„Entweder ist es ein Löwe, oder ein sehr schöner Baumstamm“- Zambia, Botswana

Und dann passierte es – mehrere 100.000 Flughunde gleiteten lautlos über uns, während sich der Abendhimmel verdunkelte.

Unnützes Wissen zum Palmenflughund:

Es sind 20cm große und 300g schwere Säugetiere. Sie haben einen hundeähnlichen Kopf mit auffallend großen Augen und fledermaustypische Flügel mit einer Spannweite von 85cm. Ihre Nachtsicht ist hervorragend, auch der Geruchssinn ist sehr gut, eine Echoortung wie Fledermäuse kennen die Flughunde jedoch nicht.

Tagsüber hängen sie in riesigen Trauben in den Palmen und Bäumen der Umgebung. 

Gefahren drohen nur durch Menschen, Phythonschlangen und Schreiseeadlern.

Trotz aller Forschung ist immer noch wenig über den Wanderzyklus der faszinierenden Tiere bekannt. Sie trudeln Mitte Oktober aus den Urwäldern des Kongo in den Kasanka Nationalpark ein. Dabei wächst die Kolonie auf mehr als 8 Millionen Tiere um dann nachts wie eine Armada über die Früchte (Mangos, Bananen und andere Baumfrüchte) der Umgebung herzufallen. Mitte Dezember wenn alles „abgeerntet“ ist, treten sie ihren Rückzug in unbekannte Gebiete an. Damit bilden sie die größte Säugetiermigration der Welt. 

Danach ging es im Licht unserer Strinlampen zum Auto und dann zum Camp zurück. Hier brannte schon das Lagerfeuer, sodass wir schnell unser Braii beginnen konnten.

Am Morgen konnten wir von dem Hochstand an unserem Camp nochmal die Sitatunga Antilopen beim morgendlichen Grasen beobachten. 

Was ich noch spannend zu diesen putzigen, stets mit dem Schwänzchen und Öhrchen wackelnden Antilopen finde ist, dass sie sich eine gute Verteidigungstaktik überlegt haben. Nicht nur, dass sie sich vehement gegen Angreifer wehren, auch verstecken sie sich, in dem sie im Sumpf abtauchen und nur noch die Nasenspitze herausschaut. (Okay, sicher in der Hoffnung, dass in dem Moment kein Krokodil vorbeikommt…)

Danach ging es 450km zurück nach Lusaka. Es musste also wieder der Reifendruck auf Asphalt angepasst werden, hatten wir die letzten zwei Wochen den Luftdruck für Faule gewählt – zu wenig für Straße und zu viel für off-road, aber beides ging schon irgendwie…

Auf dem recht langen Weg deckten wir uns mit Mangos und Erdnüssen ein, die wir natürlich auch direkt wegsackten.

Gegen 18Uhr rollten wir in der Lukasa Lodge ein (hier stand ToYo bei dem Holländer Harry die letzten neun Monate) und wurden freudig begrüßt. Wir machten etwas Ordnung, wuschen Wäsche, füllten Wasser auf und erzählten unsere ersten Safarierlebnisse.

Am nächsten Tag stand ein weiterer Fahrtag auf dem Programm – wir wollten in das 422km entfernte Livingstone. 

Zur Erinnerung Dr. David Livingstone soll der erste Europäer gewesen sein, der die Victoriafälle gesehen hat und war bis zu seinem Lebensende auf der Suche nach der Quelle des Nil. 

Wir gaben uns an dem Abend mit der Suche nach einem Kaltgetränk und einer Krokodilpizza zufrieden.

Unser Stopp in Livingstone hatte natürlich einen Sinn – Tony wollte nochmal auf dem Zambezi White Water Rafting machen. Und nachdem er so geduldig mit mir beim Schuhschnabel und Flughund war, willigte ich ein.

Es ging knapp 100m in die Schlucht herunter hinter den Vic Falls. Dann wurde das Schlauchboot bestiegen (diesmal eine Nummer kleiner) und dann ging es die 10 Stromschnellen bis Level 5 entlang.

Es war so wild, dass Tonys Kontaktlinse mehrmals verrutschte (er tat so also ob sie hinter den Augapfel gerutscht wäre).

Aber nach der nächsten Level 5 Rapide war wieder alles an Ort und Stelle. 

Nach einem anstrengenden Aufstieg aus der Schlucht gönnten wir uns noch ein letztes Getränk an der Waterfront mit Blick auf den Zambezi bevor wir zur Grenze nach Botswana rollten. 

Der Grenzübergang hat länger als gedacht gedauert, nicht weil wir nicht gut vorbereitet waren, sondern, weil die die Schalter für Custom nicht besetzt waren. Zettel an der Scheibe mit der Aufschrift „Tap at the window, I´m in the back“ ließen uns schnell an einen recht tiefen Mittagsschlaf denken. 

Irgendwann kam dann doch jemand und wir konnten nach einer Sicherheitskontrolle in ToYo (ob wir Knoblauch mitführen) endlich mit allen Stempeln und Zetteln einreisen. Da es nun später als gedacht war, kauften wir nur schnell ein (endlich gibt es wieder einen Spar mit etwas mehr Käseangebot) und waren pünktlich zum Sundowner am Chobe River. 

Am nächsten Morgen standen wir schon vor Sonnenaufgang auf und waren die ersten am Gate zum Chobe Nationalpark. Unser Weg führte an der Riverfront mit der aufgehenden Sonne im Rücken entlang und da entdeckte ich vier Löwen die sich auf der Sandbank sonnten.

Wir stoppten und waren überzeugt, dass ihnen bald zu warm wird und sie dann (an uns vorbei) in den Schatten gehen- also warteten wir. Unser Stop blieb nicht lange unbemerkt und dann tummelten sich zeitweise 20 andere Safariautos um uns. Unsere Ausdauer wurde belohnt.

Etwas weiter entdeckten wir (okay, da standen jetzt andere Safariautos) weitere 9 Löwen, die noch genüsslich an den Resten eines Büffel knabberten. 

Danach hungerte es uns auch und wir fanden einen schattigen Baum mit Blick auf badende Elefanten – so schmeckt es doch gleich viel besser. 

Aber unser eigentlicher Plan war es die wilde und einsame off-road Route an der Nogatsaa Pan in den Savuti zu nehmen. 

Auch hier gab es einiges an den Wasserlöchern zu sehen. 

Die nächsten 100km durch Tiefsand und dicht bewachsene Mopanewälder ließen uns 17:30 wild im trockenen Savuti Flussbett halten, wir lenkten nach rechts und mein erster Kommentar war „ähm da ist ein Löwe!“.

Unser Plan draußen zu Kochen wurde verworfen (sollte zwar nur vegetarisch sein, aber vielleicht wären wir seine Proteinbeilage geworden) und wir verlagerten die outdoor Küche aufs Dach.

Wir blieben noch bis lange nach Sonnenuntergang auf dem Dach (fühlten uns recht sicher) und bewunderten von unserer „million star“ Unterkunft die Milchstraße.

Um Mitternacht wurden wir beide unabhängig voneinander wach, weil so so laut die Löwen aus unterschiedlichen Richtungen brüllten (kommunizierten). Ich gestehe, das ist die beste Art aus dem Nachtschlaf geholt zu werden. Sorry, Feuerwehr Piper oder Diensttelefon.

Am Morgen ging es dann tief in den Savuti Teil des Chobe Nationalparks. Wusstet ihr, dass die Löwen hier bekannt dafür sind auch Elefanten zu jagen?!

Wie gesagt es ist Ende der Trockenzeit und so konzentriert sich das Leben um die Wasserlöcher, wir bekamen die Information, dass an der Pump Pan, Rhinovlei und Marabou künstliche mit Solarpumpen betriebene Wasserlöcher sind. 

Am Rhinovlei Wasserloch ist die Pumpe kaputt. Da wurden am Vortag 12.000l Wasser (for Wildlife) angeliefert, doch die waren schon ausgetrunken von den Elefanten (pro Elefant 250l Wasser am Tag).

Dafür war an den anderen beiden Wasserlöchern um so mehr los.

Am Marabou entdeckten wir 9 Löwen darunter auch Jungtiere, die am ehesten einen Kudu fraßen.

Und dann wollten wir nur raus zum Gate fahren und entdeckten ein weiteres Löwenrudel von 12 Löwen, die wir denken Savuti-like sich mit einem Elefanten vollgefressen hatten.

Und dann denkt man lässt man den Tag ruhig am Khwai River ausklingen, bekommt man beim Braii noch tierischen Besuch.

Tony will nicht, dass ich es erzähle aber, ich entdeckte dann im Gebüsch weitere Augen. Tony wollte mir erklären, dass es sich um Glühwürmchen handelt (er hatte seine Brille auf). „Ach und die machen ein Synchronflug oder warum sind sie immer paarweise unterwegs?!“. Ich holte die Taschenlampe und sieh an es war eine Gruppe von 10 Büffeln. 

Wir hatten dann ganz ordentlich unseren Müll in die verschließbare Tonne gepackt und sind ins Bett gegangen. Gegen Mitternacht wurden wir durch ein Poltern wach. Die Mülltonne wurde umgestoßen. Ich zwang Tony das Versprechen ab, dass er nicht rausgeht und ich gern morgen früh alles einsammeln werden. Er sprang wild im Auto rum suchte Brille und Lampe und meinte, dann „okay, ich geh doch raus und verscheuche „es“. Er ging von Pavianen aus (googelt mal ein paar Bilder von deren Zähnen, den nimmt man kein Essen weg). Ich konnte dann den Übeltäter identifizieren. Es war ein Honey Badger (Honigdachs – sehr aggressiv und schlitzen gern den Bauch des Angreifers auf). „Okay, dann bleib ich drin!“.

Nach solch einem tierischen Abend zogen wir weiter in das Moremi Game Reserve, der Teil des Okavango Delta, dass für Selbstfahrer zugänglich ist. 

Landschaftlich wechseln hier trockene Pans und Sumpflandschaft einander ab. Der Plan war also die Pans abzufahren und dann das ein oder andere River crossing zu machen. 

Wir standen an dem River Crossing, das wir bereits 2021 (da waren wir deutlich später, also schon in Regenzeit mit höheren Wasserstand) erfolgreich gemeistert hatten. Und fühlten uns diesmal sehr sicher, da es auch sehr flach aussah (hatten wir nach mehreren Krokodilsichtungen einstimmig beschlossen, dass wir nicht den Weg ablaufen). Ich setzte mich auf das Dach und wollte filmen und Tony fuhr los. Ich fragte kurz, ob ich noch das Fenster schließen soll „Spatz, wo soll denn bei dem knöchelhohen Fluss Wasser in ToYo kommen?!”

Wir rollten los, es wackelte und plötzlich gab Tony so sehr Gas, dass ich das Video abbrechen musste und eher Angst hatte selbst im Fluss zu landen. Auf der anderen Flussseite angekommen, kletterte ich vor und konnte meine Augen nicht trauen – Fußmatte nass, Schuhe nass, es tropfte aus der Lüftung. Ich schaute Tony an und der war sichtlich überrascht. 

Hat er wohl vielleicht nicht ganz die richtige Spur erwischt, war es wohl doch tiefer als gedacht, war das Wasser bis Windschutzscheibe hoch geschwappt, kam es dann durch die Lüftung ins Auto, schwimmen jetzt meine Birkenstock?! Alles JA!

Ach und alles um auf Dead Tree Island zu kommen – ja, um tote Bäume zu sehen.

Danach mussten wir uns erstmal auf der 3rd Bridge Campsite erholen/trocknen. Und dann nutzten wir die Gelegenheit für einen Abend Drive.

Wenn man im Moremi schläft, darf man 1h nach Sunset noch rumfahren und so genossen wir die Fahrt in der Dämmerung mit der Hoffnung die ersten nachtaktiven Tiere zu sehen.

Dann grillten wir im Camp und versuchten alles, vielleicht die hier ansässigen Wild Dogs oder Hyänen anzulocken. Doch wieder trank jemand an meinen aufgestellten Wasserschalen noch wollte jemand den Rand vom Rumpsteak.

Also mussten wir am nächsten Tag wieder klassisch auf Suche gehen – es zeigte zügig Erfolge. Erst kreuzten Unmengen Elefanten und Giraffen unseren Weg und dann entdeckten wir am Wasserloch noch ein Rudel von 9 Löwen. 

Wir nutzten den Spot zum Frühstücken und scheinbar brachten wir die Löwen durch unsere Avocado-Tomaten-Schnitte auf die Idee auch zu snacken. Wir beobachteten wie zwei Löwen sich ein Giraffenfrühstück aussuchten, doch die Giraffe war trittstärker und schneller – also doch Intervallfasten. 

Ob wir es raus aus Moremi trotz der River Crossing und der funktionsunfähigen Lüftung  geschafft haben, oder bei den Hippos leben – lest ihr im nächsten Blog.

Eure off-road Experten 

Tony&Juli

We survived the Tsetse Hell – Zambia

Wir haben es mit dem großen Scheinwerfer aus dem South Luangwa geschafft. Zum Abschluss hatten sich drei Ginsterkatzen und zwei Zibetkatzen auf unseren Heimweg verirrt. 

Zurück im Camp erzählten alle von ihren Tiersichtungen und dann fielen wir erschöpft, aber glücklich ins Bett. 

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg in den Norden. Wir deckten uns im Dorf mit dem Nötigsten ein bzw. was es so im „Gerneral Dealer“ gab – Bier war zum Glück kein Problem. Auf dem Markt gab es dann noch Tomaten und Wassermelone und beim Fleischer erstand ich (aus Mangel an Alternativen) einen ganzen Fisch und Bratwürstchen. 

Der Weg führte uns immer am Luangwa Fluss entlang. Die Streckenbeschreibung forderte Erfahrung, Orientierungssinn und ein zuverlässiges Fahrzeug auf der 175km langen, einsamen und äußert kläglich beschilderten off-road Strecke. Holzschilder fallen Termiten und Ameisen zum Opfer und Metallschilder werden von den Bewohnern zu „nützlichen“ Gegenständen umfunktioniert.  

Auf der Strecke dominierten endlose Mopanewälder. Diese wurden nur von ausgetrockneten Luangwazuflüssen und der heißen Quelle von Chichele im Nsefu Sektor durchbrochen.

Wir kamen auf die Idee unser Frühstückseier darin zu kochen, doch liegt hier die Temperatur nur bei 53°. Das hätte wohl sehr lange gedauert… Die Quelle zieht aber zahlreiche Vogelschwärme an, so wie auch hunderte Kronenkraniche. 

Durch die zahlreichen Baumbeseitigungen auf unserem Weg und die immer tiefer stehende Sonne entschieden wir uns wild an einem Wasserloch unser Camp aufzuschlugen. Wir entschieden uns direkt den Fisch zu grillen. Da bemerkten wir, dass es wirklich ein kompletter Fisch war. Ich erkannte meine Aufgabe, nahm den Leatherman und schnitt den Bauch auf und entfernte die Innereien. Da dies erschreckend gut lief, war ich so motiviert ihn auch noch zu entschuppen – alles verletzungsfrei und lecker.

In der Nacht wurden wir nur einmal wach als es laut plätscherte. Mehrere Elefanten tranken an dem Wasserloch und gefühlt pullerten sie es direkt wieder aus.

Am Morgen ging es dann weiter am Luangwa entlang. Ihr kennt nun langsam Tony und wenn es zwei Straßenoptionen gibt, wählen wir natürlich die kleinere. Doch circa nach der Hälfte der Wegstrecke begannen wir es zu bereuen. Es war kein Weg mehr zu erkennen, wir wussten nie ob wir auf einem Elefantenpfad sind, oder auf den Resten des Weges. Unsere Axt befand sich dann schon dauerhaft im Fußraum, da wir mehr draußen Äste und Bäume von dem „Weg“ entfernen mussten und uns mit der Winde aus ausgewaschenen/eingebrochenen Flussbetten ziehen mussten.

Während unserer „Straßenarbeiten“ wurde wir regelrecht verfolgt von TseTse Fliegen (übertragen die Schlafkrankheit). Teilweise versuchten wir sogar draußen uns mit der Elektrofliegenklatsche zu wehren, doch wir mussten uns geschlagen geben. Warten wir mal die Inkubationszeit ab 🤞🏻

An der engsten Stelle eilten uns Fischer zur Hilfe, die meinten, dass der „Weg“ bereits am Ufer weggebrochen ist. Sie halfen uns aber tatkräftig mit ihren Macheten, sodass für ToYo ein eigener Weg entstand. 

Das Ziel war die „Fähre“ zum Eingang des North Luangwa Nationalparks. Es war zwar sonntags, aber vom Nationalparkranger hatte ich mir doch etwas mehr erwartet als ein weißes Feinrippunterhemd. 

Ich betrat also sein Office, er wies mich besorgt auf die kleine Schlange unter meinem Stuhl hin, die vielleicht giftig sei und dann trugen wir mich in 5! unterschiedliche Bücher ein. Bezahlung nur Cash (natürlich), aber es gab eine Quittung. Die Freundschaft wurde noch mit einer Schachtel Ibuprofen gefestigt, so gab es dann doch einen Discount und er stellte seinen besten Mann für die Fährfahrt.

Ich empfand es als sehr wackelig, als ich auf die „Fähre“ fuhr. ToYo passte auch auf den Zentimeter rauf, sodass die Auffahrbleche bereits am Auto anlagen. Wir haben es trockenen Fußes und Rades auf die andere Seite geschafft. 

Der North Luangwa Nationalpark ist für seine Abgeschiedenheit und eher dichtere Vegetation (deshalb schwierigere Tiersichtung) bekannt. Der Weg war sehr holprig wegen den Büffel- und Elefantenabdrücken auf dem harten Lehm – der North Luangwa Nationalpark zählt nicht nur dadurch zu den wildesten Orten der Welt. Er ist nur wenige Monate im Jahr überhaupt zugänglich. Der Weg führte uns in der Abendsonne das Flussufer entlang bis wir auf unserer Campsite (bestehend aus einer Long-Drop-Toilette und einer Wasserpumpe) eintrafen. 

Wir hatten sichtlich Spaß am Wasser pumpen und duschen war nach dieser wilden Off-road Strecke dringend notwendig. Wir füllten unsere Wasserschalen, einer stand in der einen (um keine sandigen Füße zubekommen und Fußbäder wären hier täglich notwendig) und der andere übergoss das Wasser aus der anderen Schale zum Abspülen – davon gibt es natürlich keine Bilder (zum Glück).

Belohnt wurden wir mit einem tollen Sunset im Flussbett sitzend.

Der Weg aus dem North Luanga forderte nochmal von ToYo und Tony alles ab, denn es ging über ein steiniges Hochplateaus. Unser Frühstücks-Stopp war der Lufila Wasserfall, toll zum Baden, da hier keine Krokodile sind. Und so sprangen wir ins erfrischende Nass. 

