Laos – Thakhek-Loop

Unsere Verletzungen waren am Abheilen und so drängelte Tony schon wieder, dass wir wieder Roller fahren müssen. Im „Buch der ausgetretenen Pfade“ (Lonely Planet) wurde ein Loop (eine Rundtour) im Süden von Laos von Pakse durchs Hochland beschrieben. Aus Protest und weil das nicht so richtig auf unserem Weg gelegen hätte, machten wir diesen nicht und haben einen Loop weiter im Norden für uns entdeckt.

Thakhek-Loop – In drei Tagen 565km

Selfmade Map - Thakhek

Selfmade Map – Thakhek

1. Tag (Thakhek – Thalang)

Wir starteten am 18.02. mit kleinem Tagesrucksack und ließen unsere großen Rucksäcke, mit großem Vertrauen an die Laoten, für drei Tage im Guesthouse hinter der Rezeption. Ich kann euch jetzt schon sagen, es war gestern das schönste Gefühl als sie noch da standen.

Wir tingelten also durch die Stadt auf der Suche nach einem Mopedverleih und recht schnell wurden wir fündig. Der Herr wollte uns einen Automatikroller für 100.000 Kip am Tag (~10€) andrehen. Tony entdeckte dann einen etwas älteren Semiautomatik-Roller und wir verhandelten auf 50.000 Kip den Tag. Man könnte jetzt noch dazu sagen, dass Tony noch nie Semiautomatik gefahren ist.

Helmgesichter - Thakhek-Loop

Helmgesichter – Thakhek-Loop

Die Maschine, ein chinesischer Reiskocher - Thakhek-Loop

Die Maschine, ein chinesischer Reiskocher – Thakhek-Loop

Nach einer Proberunde sattelten wir unsere Maschine und es ging los zum tanken! Hier bekommt man immer einen fast leeren Roller! Doch da der Liter Benzin nur 8400 Kip (~0,91€) kostet, tankt man doch gern mal voll!

Erstes off-road Highlight war die Buddha Höhle (also wirklich off-road, es ging über eine Staub/Schotter Piste)! Die Höhle wurde erst vor 11 Jahren von einem Dorfbewohner entdeckt, der dachte, dass er verrückt ist, weil er Buddha Statuen sieht. Jetzt ist es ein Pilgerort und das mystische ist, dass keiner weiß aus welcher Zeit diese Statuen stammen.

Bootstour Buddha Höhle - Tham Pha Fa

Bootstour Buddha Höhle – Tham Pha Fa

Zurück auf dem Loop, die nächste Höhle. Plötzlich hörten wir es donnern. Ich muss dazu sagen, dass Tony noch am Vortag groß rumgetönt hat, dass es noch nicht geregnet hatte während der Reise. Dies sollte sich binnen 5min ändern… Doch wir konnten das Gewitter zum Glück in der Höhle aussitzen.

Ausharren beim Gewitter - Xieng Liab

Ausharren beim Gewitter – Xieng Liab

Danach mussten wir jedoch unsere nächste Biker-Lektion lernen.

Bikerlektion - Thakhek-Loop

Bikerlektion – Thakhek-Loop

Helme am Lenker füllen sich mit Regen und sind dann sehr unangenehm zu tragen.

Unser erste Mittagsrast war in einem kleinem Dorf, wo wir mit großen Augen angeschaut wurden. Mutig tippten wir auf den Nudeltopf und bekamen zwei klassische Nudelsuppen mit Hühnchen. Hühnchen in der Suppe heißt hier: Man lernt Körperteile vom Hühnchen kennen, die zuhause nicht einmal zum Brühe kochen verwendet werden würden (Hals, Innerreien, usw…). Aber was lässt man nicht so alles über sich ergehen für einen Euro.

Gesättigt ging es weiter. Wie unsere amerikanische Bekanntschaft sagen würde durch „amazing“ Landschaften.

Konglor Tal - Thakhek-Loop

Konglor Tal – Thakhek-Loop

Natürlich müssten wir irgendwann einmal tanken, dies geschah sehr altmodisch in unserem Dorf.

Tanken im Dorf - Thalang

Tanken im Dorf – Thalang

Nach 115km checkten wir in der ersten Unterkunft ein. Für 5€ bekamen wir einen süßen Bungalow mit Seeblick. Am Abend gründeten wir eine deutsch-österreichische Reisegruppe, spielten Boggia, verkosteten das einheimische Bier und tauschten am Lagerfeuer Reiseerfahrungen aus.

Residenz - Thalang

Residenz – Thalang

Sonnenuntergang überm Stausee - Thalang

Sonnenuntergang überm Stausee – Thalang

2. Tag (Thalang – Konglor)

Schon vor allen anderen sattelten wir das Pferd und fuhren nach einem laotischen Kaffee (sehr lecker, trinke sogar ich, weil es mehr wie süßer Kakao schmeckt) los.
Es ging eine Weile durch sehr unebenes Gelände, was durch den Regen des Vortages etwas rutschig war. Tony meinte direkt: „Spatz, ich kann dir nicht versprechen, dass wir nicht auf die Fresse fliegen“. Aber wir blieben sturzfrei! Gegen Mittag kehrten wir in einem Dorfmarkt ein. Der Knaller! Für 1€ bekamen wir zwei Portion Reis mit Ingwergemüse, so lecker. Dann konnten wir nicht an dem Stand mit Süßem vorbei. Einmal alles bitte!

Süßes für die Süßen - Laksao

Süßes für die Süßen – Laksao

Weil wir so gut in der Zeit lagen, wollten wir einen Abstecher zu den in einer Karte beschriebenen heißen Quellen machen. Bei Wollen ist es auch geblieben. Nach einem einstündigen Irrweg mit Tanknadel im roten Bereich irgendwo im nirgendwo, schrecklichen Straßen und immer weiter sinkender Stimmung meinerseits, gaben wir auf!

Aber Tony dann so: „Die Aussicht was es doch wert!“ …aha, das fanden mein Po und ich nicht!

Limestone Peaks Lookout - Vieng Kham

Limestone Peaks Lookout – Vieng Kham

Danach wies ich an den direkten Weg zu nehmen. 16:01 kamen wir an der Konglor Höhle (dem Highlight des Loops) an. Die Höhe schließt um 16 Uhr.

Also machten wir uns nur auf Unterkunftssuche. Wir fanden ein Guesthouse für 6€ und fielen sehr müde ins Bett. Dass uns frische Luft immer noch so fertig macht?!

3. Tag (Konglor – Thakhek)

Die Höhle öffnete um 8Uhr. Wir waren kurz nach halb bereits da und mit zwei anderen Pärchen die Ersten. Schwimmweste an und dem Guide hinterher ab ins Boot und los.

Stalagmiten - Konglor

Stalagmiten – Konglor

Ach, ich sollte dazusagen, die Höhle ist 7km lang und wurde von einem Fluss geschaffen. Weil hier gerade Trockenzeit ist mussten wir während der Bootfahrt hindurch dreimal aussteigen und schieben. Es sollte eben wirklich immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel sein…

Als sich unsere Augen gerade wieder an das Tageslicht gewöhnt hatten, ging es auf den Rückweg.

Nach der Höhle ist vor der Höhle - Konglor

Nach der Höhle ist vor der Höhle – Konglor

Danach erfrischten wir uns im See vor der Höhle und da man sich im Wasser immer etwas näher kommt, nicht was ihr denkt, lernten wir ein Ehepaar aus Christchurch (Neuseeland) kennen, die uns direkt zu sich zum Lamm-BBQ eingeladen haben, wenn wir im April da vorbei kommen. Amazing!

Erfrischen im Höhlenwasser - Konglor

Erfrischen im Höhlenwasser – Konglor

Danach schwangen wir uns auf unsere Maschine, denn es lagen noch 220km Heimweg vor uns.

Die Landschaft war auf dem Rückweg das Highlight. Wir stellten fest, dass wenn Neuseeland verhindert gewesen wäre, der Herr der Ringe auch hier hätte gedreht werden können.

