The warm heart of Africa, aber mit schlechten Brücken – Malawi 

Natürlich gab es einen Salto, aber wenigstens ist er fußwärts eingetaucht. Die Amis rasteten aus vor Begeisterung und ich rief 5000 Kwacha und öffnete meinen imaginären „Klingelbeutel“. Die Guides waren nicht so begeistert, dass ihnen die Show von diesem Mzungu gestohlen wurde.

Nun konnte es zurück ins Hiker’s Nest gehen, wir schauten auf dem höchsten Stein im Dorf unter gespannten Blicken der Kinder den Sunset und stärkten uns mit einem „Bauernfrühstück“ für unsere morgige Wanderung.

Am nächsten Morgen stand unser Guide (der Nachbar) pünktlich 7Uhr am Tor und sammelte uns ein. Es ging ohne große Vorrede los und bereits auf den ersten 4km erklommen wir 800Höhenmeter. Unser Hike ging aufs Chambue Basin (1100HM, 12km, 6-8h). 

Wir teilten uns unser Wasser initial für den steilen Anstieg gut ein, doch bei schwülwarmen 28°Grad tranken wir an der letzten Steigung alles aus, denn es gab oben auf dem Plateau eine Quelle. 

Quelle war nach näherer Betrachtung etwas übertrieben, eher ein „Gebirgsfluss“ und in der Hoffnung, dass flussaufwärts gerade keiner Wäsche wäscht oder schlimmeres, füllten wir auf. 

Nun führte der Weg über das Plateau an den Berggipfeln vorbei (dazu wären Mehrtageswanderungen nötig gewesen und eher zu einer kühleren Jahreszeit empfohlen) bis zum Chambue Hut. Bitte stellt euch keine alpine Baude vor, wo es nach Kaiserschmarn durftet. Doch es gab Bier, zwar warm und etwas staubig, aber nach nun 1200Höhenmetern ein adäquates Lunchgetränk (wir hatten uns eine Käse-Gurken-Schnitte gemacht).

So revitalisiert und euphorisiert merkten wir erst verspätet, dass wir schon längst mehr als 12km gelaufen waren und zweifelten an der Route und unserem Guide, doch aus Mangel an Alternativen ging es weiter. 

Nach in Summe 1400 Höhenmetern ging es dann endlich bergab, doch denkt nicht, dass es jetzt entspannter wurde. Wir schlugen uns den großsteinigen Flusslauf entlang bis zum Wasserfall.

Nach 23km erreichten wir ToYo, wir bedankten uns bei unserem Guide Francis und dann duschten wir fix, sonst hätte uns ToYo sicher nicht mitgenommen. Da es noch nicht so spät war beschlossen wir noch etwas zu weiterzufahren und dann schafften wir es (gab auch nur einen Stop durch die Polizei, der Officer suchte aber nur einen Gesprächspartner und da war er bei mir ja an die Richtige geraten, ich kurbelte mein Fenster runter und bot ihm direkt an meinen Billtong Snack mit ihm zu teilen, ich bewunderte seine adrette Uniform und seinen durchtrainierten Körper, so geschmeichelt vergaß er glaube ich was er eigentlich wollte und ließ uns passieren) bis zum Majete Game Reserve. 

Okay es war sehr knapp, sodass wir mit dem Sundowner etwas improvisierten mussten und so stoppten wir auf der Straße (also Sandweg) und nahmen den Sundowner auf dem Dach ein. Ach so vielleicht wichtig für eure zeitliche Einordnung wir sprechen hier von Sonnenuntergang 17:20, dann ist es stock dunkel und wir liegen dann meist zwischen 19 und 20 Uhr im Bett. 

Und so hat man zum Sonnenaufgang gegen 5 Uhr ausgeschlafen und kann pünktlich um 6 Uhr am Gate zum Game Drive stehen. 

Das Majete Game Reserve wird wie der Liwonde Nationalpark vom Shire durchflossen, doch hier zeigt sich der Fluss mit mehreren Stromschnellen (historischer Fakt: wegen diesen Stromschnellen musste David Livingstone seine Shire Expedition zu Boot abbrechen und es ging wieder zu Fuß weiter). 

Der Park hatte lange ebenfalls mit Wilderei zu kämpfen, doch Afrikan Parks hat in jahrelangen Projekten wieder Elefanten, Nashörner, Löwen und viele mehr angesiedelt und lokale Ranger ausgebildet, die entlang der Elektrozäune patrouillieren, damit sich wieder eine gesunde Population bildet.

Wir sind direkt morgens zu den Wasserlöchern, doch erspähten außer Antilopen niemanden (das nördliche Wasserloch sei wohl beliebt bei den Nashörnern). Danach fuhren wir den Shire ab und entdeckten einen Löwen und eine große Herde Elefanten.

Meine Idee war es die Mittagshitze am Pool im Camp „auszustehen“ (so wie es auch die Tiere tun), doch Tony entdeckte eine 4×4 Strecke im Park. Wir hatten uns vorbildlich beim Ranger abgemeldet und los ging es. 

Wir erhofften uns hier die Nashörner zu finden, doch vergebens. Aber wir wurden mit einer Gruppe Giraffen, unseren ersten Buschschweinen, unseren ersten beiden Serval (kleine Katzenart) und viele unterschiedlichen Antilopen belohnt.

Und wir haben auch ordentlich Road Maintenance gemacht, zwar eher unfreiwillig, aber es gab einige Bäume die auf dem Weg lagen.

Also wir können uns nicht vorwerfen lassen, dass wir nicht den wildesten Pfad in einem Park finden. Unseren Rückweg zum Gate (mussten 18Uhr zurück sein) machten wir noch einmal entlang des Shire und ließen es uns auch nicht nehmen den Sundowner dort einzunehmen.

Ihr erinnert euch an den zeitigen Sunset?! Wir gaben alles pünktlich am Gate zu sein und der Ranger versuchte uns bereits anzurufen und sorgte sich. Doch pünktlich 17:59 waren wir am Gate. 

Aber den nächsten Morgen haben wir dann wirklich einmal ruhig angehen lassen und entspannten am Pool mit Blick über den Shire.

Wir hatten den südlichsten Punkt dieser Reise erreicht und nun ging es wieder nach Norden und wir wollten es heute noch ein gutes Stück schaffen. Unser Backup Camp wäre eine alte christliche Mission gewesen, doch wir schafften es noch bis nach Senga Bay an den Malawisee.

Was man mir auch nicht vorwerfen kann, dass ich nicht immer die nerdigste Aktivität im Dorf finde. Ich fand eine Buntbarsch-Farm, die wenn man nett fragt eine kleine Führung macht. Und ich fragte sehr nett. Es ging mit einem ebenfalls nerdigen Farmmitarbeiter zuerst durch das „Krankenlager“ bzw der Bereich, wo die Barsche nach dem Fang (meist um Likoma Island durch Taucher in 10-30m Tiefe) ankommen. Einige entwickeln eine Pilzerkrankung, diese wird dann medikamentös behandelt.

Nach einer Woche kommen sie dann in die großen Außenbecken und leben in ihrem Schwarm bis sie nach Europa oder Asien verkauft werden. 

Der Versand erfolgt in wassergefüllten Beuteln mit Sauestoffanreicherung, die für 72h reicht, erst per Auto nach Lilongwe und dann in den Flieger. Tony ist der Meinung ich habe genug von den Barschen erzählt, also kommt gerne auf mich zu, wenn ihr mehr Details braucht 😉

Danach begann unser Beach-Hopping, wir hangelten uns von einem schönen Beachcamp zum anderen.

Doch wir wollte noch bis nach Mzuzu einkaufen. Das hört sich trivial an, aber wenn man an der Straße und auf Märkten aktuell nur Tomaten, Kartoffeln oder Zwiebeln bekommt, beim lokalen Schlachter das Tier im Ganzen an der Hauptverkehrsstraße hängt, löst schon die Hoffnung auf einen „Supermarkt“ Luftsprünge aus. 

Und es gab wirklich einen Shoprite! Das ist eine südafrikanische Kette mit richtigen Kühlschränken (in Senga Bay waren wir in einem indischen „Supermarkt“, da hat es aus der Tiefkühltruhe getropft und gemüffelt). Plötzlich sprach mich ein Herr im Gemüsebereich an, ob ich Avocados will. Mein Avocadoverlangen muss deutlich sichtbar gewesen sein, er meinte er hat welche und wartet an unserem Auto auf uns (wieso wusste er welches Auto zu uns gehört?) und dann bringt er uns zu den Avocados. Ich befürchtete ein Verbrechen, doch wollte auch Avocados. 

Es ging quer über den Markt gegenüber und er erzählte uns, dass er auch Guide und Künstler ist. Ich sah mich schon in einem Holz-Schmuck-Nippes-Laden ohne Avocados, aber nein er führte uns zu tollen Avocados. Bananen und Kartoffeln kauften wir auch noch. Zurück am Auto mussten wir uns dann noch seine Armbandkollektion anschauen – leider nicht mein Stil, aber er bekam das Wechselgeld.

Wir wollten 45km vor dem Nyika Nationalpark schlafen da in dem Dörfchen Rumphi eine einfache Campsite eingetragen war. Wir rollten auf den Hof und hatten direkt ein mulmiges Gefühl. Wir ging in die Bar und fragten nach der Campsite und man sagte uns, dass es die nicht mehr gibt. Fuck die Sonne ging auch gerade unter, was nun?! Wir durften für umgerechnet 2€ im Hof stehen und die Toilette in der Bar nutzen. Wir kochten schnell Nudeln und versuchten dann trotz lauter Musik einfach schnell zu schlafen.

Bei Sonnenaufgang packten wir zusammen und rollten zum Gate des Nyika Nationalparks. Nyika bedeutet übersetzt Wildnis, doch die besteht hier nicht aus dichtem Busch und Wildtieren, sondern aus Bergen, weiten Hochebenen und beherbergt Großwild und es ist unsere Hoffnung auf eine Leopardensichtung. 

Also los, da der Park auch eine Transitroute nach Norden ist, muss man im Park noch mehrmals durch sogenannte Wildzäune. Nachdem ich bei Tony gesehen hab, dass nichts passiert habe ich die nächsten Zaunöffnungen übernommen. 

Es ging zu erst übern den Chosi Circular Drive, wo wir einen Eisenschmelzofen entdeckten, über das Alter wird wohl auch noch gestritten. 

In dem Park gibt es Leoparden, Büffel und Elefanten, aber aussteigen darf man scheinbar. Bei jedem Rascheln im Gebüsch war uns etwas mulmig. Danach fuhren wir die Wasserlöcher ab und entdeckten wirklich viele Antilopen.

Uns lockte noch die Nordrunde zu den Aussichtspunkten und einer kleinen Bergbesteigung – dem Mount Nganda mit 2601m. Zwei nicht englisch-sprechende Wächter der Antenne? begleiteten uns und wir fanden Leoparden-Poo. 

So motiviert fuhren wir weiter und entdeckten in der Ferne ein Buschfeuer mit dicken Rauchschwaden. Etwas mulmig wurde uns, als der Weg immer näher auf die dicken Rauchschwaden zuführte. Auf den Schreck und zur Betrachtung der Lage stoppten wir und sichteten den Qualm mit einem kühlem Getränk in der Hand, da wir laut Karte nur noch 12km vom Camp entfernt waren. 

 Aber da wir im hellen ankommen wollten, rollten wir weiter und schnell wurde der Weg immer undurchsichtiger und überwachsener. Mussten nur noch über eine Brücke und dann wären wir wieder auf einem „größeren“ Weg gewesen.

Wir liefen den Bach ab, aber es war überall zu steil und nichts zum Bauen da, also drehten wir um und überlegten an unserem Bierstop zu schlafen, da wir da noch (nach unserer Einschätzung) weit genug vom Feuer weg und gegen dem Wind waren.

Nächte auf einem 2400m hohem Plateau sind auch in Afrika kühl (12 Grad) und unglaublich windig, wir beschlossen direkt unten (also mit zugeklapptem Dach) zu schlafen. 

Nachts wurden wir immer mal wieder wach, weil ToYo wackelte und ich muss unbedingt recherchieren ab welcher Windstärke ein Auto umfällt, denn ich denke wir waren nah dran. 

Mit den ersten Sonnenstrahlen standen wir auf und versuchten nun endlich einen Leoparden zu finden, doch wir fanden nur eine weiter nicht mehr existierende Brücke.

Ob wir eine neue Brücke gebaut haben, oder zusammen mit den Antennen-Jungs nun im Park leben, erfahrt ihr natürlich im nächsten Blog

Eure Gestrandeten

Tony+Juli

ToYo vermisste uns und so ging es auf neue Wege – Sambia, Malawi 

So ein Toyota Landcruiser ist eben kein Garagenwagen, besonders bei uns nicht. Also wurden die Rucksäcke gepackt und es ging (natürlich nach einem Nachtdienst) zum Flughafen, diesmal machte Tony sogar noch Meetings während der Sicherheitskontrolle. 

Wir reisten mit dem nötigen “afrikanischen Vertrauen”, dass unser Taxifahrer die nötigen Dokumente/Behördengänge erledigt hatte und dass die Werkstatt ToYo seinem verdienten Service fertig gemacht hat. Long Story short – es gestaltete sich bereits schwierig Cash am ATM zu bekommen, da die ersten drei “leer” waren, unser Taxifahrer hatte zwei der drei Dokumente erledigt (die Road Tax sollen wir dann selbst auf der Straße regeln) und als wir auf den Hof der Werkstatt kamen, war ToYo noch “barfuß”.

Der Rückstand ist entschuldigt, denn der beste Freund vom Chef wurde auf Safari von einem Büffel getötet. Dan wir wünschen dir viel Kraft und danke, dass du dich so gut um ToYo gekümmert hast. 

Wir warfen mit 2,5h Stunden Verzögerung alles ins Auto und rollten zu unserer sambische Homebase “Lukasa” und wurden schon herzig erwartet. Wir wollten dieses Mal geordnet vorgehen beim Einräumen, doch es endete wie so oft bei Cramme-Adam-Reisen in einem Chaos…”ach das räumen wir, dann mal auf…”.

Wir ließen den Abend bei einem gemeinsamen Abendessen mit Geke und Harry (zwei Holländer, bei denen ToYo das zweite Mal stand) ausklingen. 

Am nächsten Morgen ging es los, wir deckten uns in Lusaka mit dem Nötigsten und Unnötigsten ein (gibt unterschiedliche Infos wie die Versorungssituation in Malawi ist) und rollten nach Osten. 

  1. Fakt der Fahrt – noch in Lusaka wurden wir von der Polizei herausgezogen, wieder einmal “gefährliches Fahren”. Tony hat sich zu spät in die richtige Spur eingeordnet, wo die Linie schon durchgezogen war und so begannen die Verhandlungen… Die Polizistin erwähnte direkt, dass sie ihren Quittungsblock vergessen hat, da es aber drei Kollegen waren, fiel das “Lunchgeld” etwas höher aus (17€).

Danach rollte wir bis zum Luangwa River (260km) und fanden einen Spot mit Flussblick und genossen den ersten Sunset. 

Auch die ersten Krokodile ließen sich blicken. Danach positionierten wir ToYo nah am Lagerfeuer und mir viel wie bereits auf dem Parkplatz in der Stadt eine nasse Stelle unter ToYo auf. Tony beruhigte mich, dass das die Klimaanlage sei, bzw. der Wasserüberlauf, weil wir den Wassertank randvoll gemacht haben. Irgendwie ließ ich mich damit nicht abspeisen und ging zum äußerten und roch an der Pfütze und rieb den “nassen” Sand zwischen den Fingern und sofort war mit klar, dass das Öl ist. Tony meint bis heute er habe es nicht so gerochen. Und so erreichten wir ein neues Level an “Unter-dem-Auto-liegen” nun im Dunkeln mit Stirnlampe. 

Der Ölschlauch war kaputt oder spröde. Was nun? Improvisieren war gefragt, also dann erst drei Lagen Elektro-Isolierband, dann noch eine Lage Panzer-Tape und ganz fest dran glauben. Bisher ist es dicht und wird wohl auch die Übergangslösung bis zum nächsten Ölwechsel bleiben…

So ging es am nächsten Tag nicht mehr Öl-tropfend zur Grenze nach Malawi. Gewohnt gut vorbereitet um es ohne Schlepper zu schaffen, wollten wir die Zeiten der anderen Online-Berichte unterbieten (da war von 2-5h die Rede).

  1. Letze Zambia Kwacha in Malawi Kwacha bei dubiosen Herrn vor Grenze getauscht 
  2. Ausreisestempel Zambia an Schalter 1 (ignorieren der fünf Herren, die einem “helfen” wollen)
  3. Ausreisestempel Carnet de Passage für ToYo nachdem die Fahrgestellnummer kontrolliert wurde 
  4. Einreisestempel Malawi kurze Frage was wir hier wollen und warum wir nicht direkt alle unsere Freunde mitbringen
  5. Einreisestempel Carnet de Passage für Toyo
  6. Custom Schalter an dem man Carbon Tax (15.500KW) und Road Tax 20US$ erklärt bekommt 
  7. Cashier Schalter, wo man dann bezahlt
  8. Zurück zum Custom Schalter um das Grenzzettelchen abstempel zu lassen 

Resüme wir haben es unter einer Stunde geschafft und ich bin sehr stolz auf uns. Und das, obwohl wir noch einmal selbständig durch die Katakomben vom Zollgebäude auf die andere Seite laufen mussten um unsere Quittungen ausgedruckt zu bekommen. Wir rollten nun noch bis kurz vor die Hauptstadt Lilongwe und klebten das 16. Länderfähnchen an und fielen ins Bett.

Da der Charme einer afrikanischen Großstadt überschaubar ist, deckten wir uns nur mit Lebensmitteln und lokalem Bier ein. Und das erwies sich als erschwert, da man nur Flaschen kaufen kann, wenn man leere zurückbringt – kurz haben wir uns als Pfandsammler in Malawi gesehen, doch eine nette Shoprite Supervisiorin hatte Mitleid mit uns und so starteten wir mit sechs 330ml Flaschen.

So vorbereitet ging es Richtung Dedza. Hier kann man zahlreiche Felsenmalereien an dem blank liegenden Granitfelsen finden. Unsere erste Fundstelle waren die Chongoni Rock Art – natürlich UNESCO Weltkulturerbe und so erwartete ich in meinem jugendlichen Leichtsinn vielleicht eine Beschilderung, doch außer neugierigen Kindern (interessiert an uns) entdeckten wir erst einmal nichts. Die Kids waren nett, doch leider sprach keiner englisch, sodass wir uns mit Händen und Füßen verständigten und dann liefen sie los und zeigten uns den Weg.

Es waren Beispiele der „White-zoomorphic Tradition“, die spätestes Form der Felsenmalerei in Malawi mit groben Menschen- und Tierdarstellungen.

Wir wollten uns erkenntlich zeigen uns so verteilte ich Tonys Notfallkekse. 

Doch unser (okay mein) Felsenmalerei-Durst war noch nicht gestillt – Mphunzi Rock Art zeigt die älteren „Red Geometric Tradition“ des kleinwüchsigen inzwischen ausgestorbenen Jägervolks von Zentralafrika. Als wir hier parkten eilte zügig der „Wächter der Rock Art“ Mr. Missindi herbei und führte uns zu den Bildern. 

Noch ein „lustiger“ Nebenfakt zu Dedza: Hier wurde Tony zweimal vom selben Polizisten geblitzt – alles seriös mit Kamera und Quittung! Auch bei der Wiederholungstat wollte er „nur“ die niedrigste Strafe von 10.000KW (circa 5€). Wir haben jetzt eine Tabelle angelegt mit Tonys Vergehen und es wird ihm vom Bierbudget abgezogen. 

Da wir nicht noch einmal geblitzt werden wollten ging es weiter nach Cape Maclear dem ersten Süßwassernationalpark Afrikas zum Schutz der einzigartigen Unterwasserwelt des Malawisees. 

Im Malawisee gibt es über tausende verschiedene Buntbarsche, die größtenteils endemisch sind. Es leben hier 10% aller Süßwasserfische weltweit. Also ging es erst einmal ins Kayak und wir erkundeten die Küste. Wir wurden vor den schnell aufkommenden Winden gewarnt und sollten nicht zu weit paddeln. Wir belächelten den Campchef etwas, da aktuell kein Wind zu spüren war…

Wir paddelten am Ufer entlang auf der Suche nach einem Otter, doch wir konnten „nur“ Kingfisher bei der Jagd beobachten. Dann packte uns der Ehrgeiz und wir wollten bis zur vorgelagerten Insel, da erwischte uns dann dieser berüchtigte Malawisee-Wind und wir blieben dicht am Ufer und kehrten dann um, schließlich wollten wir zum Sunset zurück sein. 