Wir kletterten dann noch etwas weiter vor den Wasserfall und ich dachte mir schon, dass ich Hippo Tracks im Sand erkenne. Sagte aber nichts zu Tony um mir die Antwort „Spatz, wo soll denn hier ein Hippo herkommen?!“ zu ersparen. 

Und dann guckte uns ein schnaufendes Hippo an – Rückzug! 

Nach diesem Schreck stand ein etwas ungefährlicheres Tier auf dem Tagesplan. Es ging in die Bangweulu Wetlands – die Heimat des Schuhschnabelvogels. Am Abend fuhren wir über die großen Weiten der Wetlands (halb so groß wie Österreich). Im heißen Oktober wirbeln heftige heiße Sturmböen viel Staub auf und lassen die Ebenen im dunstigen Sonnenlicht bizarr und etwas unheimlich wirken, zusammen mit dem unglaublichen Spektakel der riesigen Herden der Schwarzen oder auch Bangweulu-Moorantilope. 

Diese Antilopenart kommt nirgendwo außerhalb von Bangweulu vor. Die Bestände werden auf 75.000 geschätzt.

Pünktlich zum Sunset waren in unserem Camp (ein Baum mit einer Feuerstelle). Tony kümmerte sich um das Feuer und bereitete uns den Sundowner zu. 

Für den kleinen Hunger gab es 3 T-Bone Steaks, die wir auch beim Fleischer im Dorf geholt hatten. 

Am Morgen stiegen wir um 7Uhr in das Einbaum-Kanu und stakten durch die Wetlands. 

Nachdem jeder vorbeikommende Fischer gefragt wurde, ob heute schon ein Schuhnabel gesichtete wurde, bekamen wir den hilfreichen Tipp und dann ging es nach 3h im Kanu 1h zu Fuß durch die (zum Glück recht trockenen) Wetlands. 

Als wir ihn aus der Ferne erspähten, flog er doch nicht ernsthaft los. Der Schuhschnabel ist der flugfähige Vogel, der es am meisten hasst zu fliegen. Was ist denn hier in Zambia mit den Tieren los?!

Der Schuhschnabel ist ein tagaktiver Einzelgänger und ein richtiger Sonderling. Er bewegt sich nicht gerne und fliegt nur, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt. Am liebsten verharrt er stundenlang regungslos. Vermutlich existieren in Afrika weniger als 1500 Exemplare. 

Früher hielt man ihn für einen Storch, doch neuere Forschungen lassen eine Verwandtschaft zu den Pelikanen vermuten. 

Nach all den Tagen Safari ging es nun ins Wanderparadies Mutinondo Wilderness – Bewegung musste her. Die Mutinondo Wilderness ist ein privates 10.000ha großes Schutzgebiet  inmitten grandioser Bergszenerie – buckelige kahle Granitfelsen ragen über die Miombo Bergurwälder. 

Es gibt hier eine 10 Pike Challenge, die mit 25km angegeben ist. Ich war kurz etwas übermotiviert und wollte alle 10 Berge laufen, doch Tony bremste mich etwas – so startete wir erst bei Gipfel 6. 

Strategisch etwas ungünstig begannen wir mit dem Stopp am (Krokodil und Hippo-freien) Naturpool.

Und erst dann begannen unsere fünf Gipfelbesteigungen auf den heiß strahlenden, schwarzen, steilen Granitfelsen. Wir waren für unsere Verhältnisse medium vorbereitete – hatten wir wenigstens den Sneaker an und davor gefrühstückt, ließ es bei der Streckenrecherche nach, denn aus den gedachten 10km wurden dann 20km mit 700HM und wir hatten 1,5l Wasser eingepackt, aber auch die Drohne. 

Nach strenger Wasserrationierung und etwas Gejammer (von uns beiden) haben wir es aber geschafft und haben den Nachmittag am Fluss mit den SUPs verbracht. 

Unser Muskelkater zwang uns zurück in ToYo – nächstes Ziel war der Kasanka Nationalpark. Der Park genießt eine Sonderstellung, durch ein privates Management wurde der Park nach starker Wilderei in den 80er Jahren gerettet. Sodass zwei Schätze der Natur gerettet wurden – die scheuen und selten Sitatunga Sumpfantilope (gibt es sonst nur an einem Ort in Kenia) und die Migration der Palmenflughunde.

Invasion der Flughunde ist ein phänomenales Spektakel, wenn tausende, nein Millionen von Palmenflughunden (lat. Eidolon helvum) allabendlich pünktlich zum Sonnenuntergang für etwa eine halbe Stunde in gigantischen Schwärmen auf Futtersuche ausfliegen (Beobachtungszeit ab Mitte Oktober für sieben Wochen).

Ob die Flughunde bereits aus den Urwäldern des Kongo angereist waren, oder wir vergebens auf einer TseTse Fliegen verseuchten Wiese bei Sonnenuntergang ausharten – lest ihr natürlich im nächsten Blog.

Eure Safari-Crew

Tony&Juli 

ToYo muss bewegt werden – Zambia

Habt ihr euch nicht auch gefragt, was eigentlich aus ToYo geworden ist?! Wir uns nach 9 Monaten Abstinenz auch. Bereits im Dezember letzten Jahres waren wir in Lusaka in der Werkstatt und hatten besprochen, dass wir Ende September zurück sind und davor eine Durchsicht (Ölwechsel, Abschmieren, Batterien checken, …) stattfinden soll. Die Terminierung hatten wir ihnen überlassen. Regelmäßige Nachfragen, um uns in Erinnerung zu halten, brachten wenig. Als wir 4 Tage vor Abflug eine Nachricht bekamen „Ist eurer der Graue oder der Grüne?“ wechselten wir auf unseren Adventure-Modus und vertrauten auf TIA („This is Africa“). 

Natürlich starteten Cramme-Adam-Reisen wieder nach einem Nachtdienst, aber wir waren pünktlich mit unseren 83kg Gepäck am Gate.

Trödeltrupp on Tour

Fun Fact: So eine Silikonspritzdings-Pistolenflasche (Scheibenabdichtmasse – Ob es geholfen hat berichten wir nach den ersten Regen) führt zu Nachfragen bei der Gepäckdurchleuchtung 🤪

Etwas bedenken hatten wir, ob unser Gepäck auch vollständig in Lusaka ankommt, doch es klappte. Unser Taxifahrer Chris stand bereit und setzte uns bei der Werkstatt ab. Als wir im die Ecke kamen lagen noch zwei Herren unter ToYo, aber man habe nur noch den Unterbodenfahrschutz festgezogen. Alles andere war fertig.

Er schnurrte wie ein Kätzchen und so kehrten wir auf der Campsite ein, räumten ToYo ein und ließen den Abend mit dem ersten Mosi Bier ausklingen.

In der „Lukasa“ stand er 9 Monate

Nachdem wir in Lusaka unseren Papierkram (Carnet de passage umstempeln, Road Tax zahlen, zambische Versicherung erneuern, …) erledigt hatten, ging es endlich los.

Unser erstes Ziel war der Lower Zambezi Nationalpark. Hier führte der Weg über sandige Pisten nah am Zambezi entlang und wir schlugen kurz vor dem Park unser Lager auf. Schließlich musste endlich „angegrillt“ werden.

Feuer wurde uns gemacht, weiß gar nicht, ob Tony es noch kann

Mit Blick über den Fluss nach Zimbabwe, beobachteten wir Elefanten im Fluss und bemerkten gar nicht, dass ToYo schon von den „Einheimischen“ eingenommen wurde.

Wildtierüberfall!

Der Zambezi durchfließt hier ein 260km langes Tal zwischen dem Hochland und dem Zambezi Escartment. Super spannend, da es die Wasserscheide zwischen dem Einzugsgebiet des Kongo (mündet in den Atlantik) und des zum Indischen Ozean strömenden Zambezi bildet. 

Dann mal los!

Der Park wird auch als Garten Eden beschrieben (klar, dass ich Herrn Adam hier herführen musste). Auf der einen Seite steile bewaldete Berghänge, auf der anderen Seite das weite sandige Flussbett.

Ellis😍😍

Schon gewusst, dass Elefanten die Rolle des „Hausmeisters“, Wegbereite, Wassergräber (bei Trockenzeit) und Samenverbreiterer (ihre Verdauung ist nicht so effektiv, dass sie intakte Samen ausscheiden, die entweder sehr gern vom Pavianen gegessen werden, oder Pflänzchen daraus entstehen) übernehmen?!

Dinge die man hier in Zambia immer wieder unterschätzt – Entfernungen und Straßenqualität. Ob deshalb Zambia den Beinamen „the real Arica“ trägt?!

Wer sich so im Flussbett rumtreibt

Es ging am nächsten Tag weiter nach Osten, wir überquerte die Zambezi Brücke und stärkten uns davor mit einem, ich würde sagen am ehesten, Räucher-Grill-Fisch. 

Eingewickelt waren sie in Zeitungspapier

Fazit – keine Magen-Darm-Beschwerden!

Unser Lager schlugen wir diese Nacht am Luangwa (neuer Fluss – mündet dann in den Zambezi) auf. Wir waren wieder super spät dran, aber schafften es dann doch noch gerade pünktlich zum Sunset mit Sundowner. 

Pünktlich zum Sunset

Zur Vorstellung: Nationalpark und nicht Nationalpark macht tier-technisch kaum einen Unterschied. Bei dem Camp am Lower Zambezi, fragte uns die Hausherrin, ob wir in den Pool wollen, weil sie ihn nur dann füllen würde, weil sonst das Hippo Jerry darin hockt oder die Elefanten ihn austrinken. So kam es auch diese Nacht, als wir durch Geräusche im Gebüsch wach wurden, dass ein Hippo neben ToYo stand.

Er hat sogar ein Buch dabei

Den nächsten Tag begannen wir entspannt und genossen die Aussicht und die Beobachtungen vom Sonnendeck und dann weiter östlich aus dem Pool.

Wenn man genau hinschaut sieht man die Elefanten

Kennt ihr Norman Car? Okay, ich bisher auch nicht. Aber er gilt als Vater des Wildschutzes im Luangwatal. Kam der Brite initial als „Elephant Control Hunter“ ins Tal, widmete er sich den Rest seines Lebens dem Naturschutz. Er führte die ersten Besucher zu Fuß durchs Luangwa Tal – die Walking Safari war geworden. 

Die Büffel-Junggesellengruppe

Ratet was ich hier natürlich machen wollte – Walking Safari! Punkt 6 Uhr morgens (okay afrikanisch pünktlich) ging es in den Park.

Musste ich doch direkt den Ranger etwas zeigen

Begleitet von unserem Guide Bota und seinem Kollegen mit Gewehr ging es durch den Busch. Wir übten uns in Spurenlesen. Ich will Tony nicht zu Nahe treten aber, langsam sollte man schon Hippo von Löwenspur unterscheiden können.

Hippo!

Auf diesem steintrockenen Lehmboden mussten wir uns dann auf Tierexkremente spezialisieren. Auf dem Stundenplan standen Impalamännchen: macht Ködelhaufen zur Markierung des Territoriums, Elefantenbulle: Pipipütze und Poo hintereinander (Bei einer Elefantendame wäre alles auf einer Stelle), Zebra: Poo wird von den Zebrababys gegessen um eine Art Darmbakterienkur zu erhalten um auch so super effektive Pflanzenverwärter zu werden, Hyäne: Weiße Hinterlassenschaften, weil sie die Knochen vom Aas zermalmt und frisst. 

Ganz klar!

Ich könnte noch Stunden weiter berichten, doch Tony verbietet mir weiteren Nerd Talk. Für zusätzliche Informationen über tierische Ausscheidung stehe ich aber jeder Zeit zur Verfügung.

Danach machten wir es den Tieren gleich und ruhten etwas unter einem schattigen Baum. Hier im Luangwatal kann es zu dieser Zeit locker über 40° werden. 

Immer auf der Lauer

Doch der Tag hatte noch mehr zu bieten – Night Safari. 

Sowas von bereit

Beim Guide durften wünsche abgegeben werden, wir waren uns alle einig – wir wollen Katzen sehen. Er fing an mit: „Wenn wir Glück haben…“, „Fingers crossed“, „Es sei kein Zoo…“.

1. Katze

Na geht doch! Der South Luangwa Nationalpark ist nämlich auch als Leopard Valley bekannt, man habe hier die Chance alle 2km einen Leoparden zu sehen. 

Die Sonne neigte sich dem Horizont und dann kam auch noch das Leopardenjunges aus seinem Versteck. 

Ich habe meine Anti-Moskito-Socken an

2. Katze

Man hätte schon zufrieden sein können, doch wir wollten mehr. Hatten wir gehört, dass zwei Löwenmännchen einen Büffel gerissen haben. Der moderne Ranger hat kein Funkgerät mehr, sonder eine Löwen-WhatsApp Gruppe. Ihr werdet es kaum glauben, ich habe es nicht in diese WhatsApp Gruppe geschafft.

Und am großen Baobab Baum fanden wir dann auch noch die zwei voll gefressenen Löwen.

3. Katze

Ob wir des wieder zurück ins Camp geschafft haben oder immer noch im Dunkeln am Luangwa rumirren, lest ihr natürlich im nächsten Blog.

Ob das gut geht?

Eure Nacht-Eulen

Tony&Juli

Roadtrip ohne ToYo – Das Resümee – Sizilien

Der Ziegenbock (und ich meine damit nicht Tony) war uns gnädig, wir durften ihren Weg passieren und kamen unversehrt am Auto an.

Alle Ziegen vertrieben

Da wir nun so langsam “eingewandert” waren, konnte es am nächsten Tag direkt weiter gehen zum Naturreservat Orientata dello Zingaro – 14km und es ging direkt mit einem 300 Höhenmeter Anstieg los. Wir motivierten uns mit einem Gipfelbier – weitere Wandervorbereitung war nämlich spärlich – kein Snack und nur einen halben Liter Wasser).

Gipfelbier bevor es warm wird

Doch die zweite Hälfte des Weges führte am Meer entlang und es wechselten sich raue Gesteinsgrotten mit einsamen Badebuchten ab.

Hoch und runter

Da wir feststellten, dass eine richtige Körperwäsche her musste, kehrten wir auf einer Campsite ein. Hier möchte ich ein Wort zu italienischen Duschen verlieren. Man erhält ein “Plastikschnuppi” oder eine Münze, da nur eine warme Dusche für 3-5min inklusive ist. Um möglichst Zeiteffektiv zu sein, hüllt man sich bereits im Auto schon ins Handtuch und zieht mit seinem “Plastikschnuppi” und Shampoo los. Dann sucht man sich eine Duschkabine und deponiert sein Duschequipment. Nun muss man zum Duschautomaten den “Plastikschnuppi” einschieben, manuell seine Duschkabine wählen und einen großen roten Knopf drücken, dann stürmt man zurück in seine Kabine, da automatisch nach 10s das Wasser losgeht und die Zeit läuft. In der Kabine gibt es einen weiteren Knopf um das Wasser (und fraglich auch die Zeit) zu pausieren. Aber ich sag euch, man ist zeitlich lost – Conditioner 2min einwirken lassen – Einwirkzeit vs unabgewaschen ins Bett.

Ein junger italienischer Mann wollte mich auf seinem “Plastikschnuppi” zu einer warmen Dusche einladen – doch so eine bin ich nicht 😉

Abend auf der Campsite

Ihr findet doch auch, dass nun wieder alte Steine auf das Programm gesetzt werden sollten?! Ich hatte die Cave di Cusa als nächstes Ziel ausgesucht. Ein antiker Steinbruch vom 6. Jahrhundert v. Chr. genutzt bis zur Niederlage der Griechen gegen Karthago 409 v. Chr.

Es ist so ein Insider-Stopp, dass selbst die Angestellten es heute nicht gefunden hatten…

Wir wollten ja Eintritt bezahlen, war aber keiner da

Man spürt regelrecht wie plötzliche die Arbeiten aufgrund des bevorstehenden Punischen Krieges unterbrochen wurden.

Eine kleine Säule zum Mitnehmen

Wir bekamen eine Vorstellung wie diese riesigen Steinblöcke für die Tempelanlage von Selinunt aus der Landschaft geschlagen wurden.

Nun wollten wir das Resultat sehen – auf zu den archäologischen Stätten von Selinunt.

Unterwegs in den Ruinen

Fun Fact: Man kann sich ganz neu-modern mit einem Golfcar durch die antike Stadt fahren lassen – nichts für uns, wir waren per pedes unterwegs.

Archäologe Adam erklärt

Danach musste etwas Abkühlung her und es ging zur Scala dei Turchi – eine natürliche Kalksteintreppe ins Meer und ein beliebter Fotospot. Uns sagte (mal wieder) das Meer zum Baden nicht zu, aber es war Zeit für einen Aperitif.

Haben wir uns verdient

So erholt konnte ich Tony am nächsten Tag noch eine antike Sehenswürdigkeit unterjubeln – Valle dei templi. Eine der bedeutendsten antiken griechischen Städte auf Sizilien mit gut erhaltenen Tempeln, die von der Größe, Macht und Hochkultur der alten Griechen zeugen.

Noch ein Tempel

Besonders gut erhalten ist der Concordiatempel (zählt zu den am besten erhaltenen Tempeln der griechischen Antike).

Musste lange warten um ein Bild ohne andere zu bekommen

Der Grund für den guten Zustand ist, dass der Tempel zu einer Kirche umgebaut wurde und so bis ins 17. Jahrhundert weitergenutzt wurde. Im 18. Jahrhundert wurde durch die Stilrichtung des Klassizismus, das Interesse an der griechischen Antike wieder geweckt und der Tempel in seine ursprüngliche Form zurückgebaut.

Opferstelle

Tony hat erlaubt, dass ich noch ganz kurz etwas zur klassischen dorischen Säule erzählen darf. Eine der fünf klassischen Säulenordnungen. Begriff geht auf den griechischen Volksstamm der Dorer zurück, da dort dieser Baustil entwickelt wurde.

Merkmale:

◦ Säule hat keinen Basis – steht unmittelbar auf dem Fundament

◦ Säule verjüngt sich nach oben

◦ 20 vertikal verlaufende flach runde Vertiefungen im Säulenverlauf

Puh, das waren viele alte Steine. An nächsten Tag besänftigte ich Tony mit einer Wanderung zur “Grotto Gigante”. Die “Wanderwege” sind hier (vielleicht noch wegen Postcovid) sehr zugewachsen, sodass wir uns bei jeder Wanderung die Beine aufkratzten und in unzählige Spinnennetze liefen. Nach guten 4km erreichten wir die Grotte doch das “Gigante” fehlte uns.