Limestone Peaks Lookout - Vieng Kham

Limestone Peaks Lookout – Vieng Kham

Gegen 17Uhr hatten wir die Runde voll gemacht und gaben unser Moped ab. Wir mussten dem Besitzer gestehen, dass die elektrische Zündung, die Tankanzeige und der linke Blinker nicht mehr funktionierten… Aber wir hatten wirklich nichts gemacht! Der Regen auf dem letzten Stück hatte wohl sowohl uns als auch der Elektrik vom Roller etwas zugesetzt.

Danach hieß es, auf in den Nachtbus in die Hauptstadt Vientiane!

Zeit für einen neuen Stempel im Pass

Nach 11 Stunden Fahrt im Schlafbus sind wir diesmal richtig erholt in Hoi An angekommen. Wir werden eben immer genügsamer.

Wir schwangen uns in den Sattel und los ging es in die Altstadt. Die Altstadt von Hoi An gilt als die einzig erhaltende in Vietnam, dementsprechend groß war unsere Erwartung. Wir wurden zum Glück nicht enttäuscht.

Radeln durch die Innenstadt - Hoi An

Radeln durch die Innenstadt – Hoi An

Unser erster Halt war die Japanische Brücke, das Wahrzeichen von Hoi An. Sie verbindet den japanische mit dem chinesischen Teil der Stadt, denn schon früh war diese Stadt für regen Handel bekannt geworden.

Japanische Brücke - Hoi An

Japanische Brücke – Hoi An

Am nächsten Tag wechselten wir unser Fortbewegungsmittel wieder auf Moped und es ging zu der entfernten Ruinenstadt My Son. Es wurde Klein Angkor Wat genannt und so erwarteten wir nicht allzu große Highlights. Wir fuhren um 6 bereits los um vor den Touristengruppen da zu sein. Es klappte und so konnten wir allein durch die Ruinen klettern. Dies war eindeutig ein Vorteil im Vergleich zu Angkor.

Ruinenstadt - My Son

Ruinenstadt – My Son

Sprung in den Ruinen - My Son

Sprung in den Ruinen – My Son

Langsam regte sich dann das Gefühl von Hunger in uns. Wir wollten an einem lokalen Markt halten. Als wir ihn erspäht hatten und einbiegen wollten, passierte was vielleicht längst überfällig war, wenn man die Knie anderer Backpackern sieht.

Sand+Kurve=Sturz

Mein Opa hat immer gesagt, „das Kind wurde so verhätschelt, dass hatte nie einmal eine Schramme am Knie“. Das hab ich jetzt mit 26 nachgeholt – nur für Opa!

Rollerwunden - Hoi An

Rollerwunden – Hoi An

Nach der Wundversorgung, ging es direkt weiter. Wir wollten nur ein Reisfeld fotografieren, da zog mich der Bauer schon auf das Feld. Einmal gezeigt, wie der junge Reis gesetzt wird, hatte ich ein Bund Pflänzchen in der Hand und los ging es. Falls die Reisekasse knapp wird, könnte ich auf dem Reisfeld anheuern. Die Füße immer im warmen Wasser und an der frischen Luft, es gibt sicher schlimmere Jobs.

Reispflänzchen setzen - Hoi An

Reispflänzchen setzen – Hoi An

Und das alles zum Valentinstag. Abends wollten wir eigentlich chic essen gehen, doch wir versuchten dann nur noch unseren Schmerz mit Bier zu betäuben.

Abendstimmung - Hoi An

Abendstimmung – Hoi An

Die Abendstimmung in den Straßen ist wirklich ganz bezaubernd. Die ganzen Lampions, Essensstände und die zahlreichen kleinen Lädchen. Die stellen aber auch eine zusätzliche Qual dar, da der Rucksack voll und schwer genug ist. Aber, aber, aber…

Danach ging es in die alte Kaiserstadt und bis 1945 Hauptstadt von Vietnam – Hué. Wir besuchten die Zitadelle mit der verbotenen Stadt, die nach dem Vorbild von Peking entstanden war.

Verbotene Stadt - Hué

Verbotene Stadt – Hué

Leider konnte man davon nicht mehr viel sehen, da vieles durch die Bombardierungen während des Vietnamkrieges zerstört wurde. Aber mit unserem hohen Eintrittsgeld und der Hilfe der UNESCO sollte die Restaurierung zügig voranschreiten.

Seitentor - Hué

Seitentor – Hué

Da unsere Rollerverletzungen noch Wundsekret absonderten und wir unsere neutrophilen Granulozyten in Ruhe arbeiten lassen wollten, sind wir am nächsten Tag wieder auf den Drahtesel umgestiegen und es ging zu den Kaisergräbern. Auf dem Vorplatz standen die königlichen Wachen bereit, ich konnte sie bezirzen und wir durften passieren.

Security - Hué

Security – Hué

Königsgrab - Hué

Königsgrab – Hué

Da der Po noch nicht weh tat, radelten wir weiter und nahmen noch ein Königsgrab mit. Hier sah man recht wenig, denn der König liegt hier in einem unterirdischen Palace, der nur an seinem Todestag in einer Prozession zugänglich ist.

Nächstes Königsgrab - Hué

Nächstes Königsgrab – Hué

Zum Ausklang des Tages radelten wir noch etwas durch die Stadt, wurden von einer Marktfrau gemästet und machten uns erste Gedanken, wie unsere Laosroute aussehen soll. Achso morgen früh geht der Bus nach Laos, für den wir ärgerlicher Weise deutlich zu viel bezahlt haben! Man sollte besser immer einmal mehr drüber nachdenken von wem man sein Ticket kauft…

Wer in dies Post die Einwürfe „habt ihr eigentlich gewusst, dass …“ vermisst hat, ich muss ja auch noch was zum Erzählen für Zuhause haben.

Auf Wiedersehen Vietnam!

Wir haben eine Motorrad-Gang gegründet

Pünktlich zum Sonnenaufgang haben wir Dalat erreicht. Erschrocken waren wir nur, weil es doch etwas frisch war. Wir Freizeitweltenbummler waren natürlich in Flip-Flops und Shorts gereist, doch die Höhenanzeige spuckte 1500m aus.

Und da kam es wie es kommen musste, Tony entdeckte einen Berg, der kurzerhand zum Machu Picchu Trainingsberg erklärt wurde. Nachdem Aufstieg fühlte ich mich eher wie Frodo, als er den Schicksalsberg erreicht hatte.

Lang Biang Gipfel - Dalat

Lang Biang Gipfel – Dalat

Ich bin froh, dass Tony solch ein schlechtes Gehör und Gedächtnis hat, dass er alle Flüche und Schimpfworte vergessen hat, die ich ihm beim Aufstieg an den Kopf geworfen habe.

Nächster Tag neues Abenteuer – Canyoning. Tony, Gentleman wie er ist (selten, wirklich ganz selten) gab zwei Dollar mehr aus und so waren wir in den Genuss von Neoprenanzügen gekommen. Gebirgsquellwasser hat eben die Absicht kalt zu sein. Und los ging es, Abseilen lernen und rein ins Wasser. Aber seht selbst!

Die Bilder mit den Verletzungen zeigen wir lieber nicht. Mutti, keine Angst, es ist alles noch dran.

Am nächsten Tag begann unsere Easy Rider Tour durchs Hochland. Das erste was wir von unserem Guide Khoi lernten, war das vietnamesische Wort für Prost: vô. Dieses Wort werden wir nach dem Ausflug sicher nicht mehr vergessen.

Roller Gang - Lak

Roller Gang – Lak

Wir haben während der Tour allerhand Stops eingelegt. Neu für uns war die Seidenraupenzucht. Wusstest ihr das die kleine Babyseidenlarve in ihrem Kokon in heißes Wasser geworfen wird?! So löst sich der Faden besser. Aha… Aber sie sollte nicht nur für einen Seidenschal gestorben sein, deshalb stellte sie fritiert und mit Soja-Sauce auch unser zweites Frühstück dar.

Seidenraupen - Dalat

Seidenraupen – Dalat

Wer hätte es gedacht, es gab wieder einen Wasserfall zu sehen. Beeindruckend war hier, dass Wasser von oben nach unten gefallen ist.