Tony machte Feuer zum Grillen und ich begann zu schnippeln. Unsere Essensvorbereitung blieb nicht lange unbemerkt – es näherten sich Äffchen. Wir hatten die Erlaubnis vom Chef sie mit Hilfe unserer Zwille zu „verschrecken“. Tony verscheuchte sie und feierte sich, dass er sich den Respekt der Äffchen verschafft hatte. Ich schaute mich um und es war kein Affe mehr zu sehen und ging nur fünf Meter zum Wasser um die Tomaten abzuwaschen. Ich drehte mich um und ein Äffchen guckte mich frech mit meinem Toastbrot im Maul an. Wir erschreckten uns beide. Man muss sagen, dass er sehr ordentlich die Toastscheiben aus der Tüte geholt hat und kaum gekrümelt hat. Ich wollte diesen Zwischenfall eigentlich vor Tony verheimlichen, da er so stolz auf seine Affenvertreibung war, doch er entdeckte einen Toastrest im Sand und war verwundert. Ich konnte nicht mehr vor Lachen und meinte, dass er wohl doch noch nicht den Respekt in der Gruppe hat. 

Am nächsten Morgen ging es zur Padi Tauchbasis mitten im Dorf. Wir hatten am Vortag über WhatsApp zwei Tauchgänge vereinbart und so erwartete man uns. Schnell ging es in den Neoprenanzug, Flossen anprobiert und eine Taucherbrille in die Hand gedrückt, los aufs Boot. Nach einer kurzen Fahrt zu einer vorgelagerten Insel (meine Billharziose Recherche ergab ein geringeres Risiko, da diese Schnecke der Zwischenwirt gerne in besiedelten Uferbereichen im Schilf lebt). Aber darüber machen wir uns dann acht Wochen Gedanken, welche Wurmkur wir nehmen. Erst einmal ging es unter Wasser, Wassertemperatur 22°, Sicht 6m, Tiefe 16m und jede Menge Blei. 

Natürlich sahen wir zuerst die vielen unterschiedlichen Barsche. Die Unterwasserlandschaft war von einzelnen großen Steinen geprägt – klar Korallen und bunte Anemonen sucht man vergebens im Süßwasser. 

Unser zweiter Tauchgang ging zum „Rocky Rocks“. Hier war das Gelände etwas wilder und wir tauchten durch enge Steinspalten und an Steinvorsprüngen entlang. Wir entdeckten einen Aal und wurden noch spontan zum „Rescue Diver“. Tony entdeckte eine Blauscherenkrabbe in Not. Sie hatte sich in einem alten Fischernetz verfangen. Der Tauchguide hatte leider kein Messer dabei, sodass wir zu dritt die Krabbe aus den ganzen Netzwirrungen entfädelten. Das blieb nicht Folgenlos da sie die gute Absicht nicht direkt würdigen konnte und Tony eine kleine Wunde am Finger zufügte.

Jeden Tag eine gute Tag und durch unsere Rettung war dann auch die Luft schon etwas knapp geworden, dass wir fix auftauchen mussten. 

Unser Weg führte uns entlang des Sees nach Süden bis zum Liwonde Nationalpark. Immer entlang der Entdekungsroute von David Livingstone, hier habe er als erster Europäer den Malawisee zum ersten Mal erblickt. Im Liwonde Nationalpark gibt es ein Camp, dass schon im Nationalpark liegt, aber irgendwie doch nicht zum Nationalpark gehört – komisch, aber es war sehr schön und mitten im Camp direkt Elefanten Poo.

Wir genossen den Sunset auf den Hides und beobachteten die ersten Antilopen.

Leider war die Nacht ruhig und kein Elefant besuchte uns. Wir waren dann pünktlich um 6 Uhr morgens am Gate. Der Liwonde Nationalpark ist einer der beiden Parks hier in Malawi, die die „Big Five“ beherbergen. Und so ging es direkt mit drei Löwen los, die sich am Shireflussufer sonnten. Unser weiterer Weg führte uns immer am Flussufer entlang. Es grasten hier viele unterschiedliche Antilopen und so fanden auch wir ein Platz zum Frühstücken. 

Plötzlich fiel uns eine wagemutiger Waterbuck auf, der sich das Gras auf einer kleinen Insel schnappen wollte,  doch da sonnte sich ein circa 5m langes Krokodil. Wir erwarteten also eine „Interaktion“ und Tony goß sich genüsslich einen zweiten Kaffee ein. 

Der Waterbuck futterte nur wenige Zentimeter neben dem Maul des Krokodils, also entweder war es satt, oder was wir dann überlegten, jagt es einfach nicht an Land – also leider keine Jagdeinlage zum Frühstück.

Habe ich schon erwähnt, dass der Wasserspiegel des Malawisee in den letzten beiden Jahren um mehr als zwei Meter angestiegen ist. Da der Shirefluss, der „Abfluss“ des Sees ist, ist auch hier eine deutliche Verbreiterung des Flusses sichtbar und einige Wege stehen dauerhaft auch jetzt in der Trockenzeit unter Wasser. Doch wir schafften es trotzdem bis in den Norden und wurden mit einer Elefantenherde und vielen Hippos belohnt.

Unser nächstes Ziel war das Mulanje Plateau – ein gewaltiger Gebirgsstock bis 3000 Höhenmeter im mitten der 600m hoch gelegenen Phalombe Pfanne. Es ist vulkanischen Ursprungs und manche Kraterrände sind noch teilweise erkennbar – perfekt zum Wandern.

Wir konnten den Nachmittag nicht rumsitzend verbringen, sodass wir einen kleinen Hike zum Likhubula Wasserfall unternahmen. Viele „besorgte“ Dorfbewohner, die plötzlich alle Guides waren, boten sich an, doch wir zogen allein los. Nach etwa der Hälfte des Weges überholten wir eine amerikanische Reisegruppe (vorbildlich mit Guide und handgeschnitztem Wanderstock), die dann etwas später auch am Wasserfall auftauchten. 

Deren drei Guides versuchten ihr Trinkgeld zu erhöhen indem sie von der Klippe ins Wasser sprangen (Mischung aus Flachköpper und Kerze). Ihr ahnt, dass Tony diese „Herausforderung“ annahm. Meine vorherigen Argumente („wir wissen nicht wie tief es ist“, „was ist wenn du auf einen Stein springst“, „wie soll ich dich hier retten“) waren vergessen und er kletterte hoch. 

Ob es ein Salto geworden ist und/oder die Amis Tony ein Trinkgeld gegeben haben…..erfahrt ihr natürlich im nächsten Blog.

Eure  Unbelehrbaren 

Tony&Juli

Vom Tempel-Burnout bis Do-it-yourself Ramen – Japan

Tony drängte mich meine Reh-Gang zu verlassen, denn das Torii konnte jetzt bei Ebbe durchlaufen werden. 

Die Insel galt früher als heilig und Miyajima heißt übersetzt “Schrein-Insel”. Normalsterbliche durften die Insel nicht betreten, Pilger fuhren deshalb mit einem Boot durch das Torri hindurch und gelangten so zu dem der Insel vorgelagerten Schrein, der ebenfalls auf dicken Holzstämmen über dem Wasser liegt ohne Landkontakt. Gut, dass es heute nicht mehr so streng ist.

Unnützes Wissen zum O-Torii-Tor:

Es ist 16,6m hoch und wiegt 60Tonnen. Die Hauptsäulen haben einen Umfang von 9,9m und sind aus Kampferbäumen (wohl eine Lorbeerart) und Zedernholz. Der obere Rahmen des Torii hat einen Hohlraum, der mit faustgroßen Steinen als Gewicht (7Tonnen) befüllt ist. Das Tor steht so durch sein eigenes Gewicht – habe Tony trotzdem verboten sich daran zu lehnen. 

Danach ging es zurück nach Hiroshima, wir ließen den Abend bei dem lokal typischen Gericht ausklingen – Okonomiyaki. Ich würde es als herzhaften Pfannkuchen beschreiben. Vor dem Krieg waren die Pfannkuchen noch ein kleiner Snack. Erst in der Nachkriegszeit entwickelte sich der magere Pfannkuchen in eine mächtige Mahlzeit.

Wir saßen direkt an der riesigen (restauranteinnehmenden) Bratfläche und der Koch gießt eine dünne Lage Teig auf die Bratfläche, dann kommt eine Schicht geraspelter Weißkohl, gefolgt von Ei, Meeresfrüchten und Bauchspeck. Zuletzt noch Nudeln (wieder unsere geliebten Udon). Alles von beiden Seiten braun angebraten und mit einer geheimen Soße und Frühlingszwiebeln abgerundet.

Unserer südlicher Abstecher neigte sich dem Ende und es ging zurück nach Norden. Dieses Mal setzten wir uns aber nicht in den Schinkansen, sondern ich plante noch Zwischenstopps ein. Das heutige Ziel war Naoshima. Mehrere Freunde hatten uns diese Kunstinsel empfohlen und auch online fand ich: „Wenn man nur ein minimalstes Interesse an Kunst hätte, müsse man hier stoppen“ und das attestierte ich sogar Tony. 

Seit Anfang der 1990er Jahre entwickelte sich die Insel zur Kunstinsel und vereint Arbeiten von mehreren modernen Künstlern, die im öffentlichen Raum und in Museen ausgestellt sind.

Nach 20 minütigen Fährfahrt, warfen wir unsere Rucksäcke im Hostel direkt am Hafen ab und waren entsetzt, dass alle Leihräder „sold out“ waren. Also ging es zu Fuß über die Insel und wir erspähten erst einmal die Outdoor-Kunst. 

Dann musste ich Tony schon mit dem ersten Bier motivieren um ihn bei Laune zu halten um ins Benesse House zu gehen. Im Fokus steht das Benesse House Museum mit seiner Darstellung von der Koexistenz von Natur, Architektur und Kunst. 

Er fand zu mindestens die Architektur des Hauses spannend und man hatte einen tollen Blick über die Insel, dazu gehörte noch die Benesse outdoor Galerie mit den „Narcissus Garden“. Hier finden sich hunderte verspiegelte Kugeln. 

Als ich ihm danach offenbarte, dass die eigentliche Kunstausstellung uns noch bevorsteht und ich da nur noch Karten für den letzten Timeslot ergattern konnte, verstummte er erst einmal.

Das Chichu Museum befindet sich größtenteils unter der Erde und wurde von Tadao Ando entworfen und ist ein Kunstwerk für sich, doch ist hier auch ein Raum Monet gewidmet und ich konnte Tony damit etwas besänftigen. 

Und dann wenn die Museen geschlossen sind, klappten auf der ganzen Insel die Bordsteine hoch. Es hatte ein Restaurant offen, da es da aber Pizza und Nudeln Carbonara gab, beschlossen wir nach dem Sunset am Hafen erstmal ins öffentliche Bad einzukehren. 

Es ist natürlich auch kunstvoll gestaltet, obwohl man von außen den Eindruck haben könnte, dass hier auch weitere „Zusatzdienstleistungen“ angeboten werden. Doch alles ganz ordentlich und getrennt, ging es erst zum Waschen und dann entspannte man im heißen Becken. 

So endete auch dieser Tag wie jeder Tag meist anfängt und endet im 7-Eleven – ein schnelles Getränk und ein leckerer Snack. Wir lieben diese Convenience Stores (wie jeder).

Am nächsten Morgen ging es zurück auf die Hauptinsel und wir stoppten in Himeji. Wir wollten der Burg einen Besuch abstatten, eines der ältesten erhaltenen Bauwerke Japans des 17. Jahrhunderts und schönsten Burganlage der Welt.

Die Burg galt schon immer als uneinnehmbar, wegen diesem Ruf, gab es wohl auch keinen ersthaften Versuch. Uns gelang es, okay nachdem wir das Ticket gekauft hatten 😉 Auch blieb die Burg im Zweiten Weltkrieg fast unversehrt, vielleicht da die schöne weiße Burg zur Tarnung im Krieg schwarz angestrichen wurden.

Nachdem wir die Altstadt erkundet hatte, hungerte es uns schon wieder nach etwas Sushi und ich fand ein kleines Familienrestaurant. Zwei Plätze am Tresen waren frei und so bestellten wir die Sashimi Chef Empfehlung (mehr Beschreibung gab es dazu nicht) und eine Auswahl an Nigiri. 

Tonys Sashimi war wild, die Jabobsmuschel war noch das gewöhnlichste, dazu gestellten sich ein Seeohr, eine kleine grüne Schnecke und noch eine undefinierbare Muschel (hatten uns nicht getraut weiter zu fragen, nachdem wir schon nicht wussten, was ein Seeohr ist). 

Heute ging es weiter nach Nara. Und ihr werdet es nicht glauben, aber es regnete. Nara war die Hauptstadt von Japan noch vor Kyoto und ist voll mit Tempeln und Schreinen. Da Tony bei beginnendem Tempel-Burnout auf keinen Fall im Regen die Stadt erkunden wollte, musste ich ihn anders bei Laune halten.

Nara ist bekannt für eine besonderes Sushi – Kakinohazushi. 

Reiche Samurai und Kaufleute, die es sich leisten konnten, in einem Restaurant zu essen, wollten das beste und frischeste Essen – Fisch und natürlich fangfrisch von der Küste. Wenn ein Restaurant den Fisch kocht, nimmt man ihm das Leben und die Frische, oder man verbirgt damit das Alter des Fisches. Ihn roh und frisch zu servieren, war und ist immer noch der beste Weg, dem Kunden zu zeigen, wie frisch und hochwertig der Fisch ist. Dieselben Kunden wollten immer noch frisches Sushi essen, selbst wenn sie weit weg vom Meer waren. Um das zu ermöglichen wurde Kakinohazushi entwickelt. 

Kakinohazushi ist die Praxis, Fisch und Reis mit Salz zu konservieren und in ein japanisches Kakiblatt („kakinoha“ auf Japanisch) einzuwickeln, um zu verhindern, dass es auf der mindestens 5-tägigen Reise, die das Sushi einst von einem Hafen im heutigen Osaka zu einem Restaurant in Nara brauchte, verdirbt. Das Kakiblatt wird wegen seiner antibakteriellen Eigenschaften verwendet (Blätter töten über 80-90 % der Bakterien). Kakiblätter wurden früher auch als Verband verwendet. Die Blätter bewahren auch den Geschmack des Salzes und lassen es gleichmäßig in Reis und Fisch eindringen, ein perfekter und ganz natürlicher Behälter zum Marinieren.

Danach machten wir etwas wirklich komplett verrücktes. Wir machten einen Mittagsschlaf, denn es regnete immer noch. Nebenher begannen wir die Serie „Shogun“ zu gucken. 

Das Dinner hatte heute Tony rausgesucht, erst wollten wir weiterziehen, da noch kein weiterer Gast da war, aber wir trauten uns rein und wurden nicht enttäuscht – japanisches BBG über einem Tisch-Holzkohlegrill.

Wir gönnten uns das Premium Beef Set (beinhaltete auch etwas Gemüse) und dazu ein Krug Sake. Und dann grillten wir. Die Chefin lobte uns für unsere professionelle Tischfeuerlöschung (dafür gab eine Schale Einwürfel) bzw. sie war froh, dass wir ihren Laden nicht abgebrannt haben.

Am nächsten Tag weckte uns wieder die Sonne. Warnung es folgen Nerd Fakts – Nara war von 710 bis (nur) 784 Sitz des japanischen Kaisers, aber bevor ich mit geschichtlichen Fakten langweile: Hier laufen auch 1000 „wilde“ Hirsche herum. 

Man sagt, dass die Tiere Boten der Götter sind, wir haben uns zur Sicherheit vor ihnen verbeugt und es wurde erwidert, oder waren es die Reh-Cracker in unserer Tasche?!

Da ich Tony nicht mehr in „normale“ Tempel locken kann, musste die größte Bronze-Buddhastatue her – 15m hoch, 450t Kupfer, 50.000 Zimmerleute und 37.000 Metallschmiede wurden damit beschäftigt. 

Zum Schutz steht der Buddha im größten Holzgebäude der Welt und wird von meterhohen Wächtern beschützt, der eine steht sogar auf einem erschlagenen „Monster“.

Dann fiel uns ein Loch in der großen Holzsäulen auf. Naja ich habe Tony vielleicht extra hier vorbeigeführt. Dort steht eine Säule, in der ein Loch eingelassen ist. Sie soll die gleiche Größe wie das Nasenloch der Buddha-Statue haben und wer dort hindurchpasst, soll im nächsten Leben Erleuchtung erfahren – sicher ist sicher. Wir haben es beide geschafft.

Danach schlugen wir uns durch die kleinen Gassen an vielen weiteren Schreinen und Tempeln entlang, denn nachdem Nara nicht mehr kaiserliche Residenz war, konnte es sich als religiöses Zentrum etablieren. 

Dann entdeckten wir einen Aussichtspunkt und dachten, dass wir da mal schnell hochgehen. Es war wie es kommen musste, der Weg war länger, steiler und wir wieder ohne Wasser unterwegs. Es war der Berg Wakakusa.

Wir verfütterten unsere letzten Cracker und dann ging es nach Osaka.

Unser letztes Hotel überzeugte mit super Lage, Rooftop Pool, Onsen und Zimmer in der 33. Etage. 

Also ging es zur „Kiez“-Erkundung. Osaka gilt als Food Hauptstadt des Landes und so starteten wir in einer ausgefallenen Sushibar und wurde nicht enttäuscht. 

So gestärkt fuhren wir noch eine Runde mit dem HepFive Riesenrad, dass auf einem Hochhaus in 106m Höhe steht – erstmal Überblick verschaffen. 

Am nächsten Tag erkundeten wir die Stadt und begannen mit der Burg – Wahrzeichen der Stadt. Uns schreckte die lange Warteschlange ab und da wir bereits in Himeji sehr viel über die japanische Burgarchitektur und Verteidigungsstrategien gelernt hatten (Tony untersagt Informationen über Burgen, kann ich euch beim Sake erzählen).

Doch unser Stadt-Walk hatte noch einen anderen Hintergrund wir wollten uns weiter durch die „Stadt“ probieren. 

Den Abend verbrachten wir im Dotenbori Viertel – eine absolut verrückte Gegend – überall blinkt und leuchtet es, unterschiedlichste leckere Gerüche aus den verschiedensten Küchen. 

Auch in Osaka findet sich ein Fischmarkt und wir wollten die Chance nutzen Fugu zu probieren und im besten Fall auch zu überleben. 

Bei Kugelfischfleisch kann in der falschen Zubereitung zu Vergiftungserscheinungen kommen bis zur Atemlähmung. Die Toxine sind vorallem in den Organen angereichert und deshalb muss der Koch mindestens zwei Jahre in einem Fugurestaurant lernen. Wir trauten uns auf dem Markt, die Lizenz vom Koch war zwar nicht zusehen, aber er wirkte sehr kompetent. 

Richtig clever war unsere Idee uns nach dem Verzehr zu trennen (Vergiftungszeichen können auch erst nach 30min-4h austreten), aber weil es wieder regnete wollte Tony in so eine Gaming-Hölle (verdunkelte Fenster, bzw. ich glaube, dass es da nicht einmal Fenster gab, zumindest roch es nach zockenden Teenagern). 

Und ich ging ins Igel-Café – 30min mit Treatment waren schnell gebucht und schon bekam ich eine Decke auf die Beine und lernte Igeldame „Lucky“ kennen. 

Treatment im Igel-Café bedeutet, dass man einen kleinen Becher mit Würmern bekommt und die Igel füttern darf. Doch Lucky war eher ein kleiner Wirbelwind und unhungrig. Sodass ich einen hungrigen zweiten Igel bekam. 

Am nächsten Tag ging es wieder zusammen weiter. Wir suchten uns noch eine Wanderung auf den „Stadtberg“ Mt. Ikoma heraus mit 700HM und einem tollen Blick auf Osaka. Wir hatten dieses Mal sogar genug Wasser und Verpflegung dabei, natürlich Sushi.

Für den Abend hatte ich Tickets für die TeamLab Garden Ausstellung gebucht. Hier in Osaka ist diese Multimedia-Ausstellung im botanischen Garten.

Die Installationen reagierten auf vorbeifliegende Vögel, Lichter waren Seerosenblüten, „Waldgeister“ schlängelten sich durch die Bäume und natürlich durften die riesigen farbigen Kugeln nicht fehlen. 

Unser letzter Tag begann mit Wäsche waschen, aber es war sehr angenehm, denn unser Hotel verfügt über ein Onsen Bad. Also einmal alles in die Wäsche und ab ins Bad, so lässt es sich aushalten. 

Zur Belohnung nach der anstrengenden „Hausarbeit“ sollte es nichts anderes als eine Wagyu Beef Lunchbox geben. Und auf unsere letzten Stunden wurden wir nochmal richtig „japanisch“. Wir standen in einer Warteschlange vor einem kleinem Restaurant – 1,5h, in der Zeit huschte ich noch einmal durch die Shoppingstraßen und kaufte für Tony Schuhe. Als ich zurück war schaute sich Tony eine Straße weiter den „bewachsensten“ Schrein Japans an. 

Denn hier wirft man keine Münzen rein, sondern muss die Statue mit Wasser beträufeln. Als er zurück kam, durften wir dann endlich eintreten und da man schon in der Schlange wartend seine Bestellung abgegeben hat, ging es dann fix. 

