Ankor What?!

Mit dem Bus ging es zur Grenze und dann zu Fuß ins nächste Land. Wir können jetzt von uns behaupten wir sind ins Königreich Kambodscha gelaufen!

Grenze zum Königreich Kambodscha - Piopet

Grenze zum Königreich Kambodscha – Piopet

Am ersten Tag erhielt Tony sein nachträgliches Geburtstagsgeschenk! Roller fahren! Ich war etwas skeptisch, weil wir keine Touristen auf Rollern gesehen und nur von Tuk-Tuk-Maffia gelesen hatten. Aber er hat sich von der Idee nicht abbringen lassen und so ging es los. Wir fuhren Nebenstraßen um das Landleben etwas näher kennen zu lernen. Die klassische Rollenverteilung: Frau wäscht oder kocht, Kind spielt im Dreck und Mann liegt in der Hängematte.

Roller fahren - Siem Reap

Roller fahren – Siem Reap

Unser Ziel war jedoch der Dschungel Tempel Beng Mealea, der älter als Angkor Wat und noch unrestauriert ist. Da war Klettern und Erkundung angesagt.

Beng Mealea - Angkor

Beng Mealea – Angkor

Beng Mealea - Angkor

Beng Mealea – Angkor

Dann sollten wir uns unbedingt das Stelzendorf angucken. Jetzt gerade in der Trockenzeit stehen die Häuser auf 10 Meter hohen Stelzen. Sieht schon etwas eigenartig aus…

Stelzendorf - Kampong Khleang

Stelzendorf – Kampong Khleang

Am nächsten Tag ging es dann endlich nach Angkor. Motiviert wie wir waren mit dem Drei-Tage-Ticket! Wir bekamen von unserem Hostel gratis Fahrräder. Wer jetzt glaubt wir haben uns verbessert?! Es ging vom Klapprad zum Klapperrad! Aber wie war das mit dem geschenkten Gaul? 😉

Ich habe einen Moment gebraucht bis ich verstanden hatte, was da jetzt Stadt ist oder Tempel wer da jetzt zu erst da war?! Vielleicht geht es euch auch so!

Angkor war sozusagen die Weltstadt im Khmerreich vom 9. bis 12. Jahrhundert. Die Khmer sind das Volk aus der Region und Angkor Wat ist der größte Tempel der Stadt, aber nur einer neben vielen anderen.

Wir haben am ersten Tag acht Tempelanlagen erzwungen und sind dabei 45km Rad gefahren.

Ta Prohm - Angkor

Ta Prohm – Angkor

Banteay Kdei Außenmauer - Angkor

Banteay Kdei Außenmauer – Angkor

Sunset - Angkor

Sunset – Angkor

Dann sind wir zeitig ins Bett weil am nächsten Tag größes bevor stand, naja sagen wir mal frühes!
5 Uhr Abfahrt zum Sonnenaufgang im Angkor Wat. Erst hatte ich meine Stirnlampe cool am Lenker hängen, doch auf der großen Straße bei all den Fahrzeugen ohne Licht, wollte ich dann doch „hervorstechen“. Kam mir vor wie ein Grubenarbeiter.
Angekommen waren wir „fast“ die einzigen und gespannt verfolgten wir, ob die Sonne heute wieder aufgehen wird.

Angkor Wat - Angkor

Angkor Wat – Angkor

Alle anderen gingen danach zum Schläfchen oder Frühstück zurück ins Hotel. Wir nicht! Innenbesichtigung Angkor Wat!

Angkor Wat - Angkor

Angkor Wat – Angkor

Danach fuhren wir zum Frühstück und motiviert setzten wir uns weitere Tempelziele. Jetzt im Nachhinein möchte ich sagen, der letzte Tempelkomplex 14km entfernt waren auch nur Steine. Ich diagnostiziere Tempel-/Stein-Burnout!

Noch mehr Bilder gibt es in dem Album Kambodscha!

Nach knapp 60km Radfahren gingen wir abends ins Hard Rock Café Angkor. Sehr lecker!

