab die ganze Zeit Anweisungen über Funk – welcher Gang, Achtung ein Stein, Achtung ein Stock, Achtung Gegenverkehr – Tony und ich guckten uns nur an und dachten, das könnten lange sieben Tage werden.

Es ging zügig über die Salzstraßen und die recht vielen Kilometer des ersten Tages wurden mit einigen Stopps unterbrochen – Salzkristalle gucken, Flechten gucken, verlassenes Ölbohrloch und dann endlich der Eingang vom Skeleton Coast Nationalpark. 

Wir betraten nun das Ende der Welt – hier breitet sich das pure Nichts aus…..

Es gibt noch eine letzte Tankstelle auf der Strecke in Terrace Bay, die mit den versprochenen 200l Diesel. Doch als wir anrollten, der Tankwart geweckt wurde, er dann irgendwann angeschlendert kam um uns zu sagen „Sorry, no Diesel“.  Da waren wohl die Fischer und Ranger heute schneller. 

Also ging es ohne tanken weiter die Küste entlang und es wurde immer sandiger, sodass schrittweise der Reifendruck abgelassen wurde. Es trennten uns nur noch 90km bis zu unserem ersten Nachtlager.

Wir errichteten das Camp am Beach zwischen kleinen Dünen und wir waren direkt beruhigt, dass es sich doch verlief und man nicht dicht an dicht stand.

ToYos Tanknadel ist nichts für schwache Nerven. Am Anfang geht sie super rapide nach unten, dann passiert ewig nichts und dann springt sie hin und her. Auf jeden Fall war unser Tank halb leer. Am Morgen stand neben jedem Auto ein 25l Kanister Diesel – klar wollten die Jungs auch hier Gewicht optimieren. 

Wir guckten den Kanister an und dann uns und überlegten (schon ingenieurisch-kompliziert) wie wir den Diesel in den Tank bekommen. Doch Armand, der Guide, hatte einen „Rüttelschlauch“. Damit muss man es nicht mal mehr mit dem Mund ansaugen.

Alle schliefen super am Beach und nach einem deftigen Frühstück (zum Abend gab es Spaghetti Bolognese und zum Frühstück eine Reste-Bolognese-Variation) packten wir zusammen und der Weg führte weiter Richtung Norden. 

Landschaftlich gesehen ist dieser Abschnitt sehr einsam und monoton. Das vorherrschende Wetter ruft sonst auch keine weiteren Sympathien hervor – kühl bis kalt, sehr oft nebelig, selten klar, immer windig. Doch Cramme-Adam-Reisen buchen ausschließlich mit gutem Wetter und weil wir unsere Bolognese aufgegessen hatten, wurden wir die ganze Tour mit sehr gutem Wetter belohnt. Die Guides waren auch überrascht, sonst wehe der Wind hier teilweise so stark, dass man die Autotür nicht aufbekommt.

Ich sollte noch etwas zum Namen Skeleton Coast erwähnen. Der sehr abweisende klingende Name des nördlichsten Nationalparks Namibias soll die wahrlich raue Natur in dieser urtümlichsten Landschaft der Welt beschreiben. Die sturmreiche See des Südatlantiks und die dichten Nebel des kalten Benguela Meeresstroms ließen hier unzählige Schiffe stranden. Alte verrostete Schiffswracks säumen den Küstenstreifen. Selbst wenn es den Schiffbrüchigen gelungen war das Ufer zu erreichen so waren sie am Rand der Namibwüste – menschenleer, ohne Nahrung und vorallem ohne Süßwasser. 

In diesem Gebiet werden/wurden auch Diamanten und andere Edelsteine gefunden, also machten wir uns auch auf die Suche. Ich bin ja bescheiden und 2 Karat hätten mir genügt. 

Dann ging es weiter landeinwärts. Die erste große Düne sollte geübt werden. Vorfahren bis zur Kante und bei ToYos langer Motorhaube guckt man da ziemlich lang ins Leere bis er dann runter kippt und im 1. Gang Untersetzung runterrollen. Es hört sich ganz bedrohlich an, wenn ToYo mit seinen mehreren Tonnen den Sand verdichtet. 

Alle haben die erste Übung mit Bravour gemeistert. 

Rein ging es dann ins Flussbett vom Khumib und die ersten Tiere zeigten sich, denn es gab etwas Wasser. Besonders beeindruckt mich meine Lieblings-Antilope – der Orxy. Sie sind so perfekt an diese hohen Temperaturen in der Wüste angepasst. Die Exemplare hier in der Namibwüste haben extra große Hufen um weniger in den Sand einzusinken. Sie stehen an Dünenkämmen im flirrenden Licht und schauten uns zu wie wir durch die Landschaft rumpeln. 

Hier nun endlich mal wieder unnützes Wissen – ist euch die markante Gesichtsmusterung aufgefallen?! Man geht davon aus, dass diese scharfen Grenzen zwischen schwarz und weiß auch für die Hirnkühlung nützlich sind, da an den Farbübergängen die Luft unterschiedliche Temperaturen hat und es dadurch zu Verwirbelungen und somit zur weiteren Kühlung kommt.  

Dann trennte uns noch eine weitere Düne von unserem Nachtlager. Der Guide Armand meinte direkt, dass uns diese Düne bis zu zwei Stunden kosten kann. Alle lachten, weil hoch war sie nun wirklich nicht. 

Doch sie hatte es in sich – wenig Platz zum „Momentum“ aufbauen, tiefer Sand und eine Kurve in der Düne. Es dauerte wirklich mehr als zwei Stunden um alle Autos hochzubekommen – entweder reichte die Geschwindigkeit nicht aus, oben angekommen zu früh gefreut und festgefahren und auch der erste Reifen verweigerte die Weiterreise. Je nachdem ob man noch vor oder schon hinter der Düne war, musste die Wartezeit mit „cold beer“ überbrückt werden – Anweisung vom Guide.

ToYo meisterte es im ersten Versuch (natürlich) und war sonst bisher auch (überraschend) pflegeleicht. Doch Tony kam nicht aus seiner Rolle und lag direkt bei den Toyota Hillux unter dem Auto.

Nach „Quick and dirty“ Reparatur ging es ins Riverbed und wir schlugen das Camp auf. Guides bereiten ein Lagerfeuer, es wurde gekocht (immer sehr lecker, aber auch deftig). 

Am dritten Tag hab ich Tony auf den Beifahrersitz verbannt – Girls Day. Es ging vom sicheren Riverbed direkt wieder in den Sand – 1. Stop war eine wirklich schöne Düne, die natürlich als kleiner Morgen Walk erklommen wurde. 

Wusstet ihr, dass die Sandkörner auf einer Düne immer gleich groß sind, so etwas glaube ich natürlich erst nach genauer Betrachtung, wenn man das Fernglas umdreht hat man so etwas wie ein Mikroskop.

Nach einigen wilden Stone Steps ging es zurück ans Meer. Ach zur Tour muss ich vielleicht noch erklären Frühstück und Dinner wird zubereitet und um einen Mittagssnack kümmert man sich selbstständig. Ich konnte Tony bremsen im Supermarkt keinen unnötigen Quatsch, wie Zimtschnecken, Rosinenbrot und Butterkekse zu kaufen. 

Es gab ein schnelles kleines Omelett, andere Tage machten wir Kaiserschmarren oder es gab auch mal eine Buchstabensuppe. 

Am Meer führte uns der Weg an unzähligen Robbenkolonien entlang. Unsere Motorengeräusche verschreckten die Tiere und so waren nur noch die Jungtiere am Strand. Und die konnte man streicheln und waren dabei auch ganz entspannt.

Der weitere Weg war gesäumt mit den Überresten von gestrandeten Schiffen ab dem 16. Jahrhundert und riesigen Walknochen.

Unser Guide erzählte uns, dass einmal als ein Kind mit in der Tour war und im Dünensand gespielt hat, plötzlich mit einem menschlichen Schädel ankam und fragte, was es sei – Skeleton Coast eben.

Unser Camp schlugen wir heute wieder am Beach auf. Die Jungs probierten sich in ersten Angelversuchen. Wir beobachteten und dann wollten wir auch. Tony der alte Sack hat natürlich direkt einen rausgezogen. 

Aber alle wurden nach Entfernung des Hacken wieder in die Freiheit entlassen – heute wurde nur geübt.

Fester und ich möchte sagen einziger Programmpunkt des heutigen Tages – Fishing. Ganz sicher wurde die Fishing Zeit auf ein Maximum ausgereizt, weil unsere Guides Fishing lieben. War er am ersten Tag noch geschockt, dass nur 1-2 Hobbyangler in der Gruppe waren, hatte er sich zum Ziel gesetzt uns alle zum Angeln zu bekehren. 

Wir waren bei allen Schritten dabei – Köder vorbereiten (Witzig wenn man Kabeljau fangen will, kann man auch Kabeljau als Köder nehmen), Angel auswerfen (haben wir erstmal den Profis überlassen, ich hatte Angst, dass ich beim Auswerfen den Angelhacken in irgendwelchen hinter mir stehenden Leuten versenke), warten (oberste Regel nicht ans Angeln denken). 

Armand ließ mich dann mit der Angel stehen und meinte, dass er gleich wiederkommen, muss sich nur ein Bier holen (ebenfalls eine Grundregel bei der Off-road Tour immer ein kaltes Bier in der Hand zu haben). Doch plötzlich zubbelte etwas an meiner Leine. Überzeugt den Fang des Tages zu machen, begann ich die Leine einzuholen. Sagen wir mal so, ich bin sehr gut im Fische füttern – Haken war sauber abgeknabbert. 

Doch die anderen waren erfolgreicher. Wir nahmen die Fische noch an Ort und Stelle aus, sodass das Endergebnis 24kg Kabeljau und eine menge Spaß waren. 

Unser Camp war heute ein Dünenkessel – klar erklommen wir erst einmal die Düne um genossen den Sonnenuntergang. 

Über etwas bedenkliches müssen wir noch sprechen, Tony entwickelte im Rahmen dieser Gruppenreise eine Art „Platzwart-Attitude“. Anstatt sich um ToYo und mich zu kümmern, krümelte er von Auto zu Auto und sah nachdem rechten, hatte „schlaue“ Autotips (schlimm war, dass die anderen ihm vertrauten, weil er ja mal Maschinenbau studiert hat und ich hatte alle gewarnt, dass er eher Dinge „verschlimm-bessert“). Doch wenn ich ihn mal suchte saß er entweder bei einem Gin Tonic bei den Südafrikanern oder lag wieder unter einem Hilux.

Am nächsten Tag erreichten wir den nördlichsten Punkt der Tour – die Mündung des Kunene Flusses in den Atlantik und die Grenze zu Angola. Das Ende der Welt – hier gibt es nichts, keinen Strom, keine Straßen (die machen wir seit Tagen selbst), keinen Funkempfang, keine Dörfer, keine Läden oder Tankstellen.

Wir erkundeten die Gegend, hielten nur den Zeh ins Wasser aus Angst vor den Krokodilen, fanden einen Panzer einer Meeresschildkröte (Skeleton Coast eben) und es gab ein lecker Bruch am Beach.

Die Flut bestimmte unser Aufbrechen, da alle keine nassen Räder bekommen wollten oder schlimmeres. Der Rest des Tages wurde mit Dünenunterricht verbracht. Okay der Theorieunterricht hielt sich in Grenzen, es ging dafür praktisch zur Sache.

Ach und wichtig und wieder Anweisung, die die nicht an der Reihe waren „ice cold beer“.

Auf dem Weg zurück ins Camp sammelten wir noch ein paar schwarze Muscheln für das Abendessen und auch hier war Tony ganz vorn mit dabei. Wir mussten den Guide und Tony dann irgendwann stoppen, weil wir weiter wollten und zwei Eimer sicher genug waren.

Und am Nachmittag wurde noch einmal etwas geangelt. Heute wollte ich was Dickes an Land ziehen. Wir präparierten den Köder. Heute stand auf den Menü Kabeljau mit Oktopus an Sardine. Unser Menu fand schnell einen Tester. Es zuppelte wie verrückt an der Leine. Die Jungs riefen alle, dass ich die Leine einholen soll. „Ja okay, dass ist mir klar“, aber es war so verdammt schwer.

Tony musste helfen und zusammen zogen wir einen Hai aus dem Wasser.

Na klar haben wir ihn dann direkt wieder ins Meer zurück gebracht.

Nun startete der Dünentag – Wegbeschreibung am Kunene rechts rein. 

ToYo und die anderen Autos schwammen durch den gelben Sand, schlingerten für Stunden durch die menschenleere Wüste. Naja nicht kontinuierlich, denn es gab unzählige Unterbrechungen immer wenn über Funk die Worte kamen „We’re stuck!“

Tony entwickelte sich auch hier zum Klassenstreber, fuhr ToYo (natürlich) nicht fest. Die Guides waren beeindruckt von ToYos Power trotz seines Gewichtes. Und dann sagten sie das schlimmst mögliche „the car is only as good as the driver“. Ihr wisst, dass das nun für mich und ToYo bedeutet, dass Tony denkt er kann alles fahren und er Motorenöl im Blut hat. 

Einen Dünenbegriff muss ich noch erklären Slip-Face – plötzlich rutscht ToYo über eine Dünenkante und kippt steil nach unten – nichts für schwache Mägen. Aber ein Anblick, den man nicht vergisst – die Kulisse ist grandios. In der Ferne sieht man den Kunene Fluss und vor sich nur nach Sand. Unten sicher angekommen, funkt man für das Auto am Slip-Face durch, dass er losrollen kann, weil man es eben nicht sieht.