Es war super lecker mit den drei unterschiedlichen Beef Sorten, aber so lang anstehen ist nichts für uns… 

Schon einmal etwas von dem CupNoddles Museum gehört? Jeder kennt sicher Instantramen, die hier in Osaka von Momofuku Ando erfunden wurden. 

Am 25. August 1958 wurden die erste Instantnudeln auf den Markt gebracht. Inspiriert war das ganze durch den Hunger vieler Japaner nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Instantnudeln sollten schnell und einfach für jeden den Hunger stillen können.

Und man kann in der CupNoddles Factory seine persönlichen Instantramen herstellten. Ratet mal wer wieder sehr skeptisch war und dann die Zeit für die Becherbemalung scharmlos überzogen hat um seinen Becher fertig zubemalen?!

Dann ging es zur Befüllung: Soßengeschmack aussuchen, Toppings oben auf, versiegelte Deckel und dann Schutzfolie drum.

Mit vollen Stolz trugen wir den Rest des Tages unsere Ramen mit uns rum bis wir dann zum Airport mussten. Als wir 22:25 den Flieger betraten, gab es diesen selten Moment, dass vor und neben unserer Plätzen zwei Reihen frei waren. Wir warteten auf die erlösenden Worte „boarding complied” und wir warfen uns auf die freien Reihen und schliefen dann liegend neun von 13 Flugstunden.

So ausgeschlafen sind wir gerade in Berlin gelandet.

Resümee: 

Gelaufene Kilometer: 450 (Durchschnitt 18km/d)

Geradelte Kilometer: 45

Kaiserlichen Alarm ausgelöst: 1

Mit Öffis zurückgelegte Kilometer: 2251 (zusammengesetzt aus Zug, Bus, Bahn, Gondel, Fähre)

In den falschen Zug eingestiegen: 2

Sushi gegessen: nicht mehr zählbar 

Japan ist ein tolles Reiseziel und wir hatten viel Spaß, haben lecker gegessen, sind nur netten Leuten begegnet, haben viel gelernt, aber ich glaub, dass ich auch im Namen von Tony sagen kann – unser Herz schlägt für Afrika mit ToYo und wir freuen uns Ende August endlich wieder vereint zu sein. 

Sayonara, Eure Abenteurer 

Tony&Juli 

„Kommt ihr aus einem Onsen-Dorf? Man riecht es…“ – Japan

Es ging am Flusslauf des Azusa entlang aber ohne Kappa-Sichtung. Dann fielen uns die Bären Warnschilder auf und jeder Asiate hatte ein Bärenglöckchen am Rucksack. 

Nachdem wir den Flusslauf passiert hatten, schlugen wir uns in die Berge. Tony hatte extra nach einer Empfehlung im Information Center gefragt. Ich weiß jetzt nicht genau, ob es ein sprachliches Problem war, unterschiedliche Vorstellungen vom Hike oder Tony hatte mir die Wahrheit verschwiegen. Die Dame meinte wohl, es gibt eine kurze Passage über Schnee. Tony meinte zu mir, wenn wir Glück haben sehen wir vielleicht noch etwas Schnee.

Wir sind nach einem steilen Anstieg durch den Wald und ein Gletschergeröllfeld bei kaiserlichem Wetter circa eine halbe Stunde in Sneaker durch ein Schneefeld mit weiteren 100 Höhenmetern „geschlittert“…

Andere waren wieder hochalpin mit Wanderstock und Bergschuh ausgestattet. Doch auch wir haben es zur Hütte geschafft.

Vorteil auf 2200müN: Das Gipfelbier im Rucksack wird nicht warm und auch unser Sushi war frostig bei den 5 Grad Außentemperatur. Ich zog alles an was ich mit hatte und dann traten wir den Rückweg an. Wo sind die Skier wenn man sie braucht?

Nach 24km Wanderung und mehreren hunderten Höhenmetern hatten wir uns heute den Onsenbesuch verdient – Regeneration und Muskelentspannung und wir probierten das private Outdoor-Onsen aus (was die ursprüngliche Variante ist). 

So entspannt waren wir bereit für die nächste Stadt – Kanazawa. Da sie im Krieg nicht zerstört wurde gab es hier eine tolle Altstadt zu entdecken mit vielen kleinen Teehäusern und einem Samurai-Bezirk. Unser Gasthausvater begrüßte uns mit den Worten “Kommt ihr aus einem Onsen-Dorf? Man riecht es!” Ups, hatten wir es doch ein bisschen übertrieben in der leicht schwefeligen Termalquelle? 

Aber natürlich starteten wir die Erkundung mit dem Besuch auf dem Fischmarkt (Omicho Market) – Fisch und Seafood in sämtlichen Varianten und wir konnten unseren ersten Seeigel probieren – sieht schon wild aus, war aber erschreckend lecker. 

Vorbei ging es an der alten Burg umgeben von einer schönen Parkanlage und dann durch das Geishaviertel. Hier entdeckten wir leider noch keine Geisha. Doch wir wurden am Abend von einer spontanen (zumindest für uns spontan ;-)) Tanzaufführung in den Gassen überrascht. 

Am nächsten Tag starten wir in das ehemalige Samurai-Viertel (Nagamachi). Hier gab es restaurierte Samurai Villen zu erkunden.

Da musste ich mich doch fragen, was eigentlich der Unterschied zwischen Samurai und Ninja ist – beides japanische Krieger, aber der Samurai hoch angesehen und agierte in Einzelkämpfen. Der Ninja hatte einen niedrigen Rang und war eher der Spion und Attentäter. 

Wir versuchen uns in der Ninja-Kampftechnik und warfen ein paar Ninjasterne… Ähm, was soll ich sagen… eine Gefahr geht nicht von uns aus 😉

Danach besuchten wir den „Ninja-Tempel“. Ich hatte von geheimen Falltüren und unterirdischen Fluchtwegen gelesen und dachte, dass wir jetzt unsere Ninja Skills verbessern können. 

Es stellte sich als buddhistischer Tempel heraus ;-), nächste Überraschung die Führung war nur auf japanisch. Nur weil wir jetzt auf japanisch “Prost”, “Hallo” und “Danke” sagen können, sind wir noch lange nicht bereit für einen japanischen Guide. Aber man drückte uns schnell eine bebilderte Mappe auf deutsch in die Hand und los ging es. 

Der Tempel war auch Unterschlupf für politisch Verfolgte und Samurai beschützten hier ihren Herren. Architektonisch sieht der Tempel von außen nur dreistöckig aus, aber durch geheime Zwischenebenen ist er eigentlich siebenstöckig. Durch verschiebbare Wände eröffneten sich Geheimgänge, Falltüren und Tunnel, die zur Burg führten.

Am nächsten Tag ging es weiter in die „alte“ Hauptstadt – Kyoto, auch Stadt der eintausend Tempel und Schreine genannt. Keine Sorge ich habe Tony nicht zu allen geschleppt, aber die wichtigsten mussten schon sein. 

Wir nutzten den sonnigen Nachmittag für den Kiyomizu-dera Tempel. Er wurde im Jahr 778 an der Stelle einer Quelle gebaut und bedeutet übersetzt „reines Wasser“. Von der Terrasse, die auf 13m hohen Zypressenholz-Pfeilern steht, hatten wir einen tollen Blick über die Stadt. 

An der Quelle mussten wir auch einen Stopp machen – hier ergießen sich drei Rinnsale jeder mit einer Bedeutung (Gesundheit, Langlebigkeit und Erfolg), man kann mit einer Schöpfkelle sich waschen und dann einen Schluck trinken, jedoch darf man nur von zweien trinken, wer von allen dreien trinkt, gilt als gierig und nichts geht in Erfüllung.

Danach schlenderten wir durch die Altstadt, denn auch Kyoto ist weitestgehend von Zerstörung verschont geblieben. Eigentlich stand Kyoto im Zweiten Weltkrieg recht weit oben auf der Liste der Städte zum Atombombenabwurf, jedoch hatte der US-Kriegsminister Stimson, der seine Flitterwochen hier verbrachte, Kyoto von der Liste streichen lassen, weil es ihm so gut gefallen hatte.

Eigentlich wollten wir noch kurz den Abend auf einer Rooftop Bar ausklingen lassen und dann zurück ins Hotel, aus einem Cocktail wurden zwei…

Als wir dann weiter durch die Gassen streiften, sah ich, dass ich ein Restaurant in der Nähe markiert hatte (aber natürlich nicht mehr wusste, warum ;-)) Neugierig schauten wir durchs Fenster und sahen die Gäste mit einem Folien-Lätzchen an der Bar sitzen und es brutzelte überall. 

Eigentlich waren wir auch satt, aber durch die Cocktails waren wir mutig geworden und trauten uns in das Innereien Restaurant. Auf sämtliche Fragen antworteten wir „hai“ (japanisch für JA) und los ging es.

Herz, Zunge, Nacken, Bäckchen, Pansen, Innereien (wurde nicht weiter spezifiziert oder wir haben es nicht verstanden). Man merkte direkt wie sich die Koronararterien verengten, denn das ausgetretene Fett wurde aufgefangen um darin die Udon Nudeln zu schwenken. 

Fazit: Es war gut, dass wir uns etwas Mut angetrunken hatten. Es hat schon irgendwie geschmeckt, aber eher so „once in a lifetime“.

Am nächsten Tag schliefen wir aus und erkundeten dann den Markt, jedoch noch ohne Hunger. Wir fanden aber einen Stäbchenladen, der die Namen eingraviert. Wir waren, glaube ich, eine Stunde im Laden, weil wir uns nicht entscheiden konnten (Tony ist der Meinung, dass nur ich mich nicht entscheiden konnte), welche Stäbchen es nun für uns werden sollten… 

Haben wir (okay ich) die Alarmanlage am Palast in Kyoto ausgelöst?! Vielleicht…. Ist es ein schönes Bild geworden? Vielleicht….Durfte ich trotzdem hinein? Ja 😉

Wäre ich der Kaiser von Japan, wäre ich in Kyoto wohnen geblieben, dieser Palast gefiel uns besser (und wie gesagt sehr gutes Sicherheitskonzept), aber so werden hier nur noch Staatsempfänge und die Krönungszeremonie durchgeführt.

Unser eigentliches Tages-Highlight sollte der „Fushimi Inari-Taisha Schrein – Schrein der 1000 roten Tore“ sein. Immer überfüllt, sodass wir erst zu 17 Uhr unser Glück wagten. Abseits der üblichen Touristenwege führen die Torii auf den heiligen Berg Inari (233m über Kyoto) und hier trauen sich nur noch die zähen Reisenden rauf.

Der Schrein wurde im Jahre 794 zu Ehren des Reis-Gottes Inari gegründet, als der damalige Kaiser die Stadt Kyoto als neue Hauptstadt festlegte. Auf dem Gelände des Schreins befinden sich viele Fuchsstatuen, Boten des Reis-Gottes.

Am nächsten Tag drängte ich Tony zum Besuch des Bambuswaldes in Arashiyama, ein bekanntes Ausflugsziel von Kyoto.  Wir (also ich) wollte am frühen Morgen da sein, da es dann noch nicht so voll und überlaufen ist. Das haben wir geschafft, aber wir fanden es total overhyped, denn man läuft ungefähr 100m durch ja sehr hohen Bambus und alle Jungs machen von ihren Mädels gestellte Bilder für Insta – viele sogar mit Requisiten.

Ich lockte ihn dann noch in den Otaki Nenbutsuji Tempel etwas den Berg lang hoch, denn hier warteten circa 1200 Stein-Statuen auf uns, jeder mit einem anderen Gesichtsausdruck bis hin zu Grimassen. 

Zur Vollständigkeit und um Tony endgültig in den Tempel-Burnout zu treiben, stoppten wir am Goldenen Tempel – Kinkaku-ji. 

Und am Abend gab es mal wieder eine Suppe. Es wird Zeit über die unterschiedlichen japanischen Nudeln zu sprechen. Im letzten Blog hatte ich die Soba-Nudel aus Buchweizen getestet und erwähnt. Doch neben den allseits bekannten Ramen (haben ihren Ursprung im Kaiserreich China und wurden im 19. Jahrhundert in die japanische Küche übernommen). Ramen sind aus Weizenmehl, Salz, Wasser und Kansui (alkalisches Wasser), der einen hohen Anteil Kaliumcarbonat, Natriumkarbonat und Spuren von Phosphorsäure hat, dies verleiht den Nudeln ihre spezielle gelbliche Farbe. Doch heute gab es Udon-Nudeln – unsere neue Lieblings-japanische-Nudel. Besteht aus Weizenmehl, hat eine weiche und elastische Konsistenz und ist die dickste der japanischen Nudeln

Ich mag besonders die Kitsune Udon (“Fuchs-Udon”) nein nicht was ihr denkt, dass sind heiße Udon in Brühe mit frittiertem Tofu und die Legende besagt, dass Füchse (Kitsune) sehr gern frittierten Tofu äßen – betrifft wohl eher den buddhistischen Fuchs. 

Heute ging es mit dem ersten Shinkansen nach Hiroshima (circa 355km in 1:40h). Und so waren wir morgens um 9 Uhr bereits da, legten unsere Rucksäcke im Hotel ab und starteten direkt mit dem Friedenspark – ehemals blühendes politisches Handelsviertel einer bis zum 6. August 1945 verschonten Stadt.

Im Friedensmuseum wurde die Geschichte des Atombombenabwurfs und die schrecklichen Folgen mit Bildern und Überbleibseln sehr eindrucksvoll dargestellt. 

Auf dem Gelände findet sich auch noch der A-Bomb Dome. Über dieser ehemaligen Industriekammer explodierte in 600m Höhe die erste als Waffe eingesetzte Atombombe der Geschichte. Da die Druckwelle fast direkt von oben kam, haben einige Wände und die Kuppel die Explosion überstanden und sind heute ein weiteres Mahnmal für den Frieden. 

Wichtig fanden wir, dass hier nicht nur ein Ort der Trauer, sondern auch der Hoffnung geschaffen wurde und es ermahnt jeden aus der Geschichte zu lernen und sich für eine friedliche und atomwaffenfreie Zukunft einzusetzen. 

Hiroshima hat aber noch mehr zu bieten, es ist eine bunte und moderne Stadt. Wir erkundeten die Burg und den Shukkeien Garten. Wir fanden den Park besser als den in Kanazawa und das lag nicht nur daran, dass man hier Koi-Karpfen füttern kann. 

Am nächsten Tag machten wir uns auf zur heiligen Insel – Miyajima. Bekannt ist sie für das im Wasser schwebende, rote Torii vor dem Itsukushima Schrein. 

Aber wir wären nicht wir, wenn wir uns nur mit diesem Schrein zufrieden gegeben hätten – der heilige Berg Mt. Nisen 520müN wurde unsere Morgenaktivität. 

Wir hatten den Weg etwas unterschätzt und nur 150ml Wasser (für uns beide, aber wir hatten wenigstens einen Sneaker an und keine Schläppchen) und dann gab es am Gipfel nicht einmal etwas zu trinken, nur diese tolle Aussicht. 

Bergab wählten wir den Omoto-Weg und waren wieder hochmotiviert, dass es nun nur noch bergab geht. Fuck, es gab noch einen Zweit-Gipfel, dort schleppten wir uns auch noch hoch und wurden mit einem einsamen Blick auf Hiroshima belohnt. 

Wir waren so dehydriert und durstig, dass als wir den kleinen Bachlauf sahen, direkt Flusswasser tranken.

Wir waren an der „Tränke“ nicht allein, sondern entdeckten noch eine Gruppe von Rehen. 

Ob wir den Weg zurück in die Zivilisation gefunden haben, oder mit den heiligen Rehen von Miyajima in den Wäldern leben, lest ihr im nächsten Blog.

Eure Tierflüsterer 

Tony&Juli 

Eine allergische Reaktion, zwei Striche auf Test und drei Polizisten – Namibia, Zambia 

Obwohl unsere erste Dutch Oven Pizza gelungen war, entschieden wir uns doch den weiteren Rückweg durch den Caprivistreifen anzutreten.

Am Morgen erkundeten wir den Mahango Nationalpark. Eigentlich gibt es nur den einen Weg am Flussufer entlang und 4×4 wird nicht benötigt. Aber wir fanden natürlich noch eine abenteuerliche Strecke, die eindeutig nicht sehr oft gefahren wird. 

Es lagen wieder einmal mehrere Bäume auf dem Weg, manche konnten wir wegtragen, andere umfahren, doch dazu mussten wir mit der Axt den Weg freimachen. 

Wir haben sogar eine weitere Indikation für die MaxTrax gefunden: Wir legten sie zum Reifenschutz auf die abgeschlagenen Strauchstümpfe. 

Achso, einige Tiere gab es hier auch, viele Antilopen, Unmengen Hippos und eine Herde Büffel.

Danach ging es weiter durch den Caprivistreifen und wir wechselten vom Okavangofluss zum Kwandofluss. Unser Nachtlager schlugen in mit Blick über die weiten Sumpfwiesen auf und da passierte es, Tony wollte kein T-Bone grillen und keinen Rotwein. Erinnert ihr euch, dass das schon einmal der Fall war. Wir machten einen Covid Schnelltest (etwas abgelaufen) und nach über eine Stunde (wir hatten vielleicht schon wieder vergessen, dass wir ihn gemacht hatten) war er wirklich positiv. 

Tony durfte sich nun ausruhen und ich machte das Feuer und grillte „nur“ Würstchen.

Keine Sorge, außer einem leichten zweitägigen Männerschnupfen, gab es keine Symptome. Auch fuhr ich den ganzen nächsten Tag und ich merkte schnell, dass er auf dem Weg der Besserung war, als die typischen besserwisserischen Kommentare abgegeben wurden „Drehzahl hoch halten“, „wenn man darüber nachdenkt zu schalten, sollte man es auch machen“, ….

Auf der weiteren Route durchquerten wir nun den Mudumu Nationalpark – geprägt von unberührte Landschaft und Einsamkeit. 

Man kann im Park bei einem der drei „Camps“ schlafen. Es ist eher ein Wildcamp, denn außer einer Feuerstelle gibt es nichts.

In der Ferne sahen wir dann endlich auch noch Elefanten, Hippos grasten auf der Flusswiese und in der Ferne gab es ein heftiges Gewitter. 

Tony war auch genesen und es gab T-Bone mit Rotwein.

Ich fand in der Karte ein weiteres David Livingstone Museum, super abgelegen standen wir dann vor einem Ein-Raum-Gebäude, welches wir nicht als ein Museum wahrgenommen hatten, als dann ein älterer Herr angerannt kam und uns in seinem Museum willkommen hies. 

Linus Vorfahren kannten David Livingstone und er erzählt in dieser kleinen Ausstellung die Reisegeschichte von Livingstone am Linyanti Fluss. Vor hier war Livingstone aufgebrochen um eine Route nach Osten zu finden und entdeckte dabei die Victoria Wasserfälle.

Unser Ziel war danach die Grenzstadt Katima Mulilo. Wir fanden eine tollte Campsite direkt am Zambezi Fluss. Ich nutzte den Laundryraum um Wäsche zu waschen, Tony hütete in der Zeit den Pool.

Am Morgen überquerten wir die Grenze nach Zambia – total problemlos und zügig und rollten nach Livingstone. Hier waren wir am Abend mit unserer Freundin zum Rum trinken und dann Karaoke singen verabredet. 

Um uns wirklich in Zambia zurück zu fühlen, stoppten wir in einer Bar und bestellten einen Snack – Vinkubala (frittierte Raupen) und Krokodil-Spieß. 

Es war sehr lecker und dann machten wir einen kleinen Powernap im Auto. Als Tony plötzlich meinte, dass es ihm juckt. Ich schaute ihn an und er war feuerrot am ganzen Körper, Augen und Lippen geschwollen. Wir waren uns erst unsicher, ob es vielleicht das zambische Waschpulver war oder doch etwas im Essen. Also runter von der Wäsche und ich hab ihn genötigt viel zu trinken und Zähne zu putzen. In der Zeit habe ich unsere Notfallmedis rausgeholt, ihm einen intravenösen Zugang gelegt und alles verabreicht was zur Verfügung stand. 

Es wurde zügig besser, aber ich suchte trotzdem das nächste Krankenhaus raus und informierte unsere Freundin und fragte nach einem Privatkrankenhaus. Wir waren hin und hergerissen, ob wir zu einer Campsite fahren, die aber wesentlich weiter weg von einem Krankenhaus wäre, oder erstmal zu der Freundin fahren. Da wir für den Rum zum „Rumtrinken“ zuständig waren und Tony stabil war, ging es zur Freundin. Ich verordnete eine Dusche, falls es doch das Waschmittel war (glaub ich nicht). Hätte nicht gedacht, dass Tony zu solchen Mitteln greift um nicht Karaoke singen zu müssen.

Wir parkten die Nacht in der Einfahrt bei der Freundin und Tony verhielt sich unauffällig. Am nächsten Morgen traten wir die letzte Etappe nach Lusaka an. Wir rollten zügig die letzten 500km. Doch kurz vor Lusaka winkte uns die Polizei raus – zu schnell waren wir eigentlich nicht. Tony ging zum Polizeiauto. 