Den letzten Tag in Siem Reap gingen wir langsam an, was auch der körperlichen Verfassung zu Schulden war. Wir tingelten durch die Altstadt und schnell wurden wir von dem Bierlockpreis und weichen Sitzgelegenheiten angezogen. Angeheitert ging es dann zum Nachtbus nach Phnom Penh. Wir werden berichteten, wie dieser First Class Liegebus war.

Bis dahin

ลาก่อน Thailand

In der alten Hauptstadt Ayutthaya schwangen wir uns auf die Klappräder und radelten los. Die Bewohner schauten ein wenig irritiert. Ich kann es ihnen aber auch nicht verübeln, wenn zwei weiße große Europäer auf einem kleinem Klapprad sitzen, kann das nur für Erheiterung sorgen in jeder Kultur.

Ayutthaya hatte zu seiner Blütezeit 375 Tempelanlagen und es regierten 35 Könige und die wollen ja auch alle standesgemäß beigesetzt sein und so ging es von einem Wat (Thai für Kloster) ins nächste.
Gleich im ersten entdeckten wir diesen jungen Mann!

Wat Mahathat - Ayutthaya

Wat Mahathat – Ayutthaya

Oh, hatte ich euch schon erzählt warum hier alles so zerstört und verlassen wirkt?! Wie so oft in der Weltgeschichte hatte sich ein anderes Land gedacht, man könnte ja ein wenig expandieren! So fielen die Burmesen im 18. Jahrhundert ein und zerstören die Stadt. Sie erholten sich nicht davon, sodass 80km südlich eine neue Hauptstadt gegründet wurde – Bangkok!

Wat Phra Si Sanphet - Ayutthaya

Wat Phra Si Sanphet – Ayutthaya

Wat Chaiwatthanaram - Ayutthaya

Wat Chaiwatthanaram – Ayutthaya

Hier seht ihr unsere treuen Begleiter für den Tag. Meine Oma hat immer gesagt, “ Kind, du brauchst ein Fahrrad mit Korb“, jetzt verstehen ich diese weisen Worte. Es ist nämlich schrecklich warm am Rücken mit Rucksack!

Sonnenuntergangspicknick - Ayutthaya

Sonnenuntergangspicknick – Ayutthaya

Ayutthaya ist für seinen Nachtmarkt bekannt. Am Vorabend tingelten wir schon darüber und wunderten uns, dass alle Thai ihr Essen mitnahmen. So dachten wir uns, weihen wir unser Reisebesteck ein und picknicken vorm Wat beim Sonnenuntergang! Gleichzeitig verkaufte ich es als Tonys Prä-Geburtstagsessen. Sieben Gänge! Bin ich nicht eine Gute?!

Sonnenuntergangspicknick - Ayutthaya

Sonnenuntergangspicknick – Ayutthaya

Es war mega lecker! Danach ging es auf die Partymeile. Ähm ja… Also wie beschreibe ich das jetzt! Wir hatten vielleicht minimal zu hohe Erwartungen, aber wenn es einem als der Place to be beschrieben wird?! Es waren vier Bars, zwei mit Liveband und Special Bierangebot! So überstanden wir die Zeit bis 0 Uhr und Tony ist mal so eben 29 geworden.
Als es dann zurück nach Bangkok ging, habe ich ein super schönes Sternehotel gebucht.
Angekommen genossen wir die Sonne auf dem Roof Top Pool und alles in allem war es ein schöner Tagesausklang.

Casa Nithra rooftop pool - Bangkok

Casa Nithra rooftop pool – Bangkok

Anschlussworte:

Benutzte Fortbewegungsmittel: Flugzeug, Taxi, Metro, Boot, Rikscha, Bus, Ladefläche Pick Up, Fähre, Fahrrad, Zug

Zurückgelegte Strecke per pedes: 124,97 km

Überwundene Etagen: 221

Besuchte Städte: 3

Durchgemachte Erkrankungen: Ein-Tages-Schnupfen beide

Thailand Fotoalbum

Thailand war wieder super! Essen ist lecker, Menschen so freundlich und hilfsbereit, Landschaft mega schön. Es hat für uns nichts an seinem Charme verloren und wir kommen sicher wieder, dann steht Nordthailand auf dem Plan, oder doch noch einmal Inselhopping mit Full Moon Party?!