Der ein oder andere Reifen verweigerte erneut die Weiterfahrt, Abschleppseile wurden ausgerollt, es wurde im Sand gegraben und neue Tracks gesucht.

Da die Schatten immer länger wurden schlugen wir das Nachtlager in den Dünen auf und genossen den unglaublichen Blick in den Himmel.

Nun brach schon der letzte Tag der Tour an. Es ging zurück Richtung Norden durch das Orupembe Gebiet (für die Experten – Übergang zum Marienflussgebiet)

Der Weg wurde immer weniger sandig und wechselte in Gravel. Stopps wurden nun zum Luft aufpumpen genutzt, waren wir die letzten Tage nur mit 1bar im Reifen gefahren.

In diesem Gebiet des Landes finden sich mysteriöse Steinmännchen. Keiner weiß von wem sie sind, alle haben eine Nummer, nur Nummer 1 wurde noch nicht gefunden. 

Manche haben noch einen Spruch. Ein Stony sitzt an einem toten Baum mit der Aufforderung „gib mir Wasser, dass ich es zu Nummer 1 schaffe!“, seitdem treibt der Baum wieder Blätter aus.

Armand erklärte uns noch einiges zur zunehmenden Vegetation. Take Home Message: eigentlich ist alles giftig. Außer die Welwitschia mirabilis. 

Bis zu 1500 Jahre alte Exemplare gibt es. Sie haben nur zwei Blätter die ein lebenslang weiter wachsen und kommen nur an einem schmalen Küstenstreifen in der Namib vor.

Unser Ziel war heute das Dorf Puros. Hier kehrten wir im Community Camp ein und genossen eine grundreinigende Dusche und ein lecker letztes Braii in der Gruppe.

Am Morgen herrschte erste Aufbruchstimmung, Nummern wurden ausgetauscht, Verabschiedungen begannen und Sätze wie „lass dann doch mal in Deutschland treffen!“ fielen (bin gespannt…).

Tony konnte sich dann schweren Herzens auch vom Guide Armand trennen. Armand rief ihm hinterher „we will see us again in the desert!“. So nun war aber genug Worte, wir wollten zurück in unserem gewohnten Reisemodus.

Resümee 

Alle die hierher kommen, haben die gängigen Highlights im südlichen Afrika schon gesehen, haben in Namibia die berühmten Sossusvlei Dünen erklommen, waren im Etosha auf Safari. Wer hierher kommt, sucht das Ende der Welt, einen magischen Ort. Hier hat sich die Natur eindrucksvolle Strategien, um sich das Überleben zu sichern, überlegt. Hier wachsen Pflanzen die so giftig sind, dass nur der Rauch beim Verbrennen Menschen tötet und die Krokodile im Kunene sind so hungrig, dass sich Menschen und Tiere kaum ans Ufer trauen.

Der Regen in dieser Region reicht nicht aus, sodass der Westwind als Nebel von der Küste Tau bringt und so etwas Leben ermöglicht. 

Skeleton Coast – once a lifetime adventure. 

Ob wir aus Sehnsucht zum Gruppenformat zurück gekehrt sind, oder wieder zu zweit uns den Weg suchen, lest ihr im nächsten Blog.

Eure Skeleton Coast Überlebenden 

Tony&Juli 

Sand meets sand – Namibia 

Es gab noch so einige Kameldornbäume und wir entschieden uns eher nach Gefühl bei welchem wir abbogen und das GPS half dann auch ein wenig.

Wir kamen also zurück ins Flussbett, packten zusammen und machten uns auf den Weg zum nächsten Supermarkt – dieser war nur eine normale namibische Entfernung entfernt – 230km.

Unser Ziel war Keetmanshoop und hier fand ich eine Unterkunft mit dem Namen „Schutzenhaus“ mit Camping. Wir rollten auf den Hof wurde mit einem freundlichen “Guten Tag” begrüßt. Ich konnte Tony nicht davon abbringen den Nachmittag im „Biergarten“ zu verbringen und im Restaurant zu essen. Ich bestellte wenigstens Game (also lokales Wild), aber Tony ließ sich nicht von seinem „Jägerschnitzel“ abbringen.

Unser nächstes Ziel war der Namibrand Nationalpark – der Inbegriff der namibischen Weite und Einsamkeit. Auf der einen Seite die hohen Triasberge und auf der anderen die Namibwüste. 

Wir konnten uns mal wieder nicht entscheiden, wie weit wir fahren wollten und wo wir nachts stehen wollten, sodass uns unsere Planlosigkeit bis nach kurz vor Sossusvlei führte. Aus leichter Faulheit checkten wir auf der Little Sossus Campsite wie 2021 ein. Im “Büro/Reception” steht hier gewöhnlich eine große Tiefkühltruhe mit allerlei Fleisch was sich auch am Wasserloch vergnügt. Unsere Entscheidung fiel auf Zebrafilet und Gamewürstchen.

Es gab einen Pool mit Wifi und unser Durst war nach der langen Fahrt sehr groß und dann kam zum Grillbier noch der Sundowner und Wein musste weg (hat zu viel Platz weggenommen), sodass wir in einen eigenen kleinen alkoholischen Hinterhalt geraten sind. Ich hatte online Bilder von einer Balloonfahrt über Sossusvlei gesehen und Tony hatte eine Antwort auf den Skeleton Coast Trip bekommen (das ist der nördliche Teil der Namib, die nur mit Guide zugänglich ist). Ohne große weitere Recherche oder Preisvergleich buchten wir beide. 

Die Ballontruppe hatte nur noch für den nächsten Tag zwei Plätze und so buchte ich 20:30 für morgens 4:40 die Ballonfahrt – also schnell ins Bett. 

Es war total spannend bei der Vorbereitung, Ballon füllen und Korb aufrichten dabei zu sein. Danach kletterten wir in den Korb. Die Halteseile wurden gelöst und der Brenner angemacht. 

Und schon schwebten wir davon. Man merkt kaum, dass man aufsteigt und da man sich mit dem Wind bewegt, spürt man auch keinen Wind.

Pünktlich zum Sonnenaufgang waren wir in der Luft und der Wind bestimmte dann natürlich auch unsere Reiserichtung. Es ging über die Springbok Pan. Im Blick hatten wir natürlich Sossusvlei und die großen roten Dünen.

Unsere Reisegeschwindigkeit lag bei 18 km/h, Reisehöhe 1800 m, doch man merkte davon nichts, nur unsere Handys wollten wir hier nicht verlieren.

Nach einer guten Stunde in der Luft landeten wir perfekt mittig auf dem Weg zwischen den Dünen und es wurde ein Frühstück vorbereitet. 

Ähm vielleicht sollte ich sagen, dass ich nicht Low Budget gebucht habe, sondern mit Champagnerfrühstück. Es gab aber sehr leckere selbst gemachte Marmelade und Zebrasalami.

Danach musste ein Vormittagsschlaf her. Uns wurde eine kleine Campsite an den Rock Pools empfohlen. Also erst eine kleine Erfrischung (ist eine Quelle, die immer Wasser führt) und dann haben wir geschlafen – ich in ToYo und Tony hatte sich sie Hängematte zwischen zwei schattigen Bäumen aufgespannt. 

Am nächsten Tag ging es dann klassisch ins Sossusvlei. 2021 waren wir im Dead Vlei ganz allein (Covid 2. Welle) und nun waren die ganzen Dachzelt-Rental-Cars zurück. Die Frage, ob wir in Berlin losgefahren sind, kann ich nur noch mit “Ja, heute morgen” beantworten. Wir wählten also den etwas anspruchsvolleren Weg über die Big Daddy Düne um ins Dead Vlei zu gelangen (die Touristengruppen werden nur auf den 1,2km ebenen Pfad los gelassen).

Es war ein gutes Morgen-Workout 40min im Tiefsand knapp 200 Höhenmeter.

Der Ausblick hat sich gelohnt und der Spaßfaktor die Düne wieder runterzurennen war unendlich.

Und so standen wir im Dead Vlei. Zum Glück stehen hier genug tote Bäume um im richten Winkel dahinter Touristen verschwinden zu lassen.

Da uns die Füße noch nicht heiß genug waren, wanderten wir noch zum Hidden Vlei (4km), aber der Sand wurden zur Mittagszeit immer heißer – Schatten gab es auch nicht. Also joggten wir eher machten schnell ein Bild und eilten zurück zum Auto.

Wir schlüpften in den Schuh und waren so bereit für eine weitere Dünenbesteigung, was in dem weichen Sand echt anstrengend ist – zwei Schritte vor und direkt einen zurück gerutscht.

Da wir nun gut eingewandert waren und die Waden nur leicht brannten, suchte ich uns eine Wanderung in den Naukluftbergen heraus – der Archäologische Trail sollte es für den Anfang werden – Highlight ist der Bulls Port – eine natürliche Lücke in der Bergkette – genutzt von Tieren, ersten Urmenschen, Siedlern mit Ochsenkarren und dann auch uns.

Auf halber Höhe ist eine Steinzeithöhle mit verrußter Decke als Anzeichen, dass hier erste Feuer gemacht wurden.

Und da wir immer noch Lust zum Wandern hatten brachen wir am Morgen in den Köcherbaumcanyon auf. 

Die hohlen Äste nutzten die Buschmänner als Köcher für ihre Jagdpfeile, daher der Name des Baumes. Der Weg war eine wirkliche Kletterei. Nur die scheuen Bergzebras fanden wir leider nicht.

Also ging es dann weiter. Unser Ziel war Swakopmund. Doch wir fahren natürlich nicht die „Touristenstraße“. Wir schlugen uns durch den Kuiseb Canyon und schlugen unser Nachtlager in trockenen Flussbett auf. 

Die letzte Wegstrecke fährt man durch eine mondähnliche Landschaft, wir stoppten nochmal für ein schnelles Roadfrühstück bevor wie zurück in die Stadt fuhren. 

Wir wollten nämlich nicht so spät nach Swakopmund, weil unsere Kotflügelaufhängung nun ganz abgerissen war und wir es geschweißt haben wollten vor dem Trip zur Skeleton Coast. Unsere schnelle Recherche führte uns zu „Thimo´s Autowerkstatt“. Begrüßung auf deutsch und der Chef kam direkt und leuchtete unter unsere Motorhaube. Typische Automechaniker Spruch „so wie die anderen das gemacht haben, kann das ja auch nichts werden“ und so waren wir für den nächsten Tag 8:30 zum Schweißen verabredet.

Wir nutzten die Gelegenheiten der Stadt und gaben unsere Wäsche bei der Wäscherei ab (5kg Wäsche für 6,5€ ist denke ich ein guter Deal). Nachdem nun die Pflichtaufgaben erledigt waren konnten wir uns dem Vergnügen zuwenden. 

Auf der Campsite trafen wir Schweizer Overlander, die wir im South Luangwa kennen gelernt hatten und werteten Reiseerlebnisse bei einer sehr leckeren Steinofenpizza aus.

Als wir am nächsten Morgen ToYo in der Werkstatt zurück gelassen hatten, tingelten wir durch die Stadt (so klein, dass alles fußläufig ist). Wir durchstöberten sämtliche Outdoor Stores, waren in der Buchhandlung, gönnten uns ein Auster-Sushi-Frühstück und dann besuchten wir das Naturkundemuseum von Swakopmund.

Unser Resümee ist, dass es für ein Museum in Afrika wirklich sehr schön, vielseitig und informativ ist. Es gibt einen Abriss über die Geografie, Flora und Fauna und die deutsche Kolonialzeit.

Am nächsten Morgen starteten wir vor Sonnenaufgang mit unseren beiden Schweizer Overlander zum Sandwich Harbour. Wir hatten uns am Tag davor das Permit im Ministerium für Wildlife geholt und uns in ein typisches afrikanisches Buch eingetragen. 

Sandwich Harbour ist eines der bekanntesten Ziele entlang der namibischen Küste – weiße Stranddünen, gelbe Namibdünen zum Land hin an einer grünlich schimmernden Lagune. Befahrbar nur zur Ebbe oder man versenkt sein Auto. 

Wir wählten den Weg etwas weiter landeinwärts um trockene Reifen behalten, das klappte auch eine gewisse Zeit, doch dann gab es nur noch Beach. 

Wir fuhren dann so weit wir konnten, doch das Wasser kam schon wieder näher und es fehlten uns noch 8km bis zur Lagune. Wir entschieden total vernünftig (ich war wirklich irritiert von Tony, kennt man ja sonst nicht), dass es uns ein Foto nicht wert ist unsere Autos zu gefährden. 

Zurück in der Stadt gönnten wir unseren Auto eine Autowäsche mit Unterbodenreinigung um das Salzwasser loszuwerden. 

Wir bemerkten, dass das ToYos erste Unterbodenreinigung war. Es war uns etwas unangenehm wieviel Dreck sich löste und hatten direkt im nächsten Moment Angst, dass diese Dreck vielleicht auch manches zusammengehalten hat. Der kleine Funktionstest danach zeigte erste einmal keine neuen Mängel. 

Nun ging es nach Henties Bay. Der Startpunkt der guided Tour in die Skeleton Coast, die Tony gebucht hat. Auf der Packliste standen 250l Diesel, 100l Wasser, 20l Gemeinschaftswasser, 40kg Holz. Nüchtern betrachtet waren wir beide etwas skeptisch, was uns da erwartet (glaub keiner von uns hat das Programm gelesen und das Kleingedruckte sowieso nicht).