Elephant Falls - Dalat

Elephant Falls – Dalat

Gruselige Gestalten findet man auch überall auf der Welt…

Happy Budda Temple - Dalat

Happy Budda Temple – Dalat

Die Tour hatte jede Menge landschaftliche Highlights. Coole Serpentinenstraße, weite Reisfelder, blühende Kaffeplantagen,… Einmal muss ich noch Klugscheißer spielen. Wusstet ihr, dass Vietnam nach Brasilien der zweit größte Kaffeeproduzent ist?!

Reisfelder und Berge - Nha Trang

Reisfelder und Berge – Nha Trang

Zum Sonnenuntergang erreichten wir am Lak Lake unser Homestay. Diesmal wirklich ein Homestay.

Sonnenuntergang - Lak

Sonnenuntergang – Lak

Es war ein Longhouse mit luftigen Wänden, Boden und Dach. Kennt man ja, man will ja schließlich durch die Bodenspalten seine Tiere beobachten können.

Homestay - Lak

Homestay – Lak

Erst wollten wir uns garnicht ausziehen, doch dann haben wir das Moskitonetz gespannt und es gewagt.

Homestay - Lak

Homestay – Lak

Unser Badezimmer befand sich hinterm Haus und wurde auch von den Nachbarn mitbenutzt. Nachdem gegen vier der Hahn krähte und neben uns auch die Schweine und Hunde weckte, konnte der Tag mit geputzten Zähnen und tierischen Zuschauern beginnen.

Homestay - Lak

Homestay – Lak

Weiter ging es zu einer Mushroomfarm. Ich ahne doch schon, dass jetzt wieder eure Fantasie mit euch durchgeht. Hier wurden nur Pilze für kulinarische Höhenflüge angebaut (nach den anderen haben wir uns aber auch direkt erkundigt). In diesen Säckchen sind nur Späne vom Kautschukbaum, die den Nährboden für die Black Mushrooms bilden.

Pilzfarm - Buon Ma Thuot

Pilzfarm – Buon Ma Thuot

Neuer Wasserfall… Diesmal mit Massagefunktion. Im Alter wird das immer häufiger nötig.

Wasserfall - Krong No

Wasserfall – Krong No

Tony auf seinem Gefährt. Er ist mir immer schön hinterher gefahren. Gut ich muss dazu sagen, ich bin ja nur mitgefahren.

Roller fahren ist cool! - Central Highlands

Roller fahren ist cool! – Central Highlands

Unser Gang löste sich dann in Nha Trang auf. Unser letztes Dinner hatte uns etwas darnieder gestreckt. Da konnte nicht einmal der gute selbstgebrannte Reiswein die Bakterien töten. So kam es, dass wir seit langem einmal wieder in den Genuss von Cola pur kommen durften. Eine Banane dazu und alles wird gut…

Strand - Nha Trang

Strand – Nha Trang

Ich weiß jetzt ja eine ganze Menge über den Sozialismus. Wer da mit wem eher Bruder und eher Klassenfeind war. Deswegen fanden wir diese Bildeinstellung umso lustiger…

Kontraste: Wehende rote Fahnen und KFC & Pizza Hut - Nha Trang

Kontraste: Wehende rote Fahnen und KFC & Pizza Hut – Nha Trang

Und wieder heißt es ab in den Nachtbus. Bleibt gespannt, wo es uns hin verschlägt.

Good morning Saigon!

Auf dem Boot kamen wir uns vor wie auf der MS Deutschland! Hälfte deutschsprachig und so wurden schnell Reiseberichte ausgetauscht. Der Grenzübergang war auch etwas anders, wir legten am Bootssteg zwischen Schilf an und bekamen in einem unscheinbaren Grenzhäuschen unseren Ausreisestempel. Um den Abschiedsschmerz zu ertragen, gab es ein Abschiedsbier!

Letztes Angkor vor der Grenze - Mekong

Letztes Angkor vor der Grenze – Mekong

Ein Stück im Niemandsland und wir erblickten die wehenden Fahnen des Sozialismus. Neuer Stempel im Pass und Taschendurchleuchtung. Tipp wenn man etwas nach Vietnam schmuggeln will, einfach auf dem Boot lassen, da interessiert es keinen!
Vietnam hatte einen sehr schönen ersten Anblick für uns.

Sonnenuntergang im Mekongdelta - Chau Doc

Sonnenuntergang im Mekongdelta – Chau Doc

Am nächsten Tag gingen wir auf Frühstücksjagd. Da wir uns noch nicht so richtig an Phò (Nudelsuppe) gewöhnt haben, probierten wir uns durch alles Süße mit Kokos, dazu gab es einen Banh Bao (herzhaft gefüllter Hefekloß). Dann ließen wir uns von einer Reishut Mutti bequatschen eine Bootstour zu machen. Es ging mit ihrem Bötchen durch die schwimmenden Siedlungen. Es gibt da sogar eine schwimmende Tankstelle, Werkstatt und sowas wie einen Supermarkt.

Ruderboot Tour - Chau Doc

Ruderboot Tour – Chau Doc

Dann ging es am Nachmittag mit dem Bus weiter nach Can Tho. Hier sollte man unbedingt eine Tour zu den schwimmenden Märkten machen. Zack wurden wir am nächsten Morgen 5:30 von einer lustigen Dame mit ihrem Boot abgeholt. Denn der frühe Vogel fängt die Ananas. War schon echt verrückt anzusehen, wenn ich mir vorstelle meine Oma fährt mit dem Boot zum Einkauf?!

Bootstour - Can Tho

Bootstour – Can Tho

Für den Abend hatte ich dann noch eine Free Walking Food Tour gefunden, die mega lecker war. Wir wickelten zu erst selbst so etwas wie Sommerrollen, dann gab es – ich nenne es mal Schrimpmuffin mit Fleich, dann Maus (ja Maus, aber angeblich eine saubere aus dem Reisfeld), dann Dinge aus einer Tonpfanne und am Ende Stickyreis.

Food Tour - Can Tho

Food Tour – Can Tho

Am nächsten Tag ging es nach Saigon, oder wie es richtig heißt Ho Chi Minh City. Lust auf ein bissel Klugscheißerwissen. Mir war zB. nicht klar, dass das eine Person war (erster Präsident von Vietnam).
Und hier habe ich ganz viel über den Sozialismus gelernt. Es gibt für jede kleinste Aufgabe einen Angestellten und der hat dann noch zwei, die dabei zuschauen. Burn out bekommt man hier nicht.

Propaganda Plakat - Hotel Chi Min City

Propaganda Plakat – Hotel Chi Min City

Ich dachte, das kann doch nicht alles sein und habe es dann trotzdem nochmal gegoggelt, weil so erschien es mir als sehr lässige Staatsform. Mittagspause wird hier nämlich noch ganz groß geschrieben.

Mittagspause - Hotel Chi Min City

Mittagspause – Hotel Chi Min City

Nächster Tag ein gebuchter Ausflug. Tony, als ob er ein jahrzehntelanger Rucksackreisende wäre, hat rumgenörgelt, dass es viel zu viele Menschen sind und so touristisch ist. Ist ihm wohl das Rucksacktragen zu Kopf gestiegen.
Wir besuchten Pauschalurlauber like mit einer großen Gruppe den Cao Dai Tempel einer Religion, die sich erst 19 gegründet hat. War komisch bunt und sollte jetzt die Krönung von Buddhismus und Katholizismus sein…aha!

Chao Dai Kirche - Tay Ninh

Chao Dai Kirche – Tay Ninh

Eigentliches Highlight waren die Cu Chi Tunnel. Erst wurden uns die Fallen erklärt und dann durfte Vietcong gespielt werden.

Vietcong Tunneleingang - Cu Chi

Vietcong Tunneleingang – Cu Chi

Wir sind dann auch in die Tunnel rein, die aber gerade für europäische Touristen vergrößert wurden von einer Höhe von 50cm auf einen Meter.

Tunnel - Cu Chi

Tunnel – Cu Chi

Dann durften wir zum Schießstand. Tony wollte, dass wir unbedingt die AK 47 nehmen und zack war das Magazin geladen.

Shooting range - Cu Chi

Shooting range – Cu Chi

Es hat total Spaß gemacht, ich liebäugel jetzt mit einem Jagdschein, ich sollte mich dann jedoch auf große und eher langsame Tiere konzentrieren (siehe Video).