Es dauerte zu lange und er hatte auch kein Bestechungsgeld dabei, deshalb ging ich dazu. Er diskutierte mit einer kleinen untersetzten Dame. Der Vorwurf war „gefährliches Fahren, da er bei einer durchgezogenen Linie überholt hat“. Wir haben einen fast stehenden LKW überholt ohne jeglichen Gegenverkehr. Tony sagte mir, dass er am Montag (Funfakt unser Rückflug geht am Sonnting) beim Gericht vorsprechen soll und dann die Strafe verhängt wird, bis dahin wird ToYo beschlagnahmt. 

Uns wurde das Gesetzbuch unter die Nase gehalten in der eine Strafe von 15000Kw (circa 560€) bis 2 Jahren Gefängnis droht. 

Unsere Argumente, dass keine Überholverbotsschilder aufgestellt waren, dass die Linie blass und kaum sichtbar war und so ein langsamer LWK auch ein Unfallrisiko ist und wir nur diese gefährliche Situation verlassen wollten. 

Die Dame war wenig kooperativ und meinte, dass „that’s not Germany“. Ich ließ unauffällig schon unsere Schachtel Notfallzigaretten ins Polizeiauto fallen. Wir fragten, ob wir die Situation nicht vor Ort klären können, doch da die Strafe zu hoch ist kann es nicht vor Ort „kassiert“ werden. Wir sollen ihnen zum Polizeioffice in der Stadt folgen. In der Zeit wurde schon einmal das Protokoll geschrieben und Tony sollte sich ständig für schuldig bekennen.

Ich betonte, dass wir Reisende sind und ich die Deutsche Botschaft anrufen werde und wir bevor wir zum Polizeioffice fahren, da gemeinsam vorbeifahren werden. Tony fand es übertrieben und schickte mich zum Auto zurück, kurz danach kam er nach und meinte, dass ich sie so erzürnt hätte und wir jetzt zum Office fahren. Nach weiteren fünf afrikanischen Minuten waren, rief der Polizist Tony zurück und fragte wieviel Kwacha wir noch dabei haben. Wir hatten betont, dass wir auf dem Weg zum Flughafen sind und nichts weiter dabei haben. Tony sagte, dass wir noch 500Kw dabeihaben. Der Polizist (eindeutig der „good cop“ in diesem Trauerspiel), meinte, dass sie uns ja auch nicht alles wegnehmen wollen, ob wir mit 300Kw einverstanden wären?!  Wir stimmten zu und plötzlich gab es auch kein Protokoll oder Quittung mehr. Super nervige Stunde mit unnötigen Machtspielen nur um den Dreien einen schönen Freitagabend zu finanzieren. 

Wir kamen erleichtert, aber auch angenervt im Lukasa Camp an (unser Safe Ort in Lusaka und ToYo-Stellplatz) und machten uns an die Vernichtung der Biervorräte…ähm begannen natürlich fleißig mit packen und putzen.

Da eine Reise nicht mit putzen zu Ende gehen darf, drängte ich auf den Besuch der Elefant nursery im Lusaka Nationalpark. Hier leben aktuell sechs Elefantenwaisen und werden die ersten drei Jahre von einem Elefant Keeper mit der Flasche aufgezogen. 

Die Elefanten werden nach dem Auffindeort benannt und zu 90% wurden die Mütter gewildert. Außer der kleinste „Lucky“ 10 Monate alt, wurde im Schlammloch feststeckend vorgefunden, da die Herde weitergezogen war, nachdem die Rettungssversuche der Elefanten erfolglos waren.

Die „Kleinen“ spielten dann im Wasserloch, oder eher Schlammloch und hatten viel Spaß. Die Elefanten werden dann im Kafue Nationalpark ausgewildert und schließen sich dort problemlos einer Herde an. 

Der Tag des Abfluges war gekommen, wir packten fertig, parkten ToYo in der Garage, doch wir konnten es uns nicht nehmen lassen am 3. Advent noch einmal eine Runde im Pool zu schwimmen.

Es ging zum Flughafen und nach einem Zwischenstopp in Doha landeten wir in Berlin.

Auch wenn die letzten Tage nochmal alles von uns abgefordert haben, möchten wir keinen Moment, Erlebnis, Kontakt mit den Locals, Tiefsandstraße oder Tierbegegnung missen. It’s part of the adventure und rückblickend immer eine gute Geschichte. 

Ganz klar, wir kommen wieder, denn ToYo und Afrika fehlen uns jetzt schon.

Resümee – die harten Zahlen:

Gefahrene Kilometer: 16870km

Zambia: 3799km

Botswana: 3130km

Namibia: 5379km 

Angola: 4562km

Verbrauchter Diesel: 2531,86l 

Besuche in Werkstätten: 2 

Wilde Nächte: 18

Durchschnittliche Camppreis/Nacht: 22,17€

Menge Sand, die unfreiwillig in ToYo getragen wurde: eine mittelgroße Düne 

Konsumierte Erdnussbutter: 2kg 

Konsumiertes Bier: 200l (Schätzwert 🤪)

Anzahl Braii: 25

Weitere Zahlen werden nur persönlich rausgegeben! 

Eure Afrika Korrespondenten 

Tony&Juli

Schön, aber anstrengend – Angola, Namibia 

Die Verhandlungen wurden zum Auto verlagert und konnten dann durch Öffnung der Keksverpackung beschleunigt werden. Die Kinder erwiesen sich als äußerst höflich, verlangten jeder nur einen Keks und bedankten sich mit einem herzigen “obrigado!”. 

Na okay, sie versuchten vielleicht noch eine zweite Runde rauszuschlagen, doch da gab es nur noch ein High Five und wir durften passieren.

Unser Ziel für die Nacht war der Musseleji Wasserfall. Der Weg führte über eine eher off-road Straße erst an einigen Dörfern vorbei und dann hinab zum Wasserfall. Hier gibt es keine Campsite und auch kein Schild das man sich auf Privatgelände begibt, aber wir standen keine fünf Minuten, da kam der erste Lokal, der sich als “Guard” vorstellte. Wir hatten gelesen, dass der Müll eingesammelt wird und man dafür eine kleine Spende (2000 Kwanza circa 2€) übergibt. Habe ich also vorbildlich gemacht. Kurz darauf kam der nächste, der meinte er müsse noch weitere 4000 Kwanza bekommen, da wir ja hier schlafen wollen. Tony begann eine Diskussion, doch ich holte das Geld, denn der Herr war äußerst angetrunken und beide hatten eine Machete dabei. Sie waren nicht böse, aber wir haben sie mit ihrem Portugiesisch nicht weiter verstanden und da kann die Stimmung schon mal kippen. Er bedankte sich für die 4000 Kwanza und dann fiel ihm ein er hätte gern noch etwas zum anziehen. Ich gab schnell Tonys alte FlipFlops und damit waren sie zufrieden und setzten sich laut redend neben uns – weird. 

Wir beschlossen deshalb drin zu kochen und irgendwann verkrümelten sie sich. Am Morgen gegen 6:30 rückten sie dann mit ihrem “Chef” an. Wir lagen noch im Bett, doch sie riefen so lange “Bom dia” bis ich rausgegangen bin. Der Chef teilte mir mit, dass er mit den 6000 Kwanza noch nicht zufrieden ist, denn ihm haben wir nichts gegeben. Drei Herren und ich nur in kürzester Schlafbekleidung machten mir wieder ein mulmiges Gefühl. Tony gesellte sich dann auch dazu und die Diskussionen begannen erneut. 

Ich machte ToYo schnell abfahrbereit, denn neben Geld, Kleidung, Essen wurde auch Bier gefordert. Wir erklärten, dass man einmal eine Verhandlung über den Preis macht und wenn beide Seiten den akzeptiert haben, ist dann Schluss. Ich drängte Tony, dass wir losfahren, gut hatte ich sowieso nicht geschlafen. Der Wasserfall war so laut, dadurch habe ich mich unsicher gefühlt, weil man nicht gehört hätte, wenn ein Auto oder Moped sich nähert und wenn es geregnet hätte, wären wir schlecht oder unmöglich hier weggekommen. 

Also neues Ziel die Calandula Wasserfälle – je nachdem was man bemisst sind es die zweit- oder drittgrößten Wasserfälle Afrikas.

Obwohl es noch sehr zeitig war, erwarteten uns dort auch schon “Guides” und “Parkwächter”. Es ist ein wirklich schöner Wasserfall, aber wenn man auf jeden Schritt verfolgt wird, nervt es schnell. Tony wollte den Walk runter zum Fluss gern machen (ich am liebsten weiter). Das Angebot vom “Guide” waren 5000 Kwanza für uns beide. Ich machte ihm klar, dass ich 4000 Kwanza bereit wäre zu zahlen. Lustig war, dass ein weiterer Guide mit in die Verhandlungen einstieg mit 6000 Kwanza 😉 Nach langem Überlegen schlugen die Jungs bei meinen Preis ein. Ich sicherte alles ab – es gab ein Handschlag drauf, es wurde bestätigt 4000 Kz für uns beide nicht pro Person. Los ging es.

Der Weg war nass, matschig und rutschig – so sah dann auch mein Po aus (tat nur ein bisschen weg). Unten angekommen war die Gischt so arg, dass man weder die Augen aufmachen noch ein Foto machen konnte.

Schnell zurück – es wurde eine Pause von den Jungs (achso natürlich kamen beide Guides mit) eingelegt und da begann wieder der Versuch einer Preisnachverhandlung. Jetzt wollten sie 20.000 Kwanza für den König oder Häuptling? Erneut erklärten wir, dass man einmal die Chance für eine Preisverhandlung hat und wenn man der zustimmt, war es das. Das ist wirklich nervig. Ach uns das ist alles inoffiziell und ohne Quittung. 

Wir suchten uns dann lieber einen einsamen Spot am Wasserfall und frühstücken.

Auf der anderen Flussseite hat man auch einen super Blick auf die Wasserfälle und hier sollten Rock Pools sein. Da wir hier in Angola zu 90% wild campen (da es keine touristische Infrastruktur gibt) muss jede “Waschoption” wahrgenommen werden. Was auf dem BIld wie chillen am Fluss aussieht, war reine Körperhygiene 😉

So “gewaschen” waren wir bereit die Weiterfahrt anzutreten – das Ziel waren die Pedras Negras. 

Bis zu 200m hohe Steinblöcke ragen aus der Landschaft. Es soll ein mystischer Ort und einst die Hauptstadt des Ndongo Königreichs mit den Fußabdrücken des Königs und der König im Gestein. 

Die Schwarzfärbung findet in der Regenzeit durch Moose,Farne und Algen statt. 

Der Sonnenuntergang in dieser Umgebung war unglaublich und wir waren sogar allein. 

Bis wir dann am Morgen von lauten Rufen geweckt wurden, zwei Herren in einer religiösen Kutte führten eine Zeremonie an den Fußabdrücken durch, aber zeigten kein Interesse an unseren Füßen. 

Dies waren die nördlichsten Stationen, sodass unser Weg wieder Richtung Süden führte. Das angolanische Hochland ist übergezogen von tropischen Regenwald und reißenden Flüssen, doch wir hatten Glück überall mit Brücken. 

Ich setzte eine Dusche mit Seife auf den Tagesplan! Wir fanden eine Fazienda mit Campsite und Restaurant. Die Dusche war top. Da wir nun wieder gesellschaftsfähig waren, wollten wir im Restaurant essen – Karte nur portugiesisch, keine Bilder, kein Internet zum googeln. Wir ließen ganz mutig den Kellner auswählen und er wusste was er tat.

Es war das beste Essen, was wir in Angola hatten und so voll gefuttert fielen wir ins Bett. Am Morgen duschten wir gleich noch einmal, man weiß hier ja nie, ob es nochmal was gibt.

Unser weiterer Rückweg führte an der Höhle vorbei. Eigentlich wollten wir sie auslassen, da die letzten Bewertungen von Einbrüchen ins Auto berichteten, wenn man runter zur Höhle klettert. Wir wollten also erstmal gucken, doch nur als wir in den Weg einbogen folgten uns 10 Kinder und männliche Jugendliche. Maximal unangenehm jeder wollte unser “Guide” sein, auch als wir zeigten, dass wir den Weg in unserer Karte haben und freundlich mit “no obrigado” alles ablehnten, folgten sie uns und ein Teil machte es sich im Schatten von ToYo bequem. Ich wollte ToYo nicht allein lassen, aber Tony ließ sich nicht abbringen zu dieser Höhle zu gehen. 

Meine Meinung war, dass keine Höhle es rechtfertig, dass evtl. in ToYo eingebrochen wird. Meine Hoffnung war, dass Tony von der unfreiwilligen “Reisebegleitung” genervt ist und deshalb umdreht. Selbst als ich androhte allein zurück zu gehen, hätte er mich gelassen. So standen wir vor der Höhle machten eine Spende an die “Geister”, die wurde aber durch den ältestes eingesammelt?! Ich wollte ein schnelles Bild machen und zurück, da die Jungs dann schon anfingen an mir rumzuzuppeln und mehr Geld wollten, doch Tony ging immer weiter in die dunkle Höhle (natürlich hatten wir nur Handylicht dabei).

Kennt ihr das aus Horrorfilmen der Moment wenn die Opfer in den dunklen Wald rennen und man weiß gleich sterben sie?! Genauso hat es sich angefühlt. Herr Adam war weiter überzeugt, dass er mit den 10 Jungs fertig wird. 

Wir haben es unversehrt zum unversehrten ToYo zurück geschafft, aber Tony musste eingestehen (es ist ihm sichtlich schwer gefallen), dass es dieser Aufwand nicht wert ist, auch wenn die Höhle schon beeindruckend war.

Unser Plan war nun zurück zu unserem Safe-Place in Lobito zu fahren. Okay es ist eine Bar am Strand, aber wenn man hier diniert, kann man kostenlos am Strand stehen und der Nachtwächter hat ein Auge auf uns.

Unsere “Vorwäsche” wurde im Meer durchgeführt und dann durften wir uns noch mit dem Bauschlauch abspülen. 

Zum Glück schmeckt das Seafood hier auch noch sehr lecker. Der Chef gesellte sich auch noch zu uns und lud uns direkt auf eine Party ein (passte leider nicht in unseren Zeitplan). 

Da wir mitbekommen hatten wie kalt es in Deutschland gerade ist, beschlossen wir maximal an der Küste entlang zu fahren um zu Baden. Also ging es Richtung Namibe und ich hatte eine tolle Bucht mit Beach für die Nacht herausgesucht. 

Doch als wir südlich von Dombe Grande zum vermeintlichen trockenen Flussbett fuhren (vor zwei Wochen als wir hier lang gekommen waren, war es staubtrocken) erblickten wir einen reißenden Fluss. Zwei Polizisten schüttelten mit dem Kopf, die Lokals am Flussufer zeigten uns, dass wir umdrehen sollen. Ihr ahnt was jetzt kommt: Tony meint sich, ToYo und den Lokals beweisen zu müssen, dass man da noch durchfahren kann. Er versuchte durchzulaufen und merkte schnell das es hüfttief war und vor allem die Strömung zu stark war.

Er sah ein, dass es keinen Sinn macht. Doch dann kam ein Toyota Hilux mit Lokals. Es wirkte so als ob sie durchfahren werden und Tony wollte nun auch die Flussdurchquerung machen “wenn es ein Hilux schafft, dann schaffen wir es auch!”. Er beobachtete wie die Jungs all ihr Gepäck von der PickUp Fläche luden und selbst die Rucksäcke von der Rückwand wurden ausgeräumt. Mir graute es mit wieviel Wasser im Innenraum die wohl rechneten. 

Ich beschloss Tony nach alle den Argumenten, die gegen eine sinnlose Flussdurchquerung sprechen und ungewisse, die noch kommen, den Autoschlüssel wegzunehmen (er lässt ihn immer stecken) und wendete ToYo und besetzte die Fahrerseite.

Wir beide waren irritiert, als der Hilux rückwärts ans Wasser fuhr – dass er besser wieder rauskommt? Dass wir ihn besser rausziehen können? Doch er begann sein Auto mit Flusswasser zu waschen, nichts mit Flussdurchfahrt – Das Gepäck wurde an einer seichteren Stelle von Hand über den Fluss getragen und dann wohl von einem anderen Auto da abgeholt.

Ich fuhr also zurück und wir redeten eine halbe Stunde nicht miteinander! Tony fand mich hysterisch und ich ihn leichtsinnig. Er fragte unseren Angola Overlander Freund aus Luanda und er schlug beide Arme über den Kopf, dass wir fast versucht haben diesen Fluss zu überqueren und schickte uns dieses Bild. 

Gern geschehen Tony, dass ich ToYo gerettet hab 😉

Zur Versöhnung hatte ich einen Beach gefunden und Tony wurde mit einem lokalen Bier besänftigt. Wir mussten uns nun vom Atlantik für dieses Jahr verabschieden.

Der weitere Weg führte also landeinwärts. Wir fuhren fast bis es Dunkel wurde und dann suchten wir uns einen natürlich wilden Nachtplatz. Wir wurden schnell fündig – nicht sichtbar von der Straße, ebenerdig, kein Dorf in Sichtweite. Doch als ich gerade begonnen hatte zu kochen, kamen die ersten Kühe gefolgt von den Hirten. Die Jungs waren zu sehr mit ihren Kühen beschäftigt, dass sie kein Interesse an uns hatte. Die Kühe jedoch umso mehr. 

Die begannen an ToYo zu lecken, wir denken, dass sie auf das Salz vom Meer standen, dann schubbelten sie sich an ToYo (vielleicht dachten sie, dass er sei der neue Bulle in der Gegend ;-)). Was mir nicht bewusst war, dass Kühe scheinbar nachtaktiv sind, denn wir wurden beide nachts wach als sie wieder begannen ToYo zu schubsen – wieder eine typisch unruhige Nacht in Angola. 

Zeitig von den Kühen erneut geweckt ging es weiter nach Lubango. Wir begannen unser letztes Bargeld auszugeben und machten einen Stop am Wahrzeichen von Rio…ähm Lubango natürlich.

Unsere letzte Nacht in Angola verbrachten wir wild an einem großem alten Baobab Baum. Besucht wurden wir nur von ganz schüchternen Kindern und ich erfüllte meinen Bildungsauftrag und gab jeden einen Stift für die Schule…okay und einen Keks. Es ist schließlich Weihnachten und sonst hätte Tony die nur gegessen. 

Danach näherten sich drei junge Männer, die aber nur Interesse an ToYo zeigten und sich tanzend vor ihm filmten – vielleicht wird ToYo jetzt bei TikTok berühmt.

Wir hatte eine ruhige Nacht bis kurz nach 6Uhr morgens als der Dorfsuffi vorbeikam und solange “bom dia” rief bis wir uns regen mussten. Also stand ich mal wieder mit einem scheinbar alkoholisierten Herren da und diskutierte in portugiesisch. Er wollte 5000Kz (circa 5€) um sich was zu trinken zu kaufen und noch etwas zu essen. Ich machte ihm klar, dass ich auf dem Weg zum “Aeroporto” seien und deshalb alles “finito” ist und beendete das Gespräch. Zu dem Herrn gesellten sich dann noch zwei Damen die es sich auf ihren Wasserkanistern 2m neben ToYo bequem machten und schauten mir beim Zähne putzen zu. Ich mobilisiere Tony aus dem Bett und wir starteten in den Tag.

Auf dem Weg zum Grenzübergang Santa Clara gab es am Straßenrand einige Überbleibsel des Bürgerkrieges zu sehen – gepanzerte Fahrzeuge und Panzer. 

Der Bürgerkrieg in Angola begann unmittelbar mit der Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Portugal 1975 und ging bis 2002. Er wird auch als Stellvertreterkrieg des Kalten Krieges bezeichnet, da die eine Partei von der Sowjetunion und Kuba unterstützt wurde und die andere Partei Unterstützung von USA erhielt.

Wir haben in der Zeit hier mehrere Artikel/Berichte darüber gelesen, doch am Ende bleibt es wie jeder Krieg unverständlich, sinnlos und Zivilbevölkerung starb für die Machtbesessenheit alter Männer.

Im letzten Dorf vor der Grenze tankten wir nochmal voll (ihr erinnert euch 1l Diesel kostet 13 Cent). Wir waren nicht ganz leer, deshalb passten „nur“ 261 Liter rein. Danach gaben wir unsere Rest-Kwanza noch im Supermarkt aus.

Der Grenzübertritt lief zügig und problemlos, auch ließen uns die Schlepper in Ruhe. Einziger spannender Moment war, wann man vom Rechtsverkehr in den Linksverkehr wechselt.

Nun musste eine Campsite mit Dusche her. Wir wurden in Namibia natürlich fündig und begannen erst ToYo zu ordnen und dann uns einzuweichen. Uns viel auf, dass wir bereits seit zehn Wochen Mehl mit uns rumfahren und so backten wir noch das erste Brot der Reise. Es gab Unstimmigkeit über die Mehlmenge, sodass es nur ein kleines Brot wurde.