Mein Ziel war als Abschied aus der Zivilisation für die nächsten Tage der Fishy Corner (wohl der IN-Place in Henties Bay – was wirklich schwer zu definieren ist, wenn selbst Samstagabend die Straßen wie leer gefegt sind. Aber dann war der Laden voll und wir ergatterten den letzten Tisch. Nachdem wir die fischige Karte studiert hatten, fiel die Entscheidungen auf die Fischplatte.

Ob wir als Fischer für das Fishy Corner auf See gestochen sind, oder wir wirklich der Gruppenreise beitreten?!

Lest ihr im nächsten Blog.

Eure Fischkritiker 

Tony&Juli

Auf der Suche nach Trails und Tracks- Botswana, Südafrika, Namibia 

Bei jedem Busch zweifelte ich, ob ich ihn schon mal gesehen habe. Kam mir auch die Strecke heute länger vor (gut, sonst sind wir immer zu zweit und schnattern). Ich überlegte, wann ich umkehren sollte, um vom Camp nochmal neu zu starten (überlegte dann auch was ich mache, wenn ich nicht mal zum Camp finde). 

Doch dann sah ich das Wasserloch vom Eingangsbereich und kurz dahinter das gelbe Ungetüm mit den zwei schmutzigen Jungs im Schatten sitzend. 

Hab ich ihnen gesagt, dass ich zwischendurch Zweifel hatte?! Natürlich nicht! Habe ich auf den Schreck auch ein Bier mitgetrunken?! Natürlich!

Danach gönnten sich alle eine ausgiebige Dusche und wir verbrachten den Abend am Modisa Camp, als dann plötzlich Wolken am Horizont aufzogen und kurz danach die ersten Regentropfen der Saison den trockenen Sandboden bedeckten, aber viel besser (zumindest zum Anschauen) waren die Blitze am Horizont.

Am nächsten Morgen stand ein weiteres Highlight – nein DAS Highlight an. Valentin und Sirga! Für die, die Sirga noch nicht kennen: Valentin hat sie vor 12 Jahren von der Mutter verlassen, Geschwisterchen von anderem Löwen getötet, total abgehungert in einem Bereich für „Problemlöwen“ (mag den Begriff nicht… sind wir nicht eher das „Problem“?!) gefunden und von Hand aufgezogen. Die ersten drei Jahre hat er jede Nacht mit ihr im Busch geschlafen, läuft mit ihr bis zu 30km am Tag barfuß durch den Busch und ich kann mir kaum vorstellen, was die beiden sonst alles erlebt und durchlebt haben.

Seitdem Sirga das erste Mal einen Kill gemacht hat, nimmt Valentin keinen mehr mit auf die Walks. Alternative ist jetzt, dass man auf dem Auto sitzt und den beiden in ihrer Willkommmens-Zeremonie zuschauen darf. 

Es ist so unglaublich und auch im dritten Jahr so magisch, diesen beiden zuzuschauen. Sie kommt angemautzt und springt ihn an (knapp 200kg lassen grüßen). Sie reiben einander den Kopf, „erzählen“ sich vom Tag und wandern dann los.

Da kommen wir ins Spiel, wir wollten mit unserer Drohne ein paar Aufnahmen vom Spaziergang machen. Sirga die alte Show Königin (hat schon eine Netflix Doku und ist deshalb Drohnenexpertin) stört keine luftige Verfolgung. Tony gab alles, startete aus der Hand (ich glaub nicht, dass sowas vorgesehen ist) und folgte den beiden. 

Alle freuten sich als die beiden langsam am Horizont verschwanden und dann rumpelte es plötzlich also die Drohne im Baum „parkte“. 

Sirga entging das natürlich nicht und wir konnten froh sein, dass unsere Drohne im obersten Baumwipfel hängen blieb und Valentin sie ablenken konnte, denn Sirga klettert auch mal auf Bäume, hat da schon den ein oder anderen Leoparden verfolgt. 

Nach dieser Aufregung trafen wir uns am Wasserloch und durften den beiden bei ihrer herzigen Interaktion zuschauen – es ist so unglaublich, so etwas sehen zu dürfen  – wie herzig, wie wachsam, wie wild. 

Achso nach all dem Zauber um Sirga haben wir zusammen mit dem Kollegen von Valentin Robert die Drohne gerettet. Er kletterte auf den Baum. Ich war so froh, dass er es mit ordentlichen Arbeitsschuhen und Buscherfarhung tat und nicht wie Tony in FlipFlops, der es allen bewiesen wollte, dass er das auch kann.

Rettung erfolgreich! Alle unverletzt! Und bevor die Löwin nach Hause kam!

Nicht nur aus schlechtem Gewissen, sonder auch weil es mir Spaß macht, habe ich die Bilder der Camera-Traps von 4 Wasserlöchern gesichtet. OMG, es waren mehr als 26.000 Bilder – wichtig für die wissenschaftlichen Projekte sind alle Raubkatzen und  Raubvögel. Und für mich noch alle tierischen Interaktionen. 

Ich sortiere also erst alle relevanten Bilder aus. Ihr müsst euch diesen Vogel & Tauben-Spam vorstellen – die Kamera löst bei jeder kleinen Bewegung aus. Auch unzählige Schmetterlingsbilder habe ich gesichtet. Dann erkor mich Valentin sogar noch aus die Top 20 zu erstellen, die bei Patreon ( https://www.modisawildlifeproject.com eine Seite die auf Spendenbasis basiert mehr Einblicke auf Modisa, den Tierschutz und Bemühungen von Valentin) gepostet werden.

Das was jetzt aber genug am PC, jetzt musste man wieder im Landcruiser durchgerüttelt werden. Wir (also Valentin) hörten in der Nacht ein Löwengebrüll und Sirga antwortete nicht und war auch sehr ruhig. Daher wurde am Morgen beschlossen, wir fahren den Zaun ab um zu schauen, ob ein fremder Löwe in der Gegend war. 

Wir sahen in der Ferne ein Eland (größte Antilope der Welt) entspannt vor uns herlaufen. Dann drehten wir an der Farmgrenze nach links und sahen wie das Eland im Elektrozaum hing. Wir eilten hinzu und konnten nur noch feststellen, dass jede Hilfe zu spät kam. 

Die Region hat ein großes Problem mit Wilderern. Sie treiben oft tagelang Antilopen um sie zu schwächen und dann mit Speren zu töten (da billiger als Munition). Oft retten sich vermeintlich die Antilopen über den Zaun in andere Schutzgebiete, doch hier ohne ihre Herde und ohne Wissen wo sich Wasserlöcher befinde, kommen sie nicht wieder zu Kräften

Valentin erlöste das dehydrierte Tier in seinem Todeskampf. Wir hatte nun die Option – liegen lassen, dass es die Wilderer holen oder mitnehmen um es gezielt für die Geier zu verfüttern (denn Modisa ist Teil der „Vulture Safe Zone“ – ich weiß Geier haben – vorallem seit König der Löwen nicht den besten Ruf, aber sie sind mega toll).

Da wir „nur“ mit dem Game-Drive-Auto unterwegs waren, stellte sich der „Spontan-200kg-Eland-Transport“ als etwas kompliziert heraus. Valentin nahm zur Gewichtsreduktion schon mal die Innereinen heraus.

Ich liebe jedes Tier und jeden Organismus, aber es war total spannend zu sehen wie hier z.B. die einzelnen Mägen eines Wiederkäuers funktionieren.

 Nach objektiver Einschätzung der „Kraft“ des europäischen Teams, wurde realistisch entschieden, dass wir lieber Löcher graben sollten, dass der Pickup tiefer kommt um das Eland auf die Ladefläche unter den Game Viewing Sitzen zu zerren.

Es klappte! Als wir zurückkamen, waren selbst die Lokals aus dem Team beeindruckt (ich denke eher verwundet), dass wir es geschafft haben eine 200kg Elandantilope auf ein Safariauto zu laden.

Es gab ein kleine Portionierung für die Katze es Hauses und den Rest legten wir ans Wasserloch für die Geier.   

Und es dauerte nicht lange, da kreisten die ersten Geier am Himmel.

Für den Sunset fuhren wir zur Düne und so waren wir pünktlich gut vorbereitet mit kühlen Getränken auf der Düne und genossen den 360° Blick auf die weite Kalahari und den Sonnenuntergang.

Beim Dinner im Camp kam auch heute Abend, der gern gesehene Gast, das Stachelschwein vorbei. 

Es hat es auf die Bio-Abfälle abgesehen und bekommt manchmal auch etwas Hundetrockenfutter – soll ja groß und strak werden. Wenn Valentin einmal vergisst sie zu füttern, machen sie sich bemerkbar, indem sie versuchen den Kühlschrank öffnen um sich selbst zu bedienen.

Am nächsten Morgen machten wir noch einen Bush walk. Unser Ziel war das große Webernest, denn hier wohnt auch eine Cape Kobra (mega schön, aber eben auch mega giftig).

Valentin erklärte uns mega viel über das Tracking von Tieren und Spurenlesen – z.B. Katzen laufen meist auf der Straße. Sie mögen das picksige Gras auch nicht an den Pfoten. Antilopen laufen querfeldein da sie immer Gras fressen müssen. Katzen laufen morgens westlich von Bäumen und Sträuchern, da dort der Schatten ist und am Nachmittag auf der anderen Seite, ….

So so spannend, wir inspizierten sämtliche Pflanzenfresserexkremente -> gerne zeige ich euch zuhause, wie man den Unterschied zwischen Wiederkäuern und Ein-Magen-Tiere erkennt. Und dann haben wir noch „Gewöll“ gefunden. Ich wusste auch nicht, was das ist. Das erbrechen Eulen und andere Raubvögel nachdem sie z.B. eine Maus verschlungen haben, da sie das Fell und die Knochen nicht verdauen können. Man schafft es wohl, dass man mit viel Geduld daraus das Mäuseskelett wieder zusammenbasteln könnte – nächste mal vielleicht!

Aber dann war es Zeit Abschied zu nehmen, leider, aber sicher nicht für immer – Berlin ist immer eine Reise wert und nach Botswana und Modisa kommen fühlt sich wie nach Hause kommen an…

Next Stop: der Mabuasehube Nationalpark – also der botswanische Teil des Grenzüberschreitenden Kgalagadi Transfrontier Parks mit Südafrika und an der Grenze zu Namibia. Klassisch schliefen wir wild vor dem Park und hörten schon in der Nacht Löwengebrüll.

Am Morgen waren wir wieder sehr pünktlich (deutsch – dass müssen wir uns irgendwie abgewöhnen) 6 Uhr am Gate. Wieder nur verschlossene Tore, da sie meist ohne Schloss sind, begannen wir schon einmal mit der Toröffnung, danach nettes Rufen, dann Begehung des Staff Camps und da war wirklich jemand, aber nicht zuständig, aber er hole jemanden. Der Herr kam wieder um uns zu sagen, dass der Ranger erst noch badet! Bitte was?! Wir warteten also 45min (scheinbar war Spa Tag) und dann kam der Ranger, ohne sich schlecht zu fühlen und ohne Entschuldigung #TIA

Wir – wieder ohne Reservierung – äußerten unsere Wunschvorstellungen und scheinbar war er dadurch so überzeugt davon, dass wir Lokals sind, dass wir den Botswanapreis bezahlten (3 Tage Nationalpark mit 2 Übernachtungen auf der Campsite 17€). Wir stellten keine weiteren Fragen und fuhren los.

Unsere erste Aufgabe war es die Pans abzufahren, doch die Tierausbeute war überschaubar. Auch an den Wasserlöchern, die eher einer kleinen Trinkstelle glichen, war wenig los.

Wir wollten diesmal den Mabuasehube-Nossob Trail durch den Park fahren. Eigentlich geht das aber nur mit zwei Autos und mit Permit – prima alles nicht erfüllt. Es war jetzt aber auch keine Schranke, die einen abhalten sollte nur ein Schild „No unauthorised entry”. Da wir uns autorisiert fühlten, fuhren wir los. 

Sehr, sehr schöne Tracks durch die Sanddünen mit einigen Antilopen, einem Caracal und einer großen gelben Cape Kobra. 

Die Nacht verbrachten wir auf einer Campsite (also einer offene Stelle mit einem Baum und einer alten Feuerstelle) und nutzten die Einsamkeit für eine Bushdusche.

Den nächsten Tag ging es den Nossob Flusslauf entlang natürlich trocken. Wir hörten immer wieder Löwen brüllen doch fanden sie nicht. Hatten wir unser Löwenkontingent für Botswana bereits aufgebraucht? Bisher 66 Löwen in 2 Wochen!

Wir wollten unbedingt nochmal Löwen sehen und so wurden wir bei der Fahrt in den Süden für unsere Hartnäckigkeit belohnt – 4 Löwinnen am Wasserloch. Doch der Weg in den Süden zum Two River Eingang hatte noch einen anderen Grund. Hier holten wir uns unseren Ausreisestempel von Botswana und waren dann eigentlich in Südafrika. Auf einen Stempel wurde verzichtet und so ging es „staatenlos“ mit Sichtung zweier weiterer Löwen und einem Geparden nach Mata Mata der Grenze zu Namibia.

Der Park hat mit Sonnenuntergang offen, die Grenze aber nur bis 16Uhr und so rollten wir in der letzten Minute über die Grenze – problemlos eingestempelt, Road Tax mit der Visa bezahlt und drin waren wir. 