Wir sagen good bye Saigon und steigen in den Schlafbus nach Dalat.

Gute Nacht

Das Robinson Crusoe und Freitag Experiment oder Abschlussbericht Kambotscha

In Phnom Penh angekommen suchten wir unsere Unterkunft auf und waren froh, dass sie bereits um 7Uhr ein Zimmer für uns hatten. Unsere arg motivierten Vorsätze direkt mit dem Sightseeing anzufangen verwarfen wir und warfen uns dafür ins Bett.

Die Innenstadt hat eher weniger Highlights zu bieten. Es gibt einen Palace, der aber, wenn man in Bangkok war, eher „überschaubar“ anmutet.

Gong im Wat Ounalom - Phnom Penh

Gong im Wat Ounalom – Phnom Penh

Hier fließen der Tonle Sap und der Mekong zusammen. Wieder ein bisschen Klugscheißerwissen: Der Tonle-Sap-Fluss, der aus dem Tonle-Sap-See gespeist wird, wechselt die Fließrichtung, wenn der Mekong Hochwasser führt und seine Wassermassen in den Nebenfluss drängen. Alljährlich füllt er dann für mehrere Monate den See, dessen Abfluss er normalerweise ist. Erst wenn der Monsun und die Hochwasserpegel zurückgehen, kehrt auch der Fluss seine Richtung wieder um und das Wasser des Sees fließt zum Mekong hin meerwärts ab.

Zusammenfluss Mekong und Tonle Sap - Phnom Penh

Zusammenfluss Mekong und Tonle Sap – Phnom Penh

Am nächsten Tag wollten wir den penetranten Tuk Tuk Fahrern nicht die Dollar in den Rachen werfen, so entschlossen wir uns kurzer Hand selbst mit dem Roller zu den Killing Fiels zu fahren. Ihr fragt euch sicher, was das ist. Habe ich auch wieder, bevor mir Tony es erklärt hat (er hat auch nur bei Wikipedia vorgestrebert). Kambotscha hatte 1975-1978 unter einem machtbesessen und tyrannischen Diktator zu leiden, der einen Agrarkommunismus einführen wollte. Die Roten Khmer, so hieß diese Bewegung, entvölkerten in wenigen Tagen ganz Phnom Penh und schafften die Menschen auf die Reisfelder zum Arbeiten. Viele Tausende kamen bereits da ums Leben. Studierte, Menschen, die eine Fremdsprache konnten, oder einfach nur eine Brille trugen wurden inhaftiert und dann auf solch Killing Fields umgebracht.

Gedächtnis-Stupa im Choeung Ek Killingfield - Phnom Penh

Gedächtnis-Stupa im Choeung Ek Killingfield – Phnom Penh

Man geht von 2,2 Millionen getöteten Kambodschanern aus. Munition war zu teuer, die Menschen wurden mit einer Hacke oder ähnlichem einfach tot geprügelt. Auf diesen Feldern sah man immer noch vereinzelt Knochen aus dem Boden kommen.
Wir waren schockiert, dass das immer wieder passieren kann.

Gedächtnis-Stupa im Choeung Ek Killingfield - Phnom Penh

Gedächtnis-Stupa im Choeung Ek Killingfield – Phnom Penh

Um die Stimmung wieder etwas zu heben, besuchten wir noch das Wat, welches namensgebend für die Stadt ist. Phnom heißt nämlich nur Hügel übersetzt.

Wat Phnom - Phnom Penh

Wat Phnom – Phnom Penh

Am nächsten Tag ging es dann Richtung Strand. Wir brauchten eine Pause vom Sightseeing und Tuk Tuk Fahrern. Sihanoukville hieß unser Ziel und wir machten unsere erste Bootstour. Drei Inseln mit Schnorcheln, Baden und Insel erkunden.

Insel erkunden - Koh Ta Kiev

Insel erkunden – Koh Ta Kiev

Beine baumeln lassen - Koh Ta Kiev

Beine baumeln lassen – Koh Ta Kiev

An meinem Vorgeburtstagtag gönnten wir uns die obligatorischen 3-8 Bier, aßen lecker und ließen eine Himmelslaterne steigen. Ich als Winterkind hatte Null Uhr meine Füße im Ozean. Toll!

Geburtstags-Himmelslaterne - Sihanoukville

Geburtstags-Himmelslaterne – Sihanoukville

Aber als ob es nicht schon genug wäre ging es dann an meinem Geburtstag an unseren einsamen Strand. Ach und haltet euch fest, sagt der Kapitän plötzlich 50 Meter vor dem Strand „swim“. Wir hielten es für einen Scherz und warteten darauf, dass er am Steg anlegt, aber nichts. Plötzlich zog sich der Bootsjunge aus und wir sahen, dass sich der Besitzer vom Strand aus auf den Weg zu uns macht. Es war also kein Scherz. Zack warfen wir unsere Handys und Kamera in den Drybad und ich dachte sogar daran unsere Pässe und Kreditkarte mitzuschützen. Dann ging es ins Wasser (man könnte aber schon stehen), jeder einen Rucksack auf den Kopf und der Kapitän gab uns noch ein bisschen Hühnchen mit fürs Abendbrot. Das war eine „Überraschung“. Der Besitzer überraschte mich dann auch noch mit einem Blümchen, Geburtstags-Küchlein und einem schönen Tuch.

Geburtstagskuchen - Koh Rong Sanloem

Geburtstagskuchen – Koh Rong Sanloem

Wir waren die einzigen Gäste und haben so den 1km langen weißen Sandstrand für uns. Nachts war es ja ein klein wenig gruselig, aber cool! Erst dachte ich ja es sitzt ein Vogel auf dem Dach, weil es so komische Laute gemacht hat, änderte meine Meining dann aber in Geko! Wahrscheinlich gut, dass ich das mit dem Biostudium gelassen habe.

Ohne Strom und andere Menschen fühlen wir uns ein klein wenig wie Robinson Crusoe und Freitag.
Wir schnorchelten, beobachteten Fische und Krebse, tingelten am Strand lang, lagen im Wasser, bauten, erkundeten den Jungle und haben uns einfach mal entspannt.

Unser Strandbungalow - Koh Rong Sanloem

Unser Strandbungalow – Koh Rong Sanloem

Kleine Sandburg - Koh Rong Sanloem

Kleine Sandburg – Koh Rong Sanloem

Nun verlassen wir Kambotscha auf dem Mekong Richtung Vietnam. Ganz so urig wie ich es mir vorgestellt hatte, dass ich mit Tony auf einem Floß sitze und er paddelt, wird es dann doch nicht. Weil Tony ein bissel kränkelt nehmen wir eine motorisierte Variante!

Abschließende Worte zu Kambotscha:
Ankor sollte man einmal im Leben gesehen haben. Kulinarisch gab es keine großen Überraschungen, vielleicht sind wir da aber auch ein wenig von Thailand verwöhnt. Verglichen mit dem empfanden wir Kambotscha auch teuer, dies kann mit diesen zwei Währungen dem heimischen Riel und dem US Dollar zu tun haben, denn so kostet immer alles mindestens 1$. Die einzigen Überbleibsel der französischen Kolonialherschaft sind die Baguettes, die es an jeder Ecke zu kaufen gibt. Die Franzosen eben. Ansonsten haben uns aber auch einige Dinge, wie die Straßenverhältnisse, die erhöhte Kuhdichte, die Unterkünfte oder die Dreckecken etwas an Indien erinnert.

Zurückgelegte Strecke mit dem Rad: 105,3km

Überwundene Etagen: Da hat die Statiskik einen ziemlichen Knick bekommen, als wir die Tempel verlassen haben, kambodschanisches Flachland eben.

Besuchte Städte: 4

Durchgemachte Erkrankungen: Magen-Darm-Erkrankung beide ( vielleicht auch ein Grund, warum wir keine kulinarischen Fans geworden sind)

Auf nach Vietnam!

Ankor What?!

Mit dem Bus ging es zur Grenze und dann zu Fuß ins nächste Land. Wir können jetzt von uns behaupten wir sind ins Königreich Kambodscha gelaufen!