Durch den Grotteneingang

Diesmal gut vorbereitet, hatten wir sogar eine Taschenlampe dabei – für uns jedoch auch typisch, begann sie natürlich direkt an zu flackern und so standen wir nur mit unserem Handylicht in der Grotte – lustig war es trotzdem.

Und schnell wieder raus

Danach war es wieder Zeit für ein Winetasting – wir fanden zwei Winery’s, die sogar offen hatten und stürmten die Bar (eigentlich läuft es hier so ab, dass man ein Tasting im Voraus bucht und dann mit Lunch oder Dinner). Etwas irritiert über unseren spontanen Überfall waren die Italiener, aber dann fuchsten sie sich ein.

Unser Italienisch wird mit jedem Glas Wein besser

Neben den guten Flaschenweinen, gibt es auch die Fässer für den “Vino de la Casa” – für die Campsite gerade recht.

Vino de Campsite

Machte sich die Dame noch Sorgen, dass wir die 2l nicht schaffen und dann den Wein in eine kleinere Flasche umfüllen sollen, dass er nicht so viel Sauerstoffkontakt bekommt – haben wir anders gelöst 😉

Wir schliefen diese Nacht mal wieder wild am Strand, trauten uns sogar kurz an unserem “Hausstrand” ins Wasser, doch eine kleine Dusche hinter dem Auto musste fürs Wohlbefinden dann doch her.

Kleine Katzenwäsche hinter dem Auto

Neuer Tag neue Wanderung – es ging in die Schlucht mit den Naturpools von Larghetto Cavagrande.

Kleine Erfrischung

Den steilen Auf- und Abstieg merkten wir dann doch etwas in den Waden, sodass wir beschlossen nur fix einzukaufen und es uns auf der Campsite gemütlich zu machen.

1. Austern mit Prosecco (selbst geöffnet mit der Allzweckwaffe Leatherman) Memo an mich – Austernmessser mit in ToYos Ausrüstung aufnehmen

2. Frisches Brot mit Pistazienkäse, Oliven und Mortadella

3. Frische Nudeln mit einer Auswahl an frischem Pesto

Self-open-Auster
So lecker

Als letzte Stadt auf unserer Sizilienrunde hatten wir uns Syrakus aufgehoben. Kommt euch da nicht auch gleich “Heureka” in den Sinn?! Unser Freund Archimedes von Syrakus (287-212 v. Chr.) kam von hier.

Archimedes von Syrakus

Für die, die wie Tony ein kleines Update in griechischer Geschichte benötigen: König Hieron II. misstraute seinem Goldschmied, dass die in Auftrag gegebene Krone möglicherweise nicht ganz aus Gold sei und beauftragte den Stadtmathematiker Archimedes das zu prüfen ohne die Krone zu beschädigen. Tagelang grübelte Archimedes, fand aber keine Lösung. Als er ein Bad nahm, kam er auf die Lösung: Die Wassermenge, die er beim Einsteigen in die Wanne verdrängte und die über den Rand schwappte, entsprach nämlich genau dem Volumen seines Körpers. Vor Begeisterung rannte er nackt durch Syrakus und rief: „Heureka!“

Zu Hause tauchte er die Krone und einen gleich schweren Goldbarren in einen Bottich. Wäre die Krone aus echtem Gold gewesen, hätte sie genau die gleiche Menge Wasser zum Überlaufen bringen müssen wie der Barren. So fand Archimedes heraus, dass ihr auch Silber beigemischt war und das ging nicht gut für den Goldschmied aus.

Sonst hat Syrakus natürlich einen sehr schmackhaften Markt und schöne restaurierte barocke Gässchen.

Marktbesuch

Besonders angetan hat es uns die Kathedrale von Syrakus – der Bau inkorporiert nämlich große Teile des antiken Athene Tempels zusammen mit einem Mittelschiff im normannischen Romantik Stil und einer sizilianischen Barocken Fassade.

Kathedrale von Syrakus
Im Inneren die alten Tempelreste

Für unsere letzte Wanderung auf Sizilien habe ich noch einmal etwas landeinwärts einen etwas abenteuerlichen Rundweg durch die Nekropole von Pantalica herausgesucht – die größten über 5000 Kammergräber aus der sizilischen Bronzezeit.

Entlang des Pfades

Es ging dreimal runter in den Canyon und wieder hoch, an unterschiedlichsten Kammern vorbei.

Kurz wieder am Wasser

Nach anstrengenden 11km und mehreren hundert Höhenmetern war wieder Platz für gutes italienisches Essen (die ganzen Wanderungen waren nur zur Essensrechtfertigung ;-))

Seafood mit Seafood

Wir schlugen uns nochmal den Bauch mit Seafood in den unterschiedlichsten Sorten voll.

Pünktlich zum Sunset packten wir unsere Tasche und versuchten nichts im Marco Polo zu vergessen.

Schnell noch packen

Der Roadtrip in wenigen Zahlen

Gefahrene Kilometer: 1576 km

Reparaturen: 2 (lockeres Bodenblech mit Kabelbinder, kaputte Schublade mit Pinzette und Leatherman)

Gelaufene Kilometer: 245 km

Gegessene Eiskugeln: 24

Gegessene Pizzas: 11

Getrunkene Liter Wein: 16,65 l

Anzahl im Meer gebadet: 4 davon aus hygienischen Gründen: 3

Es war ein schöner und abwechslungsreicher Roadtrip, doch wir gehören zu ToYo und mehr in die Wildnis.

Keine Sorge es wird dieses Jahr noch ein Wiedersehen mit ToYo geben.

Ciao Tony&Juli

Ciao Sicilia!

Es war mal wieder Zeit die Tasche zu packen… Tony verbietet mir “immer” nach Afrika zu reisen (CO2 und so), deshalb musste Europa ran. Ich buchte einen Flug nach Catania (Sizilien) und reservierte einen Mercedes Marco Polo Campervan. ToYo falls du das jemals liest, es tut mir Leid und er kann dir nicht das Wasser reichen.

Gewohnt nach dem Nachdienst bei mir und noch einem Meeting im Flughafen bei Tony ging es los.

Glaub, dass es auf dem BER gar nichts anderes gibt 😉

In Catania angekommen begrüßte uns schwül-warme Luft auf dem Rollfeld und es ging zu “Indie Campers”. Eigentlich eine große etablierte Firma (dachten wir), doch plötzlich standen wir an den GPS Koordinaten mitten in einem verlassenen Industriegebiet – verschlossenes Tor, keine Reaktion auf WhatsApp Nachrichten – doch irgendwann kam ein Herr und nahm uns mit zum Auto. Das Büro war ein Raum mit Campingtisch und nichts weiter. Die Erklärung zum Auto: “Campingstühle haben wir gerade nicht, aber ihr könnt zum Decathlon fahren und euch welche kaufen, bekommt ihr dann ersetzt”. So ungefähr ging auch die restliche Einweisung vom Auto weiter, aber wir rollten erstmal vom Hof.

Bitte ignoriert diesen hässlichen Zaun

Wir fuhren zu einer Campsite in Catania und richteten uns ein. Bei Cramme-Adam-Reisen bedeutet es, dass das Auto binnen weniger Minuten vollgeprödelt ist. Auf den Schreck sind wir erstmal (auch um den nur deutschen Nachbarn zu entfliehen) essen gegangen.

Fisch Tatar, Anchovis und Austern

Seafood und Bier waren schon immer ein guter Start in den Urlaub.

So ging es am nächsten Tag in die Altstadt von Catania.

Durch die Altstadt von Catania

Wie ihr wisst habe ich eine Schwäche für (unter anderen) alte Steine – jetzt die Kurzfassung “jeder” Stadt auf Sizilien:

Ursprung Griechisch (circa 700 v. Chr.)

Übernahme des Römischen Reiches (um 260 v. Chr.)

Spätere Herrschaftswechsel zischen Ostgoten, Arabern und Normannen.

Bei den Griechen wurden hier Theaterstücke aufgeführt und Reden gehalten, bei den Römern war das Motto eher „Brot und Spiele“

Angesichts der vielen Erdbeben und Vulkanausbrüche (zweiter wichtiger Hauptgrund, warum ich – ach natürlich wir 😉 – hier her wollten) gibt es nur wenige erhaltene Bauwerke der Antike.

Deshalb zog es uns auch noch an diesem Nachmittag zum Ätna – Europas höchster aktiver Vulkan – und vor 10 Tagen ausgebrochen (mit Sperrung des Flughafens wegen der Aschewolke). Sorry Mutti, dass ich das vielleicht nicht erwähnt hatte.

Routenplanung

Geplant ungeplant bei Cramme-Adam-Reisen gingen wir 5min vor Feierabend in einen Hiking-Store und arrangierten eine Tour auf 3000m für den nächsten Tag. Wir schliefen wild an dem Hang des Ätna.

Blick über Catania

Am nächsten Morgen ging es in Jeans (natürlich sind all unsere Wandersachen in ToYo) und geliehenen Wanderschuhen mit der Gondel auf 2500HM und dann mit der “Reisegruppe” auf 3000HM.

Los gehts

Es war schon die “Alpine” Wanderung, doch als der Guide erklärte, wie man richtig läuft, wussten wir, dass es nicht allzu hart werden wird.

Weiß ist Wolke, grau ist Rauch, wenn es blau ist, soll man rennen 🤪

Highlight war, dass wir zu dem 10 Tage altem Lavafeld konnten und da noch ein Schnipsel Papier zum Entflammen brachten und 5m daneben die Eisschicht war.

10 Tage alte Lavafeld

An unserem “Rastkrater” zog leider (wie wohl jeden Tag) eine Wolke rein, sodass wir eher in “mystischer” Umgebung unser Brot aßen, aber dafür mit warmen Po, denn wir saßen auf einem heißen Stein.

Lunch in der Wolke

Der nächste Tag führte uns die Küste weiter nach Norden in das Städtchen Taormina.

Betrachtung des morgigen Tauchspots

Es gab das erste Eis, es wurde endlich ziellos durch kleine Gassen geschländert (Tony hasst sowas) und als Rechtfertigung für weitere Antipasti stellten wir uns weiteren 400HM zu dem kleinen Dörfchen Castelmola.

Bild

Alte Stadttor

Natürlich schwitzend im Sonnenschein hoch, fing es oben an zu regnen, also flüchteten wir uns in eine Bar.

Regenstop

Und warteten und tranken und warteten und tranken und da fingen wir an über die Mafia zu recherchieren – wusstet ihr, dass die (das hört sich jetzt blöd an) in Sizilien erfunden wurde?! Plötzlich sah ich jede Zementmischtonne mit anderen Augen.

Immer noch bedeckt, aber trocken ins Auto geschafft

Am nächsten Morgen mussten wir auch fit sein, denn es Stand Tauchen auf dem Programm – Tauchspot an archiologischer Stelle – also Tauchen für Tony und alte Steine für mich.

Neo mit Neo

Es war unser erstes Mal Tauchen im Mittelmeer – ja es wird wohl etwas kühler sein – doch als wir automatisch zwei Neoprenanzüge angezogen bekommen haben und die dreifache Menge Blei in die Taschen verteilt bekommen haben – ahnten wir, dass das was anderes ist.

Erste Spot Isola Bella eine kleine vorgelagerte Insel. Was soll ich sagen, es war schon nett, es gab ein einige Seesterne, aber es war kalt.

Okay Seestern ist schon cool

Beim zweiten Spot ging es in den marinen archiologischen Bereich und wir sollten an drei antiken Ankern tauchen (angelockt wurde ich beim archilogischen Tauchen mit Säulen und eingefallenen Tempeln).

Ja so sieht ein antiker Anker aus

Ich war schon etwas enttäuscht und zitterte am ganzen Körper, weil es so so kalt war – zum Glück haben die anderen deshalb auch mehr Sauerstoff verbraucht und wir konnten eher auftauchen.

Unterwasser im Mittelmeer

Mein Resümee ist eindeutig – wir sind Weicheier und gehören in den Indischen Ozean oder in die Karibik.

Kleine Aufmunterung (und Erwärmung) ergab sich danach als unser Tauchguide uns zum Wine Tasting eingeladen hat.

Tony hatte noch seine Kontaktlinsen vom Tauchen drin, deshalb sieht er so nackig aus und ich hatte auch keine Zeit mehr die Haare zu bändigen

Es ist deutlich anders als in Südafrika (Hauptaugenmerk auf zügig viele unterschiedliche tolle Weine probieren). Hier hört man sich geduldig die Geschichte des Weingutes an und besucht den Weinkeller und dann wird man an einen Tisch gesetzt und probiert vier Weine mit einem 2 Gänge Menü.

Na dann mal los

Netter Nachmittag mit der Tauchgruppe, aber Wine Tasting gehört für uns nach Südafrika.

Neuer Tag neues Glück an der Nordküste in Cefalu (Unnützes Wissen altgriechisch “Kephalos” bedeutet Kopf, so wie der Hausberg).

Stadtmauern eignen sich prima um dort ein Eis zu essen

Wir schlenderten durch die Altstadt und dann musste noch etwas Bewegung her – so bestiegen wie Hals über “Kopf” den Berg.

Auf halben Weg

Oben angekommen konnte man die alte Castelmauer ablaufen und es war Zeit für ein Gipfelbier.

Gipfelbier mit top Aussicht

Dann machten wir uns im Auto (so gut es geht) frisch und stadtfein – es ging nach Palermo der Inselhauptstadt.

Ab in die City

Wir schlenderten an den teils verfallenen, teils restaurierten Barockbauten vorbei. Mitten auf dem Corso war plötzlich Aufregung und Leute mit mittelalterlichen Kleidung kreuzten unseren Weg – wir fanden heraus, dass hier gerade die 2. Staffel der Netflix Serie “The Leopard” gedreht wird – also aufmerksam gucken, vielleicht sind wir im Hintergrund zu sehen.

Seht ihr die Kleidung

Danach musste eine Stärkung her – heute war Pizza dran. Tony ist da sehr klassisch unterwegs und nimmt immer Napoli (Sardelle mit Kapern und Oliven), doch ich teste mich hier durch – Pistaziencreme, Aubergine (mag ich sonst nicht, aber irgendwie schmeckt das hier), Mortadella und co.

Pizza und Spritz

Danach ging es durch die Altstadt nur 500m entfernt auf unseren Schlafplatz.

Jetzt aber schnell ins Bett

Wir schliefen erschreckend ruhig so mitten in dieser wuseligen Stadt und konnten so am Morgen noch eine Runde über die berühmten Märkte von Palermo drehen.

Von Gewürzen bis Fisch und Kleidung alles zu haben

Tony ließ es sich nicht nehmen “allerlei” Lokales zu probieren (an dem Stand standen nur dickbäuchige ältere Männer – somit war ich schon raus).

Er hat es dann auch etwas bereut, aber tapfer gegessen

Es war (so denken wir) frittierte Innereien von einem eher unbekannten Tier in einem Brot ohne alles.

Apropos Innereien – ich fand noch einen etwas ausgefalleneren Spot in Palermo die Kapuzinergruft. In mehreren Korridoren sind bekleidete Leichen der Oberschicht von Palermo aus der Zeit von 1599-1920, zu sehen.

Bild nicht selbst gemacht, fotografieren ist verboten

Die bekannteste ist wohl die zweijährige Rosalia Lombardo, die 1920 an der Spanischen Grippe starb. Lange wurde gerätselt, wie der der Leichname des kleinen Mädchen so gut erhalten blieb, dass es aussieht als wurde sie im Schlaf lächeln.

Wohl nach geheimer Mumifizierungsmischung

Danach musste etwas lebensbejahendes her und es ging zum hippen Stadtbeach Mondello. Unser erster Eindruck war direkt hier geht es um sehen und gesehen werden und ich glaube, deshalb liegen hier auch alle so nah beieinander.

Nicht nach unserem Geschmack

Wir trauten uns beide ins Wasser und hielten es 1h am Beach aus (wenn man bedenkt, dass ich sicher schon eine halbe Stunde brauchte um es ins Wasser zu schaffen). Die Flucht wurde ergriffen, denn es fiel uns der Berg am Ende der Bucht auf – Capo Callo – 450 Höhenmeter auf 7km Rundweg mit Blick über die Bucht.

Blick auf Mondello Beach

Doch ihr würdet uns ja schlecht kennen, wenn wir den “normalen” Wanderweg nehmen würden, wenn man auch fasst hochklettern kann (bei aufziehendem Gewitter).

Wie war das mit „die haben mehr Angst vor dir als zu vor denen?!“🫣

Plötzlich war nicht einmal mehr ein Trampelpfad zu sehen, doch wir bekommen immer mehr tierische Beobachter.

Ob wir Teil einer Ziegenherde werden mussten, oder doch noch den richten Weg gefunden haben – natürlich im nächsten Blog.

Ciao Tony&Juli

Flying home for Christmas – Zimbabwe, Zambia

Es wurde eine Buschlösung gefunden – temporary solution. Die Fehleranalyse ergab – gesprengter Bremszylinder, undichte Bremsdichtung und einseitig abgenutzt (kaum mehr existente) Bremsbacke, wahrscheinlich durch die vorherige “Reparatur”. Der Versuch war nun den Abzweig zum rechten hinteren Rad im Bremssystem mit einem Stopfen auszuschalten und dann die drei Tropfen Bremsflüssigkeit, die vor Ort waren in unser Bremssystem aufzufüllen. 

Ratlos – wir brauchen eine Buschlösung

Das Ergebnis war, dass wir von 0 Bremsleistung nach dreimaligen Pumpen auf dem Bremspedal eine Bremsleistung von 30% hatten (subjektiv empfunden).

Auf dem Weg zu unserer Campsite hatten wir noch einen schönen Game Drive in der Abendsonne. 

Stop entlang des Zambezi

Unser Nachtlager war das Nyamepi Camp direkt am Zambezi, wir waren natürlich allein und machten es uns gemütlich. 

Hier gefällt es uns

Wir hörten und beobachteten die Hippos im Fluss und hatten immer ein aufmerksames Auge nach hinten, dass auch kein Äffchen sich unbemerkt nähert. 

Tony grillte gerade und ich huschte schon fix unter die Dusche und als ich zurückkam meinte er “hast du gesehen an was du vorbeigegangen bist?”

Wer hat sich denn da zum Dinner geschlichen

Ups, wie ist das denn dahin gekommen?! Ich statte Tony direkt mit der großen Taschenlampe als Abschreckung aus und pimpte ToYo mit der Lichterkette – hoffentlich ist das Hippo nicht in Vorweihnachtsstimmung.

Unsere Abendbeleuchtung

Wir leuchteten trotzdem während des Essen immer mal um uns und da sahen wir, wie eine Hyäne begann ihre Kreise um uns zu ziehen – die Kaugeschwindigkeit wurde erhöht und wir verkrümelten uns ins Bett. 