Die erste Campsite hinter der Grenze war die Kalahari Game Campsite – hier schläft man im trockenen Flussbett und wir nutzten die Anlage für eine schnelle Bushwäsche und fielen dann todmüde ins Bett. 

Am Morgen beschloss ich den 5km Hike mit Tony zu machen, kann ja nicht nur Safari in Toyo machen. In der Lodge gab es eine Wegbeschreibung – vom Lookout Point rechts bis zum großen Shepards-Tree und dann  bis zum Kameldornbaum….

Ähm wo sind die GPS Koordinaten? Wir hatten schon angefangen an den Ästen der Bäume nach Dornen zu suchen – wir waren lost!

Ob wir den Abzweig am Kameldornbaum jemals gefunden haben – lest ihr (hoffentlich) nächste Woche!

Eure Wüstenmäuse

Tony&Juli

We survived the Kalahari – Botswana

Wir schafften es ohne weitere Flutungen von ToYo aus den Moremi wieder auf Asphaltstraße.

So wurde der Kompressor angeschmissen, der alte Leute Hocker ausgeklappt (den haben wir nicht wegen mir) und ein Bier geöffnet – das dauert nämlich schon etwas, wenn man von 1bar auf 3,5bar pumpt. 

Unsere Lüftung machte weiter nichts, außer dass es nach Tümpel roch, Tonys Fehleranalyse beinhaltete einmal unter die Motorhaube zu gucken (mal wieder) um nur festzustellen, dass noch alles da ist. Lösung war direkt eine Werkstatt in Maun anzufahren (es war mal wieder Freitagnachmittag, erinnert ihr euch, dass ToYo schon einmal so eine Freitags-Werkstatt-Phase hatte). Wir steuerten eine lokale Hinterhofwerkstatt an und hatten nur kurz das Gefühl, sie bei ihrem Feierabendgetränk zu stören. Unsere Problemschilderung war noch nicht einmal ganz fertig, da schraubte der Chef schon unsere Lüftungsabdeckung im Beifahrerraum ab, trennte die Kabel und hielt uns die sumpfige Lüftungstrommel mit den ein oder anderen Stöckchen unter die Nase. Wurde einfach ausgekippt und damit war ToYo geheilt. 

Lustig ist, dass Tony dann meinte „also das hätte ich auch hinbekommen!“. Ich hätte es ihm vielleicht zugetraut, aber wahrscheinlich wären dann andere Dinge funktionsuntüchtig gewesen und es hätte einen ganzen Tag und mehrere YouTube-Videos gebraucht.

Maun nutzen wir nicht nur dafür ToYo flott zu machen, wir machten auch Wäsche, kauften ein und tankten Wasser und Diesel. 

Wir hatten extra die Route besprochen, Kilometer kalkuliert, Tiefsandstrecken markiert und Tony tankte ganz überzeugt 70Liter in den Zusatztank und den normalen Tank voll.

So ging es schnell wieder abseits der Asphaltstraße in den Sand und wir schliefen die erste Nacht wild vor dem Nationalparkgebiet der Central Kalahari.

Dann standen wir pünktlich um 6 Uhr morgens am Gate, doch fanden nur verschlossene Türen. So krümeltet ich durch das Staff Camp und fand einen Herren, der wenigstens schon einmal wach war. Er meinte, dass er den Ranger schickt – weitere 10min später kam dann ein Herr mit offener Hose und Schuhen, aber einer Kaffeetasse.

Eigentlich muss man eine Reservierung für die Camps im Park machen, haben wir aber noch nie gemacht. Man tut einfach verwundert beim Ranger, macht große Welpenaugen, dass es mein größter Wunsch wäre durch die Kalahari zu fahren und hier zu schlafen und dann bekommt man immer eine Campsite – hat wieder geklappt.

Nach erster schriftlicher Auflistung der Beträge (z.B. für die Übernachtung 40Pula (2,77€) x2 (Personen) x1 (Nacht) = 80 Pula), dann eintippen in den Taschenrechner und dann fragend uns anzuschauen, ob es stimmt, kann man das vorbereitete Geld über den Tisch schieben – ihr könnt euch vorstellen, dass sowas dauert. 

Aber dann konnte es endlich losgehen und so fuhren wir die Wasserlöcher ab – hier tummelten sich Giraffen, Oryx und Kudus, aber keine Katzen. Ich hatte gelesen, dass in der Leopard Pan natürlich ein Leopard wohnen soll. Wir fuhren die Pfanne ab und dann entdeckte ich Ohren im Gras. Es war ein Löffelhund, der brachte uns aber dazu, dass wir einen Schlenker durch die Pfanne gefahren sind und dann entdeckte Tony etwas. Von weiten waren wir uns noch nicht sicher, ob es sich um einen Löwen, oder einen sehr schönen Stamm handelte. 

Dann ging es weiter zum nächsten Wasserloch. Hier entdeckten wir einen schönen schattigen Baum und wollten eine kleine Pause machen und warten, dass etwas zu uns kommt.

Doch ein süßlicher beißender Geruch stieg uns in die Nase. Wir entdeckten noch zwei weitere Kadaver. Wir wunderten uns und dokumentierten alles mit GPS Koordinaten und Bildern. Wir wollten es dann dem Ranger am Gate zeigen.

Dieses „Todes-Wasserloch“ blieb weiter verlassen, sodass wir Richtung Deception Pan fuhren. Und wir wurden belohnt.

Wir stellten uns neben den Baum, mischten uns eine Amarula Milch und genossen den Löwenkindergarten.

Danach fuhren wir Deception Pan ab und besuchten die Stelle an der wir letztes Jahr stecken geblieben waren und die Nacht im Schlammloch verbracht hatten.

Also ich muss schon sagen – Kalahari zur Trockenzeit ist schon sehr sehr viel entspannter. Als Camp für die Nacht wählten wir natürlich ein anderes als uns der „Ranger“ aufgeschrieben hatte.

Am Morgen machten wir zeitig weiter, da wir nachts wieder nur von einem mutigen Schakal besucht wurden. Wir wollten dieses mal die Nordrunde durchs das Passarge Valley fahren.

Es war eine spannende Landschaft, aber zwischen den Pfannen bremste uns der Tiefsand etwas aus. Wollten wir erst noch einen Abstecher zur Piper Pan machen, verzichteten wir jedoch darauf um Diesel zu sparen und auf dem Weg fand sich eine angemessene Entschädigung.

Wir kehrten natürlich wieder nicht in die für uns vorgesehene Campsite ein! Bei den Löwen stand noch ein Schweizer Landcruiser. Es wurde schnell Bekanntschaft gemacht, die Standartfragen „Seit ihr den ganzen Weg gefahren?“, „Wie lange seid ihr unterwegs?“ abgehakt und so konnte ein unterhaltsamer Abend am Lagerfeuer beginnen.

Am nächsten Tag ging es dann zur Piper Pan. Auf der Suche nach unserem Schlammloch von 2021 begegneten wir zwei etwas „angespannten“ Elefantenbullen. Tony, wie immer lebensmüde, wollte weiter auf sie zu. Ich setzte mich durch (so wie alle vernünftigen Autos, die im Rückwärtsgang davon rauschten), wir gaben Gas und verschwanden mit den verfolgenden Elefanten im Rückspiegel.

Am Wasserloch angekommen beobachteten wir eine Löwin, die noch unentschlossen war, was es zum Frühstück geben sollte – Springbock, Gnu oder Kudu?! Wir nutzten den Moment und frühstückten auch, aber scheinbar verdarben wir ihr mit unserem Erdnussbuttertoast den Appetit und sie zog ab. 

Dann entdeckten wir im Rückspiegel die Aggro-Elefanten, wie sie sich näherten. Ich sprang direkt auf den Fahrersitz und war zur Flucht bereit – doch wir glauben, sie waren einfach nur super durstig, denn einmal am Wasser waren sie ganz entspannt. 

Danach machten wir uns auf den Weg Richtung Süden. Wie immer war die Strecke wieder länger als gedacht und eine vermeintliche „Abkürzung“ auf Schotter entpuppte sich zur Hälfte als Tiefsand – die Nadel der Tankanzeige sank immer weiter. Was man zur Toyota Tankanzeige sagen muss – klar beim Offroad-Gewackel hat sie eine Varianz von einer halben! Tankfüllung, aber auch auf gerader Strecke variiert die Tankfüllung um einen viertel! Tank. Uns wurde etwas mulmig und wir begannen schon die Klimaanlage auszustellen, ich fuhr egal wie der Weg war im 4.Gang Allrad mit 1500 Umdrehungen. 

Erst hatten wir uns so gefreut, dass wir ohne Steckenbleiben im dritten Kalahariversuch durchgekommen sind (ja okay es ist Trockenzeit) – sollten wir jetzt wegen leerem Tank liegen blieben?!

Wir rollten im dunkeln mit leuchtender Tankanzeige auf eine Campseite am Highway und schafften gerade noch die 20km bis zur nächsten Tankstelle am nächsten Morgen.

Unser Ziel war Valentin unser Freund mit der Löwin Sirga im Modisa Wildlife Camp. 

Es trennte uns ein halber Fahrtag von unserem Ziel. Tony fuhr zu erst und dann machte ein Helmperlhuhn eine invasive  Begegnung mit unserer Stoßstange – Verletzungen waren mit dem Leben nicht vereinbar und sofort tot. Also beschloss ich den Rest zu fahren – sagen wir mal so es war nicht unserer Road-Tag. Fast machte ein Schaf die gleiche Begegnung, doch ich bremste und wich aus und es hat nur einen kleinen Schupser ans Schwänzchen bekommen. 

Doch noch nicht genug wurde ich auch noch geblitzt. Direkt kam der Polizist zum Auto und meinte wir seien nicht angeschnallt – ich legte sofort Protest ein! Auf dem Highway bin ich nämlich immer angeschnallt. Tony versuchte sich nicht mal rauszureden. 

Direkt wurde ein weiteres Polizeiauto dazu alarmiert – befürchtete ich schon botswanisches Gefängnis, doch es war der Geldeintreiber. Tony sollte seinen Führerschein vorzeigen, doch wir haben nochmal zu bedenken, dass wir ja auf der „anderen“ Seite im Auto sitzen und ich ja gefahren sei. Mein Führerschein wurde so kontrolliert, dass ich auch meine Ikea Family Card ihm hätte geben können.

66km/h in 60km/h Zone – 240 Pula (16,5€)

Nicht anschnallen – 300 Pula (21€)

Schnell wurden der Polizist und ich uns einig, dass wir uns nur einen schönen stressfreien Tag für den anderen wünschen und ich keine Quittung benötige. Wir einigten uns auf einen Discount und ich legte 300 Pula in das jungfräuliche Belegbuch. 

Nach der letzten Kleinstadt sind es dann  noch 2,5h offroad und man steht endlich am Zaun.

Angekommen wurden wir wie immer direkt in die täglichen Aufgaben mit einbezogen. Ich sorgte mich um den Pool, denn bei 40°C im Schatten gibt es kaum Alternativen.

Am Morgen fuhren wir mit den Jungs Sirgas Zaun ab – wichtige Aufgabe um zu checken ob nicht Tiere oder Wilderer eingedrungen sind und es ist gleichzeitig ein Game Drive.

Tony und ich schliefen direkt die zweite Nacht am Dune Wasserloch mit offener Hecktür. Wir erspähten nachts Oryx (trinken sehr laut, da bin sogar ich wach geworden), Schakale und zwei Honigdachse.

Doch bereits vor Sonnenaufgang machten wir uns zum Morning Drive auf. Wichtig um die Tierbestände zu kontrollieren, da Valentins Flieger gerade kaputt ist umso wichtiger.

Am Nachmittag machten die Jungs den Grader (ich würde es als Buschplanierraupe um Feuerschneisen zu ziehen bezeichnen) wieder flott.

Es musste Öl und Wasser aufgefüllt werden, Batterie neu angeklemmt, Luftfilter ausgepustet, ….

Ich hatte Valentin schon gewarnt, dass Tony häufig Dinge (gerade technische) verschlimmbessert, doch er sprang an. Die beiden tuckerten mit dem Grader los und es war abgemacht, dass ich sie dann mit ToYo am Airfield abholen soll, oder wenn sie irgendwo liegen geblieben sind (glaubten dann beide doch nicht allzu sehr an ihre Leistung). Also bewachte ich das Funkgerät (man kann es aus dem Pool raus bewachen, aber ich habe auch die Tiertränken gefüllt, Franklins und Helmperlhühner gefüttert).

Dann kam der Funkspruch, dass ich sie am Eingangstor abholen soll und zwei kalte Bier mitbringen soll (als ob ich ohne kaltes Bier losfahren würde). Doch dann bemerkte ich, dass ich noch nie allein hier rumgefahren bin. 

Ob ich mich mit der selbstgemalten Karte durch die hunderte Hektar Busch gefunden hab und im besten Fall auch die Jungs einsammeln konnte, lest ihr natürlich im nächsten Blog.

Eure Bush-Gang

Tony&Juli 

„Entweder ist es ein Löwe, oder ein sehr schöner Baumstamm“- Zambia, Botswana

Und dann passierte es – mehrere 100.000 Flughunde gleiteten lautlos über uns, während sich der Abendhimmel verdunkelte.

Unnützes Wissen zum Palmenflughund:

Es sind 20cm große und 300g schwere Säugetiere. Sie haben einen hundeähnlichen Kopf mit auffallend großen Augen und fledermaustypische Flügel mit einer Spannweite von 85cm. Ihre Nachtsicht ist hervorragend, auch der Geruchssinn ist sehr gut, eine Echoortung wie Fledermäuse kennen die Flughunde jedoch nicht.