Grenze zum Königreich Kambodscha - Piopet

Grenze zum Königreich Kambodscha – Piopet

Am ersten Tag erhielt Tony sein nachträgliches Geburtstagsgeschenk! Roller fahren! Ich war etwas skeptisch, weil wir keine Touristen auf Rollern gesehen und nur von Tuk-Tuk-Maffia gelesen hatten. Aber er hat sich von der Idee nicht abbringen lassen und so ging es los. Wir fuhren Nebenstraßen um das Landleben etwas näher kennen zu lernen. Die klassische Rollenverteilung: Frau wäscht oder kocht, Kind spielt im Dreck und Mann liegt in der Hängematte.

Roller fahren - Siem Reap

Roller fahren – Siem Reap

Unser Ziel war jedoch der Dschungel Tempel Beng Mealea, der älter als Angkor Wat und noch unrestauriert ist. Da war Klettern und Erkundung angesagt.

Beng Mealea - Angkor

Beng Mealea – Angkor

Beng Mealea - Angkor

Beng Mealea – Angkor

Dann sollten wir uns unbedingt das Stelzendorf angucken. Jetzt gerade in der Trockenzeit stehen die Häuser auf 10 Meter hohen Stelzen. Sieht schon etwas eigenartig aus…

Stelzendorf - Kampong Khleang

Stelzendorf – Kampong Khleang

Am nächsten Tag ging es dann endlich nach Angkor. Motiviert wie wir waren mit dem Drei-Tage-Ticket! Wir bekamen von unserem Hostel gratis Fahrräder. Wer jetzt glaubt wir haben uns verbessert?! Es ging vom Klapprad zum Klapperrad! Aber wie war das mit dem geschenkten Gaul? 😉

Ich habe einen Moment gebraucht bis ich verstanden hatte, was da jetzt Stadt ist oder Tempel wer da jetzt zu erst da war?! Vielleicht geht es euch auch so!

Angkor war sozusagen die Weltstadt im Khmerreich vom 9. bis 12. Jahrhundert. Die Khmer sind das Volk aus der Region und Angkor Wat ist der größte Tempel der Stadt, aber nur einer neben vielen anderen.

Wir haben am ersten Tag acht Tempelanlagen erzwungen und sind dabei 45km Rad gefahren.

Ta Prohm - Angkor

Ta Prohm – Angkor

Banteay Kdei Außenmauer - Angkor

Banteay Kdei Außenmauer – Angkor

Sunset - Angkor

Sunset – Angkor

Dann sind wir zeitig ins Bett weil am nächsten Tag größes bevor stand, naja sagen wir mal frühes!
5 Uhr Abfahrt zum Sonnenaufgang im Angkor Wat. Erst hatte ich meine Stirnlampe cool am Lenker hängen, doch auf der großen Straße bei all den Fahrzeugen ohne Licht, wollte ich dann doch „hervorstechen“. Kam mir vor wie ein Grubenarbeiter.
Angekommen waren wir „fast“ die einzigen und gespannt verfolgten wir, ob die Sonne heute wieder aufgehen wird.

Angkor Wat - Angkor

Angkor Wat – Angkor

Alle anderen gingen danach zum Schläfchen oder Frühstück zurück ins Hotel. Wir nicht! Innenbesichtigung Angkor Wat!

Angkor Wat - Angkor

Angkor Wat – Angkor

Danach fuhren wir zum Frühstück und motiviert setzten wir uns weitere Tempelziele. Jetzt im Nachhinein möchte ich sagen, der letzte Tempelkomplex 14km entfernt waren auch nur Steine. Ich diagnostiziere Tempel-/Stein-Burnout!

Noch mehr Bilder gibt es in dem Album Kambodscha!

Nach knapp 60km Radfahren gingen wir abends ins Hard Rock Café Angkor. Sehr lecker!

Den letzten Tag in Siem Reap gingen wir langsam an, was auch der körperlichen Verfassung zu Schulden war. Wir tingelten durch die Altstadt und schnell wurden wir von dem Bierlockpreis und weichen Sitzgelegenheiten angezogen. Angeheitert ging es dann zum Nachtbus nach Phnom Penh. Wir werden berichteten, wie dieser First Class Liegebus war.

Bis dahin

ลาก่อน Thailand

In der alten Hauptstadt Ayutthaya schwangen wir uns auf die Klappräder und radelten los. Die Bewohner schauten ein wenig irritiert. Ich kann es ihnen aber auch nicht verübeln, wenn zwei weiße große Europäer auf einem kleinem Klapprad sitzen, kann das nur für Erheiterung sorgen in jeder Kultur.

Ayutthaya hatte zu seiner Blütezeit 375 Tempelanlagen und es regierten 35 Könige und die wollen ja auch alle standesgemäß beigesetzt sein und so ging es von einem Wat (Thai für Kloster) ins nächste.
Gleich im ersten entdeckten wir diesen jungen Mann!

Wat Mahathat - Ayutthaya

Wat Mahathat – Ayutthaya

Oh, hatte ich euch schon erzählt warum hier alles so zerstört und verlassen wirkt?! Wie so oft in der Weltgeschichte hatte sich ein anderes Land gedacht, man könnte ja ein wenig expandieren! So fielen die Burmesen im 18. Jahrhundert ein und zerstören die Stadt. Sie erholten sich nicht davon, sodass 80km südlich eine neue Hauptstadt gegründet wurde – Bangkok!

Wat Phra Si Sanphet - Ayutthaya

Wat Phra Si Sanphet – Ayutthaya

Wat Chaiwatthanaram - Ayutthaya

Wat Chaiwatthanaram – Ayutthaya

Hier seht ihr unsere treuen Begleiter für den Tag. Meine Oma hat immer gesagt, “ Kind, du brauchst ein Fahrrad mit Korb“, jetzt verstehen ich diese weisen Worte. Es ist nämlich schrecklich warm am Rücken mit Rucksack!

Sonnenuntergangspicknick - Ayutthaya

Sonnenuntergangspicknick – Ayutthaya

Ayutthaya ist für seinen Nachtmarkt bekannt. Am Vorabend tingelten wir schon darüber und wunderten uns, dass alle Thai ihr Essen mitnahmen. So dachten wir uns, weihen wir unser Reisebesteck ein und picknicken vorm Wat beim Sonnenuntergang! Gleichzeitig verkaufte ich es als Tonys Prä-Geburtstagsessen. Sieben Gänge! Bin ich nicht eine Gute?!

Sonnenuntergangspicknick - Ayutthaya

Sonnenuntergangspicknick – Ayutthaya

Es war mega lecker! Danach ging es auf die Partymeile. Ähm ja… Also wie beschreibe ich das jetzt! Wir hatten vielleicht minimal zu hohe Erwartungen, aber wenn es einem als der Place to be beschrieben wird?! Es waren vier Bars, zwei mit Liveband und Special Bierangebot! So überstanden wir die Zeit bis 0 Uhr und Tony ist mal so eben 29 geworden.
Als es dann zurück nach Bangkok ging, habe ich ein super schönes Sternehotel gebucht.
Angekommen genossen wir die Sonne auf dem Roof Top Pool und alles in allem war es ein schöner Tagesausklang.

Casa Nithra rooftop pool - Bangkok

Casa Nithra rooftop pool – Bangkok

Anschlussworte:

Benutzte Fortbewegungsmittel: Flugzeug, Taxi, Metro, Boot, Rikscha, Bus, Ladefläche Pick Up, Fähre, Fahrrad, Zug

Zurückgelegte Strecke per pedes: 124,97 km

Überwundene Etagen: 221

Besuchte Städte: 3

Durchgemachte Erkrankungen: Ein-Tages-Schnupfen beide

Thailand Fotoalbum

Thailand war wieder super! Essen ist lecker, Menschen so freundlich und hilfsbereit, Landschaft mega schön. Es hat für uns nichts an seinem Charme verloren und wir kommen sicher wieder, dann steht Nordthailand auf dem Plan, oder doch noch einmal Inselhopping mit Full Moon Party?!

Nächster Stop – Erawan Nationalpark

Gebuchte Touren, nicht mehr mit uns! Wir nehmen den öffentlichen Bus! Der erste von Bangkok war sehr gut und klimatisiert. Doch je abgelegener wir wollten, umso uriger wurde der Bus. Beim nächsten gab es keine Türen und nur vereinzelt Fensterscheiben.
Im Nationalpark angekommen wollten wir ja eigentlich Zelten um die Reisekasse zu schonen, doch dann bot man uns die Bambushütte für gut 7€ die Nacht an und wir schlugen zu.