Nächster Stop – Erawan Nationalpark

Gebuchte Touren, nicht mehr mit uns! Wir nehmen den öffentlichen Bus! Der erste von Bangkok war sehr gut und klimatisiert. Doch je abgelegener wir wollten, umso uriger wurde der Bus. Beim nächsten gab es keine Türen und nur vereinzelt Fensterscheiben.
Im Nationalpark angekommen wollten wir ja eigentlich Zelten um die Reisekasse zu schonen, doch dann bot man uns die Bambushütte für gut 7€ die Nacht an und wir schlugen zu.

Bambus Hütte - Erawan National Park

Bambus Hütte – Erawan National Park

Am nächsten Morgen ging es in aller Früh zu den Wasserfällen, sieben Stück an der Zahl.

Erawan Waterfalls - Erawan National Park

Erawan Waterfalls – Erawan National Park

Am Anfang war der Weg noch entspannt über Treppen zu bewältigen, doch ab dem vierten Wasserfall wurden erste leichte Kletter- und Verbiegungskünste abverlangt.

Erawan Waterfalls - Erawan National Park

Erawan Waterfalls – Erawan National Park

Oben angekommen waren alle froh einen sicheren Stand zu haben, da legte Herr Adam noch einen drauf…

Erawan Waterfalls - Erawan National Park

Erawan Waterfalls – Erawan National Park

Aber nicht denken, dass das der erste Versuch war, auch bei Tony lässt die sportliche Performance nach… Naja, wer auf die 30 zugeht!

Auf dem Rückweg entdeckten wir dieses Schild! Sollte uns das an der Lage unserer Unterkunft vielleicht zweifeln lassen?!

Kobras?! - Erawan National Park

Kobras?! – Erawan National Park

Neuer Tag und von sämtlichen Kobras verschont, ging es zu der 12km entfernten Höhle. Schnell wunderten wir uns, dass uns selbst Polizisten fragten, wo wir denn überhaupt hinwollen und ob wir sicher sind das wir das laufen wollen. Unbeeindruckt von deren Zweifel tingelten wir weiter. Doch schon kurz danach waren wir recht froh, als uns der erste Pickup Fahrer aufgesammelt hat und ein Stück mitnahm. Wir hatten im Verlauf des Tages noch drei weitere Male dieses Glück. Ja, ich weiß man soll nicht zu fremden Männern ins Auto steigen, aber Mutti, wenn einem schon so die Füße brennen und es war ja nur auf die Ladefläche!

Mitfahrgelegenheit im Pickup - Erawan National Park

Mitfahrgelegenheit im Pickup – Erawan National Park

Angekommen, waren wir die einzigen. Uns wurde eine Stirnlampe in die Hand gedrückt und gesagt, haltet euch links. Nachdem 150 Höhenmeter Aufstieg wusste ich, warum der Ranger keine Lust hatte uns zu begleiten und lieber in der Hängematte lag.

Phra tat Cave - Erawan National Park

Phra tat Cave – Erawan National Park

Unseren Höhlenbesuch teilten wir nur mit an die tausend Fledermäusen, Spinnen und kleineren Krabbeltieren.

Phra tat Cave - Erawan National Park

Phra tat Cave – Erawan National Park

Die Höhle ist eine Tropfsteinhöhle, in der im Laufe der Zeit interessante Formen aus Kalkstein entstanden sind.

Phra tat Cave - Erawan National Park

Phra tat Cave – Erawan National Park

So verlassen wir den Nationalpark, wenn unser Bus endlich kommt, in Richtung der alten Siamhauptstadt.

Back in Bangkok

Nach einem gefühlt viel zu kurzen Flug kamen wir noch todmüde in Bangkok an. Wir versuchten, obwohl unser Guesthouse erst Check-In ab 14Uhr hatte, unser Glück, ob sie schon um 10Uhr ein Zimmer für übermüdete und fußlahme Reisende hatten. Doch wie es kommen musste, natürlich nicht und so stellten wir nur unsere Sachen unter, schlüpften in die Flip Flops und tingelten los. Schon die erste Parkbank zog Tony magisch an, aber ich befahl Durchhaltevermögen. Das nächste Bild zeigt, dass ich kurz später dann selber dem Sandmann verfallen bin.