Am nächsten Morgen waren nur ein paar Äffchen um uns herum und wir starteten in den Game Drive. Wir fuhren die Waterfront ab und dann die einzelnen Pans. Es wimmelte von Impalaherden mit unzähligen Babys. Aber Katzen fanden wir leider nicht, dafür einen Local, der sich im Schlamm fest gefahren hatte und den wir retten konnten🤪

Diese Jahreszeit ist super mit all den Babys
Aber auch hier ist kein Schlammloch vor uns sicher

Unser Lager schlugen wir am Mucheni Camp auf, denn hier entschloss sich gerade ein Elefant baden zu gehen und snackte dabei etwas frisches Gras. 

Kleine Abkühlung beim Snack

Scheinbar war er von uns auch recht angetan, dass er bis auf 1m an ToYo vorbeiging und neugierig in unsere Richtung schnüffelte.

Vielleicht habe ich etwas die Luft angehalten

Wir beobachteten noch den ganzen Abend andere Elefanten, die mühelos den Zambezi kreuzten – ob die auch alle ihren Pass dabei haben? Da drüben ist schließlich Sambia.

Am nächsten Morgen fuhren wir auf einer recht wilden Strecke Richtung Ausgang des Parks und wurden am Frühstücksspot mit einem ganz cleveren Elefanten belohnt. Er stemmte sich mit seinem Rüssel gegen eine Palme und dann schüttelte er sich die Palmfrüchte für sein Frühstück herunter.

Frühstücksbeschaffung

Nun stand uns aber nach dem Nationalpark wieder Highway bevor und das mit unserer Drei-Pump-Bremse zwischen all den LKWs, die auch Richtung Grenzübergang Chirundu wollen. Irgendwie klappte es auf der recht geraden Strecke ganz gut und so erreichten wir die unser letztes Camp im Zimbabwe am Zambezi. Hier genossen wir den heißen Tag am Pool.

Hier lauert immer die Gefahr

Am nächsten Morgen ging es zur Grenze, direkt wollten uns wieder alle helfen oder Geld tauschen oder SIM Cards verkaufen. Zum Glück hatten wir ja schon alle Papiere für Sambia. Aber ToYo musste wieder zu Interpol. Plötzlich standen sechs Leute an der Motorhaube und die Fahrgestellnummer wurde mit dem Carnet verglichen, dann wurde die Motornummer gesucht, die ist leider wegen unserem Turbo so verbaut, dass man sie nicht mehr sieht. Ein afrikanischer Vorschlag war, dass wir den Turbo schnell abbauen sollen, wir überspielten diese Idee mit einem Lachen und man einigte sich, dass es schon der eingetragene Motor sein wird. 

Interpol ermittelt 🤪

Dann ging es in weitere drei Räume zu jeweils drei unmotivierten Herren, die grimmig schauten, das ganze Carnet durchblätterten, fragten was wir hier wollen und dann warum wir nicht länger bleiben und unser Freunde  mitbringen sollen?!

Und beim nächsten „Beamten“ vorsprechen

Nach einer Stunde hatten wir dann jedem erzählt, was wir vor haben und alle Dokumente wurden noch dreimal gecheckt. Wir dachten nun öffnet sich die Schranke. Doch es näherte sich ein weiterer grimmig schauender Herr “Drug Inspector”. Er müsste das Auto kontrollieren – wir öffneten die Fahrertür er lugte rein und dann wollte er (wir denken nur um ToYo einmal zu sehen) noch durch die Heckklappe gucken – Drug Inspection bestanden. 

Nun aber los wir mussten zu unserem Werktstatttermin in Lusaka. Lusaka liegt auf 1400HM und so hügelig gestaltete sich auch die Strecke – prima mit fast keiner Bremsleistung. Der Straßenrand war gespickt mit liegen gebliebenen LWK oder sie waren gar von der Straße gerutscht. Aber wir schafften es heil in die Werkstatt und dort erhielt ToYo zwei neue Bremszylinder,  neue Bremsbacken und Bremsflüssigkeit aufgefüllt. 

Hier wird immer erstmal großzügig abmontiert

In der Hauptstadt ließen wir es sonst ruhig angehen. Das Sightseeing gestalte sich auch kurz – afrikanische Großstadt. Auf den Markt trauten wir uns nicht, da wir da Angst um ToYo hatten, sodass wir nur an der “Freiheitsstatue” vorbeifuhren. 

Unser Sightseeingergebnis

Uns zog es nochmal in den Busch – nur 3h entfernt war der älteste und größte Nationalpark Zambias – Kafue Nationalpark. 

Da die Regenzeit im Anmarsch ist und es schon einige heftige Regenfälle gegeben hatte, gab uns der Ranger den Tipp, dass wir auf dem Hauptweg bleiben sollen – natürlich sind wir direkt den ersten Loop in den Busch abseits des Hauptweges gefahren – es gab schon einige Schlammlöcher und wir wollten versuchen vernünftig zu sein und entschieden uns vor einer langen Matschpfütze umzudrehen. Während des Wendens entdeckte ich dann direkt vor uns zwei junge Löwenmännchen.

Entdeckt

Da wurde unsere vernünftige Entscheidung direkt belohnt. Wir machten den Motor aus und beobachteten uns gegenseitig. 

Wer hat nun einen Blick auf uns geworfen

Gerade als unsere Frühstücksvorbereitungen liefen, entschieden sich die beiden aufzustehen – wir ließen also unser Brot fallen und folgten ihnen. Der eine scheuchte eher aus Spaß ein Pumba auf, richtig jagen war das nicht.

Kleines Jadgtraining

Natürlich währte unsere Vernunft nicht allzu lang und wir fuhren den Loop und wurden mit Hippos und einer 2m langen Python auf der Straße belohnt. 

Achtung Snake crossing

Danach ging es am Itezhi-Tezhi See entlang. Wir beschlossen, dass wir wild stehen wollten in der Nacht und fanden eine unvergessliche Stelle an einer Halbinsel des See. Als wir ankamen waren nur ein paar Moorantilopen da und wir begannen Nudeln fürs Abendessen zu kochen, da rief mich Tony rauf aufs Dach, denn wir bekamen Gesellschaft – circa 100 Elefanten näherten sich lautlos und begannen zu trinken und schnüffelten nach unserer Nudel.

Wo kamen die jetzt denn her?!

Es war so beeindruckend. Wir verharrten auf dem Dach bis es komplett dunkel war und genossen das Spektakel. 

Beste Aussicht

Am Morgen springt ToYo (mal) wieder nicht an. Wir waren nicht so schockiert wie beim ersten Mal, da wir die Hoffnung hatten, dass wir wieder nur an den Sicherungen wackeln und es weiter geht. Doch diesmal nicht. Natürlich begann es dann noch zu regnen, wir hatten kein Handynetz und für die Drohne war alles zu weit weg. 

Ungewöhnliche Arbeitsposition

Nachdem kurzen Regenschauer (den wir für ein Frühstück nutzen) wackelte Tony weiter an Kabeln und ich versuchte doch noch Handyempfang zu erhaschen.

Auf Netzsuche

Bei uns beiden tat sich nichts. Wir schmiedeten Notfallpläne: heute war Samstag, dass wir Montagmittag loslaufen (10km Luftlinie bis zur nächsten Lodge am See entlang) um noch unseren Flug am Mittwoch zu bekommen. Wir gingen alles nochmal systematisch durch.

Was brauch ToYo bzw. ein Dieselmotor um zu laufen?

  1. Sauerstoff für die Verbrennung – reichlich da ✔️
  2. Anlasser der die Diesel-Luft-Gemisch verdichtet – Anlasser dreht sich ✔️
  3. Diesel – hmm… das muss untersucht werden

Wir legten uns also beide unters Auto und ich sollte mit meinem Arm von unten den Dieselfilter entwässern – da drehte sich aber nichts. Also war unser Plan, dass wir den Dieselfilter wechseln. Ich bremste Tony kurz (da es auch keiner von uns je gemacht oder nur gesehen hat) und meinte “ich probiere es jetzt nochmal und mache ToYo einfach an” – da schnurrte er auf einmal wieder wie ein Kätzchen!

Wir hatten unser Vertrauen in ToYo nicht verloren und deshalb ging es weiter auf kleinen Nebenstraßen (weil zweimal hinter einander passiert sowas ja nicht 😜). Es ging vorbei an Moorantilopen, Zebras und unzähligen Impalas. Gerade als wir auf den Hauptweg gekommen sind, entdeckte ich im Gras sieben Paar flauschige Öhrchen. 

Diese süßen plüschigen Ohren

Ähm okay, dass wäre der Weg gewesen, den wir hätten laufen wollen um Hilfe zu holen, aber wir sind seit letzter Woche nicht mehr unbewaffnet. Wir sind stolze Besitzer einer Zwille und haben immer drei Notfallsteinchen im Auto.

Übung muss sein

Wir entschieden uns mutig den Motor auszumachen um hier eine Weile zu beobachten. Es sollte sich lohnen, denn es machten sich drei Impalas auf in Richtung Löwenrudel. Die ersten beiden schafften es noch gerade so, aber nun war die Gruppe im Jagdmodus.

Nun wird nicht mehr geschlummert

Dann kam Joffrey (ich habe ihn so genannt) und er schaffte es nicht mehr und wurde vor unseren Augen einfach in der Mitte zerrissen.

Guten Appetit?!🫣

Wir wollten unser Glück nicht weiter ausreizen im Kafue Nationalpark und machten uns auf ins Dörfchen Itezhi-Tezhi auf die Campsite Chibila. 

Brain der Chef war so lieb und lieh uns sein Angelequipment, da ich für die Idee brannte, dass wir uns das Abendessen selbst fangen. 

Erster Angelversuch

Wir sind komplett talentfrei – ich warf beim ersten Versuch die Angel zwischen die Steine statt ins Meer aus und Tony zog auch nur einen Stock und alte Angelleine an Land – wir mussten nicht hungrig ins Bett, sondern grillten unser Notfall-Rumpsteak.

Am Morgen erkundeten wir die Longola Hot Springs – mit der Idee hier unser Frühstücksei zu kochen. Es gab kein Schild und so erkundeten wir zu Fuß die Gegend an der es am meinsten nach Schwefel gerochen hat.

Immer dem Schwefelgeruch hinterher

Dann nahmen sich ein paar Damen aus dem Dorf uns an (die hatten gerade Waschtag an der Quelle) und zeigten uns das sprudelnde Wasser. 

Meine schnelle Kochkonstruktion war eine Socke an der Grillzange – 10min später und ein halbes Dorf entertained, hatten wir unser Frühstücksei. 

Eier sind im Wasser

Danach machten wir uns auf in Richtung Lusaka um ToYo für die “Sommerpause” zu richten – wir gaben ihn zum Car Wash, die Jungs waren aber sehr betrunken und haben doch recht viel übersehen, da war es ganz gut, dass es dann nochmal ein ordentliches Gewitter gab 😜. 

Vielleicht sollten wir nächstes Mal die Nüchternheit „prüfen“

ToYo fand einen Platz auf einer Lodge von zwei herzigen Holländern. Wir wollten unbedingt einen überdachten Platz, dafür mussten wir die Dachbox abmontieren und haben große Wäsche gemacht.

Waschtag
Traurig ToYo zurück zu lassen

Nachdem die Wäsche trocken war und alles verstaut war, verabschiedeten wir uns von ToYo. Die sieben Wochen vergingen wieder viel zu schnell, aber wir müssen wiederkommen – das Carnet läuft nächstes Jahr wieder ab, ToYo kann kein Sambianer werden und es liegen noch weitere Länderaufkleber im Auto und die müssen angebracht werden.

Na erkennt ihr die Länder?

Nun sitzen wir in Doha und warten auf unseren Weiterflug, ob wir auch in Berlin ankommen?🦁

Eure Toyota-Lover 

Tony&Juli 

M

Man muss ihm mit dem Handbuch drohen – Zimbabwe

Im Camp angekommen wurde direkt das Tor hinter uns geschlossen, weil wir schon recht nah die Löwen brüllen hörten. Wir taten das einzig vernünftige auf diesen Schock und nahmen uns ein kühles Bier. Es gab da auch keinen Strom, sodass wir eh nichts am Auto hätten machen können in der Dunkelheit. Wir konzentrierten uns also auf unser Braai und backten erneut ein Brot in unserem Dutch Oven (Überlegung: Als wir das letzte Mal Teig angesetzt hatten, sind wir im Schlamm stecken geblieben und heute ist Toyo nicht angesprungen – besteht eine mögliche Korrelation zwischen Brotteig und Missgeschick?!)

Brot korreliert mit Autounheil?

Wir verbrachten einen tollen Abend mit unseren  Schweizer Neufreunden Ueli und Andrea und mit vielen spannenden Autogeschichten.

Am nächsten Morgen sprang ToYo natürlich auch nicht, wie von wunderhand geheilt, an. Es hörte sich so an, wie wenn wir den “Totschalter” aktiviert haben. Dabei wird die Dieselzuleitung unterbrochen und es ist eine Art Wegfahrschutz. Also überprüfte Tony erstmal alle Sicherungen. Keine schien defekt, aber er hat mal an allen gewackelt. Nächster Schritt: Wir schauten nochmal in den Motorraum und zogen alle Schrauben fest, die nach den ganzen Riffelpisten locker erschienen. Außerdem haben wir etwas an der manuellen Dieselpumpe gedrückt, die man eigentlich nur braucht, wenn man den Tank komplett leer gefahren hat. In der Zeit suchte Ueli sein Landcruiser Handbuch raus und kam wedelnd zu ToYo. Und da passierte es – ToYo sprang sofort an und schnurrte wie ein Kätzchen. Ueli meinte dann nur: “Diesen Autos muss man nur mit dem Handbuch drohen”.

Wir wissen nicht was es war, ob vielleicht nur eine Sicherung oder Relais locker war, aber zur Sicherheit entschieden wir noch den weiteren Tag mit Ueli und Andrea zu verbringen um bei einem möglichen Rückfall von ToYo abgeschleppt werden zu können und das Abschleppseil blieb im Schnellzugriff.

Wir machten einen Game Drive in der Hoffnung die beiden Löwenmännchen, die in dieser Pan ihr Revier haben zu finden, doch vergebens. Aber dafür gab es allerhand anderes zu sehen.

So herzig

Unser gemeinsames nächstes Ziel was das Masuma Dam Camp – hier gibt es einen Hide an der Campsite mit Blick über ein Wasserloch.

Schön in einer Reihe

Wir schlugen unser Lager auf, blätterten ganz geheim, sodass es ToYo nicht sehen konnte, im Landcruiser Handbuch, denn bei der Suche nach dem Starterproblem bemerkte Tony, dass unser Kreuzgelenk an der Hinterachse deutlich zu viel Spiel hat. Aber endlich hatten wir mal das benötigte Ersatzteil mit. Tony gestand ehrlich, dass er es sich auch nach Sichtung eines YouTube Videos nicht zutraut das allein zu wechseln – fähige Experten mussten also ran. Aber nicht sofort, denn ein Safariauto passierte unser Camp und erzählte von zwei Löwen nur 800m entfernt. Wir klappten nochmal unser Dach runter und fuhren los.

Ein Kätzchen

Und das allerbeste sie waren gar nicht im Schlafmodus sondern ganz im Gegenteil.

Die kuscheln nur 🫣

Sie haschten sich und spielten miteinander und “kuschelten”.

Ganz erschöpft, los ab zu unserm Wasserloch

Wir ließen sie dann allein in der Hoffnung, dass sie nach diesen Anstrengungen vielleicht zu unserem Wasserloch kommen für eine Erfrischung. Doch zurück am Wasserloch snackten die Hippofamilie gerade frisches Gras und dann hörten wir das erste Getröte in der Ferne, dann wackelten die ersten Bäume und schon waren die Elefanten da.

Danach kam noch eine ganze Familie in der Dunkelheit

Unser Plan für den nächste Tag war den Hwange Nationalpark Richtung dem Städtchen Hwange in Hoffnung auf eine Autowerkstatt zu verlassen – doch es war Sonntag und so erschwerte sich die Recherche nach einer Werkstatt und wir wurden nur auf einen Reifenladen verwiesen. Ich fand in der iOverlander App eine Campsite, die wohl auch eine kleine Werkstatt hat und so probierten wir unser Glück. Es ging zur Tuskers Campsite mit schönem Hide am Wasserloch. Hier hatten uns unsere Schweizer auch zahlreiche Elefanten versprochen.

Ich mach nur noch Portraits

Elefanten kamen nicht zum Trinken, aber viele Kudus und Impalas – und wir konnten hier von den Jungs unser Kreuzgelenk wechseln lassen. So wie ich es verstanden habe – nach Tonys Erklärung: Das Getriebe ist fest mit dem Rahmen verbunden und wenn wir jetzt wild offroad fahren, müssen ja die unterschiedlichen Bewegungen und Neigungen der Achse ausgeglichen werden und das passiere im Kreuzgelenk. Falls er mir das falsch erklärt hat, wäre ich über Erklärungen von einem richtigen Ingenieur dankbar🤪)

Eine Campsite mit Workshop

Tony hatte nachgelesen, dass man eine Spezialvorrichtung von Toyota benötigt um das alte Kreuzgelenk zu demontieren – die Jungs in Afrika wählten die Taktik “schlag mit Hammer und Meißel so lange drauf, bis es ab ist”. Es ging super und fix war unser neues Kreuzgelenk eingesetzt. Wir bedanken uns mit einem großzügigen Trinkgeld und zwei eiskalten Cola.

So konnte unsere Reise weitergehen – die Route führte uns zum Karibasee. Wusstet ihr, dass der Karibasee der zweitgrößte Stausee der Welt ist (Volumen betrachtet, flächenmäßig nur der siebtgrößte). Hier wurde bereits 1959 der Sambesi mit einer 128m hohen Staumauer aufgestaut. 

Blick über den Stausee

Wir nutzten die Maabwe Bay Campsite um bei den schwülheißen 40Grad im Schatten einen kleinen zwei Tage-Urlaub einzulegen. So wechselten wir nur von Pool zu Hängematte und genossen abends frisch gefangenen Fisch aus dem See über dem Feuer.

Die Besatzung lungert nur rum

Einen kleinen Zwischenfall gab es dann doch. Wir waren zum Sunset Walk aufgebrochen. Tony hatte sich die Route von den Besitzern erklären lassen – immer am Ufer lang, aber mit Abstand zum Wasser wegen den Krokodilen. Also bewaffnet mit Sundowner-Getränk und Drohne zogen wir los. Direkt mahnte ich, ob wir in die richtige Richtung laufen, denn am Vortag waren in der Bucht noch Hippos und die sind jetzt nicht da. Was tun wir, wenn die jetzt aus dem Gebüsch kommen?!