Tagsüber hängen sie in riesigen Trauben in den Palmen und Bäumen der Umgebung. 

Gefahren drohen nur durch Menschen, Phythonschlangen und Schreiseeadlern.

Trotz aller Forschung ist immer noch wenig über den Wanderzyklus der faszinierenden Tiere bekannt. Sie trudeln Mitte Oktober aus den Urwäldern des Kongo in den Kasanka Nationalpark ein. Dabei wächst die Kolonie auf mehr als 8 Millionen Tiere um dann nachts wie eine Armada über die Früchte (Mangos, Bananen und andere Baumfrüchte) der Umgebung herzufallen. Mitte Dezember wenn alles „abgeerntet“ ist, treten sie ihren Rückzug in unbekannte Gebiete an. Damit bilden sie die größte Säugetiermigration der Welt. 

Danach ging es im Licht unserer Strinlampen zum Auto und dann zum Camp zurück. Hier brannte schon das Lagerfeuer, sodass wir schnell unser Braii beginnen konnten.

Am Morgen konnten wir von dem Hochstand an unserem Camp nochmal die Sitatunga Antilopen beim morgendlichen Grasen beobachten. 

Was ich noch spannend zu diesen putzigen, stets mit dem Schwänzchen und Öhrchen wackelnden Antilopen finde ist, dass sie sich eine gute Verteidigungstaktik überlegt haben. Nicht nur, dass sie sich vehement gegen Angreifer wehren, auch verstecken sie sich, in dem sie im Sumpf abtauchen und nur noch die Nasenspitze herausschaut. (Okay, sicher in der Hoffnung, dass in dem Moment kein Krokodil vorbeikommt…)

Danach ging es 450km zurück nach Lusaka. Es musste also wieder der Reifendruck auf Asphalt angepasst werden, hatten wir die letzten zwei Wochen den Luftdruck für Faule gewählt – zu wenig für Straße und zu viel für off-road, aber beides ging schon irgendwie…

Auf dem recht langen Weg deckten wir uns mit Mangos und Erdnüssen ein, die wir natürlich auch direkt wegsackten.

Gegen 18Uhr rollten wir in der Lukasa Lodge ein (hier stand ToYo bei dem Holländer Harry die letzten neun Monate) und wurden freudig begrüßt. Wir machten etwas Ordnung, wuschen Wäsche, füllten Wasser auf und erzählten unsere ersten Safarierlebnisse.

Am nächsten Tag stand ein weiterer Fahrtag auf dem Programm – wir wollten in das 422km entfernte Livingstone. 

Zur Erinnerung Dr. David Livingstone soll der erste Europäer gewesen sein, der die Victoriafälle gesehen hat und war bis zu seinem Lebensende auf der Suche nach der Quelle des Nil. 

Wir gaben uns an dem Abend mit der Suche nach einem Kaltgetränk und einer Krokodilpizza zufrieden.

Unser Stopp in Livingstone hatte natürlich einen Sinn – Tony wollte nochmal auf dem Zambezi White Water Rafting machen. Und nachdem er so geduldig mit mir beim Schuhschnabel und Flughund war, willigte ich ein.

Es ging knapp 100m in die Schlucht herunter hinter den Vic Falls. Dann wurde das Schlauchboot bestiegen (diesmal eine Nummer kleiner) und dann ging es die 10 Stromschnellen bis Level 5 entlang.

Es war so wild, dass Tonys Kontaktlinse mehrmals verrutschte (er tat so also ob sie hinter den Augapfel gerutscht wäre).

Aber nach der nächsten Level 5 Rapide war wieder alles an Ort und Stelle. 

Nach einem anstrengenden Aufstieg aus der Schlucht gönnten wir uns noch ein letztes Getränk an der Waterfront mit Blick auf den Zambezi bevor wir zur Grenze nach Botswana rollten. 

Der Grenzübergang hat länger als gedacht gedauert, nicht weil wir nicht gut vorbereitet waren, sondern, weil die die Schalter für Custom nicht besetzt waren. Zettel an der Scheibe mit der Aufschrift „Tap at the window, I´m in the back“ ließen uns schnell an einen recht tiefen Mittagsschlaf denken. 

Irgendwann kam dann doch jemand und wir konnten nach einer Sicherheitskontrolle in ToYo (ob wir Knoblauch mitführen) endlich mit allen Stempeln und Zetteln einreisen. Da es nun später als gedacht war, kauften wir nur schnell ein (endlich gibt es wieder einen Spar mit etwas mehr Käseangebot) und waren pünktlich zum Sundowner am Chobe River. 

Am nächsten Morgen standen wir schon vor Sonnenaufgang auf und waren die ersten am Gate zum Chobe Nationalpark. Unser Weg führte an der Riverfront mit der aufgehenden Sonne im Rücken entlang und da entdeckte ich vier Löwen die sich auf der Sandbank sonnten.

Wir stoppten und waren überzeugt, dass ihnen bald zu warm wird und sie dann (an uns vorbei) in den Schatten gehen- also warteten wir. Unser Stop blieb nicht lange unbemerkt und dann tummelten sich zeitweise 20 andere Safariautos um uns. Unsere Ausdauer wurde belohnt.

Etwas weiter entdeckten wir (okay, da standen jetzt andere Safariautos) weitere 9 Löwen, die noch genüsslich an den Resten eines Büffel knabberten. 

Danach hungerte es uns auch und wir fanden einen schattigen Baum mit Blick auf badende Elefanten – so schmeckt es doch gleich viel besser. 

Aber unser eigentlicher Plan war es die wilde und einsame off-road Route an der Nogatsaa Pan in den Savuti zu nehmen. 

Auch hier gab es einiges an den Wasserlöchern zu sehen. 

Die nächsten 100km durch Tiefsand und dicht bewachsene Mopanewälder ließen uns 17:30 wild im trockenen Savuti Flussbett halten, wir lenkten nach rechts und mein erster Kommentar war „ähm da ist ein Löwe!“.

Unser Plan draußen zu Kochen wurde verworfen (sollte zwar nur vegetarisch sein, aber vielleicht wären wir seine Proteinbeilage geworden) und wir verlagerten die outdoor Küche aufs Dach.

Wir blieben noch bis lange nach Sonnenuntergang auf dem Dach (fühlten uns recht sicher) und bewunderten von unserer „million star“ Unterkunft die Milchstraße.

Um Mitternacht wurden wir beide unabhängig voneinander wach, weil so so laut die Löwen aus unterschiedlichen Richtungen brüllten (kommunizierten). Ich gestehe, das ist die beste Art aus dem Nachtschlaf geholt zu werden. Sorry, Feuerwehr Piper oder Diensttelefon.

Am Morgen ging es dann tief in den Savuti Teil des Chobe Nationalparks. Wusstet ihr, dass die Löwen hier bekannt dafür sind auch Elefanten zu jagen?!

Wie gesagt es ist Ende der Trockenzeit und so konzentriert sich das Leben um die Wasserlöcher, wir bekamen die Information, dass an der Pump Pan, Rhinovlei und Marabou künstliche mit Solarpumpen betriebene Wasserlöcher sind. 

Am Rhinovlei Wasserloch ist die Pumpe kaputt. Da wurden am Vortag 12.000l Wasser (for Wildlife) angeliefert, doch die waren schon ausgetrunken von den Elefanten (pro Elefant 250l Wasser am Tag).

Dafür war an den anderen beiden Wasserlöchern um so mehr los.

Am Marabou entdeckten wir 9 Löwen darunter auch Jungtiere, die am ehesten einen Kudu fraßen.

Und dann wollten wir nur raus zum Gate fahren und entdeckten ein weiteres Löwenrudel von 12 Löwen, die wir denken Savuti-like sich mit einem Elefanten vollgefressen hatten.

Und dann denkt man lässt man den Tag ruhig am Khwai River ausklingen, bekommt man beim Braii noch tierischen Besuch.

Tony will nicht, dass ich es erzähle aber, ich entdeckte dann im Gebüsch weitere Augen. Tony wollte mir erklären, dass es sich um Glühwürmchen handelt (er hatte seine Brille auf). „Ach und die machen ein Synchronflug oder warum sind sie immer paarweise unterwegs?!“. Ich holte die Taschenlampe und sieh an es war eine Gruppe von 10 Büffeln. 

Wir hatten dann ganz ordentlich unseren Müll in die verschließbare Tonne gepackt und sind ins Bett gegangen. Gegen Mitternacht wurden wir durch ein Poltern wach. Die Mülltonne wurde umgestoßen. Ich zwang Tony das Versprechen ab, dass er nicht rausgeht und ich gern morgen früh alles einsammeln werden. Er sprang wild im Auto rum suchte Brille und Lampe und meinte, dann „okay, ich geh doch raus und verscheuche „es“. Er ging von Pavianen aus (googelt mal ein paar Bilder von deren Zähnen, den nimmt man kein Essen weg). Ich konnte dann den Übeltäter identifizieren. Es war ein Honey Badger (Honigdachs – sehr aggressiv und schlitzen gern den Bauch des Angreifers auf). „Okay, dann bleib ich drin!“.

Nach solch einem tierischen Abend zogen wir weiter in das Moremi Game Reserve, der Teil des Okavango Delta, dass für Selbstfahrer zugänglich ist. 

Landschaftlich wechseln hier trockene Pans und Sumpflandschaft einander ab. Der Plan war also die Pans abzufahren und dann das ein oder andere River crossing zu machen. 

Wir standen an dem River Crossing, das wir bereits 2021 (da waren wir deutlich später, also schon in Regenzeit mit höheren Wasserstand) erfolgreich gemeistert hatten. Und fühlten uns diesmal sehr sicher, da es auch sehr flach aussah (hatten wir nach mehreren Krokodilsichtungen einstimmig beschlossen, dass wir nicht den Weg ablaufen). Ich setzte mich auf das Dach und wollte filmen und Tony fuhr los. Ich fragte kurz, ob ich noch das Fenster schließen soll „Spatz, wo soll denn bei dem knöchelhohen Fluss Wasser in ToYo kommen?!”

Wir rollten los, es wackelte und plötzlich gab Tony so sehr Gas, dass ich das Video abbrechen musste und eher Angst hatte selbst im Fluss zu landen. Auf der anderen Flussseite angekommen, kletterte ich vor und konnte meine Augen nicht trauen – Fußmatte nass, Schuhe nass, es tropfte aus der Lüftung. Ich schaute Tony an und der war sichtlich überrascht. 

Hat er wohl vielleicht nicht ganz die richtige Spur erwischt, war es wohl doch tiefer als gedacht, war das Wasser bis Windschutzscheibe hoch geschwappt, kam es dann durch die Lüftung ins Auto, schwimmen jetzt meine Birkenstock?! Alles JA!

Ach und alles um auf Dead Tree Island zu kommen – ja, um tote Bäume zu sehen.

Danach mussten wir uns erstmal auf der 3rd Bridge Campsite erholen/trocknen. Und dann nutzten wir die Gelegenheit für einen Abend Drive.

Wenn man im Moremi schläft, darf man 1h nach Sunset noch rumfahren und so genossen wir die Fahrt in der Dämmerung mit der Hoffnung die ersten nachtaktiven Tiere zu sehen.

Dann grillten wir im Camp und versuchten alles, vielleicht die hier ansässigen Wild Dogs oder Hyänen anzulocken. Doch wieder trank jemand an meinen aufgestellten Wasserschalen noch wollte jemand den Rand vom Rumpsteak.

Also mussten wir am nächsten Tag wieder klassisch auf Suche gehen – es zeigte zügig Erfolge. Erst kreuzten Unmengen Elefanten und Giraffen unseren Weg und dann entdeckten wir am Wasserloch noch ein Rudel von 9 Löwen. 

Wir nutzten den Spot zum Frühstücken und scheinbar brachten wir die Löwen durch unsere Avocado-Tomaten-Schnitte auf die Idee auch zu snacken. Wir beobachteten wie zwei Löwen sich ein Giraffenfrühstück aussuchten, doch die Giraffe war trittstärker und schneller – also doch Intervallfasten. 

Ob wir es raus aus Moremi trotz der River Crossing und der funktionsunfähigen Lüftung  geschafft haben, oder bei den Hippos leben – lest ihr im nächsten Blog.

Eure off-road Experten 

Tony&Juli

We survived the Tsetse Hell – Zambia

Wir haben es mit dem großen Scheinwerfer aus dem South Luangwa geschafft. Zum Abschluss hatten sich drei Ginsterkatzen und zwei Zibetkatzen auf unseren Heimweg verirrt. 

Zurück im Camp erzählten alle von ihren Tiersichtungen und dann fielen wir erschöpft, aber glücklich ins Bett. 

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg in den Norden. Wir deckten uns im Dorf mit dem Nötigsten ein bzw. was es so im „Gerneral Dealer“ gab – Bier war zum Glück kein Problem. Auf dem Markt gab es dann noch Tomaten und Wassermelone und beim Fleischer erstand ich (aus Mangel an Alternativen) einen ganzen Fisch und Bratwürstchen. 

Der Weg führte uns immer am Luangwa Fluss entlang. Die Streckenbeschreibung forderte Erfahrung, Orientierungssinn und ein zuverlässiges Fahrzeug auf der 175km langen, einsamen und äußert kläglich beschilderten off-road Strecke. Holzschilder fallen Termiten und Ameisen zum Opfer und Metallschilder werden von den Bewohnern zu „nützlichen“ Gegenständen umfunktioniert.  