Am nächsten Tag wollten wir zügig in den Caprivi-Streifen kommen. Der Weg führte die ganze Zeit am Okavango Fluss entlang. In Divundu suchten wir uns eine Campsite mit Blick auf den Okavango und beschlossen aus dem Rest Mehl noch Pizza zu packen. Ich wollte nämlich unbedingt im Dutch Oven (dieser Gußeiserne Topf indem wir auch Brot backen) Pizza machen, dafür dreht man ihn um. Der Deckel ist nun der Boden und der Topf die Oberhitze. 

Ob wir Pizzabäckerei im Caprivistreifen geworden sind, oder doch den Rückweg nach Lusaka angetreten sind, lest ihr im nächsten Blog.

Eure Teigkneter 

Tony&Juli

Das Land wo der Regen gemacht wird – Angola

Wir haben recht vernünftig nicht weiter rumgesucht, sondern beschlossen an diesem Ort unser Nachtlager aufzuschlagen – Vorteil war nämlich Schatten durch einen vintage Wassertank und durch die umgrenzenden Berge ein deutlich zeitigerer Sundowner.

Die Nacht verlief ruhig, weder ein Tier nach ein Hirte kam vorbei. Sodass wir am Morgen den Rückweg antreten konnten und der Karte vertrauend zur Straße zurückgefunden haben.

Weiter ging es etwas langeinwärts über den Dombe Grande Pass – teilweise asphaltiert, sodass es easy machbar war. Hey Angola wo sind die schlechten Straßen und Potholes so groß, dass ein Smart darin verschwindet?!

Unser Ziel waren die Städtchen Benguela und Lobito an der Küste – bekannt durch ihren portugiesisch koloniale Architektur und sogar schon renoviert nach dem Krieg.

Doch eigentlich waren wir hier um zu tauchen. Das hatten uns die Kapitäne aus Namibe empfohlen. Da wir noch nie im Atlantik getaucht sind, zögerten wir nicht lange. Wir schrieben über WhatsApp mit dem Chef Marco (Portugiese). Als wir alles für den Folgetag abgemacht hatten, erwähnte er, dass er gar nicht im Land ist, aber seine Trainee Quiria mit uns tauchen wird. Dann fragte er uns wie es um unsere portugiesisch Kenntnisse steht, da sie kein englisch spricht. Wir beschlossen optimistisch a die Sache zugehen, da Unterwasser die Sprache egal ist. 

Angola ist wirklich toll, aber touristisch noch sehr jung – ja das wollten wir, aber wenn man immer wild steht, sammelt sich Müll an und der Wäscheberg wird immer größer. Deshalb wuschen wir unsere Wäsche ganz frech in der Tauchschule. Selbst das entpuppte sich als kleines Abenteuer es waren irgendwie zwei Trommeln. Wir dachten eine wäscht, die andere ist der Trockner. Wir füllten natürlich die falsche Trommel. Also fix umgepackt und dann holt man den Wasserschlauch aus dem Garten und füllt Wasser ein. Nach 15min “waschen” pumpt man das Wasser in den Ausfluss mitten im Raum und alles schwimmt danach. Dieser Schritt wird wiederholt. Die “zweite” Trommel ist eher die isolierte Schleuder – 5min schleudern und dann ab in die Sonne und wir sind tauchen gegangen. 

Tauchgang begann vom Beach aus, direkt an einem Schiffswrack. Tony bemängelt ja häufig meinen Tauchstil – dass ich zu viel mit den Armen mache, dass ich zu viel atme, aber unsere Dive Master Anwärterin hatte einen schlimmeren Stil als ich. Sie war nett, aber wir glauben, dass sie noch nie allein mit Tauchern war.

Die Sicht war schlecht, da sie Strömung viel Sedimente nach dem vielen Regen aus den Flüssen ans Riff drückte. Sie hatte zwar einen Kompass doch wir tauchen im Kreis, obwohl wir zurück zum Beach wollten. Sie tauchte auch zweimal auf um zu gucken wo wir sind. Aber sie war nett und das Wasser zum Glück auch nicht tief…

In der Stadt tauschen wir dann nochmal Geld. Wenn ihr denkt, dass Tony sowas macht, dann irrt ihr. Ich muss sowas erledigen. Wir erfuhren, dass am Kreisel beim Markt “so etwas” möglich ist. Ich stieg also aus und schaute die Jungs mit hochgezogener Augenbraue an. Das wurde noch nicht verstanden, da man mir eine Sonnenbrille anbot. Dann machte ich das internationale Zeichen für Geld und plötzlich kümmerten sich gleich 10 Herren um mich. Wir einigten uns auf den einzigen Kurs den ich akzeptiert hätte 1US$ : 950 Kz (aktueller online Kurs 1:835). Da ich ein netter Schwarzmarkttauscher bin, durften die Jungs sich sogar die Stückelung der US Dollar wünschen. 

So ausgestattet ging es weiter nach Norden und es fing wieder an mit regnen, ja es beginnt die Regenzeit, aber der Deal ist doch in den Tropen, dass es am Abend 1h gewittert und sonst die Sonne scheint. Die Regenfälle waren wirklich stärker als gewohnt, zügig brach Chaos aus. Wir standen 2-3h vor der Stadt Sumbe fest, weil LKWs versuchten sich zu überholen und dann am Rand stecken blieben. 

Da wir nichts verstanden haben außer, dass wir ja wir 4×4 sind, Platz machen sollen und auf dem Schlamm warten sollen, blieb uns nur die alte Skeleton Coast Regel: “open an ice-cold beer”.

Irgendwann ging es weiter und wegen dem Regen änderten wir unsere Route und blieben an der Küste und wollten nun bei einer Schildkrötenaufzuchtsstation schlafen. Ich hatte gefunden, dass man hier mit dem Turtle-Ranger Nachtwache machen kann und dann die Nestpatenschaft übernehmen kann. Der Regen stoppte, also los. 

Der Regen stoppte zwar, doch es waren Kalahari-ähnliche Schlammverhältnisse. Wir zogen die Jungs erst mit der Winde aus dem Schlamm und dann schleppten wir sie ins Dorf auf festen Untergrund. Es war nun schon dunkel und die Jungs meinten, dass die Straße zu den Schildkröten nicht befahrbar ist. Das sicherste sei es, wenn wir bei der Polizei schlafen. Tonys portugiesisch Kenntnisse ergaben, dass diese nur 0,8km entfernt sei (man war ich beeindruckt wie gut er die Jungs versteht), doch dann fuhren und fuhren wir im Dunkeln mit unzähligen LWKs eher 8km. Die Polizei war ein Checkpoint an der Hauptstraße. Wir sprachen beim “el commandante” vor und wurden neben den laufenden Generator gestellt. Die Jungs waren wirklich lieb und bemüht und interessiert, aber einen Highway mit Generator können auch sie nicht schön reden.

Wir haben aber okay geschlafen. Am Morgen verabschiedeten wir uns noch bei El Commandante (war noch im Schlafanzug). Wir redeten in Englisch, die Jungs auf Portugiesisch, aber am Ende gab es Daumen hoch und wir rollten vom Hof. Denn die Sonne schien und so wurde ein Beach Day ausgerufen am Surfer Paradies Cabo Ledo.

Wir frühstückten am Strand, schlummerten, lasen, badeten und beobachteten die Fischer.

Unser Plan für das Nachtlager nicht zu spät ankommen, Stuhl rausstellen und Sunset gucken. Wir fanden einen Spot in der iOverlander App direkt am Beach. Es ging auf ausgewaschenen Straßen bergab und dann durch einen eher inoffiziellen Schweine- und Kuhstall. Und natürlich fuhren wir uns in Sichtweite der Bauern fest. Wollten wir aus alten Fehlern lernen und wenn die Räder schon durchdrehen trotz Untersetzung und Differentialsperren nicht weiterprobieren, da man sich nur tiefer eingräbt. So kletterte ich direkt aufs Dach und konnte endlich die MaxTrax (australische Allzweckwaffe) einweihen. 

Wie von Zauberhand fuhren wir aus dem Lemmschlamm. Doch ihr macht euch keine Vorstellung wie schwer diese Dinger nun mit dem Schlamm waren. Zum Glück war ein Flusslauf in Sichtweite und wir konnte sie abspülen. Nur bei dem Weg zum Wasser sanken wir bis Mitte Wade in den Schlamm. 

Wir waren uns einig, dass wir uns einen anderen Spot suchen und diesmal auf dem Kliff. 

Diese Kliffkante zieht sich noch fast bis nach Luanda und wird auch als Miradouro da Lua (Mondlandschaft) bezeichnet – super beeindruckend und den ein oder andern weiteren Stop wert. 

Ist euch eigentlich aufgefallen, dass Tony sich beim letzten Grenzübergang nicht rasiert hat (Regel ist Rasur zum Grenzübergang). Also musste ein Barbier her. Gerne hätte ich so eine ganz schäbige Bretterbude gehabt, doch wir fanden etwas fast seriöses. 

Pantomimisch turnte ich Bartrasur vor und man einigte sich auf 1€ (ich habe nicht verhandelt, das war ihr Angebot). 

Wir waren zufrieden und die Jungs haben sich auch gefreut und guckten dann noch ganz verdutzt auf ToYo. 

Ich gebe die afrikanische Museumswelt noch nicht auf und so ging es danach ins Nationale Sklavenmuseum in Luanda. 

Das Museum ist in der alten Kapelle in der die Menschen, die dann versklavt wurden, vor der Abfahrt nach Amerika getauft wurden. In der Kapelle kann man sich Modelle der Sklavenschiffe der einzelnen Jahrhunderte und Hand- und Fußfesseln anschauen – eine Aufarbeitung findet aber nicht statt. 

Dann hatte ich eine (okay ich hatte wieder zu hohe Erwartungen) Waterfront in Luanda erwartet, die westlich geprägt ist. Soll Luanda doch die teuerste Stadt der Welt sein. Also fuhren wir die Waterfront der Halbinsel ab und wurden auf den Boden der afrikanischen Wahrheit zurückgeholt. 

Lokals die uns zu wirklich unverschämten Bierpreisen und “Stuhlvermietung” abziehen wollten, Jungs die uns die Schuhe putzen wollten (wir tragen seit Tag 1 nur Flipflops), oder uns betrunken nach weiteren Bier anbettelten. Wir fühlten uns unsicher und fuhren schnell wieder und hatten einen Cocktail in einer westlich geprägten Beach Bar. 

Sonst hat uns Luanda auch nicht so abgeholt, glaube durch die Abgase, die wir nur bei der Durchfahrt eingeatmet haben, kostet uns 5 Jahre Lebenszeit. Dann bemerkten wie einige Leute, die auf der befahrenen Straße Getreide zusammen kehrten. Scheinbar hatte ein Laster etwas Getreide verloren. Wir waren und sind immer noch entsetzt über diese Armut und Verzweiflung, sein Leben auf den Highway für ein paar Getreidekörner zu riskieren – von den 40 Grad, Sonne und 90% Luftfeuchtigkeit nicht zu sprechen. 

Wir haben hier immer etwas Brot griffbereit und einen Becher für Wasser. Der Junge freute sich so unglaublich, auch wenn wir uns nicht verständigen können, über das Brot und die zwei Becher Wasser – oh man wir müssen wirklich besser zu schätzen lernen, wie verdammt gut es uns geht…

Es gibt zwei Optionen in Luanda für Overlander: 1. der “bewachte” Parkplatz des Yachtclubs mit Nutzung der Duschen, oder die Kakuakos Campsite – ein Local, der selbst Overlander ist (besitzt 8 offroad-Autos) und seinen Garten zu einer Campsite gemacht hat. Nebenher züchtet er noch deutsche Schäferhunde, gibt verletzten Vögeln und Krokodilen ein zuhause und ist einfach gerne Gastgeber. 

Ich war der Meinung, dass die Welpen eine Sreicheleinheit nötig hatten und da ist man mit fünf Welpen schon etwas beschäftigt. 

Wir beschlossen noch eine weitere Nacht zu bleiben. Wir nutzten die kleine Pause um Kleinigkeiten an ToYo zu optimieren. Vielleicht war irgendwo nach Skeleton Coast ein Teil der Auspussaufhängung “verloren” gegangen. Es fehlte die halbe Schelle, die Kontrolle ob der Auspuff noch da ist, erfolgte rein akustisch, denn es klappert blechern. Wir wickelten etwas Draht drum und stellten so wieder eine “Fixierung” her. 

Man konnte auch seine Wäsche abgeben und als ich der Chefin des Hause pantomimisch darstellte, dass ruhig alles in eine Maschine kann, schlug sie die Hände über den Kopf zusammen und ich erhielt eine Lektion in Haushaltsführung auf portugiesisch. Ich gebe zu ihr Ergebnis hat mich überzeugt. 

Am Morgen machten wir uns auf zum Shipwreck Beach. Diesmal keine gefährliche Bucht, in der reihenweise Schiffe stranden. Eher ein Schiff Friedhof, der in den 1970ern “angelegt” wurde um Schiffe von bankrotten Firmen zu entsorgen. Die Lokals nutzen es als Schrottmarkt, so werden die Schiffe mit Schneidbrennern auseinander genommen. 

Am Abend bestand der Chef darauf, dass wir wieder mit ihnen essen, da wir unbedingt den Fisch seiner Frau probieren müssen. Was der Chef sagt, wird getan. Die Dame des Hauses kann nicht nur super Wäsche, sondern auch legendären Fisch zubereiten.

Am nächsten Morgen mussten wir dann aber weiter, aber nicht ohne Foto mit dem Chef (wir kommen auch auf seine Wall of Overlander-Fame) und Unterschrift auf dem Surfbrett.

Unser Ziel war das portugiesische Fort Massangano. Errichtet während der Silbersuche in den Flüssen Angolas und heute ein Lost Place. Der Eingang war mit einem Zaun verschlossen. Unsere Ankunft blieb nicht lange unbemerkt und es kamen mehrere kleine Kinder an, die erkannten, dass wir gerne ins Fort wollten und zwei circa 4-jährige klappten einfach mal den Zaun weg.

Wir erkundeten zusammen das Fort trotz Sprachbarriere hatten alle Spaß.

Ob wir uns aus dem Hinterhalt befreien konnten, oder von den Knirpsen noch im Fort gefangen gehalten werden, lest ihr im nächsten Blog.

Eure “Gefangenen”

Tony&Juli 

Auf in neue Abenteuer – Namibia, Angola

Natürlich entschieden wir uns für unseren Reisestil. Da unsere Tankfüllung noch im grünen Bereich war, wählten wir direkt den Weg durch das Hoanib Riverbed. Im Dorf gab es die Aussagen, dass sogar Wasser im Fluss sei und man nicht genau wisse, ob man aktuell durchfahren kann. So etwas motiviert Tony ja nur noch und wir wollten endlich unsere MaxTrax einweihen. 

Es war eine landschaftlich super schöne Strecke und wir fanden auch das berüchtigte Wasser. Letzte Off road Weisheit, die uns Armand mit auf den Weg gegeben hat – wo Wasser fließt, ist der Untergrund fest. 

Da er es fahren wollte, muss er auch durch die braune Brühe um die Tiefe zu testen. Hier waren wir uns recht sicher, dass es keine Krokodile gibt. 

Es gelang problemlos auch ohne Wasserflutung durch die Lüftung.

Die Strecke endete in Sesfontein, doch auch hier nur eine leere Tankstelle. Puh wir überlegten kurz, ob wir unsere Route deshalb überdenken sollten, doch wir vertrauten auf ToYo und fuhren direkt ins nächste Riverbed in der Khowarib Schlucht. Hat der Lodge Chef uns von der Strecke abgeraten, weil es zu nass sei?! Vielleicht. Haben wir es trotzdem gemacht? Natürlich.

Aber nach diesem Riverbed entschieden wir uns ganz vernünftig ins nächste Dorf zu fahren um zu Tanken, was sich als sehr weise erwies, da die Tankstellen im Etosha Nationalpark auch gerade nicht beliefert wurden und leer waren. Strategisch übernachteten wir direkt vor dem Galton Gate, das Eintrittstor im Westen des NP. Wir waren mal wieder allein und genossen den Sonnenuntergang von einem kleinen Berg.

Wir hatten nicht so genau verstanden was der Caretaker meinte, ob es hier sicher ist nachts rumzulaufen. Doch der Rotwein zum Steak beim Grillen motivierte uns mit unserer Safarilampe eine kleine Nachtwanderung zum Wasserloch Hide zu machen, doch war leider keiner da. 

Pünktlich 6:07 (im Etosha NP wird wöchentlich die Eingangszeit an den Sunrise angepasst) standen wir am Eingangstor. Ab ging es Richtung Osten an den Wasserlöchern entlang. Am Eingang gab es keine Karte mit Tier Checklist – unsere Tierbingo Regel war – bei Erstsichtung einen Punkt, Big Five Tiere zwei Punkte. 

Tony startete überraschend gut, konnte aber seine Leistung nicht halten und ich zog chancenlos vorbei. Aber er musste ja auch immer etwas auf die Straße schauen.

Die Nacht verbrachten wir wie beim letzten Mal im Okaukuejo Camp mitten im Park – unser heimlicher Topspot für Nashörner. Wir waren pünktlich zum Sunset mit Sundowner am Wasserloch und da kam wie bestellt das erste Spitzmaulnashorn angetrabt. 

Und da allein trinken nicht gesund ist, gesellten sich noch sieben weitere Nashörner dazu.

Es wurde gebadet (also viel mehr standen sie im Wasser und guckten sich an), eingeschlammt, der Nashorn-Beischlaf wurde vollzogen und man ließ sich von einem Elefantenbullen kurz aus der Ruhe bringen. 

Am nächsten Morgen ging an der großen Etosha Pan entlang der weiteren Wasserlöcher. Wir fanden fünf Löwen, aber keine weiteren Katzen. 

Unser nächstes Ziel sollte Angola sein, sodass wir den Etosha Nationalpark am nördlichen Gate verließen. Glaub hier kommt sonst kaum jemand vorbei, so wie sich der Ranger über uns freute und mit uns schnattern wollte. Vom Gate bis zur Grenze nach Angola gab es nicht wirklich einladend klingende Campsites nur ein Guesthouse mit Campsite klang okay. Wir fuhren zu den GPS Koordinaten und standen vor einer Saatfabrik. Tony war direkt überzeugt, dass ich „mal wieder“ Quatsch recherchiert hätte. Doch bei Nachfrage an der Schranke bestätigte man das Guesthouse. Wir wollten noch Smalltalk betreiben und fragten, was ich angebaut wird, doch das wusste er nicht (komisch, oder?!)

Im Saatbüro (indem es verdächtig nach Cannabis roch) zahlten wir 12€ für eine Nacht auf der Campsite und bekamen den Schlüssel für das frisch renovierte Bad.

Was ich noch gar nicht erzählt habe, dass es schon wieder einen Drohnenabsturz gab und zwar bereits in der Skeleton Coast. Grund des Absturzes laut Burchpilot Adam „das Gelände habe sich plötzlich erhoben“ und da er im Sportmodus ohne Sensoren geflogen ist, gab es keine Warnung. Sie stürzte in den Sandboden. Es rieselte aus allen Ecken Sand. Eine Grobreinigung mit Brillenputztuch und Kompressor ergab weiter Flugunfähigkeit. Er wollte sie aber noch nicht aufgeben und so wurde das Feinmechaniker-Werkzeug und WD40 ausgepackt.

Es wirkte anfangs wie eine Verschlimmbesserung, doch nach Zusammenbau und Neukalibrierung des Gimbel – fliegt sie wieder. 

Am Morgen machten wir uns auf zum Grenzübergang Santa Clara. Zur Einreise nach Angola hatte ich wilde Berichte gefunden und hatte bereits zuhause versucht über die Webseite der angolanischen Botschaft das geforderte e-Visum (kein Visum on Arrival) zu beantragen für je 120US$. Doch die Seite stürzte immer ab und eine Antwort von der Botschaft bekam ich nicht. Deshalb freute es uns noch mehr als wir über den Overlander-Buschfunk hörten, dass seit 1.10.2023 keine Visumpflicht mehr besteht. Ich lies mir das von der deutschen Botschaft in Luanda (Antwort innerhalb weniger Stunden) schriftlich bestätigen. 

Also war das Problem gelöst. Da Angola kein Carnet de Passage Land ist muss man hier ein TIP bezahlen (Temporary import permit). Angola ist noch nicht so papierlose unterwegs und deshalb forderten sie Kopie vom Pass, Kopie vom Führerschein und vier ausgedruckte Fotos von ToYo. Auch wollte ich natürlich den Grenzübergang ohne Schlepper meistern. 

Wir waren noch nicht einmal am Grenzzaun da hing eine Traube von Schleppern an uns. Wir grüßten freundlich und lehnten die Hilfe ab. Das hinderte sie jedoch nicht uns auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Sie versuchen den Process unnötig zu komplizieren, damit man dann denkt, sie hätten einen geholfen, aber nicht mit uns. 