Schlummern auf der Parkbank- Bangkok

Schlummern auf der Parkbank- Bangkok

Am Abend trafen wir unsere Freunde aus dem schönen Österreich und wir stimmten uns auf unseren Thailand Stop klassisch mit Chang Bier ein.
Am nächsten Tag schlenderten wir gemeinsam durch Chinatown. Wir sahen viele sonderbare Zutaten und allerlei Merkwürdiges, was man aber anscheined essen kann.

Chinatown - Bangkok

Chinatown – Bangkok

Da wir auf bei unserem letzten Bangkok Stop den Palast nicht mitgenommen hatten, war er diesmal fällig.

Königspalast - Bangkok

Königspalast – Bangkok

Schnell waren wir von der beeindruckenden Architektur und farbenfrohen Gestaltung beeindruckt. Ja auch nach bunten Hindutempeln ist man vom buddhistisch Goldprunk fasziniert. Und schnell erspähten wir unser nächstes Ziel – ein Modell von Ankor Wat und schon stieg die Vorfreude weiter.

Angkor Wat Modell im Königspalast - Bangkok

Angkor Wat Modell im Königspalast – Bangkok

Ein weiteres Highlight ist der Smaragd Buddha. Reges Gedränge und wild mit den Armen wedelnde Männer, die auf unsere Schuhe zeigten, konnten nur bedeuten, dass wir am sagenumwobene Smaragd Buddha waren.
Tony pickst mir gerade in die Seite und meint ich soll eine kleine Anekdote zu ihm erzählen. Also wusstest ihr, dass der Smaragd Buddha sein Outfit wechselt?! Nein? Wir auch nicht, sonst wären wir sicher nicht im thailändischen „Winter“ gekommen. Jetzt trägt er nämlich seinen dicken Wintermantel. Man sieht nur seinen Smaragdkopf, der wie der ganze Körper eigentlich aus Jade ist, aber das würde zu weit führen. In seinem Kleiderschrank gibt es noch ein goldenes luftiges Sommeroutfit und ein Regencape für die Monsunzeit. Und das ihr nicht denkt, dass er sich mal so eben umzieht, nein das macht der König höchstpersönlich!

Smaragdbudda im Königspalast - Bangkok

Smaragdbudda im Königspalast – Bangkok

Am nächsten Tag ging es dann mit dem Boot über den Fluss und die Klongs um ein wenig mehr von dem ruhigen Bangkok zu erleben. Geruchlich wurde da schon wieder die ein oder andere Indienerinnerung wach.

Bootfahrt mit Vroni - Bangkok

Bootfahrt mit Vroni – Bangkok

Was gehört zu jedem Bangkokbesuch? Nein keine Ping Pong Show, sondern natürlich eine Thaimassage! Wir checkten zu dritt ein, wurden in diese sexy Outfits gesteckt und los ging es. Ich lunschte immer mal zu meinen beiden ehemaligen Sportlern rüber, aber wirklich gelenkiger als ich sahen sie nicht aus und das ein oder andere schmerzverzerrte Gesicht konnte ich auch erahnen!

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Letztes Bangkok Highlight – unser Kochkurs. Für alle Zweifler unter euch, wir haben gekocht, 12 Gerichte und alles lecker und verletzungsfrei. Gut, einmal musste die Tür geöffnet werden, weil es „ein wenig“ gequalmt hat, aber das lag nicht an uns!
Die Motivation ist immens zu Hause auch weiter so zu kochen, doch weiß ich nicht wie lange wir es durchhalten selbst die Kokoscream und -milch aus frisch geraspelter frischer Kokosnuss herzustellen?!

Kochkurs - Bangkok

Kochkurs – Bangkok

So haben wir Bangkok mit vielen neuen Eindrücken und vertraut gutem Essen in Richtung Erawan Nationalpark verlassen.

Abschlussbericht Indien

Benutzte Fortbewegungsmittel: Flugzeug, Auto, Metro, Rikscha, Boot, Kamel

Zurückgelegte Strecke per pedes: 138,2 km

Überwundene Etagen: 381

Besuchte Städte: 7

Nennenswerte Erkrankungen: keine

Aber was langweile ich euch mit solchem statistischen Kram?! Ihr wollt sicher wissen wie es mit dem Kamel weiter ging!