Auf der Strecke dominierten endlose Mopanewälder. Diese wurden nur von ausgetrockneten Luangwazuflüssen und der heißen Quelle von Chichele im Nsefu Sektor durchbrochen.

Wir kamen auf die Idee unser Frühstückseier darin zu kochen, doch liegt hier die Temperatur nur bei 53°. Das hätte wohl sehr lange gedauert… Die Quelle zieht aber zahlreiche Vogelschwärme an, so wie auch hunderte Kronenkraniche. 

Durch die zahlreichen Baumbeseitigungen auf unserem Weg und die immer tiefer stehende Sonne entschieden wir uns wild an einem Wasserloch unser Camp aufzuschlugen. Wir entschieden uns direkt den Fisch zu grillen. Da bemerkten wir, dass es wirklich ein kompletter Fisch war. Ich erkannte meine Aufgabe, nahm den Leatherman und schnitt den Bauch auf und entfernte die Innereien. Da dies erschreckend gut lief, war ich so motiviert ihn auch noch zu entschuppen – alles verletzungsfrei und lecker.

In der Nacht wurden wir nur einmal wach als es laut plätscherte. Mehrere Elefanten tranken an dem Wasserloch und gefühlt pullerten sie es direkt wieder aus.

Am Morgen ging es dann weiter am Luangwa entlang. Ihr kennt nun langsam Tony und wenn es zwei Straßenoptionen gibt, wählen wir natürlich die kleinere. Doch circa nach der Hälfte der Wegstrecke begannen wir es zu bereuen. Es war kein Weg mehr zu erkennen, wir wussten nie ob wir auf einem Elefantenpfad sind, oder auf den Resten des Weges. Unsere Axt befand sich dann schon dauerhaft im Fußraum, da wir mehr draußen Äste und Bäume von dem „Weg“ entfernen mussten und uns mit der Winde aus ausgewaschenen/eingebrochenen Flussbetten ziehen mussten.

Während unserer „Straßenarbeiten“ wurde wir regelrecht verfolgt von TseTse Fliegen (übertragen die Schlafkrankheit). Teilweise versuchten wir sogar draußen uns mit der Elektrofliegenklatsche zu wehren, doch wir mussten uns geschlagen geben. Warten wir mal die Inkubationszeit ab 🤞🏻

An der engsten Stelle eilten uns Fischer zur Hilfe, die meinten, dass der „Weg“ bereits am Ufer weggebrochen ist. Sie halfen uns aber tatkräftig mit ihren Macheten, sodass für ToYo ein eigener Weg entstand. 

Das Ziel war die „Fähre“ zum Eingang des North Luangwa Nationalparks. Es war zwar sonntags, aber vom Nationalparkranger hatte ich mir doch etwas mehr erwartet als ein weißes Feinrippunterhemd. 

Ich betrat also sein Office, er wies mich besorgt auf die kleine Schlange unter meinem Stuhl hin, die vielleicht giftig sei und dann trugen wir mich in 5! unterschiedliche Bücher ein. Bezahlung nur Cash (natürlich), aber es gab eine Quittung. Die Freundschaft wurde noch mit einer Schachtel Ibuprofen gefestigt, so gab es dann doch einen Discount und er stellte seinen besten Mann für die Fährfahrt.

Ich empfand es als sehr wackelig, als ich auf die „Fähre“ fuhr. ToYo passte auch auf den Zentimeter rauf, sodass die Auffahrbleche bereits am Auto anlagen. Wir haben es trockenen Fußes und Rades auf die andere Seite geschafft. 

Der North Luangwa Nationalpark ist für seine Abgeschiedenheit und eher dichtere Vegetation (deshalb schwierigere Tiersichtung) bekannt. Der Weg war sehr holprig wegen den Büffel- und Elefantenabdrücken auf dem harten Lehm – der North Luangwa Nationalpark zählt nicht nur dadurch zu den wildesten Orten der Welt. Er ist nur wenige Monate im Jahr überhaupt zugänglich. Der Weg führte uns in der Abendsonne das Flussufer entlang bis wir auf unserer Campsite (bestehend aus einer Long-Drop-Toilette und einer Wasserpumpe) eintrafen. 

Wir hatten sichtlich Spaß am Wasser pumpen und duschen war nach dieser wilden Off-road Strecke dringend notwendig. Wir füllten unsere Wasserschalen, einer stand in der einen (um keine sandigen Füße zubekommen und Fußbäder wären hier täglich notwendig) und der andere übergoss das Wasser aus der anderen Schale zum Abspülen – davon gibt es natürlich keine Bilder (zum Glück).

Belohnt wurden wir mit einem tollen Sunset im Flussbett sitzend.

Der Weg aus dem North Luanga forderte nochmal von ToYo und Tony alles ab, denn es ging über ein steiniges Hochplateaus. Unser Frühstücks-Stopp war der Lufila Wasserfall, toll zum Baden, da hier keine Krokodile sind. Und so sprangen wir ins erfrischende Nass. 

Wir kletterten dann noch etwas weiter vor den Wasserfall und ich dachte mir schon, dass ich Hippo Tracks im Sand erkenne. Sagte aber nichts zu Tony um mir die Antwort „Spatz, wo soll denn hier ein Hippo herkommen?!“ zu ersparen. 

Und dann guckte uns ein schnaufendes Hippo an – Rückzug! 

Nach diesem Schreck stand ein etwas ungefährlicheres Tier auf dem Tagesplan. Es ging in die Bangweulu Wetlands – die Heimat des Schuhschnabelvogels. Am Abend fuhren wir über die großen Weiten der Wetlands (halb so groß wie Österreich). Im heißen Oktober wirbeln heftige heiße Sturmböen viel Staub auf und lassen die Ebenen im dunstigen Sonnenlicht bizarr und etwas unheimlich wirken, zusammen mit dem unglaublichen Spektakel der riesigen Herden der Schwarzen oder auch Bangweulu-Moorantilope. 

Diese Antilopenart kommt nirgendwo außerhalb von Bangweulu vor. Die Bestände werden auf 75.000 geschätzt.

Pünktlich zum Sunset waren in unserem Camp (ein Baum mit einer Feuerstelle). Tony kümmerte sich um das Feuer und bereitete uns den Sundowner zu. 

Für den kleinen Hunger gab es 3 T-Bone Steaks, die wir auch beim Fleischer im Dorf geholt hatten. 

Am Morgen stiegen wir um 7Uhr in das Einbaum-Kanu und stakten durch die Wetlands. 

Nachdem jeder vorbeikommende Fischer gefragt wurde, ob heute schon ein Schuhnabel gesichtete wurde, bekamen wir den hilfreichen Tipp und dann ging es nach 3h im Kanu 1h zu Fuß durch die (zum Glück recht trockenen) Wetlands. 

Als wir ihn aus der Ferne erspähten, flog er doch nicht ernsthaft los. Der Schuhschnabel ist der flugfähige Vogel, der es am meisten hasst zu fliegen. Was ist denn hier in Zambia mit den Tieren los?!

Der Schuhschnabel ist ein tagaktiver Einzelgänger und ein richtiger Sonderling. Er bewegt sich nicht gerne und fliegt nur, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt. Am liebsten verharrt er stundenlang regungslos. Vermutlich existieren in Afrika weniger als 1500 Exemplare. 

Früher hielt man ihn für einen Storch, doch neuere Forschungen lassen eine Verwandtschaft zu den Pelikanen vermuten. 

Nach all den Tagen Safari ging es nun ins Wanderparadies Mutinondo Wilderness – Bewegung musste her. Die Mutinondo Wilderness ist ein privates 10.000ha großes Schutzgebiet  inmitten grandioser Bergszenerie – buckelige kahle Granitfelsen ragen über die Miombo Bergurwälder. 

Es gibt hier eine 10 Pike Challenge, die mit 25km angegeben ist. Ich war kurz etwas übermotiviert und wollte alle 10 Berge laufen, doch Tony bremste mich etwas – so startete wir erst bei Gipfel 6. 

Strategisch etwas ungünstig begannen wir mit dem Stopp am (Krokodil und Hippo-freien) Naturpool.

Und erst dann begannen unsere fünf Gipfelbesteigungen auf den heiß strahlenden, schwarzen, steilen Granitfelsen. Wir waren für unsere Verhältnisse medium vorbereitete – hatten wir wenigstens den Sneaker an und davor gefrühstückt, ließ es bei der Streckenrecherche nach, denn aus den gedachten 10km wurden dann 20km mit 700HM und wir hatten 1,5l Wasser eingepackt, aber auch die Drohne. 

Nach strenger Wasserrationierung und etwas Gejammer (von uns beiden) haben wir es aber geschafft und haben den Nachmittag am Fluss mit den SUPs verbracht. 

Unser Muskelkater zwang uns zurück in ToYo – nächstes Ziel war der Kasanka Nationalpark. Der Park genießt eine Sonderstellung, durch ein privates Management wurde der Park nach starker Wilderei in den 80er Jahren gerettet. Sodass zwei Schätze der Natur gerettet wurden – die scheuen und selten Sitatunga Sumpfantilope (gibt es sonst nur an einem Ort in Kenia) und die Migration der Palmenflughunde.

Invasion der Flughunde ist ein phänomenales Spektakel, wenn tausende, nein Millionen von Palmenflughunden (lat. Eidolon helvum) allabendlich pünktlich zum Sonnenuntergang für etwa eine halbe Stunde in gigantischen Schwärmen auf Futtersuche ausfliegen (Beobachtungszeit ab Mitte Oktober für sieben Wochen).

Ob die Flughunde bereits aus den Urwäldern des Kongo angereist waren, oder wir vergebens auf einer TseTse Fliegen verseuchten Wiese bei Sonnenuntergang ausharten – lest ihr natürlich im nächsten Blog.

Eure Safari-Crew

Tony&Juli 

ToYo muss bewegt werden – Zambia

Habt ihr euch nicht auch gefragt, was eigentlich aus ToYo geworden ist?! Wir uns nach 9 Monaten Abstinenz auch. Bereits im Dezember letzten Jahres waren wir in Lusaka in der Werkstatt und hatten besprochen, dass wir Ende September zurück sind und davor eine Durchsicht (Ölwechsel, Abschmieren, Batterien checken, …) stattfinden soll. Die Terminierung hatten wir ihnen überlassen. Regelmäßige Nachfragen, um uns in Erinnerung zu halten, brachten wenig. Als wir 4 Tage vor Abflug eine Nachricht bekamen „Ist eurer der Graue oder der Grüne?“ wechselten wir auf unseren Adventure-Modus und vertrauten auf TIA („This is Africa“). 

Natürlich starteten Cramme-Adam-Reisen wieder nach einem Nachtdienst, aber wir waren pünktlich mit unseren 83kg Gepäck am Gate.

Trödeltrupp on Tour

Fun Fact: So eine Silikonspritzdings-Pistolenflasche (Scheibenabdichtmasse – Ob es geholfen hat berichten wir nach den ersten Regen) führt zu Nachfragen bei der Gepäckdurchleuchtung 🤪

Etwas bedenken hatten wir, ob unser Gepäck auch vollständig in Lusaka ankommt, doch es klappte. Unser Taxifahrer Chris stand bereit und setzte uns bei der Werkstatt ab. Als wir im die Ecke kamen lagen noch zwei Herren unter ToYo, aber man habe nur noch den Unterbodenfahrschutz festgezogen. Alles andere war fertig.

Er schnurrte wie ein Kätzchen und so kehrten wir auf der Campsite ein, räumten ToYo ein und ließen den Abend mit dem ersten Mosi Bier ausklingen.

In der „Lukasa“ stand er 9 Monate

Nachdem wir in Lusaka unseren Papierkram (Carnet de passage umstempeln, Road Tax zahlen, zambische Versicherung erneuern, …) erledigt hatten, ging es endlich los.

Unser erstes Ziel war der Lower Zambezi Nationalpark. Hier führte der Weg über sandige Pisten nah am Zambezi entlang und wir schlugen kurz vor dem Park unser Lager auf. Schließlich musste endlich „angegrillt“ werden.

Feuer wurde uns gemacht, weiß gar nicht, ob Tony es noch kann

Mit Blick über den Fluss nach Zimbabwe, beobachteten wir Elefanten im Fluss und bemerkten gar nicht, dass ToYo schon von den „Einheimischen“ eingenommen wurde.

Wildtierüberfall!

Der Zambezi durchfließt hier ein 260km langes Tal zwischen dem Hochland und dem Zambezi Escartment. Super spannend, da es die Wasserscheide zwischen dem Einzugsgebiet des Kongo (mündet in den Atlantik) und des zum Indischen Ozean strömenden Zambezi bildet. 

Dann mal los!

Der Park wird auch als Garten Eden beschrieben (klar, dass ich Herrn Adam hier herführen musste). Auf der einen Seite steile bewaldete Berghänge, auf der anderen Seite das weite sandige Flussbett.

Ellis😍😍

Schon gewusst, dass Elefanten die Rolle des „Hausmeisters“, Wegbereite, Wassergräber (bei Trockenzeit) und Samenverbreiterer (ihre Verdauung ist nicht so effektiv, dass sie intakte Samen ausscheiden, die entweder sehr gern vom Pavianen gegessen werden, oder Pflänzchen daraus entstehen) übernehmen?!

Dinge die man hier in Zambia immer wieder unterschätzt – Entfernungen und Straßenqualität. Ob deshalb Zambia den Beinamen „the real Arica“ trägt?!