Bambus Hütte - Erawan National Park

Bambus Hütte – Erawan National Park

Am nächsten Morgen ging es in aller Früh zu den Wasserfällen, sieben Stück an der Zahl.

Erawan Waterfalls - Erawan National Park

Erawan Waterfalls – Erawan National Park

Am Anfang war der Weg noch entspannt über Treppen zu bewältigen, doch ab dem vierten Wasserfall wurden erste leichte Kletter- und Verbiegungskünste abverlangt.

Erawan Waterfalls - Erawan National Park

Erawan Waterfalls – Erawan National Park

Oben angekommen waren alle froh einen sicheren Stand zu haben, da legte Herr Adam noch einen drauf…

Erawan Waterfalls - Erawan National Park

Erawan Waterfalls – Erawan National Park

Aber nicht denken, dass das der erste Versuch war, auch bei Tony lässt die sportliche Performance nach… Naja, wer auf die 30 zugeht!

Auf dem Rückweg entdeckten wir dieses Schild! Sollte uns das an der Lage unserer Unterkunft vielleicht zweifeln lassen?!

Kobras?! - Erawan National Park

Kobras?! – Erawan National Park

Neuer Tag und von sämtlichen Kobras verschont, ging es zu der 12km entfernten Höhle. Schnell wunderten wir uns, dass uns selbst Polizisten fragten, wo wir denn überhaupt hinwollen und ob wir sicher sind das wir das laufen wollen. Unbeeindruckt von deren Zweifel tingelten wir weiter. Doch schon kurz danach waren wir recht froh, als uns der erste Pickup Fahrer aufgesammelt hat und ein Stück mitnahm. Wir hatten im Verlauf des Tages noch drei weitere Male dieses Glück. Ja, ich weiß man soll nicht zu fremden Männern ins Auto steigen, aber Mutti, wenn einem schon so die Füße brennen und es war ja nur auf die Ladefläche!

Mitfahrgelegenheit im Pickup - Erawan National Park

Mitfahrgelegenheit im Pickup – Erawan National Park

Angekommen, waren wir die einzigen. Uns wurde eine Stirnlampe in die Hand gedrückt und gesagt, haltet euch links. Nachdem 150 Höhenmeter Aufstieg wusste ich, warum der Ranger keine Lust hatte uns zu begleiten und lieber in der Hängematte lag.

Phra tat Cave - Erawan National Park

Phra tat Cave – Erawan National Park

Unseren Höhlenbesuch teilten wir nur mit an die tausend Fledermäusen, Spinnen und kleineren Krabbeltieren.

Phra tat Cave - Erawan National Park

Phra tat Cave – Erawan National Park

Die Höhle ist eine Tropfsteinhöhle, in der im Laufe der Zeit interessante Formen aus Kalkstein entstanden sind.

Phra tat Cave - Erawan National Park

Phra tat Cave – Erawan National Park

So verlassen wir den Nationalpark, wenn unser Bus endlich kommt, in Richtung der alten Siamhauptstadt.

Back in Bangkok

Nach einem gefühlt viel zu kurzen Flug kamen wir noch todmüde in Bangkok an. Wir versuchten, obwohl unser Guesthouse erst Check-In ab 14Uhr hatte, unser Glück, ob sie schon um 10Uhr ein Zimmer für übermüdete und fußlahme Reisende hatten. Doch wie es kommen musste, natürlich nicht und so stellten wir nur unsere Sachen unter, schlüpften in die Flip Flops und tingelten los. Schon die erste Parkbank zog Tony magisch an, aber ich befahl Durchhaltevermögen. Das nächste Bild zeigt, dass ich kurz später dann selber dem Sandmann verfallen bin.

Schlummern auf der Parkbank- Bangkok

Schlummern auf der Parkbank- Bangkok

Am Abend trafen wir unsere Freunde aus dem schönen Österreich und wir stimmten uns auf unseren Thailand Stop klassisch mit Chang Bier ein.
Am nächsten Tag schlenderten wir gemeinsam durch Chinatown. Wir sahen viele sonderbare Zutaten und allerlei Merkwürdiges, was man aber anscheined essen kann.

Chinatown - Bangkok

Chinatown – Bangkok

Da wir auf bei unserem letzten Bangkok Stop den Palast nicht mitgenommen hatten, war er diesmal fällig.

Königspalast - Bangkok

Königspalast – Bangkok

Schnell waren wir von der beeindruckenden Architektur und farbenfrohen Gestaltung beeindruckt. Ja auch nach bunten Hindutempeln ist man vom buddhistisch Goldprunk fasziniert. Und schnell erspähten wir unser nächstes Ziel – ein Modell von Ankor Wat und schon stieg die Vorfreude weiter.

Angkor Wat Modell im Königspalast - Bangkok

Angkor Wat Modell im Königspalast – Bangkok

Ein weiteres Highlight ist der Smaragd Buddha. Reges Gedränge und wild mit den Armen wedelnde Männer, die auf unsere Schuhe zeigten, konnten nur bedeuten, dass wir am sagenumwobene Smaragd Buddha waren.
Tony pickst mir gerade in die Seite und meint ich soll eine kleine Anekdote zu ihm erzählen. Also wusstest ihr, dass der Smaragd Buddha sein Outfit wechselt?! Nein? Wir auch nicht, sonst wären wir sicher nicht im thailändischen „Winter“ gekommen. Jetzt trägt er nämlich seinen dicken Wintermantel. Man sieht nur seinen Smaragdkopf, der wie der ganze Körper eigentlich aus Jade ist, aber das würde zu weit führen. In seinem Kleiderschrank gibt es noch ein goldenes luftiges Sommeroutfit und ein Regencape für die Monsunzeit. Und das ihr nicht denkt, dass er sich mal so eben umzieht, nein das macht der König höchstpersönlich!

Smaragdbudda im Königspalast - Bangkok

Smaragdbudda im Königspalast – Bangkok

Am nächsten Tag ging es dann mit dem Boot über den Fluss und die Klongs um ein wenig mehr von dem ruhigen Bangkok zu erleben. Geruchlich wurde da schon wieder die ein oder andere Indienerinnerung wach.

Bootfahrt mit Vroni - Bangkok

Bootfahrt mit Vroni – Bangkok

Was gehört zu jedem Bangkokbesuch? Nein keine Ping Pong Show, sondern natürlich eine Thaimassage! Wir checkten zu dritt ein, wurden in diese sexy Outfits gesteckt und los ging es. Ich lunschte immer mal zu meinen beiden ehemaligen Sportlern rüber, aber wirklich gelenkiger als ich sahen sie nicht aus und das ein oder andere schmerzverzerrte Gesicht konnte ich auch erahnen!

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Letztes Bangkok Highlight – unser Kochkurs. Für alle Zweifler unter euch, wir haben gekocht, 12 Gerichte und alles lecker und verletzungsfrei. Gut, einmal musste die Tür geöffnet werden, weil es „ein wenig“ gequalmt hat, aber das lag nicht an uns!
Die Motivation ist immens zu Hause auch weiter so zu kochen, doch weiß ich nicht wie lange wir es durchhalten selbst die Kokoscream und -milch aus frisch geraspelter frischer Kokosnuss herzustellen?!

Kochkurs - Bangkok

Kochkurs – Bangkok

So haben wir Bangkok mit vielen neuen Eindrücken und vertraut gutem Essen in Richtung Erawan Nationalpark verlassen.

Abschlussbericht Indien

Benutzte Fortbewegungsmittel: Flugzeug, Auto, Metro, Rikscha, Boot, Kamel

Zurückgelegte Strecke per pedes: 138,2 km

Überwundene Etagen: 381

Besuchte Städte: 7

Nennenswerte Erkrankungen: keine

Aber was langweile ich euch mit solchem statistischen Kram?! Ihr wollt sicher wissen wie es mit dem Kamel weiter ging!