Hippo Spur nicht zu übersehen

Tony meinte, dass ich mich nur nicht dem Hippo (circa 1,7-2Tonnen) in den Weg zum Wasser stellen soll und das ihm dieses Gelände sowieso viel zu steil ist. Nicht beruhigt und immer mit einem Blick ins Gebüsch, schauten wir den Sunset und machten ein paar Bilder mit der Drohne. Als plötzlich ein etwas aufgeregter Angestellter zu uns eilte und meinte, dass wir in Lebensgefahr sind, wenn die Hippos kämen.

Wir packten fix zusammen und wurden dann von den Besitzern direkt auf die Terasse zitiert – aber nur um mit ihnen ein Getränk einzunehmen und die Hippos von dort zu beobachten. Seitdem wurde Tony das Sunset-Walk-Permit entzogen 🤪.

Drohnenperspektive

Am nächsten Morgen drängelte ToYo schon, denn er wollte wieder auf die Straße – unser Ziel war der Chizarira Nationalpark. 

Dieser Nationalpark überzeugte uns nicht so sehr mit den Tieren viel mehr mit der Landschaft. Es ging durch tiefe Schluchten rauf auf ein Plateu.

Mystisch mit diesen Wolken

Tony schaffte es auch wieder den einzigen 4×4 Track „zu finden“ und wollte nur mal gucken und die Rivercrossing machen. Natürlich hatten wir dann den Weg nicht mehr auf unserer GPS Karte, hofften aber, da wir noch Spuren sahen, dass er wieder auf einen größeren Weg führen wird.

Scheinbar war diesen Weg länger niemand gefahren oder es war gerade eine Elefantenhorde hier durchgerannt, denn wir mussten das ein oder andere mal Road Maintenance betreiben.

Nur einer von vielen, gibt auch noch einen lustigen Zeitraffer🤪

So bekommt man auch einen Tag auch rum, aber wir schafften es zu unserer Campsite mit Blick in die Schlucht.

Wie immer mit Grill-Bier

Während des Braai fühlten wir uns wie in der Zeit zurückversetzt – erinnert ihr euch noch an Hannibal, der der mit den Elefanten über die Alpen ist?! Auf der anderen Schluchtseite machte sich ein Elefantenbulle auf den Weg raus aus die Schlucht. 

Elefantensuchbild

Ob das auf unserer Seite auch passiert und wir noch abendlichen Besuch bekommen? Die Nacht gestaltete sich außer etwas Elefantengetröte in der Ferne aber ruhig.

Danach zog es uns wieder zurück an den See und so ging es ins Dörfchen Kariba direkt hinter der Staumauer. Ihr glaubt es nicht, aber IM Dorf trifft man dort auf Elefanten, die am Busch im „Vorgarten“ knabbern.

Ich hatte mir völlig falsche Vorstellungen von Kariba gemacht, hatte ich einen Waterfront mit Restaurants, Bars und Fischmarkt erhofft, musste ich einsehen, dass ich immer noch in Afrika bin und es nicht mal ein Brot im „Supermarkt“ gab.

So wurde der Dorfspaziergang gestrichen und es ging zur Staumauer. Diese wurde bereits 1959 errichtet und bedurfte nun Reparaturarbeiten. Da wir zum Glück in Afrika sind, stört es keinen, wenn man durch die Baustelle auf der Mauer läuft 😉 Geländer? Ist doch was für Langweiler.

Beeindruckendes Bauwerk und Baustelle

Würde der Dam brechen würden sich in 8h die Wassermassen des Sees in das Tal ergießen und 3,5 Mio. Menschen bedrohen. 

Aber vielleicht habt ihr von dem See auch in Zusammenhang mit dem Projekt „Arche Noah“ gehört, denn es wurden auch Tiere aus dem Tal vor der Füllung gerettet und umgesiedelt, daran erinnert eine Tafel.

Projekt Arche Noah

Am Abend genossen wir noch einmal Fisch auf der Campsite. Der Abend fand aber ein schnelles Ende als hunderte Insekten über uns und jegliche Art von Licht herfielen. Das passiert wohl jedes Jahr mit Beginn der Regenzeit, weil dann auf einmal alle Eier dieser Insekten schlüpfen. Gebraten soll man die auch sehr gut essen können, aber es war uns doch zu experimentell, das alleine auszuprobieren.

Hunderte, überall und vorallem in meinem Ausschnitt 🫣

Unser letztes Ziel in Zimbabwe war der Mana Pools Nationalpark – wir hatten unterschiedliche Meinungen gehört, doch haben uns am Ende von den positiven leiten lassen und sind losgefahren. Man fährt nach dem ersten Gate 30km über, für afrikanische Verhältnisse, entspannte Sandpisten. Als Tony vor einer Brücke bremsen wollte, trat er voll durch, aber ToYo wurde nicht langsamer – wir schauten uns entsetzt an! Wir rollten aus und Tony schaute unter die Motorhaube – Motor noch da, Bremsflüssigkeit noch da, neu hinzu kam nur das jetzt auch die Handbremsenwarnlampe leuchtete. Auf den Schreck frühstückten wir erstmal am Wegesrand und Tony blätterte im Toyota Handbuch. Einzige Erkenntnis: Die Handbremsenleuchte übernimmt die Aufgabe einer Bremswarnleuchte (puh welch ein Glück, die Handbremsleuchte ist nicht auch noch kaputt ;-)). Wir entschieden uns auch aus Mangel an Alternativen weiter zu fahren auf Safari ist eine Bremse ja nicht soooo wichtig, maximal rollen wir an einem Tier vorbei. Außerdem gibt es ja noch die Motorbremse und Handbremse…

Im Park Office angekommen (Bremskraft war bis dahin auf Null Komma Nichts gefallen) fragten wir, ob nicht vielleicht eine Werkstatt oder zumindest einen Mechaniker im Park gäbe – ja gibt es und so rollten wir dorthin. Dort erwartete uns Benjamin (stellte sich als Head of mechanics vor) und seine 5 Gehilfen. Ein Blick unter ToYo verriet – es hat mal wieder rechts hinten getroffen – hier läuft Bremsflüssigkeit aus der Bremstrommel. 

Nicht der Reifen vielleicht schlimmer die Bremse?!

Nachdem das Rad abmontiert und die Bremstrommel geöffnet war (Tony konnte wieder nicht hinschauen – Öffnung erfolgte mit Hammerschlag und seine Werkzeuge, die er freundlicher Weise angeboten hatte, wurden mit Bremsendreck und Öl eingesudelt), die Worte, die keiner hören will: „You don´t have just one problem, you have three“.

Was tut er da?!

Ob wir weiter ungebremst durch Zimbabwe rollen oder irgendwann wieder bremsen konnten – natürlich im nächsten und letzten Blog dieser Reise.

Eure Ungebremsten, 

Tony&Juli 

ToYo hat sich abschleppen lassen – Botswana, Sambia, Simbabwe

Die Nacht im Schlammloch war ruhig (leider auch kein Löwenbesuch, denen war es sicher auch zu schlammig). Tony hatte über Nacht gegrübelt, wie er uns befreien könnte. Er verfolgte immer noch die Idee unsere Drohne losfliegen zu lassen, aber seine andere Idee war, dass wir doch einfach das Windenseil unter das Auto durchziehen und uns so rausziehen. Warte – war das nicht schon gestern genau mein Vorschlag?! Tony war bereits wieder in seiner Schlammmontur und so musste ich fahren. Die Winde und unsere Seile reichten haargenau bis zu dem einen Baum, der auch noch genau hinter uns stand. Ich legte den Rückwärtsgang ein und Tony zog an der Winde und ganz langsam zogen wir uns aus dem Schlamm. 

Vor den Lichtern hängt Tonys Schlamm-Outfit

Nun galt es bis auf festen Untergrund zu kommen und dann alle unsere Utensilien einzusammeln und wenigstens grob vom Schlamm zu entfernten, aber wir rollten wieder.

Fix alles einsammeln im Schlüppi
Erstmal trockene Füße

Wir fuhren nur noch eine kleine Runde durch die Pans, aber eigentlich wollten wir nur noch raus. In Orapa fanden wir eine tolle Campsite (Hauptvorraussetzung war Wasser an der Site für unsere Reinigung).

Man wird nie fertig an diesem Auto

So halbwegs wiederhergestellt ließen wir die Vernunft ein wenig walten und verzichteten durch die Makgadikgadi Pans zu fahren, was wahrscheinlich wieder im Schlamm geendet wäre. Wir fuhren (ganz vernünftig) nur am Rand entlang und fragten vorher Locals wie die Road Conditions seien: “Wet, but possible with this car”. 

Was getan werden muss, muss getan werden

Unser Ziel war nämlich das etwas nördlich der Pans gelegende Camp Elephant Sands. Hier ist Name auch Programm.

So stelle ich mir Homeoffice vor

Ohne Zaun steht man am Wasserloch, grillt sein Steak und der Elefant trabt an einem vorbei. Eine kleine Zebramanguste machte es sich auf unseren Stühlen bequem (sie hat auf Tonys Stuhl “verewigt” also seitdem gibt es feste Stuhlzusteilungen;-))und verbrachte den Abend mit uns.

Ja das ist dein Pipi
Ein Elefanten versperrt mir den Weg zu ToYo, ob Grillmeister Tony es schon bemerkt hat

Wir mussten danach einen Stopp in Kazungula (größere Stadt vor der Grenze) machen, weil wir hier die Möglichkeit hatten zu Daves Tyres unseren neuen Reifen liefern zu lassen, da wir nicht ohne Ersatzreifen nach Sambia wollten. Dave versorgte uns mit einem neuen Reifen und Tipps für gutes Fleisch. 

Spannend, wir duften zuschauen

Erinnert ihr euch noch, dass Tony ein Quietschgeräusch im Beifahrerraum stört (bereits die Tür wurde auseinander geschraubt), sodass wir nach Daves Tyres zu Marios Garage fuhren. Plötzlich waren 6 afrikanische Herren um uns herum, meinten es sei nur eine kleine Sache von 2 min. Ohne Rücksprache wurde die Motorhaube entfernt und die Jungs stellten fest, dass die Kotflügelaufhängung gebrochen war. Und schon wurde das Schweißgerät geholt und munter drauf los gebrutzelt. 

Mal ganz schnell geschweißt

Jetzt gibt es kein Quietschgeräusch mehr, sodass wir beschlossen noch eine schnelle Runde durch die Chobe Riverfront zu fahren. Es war wieder wunderschön, doch diesmal blieben wir weiter ohne Löwensichtung.

Ein bisschen bedröppelte schaut der Kleine
Ich steh auf Portraits

Nun war es Zeit für Sambia. Ich hatte eine ganze Reihe Horrorberichte über diesen Grenzübergang gelesen, dass man einen “Schlepper” braucht, der dann für seine Dienste eine unverschämte “Gebühr” verlangt, stundenlange Diskussionen, Gebühren die nach Lust und Tageslaune beschlossen werden und kriminalisierte Geldtauscher. Da wir nun auch die Zollunion verließen, mussten wir auch unser Carnet de passage ausstempeln (Namibia, Botswana und Südafrika sind eine Zollunion). Ich bereitete mich also vor: Onlinerecherche, Bestechungszigaretten, kleine kalte Cola Dosen, tiefer Ausschnitt ;-). So gut vorbereitet wiesen wir jeden Schlepper ab, betraten selbstbewusst das  Grenzgebäude und hangelten uns von Schalter zu Schalter. Immer, wenn eine grummelig schauende Grenz-Zolldame fragt, wo mein nächstes Ziel ist, erzählte ich ihr einfach meine komplette Route. Damit überfordert man jeden komplett, sodass wir immer durch gewunken wurden. So schafften wir es ohne Schlepper und ohne unnötige Gebühren nach Sambia.

Ich habe noch so einige Sticker im Schrank 🤪

Wir hatten über unseren Freund Valentin einen Kontakt in Livingstone von einer Kanadierin, die dort ein Schulprojekt leitet. Wie lernt man sich am einfachsten kennen – natürlich bei lokalen Bier und Spezialitäten der Region – nur waren das hier frittierte Raupen.

Schmeckt wie Hühnchen, nicht🫣

Es war ein super schöner Abend und wir haben viel gelernt und vielleicht auch getrunken. Doch am nächsten Morgen mussten wir fit sein. Wir waren in ihre Vorschule eingeladen. 

Tolle Erfahrung

Unsere Anwesenheit verzögerte den gewohnten Morgenkreis etwas. Die Kinder waren besessen auf Tonys flauschige Armhaare (haben afrikanische Männer wohl nicht) und dann machte Tony einen großen Fehler. Das erste Kind wollte hochgehoben werden und er machen es, aber das hatte zur Folge, dass JEDES Kind von diesem blonden weißen Mann hochgehoben werden wollte. Es gab auch kleine Rangeleien, weil jeder beim Morgenkreis neben uns sitzen wollte. 

Tanz in den Morgen

Und dann sollten wir etwas auf deutsch sagen und ein deutsches Kinderlied singen – sorry Mama, aber uns fiel nur “Alle meine Entchen” ein.

Wir konnten leider nicht den ganzen Tag bleiben (vielleicht wäre uns dann noch ein besseres Kinderlied eingefallen ;-)), weil wir zu dem Devils Pool wollten. Für die weniger lebensmüden unter euch, dass ist ein “natürlicher Pool” an der Kante der Viktoria Wasserfälle – da wo der Sambesi Fluss 70m nach unten fällt. 

Durchs Flussbett

Wir wählten (natürlich) die Alternative, wo man durch den Fluss bis zum Main Falls mit Pool läuft. Alternativ kann man mit einem Boot hin gebracht werden, aber das ist ja was für alte Leute. Wir waren allein mit unserem Guide (man darf nicht allein dort hin) und so musste man ähnlich einem Schwebebalken durch fast kniehohes, straff fließendes Wasser balancieren. Dann ging es über Steine und Wasser bis auf die Livingstone Insel (Insel im Sambesi kurz vor den Vic Falls). Dort angekommen, musste man 25m durch den ja schon “reißenden” Sambesi (es gab nur ein kleines Seil vor der Kante) schwimmen um den Devils Pool zu erreichen. 

Ganz komisches Gefühl, aber geil

Es ist schwer zu beschreiben, wie es ist, wenn man an dieser Kante herunter schaut. Laut rauschendes Wasser um einen herum, diese Tiefe, man sieht einen Doppelregenbogen in der Schlucht und dann zwickt einen plötzlich was in den Po und in die Wade und wir dachten, okay dass war es jetzt sicher ein Krokodil… Doch zum Glück nur ein kleiner Tigerfisch (der Name suggeriert falsch, es ist wirklich nur ein kleiner harmloser Fisch).

Da wollte nicht mal er runterspringen

We survived!

Wieder trockenen Fußes

Wir verbrachten den Rest des Tages in dem Vic Falls Nationalpark und da kam uns die Idee, dass wir morgen doch noch auf dem Sambesi raften könnten. Da traf es sich, dass wir in einer Bar natürlich den Chef kennen lernten und dieser uns das Rafting günstiger als online bei seinen Freunden organisieren könnte. Kennt ihr den Spruch “wer günstig kauft, kauft zweimal”?! Aber 120$ waren verlockender als 160$ (pro Person) und so schlugen wir zu. Dass sich am Morgen dann die Treffpunktzeit um eine halbe Stunden nach hinten verschiebt, ist man in Afrika ja schon gewohnt und wir sorgten und noch nicht. Auch als wir dann unseren Guide und das Team kennen lernen, hatten wir ein gutes Gefühl, doch unsere beiden chinesischen Mitrafter machten uns etwas Sorge. 

Sie hatte Riemchen-Sandalen an und eine kleine Handtasche dabei. Er hatte die weißen Hotelhandtücher in einer Plastiktüte in der Hand. Sie wunderte sich etwas über die Schwimmweste und als sie “auch” ein Paddel überreicht bekommen hat. Auf die Frage des Guides, ob wir gute Schwimmer sind, meinte sie, dass sie nicht schwimmen kann. Er rauchte eine Zigarette nach der anderen und wollte weder seine Hosentaschen leeren, noch die Schwimmweste anlegen. Wir übten im trockenen alle möglichen Szenarien, denn Rafting auf dem Sambesi ist Stufe 4-5 (also das härteste was man als nicht Profi machen darf). 

Mein Lachen soll mit die Verzweiflung überspielen 🫣

Dem Guide verging auch schon etwas das Lachen und zum Glück entschied man sich, noch zwei junge afrikanische Teammitglieder zum Paddeln zu verdonnern.

Mannschaft wurde erweitert – kleine Hoffnung

Es waren insgesamt 14 Stromschnellen und gleich in der ersten (easy – Stufe 3) stieß die Chinesin hinter mir nur irgendwelche Gebete/Gesänge aus und vergaß das Paddeln. In Stufe 5 ging natürlich der Chinese über Bord und er merkte nun, dass seine Zigaretten in der Hosentasche wirklich nass werden. 

Häufigste Aussicht 🤪

Es war wirklich cool, wild und eine tolle Landschaft, aber wir hätten uns eine bessere Crew gewünscht. Der Guide hat uns beide für unser gutes Paddeln gelobt – ist eben Made in Germany und nicht Made in China. 

Als wir getrocknet waren, beschlossen wir noch den Grenzübergang nach Zimbabwe zu wagen. Die Grenze geht über die Brücke des Sambesi und so konnten wir nochmal unsere Raftingstrecke einsehen. 

Grenzbrücke gemeistert

Eine erneute gute Vorbereitung und viel demütiger Smalltalk öffnete uns das Grenztor.

Angekommen ist man erst nachdem ersten lokalem Bier

Auf der Campsite in Vic Falls (ja so heißt das erste Städtchen hinter der Grenze) sind wir mit einem afrikaerfahrenem österreichischen Ehepaar ins Gespräch gekommen und sie haben uns den Kazuma Pan Nationalpark empfohlen, da es da “viele” Löwen geben soll. Da haben wir uns natürlich nicht lange bitten lassen, haben zusammen gepackt und sind wieder in den Busch. Die Wege schienen eine ganze Weile nicht gefahren worden zu sein, sodass wir das ein oder andere mal aussteigen mussten um den Weg freizuräumen (also wenn ihr ihn jetzt fahren wollt, es wäre alles frei).

Ich sollte dieses Bild nehmen, weil er da männlich aussieht 🤪

Am Ende ging es nochmal durch eine weite offene Pan und da entdeckte ich etwas unter einem Strauch. Ich meinte zu Tony, dass er bitte anhalten soll, vielleicht war da etwas oder es ist ein Stock oder ein Termitenhügel – wie meistens. Doch da schaute mich doch wirklich ein Gepard an. Ich war von dem Moment so überrascht, dass uns leider kein besseres Bild als Dieses gelang. 