Wer sich so im Flussbett rumtreibt

Es ging am nächsten Tag weiter nach Osten, wir überquerte die Zambezi Brücke und stärkten uns davor mit einem, ich würde sagen am ehesten, Räucher-Grill-Fisch. 

Eingewickelt waren sie in Zeitungspapier

Fazit – keine Magen-Darm-Beschwerden!

Unser Lager schlugen wir diese Nacht am Luangwa (neuer Fluss – mündet dann in den Zambezi) auf. Wir waren wieder super spät dran, aber schafften es dann doch noch gerade pünktlich zum Sunset mit Sundowner. 

Pünktlich zum Sunset

Zur Vorstellung: Nationalpark und nicht Nationalpark macht tier-technisch kaum einen Unterschied. Bei dem Camp am Lower Zambezi, fragte uns die Hausherrin, ob wir in den Pool wollen, weil sie ihn nur dann füllen würde, weil sonst das Hippo Jerry darin hockt oder die Elefanten ihn austrinken. So kam es auch diese Nacht, als wir durch Geräusche im Gebüsch wach wurden, dass ein Hippo neben ToYo stand.

Er hat sogar ein Buch dabei

Den nächsten Tag begannen wir entspannt und genossen die Aussicht und die Beobachtungen vom Sonnendeck und dann weiter östlich aus dem Pool.

Wenn man genau hinschaut sieht man die Elefanten

Kennt ihr Norman Car? Okay, ich bisher auch nicht. Aber er gilt als Vater des Wildschutzes im Luangwatal. Kam der Brite initial als „Elephant Control Hunter“ ins Tal, widmete er sich den Rest seines Lebens dem Naturschutz. Er führte die ersten Besucher zu Fuß durchs Luangwa Tal – die Walking Safari war geworden. 

Die Büffel-Junggesellengruppe

Ratet was ich hier natürlich machen wollte – Walking Safari! Punkt 6 Uhr morgens (okay afrikanisch pünktlich) ging es in den Park.

Musste ich doch direkt den Ranger etwas zeigen

Begleitet von unserem Guide Bota und seinem Kollegen mit Gewehr ging es durch den Busch. Wir übten uns in Spurenlesen. Ich will Tony nicht zu Nahe treten aber, langsam sollte man schon Hippo von Löwenspur unterscheiden können.

Hippo!

Auf diesem steintrockenen Lehmboden mussten wir uns dann auf Tierexkremente spezialisieren. Auf dem Stundenplan standen Impalamännchen: macht Ködelhaufen zur Markierung des Territoriums, Elefantenbulle: Pipipütze und Poo hintereinander (Bei einer Elefantendame wäre alles auf einer Stelle), Zebra: Poo wird von den Zebrababys gegessen um eine Art Darmbakterienkur zu erhalten um auch so super effektive Pflanzenverwärter zu werden, Hyäne: Weiße Hinterlassenschaften, weil sie die Knochen vom Aas zermalmt und frisst. 

Ganz klar!

Ich könnte noch Stunden weiter berichten, doch Tony verbietet mir weiteren Nerd Talk. Für zusätzliche Informationen über tierische Ausscheidung stehe ich aber jeder Zeit zur Verfügung.

Danach machten wir es den Tieren gleich und ruhten etwas unter einem schattigen Baum. Hier im Luangwatal kann es zu dieser Zeit locker über 40° werden. 

Immer auf der Lauer

Doch der Tag hatte noch mehr zu bieten – Night Safari. 

Sowas von bereit

Beim Guide durften wünsche abgegeben werden, wir waren uns alle einig – wir wollen Katzen sehen. Er fing an mit: „Wenn wir Glück haben…“, „Fingers crossed“, „Es sei kein Zoo…“.

1. Katze

Na geht doch! Der South Luangwa Nationalpark ist nämlich auch als Leopard Valley bekannt, man habe hier die Chance alle 2km einen Leoparden zu sehen. 

Die Sonne neigte sich dem Horizont und dann kam auch noch das Leopardenjunges aus seinem Versteck. 

Ich habe meine Anti-Moskito-Socken an

2. Katze

Man hätte schon zufrieden sein können, doch wir wollten mehr. Hatten wir gehört, dass zwei Löwenmännchen einen Büffel gerissen haben. Der moderne Ranger hat kein Funkgerät mehr, sonder eine Löwen-WhatsApp Gruppe. Ihr werdet es kaum glauben, ich habe es nicht in diese WhatsApp Gruppe geschafft.

Und am großen Baobab Baum fanden wir dann auch noch die zwei voll gefressenen Löwen.

3. Katze

Ob wir des wieder zurück ins Camp geschafft haben oder immer noch im Dunkeln am Luangwa rumirren, lest ihr natürlich im nächsten Blog.

Ob das gut geht?

Eure Nacht-Eulen

Tony&Juli

Roadtrip ohne ToYo – Das Resümee – Sizilien

Der Ziegenbock (und ich meine damit nicht Tony) war uns gnädig, wir durften ihren Weg passieren und kamen unversehrt am Auto an.

Alle Ziegen vertrieben

Da wir nun so langsam “eingewandert” waren, konnte es am nächsten Tag direkt weiter gehen zum Naturreservat Orientata dello Zingaro – 14km und es ging direkt mit einem 300 Höhenmeter Anstieg los. Wir motivierten uns mit einem Gipfelbier – weitere Wandervorbereitung war nämlich spärlich – kein Snack und nur einen halben Liter Wasser).

Gipfelbier bevor es warm wird

Doch die zweite Hälfte des Weges führte am Meer entlang und es wechselten sich raue Gesteinsgrotten mit einsamen Badebuchten ab.

Hoch und runter

Da wir feststellten, dass eine richtige Körperwäsche her musste, kehrten wir auf einer Campsite ein. Hier möchte ich ein Wort zu italienischen Duschen verlieren. Man erhält ein “Plastikschnuppi” oder eine Münze, da nur eine warme Dusche für 3-5min inklusive ist. Um möglichst Zeiteffektiv zu sein, hüllt man sich bereits im Auto schon ins Handtuch und zieht mit seinem “Plastikschnuppi” und Shampoo los. Dann sucht man sich eine Duschkabine und deponiert sein Duschequipment. Nun muss man zum Duschautomaten den “Plastikschnuppi” einschieben, manuell seine Duschkabine wählen und einen großen roten Knopf drücken, dann stürmt man zurück in seine Kabine, da automatisch nach 10s das Wasser losgeht und die Zeit läuft. In der Kabine gibt es einen weiteren Knopf um das Wasser (und fraglich auch die Zeit) zu pausieren. Aber ich sag euch, man ist zeitlich lost – Conditioner 2min einwirken lassen – Einwirkzeit vs unabgewaschen ins Bett.

Ein junger italienischer Mann wollte mich auf seinem “Plastikschnuppi” zu einer warmen Dusche einladen – doch so eine bin ich nicht 😉

Abend auf der Campsite

Ihr findet doch auch, dass nun wieder alte Steine auf das Programm gesetzt werden sollten?! Ich hatte die Cave di Cusa als nächstes Ziel ausgesucht. Ein antiker Steinbruch vom 6. Jahrhundert v. Chr. genutzt bis zur Niederlage der Griechen gegen Karthago 409 v. Chr.

Es ist so ein Insider-Stopp, dass selbst die Angestellten es heute nicht gefunden hatten…

Wir wollten ja Eintritt bezahlen, war aber keiner da

Man spürt regelrecht wie plötzliche die Arbeiten aufgrund des bevorstehenden Punischen Krieges unterbrochen wurden.

Eine kleine Säule zum Mitnehmen

Wir bekamen eine Vorstellung wie diese riesigen Steinblöcke für die Tempelanlage von Selinunt aus der Landschaft geschlagen wurden.

Nun wollten wir das Resultat sehen – auf zu den archäologischen Stätten von Selinunt.

Unterwegs in den Ruinen

Fun Fact: Man kann sich ganz neu-modern mit einem Golfcar durch die antike Stadt fahren lassen – nichts für uns, wir waren per pedes unterwegs.

Archäologe Adam erklärt

Danach musste etwas Abkühlung her und es ging zur Scala dei Turchi – eine natürliche Kalksteintreppe ins Meer und ein beliebter Fotospot. Uns sagte (mal wieder) das Meer zum Baden nicht zu, aber es war Zeit für einen Aperitif.

Haben wir uns verdient

So erholt konnte ich Tony am nächsten Tag noch eine antike Sehenswürdigkeit unterjubeln – Valle dei templi. Eine der bedeutendsten antiken griechischen Städte auf Sizilien mit gut erhaltenen Tempeln, die von der Größe, Macht und Hochkultur der alten Griechen zeugen.

Noch ein Tempel

Besonders gut erhalten ist der Concordiatempel (zählt zu den am besten erhaltenen Tempeln der griechischen Antike).

Musste lange warten um ein Bild ohne andere zu bekommen

Der Grund für den guten Zustand ist, dass der Tempel zu einer Kirche umgebaut wurde und so bis ins 17. Jahrhundert weitergenutzt wurde. Im 18. Jahrhundert wurde durch die Stilrichtung des Klassizismus, das Interesse an der griechischen Antike wieder geweckt und der Tempel in seine ursprüngliche Form zurückgebaut.

Opferstelle

Tony hat erlaubt, dass ich noch ganz kurz etwas zur klassischen dorischen Säule erzählen darf. Eine der fünf klassischen Säulenordnungen. Begriff geht auf den griechischen Volksstamm der Dorer zurück, da dort dieser Baustil entwickelt wurde.

Merkmale:

◦ Säule hat keinen Basis – steht unmittelbar auf dem Fundament

◦ Säule verjüngt sich nach oben

◦ 20 vertikal verlaufende flach runde Vertiefungen im Säulenverlauf

Puh, das waren viele alte Steine. An nächsten Tag besänftigte ich Tony mit einer Wanderung zur “Grotto Gigante”. Die “Wanderwege” sind hier (vielleicht noch wegen Postcovid) sehr zugewachsen, sodass wir uns bei jeder Wanderung die Beine aufkratzten und in unzählige Spinnennetze liefen. Nach guten 4km erreichten wir die Grotte doch das “Gigante” fehlte uns.

Durch den Grotteneingang

Diesmal gut vorbereitet, hatten wir sogar eine Taschenlampe dabei – für uns jedoch auch typisch, begann sie natürlich direkt an zu flackern und so standen wir nur mit unserem Handylicht in der Grotte – lustig war es trotzdem.

Und schnell wieder raus

Danach war es wieder Zeit für ein Winetasting – wir fanden zwei Winery’s, die sogar offen hatten und stürmten die Bar (eigentlich läuft es hier so ab, dass man ein Tasting im Voraus bucht und dann mit Lunch oder Dinner). Etwas irritiert über unseren spontanen Überfall waren die Italiener, aber dann fuchsten sie sich ein.

Unser Italienisch wird mit jedem Glas Wein besser

Neben den guten Flaschenweinen, gibt es auch die Fässer für den “Vino de la Casa” – für die Campsite gerade recht.

Vino de Campsite

Machte sich die Dame noch Sorgen, dass wir die 2l nicht schaffen und dann den Wein in eine kleinere Flasche umfüllen sollen, dass er nicht so viel Sauerstoffkontakt bekommt – haben wir anders gelöst 😉

Wir schliefen diese Nacht mal wieder wild am Strand, trauten uns sogar kurz an unserem “Hausstrand” ins Wasser, doch eine kleine Dusche hinter dem Auto musste fürs Wohlbefinden dann doch her.

Kleine Katzenwäsche hinter dem Auto

Neuer Tag neue Wanderung – es ging in die Schlucht mit den Naturpools von Larghetto Cavagrande.

Kleine Erfrischung

Den steilen Auf- und Abstieg merkten wir dann doch etwas in den Waden, sodass wir beschlossen nur fix einzukaufen und es uns auf der Campsite gemütlich zu machen.

1. Austern mit Prosecco (selbst geöffnet mit der Allzweckwaffe Leatherman) Memo an mich – Austernmessser mit in ToYos Ausrüstung aufnehmen

2. Frisches Brot mit Pistazienkäse, Oliven und Mortadella

3. Frische Nudeln mit einer Auswahl an frischem Pesto

Self-open-Auster
So lecker

Als letzte Stadt auf unserer Sizilienrunde hatten wir uns Syrakus aufgehoben. Kommt euch da nicht auch gleich “Heureka” in den Sinn?! Unser Freund Archimedes von Syrakus (287-212 v. Chr.) kam von hier.

Archimedes von Syrakus

Für die, die wie Tony ein kleines Update in griechischer Geschichte benötigen: König Hieron II. misstraute seinem Goldschmied, dass die in Auftrag gegebene Krone möglicherweise nicht ganz aus Gold sei und beauftragte den Stadtmathematiker Archimedes das zu prüfen ohne die Krone zu beschädigen. Tagelang grübelte Archimedes, fand aber keine Lösung. Als er ein Bad nahm, kam er auf die Lösung: Die Wassermenge, die er beim Einsteigen in die Wanne verdrängte und die über den Rand schwappte, entsprach nämlich genau dem Volumen seines Körpers. Vor Begeisterung rannte er nackt durch Syrakus und rief: „Heureka!“

Zu Hause tauchte er die Krone und einen gleich schweren Goldbarren in einen Bottich. Wäre die Krone aus echtem Gold gewesen, hätte sie genau die gleiche Menge Wasser zum Überlaufen bringen müssen wie der Barren. So fand Archimedes heraus, dass ihr auch Silber beigemischt war und das ging nicht gut für den Goldschmied aus.