Wir hatten eine 2,5h Wüstenausritt! Es war Tony’s erstes Mal und er freute sich, dass er jetzt endlich weiß warum das Kamel auch Wüstenschiff genannt wird! Wir schaukelten dem Sonnenuntergang entgegen. Als wir eine Pause einlegten, verhielt sich mein Kamel als einziges recht eigenartig…

Camel Safari - Pushkar

Camel Safari – Pushkar

Angeblich freute es sich über den sandig weichen Boden und relaxte?! Unser Guide fragte uns, ob wir Bier trinken, verdutzte Gesichter, denn wir hatten ihm schon gesagt aus welchem Land wir kommen! Er druckste etwas rum und meinte dann außerhalb der heiligen Stadt Pushkar könnte man Bier „beschaffen“! Ohne groß zu überlegen schickten wir ihn los!

Camel Safari - Pushkar

Camel Safari – Pushkar

Delhi stellte nun den Abschluss unseres Indienaufenthaltes dar! Wir nahmen uns die Klassiker vor, dazu gehören: Qutab Minar, Lotustempel, Humayun’s Tomb, Rotes Fort und aus irgendeinem Grund stolpern wir immer in diese gruseligen Nebenstraßen, die bei Dunkelheit und Stromausfall noch beängstigender sind. Nachdem der erste Schreck überwunden war, probierten wir uns durch die örtlichen Leckereien!

Qutab Minar - Delhi

Qutab Minar – Delhi

Lotus Temple - Delhi

Lotus Temple – Delhi

Humayun's Tomb - Delhi

Humayun’s Tomb – Delhi

India Gate - Delhi

India Gate – Delhi

Red Fort - Delhi

Red Fort – Delhi

Abflug nach Bangkok 10.01.  um 00:15 Uhr. Verrückt, dass die erste Etappe schon vorbei ist. Wir haben nichts verbummelt, vergessen, verloren oder stehlen lassen!

Aber noch ein paar abschließende Worte zu Indien. Wir hatten keine wirklichen Erwartungen, wollten eigentlich nur das Taj Mahal sehen und dann waren andere Erlebnisse viel prägnanter. Es ist für uns Europäer unverständlich, wie dieser Verkehr funktionieren kann. Aus einer vierspurigen Straße wird eine siebenspurige gemacht und es passiert nichts. In den Kreisverkehr wird verkehrt herum reingefahren, es passiert nichts. Kühe, Schweine, Hunde und Ziegen rennen auf die Straße und es passiert ebenfalls nichts! Die einzige „Regel“, die wir erkennen konnten war, Hupen ist ein Allheilmittel. Man hupt hier nicht mit der Absicht andere zu warnen, nein, man hupt um allen anderen Verkehrsteilnehmern und Kühen mitzuteilen, dass sie da bleiben sollen, wo sie sind!

Von den Unterkuenften riet man uns Mittelklasse zu nehmen. Ihr macht euch kein Bild, was hier Mittelklasse ist! Außer zwei Nächte schliefen wir in unseren Schlafsäcken. Der Grund waren meinst undefinierbare Flecken, Geruch und vergilbte Bezüge. Die erste Unterkunft war komplett ohne Fenster!  Das witzige ist, wir wissen jetzt ein Fenster viel mehr zu schätzen! Die Bäder waren auch jedesmal ein Highlight. An die zwei Eimer in der Dusche gewöhnte man sich recht schnell. Tony nutzte diese Art des Duschens auch das ein oder andere mal. Aber ein Toilettenstein im Waschbecken, weil es so aus der Kanalisation riecht?! Bei den Toiletten nutzten wir immer unser Desinfektionsspray. Ich war immer streng darauf bedacht, dass die vorgegebene Einwirkzeit eingehalten wird!

Ein paar Worte zum Personal. Ja, es war meist zahlreich vorhanden und jeder musste alles machen, wenn er denn zur Arbeit erschien. Hab ich euch schon von unserem Neujahrsfrühstück erzählt?! Wir bestellten Rüherei. Knapp 40min später fiel dem Kellner auf, dass der Koch garnicht da ist, weil er Silvester wohl zu viel getrunken hatte. Er stellte uns drei trockene Scheiben Toast hin! Selbst in dem „besten“ Hotel, war das Fruehstücksbuffet auf Zeitungspapier angerichtet.

Schockiert waren wir auch über die Umweltverschmutzung. Jeder lässt allen Müll fallen und dann wird am Abend oder Morgen einfach ein wenig Strassenmüll zusammengekehrt und angezündet. Schließlich wärmt so ein schöner Verpackungsmüll ja auch! In Delhi gab es zahlreiche „Stadttoiletten“. Vielleicht eine Idee diese indische „Freipinkelei“ in den Griff zu bekommen? Aber es riecht schrecklich.

Jeder von uns kennt ja diese Stadttauben, gibt es in Indien auch, nur habe ich das Gefühl, die haben die selbe hohe Fortpflanzungsrate wie die Inder! Die Krönung von allem, die werden von allen noch gefüttert. Jemand der in Indien nicht von einer Taube angekackt wurde, war nicht da!

Diese „andere“ Seiten von Indien haben wir in einem Fotoalbum zusammengefasst, aber es gibt auch noch ein Album mit einigen Bildern der schönen Seite.

Jedes Land hat auch negative Seiten und mit Problemen zu kämpfen. Aber ich würde jedem eine Indienreise empfehlen. Die Kultur ist der Hammer, die Geschichte so vielseitig, die Religionen so spannend, spirituell und das Essen ist einfach nur lecker! Also wer kommt das nächste mal mit nach Mumbai?

Zwischenbericht aus Indien

In Indien ist schon wieder viel passiert und Tony meint, dass ihr daran teilhaben sollt!
Wir sitzen gerade in der Sonne und genießen die Ruhe, vielleicht sind uns aber auch schon die ganzen Räucherstäbchen zu Kopf gestiegen!
Also los:
In Jodhpur – Blue City erklommen wir das Mehrangarh Fort.

Mehrangar Fort - Jodpur

Mehrangar Fort – Jodpur

Es ist Ausdruck der Maharadscha-Ära und hat eine beeindruckende Architektur. Die engen verwinkelten Eingangstore irritierten uns, bis wir erfuhren, dass dies eine Schutzmaßnahme war. So konnten freindliche Elefanten keinen Schwung holen um das Tor einzurammen.
Natürlich schritten wir auch die Fortmauern ab, genossen die Aussicht und ich übte mich als Münchhausen.

Mehrangar Fort - Jodpur

Mehrangar Fort – Jodpur

Hier der Beweis das der Name „Blue City“ auch wirklich stimmt. Die Farbe soll Insekten und die Hitze abhalten. Ja und schön sieht es auch aus, hat uns besser gefallen als die „Pink City“ Jaipur.

Blue City - Jodpur

Blue City – Jodpur

Blue City - Jodpur

Blue City – Jodpur

Jodhpur hat auch einen recht modernen Palace. Da gefiel dem letzten Maharadscha die Arbeit eines londoner Architekturbüros und zwölf Jahre später thronte das gute Ding über der Stadt. Heute befindet sich dort ein Museum, ein fünf Sterne Hotel und der Nachkömmling wohnt noch da. Für alle Neugierigen unter euch – nein wir haben hier nicht genächtigt! Tony hatte seine Spendierhosen wohl Zuhause vergessen, wir schliefen in unseren Schlafsäcken!

Umaid Bhawan Palace - Jodpur

Umaid Bhawan Palace – Jodpur

Nach langer Suche fanden wir ein Plätzchen an dem wir den Sonnenuntergang schauen, lecker essen und Bier bekommen könnten. Das ist hier nämlich nicht so leicht! Den Blick auf das beleuchtete Fort gab inklusive.

Mehrangar Fort - Jodpur

Mehrangar Fort – Jodpur

Unsere Rundreise ging weiter und wir besuchten einen entlegenen Jain Tempel. Der war wahnsinnig schön und wir bekamen unseren ersten farbigen Punkt auf die Stirn – schon wieder Glück!

Ranakpur Temple - Bei Udaipur

Ranakpur Temple – Bei Udaipur

In Udaipur angekommen wurde uns eine traditionelle Tanzshow empfohlen. Ich war skeptisch, kennt man doch die eher dürftigen Tanzeinlagen aus Hotels. Doch wir waren positiv überrascht. Diese Omi hier gefiel uns am besten.