Schritt 1: Immigration Namibia Ausreiseformular (ist exakt das Einreiseformular) ausfüllen, dann zur maximal genervten Grenzdame, die wir beim YouTube gucken gestört haben, ausstempeln lassen.

Schritt 2: Custom Namibia um das Carnet de Passage aus der Zollunion (Namibia, Botswana, Südafrika) auszustempeln.

Schritt 3: Ein Stück weiterfahren um in die Immigration Angola zu kommen. Okay da haben wir irgendwie nicht den richtigen Eingang genommen und waren dann von hinten am Schalter, störte aber keinen. Hier erste Verzögerungen, die Dame vom 1. Schalter schickte uns zum Nebenschalter, der Herr schaute unsere Pässe ungläubig an und ging mit ihnen fort – ohne was zu sagen, okay wir hätten ihn sowieso nicht verstanden, da Angola portugiesische Kolonie war – Amtssprache Portugiesisch. Nach ein paar Minuten kam er mit den Pässen wieder, es wurden ein paar hektische Telefonate geführt und dann setzte er uns ins Büro vom Supervisor „no Probleme“. Alle anderen Menschen querten diese Grenze ohne irgendeinen Stempel und wedelten nur mit einem Lappen von Zettel.

Es war Mittagszeit und sicher beendete der Supervisor erst noch seinen Mittagsschlaf, blätterte dann durch unsere Pässe, freute sich über die vielen Stempel und dann bekamen wir unser kostenloses 30 Tage Visum eingestempelt. Unser Glück war, dass diese lange Wartezeit selbst für unseren hartnäckigen Schlepper zu lang war und er verschwunden war.

Schritt 4: Custom Angola hier haben wir unsere ganzen Kopien abgegeben die wurden zusammen getackert und in eine „Ablage“ gelegt. 

Schritt 5: TIP Betrag musste dann in einem Bankaccount hinterlegt werden und man wurde zur Bank im Nebengebäude geschickt 6336Kz (7€) konnten hier nur bar bezahlt werden in der Landeswährung. Die Bankangestellte empfahl uns draußen auf der Straße Geld zu tauschen. Ich meinte, dass wir uns hier in der Bank sicherer fühlen als draußen umzingelt von den ganzen Herren. Erneut verwies sie auf den Schwarzmarkt vor der Tür. Ich war vorbereitet aktueller Kurs 1US$ : 827Kz. Motiviert forderte ich 1:900 „for your sister from a other mother“. Es wurden sich dann auf 1:850 geeinigt. 

Schritt 5: TIP Quittung bei den Custom Jungs vorzeigen und gemeinsames Foto vor ToYo machen, was dem Tourismusminister geschickt wurde um zu zeigen, dass die ersten Touristen im Land sind.

1,5h Stunden hat es uns gedauert! Tony war schon maximal genervt. Ich glaube, er ist noch nicht bereit für die Westroute, wo alle paar Tage solch ein Grenzübergang anstehen würde.

Unser erstes Ziel war eine Tankstelle. Hier macht tanken noch richtig Spaß 1l Diesel kosten umgerechnet 14 Cent. Danach holten wir uns eine SIM Card mit 12GB für 10€ und tranken das erste „Ngola“ Bier 0,31l für 25 Cent.

Für unseren Frühstücks-Stop haben wir den Tundavala Gap ausgesucht. Auf 2200HM ist hier ein Einschnitt im Hochplateaus und man guckt auf das 1000m tiefere Tal – mystisch mit den Wolken. Apropos Wolken nachdem wir an der Skeleton Coast am „Angra Fria“ den Ort an dem der Wind gemacht wird, kennen lernen durften, haben wir mit dem angolanischen Hochland, den Ort an dem der Regen gemacht wir, gefunden – im tropischen Regenwald regnet es eben. Spanenden ist auch, dass der Regen der hier fällt vom Kongo und Kunene Fluss in den Atlantik und über den Chobe und Zambezi Fluss in den Indischen Ozean entwässert, oder eben im Okavangodelta versickert. 

Der Weg führte über den Leba Pass – früher sicher ein Abenteuer doch heute asphaltiert kein Problem mehr. 

Erstmal raus aus dem Hochland und zurück an die Küste. Unser Ziel war der abgelegene Flamingo Beach. Tony konnte noch mal etwas über die Dünen und am Strand fahren.

Aber hier in Angola sieht man mega viel Müll, wohl viel von den Schiffen und angespült von Westafrika, weil hier der kalte aber saubere Benguela Strom aus dem Süden abgeflaut ist und der warme Angola Strom aus dem Norden den Müll mitbringt. 

Flamingo Beach ist auch das Tor zum „Death Acre“ (haben uns sogar die off-road Guides vor gewarnt) und Tony musste versprechen, dass wir das nicht fahren, da es super gefährlich ist und man fast safe sein Auto verliert. Man hat extra mit „Death Acre“ einen noch abschreckenderen Namen als Skeleton Coast gewählt. Und dann bat uns die Chefin vom Flamingo Beach eine Tour dahin an. ToYo und ich waren dagegen und Tony somit überstimmt. 

Am Morgen fuhren wir noch etwas am Beach entlang und erkundeten den Canyon. 

Zurück in dem Fischerstädtchen Namibe suchten wir nach einem kleinen Snack – schnell wurden wir sogar an der Tankstelle mit warmen frischen Paste de nata verwöhnt (Portugiesische Kolonie eben). 

Doch wir waren eindeutig „Unter-Seafooded“ und fuhren so an der Beachfront vorbei. Als plötzlich zwei Schotten wild mit den Armen wedelten und hinterher kamen und mit uns essen wollten. Die Schotten waren die Westroute in 36 Tagen gefahren und sehnten sich glaube nach europäischen Gesprächspartnern. 

Als die Schotten weitergezogen sind, dauerte es keine fünf Minuten da kam die Kellnerin mit zwei portugiesischen Schnapsfläschchen an. Zwei Herren vom Nachbartisch wollten uns nun an ihrem Tisch haben. Zwei südafrikanische Fischer also Kapitäne wie sie betonten. Wir erzählten unsere Geschichte und sie gaben uns noch ein paar Tipps für Angola. Alles wirklich sehr annehmen, aber irgendwann mussten wir weiter. Wir mussten noch einkaufen und wollten am Pipas Beach unser Camp aufschlagen. 

Obst und Gemüse kaufen wie hier an der Straße, immer ein Abenteuer, aber auch spaßig, wenn die Damen nicht verstehen können, dass ich keinen 5l Eimer voll Tomaten brauche.

Vorräte waren aufgefüllt und wir rollten nach Pipas Beach lenkten auf den Beach ein und sahen ein anderen Overlander Truck – natürlich mit deutschem Kennzeichen. Bei dem Herren saßen drei osteuropäische Herren (Ärzte aus Lubango verbringen hier das Wochenende) und bevor wir überhaupt ausgestiegen waren wurde uns schon das volle Whiskeyglas in die Hand gedrückt. Wir waren ganz verdutzt, was heute los war – freut man sich in Angola so krass über Reisende?!

Doch wir wollten erstmal essen, hatten wir doch am Morgen wieder schwarze Muscheln gesammelt und die beiden Kapitäne hatten uns noch Kochtipps mit auf den Weg gegeben. Tony war in seiner Sammellust nicht zu stoppen und sammelte noch weitere hier am Beach. Er kam ewig nicht zurück und ich sorgte mich schon, weil die Flut zurück kam und die Wellen mehr wurden. Als er dann zurückkam „Ich habe Muscheln gefunden, aber die haben meine Brille gekostet, war froh, dass ich die Welle überlebt habe…“

Keine Sorge er muss jetzt nicht Tag und Nacht mit der Sonnenbrille rumlaufen, wir haben noch eine Ersatzbrille, ist ja eine häufige Angewohnheit auf Reisen Brillen zu verlieren. 

Am Morgen erkundeten wir den Beach und klar liegt hier auch ein Schiffswrack rum und wir beobachteten drei Buckelwale vom Strand aus.

Unser Weg führte uns nun weiter die Küste entlang nach Norden. Wir stoppten an einem Leuchtturm an einer Schildkrötenaufzuchtsstation. Doch weder eine Schildkröte noch ein Mensch waren da, sodass wir hier leider nicht die Nacht verbringen konnten.

Wir wollten ganz schlau sein und „abkürzen“, weil wir einen Weg gesehen hatten, der Luftlinie wieder zur Hauptstraße hätte zurückführen können. Der Weg wurde immer zarter und wilder. Wir ließen bei dem steinigen Untergrund schon Luft auf den Reifen ab. Dann sahen wir ihn gar nicht mehr und liefen die Richtung ab.

Eigentlich wird von ganz wilden off-road fahren und rumlaufen in nicht besiedelten Gebieten hier in Angola abgeraten, da von dem Bürgerkrieg der von 1975-2002 ging noch unzählige Minen rumliegen.

Ob wir noch einen Weg raus gefunden haben, oder wir dort geschlafen haben…..lest ihr im nächsten Blog.

Eure Abenteurer 

Tony&Juli

Keep the momentum and an ice cold beer – Skeleton Coast – Namibia

Wir nahmen allen Mut zusammen und trauten uns 8:30Uhr zum Treffpunkt an der Tankstelle. Zum Verständnis, wir wussten weder die Gruppengröße noch die Gruppenzusammensetzung, noch wussten wir den genauen Reiseablauf. 

An der Tankstelle angekommen formierte sich die Gruppe zügig, da das Erkennungszeichen „40kg fire wood on the roof and tank full, please“ war. Zu uns gesellten sich zwei südafrikanische Pärchen im eigenen Landcruiser. Wir waren erleichtert, dass es Locals und Overlander waren. Doch dann kam die deutsche Invasion – acht Rentalcars mit Dachzelt reihten sich ein. 

Natürlich kamen die bekannten Basic-Fragen „seid ihr den ganzen Weg aus Berlin gefahren?“. Der erste Eindruck war, dass es eine sehr unterschiedliche Gruppe ist, aber alle nett – keiner maligne. 

Es wurden Funkgeräte an alle verteilt und der Guide verstaute noch weitere 300l Diesel in Kanistern, da es nur eine weitere Tankstelle auf dem Weg gibt, da aber heute nur noch 200l Diesel waren. Kurz danach rollten wir auf der Salzstraße nach Norden um die Zivilisation für die nächsten sieben Tage zu verlassen.

Es gab die ganze Zeit Anweisungen über Funk – welcher Gang, Achtung ein Stein, Achtung ein Stock, Achtung Gegenverkehr – Tony und ich guckten uns nur an und dachten, das könnten lange sieben Tage werden.

Es ging zügig über die Salzstraßen und die recht vielen Kilometer des ersten Tages wurden mit einigen Stopps unterbrochen – Salzkristalle gucken, Flechten gucken, verlassenes Ölbohrloch und dann endlich der Eingang vom Skeleton Coast Nationalpark. 

Wir betraten nun das Ende der Welt – hier breitet sich das pure Nichts aus…..

Es gibt noch eine letzte Tankstelle auf der Strecke in Terrace Bay, die mit den versprochenen 200l Diesel. Doch als wir anrollten, der Tankwart geweckt wurde, er dann irgendwann angeschlendert kam um uns zu sagen „Sorry, no Diesel“.  Da waren wohl die Fischer und Ranger heute schneller. 

Also ging es ohne tanken weiter die Küste entlang und es wurde immer sandiger, sodass schrittweise der Reifendruck abgelassen wurde. Es trennten uns nur noch 90km bis zu unserem ersten Nachtlager.

Wir errichteten das Camp am Beach zwischen kleinen Dünen und wir waren direkt beruhigt, dass es sich doch verlief und man nicht dicht an dicht stand.

ToYos Tanknadel ist nichts für schwache Nerven. Am Anfang geht sie super rapide nach unten, dann passiert ewig nichts und dann springt sie hin und her. Auf jeden Fall war unser Tank halb leer. Am Morgen stand neben jedem Auto ein 25l Kanister Diesel – klar wollten die Jungs auch hier Gewicht optimieren. 

Wir guckten den Kanister an und dann uns und überlegten (schon ingenieurisch-kompliziert) wie wir den Diesel in den Tank bekommen. Doch Armand, der Guide, hatte einen „Rüttelschlauch“. Damit muss man es nicht mal mehr mit dem Mund ansaugen.

Alle schliefen super am Beach und nach einem deftigen Frühstück (zum Abend gab es Spaghetti Bolognese und zum Frühstück eine Reste-Bolognese-Variation) packten wir zusammen und der Weg führte weiter Richtung Norden. 

Landschaftlich gesehen ist dieser Abschnitt sehr einsam und monoton. Das vorherrschende Wetter ruft sonst auch keine weiteren Sympathien hervor – kühl bis kalt, sehr oft nebelig, selten klar, immer windig. Doch Cramme-Adam-Reisen buchen ausschließlich mit gutem Wetter und weil wir unsere Bolognese aufgegessen hatten, wurden wir die ganze Tour mit sehr gutem Wetter belohnt. Die Guides waren auch überrascht, sonst wehe der Wind hier teilweise so stark, dass man die Autotür nicht aufbekommt.

Ich sollte noch etwas zum Namen Skeleton Coast erwähnen. Der sehr abweisende klingende Name des nördlichsten Nationalparks Namibias soll die wahrlich raue Natur in dieser urtümlichsten Landschaft der Welt beschreiben. Die sturmreiche See des Südatlantiks und die dichten Nebel des kalten Benguela Meeresstroms ließen hier unzählige Schiffe stranden. Alte verrostete Schiffswracks säumen den Küstenstreifen. Selbst wenn es den Schiffbrüchigen gelungen war das Ufer zu erreichen so waren sie am Rand der Namibwüste – menschenleer, ohne Nahrung und vorallem ohne Süßwasser. 

In diesem Gebiet werden/wurden auch Diamanten und andere Edelsteine gefunden, also machten wir uns auch auf die Suche. Ich bin ja bescheiden und 2 Karat hätten mir genügt. 

Dann ging es weiter landeinwärts. Die erste große Düne sollte geübt werden. Vorfahren bis zur Kante und bei ToYos langer Motorhaube guckt man da ziemlich lang ins Leere bis er dann runter kippt und im 1. Gang Untersetzung runterrollen. Es hört sich ganz bedrohlich an, wenn ToYo mit seinen mehreren Tonnen den Sand verdichtet. 

Alle haben die erste Übung mit Bravour gemeistert. 

Rein ging es dann ins Flussbett vom Khumib und die ersten Tiere zeigten sich, denn es gab etwas Wasser. Besonders beeindruckt mich meine Lieblings-Antilope – der Orxy. Sie sind so perfekt an diese hohen Temperaturen in der Wüste angepasst. Die Exemplare hier in der Namibwüste haben extra große Hufen um weniger in den Sand einzusinken. Sie stehen an Dünenkämmen im flirrenden Licht und schauten uns zu wie wir durch die Landschaft rumpeln. 

Hier nun endlich mal wieder unnützes Wissen – ist euch die markante Gesichtsmusterung aufgefallen?! Man geht davon aus, dass diese scharfen Grenzen zwischen schwarz und weiß auch für die Hirnkühlung nützlich sind, da an den Farbübergängen die Luft unterschiedliche Temperaturen hat und es dadurch zu Verwirbelungen und somit zur weiteren Kühlung kommt.  

Dann trennte uns noch eine weitere Düne von unserem Nachtlager. Der Guide Armand meinte direkt, dass uns diese Düne bis zu zwei Stunden kosten kann. Alle lachten, weil hoch war sie nun wirklich nicht. 

Doch sie hatte es in sich – wenig Platz zum „Momentum“ aufbauen, tiefer Sand und eine Kurve in der Düne. Es dauerte wirklich mehr als zwei Stunden um alle Autos hochzubekommen – entweder reichte die Geschwindigkeit nicht aus, oben angekommen zu früh gefreut und festgefahren und auch der erste Reifen verweigerte die Weiterreise. Je nachdem ob man noch vor oder schon hinter der Düne war, musste die Wartezeit mit „cold beer“ überbrückt werden – Anweisung vom Guide.

ToYo meisterte es im ersten Versuch (natürlich) und war sonst bisher auch (überraschend) pflegeleicht. Doch Tony kam nicht aus seiner Rolle und lag direkt bei den Toyota Hillux unter dem Auto.

Nach „Quick and dirty“ Reparatur ging es ins Riverbed und wir schlugen das Camp auf. Guides bereiten ein Lagerfeuer, es wurde gekocht (immer sehr lecker, aber auch deftig). 

Am dritten Tag hab ich Tony auf den Beifahrersitz verbannt – Girls Day. Es ging vom sicheren Riverbed direkt wieder in den Sand – 1. Stop war eine wirklich schöne Düne, die natürlich als kleiner Morgen Walk erklommen wurde. 

Wusstet ihr, dass die Sandkörner auf einer Düne immer gleich groß sind, so etwas glaube ich natürlich erst nach genauer Betrachtung, wenn man das Fernglas umdreht hat man so etwas wie ein Mikroskop.

Nach einigen wilden Stone Steps ging es zurück ans Meer. Ach zur Tour muss ich vielleicht noch erklären Frühstück und Dinner wird zubereitet und um einen Mittagssnack kümmert man sich selbstständig. Ich konnte Tony bremsen im Supermarkt keinen unnötigen Quatsch, wie Zimtschnecken, Rosinenbrot und Butterkekse zu kaufen. 

Es gab ein schnelles kleines Omelett, andere Tage machten wir Kaiserschmarren oder es gab auch mal eine Buchstabensuppe. 

Am Meer führte uns der Weg an unzähligen Robbenkolonien entlang. Unsere Motorengeräusche verschreckten die Tiere und so waren nur noch die Jungtiere am Strand. Und die konnte man streicheln und waren dabei auch ganz entspannt.

Der weitere Weg war gesäumt mit den Überresten von gestrandeten Schiffen ab dem 16. Jahrhundert und riesigen Walknochen.

Unser Guide erzählte uns, dass einmal als ein Kind mit in der Tour war und im Dünensand gespielt hat, plötzlich mit einem menschlichen Schädel ankam und fragte, was es sei – Skeleton Coast eben.

Unser Camp schlugen wir heute wieder am Beach auf. Die Jungs probierten sich in ersten Angelversuchen. Wir beobachteten und dann wollten wir auch. Tony der alte Sack hat natürlich direkt einen rausgezogen. 

Aber alle wurden nach Entfernung des Hacken wieder in die Freiheit entlassen – heute wurde nur geübt.

Fester und ich möchte sagen einziger Programmpunkt des heutigen Tages – Fishing. Ganz sicher wurde die Fishing Zeit auf ein Maximum ausgereizt, weil unsere Guides Fishing lieben. War er am ersten Tag noch geschockt, dass nur 1-2 Hobbyangler in der Gruppe waren, hatte er sich zum Ziel gesetzt uns alle zum Angeln zu bekehren. 

Wir waren bei allen Schritten dabei – Köder vorbereiten (Witzig wenn man Kabeljau fangen will, kann man auch Kabeljau als Köder nehmen), Angel auswerfen (haben wir erstmal den Profis überlassen, ich hatte Angst, dass ich beim Auswerfen den Angelhacken in irgendwelchen hinter mir stehenden Leuten versenke), warten (oberste Regel nicht ans Angeln denken). 

Armand ließ mich dann mit der Angel stehen und meinte, dass er gleich wiederkommen, muss sich nur ein Bier holen (ebenfalls eine Grundregel bei der Off-road Tour immer ein kaltes Bier in der Hand zu haben). Doch plötzlich zubbelte etwas an meiner Leine. Überzeugt den Fang des Tages zu machen, begann ich die Leine einzuholen. Sagen wir mal so, ich bin sehr gut im Fische füttern – Haken war sauber abgeknabbert. 

Doch die anderen waren erfolgreicher. Wir nahmen die Fische noch an Ort und Stelle aus, sodass das Endergebnis 24kg Kabeljau und eine menge Spaß waren. 

Unser Camp war heute ein Dünenkessel – klar erklommen wir erst einmal die Düne um genossen den Sonnenuntergang. 

Über etwas bedenkliches müssen wir noch sprechen, Tony entwickelte im Rahmen dieser Gruppenreise eine Art „Platzwart-Attitude“. Anstatt sich um ToYo und mich zu kümmern, krümelte er von Auto zu Auto und sah nachdem rechten, hatte „schlaue“ Autotips (schlimm war, dass die anderen ihm vertrauten, weil er ja mal Maschinenbau studiert hat und ich hatte alle gewarnt, dass er eher Dinge „verschlimm-bessert“). Doch wenn ich ihn mal suchte saß er entweder bei einem Gin Tonic bei den Südafrikanern oder lag wieder unter einem Hilux.

Am nächsten Tag erreichten wir den nördlichsten Punkt der Tour – die Mündung des Kunene Flusses in den Atlantik und die Grenze zu Angola. Das Ende der Welt – hier gibt es nichts, keinen Strom, keine Straßen (die machen wir seit Tagen selbst), keinen Funkempfang, keine Dörfer, keine Läden oder Tankstellen.

Wir erkundeten die Gegend, hielten nur den Zeh ins Wasser aus Angst vor den Krokodilen, fanden einen Panzer einer Meeresschildkröte (Skeleton Coast eben) und es gab ein lecker Bruch am Beach.