Ich mag das Bild trotzdem

Unser erste ganz allein gefundener Gepard und darauf bin ich auch sehr stolz (schreibe ich dann in meine Ranger Bewerbung ;-))

Die Nacht verbrachten wir an dem Hide am Wasserloch, wir machten ein kleines Feuer, weil wir unbedingt einen Braai machen wollten. Die Hippos im Wasserloch störten wir recht wenig, denn sie machen sich auch auf ihre abendliche Futterrunde.

ToYo 😍

Wir wurden etwas von TseTse Fliegen belagert, sodass ich anordnete, dass im Auto gegessen wird um nicht an der Schlafkrankheit zu verenden. 

Indoor Dinner

Ich konnte Tony mit unserem 3l Rotweinkanister dann auch reinlocken. 

Am nächsten Tag schlugen wir uns weiter durch den Busch in den Hwange Nationalpark, dem größten in Zimbabwe. Landschaftlich super vielfältig – streckenweise ist man durch dichten Wald gefahren, dann wieder durch sandige trockene Flusstäler und dann passierte es endlich auch wir fanden eine Löwin.

Sehr schön, aber mein Herz gehört Sirga 😍

Okay sie hat es uns auch leicht gemacht, saß sie aufrecht unter einem Busch und hat gemauzt.

Am nächsten Tag schlugen wir uns weiter nach Süden tief in den Park. Wir hatten vom Main Office nicht unsere Wunsch-Campsite bekommen, aber davon haben wir uns nicht abhalten lassen. Wir fuhren also zu unserer Wunsch-Campsite Ngweshla über eine traumhafte Pan mit vielen Zebras, Gnus, Impalas und Elefanten.

Ich kann mich nicht satt sehen an ihnen

Und am Camp angekommen, erspähten wir einen Landcruiser ähnlich wie ToYo. Wir stellten uns dem super netten Schweizer Paar vor und fragten höflich, ob wir uns den Platz nicht teilen wollen – sicher wären Schweizer auch zu höflich um uns wegzuschicken, aber wir waren uns sofort sympathisch.

Sie gaben uns den Tipp für den perfekten Sunset Spot nur 200m vor dem Tor des Camps zwischen zwei Akazienbäumen. Aus Sicherheitsgründen (Löwen) sollen wir dort hin aber fahren.

Sunset über der Pan

Es war traumhaft, die Baby Gnus und Baby Zebras spielten am Wasser, Elefanten badeten, doch der Appetit auf unser geplantes Braai zog uns zurück ins Camp – Tony wollte ToYo anlassen, doch er sprang nicht an. Wir schauten uns entsetzt an, sowas hat er doch noch nie gemacht?!

Diesel ist da, Batterie ist voll, Motorhaube auf – Motor war auch noch da – was nun?! Mir war klar, wir müssen jetzt in der letzten Dämmerung schnell trotz möglichen Löwen zurück ins Camp rennen und Ueli, den Schweizer, bitten uns mit seinem Landcruiser ins Camp zu schleppen. 

Abschleppen lassen ✔️

Ob ToYo irgendwann wieder angesprungen ist, oder wir jetzt die neuen Angestellten im Camp Ngweshla sind – natürlich im nächsten Blog.

Eure Abgeschleppten 

Tony&Juli 

Central Kalahari, never again! – Botswana

Wir flogen also über die Kalahari und hielten Ausschau nach den Löwen, doch leider konnten wir sie nicht entdecken. Dafür fanden wir aber die ein oder andere Straußenfamilie auf dem Nest brütend, über ganz Kleine bis zu „Teenagern“.

Wieder gelandet

Am Abend kochte Val für uns Seswaa, das ist das Nationalgericht von Botswana und gemacht für den Bush. Es werden Fleisch (in unserem Fall Gnu-Filets), Karotten, Zwiebeln und Kürbis (das Gemüse richtet sich nach der aktuellen Verfügbarkeit – Oh, dass muss ich euch noch sagen, aktuell gibt es keine Tomaten in Botswana, weil weniger importiert werden soll – ganz schlimm für mich als Tomaten-Liebhaber) in Stücke geschnitten im Potje über dem Feuer angebraten, gewürzt, mit Wasser abgelöscht und dann köchelt es vor sich hin – die nächsten 6 Stunden!

Lecker Seswaa

Am Ende ist das Fleisch zerfallen und man hat einen riesigen Topf pulled Gnu und bekommt auch nichts mehr von diesem Gemüse mit 😉 Dazu gibt es meist Pap, diese afrikanische weiße Polenta (so beschreib ich es gern) auch aus einem Potje über dem Feuer. Das beste daran ist die angebratene Außenschicht, die ein wenig wie Popcorn schmeckt und sich sehr gut mit etwas Kräuterbutter macht.

Am nächsten Tag standen die normalen Aufgaben an und wir versuchten fleißig zu helfen. Es mussten die Speicherkarten der Tierkameras von den vier Wasserlöchern gewechselt werden.

Speicherkarten an den Wasserlöchern einsammeln

Zurück im Camp ging die eigentliche „Arbeit“ erst richtig los. Die über 8000 Bilder haben wir gesichtet und mussten entscheiden, welche Bilder es schaffen, dann auf der Patreon Seite und anderen Social Media Seiten vom Modisa Wildlife Project veröffentlicht zu werden oder für wissenschaftliche Auswertungen archiviert werden.

Was für schöne Bilder

Tony war sehr streng bei der Auswahl. Ich hätte sicher jedes Bild von den süßen Schakalen abgespeichert. Aber es ist auch eine Menge „Spam“ dabei, wenn z.B. Schmetterlinge vorbeifliegen oder ein Schwarm Webervögel ihr Unwesen am Wasserloch treiben.

Was für tolle Tiere

Als es nicht mehr so heiß war, konnten wir mit Caramel der süßen Caracaldame noch einen Spaziergang machen. Mit Funkgerät bewaffnet, falls das eifersüchtige Straußenmännchen Mars uns zu nahe kommt, oder sich die drei Löwen blicken lassen.

Gut auf Caramel aufgepasst und vielleicht ein bisschen gestreichelt

Und Caramal konnte an diesem Tag kein Ende finden, schnüffelte an jedem Grashalm (wir haben auf der Tierkamera auch noch einen anderen Caracal entdeckt, vielleicht hat Caramal ihn gerochen und nun startet eine Art Bush Dating?) 

Natürlich wurde auch die Löwin Sirga, die von Val mit der Hand aufgezogen wurde nicht vernachlässigt. Sie schwächelte etwas, kam nicht direkt auf Vals Rufe und brüllte nicht. Alle sorgten sich, dass sie eine Infektion haben könnte, da sie ein paar Tage zuvor eine Auseinandersetzung mit einem Leoparden hatten (am Ende hatte sie den Leoparden auf einen Baum gescheucht und er musste dort die ganze Nacht ausharren), oder da sie kurz zuvor läufig war, könnte sich auch leicht eine Art Gebärmutterinfektion bilden bei fehlender Befruchtung (keine Angst ich Sattel jetzt ich mehr auf Tiermedizin um, dass waren die Überlegung des Tierarztes), aber es sollte mit Antibiotika begonnen werden (für die Interessierten – es gab Amoxicillin + Clavulansäure in doppelter Menschendosis) und schon am zweiten Tag ging es ihr deutlich besser.

Medikamentenrunde ala Kalahari

Die Tablettenapplikation erfolgte wie es sich für eine Löwin gehört in einem Stück Filet vom Gnu oder Orxy (vielleicht würde das dem ein oder anderem Patienten auch zu seiner regelmäßigen Medikamenteneinnahme motivieren).

Unser letzter Abend näherte sich und deshalb fuhren wir nochmal zur Düne und schauten dort zusammen mit einem kühlen Getränk den Sonnenuntergang. 

Last sunset in Modisa

Danke für wieder einmal fünf unvergessliche Tage, die wir bei euch verbringen durften. Danke, dass wir Teil eures Alltags sein durften. 

Val und Sarah haben noch wieder weitere tolle Ideen und Projekte, die nach und nach umgesetzt werden. So versuchten wir noch am letzten Tag die Wildbienen zu motivieren in den Bienenkasten einzuziehen, dass Honig fürs Camp und dann von den Dorfbewohnern selbstständig gewonnen werden kann. 

Das nenne ich mal eine erfolgreiche Vermietung

Durch kleine Motivationsversuche mit Honig gelang der Einzug des Bienenvolkes – ich denke da sollte die Namensfindung für die Bienenkönigin leicht fallen – ist Julia nicht ein royaler Name?! 😉

Doch nun mussten wir wirklich weiter. Es lag ein Strecke von circa 9h vor uns – unser nächstes Ziel war der Kuthse Nationalpark (der südliche Anteil der Central Kalahari). Wir versuchten wirklich dieses mal eine Reservierung für die Campsites im Nationalpark zu machen, aber die Website vom offiziellen Wildlife Department war down, auf Emails wurde nicht reagiert, ans Telefon ging niemand und bei dem Büro des Wildlife Department in Tsabong war niemand. Also probierten wir unser Glück und machten es nach der typischen Cramme-Adam-Reisen-Manier und fuhren zum Gate – drei bemühte Damen kümmerten sich um uns und wir warteten geduldig, auch wenn sie 40×2 in den Taschenrechner eingeben mussten und nach einer knappen Stunde hatten wir auf einem formlosen Stück Papier unsere drei Wunschcampsites.

Unsere Frühstücksbegleitung

So motiviert begannen wir mit unserem Game Drive und fuhren die Wasserlöcher ab. Wir fanden eine Menge an Antilopen und dann am Wasserloch Molose eine riesige Elefantenherde.

Bitte nur von meiner Schokoladenseite 🤪
Wie cool kann man bitte sein

Unser Camp war das circa 60km entfernte Bape Camp und da wir nicht zu spät unser Lager aufschlagen wollten, rollten wir weiter nach Norden.

Super grün nachdem Regen

Es war brütend heiß (40Grad), die Sonne stand über uns, wir waren im tiefen Sand unterwegs und ich bemerkte, dass die Motortemperatur leicht angestiegen war (das macht ToYo sonst nie!). Wir hatten von Val (Danke dafür Val) einen effektiven Tipp erzählt bekommen, aber es ist auch ein schrecklich heißer Tipp – man solle die Heizung auf Maximal stellen, damit die heiße Motorluft durch die Lüftung weggezogen und kühlt damit den Motor. Wir zerflossen im Auto, aber die Motortemperatur normalisierte sich (Reifendruck weiter absenken hat auch mitgeholfen). Im Camp angekommen (eine Feuerstelle unter einem Baum – mehr nicht) beschlossen wir, dass wir unbedingt duschen müssen.

Ein Blick immer in den Busch

Tony machte das Feuer für unseren Braai und ich begann zu duschen, aber immer mit Blick in die Kalahari, denn wir hatten viele Löwenspuren auf der sandigen Straße gesehen. 

Zum Essen gab es Ziegen-„Filet“. Im Supermarkt in Tsabong gab es eine sehr überschaubare Fleischauswahl, so beschloss ich, dass wir etwas Neues ausprobieren müssen. Tony war sehr skeptisch und so wurde auch ich zum Ziegengrillmeister ernannt.

Ziege mit Grillgemüse

Unser Resümee zu Ziege, kann man machen – Zwiebel und Senf helfen aber 😉

Jetzt müssen wir mal langsam Klartext reden. Sicherlich ist dem ein oder anderen aufgefallen, dass wild campen keine Toilette bedeutet, deshalb hat man einen Spaten. Am Morgen wollte ich also mal testen, ob der Spaten noch funktioniert🫣 und entfernte mich circa 10m vom Auto – plötzlich ein tiefen lautes Knurren sehr nah – ich rannte um mein Leben. Wir sahen nichts, so probierte ich die andere Seite, doch wieder! Sind wir mal ganz realistisch: es war groß, kein Tier was vor mir flüchtet – da bleibt nur Leopard oder Löwe.

Nun aber schnell weg hier, denn auch heute lag eine weite Strecke durch die Central Kalahari vor uns. Die Strecke war tiefsandig und sehr zugewachsen, teilweise ging der Weg schnurgerade bis zum Horizont.

Road-Frühstück

Nachdem Frühstück übernahm Tony wieder das Steuer. Er hatte eine andere Taktik als ich. Er meinte, dass er eher „über die Hindernisse fliegen wolle“ – nach einigen Kilometern fragte er mich, ob ich auch dieses Donnergrollen höre. Ich war verwundert, was nun mit ihm los ist. Plötzlich lehnte er sich aus dem Fenster und wies auch mich an meine Reifenseite zu kontrollieren. Ich schaute auch und hinten rechts hörte ich nur „pff-pff-pff“ bei jeder Umdrehung und wir saßen auf der Felge. Erste Handlung Mechanikerbier öffnen und Ausschau nach Löwen halten. 

Das war der neue Reifen – immer hinten rechts 🫣

Unser erster Platten (natürlich war es unser neuer Reifen) – natürlich in der Mittagssonne mitten in der Kalahari. Positiv war, dass der Cut so groß war, das man ihn ohne Suchen erkannte und ein Flickversuch an der Reifenaußenwand nicht sinnvoll war. Unser Ersatzreifen befindet sich in der Dachbox. Wir wurden bereits öfters gefragt, wie wir den Reifen wechseln, wenn wir nur zu zweit sind – unsere Antwort war „darüber machen wir uns Gedanken, wenn es soweit sein sollte“. 

Fazit – machbar und nur einer halt eine Beule am Kopf davon getragen 😉

Wir probieren uns noch aus mit der richtigen Technik

Wir schafften es und es interessierte zum Glück auch kein Raubtier, was wir da anstellten. Und dann wollten wir nur noch ins Camp. Hier versuchten wir mit unserem Reifenflickset den Reifen notdürftig zu flicken, da noch ein beträchtliches Stück wilde Kalahari vor uns lag. Normalerweise stopft man ein Gummi-Klebe-Stift in das vorher aufgebohrte Loch. Das war bei unserem großen Loch nicht nötig und wir quetschten gleich 4! Flickstifte in das Loch. 

Verzweifelter Bastelversuch

Aktuell hält er 2,5 Bar ohne Last.

Kuhantilopen beim abendlichen Drink

Den Sonnenuntergang schauten wir am Wasserloch. Hier gesellten sich noch eine Herde Kuhantilopen, Kudus und zwei Elefantenbullen zu uns.

Na entdeckt ihr den Elefanten?

Als es dunkel wurde bemerkten wir in der Ferne ein aufziehendes Gewitter. Es zog immer weiter zu uns ran und in der Nacht war es dann über uns. Es donnerte zeitweise so arg, dass es in ToYo wackelte und es kamen dicke Regentropfen runter. 

Am nächsten Morgen ging es weiter nach Norden und hier stand noch ordentlich Wasser in den Pfannen. Tony hatte ordentlich Spaß daran durch die fraglich tiefen Pfützen zu fahren. In der einem entdeckten wir sogar einen Bullfrog. 

Was hat er sich gefreut…noch

Erinnert ihr euch noch an unseren letzten Aufenthalt in der Kalahari?! Nicht? Ich schon, da hatten wir uns noch genau in dieser Piper Pan festgefahren und brauchten 4h um uns zu befreien. Ich musste schon etwas die Stimme erheben um Tony abzuhalten „nur mal zu gucken“ wie unsere Schicksalsstelle jetzt so aussieht.

Bullfrog – ich mag Frösche einfach nicht

Stattdessen solle er sich mit Löffelhunden und Antilopen begnügen.

Fauler Löffelhund
Wie kann man so schön sein

Ich konnte seine Aufmerksamkeit dann noch kurz für das Ansetzten des Brotteiges (sollte unser erster alleiniger Brotbackversuch werden) gewinnen.

Erster Knetversuch in der neuen Schüssel ohne Hände mehlig zu machen 🤓

Auch war mir heute das ganze Fahren und noch Tieren Ausschau halten etwas viel und ich drängte, dass wir doch in unser Camp fahren können. Doch Tony wollte unbedingt noch eine Runde um die Deception Pan drehen (war ich auch der Überzeugung, dass Katzen nie gern im Nassen liegen). Wir schafften es bis kurz hinter dem Viewpoint (ich betonte wiederholt, ob es nicht genüge und wir umdrehen können, sieht es nicht noch sehr nass aus). Er fuhr weiter und dann passierte es wieder – wir steckten im Schlamm fest. 

Da war es passiert

Untersetzung rein – nichts, beider Sperren rein – nichts. Ich wechselte direkt in den Bergschuh und bewaffnete mich mit dem Spaten und versuchte unser Lochkante zu entfernen, doch selbst ich sank bis über die Knöchel in den Schlamm. Trotzdem waren wir motiviert es diesmal „schnell“ rauszuschaffen, da unser Differential diesmal noch frei war. Wir entschieden, dass wir hier rückwärts raus müssen, da es nach vorn nur genauso schlammig war und damit war für Tony auch die Lösung uns mit unserer Winde rauszuziehen keine Option – die ist ja schließlich vorn angebaut.

Unser nächster Bergeversuch waren die Sandbleche – nichts.

Scheiß Sandbleche

Nächster Bergeversuch – unser Exhaust Jack.  Eine Art Ballon, der mit den Auspuff Abgasen aufgepumpt wird um das Auto anzuheben – ToYo hob sich an, aber dann rutschte dieser doofe Sack ständig im Schlamm weg.

Ich fragte Tony, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, dass wir irgendwie die Winde umlenken können, doch er meinte wie sollte das gehen?!

Er begann weiter wie ein Besessener zu graben und nachdem er komplett eingeschlammt war (auch an Stellen, wo die Sonne nie scheint) hatte er sich komplett aufgegeben und meinte „Spatz ich tauche jetzt unters Auto“ und war weg.

Da wusste ich, dass wir hier übernachten werden

Die Sonne begann sich zu senken und ich fragte erneut ob wir nicht einfach die Winde unter dem Auto durchgezogen werden kann, denn es stand ein Okay-Baum genau hinter uns. „Nein, das darf man nicht, weil es das Windenseil beschädigen könnte“. Wir mussten einsehen, dass wir die Nacht hier im Schlammloch verbringen werden. Vor Sonnenuntergang versuchten wir Tony noch hinter dem Auto „abzukärchern“. Es war die ganze Zeit gute Stimmung, denn es wir hatten genug Diesel, Wasser und Bier. Ich kochte zum Dinner Pilzrisotto (okay aus der Verpackung), wir tranken dazu Weißwein und machten uns neue Bergeideen.

Nach der Dusche durfte er zurück ins Auto

Hat uns nicht mal jemand erklärt, dass wenn kein Baum zum Rauswinden da ist, man den Ersatzreifen eingraben soll und sich an ihm auszieht? Tony war überzeugt mit einer SOS Nachricht und unseren Koordinaten die Drohne morgen früh losfliegen zu lassen. 