Dance Show - Udaipur

Dance Show – Udaipur

Das Highlight hier soll der Palace sein. Hier lebte wieder ein Maharadscha und das Leben am Hofe wurde berichtet. Hier merkte man schnell den englischen kolonialen Einfluss.
Erschreckend war hier die Geschichte, dass der Maharadscha ausversehen zwei Prinzen seine Tochter angeboten hatte. Ihr wollten dann auch beide den Hof machen, aber um keine politischen Konflikte zu riskieren, beschloss er als einzigen logischen Ausweg, die Prinzessin müsse sterben. So ließ er sie mit Gift umbringen.

City Palace - Udaipur

City Palace – Udaipur

Von dieser Geschichte erholten wir uns bei einer Bootstour über den Lake Pichola. Erschreckend wie schön es immer ist, wenn Berge und Wasser zusammentreffen…

Lake Pichola - Udaipur

Lake Pichola – Udaipur

Wir begannen unser Machu Picchu Training und bestiegen mal schnell den ortsansässigen Berg samt einsamen Turm.

City view - Udaipur

City view – Udaipur

Endlich! Wir fanden einen versteckten English Wine Shop und kauften Bier. Damit tingelten wir zum See und genossen den Sonnenuntergang!

Sunset Beer - Udaipur

Sunset Beer – Udaipur

Nach einer langen uns etwas eintönigen Fahrt kamen wir nun in Pushkar an. Eine heilige Stadt mit mehr als 400 Tempeln und 100% vegetarisch und alkoholfrei.
Von unserem Fahrer erfuhren wir ja schon sehr viel über die Sikh Religion und deshalb besuchten wir diesen Tempel. Ich musste aber feststellen, Religionen mit Kopfbedeckung kleiden mir nicht so!

Sikh Temple - Pushkar

Sikh Temple – Pushkar

Da Tonys Gesichtsbehaarung überhand nahm, verdonnerte ich ihn zum Rasieren und faul wie er ist, ließ er es machen! Gut, für knapp einen Euro inklusive zwei Chai Masala ist das auch verständlich.

Indian Barber - Pushkar

Indian Barber – Pushkar

Machu Picchu Training Teil 2: Nächster Berg oder eher Hügel! Wir allein mit vier hungrigen Ziegen aber Rundblick über Pushkar!

Pap Mochani Temple hill - Pushkar

Pap Mochani Temple hill – Pushkar

So ich muss erstmal, mein Kamel ruft nach mir! Nein nicht was ihr denkt, Tony ist ganz ruhig, ein Richtiges!

Indien – laut, bunt und ja auch dreckig

Wir wollen unsere ersten Eindrücke gern mit euch teilen. Es ist schon eine Menge passiert in den fünf Tagen die wir hier sind.

Unsere Reise begann schon mit zwei Stunden Verspätung nachdem Lufthansa bemerkte, dass das falsche Flugzeug am Gate stand!

Delhi begrüßte uns mit Nebel, Uringeruch und wegen Wahlen abgeriegelter Innenstadt, sodass es uns unmöglich war in unser Hotel zu kommen! Ein Mann setzte uns in eine Rikscha und lies uns ins Goverment Tourist Center fahren. Dieses rustikale Gebäude stellte sich als Travelagentur heraus und ohne mögliche Alternative buchten wir uns einen Fahrer für unseren gesamten Aufenthalt und verließen Delhi 20min später in Richtung Agra.

Taj Mahal - Agra

Taj Mahal – Agra

Nach unserem ersten indischen Essen sind wir zum Taj Mahal. Wir machten die obligatorischen Bilder und ließen uns einiges über die Architektur und Bedeutung erklären. Wusstet ihr, dass die Säulen am Rand um 1,5 Grad nach außen geneigt sind?! Dies soll bei einem Erdbeben verhindern, dass die Säulen das Taj zerstören.

Taj Mahal - Agra

Taj Mahal – Agra

Am nächsten Tag ging es nach Fatehpur Sikri einer alten, sehr schön erhaltenen Königsresidenz. Dort probierten wir einen Obstsalat von einem urigen Bauern. Er beinhaltete merkwürdigerweise rohe rote Bete, Rettich und rote Möhren. Alles haben wir bisher gut vertragen.
Die Reise ging weiter nach Jaipur. Im Dunkeln kamen wir in unserem Hotel an. Das Zimmer war sehr „indisch“. Als ich dann wagte das Bad zu betreten, schaute ich in die Augen einer Taube. Diese wohnte mit ihrem Taubenmann in unserem Badfenster! Wir weihten in dieser Nacht direkt unsere Schlafsäcke ein! Doch wir ließen uns nicht abschrecken und freuten uns auf den nächsten Tag und den Besuch des Amber Palace.

Amber Palace - Jaipur

Amber Palace – Jaipur

Amber Palace - Jaipur

Amber Palace – Jaipur

Amber Palace - Jaipur

Amber Palace – Jaipur

Ich musste sehr schnell feststellen, dass ich keine indische Königin hätte werden können. Ich bin zu groß! Wir erkundeten die Ruinen und bemerkten, dass der König ein sehr „beschäftigter“ Mann war – 200 Mätressen entertainen sich nicht von allein.

Jaipur ist auch als Pink City bekannt. In der Altstadt sind viele Häuser als Zeichen der Gastfreundlichkeit für die Ankunft des englischen Prinzen pink gestrichen worden und hier befindet sich auch der City Palast.

Amber Palace - Jaipur

Amber Palace – Jaipur

Als Tagesabschluss besuchten wir den Affentempel. Hier leben 5000 Tiere zusammen, darunter nicht nur Affen sondern auch Kühe, Schweine, Hunde und zahlreiche Streifenhörnchen.

Monkey Temple - Jaipur

Monkey Temple – Jaipur

Auf Anraten unseres Fahrers in der Silvesternacht nicht auf den Straßen rumzutingeln, organisierte er uns eine Flasche indischen Rum und Bier und wir feierten auf dem Dach des Hotels. Wir schauten das Feuerwerk, lernten nette Leute kennen und hatten eine schöne Nacht bevor es wieder in den Schlafsack ging.

Am nächsten Tag ging es nach Bikaner. Dort besuchten wir als erstes das Fort. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es nicht auf einem Berg ist, sondern ebenerdig und seine besonders schöne Architektur.

Fort Junagarh - Bikaner

Fort Junagarh – Bikaner

Heute kündigte unser Fahrer den Red Temple an, also zumindestens verstanden wir das. Es stellte sich schon vor Betreten als Rat Temple heraus. Wir gaben unsere Schuhe und Socken ab und erhielten dafür aber merkwürdige Fußüberzieher. Im Tempel sollen 20000 Ratten Leben und so huschte mir direkt die erste über den Fuß. Wir erfuhren das soll Glück bringen – ich erwarte also mein Glück. Tony wurde nur von einer Taube anuriniert, ob das auch eine Bedeutung hat?!

Karni Mata "Rat" Temple - Deshnok

Karni Mata „Rat“ Temple – Deshnok

Danach ging es in ein Kuhkrankenhaus. Zahlreiche schlimm verletzte Kühe wurden hier meist nach Verkehrsunfällen versorgt, denn Kuh ist heilig, da in jedem Körperteil ein bestimmter Gott lebt!

Wir erklärten unserem Fahrer gleich zu Beginn, dass wir urig wie die Einheimischen essen wollen, so hielten wir heute an einer „LKW-Raststätte“.

Indian Food

Indian Food

Das Wasser verschmähten wir, da es aus der Regentonne geholt wurde, sonst wagten wir uns an alles. Die Jungs um uns herum schauten uns auch alle etwas irritiert an, aber es schmeckte sehr gut und es geht uns gut!

Nun sind wir in Jodhpur, der blauen Stadt. Wir machten einen kurzen Altstadt Spaziergang, probierten noch etwas, was ich nicht aussprechen kann und freuen uns schon wie es mit uns hier in Indien weitergeht.

Wir werden euch auf dem Laufenden halten und merkt euch eins, wenn es vom Dach tropft, ist es hier Affen-Pipi!