Die Flut bestimmte unser Aufbrechen, da alle keine nassen Räder bekommen wollten oder schlimmeres. Der Rest des Tages wurde mit Dünenunterricht verbracht. Okay der Theorieunterricht hielt sich in Grenzen, es ging dafür praktisch zur Sache.

Ach und wichtig und wieder Anweisung, die die nicht an der Reihe waren „ice cold beer“.

Auf dem Weg zurück ins Camp sammelten wir noch ein paar schwarze Muscheln für das Abendessen und auch hier war Tony ganz vorn mit dabei. Wir mussten den Guide und Tony dann irgendwann stoppen, weil wir weiter wollten und zwei Eimer sicher genug waren.

Und am Nachmittag wurde noch einmal etwas geangelt. Heute wollte ich was Dickes an Land ziehen. Wir präparierten den Köder. Heute stand auf den Menü Kabeljau mit Oktopus an Sardine. Unser Menu fand schnell einen Tester. Es zuppelte wie verrückt an der Leine. Die Jungs riefen alle, dass ich die Leine einholen soll. „Ja okay, dass ist mir klar“, aber es war so verdammt schwer.

Tony musste helfen und zusammen zogen wir einen Hai aus dem Wasser.

Na klar haben wir ihn dann direkt wieder ins Meer zurück gebracht.

Nun startete der Dünentag – Wegbeschreibung am Kunene rechts rein. 

ToYo und die anderen Autos schwammen durch den gelben Sand, schlingerten für Stunden durch die menschenleere Wüste. Naja nicht kontinuierlich, denn es gab unzählige Unterbrechungen immer wenn über Funk die Worte kamen „We’re stuck!“

Tony entwickelte sich auch hier zum Klassenstreber, fuhr ToYo (natürlich) nicht fest. Die Guides waren beeindruckt von ToYos Power trotz seines Gewichtes. Und dann sagten sie das schlimmst mögliche „the car is only as good as the driver“. Ihr wisst, dass das nun für mich und ToYo bedeutet, dass Tony denkt er kann alles fahren und er Motorenöl im Blut hat. 

Einen Dünenbegriff muss ich noch erklären Slip-Face – plötzlich rutscht ToYo über eine Dünenkante und kippt steil nach unten – nichts für schwache Mägen. Aber ein Anblick, den man nicht vergisst – die Kulisse ist grandios. In der Ferne sieht man den Kunene Fluss und vor sich nur nach Sand. Unten sicher angekommen, funkt man für das Auto am Slip-Face durch, dass er losrollen kann, weil man es eben nicht sieht.

Der ein oder andere Reifen verweigerte erneut die Weiterfahrt, Abschleppseile wurden ausgerollt, es wurde im Sand gegraben und neue Tracks gesucht.

Da die Schatten immer länger wurden schlugen wir das Nachtlager in den Dünen auf und genossen den unglaublichen Blick in den Himmel.

Nun brach schon der letzte Tag der Tour an. Es ging zurück Richtung Norden durch das Orupembe Gebiet (für die Experten – Übergang zum Marienflussgebiet)

Der Weg wurde immer weniger sandig und wechselte in Gravel. Stopps wurden nun zum Luft aufpumpen genutzt, waren wir die letzten Tage nur mit 1bar im Reifen gefahren.

In diesem Gebiet des Landes finden sich mysteriöse Steinmännchen. Keiner weiß von wem sie sind, alle haben eine Nummer, nur Nummer 1 wurde noch nicht gefunden. 

Manche haben noch einen Spruch. Ein Stony sitzt an einem toten Baum mit der Aufforderung „gib mir Wasser, dass ich es zu Nummer 1 schaffe!“, seitdem treibt der Baum wieder Blätter aus.

Armand erklärte uns noch einiges zur zunehmenden Vegetation. Take Home Message: eigentlich ist alles giftig. Außer die Welwitschia mirabilis. 

Bis zu 1500 Jahre alte Exemplare gibt es. Sie haben nur zwei Blätter die ein lebenslang weiter wachsen und kommen nur an einem schmalen Küstenstreifen in der Namib vor.

Unser Ziel war heute das Dorf Puros. Hier kehrten wir im Community Camp ein und genossen eine grundreinigende Dusche und ein lecker letztes Braii in der Gruppe.

Am Morgen herrschte erste Aufbruchstimmung, Nummern wurden ausgetauscht, Verabschiedungen begannen und Sätze wie „lass dann doch mal in Deutschland treffen!“ fielen (bin gespannt…).

Tony konnte sich dann schweren Herzens auch vom Guide Armand trennen. Armand rief ihm hinterher „we will see us again in the desert!“. So nun war aber genug Worte, wir wollten zurück in unserem gewohnten Reisemodus.

Resümee 

Alle die hierher kommen, haben die gängigen Highlights im südlichen Afrika schon gesehen, haben in Namibia die berühmten Sossusvlei Dünen erklommen, waren im Etosha auf Safari. Wer hierher kommt, sucht das Ende der Welt, einen magischen Ort. Hier hat sich die Natur eindrucksvolle Strategien, um sich das Überleben zu sichern, überlegt. Hier wachsen Pflanzen die so giftig sind, dass nur der Rauch beim Verbrennen Menschen tötet und die Krokodile im Kunene sind so hungrig, dass sich Menschen und Tiere kaum ans Ufer trauen.

Der Regen in dieser Region reicht nicht aus, sodass der Westwind als Nebel von der Küste Tau bringt und so etwas Leben ermöglicht. 

Skeleton Coast – once a lifetime adventure. 

Ob wir aus Sehnsucht zum Gruppenformat zurück gekehrt sind, oder wieder zu zweit uns den Weg suchen, lest ihr im nächsten Blog.

Eure Skeleton Coast Überlebenden 

Tony&Juli 

Sand meets sand – Namibia 

Es gab noch so einige Kameldornbäume und wir entschieden uns eher nach Gefühl bei welchem wir abbogen und das GPS half dann auch ein wenig.

Wir kamen also zurück ins Flussbett, packten zusammen und machten uns auf den Weg zum nächsten Supermarkt – dieser war nur eine normale namibische Entfernung entfernt – 230km.

Unser Ziel war Keetmanshoop und hier fand ich eine Unterkunft mit dem Namen „Schutzenhaus“ mit Camping. Wir rollten auf den Hof wurde mit einem freundlichen “Guten Tag” begrüßt. Ich konnte Tony nicht davon abbringen den Nachmittag im „Biergarten“ zu verbringen und im Restaurant zu essen. Ich bestellte wenigstens Game (also lokales Wild), aber Tony ließ sich nicht von seinem „Jägerschnitzel“ abbringen.

Unser nächstes Ziel war der Namibrand Nationalpark – der Inbegriff der namibischen Weite und Einsamkeit. Auf der einen Seite die hohen Triasberge und auf der anderen die Namibwüste. 

Wir konnten uns mal wieder nicht entscheiden, wie weit wir fahren wollten und wo wir nachts stehen wollten, sodass uns unsere Planlosigkeit bis nach kurz vor Sossusvlei führte. Aus leichter Faulheit checkten wir auf der Little Sossus Campsite wie 2021 ein. Im “Büro/Reception” steht hier gewöhnlich eine große Tiefkühltruhe mit allerlei Fleisch was sich auch am Wasserloch vergnügt. Unsere Entscheidung fiel auf Zebrafilet und Gamewürstchen.

Es gab einen Pool mit Wifi und unser Durst war nach der langen Fahrt sehr groß und dann kam zum Grillbier noch der Sundowner und Wein musste weg (hat zu viel Platz weggenommen), sodass wir in einen eigenen kleinen alkoholischen Hinterhalt geraten sind. Ich hatte online Bilder von einer Balloonfahrt über Sossusvlei gesehen und Tony hatte eine Antwort auf den Skeleton Coast Trip bekommen (das ist der nördliche Teil der Namib, die nur mit Guide zugänglich ist). Ohne große weitere Recherche oder Preisvergleich buchten wir beide. 

Die Ballontruppe hatte nur noch für den nächsten Tag zwei Plätze und so buchte ich 20:30 für morgens 4:40 die Ballonfahrt – also schnell ins Bett. 

Es war total spannend bei der Vorbereitung, Ballon füllen und Korb aufrichten dabei zu sein. Danach kletterten wir in den Korb. Die Halteseile wurden gelöst und der Brenner angemacht. 

Und schon schwebten wir davon. Man merkt kaum, dass man aufsteigt und da man sich mit dem Wind bewegt, spürt man auch keinen Wind.

Pünktlich zum Sonnenaufgang waren wir in der Luft und der Wind bestimmte dann natürlich auch unsere Reiserichtung. Es ging über die Springbok Pan. Im Blick hatten wir natürlich Sossusvlei und die großen roten Dünen.

Unsere Reisegeschwindigkeit lag bei 18 km/h, Reisehöhe 1800 m, doch man merkte davon nichts, nur unsere Handys wollten wir hier nicht verlieren.

Nach einer guten Stunde in der Luft landeten wir perfekt mittig auf dem Weg zwischen den Dünen und es wurde ein Frühstück vorbereitet. 

Ähm vielleicht sollte ich sagen, dass ich nicht Low Budget gebucht habe, sondern mit Champagnerfrühstück. Es gab aber sehr leckere selbst gemachte Marmelade und Zebrasalami.

Danach musste ein Vormittagsschlaf her. Uns wurde eine kleine Campsite an den Rock Pools empfohlen. Also erst eine kleine Erfrischung (ist eine Quelle, die immer Wasser führt) und dann haben wir geschlafen – ich in ToYo und Tony hatte sich sie Hängematte zwischen zwei schattigen Bäumen aufgespannt. 

Am nächsten Tag ging es dann klassisch ins Sossusvlei. 2021 waren wir im Dead Vlei ganz allein (Covid 2. Welle) und nun waren die ganzen Dachzelt-Rental-Cars zurück. Die Frage, ob wir in Berlin losgefahren sind, kann ich nur noch mit “Ja, heute morgen” beantworten. Wir wählten also den etwas anspruchsvolleren Weg über die Big Daddy Düne um ins Dead Vlei zu gelangen (die Touristengruppen werden nur auf den 1,2km ebenen Pfad los gelassen).

Es war ein gutes Morgen-Workout 40min im Tiefsand knapp 200 Höhenmeter.

Der Ausblick hat sich gelohnt und der Spaßfaktor die Düne wieder runterzurennen war unendlich.

Und so standen wir im Dead Vlei. Zum Glück stehen hier genug tote Bäume um im richten Winkel dahinter Touristen verschwinden zu lassen.

Da uns die Füße noch nicht heiß genug waren, wanderten wir noch zum Hidden Vlei (4km), aber der Sand wurden zur Mittagszeit immer heißer – Schatten gab es auch nicht. Also joggten wir eher machten schnell ein Bild und eilten zurück zum Auto.

Wir schlüpften in den Schuh und waren so bereit für eine weitere Dünenbesteigung, was in dem weichen Sand echt anstrengend ist – zwei Schritte vor und direkt einen zurück gerutscht.

Da wir nun gut eingewandert waren und die Waden nur leicht brannten, suchte ich uns eine Wanderung in den Naukluftbergen heraus – der Archäologische Trail sollte es für den Anfang werden – Highlight ist der Bulls Port – eine natürliche Lücke in der Bergkette – genutzt von Tieren, ersten Urmenschen, Siedlern mit Ochsenkarren und dann auch uns.

Auf halber Höhe ist eine Steinzeithöhle mit verrußter Decke als Anzeichen, dass hier erste Feuer gemacht wurden.

Und da wir immer noch Lust zum Wandern hatten brachen wir am Morgen in den Köcherbaumcanyon auf. 

Die hohlen Äste nutzten die Buschmänner als Köcher für ihre Jagdpfeile, daher der Name des Baumes. Der Weg war eine wirkliche Kletterei. Nur die scheuen Bergzebras fanden wir leider nicht.

Also ging es dann weiter. Unser Ziel war Swakopmund. Doch wir fahren natürlich nicht die „Touristenstraße“. Wir schlugen uns durch den Kuiseb Canyon und schlugen unser Nachtlager in trockenen Flussbett auf. 

Die letzte Wegstrecke fährt man durch eine mondähnliche Landschaft, wir stoppten nochmal für ein schnelles Roadfrühstück bevor wie zurück in die Stadt fuhren. 

Wir wollten nämlich nicht so spät nach Swakopmund, weil unsere Kotflügelaufhängung nun ganz abgerissen war und wir es geschweißt haben wollten vor dem Trip zur Skeleton Coast. Unsere schnelle Recherche führte uns zu „Thimo´s Autowerkstatt“. Begrüßung auf deutsch und der Chef kam direkt und leuchtete unter unsere Motorhaube. Typische Automechaniker Spruch „so wie die anderen das gemacht haben, kann das ja auch nichts werden“ und so waren wir für den nächsten Tag 8:30 zum Schweißen verabredet.

Wir nutzten die Gelegenheiten der Stadt und gaben unsere Wäsche bei der Wäscherei ab (5kg Wäsche für 6,5€ ist denke ich ein guter Deal). Nachdem nun die Pflichtaufgaben erledigt waren konnten wir uns dem Vergnügen zuwenden. 

Auf der Campsite trafen wir Schweizer Overlander, die wir im South Luangwa kennen gelernt hatten und werteten Reiseerlebnisse bei einer sehr leckeren Steinofenpizza aus.

Als wir am nächsten Morgen ToYo in der Werkstatt zurück gelassen hatten, tingelten wir durch die Stadt (so klein, dass alles fußläufig ist). Wir durchstöberten sämtliche Outdoor Stores, waren in der Buchhandlung, gönnten uns ein Auster-Sushi-Frühstück und dann besuchten wir das Naturkundemuseum von Swakopmund.

Unser Resümee ist, dass es für ein Museum in Afrika wirklich sehr schön, vielseitig und informativ ist. Es gibt einen Abriss über die Geografie, Flora und Fauna und die deutsche Kolonialzeit.

Am nächsten Morgen starteten wir vor Sonnenaufgang mit unseren beiden Schweizer Overlander zum Sandwich Harbour. Wir hatten uns am Tag davor das Permit im Ministerium für Wildlife geholt und uns in ein typisches afrikanisches Buch eingetragen. 

Sandwich Harbour ist eines der bekanntesten Ziele entlang der namibischen Küste – weiße Stranddünen, gelbe Namibdünen zum Land hin an einer grünlich schimmernden Lagune. Befahrbar nur zur Ebbe oder man versenkt sein Auto. 

Wir wählten den Weg etwas weiter landeinwärts um trockene Reifen behalten, das klappte auch eine gewisse Zeit, doch dann gab es nur noch Beach. 

Wir fuhren dann so weit wir konnten, doch das Wasser kam schon wieder näher und es fehlten uns noch 8km bis zur Lagune. Wir entschieden total vernünftig (ich war wirklich irritiert von Tony, kennt man ja sonst nicht), dass es uns ein Foto nicht wert ist unsere Autos zu gefährden. 

Zurück in der Stadt gönnten wir unseren Auto eine Autowäsche mit Unterbodenreinigung um das Salzwasser loszuwerden. 

Wir bemerkten, dass das ToYos erste Unterbodenreinigung war. Es war uns etwas unangenehm wieviel Dreck sich löste und hatten direkt im nächsten Moment Angst, dass diese Dreck vielleicht auch manches zusammengehalten hat. Der kleine Funktionstest danach zeigte erste einmal keine neuen Mängel. 

Nun ging es nach Henties Bay. Der Startpunkt der guided Tour in die Skeleton Coast, die Tony gebucht hat. Auf der Packliste standen 250l Diesel, 100l Wasser, 20l Gemeinschaftswasser, 40kg Holz. Nüchtern betrachtet waren wir beide etwas skeptisch, was uns da erwartet (glaub keiner von uns hat das Programm gelesen und das Kleingedruckte sowieso nicht).

Mein Ziel war als Abschied aus der Zivilisation für die nächsten Tage der Fishy Corner (wohl der IN-Place in Henties Bay – was wirklich schwer zu definieren ist, wenn selbst Samstagabend die Straßen wie leer gefegt sind. Aber dann war der Laden voll und wir ergatterten den letzten Tisch. Nachdem wir die fischige Karte studiert hatten, fiel die Entscheidungen auf die Fischplatte.

Ob wir als Fischer für das Fishy Corner auf See gestochen sind, oder wir wirklich der Gruppenreise beitreten?!

Lest ihr im nächsten Blog.

Eure Fischkritiker 

Tony&Juli

Auf der Suche nach Trails und Tracks- Botswana, Südafrika, Namibia 

Bei jedem Busch zweifelte ich, ob ich ihn schon mal gesehen habe. Kam mir auch die Strecke heute länger vor (gut, sonst sind wir immer zu zweit und schnattern). Ich überlegte, wann ich umkehren sollte, um vom Camp nochmal neu zu starten (überlegte dann auch was ich mache, wenn ich nicht mal zum Camp finde). 

Doch dann sah ich das Wasserloch vom Eingangsbereich und kurz dahinter das gelbe Ungetüm mit den zwei schmutzigen Jungs im Schatten sitzend. 

Hab ich ihnen gesagt, dass ich zwischendurch Zweifel hatte?! Natürlich nicht! Habe ich auf den Schreck auch ein Bier mitgetrunken?! Natürlich!

Danach gönnten sich alle eine ausgiebige Dusche und wir verbrachten den Abend am Modisa Camp, als dann plötzlich Wolken am Horizont aufzogen und kurz danach die ersten Regentropfen der Saison den trockenen Sandboden bedeckten, aber viel besser (zumindest zum Anschauen) waren die Blitze am Horizont.

Am nächsten Morgen stand ein weiteres Highlight – nein DAS Highlight an. Valentin und Sirga! Für die, die Sirga noch nicht kennen: Valentin hat sie vor 12 Jahren von der Mutter verlassen, Geschwisterchen von anderem Löwen getötet, total abgehungert in einem Bereich für „Problemlöwen“ (mag den Begriff nicht… sind wir nicht eher das „Problem“?!) gefunden und von Hand aufgezogen. Die ersten drei Jahre hat er jede Nacht mit ihr im Busch geschlafen, läuft mit ihr bis zu 30km am Tag barfuß durch den Busch und ich kann mir kaum vorstellen, was die beiden sonst alles erlebt und durchlebt haben.

Seitdem Sirga das erste Mal einen Kill gemacht hat, nimmt Valentin keinen mehr mit auf die Walks. Alternative ist jetzt, dass man auf dem Auto sitzt und den beiden in ihrer Willkommmens-Zeremonie zuschauen darf. 

Es ist so unglaublich und auch im dritten Jahr so magisch, diesen beiden zuzuschauen. Sie kommt angemautzt und springt ihn an (knapp 200kg lassen grüßen). Sie reiben einander den Kopf, „erzählen“ sich vom Tag und wandern dann los.

Da kommen wir ins Spiel, wir wollten mit unserer Drohne ein paar Aufnahmen vom Spaziergang machen. Sirga die alte Show Königin (hat schon eine Netflix Doku und ist deshalb Drohnenexpertin) stört keine luftige Verfolgung. Tony gab alles, startete aus der Hand (ich glaub nicht, dass sowas vorgesehen ist) und folgte den beiden. 

Alle freuten sich als die beiden langsam am Horizont verschwanden und dann rumpelte es plötzlich also die Drohne im Baum „parkte“. 

Sirga entging das natürlich nicht und wir konnten froh sein, dass unsere Drohne im obersten Baumwipfel hängen blieb und Valentin sie ablenken konnte, denn Sirga klettert auch mal auf Bäume, hat da schon den ein oder anderen Leoparden verfolgt. 

Nach dieser Aufregung trafen wir uns am Wasserloch und durften den beiden bei ihrer herzigen Interaktion zuschauen – es ist so unglaublich, so etwas sehen zu dürfen  – wie herzig, wie wachsam, wie wild. 

Achso nach all dem Zauber um Sirga haben wir zusammen mit dem Kollegen von Valentin Robert die Drohne gerettet. Er kletterte auf den Baum. Ich war so froh, dass er es mit ordentlichen Arbeitsschuhen und Buscherfarhung tat und nicht wie Tony in FlipFlops, der es allen bewiesen wollte, dass er das auch kann.

Rettung erfolgreich! Alle unverletzt! Und bevor die Löwin nach Hause kam!

Nicht nur aus schlechtem Gewissen, sonder auch weil es mir Spaß macht, habe ich die Bilder der Camera-Traps von 4 Wasserlöchern gesichtet. OMG, es waren mehr als 26.000 Bilder – wichtig für die wissenschaftlichen Projekte sind alle Raubkatzen und  Raubvögel. Und für mich noch alle tierischen Interaktionen. 

Ich sortiere also erst alle relevanten Bilder aus. Ihr müsst euch diesen Vogel & Tauben-Spam vorstellen – die Kamera löst bei jeder kleinen Bewegung aus. Auch unzählige Schmetterlingsbilder habe ich gesichtet. Dann erkor mich Valentin sogar noch aus die Top 20 zu erstellen, die bei Patreon ( https://www.modisawildlifeproject.com eine Seite die auf Spendenbasis basiert mehr Einblicke auf Modisa, den Tierschutz und Bemühungen von Valentin) gepostet werden.