Wir hatten eine 2,5h Wüstenausritt! Es war Tony’s erstes Mal und er freute sich, dass er jetzt endlich weiß warum das Kamel auch Wüstenschiff genannt wird! Wir schaukelten dem Sonnenuntergang entgegen. Als wir eine Pause einlegten, verhielt sich mein Kamel als einziges recht eigenartig…

Camel Safari - Pushkar

Camel Safari – Pushkar

Angeblich freute es sich über den sandig weichen Boden und relaxte?! Unser Guide fragte uns, ob wir Bier trinken, verdutzte Gesichter, denn wir hatten ihm schon gesagt aus welchem Land wir kommen! Er druckste etwas rum und meinte dann außerhalb der heiligen Stadt Pushkar könnte man Bier „beschaffen“! Ohne groß zu überlegen schickten wir ihn los!

Camel Safari - Pushkar

Camel Safari – Pushkar

Delhi stellte nun den Abschluss unseres Indienaufenthaltes dar! Wir nahmen uns die Klassiker vor, dazu gehören: Qutab Minar, Lotustempel, Humayun’s Tomb, Rotes Fort und aus irgendeinem Grund stolpern wir immer in diese gruseligen Nebenstraßen, die bei Dunkelheit und Stromausfall noch beängstigender sind. Nachdem der erste Schreck überwunden war, probierten wir uns durch die örtlichen Leckereien!

Qutab Minar - Delhi

Qutab Minar – Delhi

Lotus Temple - Delhi

Lotus Temple – Delhi

Humayun's Tomb - Delhi

Humayun’s Tomb – Delhi

India Gate - Delhi

India Gate – Delhi

Red Fort - Delhi

Red Fort – Delhi

Abflug nach Bangkok 10.01.  um 00:15 Uhr. Verrückt, dass die erste Etappe schon vorbei ist. Wir haben nichts verbummelt, vergessen, verloren oder stehlen lassen!

Aber noch ein paar abschließende Worte zu Indien. Wir hatten keine wirklichen Erwartungen, wollten eigentlich nur das Taj Mahal sehen und dann waren andere Erlebnisse viel prägnanter. Es ist für uns Europäer unverständlich, wie dieser Verkehr funktionieren kann. Aus einer vierspurigen Straße wird eine siebenspurige gemacht und es passiert nichts. In den Kreisverkehr wird verkehrt herum reingefahren, es passiert nichts. Kühe, Schweine, Hunde und Ziegen rennen auf die Straße und es passiert ebenfalls nichts! Die einzige „Regel“, die wir erkennen konnten war, Hupen ist ein Allheilmittel. Man hupt hier nicht mit der Absicht andere zu warnen, nein, man hupt um allen anderen Verkehrsteilnehmern und Kühen mitzuteilen, dass sie da bleiben sollen, wo sie sind!

Von den Unterkuenften riet man uns Mittelklasse zu nehmen. Ihr macht euch kein Bild, was hier Mittelklasse ist! Außer zwei Nächte schliefen wir in unseren Schlafsäcken. Der Grund waren meinst undefinierbare Flecken, Geruch und vergilbte Bezüge. Die erste Unterkunft war komplett ohne Fenster!  Das witzige ist, wir wissen jetzt ein Fenster viel mehr zu schätzen! Die Bäder waren auch jedesmal ein Highlight. An die zwei Eimer in der Dusche gewöhnte man sich recht schnell. Tony nutzte diese Art des Duschens auch das ein oder andere mal. Aber ein Toilettenstein im Waschbecken, weil es so aus der Kanalisation riecht?! Bei den Toiletten nutzten wir immer unser Desinfektionsspray. Ich war immer streng darauf bedacht, dass die vorgegebene Einwirkzeit eingehalten wird!

Ein paar Worte zum Personal. Ja, es war meist zahlreich vorhanden und jeder musste alles machen, wenn er denn zur Arbeit erschien. Hab ich euch schon von unserem Neujahrsfrühstück erzählt?! Wir bestellten Rüherei. Knapp 40min später fiel dem Kellner auf, dass der Koch garnicht da ist, weil er Silvester wohl zu viel getrunken hatte. Er stellte uns drei trockene Scheiben Toast hin! Selbst in dem „besten“ Hotel, war das Fruehstücksbuffet auf Zeitungspapier angerichtet.