Ob oder wie wir aus dem Schlammloch herausgekommen sind – im nächsten Blog, aber eins steht fest – Central Kalahari, never again!

Eure Schlammbewohner 

Tony&Juli

Goodbye South Africa – we will miss you – Südafrika, Botswana

„Luucy – Luuucy” doch keine Hürde hin Sicht. Also versuchten wir unser Glück. Natürlich waren wir schon kurz danach vom Pfad abgekommen und kletterten durch das trockene Flussbett an der Felswand entlang.

Vom Weg angekommen

Wir versuchten mit der maps.me Karte und einem etwas unschlüssigen GPS Punkt zurück zum Pfad zu finden und stießen erst einmal auf einen Pool und nutzen ihn als Abkühlung.

Die Badehose hatte er nicht eingepackt

Wir holten die Drohne raus und flogen auf der Suche nachdem Pfad etwas herum und ihr werdet nicht glauben, wessen Jadginstinkt dadurch erneut angelockt wurde. Die treulose Lucy hatte es jetzt auf unsere Drohne abgesehen.

Lucy lauert auf unsere Drohne

Auf den Schreck ging es zurück in die Zivilisation nach Clanwilliam – dem Rooibos Städtchen. Wusstet ihr, dass 99% des weltweit konsumierten Rooibos von diesem Fleckchen stammen?! 

Doing yourself Tea Tasting

Hier ist wirklich alles mit Rooibos – Tee ;-), Café, Milchshake, Marmalade, Handcreme, Raumspray, Bartpflege (ach fällt euch eigentlich auf, dass Tony beim Moinvmeber mitmacht?!). 

Wir wollten noch einmal den Atlantik sehen und so ging zurück an die Küste von Lamberts Bay. Hier schlugen wir unser Camp am Meer auf und machten uns zum Dinner an den Hafen und genossen eine letzte Seafood Platte beim Sunset.

Wieder so lecker

Am nächsten Morgen wollte wir weiter an der Düne entlang nach Norden. Ein Local gab uns den Tipp, dass man um näher am Beach zu sein eine Privat Road nehmen kann. Manchmal stehe da ein Security Mann, aber den drückt man dann 20 Rand (1,1€) in die Hand und das Tor öffnet sich. So motiviert mit einer Bestechung in den Tag zu starten, rollten wir zum Tor. Es wurde sich noch fix eine Weste übergeworfen und dann ging das übliche Hin und Her los. Durchfahrt nur mit Genehmigung, wo kann ich denn diese Genehmigung bekommen? Ja das wisse er nicht. Wie können wir denn das Problem lösen (mit 20 Rand wedelnd)? Wies er uns doch wirklich ab, meinte aber, dass wenn wir noch 20Rand drauflegen, es ginge 😉

Dünenweg hat sich gelohnt

Ich bin trotzdem ganz stolz auf uns, die Inflation macht auch vor den Bestechungsgeldern nicht halt #TIA

Und die Strecke lohnte sich. Wir waren ganz allein und es ging an der Düne entlang auf der Suche nach einem guten Frühstücksspot. Plötzlich wurde ToYo immer langsamer – gruben wir uns doch etwas in den Sand ein – wir hatten noch zu viel Luft auf den Reifen.

Unser Stehtisch war heute sehr niedrig eher ein Sitztisch

Wir nutzten den Stop für einen Strandspaziergang und die Gegend etwas zu erkunden.

Mal wieder allein in den Dünen

Und wir musste etwas Zeit schinden, denn der nächste Kulturstop war die Fryers Winery, die niedrigste gelegene Winery auf der Südhalbkugel.

Die etwas andere Winery

Hier wird in deiner verlassenen Fischfabrik Wein gemacht – ich weiß nicht, ob wir uns es eingebildet haben, weil man so auf das Meer schaute bei der Verkostung, aber man hat das Gefühl, dass man die Meeresminerale heraus schmeckt, oder es war der Octopus den wir dazu gegessen haben 😉

Aber schmecken tut er auch

So mit guten Weinen beladen waren wir bereit den Weg Richtung Botswana anzutreten. Für die Nacht hatte ich uns das Star Wors Camp herausgesucht. Schon an der Straße säumten Storm … Helme den Zaun der Farm. Der Besitzer ist ein begeisterter Star Wars Fan und so campierten wir auf der Campsite Yoda. Achso und Wors bedeutet in Afrikaans Bratwürstchen – ja der Herr sah genauso aus, wie ihr ihn euch jetzt vorstellt 😉

Star Wors Camp

Zusätzlich gab es noch einen Jacuzzi, ganz urig mit einem open fire angeheizt. So machte sich Tony an das Feuer und lies die „Wanne“ ein. Es dauerte zwar eine Weile bis es losgehen konnte, doch pünktlich zum Sonnenuntergang saßen wir im Jacuzzi und zur Zeitüberbrückung hatten wir über diesem Feuer noch schnell unsere Toastschnitten angeröstet 😉

Jacuzzi beim Sunset

Wir empfanden es als warm, aber nicht heiß und ich machte mir direkt Gedanken, wie ich es hier jemals wieder rausschaffen soll, da es draußen etwas windig war – vielleicht waren wir nämlich doch etwas zeitig eingestiegen, wir öffneten die Feuerlucke und so brachten wir das Wasser fast zum Kochen und wir waren über drei Stunden im Wasser.

Bis Mond und Sterne aufgegangen waren

So sauber ging es dann nur noch schnell ins Bett, denn am nächsten Morgen stand ein halber Fahrtag an – es ging weiter in den Norden. Die Strecke ging fast 200km gerade durch die Einöde zu den Augrabies Wasserfällen Nahe der namibischen und botswanischen Grenze. 

Augrabies Wasserfälle

Sie werden auch als kleine Schwester der Victoria Falls beschrieben – naja uns kam dieser Vergleich in der Trockenzeit nicht direkt. Da wir erst am Nachmittag im Nationalpark ankommen, beschlossen wir auch hier zu schlafen, so konnten wir als die Sonne nicht mehr ganz so hoch stand noch den Gorge Trail machen.

Gorge Trail

Es ging entlang der Schlucht und natürlich stoppte uns auch kein “Stop, weitergehen verboten”-Schild und wir kletterten bis zur letzten Schluchtspitze vor.

Weitergehen verboten….ups…

Waren wir ja schließlich gut vorbereitet und hatten einen Schuh an 😉 Begleitet wurden wir von unzähligen kleinen süßen Klippspringern.

Aber geschafft

Nachdem wir in der Nacht nur Besuch von Pavianen und Green Velvet Äffchen hatten, ging es früh morgens auf Game Drive, da hier nichts wirklich gefährliches wohnt, kann man auch entspannt aussteigen und die Gegend erkunden. 

Game Drive mit Giraffensichtung

Wir erspähten direkt eine kleine Giraffenherde, die auch alle etwas verwundert von diesem zeitigen Besuch waren.

So cool

Obwohl wir allein unterwegs waren, wollte Tony mal wieder den Abzweig zur 4x4Strecke durch den Park nehmen, dass man eigentlich nur mit zwei Autos fahren soll, aber so etwas interessiert uns ja schon lange nicht mehr.

Deep sand drive

Die Strecke war ganz cool – es ging durch ein trockenes sandiges Flussbett an steilen Felswänden entlang und wir entdeckten den ein anderen Klippspringer.

Doch dann war es langsam Zeit weiterzufahren und des ging zum Border Crossing immer ein etwas angespannter Moment, da man nie weiß, welche dubiosen Zettel man vorzeigen soll oder ob es Diskussionen gibt, da wir dieses Jahr schon einmal in Botswana waren.

Was eben so eine afrikanische Grenze ist

Ein zahnloser aber motivierter Polizist nahm sich unser noch auf der südafrikanischen Seite an und stellte ein Passierzettel (wir waren die einzigen und die Grenze ist ein besserer Ziegenzaun), dann problemlos aus stempeln und dann erwartete er uns zur Fahrzeugkontrolle (ups haben wir vielleicht etwas Bier und Wein zu viel an Bord?). Als er einen Blick in ToYo warf, setzte ich mich direkt auf unser Alkohollager und lenkte ihn mit unserer Küchenspüle ab, hatte er noch nie gesehen, sodass keine weiteren Fragen gestellt wurden. 

Auf nach Botswana – hier mussten wir zur Eindämmung der Maul- und Klauenseuche mit unseren Schlappen durch eine siffige Desinfektionswanne laufen und ToYos “Schuhe” wurden abgesprüht und in dieser Zeit hatten wir schon unser 30 Tage Visa eingestempelt bekommen – “you can come, when ever you want”.

Unser erstes Ziel in Bots war das Modisa Wildlife Project von unseren Freunden Val&Sarah (ihr erinnert euch sicher – dieser Typ, der seine Löwin Sirga von Hand aufgezogen hat).

Wir durften wieder Teil ihres Lebens werden und so stand direkt die Jagd eines Eland (größte afrikanische Antilope) an und jede Jagd beginnt mit einem Game Drive und der Suche der Tiere, diese Zeit vertrieben wir uns jedoch mit Schnattern. 

Wir fanden die Elandherde und der erste Schuss traf. 

Eland erlegt, nun muss es noch auf die Ladefläche

Zurück im Camp wurde das Tier fachmännisch von den Jungs auseinander genommen und ich durfte ganz interessiert zuschauen und habe sogar ein paar Blutspritzer abbekommen.

Es war alles da, wo es hingehört hat

Am Abend kochten wir gemeinsam und dann gab es überraschend noch etwas Besuch in der Bush Küche, eine Leopardendame stillte ihren Durst an der Vogeltränke und machte sich dann über die Elandreste her. 

Good Evening Miss Leopard

Was für ein Start so erfüllt gingen wir schlafen. Am nächsten Morgen schauten wir um ToYo herum und fanden das….

Von Löwen umzingelt

WAAAAAAS? Löwenspuren keine 5m um ToYo herum und wir haben nichts mitbekommen. 

Wir machten uns mit den beiden auf Löwensuche aber fanden nur die Überreste des gerissenen Eland. Verraten wurde die Jagdstelle durch die circa 50 Geier, die am Himmel kreisten und sich über die Reste hermachten.

Wir standen nicht auf ihrem Speiseplan

Die Nacht verbrachten wir am Wasserloch an der Düne. Wir entschieden uns unten mit offener Hecktür zu schlafen bzw Wache zu halten um mehr zu entdecken. Alle waren sich sicher, dass kein Tier ins Auto kommen wird. Ich wollte, dass wenigstens unser Fliegennetz für die Hecktür uns vor Insekten schützt, doch aus adamseitiger Faulheitsgründen wurde es wegrationalisiert.

Auf dem Weg zum Wasserloch

Ich sollte die erste Wache übernehmen, aber habt ihr schonmal vom Bett mit kuscheliger Decke ins Dunkle geschaut, da werden die Augen schnell sehr schwer. Doch dann schreckte ich auf – es war ein Tier in ToYo. Ich weckte Tony und er meinte nur, dass ich mich beruhigen solle, dass sei nur ein Insekt was von außen an unser Dachzelt fliegt. “Ähm nein, dass ist ein Vogel hier drin! Und ich hoffe nur, dass er in seiner Todesangst nur deine Bettseite einstuhlt (ja ich habe ein anderes Wort benutzt)”. Ich leuchtete mit dem Handylicht und jetzt glaubte auch Tony, dass ein Vogel im Auto ist. Wir geleiteten ihn durch die Dachluke wieder ins Freie.

Das war zum Glück nicht unsere einzige nächtliche Tiersichtung. Wir beobachteten ein Orxy, Schakale und endlich eine Braune Hyäne.

Endlich eine braune Hyäne gesichtet

Am Morgen gaben wir noch nicht auf und lagen weiter auf der Lauer.

Auf der Lauer

Und wurden mit einer erfolgreichen Jagdszene eines Falken, der eine Taube erwischte, belohnt. Auch hatten wir Zuschauer aus der Luft Val&Sarah flogen mit der kleinen Maschine das Gelände ab um zu schauen, dass der Zaun okay ist und es allen gut geht.

Wir wurden entdeckt

Am nächsten Morgen durften abwechselnd Tony und ich mit Val über das Gebiet fliegen, denn wir wollten immer noch die Löwen finden.

Morgenstunde über der Farm

Ob wir die Löwen gefunden haben oder wir einfach durchgeflogen sind, erfahrt ihr natürlich im nächsten Blog.

Eure Copiloten 

Tony&Juli 

Wiedervereint mit ToYo – Südafrika

Findet ihr nicht auch, dass es ziemlich ruhig um ToYo geworden ist? Wir hatten vor unserem Rückflug im März mit einer Toyota Landcruiser Werkstatt eine Service Maßnahme (ein bisschen Wellness nach all der Anstrengung, die er mit uns hatte) und kleine Reparaturen (war doch zum Beispiel unter Außenspiegel verloren gegangen) vereinbart. Terminiert war es für die Zeit in der wir zuhause sind, dass wir dann direkt wieder starten können. Hatten wir da nicht einen tollen Plan?!

  1. Termin Mai -> Wurde wegen Covid von der Werkstatt verschoben
  2. Termin Juli -> ToYo wurde nicht, wie vereinbart, abgeholt und niemand reagierte auf unsere Mail.
  3. Dann wurde er ohne Rücksprache von der Lodge abgeholt – okay? Wieder reagierte man nicht auf unsere Mails – erste Verunsicherung machte sich bei mir breit. Dann nach 10! Wochen gab es eine erste Bestandsaufnahme, die dann auch telefonisch mit dem Mechaniker besprochen wurde. Verhaltene Hoffnung kam zurück. Tony ehrlich wie er ist, gab der Werkstatt unser wirkliches Ankunftsdatum (ich hätte ihnen eine Woche eher als Deadline gegeben) und so kam es wie es kommen musste, als wir bereits in Doha am Flughafen saßen, gab es eine Nachricht, dass ToYo nicht fertig wird, weil der Strom ausgefallen war – Load Sheding (ganz überraschend). Wir antworteten nur, dass sie noch 8h Zeit hätten und wir dann ToYo direkt vom Flughafen abholen kommen, weil er ja auch unsere Unterkunft ist. 
Es ist und bleibt mein Lieblingsflughafen

So landeten wir nach einem traumhaften Landeanflug mit Blick auf den Tafelberg in Kapstadt, holten uns eine südafrikanische SIM Card und die Nachricht der Werkstatt war „DONE“ – na geht doch!

So sehen glückliche Kinder aus

Wir fuhren motiviert los und bereits nach 10 Minuten begann die Starterbatterie zu alarmieren – wie jetzt? Leer? Eine neue Batterie? Wir drehten direkt um und ich stellte mich bereits auf eine Nacht in der Werkstatt ein. Etwas angenervt und übermüdet nahm man sich unser zum Glück direkt an und stellte fest, dass nur ein Kabel zur Ladeanzeige der Batterie nicht wieder richtig angeklemmt wurde. Na dann schauen wir mal was noch so alles „vergessen“ wurde…

Auf den Schreck rollten wir nach Stellenbosch (hier stand ToYo bei unserem Retter Hardy im Oranje Guesthouse ( https://www.orange-ville.com/ )und kehrten bei einem Wine Tasting ein um erstmal anzukommen.

Erst nach einem Wine Tasting ist man wirklich angekommen

Doch die Vernunft versuchte zu siegen und nach einem Tasting rollten wir zur Lodge und machten „Frühjahrsputz“, dieses Auto hat wirklich Rillen und Ritzen das glaubt man gar nicht.

Ohne Bestechung und ohne langes Warten

Wer denkt nun kann es losgehen, weit gefehlt, stand uns noch ein bürokratischer Akt bevor. Unser Carnet de Passage (Reisepass für ToYo, dass wir keinen Einfuhrzoll entrichten müssen aber immer nur ein Jahr gültig und ausgestellt vom ADAC) war im September abgelaufen und wir hätten die Zollunion (Südafrika, Botswana, Namibia) eigentlich verlassen müssen. Es gibt da aber so eine kleine Grauzone, die wohl unter Covid gut funktionierte um mit einem „Letter of Substitution“ Schreiben eine Ausnahmeregelung zu erhalten – also haben wir uns diesen Zettel „organisiert“ und sind pünktlich zu 8 Uhr zum Zoll im Hafen von Kapstadt gefahren und zeigten all unsere Papiere der ersten Dame im Office – erst verdutzte Blicke, dann suchende Blicke, wer denn dafür heute zuständig ist. Personen kamen und verschwanden wieder und dann kam ein Officer, der den Eindruck erweckte so ein Carnet de Passage schon einmal gesehen zu haben. Er wollte sogar ToYo sehen und die Fahrgestellnummer und Motornummer vergleichen – Fahrgestell war noch leicht zugänglich, aber nach einem Blick in unseren verbauten Motorraum glaubte er uns einfach und verschwand wieder. 15 Minuten vergangen (ich bereute, dass ich nicht etwas „Harmoniegeld“ zur Motivation ins Carnet gelegt habe) doch er überreichte uns ein ausgefülltes Carnet und wir durften fahren. WOW – Läuft bei uns…

Überrascht nicht auf größere Probleme der afrikanischen Behörden zu stoßen ging es auf den Signal Hill um die schönste Aussicht auf Kapstadt zu genießen.

Signal Hill perfekt für das erste Frühstück zurück

Leider konnte ich Tony nicht motivieren, nochmal „schnell“ den Tafelberg zu besteigen. So war unser neues Ziel unsere deutschen Freunde bei Kapstadt zu besuchen, wenn man es schon nicht in Deutschland schafft, dann ja wohl hier. 

Strand ist auch noch da

Erinnert ihr euch noch, dass wir unseren rechten Hinterreifen bereits zweimal geflickt hatten? Der zweite Defekt ist an der Seite des Reifens (falls ihr wie ich kein Reifenexperte seid, dass ist der anfällige Bereich auch für einen off-road Reifen) hat immer etwas Luft verloren und ließ sich auch nicht besser reparieren. So musste ein neuer „Schuh“ für ToYo her. 

Unser Ersatzreifen und der Gekaufte sind auf die Hinterachse gekommen und der alte intakte aufs Dach

Nächstes Projekt war die Weinvorräte in ToYo aufzufüllen und so probierten wir uns von Weingut zu Weingut. Wir waren recht erfolgreich und die Vorräte füllten sich schnell.

Was getan werden muss, muss getan werden

Nach all dieser Aufregung der ersten beide Tage suchten wir uns einen Strand an der Westküste und genossen den Sonnenuntergang.

Windiger Sunset, aber mit Rum Cola geht alles

So erholt konnte es am nächsten Tag in den West Coast Marine Nationalpark gehen – besonders Merkmal ist eine langgezogene Lagune. Hier hatten wir landeinwärts das Gefühl zurück am Indischen Ozean zu sein und auf der anderen Seite wehte uns eine kühle Atlantikbrise um die Nase.