Das was jetzt aber genug am PC, jetzt musste man wieder im Landcruiser durchgerüttelt werden. Wir (also Valentin) hörten in der Nacht ein Löwengebrüll und Sirga antwortete nicht und war auch sehr ruhig. Daher wurde am Morgen beschlossen, wir fahren den Zaun ab um zu schauen, ob ein fremder Löwe in der Gegend war. 

Wir sahen in der Ferne ein Eland (größte Antilope der Welt) entspannt vor uns herlaufen. Dann drehten wir an der Farmgrenze nach links und sahen wie das Eland im Elektrozaum hing. Wir eilten hinzu und konnten nur noch feststellen, dass jede Hilfe zu spät kam. 

Die Region hat ein großes Problem mit Wilderern. Sie treiben oft tagelang Antilopen um sie zu schwächen und dann mit Speren zu töten (da billiger als Munition). Oft retten sich vermeintlich die Antilopen über den Zaun in andere Schutzgebiete, doch hier ohne ihre Herde und ohne Wissen wo sich Wasserlöcher befinde, kommen sie nicht wieder zu Kräften

Valentin erlöste das dehydrierte Tier in seinem Todeskampf. Wir hatte nun die Option – liegen lassen, dass es die Wilderer holen oder mitnehmen um es gezielt für die Geier zu verfüttern (denn Modisa ist Teil der „Vulture Safe Zone“ – ich weiß Geier haben – vorallem seit König der Löwen nicht den besten Ruf, aber sie sind mega toll).

Da wir „nur“ mit dem Game-Drive-Auto unterwegs waren, stellte sich der „Spontan-200kg-Eland-Transport“ als etwas kompliziert heraus. Valentin nahm zur Gewichtsreduktion schon mal die Innereinen heraus.

Ich liebe jedes Tier und jeden Organismus, aber es war total spannend zu sehen wie hier z.B. die einzelnen Mägen eines Wiederkäuers funktionieren.

 Nach objektiver Einschätzung der „Kraft“ des europäischen Teams, wurde realistisch entschieden, dass wir lieber Löcher graben sollten, dass der Pickup tiefer kommt um das Eland auf die Ladefläche unter den Game Viewing Sitzen zu zerren.

Es klappte! Als wir zurückkamen, waren selbst die Lokals aus dem Team beeindruckt (ich denke eher verwundet), dass wir es geschafft haben eine 200kg Elandantilope auf ein Safariauto zu laden.

Es gab ein kleine Portionierung für die Katze es Hauses und den Rest legten wir ans Wasserloch für die Geier.   

Und es dauerte nicht lange, da kreisten die ersten Geier am Himmel.

Für den Sunset fuhren wir zur Düne und so waren wir pünktlich gut vorbereitet mit kühlen Getränken auf der Düne und genossen den 360° Blick auf die weite Kalahari und den Sonnenuntergang.

Beim Dinner im Camp kam auch heute Abend, der gern gesehene Gast, das Stachelschwein vorbei. 

Es hat es auf die Bio-Abfälle abgesehen und bekommt manchmal auch etwas Hundetrockenfutter – soll ja groß und strak werden. Wenn Valentin einmal vergisst sie zu füttern, machen sie sich bemerkbar, indem sie versuchen den Kühlschrank öffnen um sich selbst zu bedienen.

Am nächsten Morgen machten wir noch einen Bush walk. Unser Ziel war das große Webernest, denn hier wohnt auch eine Cape Kobra (mega schön, aber eben auch mega giftig).

Valentin erklärte uns mega viel über das Tracking von Tieren und Spurenlesen – z.B. Katzen laufen meist auf der Straße. Sie mögen das picksige Gras auch nicht an den Pfoten. Antilopen laufen querfeldein da sie immer Gras fressen müssen. Katzen laufen morgens westlich von Bäumen und Sträuchern, da dort der Schatten ist und am Nachmittag auf der anderen Seite, ….

So so spannend, wir inspizierten sämtliche Pflanzenfresserexkremente -> gerne zeige ich euch zuhause, wie man den Unterschied zwischen Wiederkäuern und Ein-Magen-Tiere erkennt. Und dann haben wir noch „Gewöll“ gefunden. Ich wusste auch nicht, was das ist. Das erbrechen Eulen und andere Raubvögel nachdem sie z.B. eine Maus verschlungen haben, da sie das Fell und die Knochen nicht verdauen können. Man schafft es wohl, dass man mit viel Geduld daraus das Mäuseskelett wieder zusammenbasteln könnte – nächste mal vielleicht!

Aber dann war es Zeit Abschied zu nehmen, leider, aber sicher nicht für immer – Berlin ist immer eine Reise wert und nach Botswana und Modisa kommen fühlt sich wie nach Hause kommen an…

Next Stop: der Mabuasehube Nationalpark – also der botswanische Teil des Grenzüberschreitenden Kgalagadi Transfrontier Parks mit Südafrika und an der Grenze zu Namibia. Klassisch schliefen wir wild vor dem Park und hörten schon in der Nacht Löwengebrüll.

Am Morgen waren wir wieder sehr pünktlich (deutsch – dass müssen wir uns irgendwie abgewöhnen) 6 Uhr am Gate. Wieder nur verschlossene Tore, da sie meist ohne Schloss sind, begannen wir schon einmal mit der Toröffnung, danach nettes Rufen, dann Begehung des Staff Camps und da war wirklich jemand, aber nicht zuständig, aber er hole jemanden. Der Herr kam wieder um uns zu sagen, dass der Ranger erst noch badet! Bitte was?! Wir warteten also 45min (scheinbar war Spa Tag) und dann kam der Ranger, ohne sich schlecht zu fühlen und ohne Entschuldigung #TIA

Wir – wieder ohne Reservierung – äußerten unsere Wunschvorstellungen und scheinbar war er dadurch so überzeugt davon, dass wir Lokals sind, dass wir den Botswanapreis bezahlten (3 Tage Nationalpark mit 2 Übernachtungen auf der Campsite 17€). Wir stellten keine weiteren Fragen und fuhren los.

Unsere erste Aufgabe war es die Pans abzufahren, doch die Tierausbeute war überschaubar. Auch an den Wasserlöchern, die eher einer kleinen Trinkstelle glichen, war wenig los.

Wir wollten diesmal den Mabuasehube-Nossob Trail durch den Park fahren. Eigentlich geht das aber nur mit zwei Autos und mit Permit – prima alles nicht erfüllt. Es war jetzt aber auch keine Schranke, die einen abhalten sollte nur ein Schild „No unauthorised entry”. Da wir uns autorisiert fühlten, fuhren wir los. 

Sehr, sehr schöne Tracks durch die Sanddünen mit einigen Antilopen, einem Caracal und einer großen gelben Cape Kobra. 

Die Nacht verbrachten wir auf einer Campsite (also einer offene Stelle mit einem Baum und einer alten Feuerstelle) und nutzten die Einsamkeit für eine Bushdusche.

Den nächsten Tag ging es den Nossob Flusslauf entlang natürlich trocken. Wir hörten immer wieder Löwen brüllen doch fanden sie nicht. Hatten wir unser Löwenkontingent für Botswana bereits aufgebraucht? Bisher 66 Löwen in 2 Wochen!

Wir wollten unbedingt nochmal Löwen sehen und so wurden wir bei der Fahrt in den Süden für unsere Hartnäckigkeit belohnt – 4 Löwinnen am Wasserloch. Doch der Weg in den Süden zum Two River Eingang hatte noch einen anderen Grund. Hier holten wir uns unseren Ausreisestempel von Botswana und waren dann eigentlich in Südafrika. Auf einen Stempel wurde verzichtet und so ging es „staatenlos“ mit Sichtung zweier weiterer Löwen und einem Geparden nach Mata Mata der Grenze zu Namibia.

Der Park hat mit Sonnenuntergang offen, die Grenze aber nur bis 16Uhr und so rollten wir in der letzten Minute über die Grenze – problemlos eingestempelt, Road Tax mit der Visa bezahlt und drin waren wir. 

Die erste Campsite hinter der Grenze war die Kalahari Game Campsite – hier schläft man im trockenen Flussbett und wir nutzten die Anlage für eine schnelle Bushwäsche und fielen dann todmüde ins Bett. 

Am Morgen beschloss ich den 5km Hike mit Tony zu machen, kann ja nicht nur Safari in Toyo machen. In der Lodge gab es eine Wegbeschreibung – vom Lookout Point rechts bis zum großen Shepards-Tree und dann  bis zum Kameldornbaum….

Ähm wo sind die GPS Koordinaten? Wir hatten schon angefangen an den Ästen der Bäume nach Dornen zu suchen – wir waren lost!

Ob wir den Abzweig am Kameldornbaum jemals gefunden haben – lest ihr (hoffentlich) nächste Woche!

Eure Wüstenmäuse

Tony&Juli

We survived the Kalahari – Botswana

Wir schafften es ohne weitere Flutungen von ToYo aus den Moremi wieder auf Asphaltstraße.

So wurde der Kompressor angeschmissen, der alte Leute Hocker ausgeklappt (den haben wir nicht wegen mir) und ein Bier geöffnet – das dauert nämlich schon etwas, wenn man von 1bar auf 3,5bar pumpt. 

Unsere Lüftung machte weiter nichts, außer dass es nach Tümpel roch, Tonys Fehleranalyse beinhaltete einmal unter die Motorhaube zu gucken (mal wieder) um nur festzustellen, dass noch alles da ist. Lösung war direkt eine Werkstatt in Maun anzufahren (es war mal wieder Freitagnachmittag, erinnert ihr euch, dass ToYo schon einmal so eine Freitags-Werkstatt-Phase hatte). Wir steuerten eine lokale Hinterhofwerkstatt an und hatten nur kurz das Gefühl, sie bei ihrem Feierabendgetränk zu stören. Unsere Problemschilderung war noch nicht einmal ganz fertig, da schraubte der Chef schon unsere Lüftungsabdeckung im Beifahrerraum ab, trennte die Kabel und hielt uns die sumpfige Lüftungstrommel mit den ein oder anderen Stöckchen unter die Nase. Wurde einfach ausgekippt und damit war ToYo geheilt. 

Lustig ist, dass Tony dann meinte „also das hätte ich auch hinbekommen!“. Ich hätte es ihm vielleicht zugetraut, aber wahrscheinlich wären dann andere Dinge funktionsuntüchtig gewesen und es hätte einen ganzen Tag und mehrere YouTube-Videos gebraucht.

Maun nutzen wir nicht nur dafür ToYo flott zu machen, wir machten auch Wäsche, kauften ein und tankten Wasser und Diesel. 

Wir hatten extra die Route besprochen, Kilometer kalkuliert, Tiefsandstrecken markiert und Tony tankte ganz überzeugt 70Liter in den Zusatztank und den normalen Tank voll.

So ging es schnell wieder abseits der Asphaltstraße in den Sand und wir schliefen die erste Nacht wild vor dem Nationalparkgebiet der Central Kalahari.

Dann standen wir pünktlich um 6 Uhr morgens am Gate, doch fanden nur verschlossene Türen. So krümeltet ich durch das Staff Camp und fand einen Herren, der wenigstens schon einmal wach war. Er meinte, dass er den Ranger schickt – weitere 10min später kam dann ein Herr mit offener Hose und Schuhen, aber einer Kaffeetasse.

Eigentlich muss man eine Reservierung für die Camps im Park machen, haben wir aber noch nie gemacht. Man tut einfach verwundert beim Ranger, macht große Welpenaugen, dass es mein größter Wunsch wäre durch die Kalahari zu fahren und hier zu schlafen und dann bekommt man immer eine Campsite – hat wieder geklappt.

Nach erster schriftlicher Auflistung der Beträge (z.B. für die Übernachtung 40Pula (2,77€) x2 (Personen) x1 (Nacht) = 80 Pula), dann eintippen in den Taschenrechner und dann fragend uns anzuschauen, ob es stimmt, kann man das vorbereitete Geld über den Tisch schieben – ihr könnt euch vorstellen, dass sowas dauert. 

Aber dann konnte es endlich losgehen und so fuhren wir die Wasserlöcher ab – hier tummelten sich Giraffen, Oryx und Kudus, aber keine Katzen. Ich hatte gelesen, dass in der Leopard Pan natürlich ein Leopard wohnen soll. Wir fuhren die Pfanne ab und dann entdeckte ich Ohren im Gras. Es war ein Löffelhund, der brachte uns aber dazu, dass wir einen Schlenker durch die Pfanne gefahren sind und dann entdeckte Tony etwas. Von weiten waren wir uns noch nicht sicher, ob es sich um einen Löwen, oder einen sehr schönen Stamm handelte. 

Dann ging es weiter zum nächsten Wasserloch. Hier entdeckten wir einen schönen schattigen Baum und wollten eine kleine Pause machen und warten, dass etwas zu uns kommt.

Doch ein süßlicher beißender Geruch stieg uns in die Nase. Wir entdeckten noch zwei weitere Kadaver. Wir wunderten uns und dokumentierten alles mit GPS Koordinaten und Bildern. Wir wollten es dann dem Ranger am Gate zeigen.

Dieses „Todes-Wasserloch“ blieb weiter verlassen, sodass wir Richtung Deception Pan fuhren. Und wir wurden belohnt.

Wir stellten uns neben den Baum, mischten uns eine Amarula Milch und genossen den Löwenkindergarten.

Danach fuhren wir Deception Pan ab und besuchten die Stelle an der wir letztes Jahr stecken geblieben waren und die Nacht im Schlammloch verbracht hatten.

Also ich muss schon sagen – Kalahari zur Trockenzeit ist schon sehr sehr viel entspannter. Als Camp für die Nacht wählten wir natürlich ein anderes als uns der „Ranger“ aufgeschrieben hatte.

Am Morgen machten wir zeitig weiter, da wir nachts wieder nur von einem mutigen Schakal besucht wurden. Wir wollten dieses mal die Nordrunde durchs das Passarge Valley fahren.

Es war eine spannende Landschaft, aber zwischen den Pfannen bremste uns der Tiefsand etwas aus. Wollten wir erst noch einen Abstecher zur Piper Pan machen, verzichteten wir jedoch darauf um Diesel zu sparen und auf dem Weg fand sich eine angemessene Entschädigung.

Wir kehrten natürlich wieder nicht in die für uns vorgesehene Campsite ein! Bei den Löwen stand noch ein Schweizer Landcruiser. Es wurde schnell Bekanntschaft gemacht, die Standartfragen „Seit ihr den ganzen Weg gefahren?“, „Wie lange seid ihr unterwegs?“ abgehakt und so konnte ein unterhaltsamer Abend am Lagerfeuer beginnen.

Am nächsten Tag ging es dann zur Piper Pan. Auf der Suche nach unserem Schlammloch von 2021 begegneten wir zwei etwas „angespannten“ Elefantenbullen. Tony, wie immer lebensmüde, wollte weiter auf sie zu. Ich setzte mich durch (so wie alle vernünftigen Autos, die im Rückwärtsgang davon rauschten), wir gaben Gas und verschwanden mit den verfolgenden Elefanten im Rückspiegel.

Am Wasserloch angekommen beobachteten wir eine Löwin, die noch unentschlossen war, was es zum Frühstück geben sollte – Springbock, Gnu oder Kudu?! Wir nutzten den Moment und frühstückten auch, aber scheinbar verdarben wir ihr mit unserem Erdnussbuttertoast den Appetit und sie zog ab. 

Dann entdeckten wir im Rückspiegel die Aggro-Elefanten, wie sie sich näherten. Ich sprang direkt auf den Fahrersitz und war zur Flucht bereit – doch wir glauben, sie waren einfach nur super durstig, denn einmal am Wasser waren sie ganz entspannt. 

Danach machten wir uns auf den Weg Richtung Süden. Wie immer war die Strecke wieder länger als gedacht und eine vermeintliche „Abkürzung“ auf Schotter entpuppte sich zur Hälfte als Tiefsand – die Nadel der Tankanzeige sank immer weiter. Was man zur Toyota Tankanzeige sagen muss – klar beim Offroad-Gewackel hat sie eine Varianz von einer halben! Tankfüllung, aber auch auf gerader Strecke variiert die Tankfüllung um einen viertel! Tank. Uns wurde etwas mulmig und wir begannen schon die Klimaanlage auszustellen, ich fuhr egal wie der Weg war im 4.Gang Allrad mit 1500 Umdrehungen. 

Erst hatten wir uns so gefreut, dass wir ohne Steckenbleiben im dritten Kalahariversuch durchgekommen sind (ja okay es ist Trockenzeit) – sollten wir jetzt wegen leerem Tank liegen blieben?!

Wir rollten im dunkeln mit leuchtender Tankanzeige auf eine Campseite am Highway und schafften gerade noch die 20km bis zur nächsten Tankstelle am nächsten Morgen.

Unser Ziel war Valentin unser Freund mit der Löwin Sirga im Modisa Wildlife Camp. 

Es trennte uns ein halber Fahrtag von unserem Ziel. Tony fuhr zu erst und dann machte ein Helmperlhuhn eine invasive  Begegnung mit unserer Stoßstange – Verletzungen waren mit dem Leben nicht vereinbar und sofort tot. Also beschloss ich den Rest zu fahren – sagen wir mal so es war nicht unserer Road-Tag. Fast machte ein Schaf die gleiche Begegnung, doch ich bremste und wich aus und es hat nur einen kleinen Schupser ans Schwänzchen bekommen. 

Doch noch nicht genug wurde ich auch noch geblitzt. Direkt kam der Polizist zum Auto und meinte wir seien nicht angeschnallt – ich legte sofort Protest ein! Auf dem Highway bin ich nämlich immer angeschnallt. Tony versuchte sich nicht mal rauszureden. 

Direkt wurde ein weiteres Polizeiauto dazu alarmiert – befürchtete ich schon botswanisches Gefängnis, doch es war der Geldeintreiber. Tony sollte seinen Führerschein vorzeigen, doch wir haben nochmal zu bedenken, dass wir ja auf der „anderen“ Seite im Auto sitzen und ich ja gefahren sei. Mein Führerschein wurde so kontrolliert, dass ich auch meine Ikea Family Card ihm hätte geben können.

66km/h in 60km/h Zone – 240 Pula (16,5€)

Nicht anschnallen – 300 Pula (21€)

Schnell wurden der Polizist und ich uns einig, dass wir uns nur einen schönen stressfreien Tag für den anderen wünschen und ich keine Quittung benötige. Wir einigten uns auf einen Discount und ich legte 300 Pula in das jungfräuliche Belegbuch. 

Nach der letzten Kleinstadt sind es dann  noch 2,5h offroad und man steht endlich am Zaun.

Angekommen wurden wir wie immer direkt in die täglichen Aufgaben mit einbezogen. Ich sorgte mich um den Pool, denn bei 40°C im Schatten gibt es kaum Alternativen.

Am Morgen fuhren wir mit den Jungs Sirgas Zaun ab – wichtige Aufgabe um zu checken ob nicht Tiere oder Wilderer eingedrungen sind und es ist gleichzeitig ein Game Drive.

Tony und ich schliefen direkt die zweite Nacht am Dune Wasserloch mit offener Hecktür. Wir erspähten nachts Oryx (trinken sehr laut, da bin sogar ich wach geworden), Schakale und zwei Honigdachse.

Doch bereits vor Sonnenaufgang machten wir uns zum Morning Drive auf. Wichtig um die Tierbestände zu kontrollieren, da Valentins Flieger gerade kaputt ist umso wichtiger.

Am Nachmittag machten die Jungs den Grader (ich würde es als Buschplanierraupe um Feuerschneisen zu ziehen bezeichnen) wieder flott.

Es musste Öl und Wasser aufgefüllt werden, Batterie neu angeklemmt, Luftfilter ausgepustet, ….

Ich hatte Valentin schon gewarnt, dass Tony häufig Dinge (gerade technische) verschlimmbessert, doch er sprang an. Die beiden tuckerten mit dem Grader los und es war abgemacht, dass ich sie dann mit ToYo am Airfield abholen soll, oder wenn sie irgendwo liegen geblieben sind (glaubten dann beide doch nicht allzu sehr an ihre Leistung). Also bewachte ich das Funkgerät (man kann es aus dem Pool raus bewachen, aber ich habe auch die Tiertränken gefüllt, Franklins und Helmperlhühner gefüttert).

Dann kam der Funkspruch, dass ich sie am Eingangstor abholen soll und zwei kalte Bier mitbringen soll (als ob ich ohne kaltes Bier losfahren würde). Doch dann bemerkte ich, dass ich noch nie allein hier rumgefahren bin. 

Ob ich mich mit der selbstgemalten Karte durch die hunderte Hektar Busch gefunden hab und im besten Fall auch die Jungs einsammeln konnte, lest ihr natürlich im nächsten Blog.

Eure Bush-Gang

Tony&Juli