Schockiert waren wir auch über die Umweltverschmutzung. Jeder lässt allen Müll fallen und dann wird am Abend oder Morgen einfach ein wenig Strassenmüll zusammengekehrt und angezündet. Schließlich wärmt so ein schöner Verpackungsmüll ja auch! In Delhi gab es zahlreiche „Stadttoiletten“. Vielleicht eine Idee diese indische „Freipinkelei“ in den Griff zu bekommen? Aber es riecht schrecklich.

Jeder von uns kennt ja diese Stadttauben, gibt es in Indien auch, nur habe ich das Gefühl, die haben die selbe hohe Fortpflanzungsrate wie die Inder! Die Krönung von allem, die werden von allen noch gefüttert. Jemand der in Indien nicht von einer Taube angekackt wurde, war nicht da!

Diese „andere“ Seiten von Indien haben wir in einem Fotoalbum zusammengefasst, aber es gibt auch noch ein Album mit einigen Bildern der schönen Seite.

Jedes Land hat auch negative Seiten und mit Problemen zu kämpfen. Aber ich würde jedem eine Indienreise empfehlen. Die Kultur ist der Hammer, die Geschichte so vielseitig, die Religionen so spannend, spirituell und das Essen ist einfach nur lecker! Also wer kommt das nächste mal mit nach Mumbai?

Zwischenbericht aus Indien

In Indien ist schon wieder viel passiert und Tony meint, dass ihr daran teilhaben sollt!
Wir sitzen gerade in der Sonne und genießen die Ruhe, vielleicht sind uns aber auch schon die ganzen Räucherstäbchen zu Kopf gestiegen!
Also los:
In Jodhpur – Blue City erklommen wir das Mehrangarh Fort.

Mehrangar Fort - Jodpur

Mehrangar Fort – Jodpur

Es ist Ausdruck der Maharadscha-Ära und hat eine beeindruckende Architektur. Die engen verwinkelten Eingangstore irritierten uns, bis wir erfuhren, dass dies eine Schutzmaßnahme war. So konnten freindliche Elefanten keinen Schwung holen um das Tor einzurammen.
Natürlich schritten wir auch die Fortmauern ab, genossen die Aussicht und ich übte mich als Münchhausen.

Mehrangar Fort - Jodpur

Mehrangar Fort – Jodpur

Hier der Beweis das der Name „Blue City“ auch wirklich stimmt. Die Farbe soll Insekten und die Hitze abhalten. Ja und schön sieht es auch aus, hat uns besser gefallen als die „Pink City“ Jaipur.

Blue City - Jodpur

Blue City – Jodpur

Blue City - Jodpur

Blue City – Jodpur

Jodhpur hat auch einen recht modernen Palace. Da gefiel dem letzten Maharadscha die Arbeit eines londoner Architekturbüros und zwölf Jahre später thronte das gute Ding über der Stadt. Heute befindet sich dort ein Museum, ein fünf Sterne Hotel und der Nachkömmling wohnt noch da. Für alle Neugierigen unter euch – nein wir haben hier nicht genächtigt! Tony hatte seine Spendierhosen wohl Zuhause vergessen, wir schliefen in unseren Schlafsäcken!

Umaid Bhawan Palace - Jodpur

Umaid Bhawan Palace – Jodpur

Nach langer Suche fanden wir ein Plätzchen an dem wir den Sonnenuntergang schauen, lecker essen und Bier bekommen könnten. Das ist hier nämlich nicht so leicht! Den Blick auf das beleuchtete Fort gab inklusive.

Mehrangar Fort - Jodpur

Mehrangar Fort – Jodpur

Unsere Rundreise ging weiter und wir besuchten einen entlegenen Jain Tempel. Der war wahnsinnig schön und wir bekamen unseren ersten farbigen Punkt auf die Stirn – schon wieder Glück!