Sonst hat Syrakus natürlich einen sehr schmackhaften Markt und schöne restaurierte barocke Gässchen.

Marktbesuch

Besonders angetan hat es uns die Kathedrale von Syrakus – der Bau inkorporiert nämlich große Teile des antiken Athene Tempels zusammen mit einem Mittelschiff im normannischen Romantik Stil und einer sizilianischen Barocken Fassade.

Kathedrale von Syrakus
Im Inneren die alten Tempelreste

Für unsere letzte Wanderung auf Sizilien habe ich noch einmal etwas landeinwärts einen etwas abenteuerlichen Rundweg durch die Nekropole von Pantalica herausgesucht – die größten über 5000 Kammergräber aus der sizilischen Bronzezeit.

Entlang des Pfades

Es ging dreimal runter in den Canyon und wieder hoch, an unterschiedlichsten Kammern vorbei.

Kurz wieder am Wasser

Nach anstrengenden 11km und mehreren hundert Höhenmetern war wieder Platz für gutes italienisches Essen (die ganzen Wanderungen waren nur zur Essensrechtfertigung ;-))

Seafood mit Seafood

Wir schlugen uns nochmal den Bauch mit Seafood in den unterschiedlichsten Sorten voll.

Pünktlich zum Sunset packten wir unsere Tasche und versuchten nichts im Marco Polo zu vergessen.

Schnell noch packen

Der Roadtrip in wenigen Zahlen

Gefahrene Kilometer: 1576 km

Reparaturen: 2 (lockeres Bodenblech mit Kabelbinder, kaputte Schublade mit Pinzette und Leatherman)

Gelaufene Kilometer: 245 km

Gegessene Eiskugeln: 24

Gegessene Pizzas: 11

Getrunkene Liter Wein: 16,65 l

Anzahl im Meer gebadet: 4 davon aus hygienischen Gründen: 3

Es war ein schöner und abwechslungsreicher Roadtrip, doch wir gehören zu ToYo und mehr in die Wildnis.

Keine Sorge es wird dieses Jahr noch ein Wiedersehen mit ToYo geben.

Ciao Tony&Juli

Ciao Sicilia!

Es war mal wieder Zeit die Tasche zu packen… Tony verbietet mir “immer” nach Afrika zu reisen (CO2 und so), deshalb musste Europa ran. Ich buchte einen Flug nach Catania (Sizilien) und reservierte einen Mercedes Marco Polo Campervan. ToYo falls du das jemals liest, es tut mir Leid und er kann dir nicht das Wasser reichen.

Gewohnt nach dem Nachdienst bei mir und noch einem Meeting im Flughafen bei Tony ging es los.

Glaub, dass es auf dem BER gar nichts anderes gibt 😉

In Catania angekommen begrüßte uns schwül-warme Luft auf dem Rollfeld und es ging zu “Indie Campers”. Eigentlich eine große etablierte Firma (dachten wir), doch plötzlich standen wir an den GPS Koordinaten mitten in einem verlassenen Industriegebiet – verschlossenes Tor, keine Reaktion auf WhatsApp Nachrichten – doch irgendwann kam ein Herr und nahm uns mit zum Auto. Das Büro war ein Raum mit Campingtisch und nichts weiter. Die Erklärung zum Auto: “Campingstühle haben wir gerade nicht, aber ihr könnt zum Decathlon fahren und euch welche kaufen, bekommt ihr dann ersetzt”. So ungefähr ging auch die restliche Einweisung vom Auto weiter, aber wir rollten erstmal vom Hof.

Bitte ignoriert diesen hässlichen Zaun

Wir fuhren zu einer Campsite in Catania und richteten uns ein. Bei Cramme-Adam-Reisen bedeutet es, dass das Auto binnen weniger Minuten vollgeprödelt ist. Auf den Schreck sind wir erstmal (auch um den nur deutschen Nachbarn zu entfliehen) essen gegangen.

Fisch Tatar, Anchovis und Austern

Seafood und Bier waren schon immer ein guter Start in den Urlaub.

So ging es am nächsten Tag in die Altstadt von Catania.

Durch die Altstadt von Catania

Wie ihr wisst habe ich eine Schwäche für (unter anderen) alte Steine – jetzt die Kurzfassung “jeder” Stadt auf Sizilien:

Ursprung Griechisch (circa 700 v. Chr.)

Übernahme des Römischen Reiches (um 260 v. Chr.)

Spätere Herrschaftswechsel zischen Ostgoten, Arabern und Normannen.

Bei den Griechen wurden hier Theaterstücke aufgeführt und Reden gehalten, bei den Römern war das Motto eher „Brot und Spiele“

Angesichts der vielen Erdbeben und Vulkanausbrüche (zweiter wichtiger Hauptgrund, warum ich – ach natürlich wir 😉 – hier her wollten) gibt es nur wenige erhaltene Bauwerke der Antike.

Deshalb zog es uns auch noch an diesem Nachmittag zum Ätna – Europas höchster aktiver Vulkan – und vor 10 Tagen ausgebrochen (mit Sperrung des Flughafens wegen der Aschewolke). Sorry Mutti, dass ich das vielleicht nicht erwähnt hatte.

Routenplanung

Geplant ungeplant bei Cramme-Adam-Reisen gingen wir 5min vor Feierabend in einen Hiking-Store und arrangierten eine Tour auf 3000m für den nächsten Tag. Wir schliefen wild an dem Hang des Ätna.

Blick über Catania

Am nächsten Morgen ging es in Jeans (natürlich sind all unsere Wandersachen in ToYo) und geliehenen Wanderschuhen mit der Gondel auf 2500HM und dann mit der “Reisegruppe” auf 3000HM.

Los gehts

Es war schon die “Alpine” Wanderung, doch als der Guide erklärte, wie man richtig läuft, wussten wir, dass es nicht allzu hart werden wird.

Weiß ist Wolke, grau ist Rauch, wenn es blau ist, soll man rennen 🤪

Highlight war, dass wir zu dem 10 Tage altem Lavafeld konnten und da noch ein Schnipsel Papier zum Entflammen brachten und 5m daneben die Eisschicht war.

10 Tage alte Lavafeld

An unserem “Rastkrater” zog leider (wie wohl jeden Tag) eine Wolke rein, sodass wir eher in “mystischer” Umgebung unser Brot aßen, aber dafür mit warmen Po, denn wir saßen auf einem heißen Stein.

Lunch in der Wolke

Der nächste Tag führte uns die Küste weiter nach Norden in das Städtchen Taormina.

Betrachtung des morgigen Tauchspots

Es gab das erste Eis, es wurde endlich ziellos durch kleine Gassen geschländert (Tony hasst sowas) und als Rechtfertigung für weitere Antipasti stellten wir uns weiteren 400HM zu dem kleinen Dörfchen Castelmola.

Bild

Alte Stadttor

Natürlich schwitzend im Sonnenschein hoch, fing es oben an zu regnen, also flüchteten wir uns in eine Bar.

Regenstop

Und warteten und tranken und warteten und tranken und da fingen wir an über die Mafia zu recherchieren – wusstet ihr, dass die (das hört sich jetzt blöd an) in Sizilien erfunden wurde?! Plötzlich sah ich jede Zementmischtonne mit anderen Augen.

Immer noch bedeckt, aber trocken ins Auto geschafft

Am nächsten Morgen mussten wir auch fit sein, denn es Stand Tauchen auf dem Programm – Tauchspot an archiologischer Stelle – also Tauchen für Tony und alte Steine für mich.

Neo mit Neo

Es war unser erstes Mal Tauchen im Mittelmeer – ja es wird wohl etwas kühler sein – doch als wir automatisch zwei Neoprenanzüge angezogen bekommen haben und die dreifache Menge Blei in die Taschen verteilt bekommen haben – ahnten wir, dass das was anderes ist.

Erste Spot Isola Bella eine kleine vorgelagerte Insel. Was soll ich sagen, es war schon nett, es gab ein einige Seesterne, aber es war kalt.

Okay Seestern ist schon cool

Beim zweiten Spot ging es in den marinen archiologischen Bereich und wir sollten an drei antiken Ankern tauchen (angelockt wurde ich beim archilogischen Tauchen mit Säulen und eingefallenen Tempeln).

Ja so sieht ein antiker Anker aus

Ich war schon etwas enttäuscht und zitterte am ganzen Körper, weil es so so kalt war – zum Glück haben die anderen deshalb auch mehr Sauerstoff verbraucht und wir konnten eher auftauchen.

Unterwasser im Mittelmeer

Mein Resümee ist eindeutig – wir sind Weicheier und gehören in den Indischen Ozean oder in die Karibik.

Kleine Aufmunterung (und Erwärmung) ergab sich danach als unser Tauchguide uns zum Wine Tasting eingeladen hat.

Tony hatte noch seine Kontaktlinsen vom Tauchen drin, deshalb sieht er so nackig aus und ich hatte auch keine Zeit mehr die Haare zu bändigen

Es ist deutlich anders als in Südafrika (Hauptaugenmerk auf zügig viele unterschiedliche tolle Weine probieren). Hier hört man sich geduldig die Geschichte des Weingutes an und besucht den Weinkeller und dann wird man an einen Tisch gesetzt und probiert vier Weine mit einem 2 Gänge Menü.

Na dann mal los

Netter Nachmittag mit der Tauchgruppe, aber Wine Tasting gehört für uns nach Südafrika.

Neuer Tag neues Glück an der Nordküste in Cefalu (Unnützes Wissen altgriechisch “Kephalos” bedeutet Kopf, so wie der Hausberg).

Stadtmauern eignen sich prima um dort ein Eis zu essen

Wir schlenderten durch die Altstadt und dann musste noch etwas Bewegung her – so bestiegen wie Hals über “Kopf” den Berg.

Auf halben Weg

Oben angekommen konnte man die alte Castelmauer ablaufen und es war Zeit für ein Gipfelbier.

Gipfelbier mit top Aussicht

Dann machten wir uns im Auto (so gut es geht) frisch und stadtfein – es ging nach Palermo der Inselhauptstadt.

Ab in die City

Wir schlenderten an den teils verfallenen, teils restaurierten Barockbauten vorbei. Mitten auf dem Corso war plötzlich Aufregung und Leute mit mittelalterlichen Kleidung kreuzten unseren Weg – wir fanden heraus, dass hier gerade die 2. Staffel der Netflix Serie “The Leopard” gedreht wird – also aufmerksam gucken, vielleicht sind wir im Hintergrund zu sehen.

Seht ihr die Kleidung

Danach musste eine Stärkung her – heute war Pizza dran. Tony ist da sehr klassisch unterwegs und nimmt immer Napoli (Sardelle mit Kapern und Oliven), doch ich teste mich hier durch – Pistaziencreme, Aubergine (mag ich sonst nicht, aber irgendwie schmeckt das hier), Mortadella und co.

Pizza und Spritz

Danach ging es durch die Altstadt nur 500m entfernt auf unseren Schlafplatz.

Jetzt aber schnell ins Bett

Wir schliefen erschreckend ruhig so mitten in dieser wuseligen Stadt und konnten so am Morgen noch eine Runde über die berühmten Märkte von Palermo drehen.

Von Gewürzen bis Fisch und Kleidung alles zu haben

Tony ließ es sich nicht nehmen “allerlei” Lokales zu probieren (an dem Stand standen nur dickbäuchige ältere Männer – somit war ich schon raus).

Er hat es dann auch etwas bereut, aber tapfer gegessen

Es war (so denken wir) frittierte Innereien von einem eher unbekannten Tier in einem Brot ohne alles.

Apropos Innereien – ich fand noch einen etwas ausgefalleneren Spot in Palermo die Kapuzinergruft. In mehreren Korridoren sind bekleidete Leichen der Oberschicht von Palermo aus der Zeit von 1599-1920, zu sehen.

Bild nicht selbst gemacht, fotografieren ist verboten

Die bekannteste ist wohl die zweijährige Rosalia Lombardo, die 1920 an der Spanischen Grippe starb. Lange wurde gerätselt, wie der der Leichname des kleinen Mädchen so gut erhalten blieb, dass es aussieht als wurde sie im Schlaf lächeln.

Wohl nach geheimer Mumifizierungsmischung

Danach musste etwas lebensbejahendes her und es ging zum hippen Stadtbeach Mondello. Unser erster Eindruck war direkt hier geht es um sehen und gesehen werden und ich glaube, deshalb liegen hier auch alle so nah beieinander.

Nicht nach unserem Geschmack

Wir trauten uns beide ins Wasser und hielten es 1h am Beach aus (wenn man bedenkt, dass ich sicher schon eine halbe Stunde brauchte um es ins Wasser zu schaffen). Die Flucht wurde ergriffen, denn es fiel uns der Berg am Ende der Bucht auf – Capo Callo – 450 Höhenmeter auf 7km Rundweg mit Blick über die Bucht.

Blick auf Mondello Beach

Doch ihr würdet uns ja schlecht kennen, wenn wir den “normalen” Wanderweg nehmen würden, wenn man auch fasst hochklettern kann (bei aufziehendem Gewitter).

Wie war das mit „die haben mehr Angst vor dir als zu vor denen?!“🫣

Plötzlich war nicht einmal mehr ein Trampelpfad zu sehen, doch wir bekommen immer mehr tierische Beobachter.

Ob wir Teil einer Ziegenherde werden mussten, oder doch noch den richten Weg gefunden haben – natürlich im nächsten Blog.

Ciao Tony&Juli