Ruhige Lagune
Stürmische Atlantik

Natürlich lockte uns die wilde Seite und wir machen einen 4km langen Strandspaziergang – in meiner Karte stand etwas von einem Schiffswrack, dieses fanden wir leider nicht, aber wir überraschten einige Antilopen in den Dünen. Die hatten wohl nicht mit Besuch gerechnet.

In der Lagune tummelten sich noch eine Vielzahl von Vögeln – darunter auch Flamingos. Memo an mich – mein Rentnerhobby wird Vogelbeobachtung (Ich werde Twitcher 🤪).

Nach all der frischen Luft musste eine Stärkung her und die fanden wir im Strandloper Restaurant – mega Konzept – man hat 12:30 Uhr zu erscheinen, wird mit „Darling“ von der Chefin begrüßt, es wird in einer open air Küche ein 10 Gänge Seafood Buffet vorbereitet und man bringt seine Getränke selbst mit. 

Ich liebe diese Wettervorhersage 🤪

Die Südafrikaner fielen mit ihren Kühlboxen ein, wir erstmal schüchtern mit einer Flasche Weißwein im Rucksack, aber zum Glück parkte ToYo ja direkt vor der Tür und der Kühlschrank war nach den Weinverkostungen gut ausgestattet.

Fisch mit Fisch

Wir schlugen uns weiter die Küste entlang. Ziel war nun das Dörfchen Paternoster mit dem Cape Columbine. Es erwartete uns ein einsames Cape und zum Glück recht windstill. Tony meinte unbedingt unser „Lager“ circa 50 Meter von ToYo aufschlagen zu müssen, weil da der Stein so schön war und er den besten Blick auf den Sonnenuntergang hatte – ja mir hätte es auch gefallen, wenn ich da wie ein Alter Seebär aufs Meer blicke und nicht wie ich alles hin und her schleppen muss – der Sundowner bereitet sich nämlich nicht von selbst 🤪

Einsame Nachtlager finden – können wir!

Weiter ging es am nächsten Morgen durch die Dünen. Und da zeigte sich ein bekanntes Tony Defizit – er sieht einfach keine Schlangen! Es war eine circa 1,5m (wirklich!) schwarze dickliche (der Schlangenratgeber sagt dazu bullig), die direkt! vor uns auf der Straße befand und sich natürlich auch erschrocken hatte. 

Oh oh Schlange!

Ich rief „Achtung Schlange“, wollte ja auch nicht, dass wir sie überfahren und Tony nur so „Wo?“. Meine erste Sorge war, dass es eine schwarze Mamba war, aber meine Recherche ergab Mole Snake oder in Maulwurfnatter – nicht giftig.

Nur Flip Flip Spuren von Tony

Trotzdem wurde mit etwas Abstand und einem wachsamen Blick meinerseits (mit Tony wären wir verloren) in der Düne gefrühstückt. Unser eigentliches Ziel war nämlich das Vasco da Gama Denkmal. Sicher erinnert sich der ein oder andere an meine Begeisterung für alte Seefahrer. Hier erreichte am 4. November 1497 die Flotte unter Vasco da Gama die Bucht von Sankt Helena und sein nächster Stop war das Kap der Guten Hoffnung. Auf der weiteren Reise entdeckte er somit als erster Europäer den Seeweg um Afrika nach Indien für die portugiesische Krone.

Vasco da Gama Denkmal

Puh das war jetzt aber viel Seeluft, sodass wir uns erstmal ins Landesinnere schlugen – unser Ziel waren die Cederberge – mit vielen spektakulären Ausblicken über die Pässe erreichten wir unsere Campsite und grillen unser Sirlon Steak.

Er hat Feuer gemacht – mit Feueranzünder und Plasmafeuerzeug🫣🤪

So gestärkt ging es am nächsten Tag zur Erkundung des Cederberg Plateaus – unterbrochen wurde diese circa 180km lange Tour von einem kleinen aber schönen 5km Hike.

Auf zum Hike

Der Weg führte uns durch unterschiedliche Steinformationen und weiten Blicken über die Ebene.

Bizarre Felsen erklettert

Nur die Tierwelt machte sich etwas rar (angeblich sei es hier das Leopardengebiet), sodass ich aber eine andere Passion für mich entdeckte.

Die etwas andere Tierbestimmung

Tierbestimmung anhand des Poo – beziehungsweise das etwas andere Spurenlesen.

Meine Poobilder mussten durch Internetrecherche verifiziert werden und so spielte es uns in die Karten, dass der nächste Stopp die Cederberg Winery war – natürlich stoppten wir hier nur aus Recherchezwecken.

Was getan werden muss, muss getan werden

Regelrecht nötigen musste man uns zum Wine Tasting. Wie es dann auch noch die ein oder andere Flasche Wein in ToYo geschafft hat, bleibt ein Rätsel.

Die Rangerin warnte uns vor unser geplanten Route, da ein Stück „really bad road“ sei – naja die Dame war wohl noch nicht in Lesoto, da kann sie sich mal „really bad road“ anschauen – ToYo meisterte es ohne Allrad und Untersetzung. 

Unser Nachtlager schlugen wir an einer Campsite an einer kleinen Schlucht auf. Der Besitzer war im Urlaub und so passte ein älterer Herr mit seinem Hund Lucy auf. Er beschloss auch mit uns direkt zur Schlucht zu gehen und zeigte uns mögliche Badestellen. 

Nachmittagskletterei am Gorge

Dann stießen wir auf einen Gamezaun – er schickte uns weiter, auf der anderen Seite gäbe es nur „kleines Getier“, also keine Löwen oder so.

Werden schon keine Löwen hier wohnen

Gutgläubig kletterten wir hinüber und erkundeten weiter. Tony suchte nur einen Platz wo man in die Schlucht ins Wasser springen könnte – habe ich verboten!

Am nächsten Morgen schickte uns der Herr wieder auf eine Wanderung und wir sollen seine Hündin Lucy mitnehmen. Sie kenne den Weg vorbei an den Höhlenmalereien der San, zu den Badestellen und so stiefelten wir der Hündin hinterher, dass ging auch erstaunlich gut.

Lucy hat und zu den Höhlenmalereien der San geführt

Bis dann ein Klippschliefer den Weg kreuzte und Lucy ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Jagd wendete – und weg war sie! Ob wir auch ohne Lucy den Weg finden oder an der Felswand verschollen sind, erfahrt ihr, genau im nächsten Blog. 

Eure Hundestaffel 

Tony&Juli

Das Wetterglück hat uns verlassen – La Réunion (Frankreich)

Natürlich ging es nach La Réunion nur 40 Minuten entfernt – wir landeten in Frankreich – kein Einreisestempel! Nett aber bestimmt wurde man darauf hingewiesen, man sollte doch jetzt die Maske absetzen und das Lenkrad im Auto war auch wieder auf der „richtigen“ Seite.

Und schon rollten wir an der Ostküste entlang. In alter Tradition mussten richtig ankommen und so ergab es sich, dass an einem Hindutempel ein kleines Bistro war.

Bier mit einen Dodo schmeckt gleich besser
Hindutempel leider geschlossen

So gestärkt ging es weiter und es ging entlang der neusten Lavafelder, denn wir befinden uns auf einem der aktivsten Vulkane der Welt (seit 1950 gab es hier 47 Eruptionen).

So waren wir an der Notre Dame des Laves – hier drang 1977 bei dem Ausbruch die Lava bis durch das Portal in die Kirche, kam aber dann zum stehen – göttlicher Beistand? Ein Wunder? Wer weiß…

War schon knapp

Die Straßenabschnitte heißen hier auch nur nach den Ausbruchsjahren – 2004, 2007, … und der letzte April 2021.

Lavafeld von 2007

Auch ist die Küstenlinie sehr spannend und so unterschiedlich zu Mauritius.

Raue Basaltküste

Viele haben uns vor La Réunion gewarnt, weil hier die größten Bullen- und Tigerhai-Populationen leben.

Ähm…hier wollen wir tauchen

Und dann gleich am ersten Strand eine Haiwarnung. Meine Recherche ergab, dass es in an der Westküste haigesicherte Strände gibt.

So genügte uns für den ersten Tag diese sicheren Steilküsten und wir beobachteten die Wellen. Dabei vergaßen wir irgendwie die Zeit und so blieb uns nachdem Sunset nur noch der Supermarkt, wo wir uns mit Baguette, Brie und Dodo Bier eindeckten und verbrachten den Abend in unserer Villa mit Bergblick. 

Abendstimmung in der Villa

Am nächsten Tag erkundeten wir die Wasserfälle der in Insel. Leider konnten wir am Grand Galet nicht zum Canyoning und wir mussten feststellen, dass hier nicht alle auf Cramme-Adam-Reisen warten. 

Wäre schon cool gewesen, sich hier abzuseilen

So kauften wir uns aus Trotz allerhand Süßkram am Straßenrand – Bananenbrot, Manioktörtchen, Samosas und etwas ohne aussprechbaren Namen. Um diese Unmengen an Kalorien zu rechtfertigen suchten wir uns einen schönes Plätzchen, dass natürlich 200 Höhenmeter entfernt war, aber der Blick hat sich gelohnt. 

Törtchen schon verdrückt

Mein größter Wunsch war die Kraterwanderung am Piton de la Fournaise (dieser aktive Vulkan) und so hatte ich uns ein kleines Zimmer im Dorf vor dem Vulkan reserviert und als Einstimmung hatte ich das Vulkanmuseum auf den Plan gesetzt. 

So ist La Réunion entstanden

Ihr kennt mich, ich finde wirklich auf jeder tropischen Insel die nerdigste Aktivität. Ich konnte mich aber trennen und wir schafften es gerade noch zum Sunset über den Wolken.

Sunset über den Wolken

Habe ich erwähnt, dass wir auf fast 3000HM sind und es doch etwas frisch ist.

Wir schliefen super gut in der Höhe und als um 5Uhr der Wecker klingelte, regnete es in Strömen. Ich hoffte, dass es vielleicht in einer Stunde wolkenfrei ist und so trösteten wir uns bis 9Uhr, aber es wurde nicht besser und auch keine Aussicht auf Besserung. 

Tony war so lieb und ist trotzdem mit mir in den Krater gefahren.

Meine Stimmung war genauso verregnet

Wir haben Null-Komma-Nichts gesehen. Wir konnten uns es auch nicht schön reden, dass es mystisch ist, es war einfach nur eine dicke Regenwolke.

So war meine Erwartung, danke für das schöne Bild von unserem Freund aus Guadeloupe

Traurig musste ich einsehen, dass es einfach nicht sein sollte und so flüchteten wir an die Küste in ein schönes Hotel direkt am Meer. 

Ich traute mich nicht mehr in die Wetter-App zu schauen, aber als ich provisorisch den Wecker auf 6Uhr stellte, erblickte ich einen wolkenfreien Himmel… noch mit Mond.

Mal was anderes…Monduntergang

Neuer Aktivitätspunkt und neuer Versuch mit dem Vulkan – es ging die Straße der 200 Kurven nach Cilaos (nichts für schwache Mägen). 

Ausschnitt der Route

Tony war für die Route zuständig – mir wurde eine 3,5km Wanderung über 3,5h mit 900Höhenmetern vorgeschlagen – ich habe es nicht bis zum Ende durchdacht, aber als die ersten steilen Schritte in meine Waden zogen, ahnte ich was auf mich zukommt.

Schon von Parkplatz sah es gut aus

Starttemperatur war 9° Celsius – aber schon nach der ersten Steigung warfen wir eine Zwiebelschicht nach der anderen ab. Wir hatten nur 1,5l Wasser und so habe ich Trinkpausen streng nach Höhenmetern eingeplant. 

Nach 5km waren wir auf dem Col du Taïbit, haben in zwei Täler schauen können und konnten endlich frühstücken.

Blick in zwei Täler

So gestärkt konnten wir den Abstieg in Angriff nehmen und da passte es ganz gut, dass mitten im Dschungel eine kleine Einkehr mit Kokospudding und Tee zu finden war.

Tee und Kokospudding

Danach mussten wir die geschundenen Füße am schwarzen Lavestrand entspannen – und wir mussten auch noch ein Hotel für die Nacht raussuchen. So viel unsere Wahl auf das kleine Städtchen Saint Leu mit mehreren Tauchschulen.

Nein, dass sind nicht unsere dreckigen Wanderfüße

Erneut waren wir der Überzeugung, dass wir in die erste Tauchschule reinspazieren (kurz vor 18 Uhr) und man doch einen Tauchslot für den nächsten Tag für uns hat – sorry, fully booked.

Okay was nun? Tonys Stimmung war im Keller. Wir klagten der jungen Dame an der Rezeption unser Leid und sie versuchte ihr Glück und wir gingen erstmal was essen. Als wir zurückkamen, wedelte sie mit einem Post-it. Sie hatte einen Tauchgang um 8 Uhr direkt vor dem Hotel für uns ausgemacht – merci!

Top Tauchbedingungen

Es wird Zeit, dass wir über Unterschiede zwischen französischen und Rest-der-Welt-Tauchschulen reden. 

Hier fährt ein Auto vor und alle Tauchutensilien werden aus dem Auto gezaubert, man zieht sich am Steg um und auch auf Personalien / Tauchzertifikat oder Haftungszettelei wird verzichtet. 

Scheinbar qualifiziert man sich zum Tauchen, wenn man halbwegs seine Weste mit der Flasche zusammenbauen kann.

So ging es aufs Boot und ab ins Wasser – kurze Frage nach den Haien wurde beantwortet mit einem Lächeln und „Deshalb bist du ja als erstes im Wasser.“

Durch den Tunnel

Es war einer der besten Tauchgänge die wir hatten. Wir haben ganz mystisch einen Wal in der Ferne gehört, eine Schildkröte beobachtet, eine Seegurke entdeckt und sind durch wilde Lavabauwerke mit Tunneln geschwommen. 

Dann gab es noch einen Ottermoment. Nee wir haben keinen Otter gesehen, aber ich habe mich wie ein Otter gefüllt. Gegen Ende des Tauchgang brauchte ich mal wieder etwas mehr Gewicht. Der Guide steckte mir einen Stein in die Westentasche. Ich war also wie ein Otter, der seinen Lieblingsstein in der Bauchfalte versteckt. 

Post-Tauch-Haare

Wir machten am Nachmittag etwas ganz verrücktes für uns… Nichts! So waren wir dann aber für ein kreolisches Dinner fit.

Kreolisches Dinner

Den Abend ließen wir in einer berüchtigten Rum Bar ausklingen. Wir bestellten einen Ti Punch, in der wirklich kurzen Zeit der Zubereitung gab uns der Barkeeper zwei Bier aus (8% Alkohol versteht sich).

Rum mit Eis und Rohrzucker

Am nächsten Tag hatten wir einen Tauchslot bei einer anderen Tauchschule gefunden – Sebastian („keine Angst mein Auto ist schäbig, aber mein Boot ist fit“).  

Das Tauchcenter?!

Für Sebastian war es klar, dass wir (Tony und Ich) allein tauchen und wir uns dann wieder am Boot treffen. OMG was? Allein mit Tony? Er ist doch unter Wasser wie Dori aus Findet Nemo, wenn er einen anderen Fisch sieht, schwimmt er ihm hinterher und vergisst mich doch und schwups bin ich ein Hai Snack.

Es klappte überrascht gut. Keiner wurde gefressen, aber an unserer Kommunikation unter Wasser müssen wir noch etwas pfeilen. 

Eine Languste…entdeckt von mir

Nachdem Tauchgang schnappten wir uns ein Croissant und eine kleine Quiche und es ging zum Lavatunnel Bassin Bleu. 

Start der Tunnelerkundung

Yann begrüßte uns auf dem Parkplatz und schnallte uns ins Klettergeschirr (so recht wussten wir nicht was auf uns zukommt, da die ganzen Internetseiten immer nur auf französisch sind). Also wurde geklettert und die Knieschoner kamen direkt danach zum Einsatz. 

Es wurde eng

Als wir in der totalen Dunkelheit saßen, wies uns der Guide an, dass alle ihre Stirnlampen ausmachen sollen und wir die Dunkelheit auf uns wirken lassen sollten – wo ist es sonst schon total dunkel?

Mehr sorgen machte ich mir, dass ein der Schwalben ihre Echolotung nicht ganz im Griff hat und mir gleich auf dem Helm sitzt.

Riesige Schwalbennest

In dem Lavatunnel nisten Schwalben. Sie haben sich so an ihr Höhlenleben angepasst, dass ihre Beine zurückgebildet sind und falls sie auf den Boden fallen, sterben sie, da sie es vom Boden nicht schaffen aufzustehen und wieder loszufliegen.

Mal ganz genau gucken

Danach kletterten wir weiter in den Tunnel hinein bis wir in eine der größten Lavakammerhöhlen der Insel kamen – ein erstarrter Lavasee.

Ich könnte euch jetzt noch mit spannendem Geologiezeugs belästigen, Tony bremst mich jedoch aus.

Für mich ist das schon gute Körperspannung;-)

Am nächsten Tag hatte ich eine Wanderung am El Mäido herausgesucht – vielleicht gab es wieder eine schlechte Wandervorbereitung. Ich war von 2,5h Wanderung ausgegangen, doch das war nur One-Way!

Da zum rechten Gipfel müssen wir

So mussten heute die Kekse rationiert werden. Am Ende waren es 17 km und wieder 800 Höhenmeter.

Gerade noch vor den Wolken geschafft

Am Morgen taten uns ordentlich die Waden weh, aber ein Must-do-Hike war noch ausstehend – und so ging es zum Cap Noir. Die Gipfel waren heute in Wolken gehüllt, aber das machte es nicht weniger schön und diesmal keine Verfehlungen in Länge oder Dauer.

Unser letzter Abend stand an und ich wollte nicht, dass wir irgendwo essen gehen. Wir holten uns ganz französisch ein Baguette, etwas Brie und eine Flasche Bordeaux – damit ging es zum Sonnenuntergang an den Strand.

Mehr braucht es nicht

Wir fanden einen tollen Platz und waren ganz allein.

Unsere Dinnerhöhle

Am Sonntag hieß es ganz gemütlich zusammenpacken und wir rollten über die Hauptstadt Saint Denis zum Flughafen. Wir konnten die Finger nicht von einem letzten Eclaire und einem Törtchen lassen.

Nun ging es über Mauritius nach Paris und dann Berlin, hoffentlich schaffen es auch unsere Rucksäcke auch nach Hause.

Bis zum nächsten Abenteuer – jetzt heißt es erstmal Tauchausweise auspacken und BVG Karte wieder ins Portemonnaie packen.

Tony & Juli