Ranakpur Temple - Bei Udaipur

Ranakpur Temple – Bei Udaipur

In Udaipur angekommen wurde uns eine traditionelle Tanzshow empfohlen. Ich war skeptisch, kennt man doch die eher dürftigen Tanzeinlagen aus Hotels. Doch wir waren positiv überrascht. Diese Omi hier gefiel uns am besten.

Dance Show - Udaipur

Dance Show – Udaipur

Das Highlight hier soll der Palace sein. Hier lebte wieder ein Maharadscha und das Leben am Hofe wurde berichtet. Hier merkte man schnell den englischen kolonialen Einfluss.
Erschreckend war hier die Geschichte, dass der Maharadscha ausversehen zwei Prinzen seine Tochter angeboten hatte. Ihr wollten dann auch beide den Hof machen, aber um keine politischen Konflikte zu riskieren, beschloss er als einzigen logischen Ausweg, die Prinzessin müsse sterben. So ließ er sie mit Gift umbringen.

City Palace - Udaipur

City Palace – Udaipur

Von dieser Geschichte erholten wir uns bei einer Bootstour über den Lake Pichola. Erschreckend wie schön es immer ist, wenn Berge und Wasser zusammentreffen…

Lake Pichola - Udaipur

Lake Pichola – Udaipur

Wir begannen unser Machu Picchu Training und bestiegen mal schnell den ortsansässigen Berg samt einsamen Turm.

City view - Udaipur

City view – Udaipur

Endlich! Wir fanden einen versteckten English Wine Shop und kauften Bier. Damit tingelten wir zum See und genossen den Sonnenuntergang!

Sunset Beer - Udaipur

Sunset Beer – Udaipur

Nach einer langen uns etwas eintönigen Fahrt kamen wir nun in Pushkar an. Eine heilige Stadt mit mehr als 400 Tempeln und 100% vegetarisch und alkoholfrei.
Von unserem Fahrer erfuhren wir ja schon sehr viel über die Sikh Religion und deshalb besuchten wir diesen Tempel. Ich musste aber feststellen, Religionen mit Kopfbedeckung kleiden mir nicht so!

Sikh Temple - Pushkar

Sikh Temple – Pushkar

Da Tonys Gesichtsbehaarung überhand nahm, verdonnerte ich ihn zum Rasieren und faul wie er ist, ließ er es machen! Gut, für knapp einen Euro inklusive zwei Chai Masala ist das auch verständlich.

Indian Barber - Pushkar

Indian Barber – Pushkar

Machu Picchu Training Teil 2: Nächster Berg oder eher Hügel! Wir allein mit vier hungrigen Ziegen aber Rundblick über Pushkar!

Pap Mochani Temple hill - Pushkar

Pap Mochani Temple hill – Pushkar

So ich muss erstmal, mein Kamel ruft nach mir! Nein nicht was ihr denkt, Tony ist ganz ruhig, ein Richtiges!

Indien – laut, bunt und ja auch dreckig

Wir wollen unsere ersten Eindrücke gern mit euch teilen. Es ist schon eine Menge passiert in den fünf Tagen die wir hier sind.

Unsere Reise begann schon mit zwei Stunden Verspätung nachdem Lufthansa bemerkte, dass das falsche Flugzeug am Gate stand!

Delhi begrüßte uns mit Nebel, Uringeruch und wegen Wahlen abgeriegelter Innenstadt, sodass es uns unmöglich war in unser Hotel zu kommen! Ein Mann setzte uns in eine Rikscha und lies uns ins Goverment Tourist Center fahren. Dieses rustikale Gebäude stellte sich als Travelagentur heraus und ohne mögliche Alternative buchten wir uns einen Fahrer für unseren gesamten Aufenthalt und verließen Delhi 20min später in Richtung Agra.

Taj Mahal - Agra

Taj Mahal – Agra

Nach unserem ersten indischen Essen sind wir zum Taj Mahal. Wir machten die obligatorischen Bilder und ließen uns einiges über die Architektur und Bedeutung erklären. Wusstet ihr, dass die Säulen am Rand um 1,5 Grad nach außen geneigt sind?! Dies soll bei einem Erdbeben verhindern, dass die Säulen das Taj zerstören.

Taj Mahal - Agra

Taj Mahal – Agra

Am nächsten Tag ging es nach Fatehpur Sikri einer alten, sehr schön erhaltenen Königsresidenz. Dort probierten wir einen Obstsalat von einem urigen Bauern. Er beinhaltete merkwürdigerweise rohe rote Bete, Rettich und rote Möhren. Alles haben wir bisher gut vertragen.
Die Reise ging weiter nach Jaipur. Im Dunkeln kamen wir in unserem Hotel an. Das Zimmer war sehr „indisch“. Als ich dann wagte das Bad zu betreten, schaute ich in die Augen einer Taube. Diese wohnte mit ihrem Taubenmann in unserem Badfenster! Wir weihten in dieser Nacht direkt unsere Schlafsäcke ein! Doch wir ließen uns nicht abschrecken und freuten uns auf den nächsten Tag und den Besuch des Amber Palace.

Amber Palace - Jaipur

Amber Palace – Jaipur

Amber Palace - Jaipur

Amber Palace – Jaipur

Amber Palace - Jaipur

Amber Palace – Jaipur

Ich musste sehr schnell feststellen, dass ich keine indische Königin hätte werden können. Ich bin zu groß! Wir erkundeten die Ruinen und bemerkten, dass der König ein sehr „beschäftigter“ Mann war – 200 Mätressen entertainen sich nicht von allein.

Jaipur ist auch als Pink City bekannt. In der Altstadt sind viele Häuser als Zeichen der Gastfreundlichkeit für die Ankunft des englischen Prinzen pink gestrichen worden und hier befindet sich auch der City Palast.

Amber Palace - Jaipur

Amber Palace – Jaipur

Als Tagesabschluss besuchten wir den Affentempel. Hier leben 5000 Tiere zusammen, darunter nicht nur Affen sondern auch Kühe, Schweine, Hunde und zahlreiche Streifenhörnchen.

Monkey Temple - Jaipur

Monkey Temple – Jaipur

Auf Anraten unseres Fahrers in der Silvesternacht nicht auf den Straßen rumzutingeln, organisierte er uns eine Flasche indischen Rum und Bier und wir feierten auf dem Dach des Hotels. Wir schauten das Feuerwerk, lernten nette Leute kennen und hatten eine schöne Nacht bevor es wieder in den Schlafsack ging.

Am nächsten Tag ging es nach Bikaner. Dort besuchten wir als erstes das Fort. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es nicht auf einem Berg ist, sondern ebenerdig und seine besonders schöne Architektur.

Fort Junagarh - Bikaner

Fort Junagarh – Bikaner

Heute kündigte unser Fahrer den Red Temple an, also zumindestens verstanden wir das. Es stellte sich schon vor Betreten als Rat Temple heraus. Wir gaben unsere Schuhe und Socken ab und erhielten dafür aber merkwürdige Fußüberzieher. Im Tempel sollen 20000 Ratten Leben und so huschte mir direkt die erste über den Fuß. Wir erfuhren das soll Glück bringen – ich erwarte also mein Glück. Tony wurde nur von einer Taube anuriniert, ob das auch eine Bedeutung hat?!

Karni Mata "Rat" Temple - Deshnok

Karni Mata „Rat“ Temple – Deshnok

Danach ging es in ein Kuhkrankenhaus. Zahlreiche schlimm verletzte Kühe wurden hier meist nach Verkehrsunfällen versorgt, denn Kuh ist heilig, da in jedem Körperteil ein bestimmter Gott lebt!

Wir erklärten unserem Fahrer gleich zu Beginn, dass wir urig wie die Einheimischen essen wollen, so hielten wir heute an einer „LKW-Raststätte“.

Indian Food

Indian Food

Das Wasser verschmähten wir, da es aus der Regentonne geholt wurde, sonst wagten wir uns an alles. Die Jungs um uns herum schauten uns auch alle etwas irritiert an, aber es schmeckte sehr gut und es geht uns gut!

Nun sind wir in Jodhpur, der blauen Stadt. Wir machten einen kurzen Altstadt Spaziergang, probierten noch etwas, was ich nicht aussprechen kann und freuen uns schon wie es mit uns hier in Indien weitergeht.

Wir werden euch auf dem Laufenden halten und merkt euch eins, wenn es vom Dach tropft, ist es hier Affen-Pipi!