Ich habe gerade etwas über James Cook gelesen und jetzt fühle ich mach auch gleich wie ein Seefahrer, der die Welt entdeckt und während der Fahrt seine Reiseberichte schreibt.
Aber ich will chronologisch anfangen. Wir waren in den Nachtbus nach Vientiane eingestiegen und sollten gegen 7 Uhr ankommen. Also entweder haben wir unbemerkt Zeitzonen übersprungen oder die laotischen Zeit verstreicht anders. Auf jeden Fall wurden wir bereits halb 4 in der Nacht liebevoll vom Fahrer aus dem Bus gebeten. Direkt wurde man von überteuerten Tuk Tuk Fahrern abgefangen, die einen in die Innenstadt fahren wollten. Tony und seine Karte meinten es wäre garnicht so weit und wir hätten ja Zeit bis der Morgenmarkt öffnet. Also tingelten wir los. Der Weg zog sich dann jedoch 8km lang. Wir bauten in unseren „Morgenspaziergang“ direkt Sightseeinghighlights ein.
Ja, das alles fand natürlich mit unseren Rucksäcken statt.
Es musste eine Stärkung her. Dafür eignet sich hier immer so ein Markt von den Locals. Wir wissen zwar meist nicht was es ist, essen es aber trotzdem und meistens schmeckt es auch echt lecker.
Dann meldeten sich jedoch die Füße und der Rücken. Wir brauchten fix eine Unterkunft. Die Suche erwies sich als schwerer als gedacht, weil wegen Chinese New Year viele Asiaten unterwegs waren und so früh natürlich auch noch keiner ausgecheckt hatte. Alle Guesthouses waren voll, jedoch fanden wir ein Hotel. Tony meinte: „Das sieht doch schäbig aus, da muss doch noch was frei sein.“ und so war es auch. Wir erhielten ein Zimmer im Dachgeschoss (Wäschekammer) mit Gemeinschaftsbad (unser erstes).
Ohne Schläfchen ging es dann weiter. Wir besuchten das Nationalwahrzeichen Pha That Luang, den Triumphbogen Patou Xai und schauten uns die Stadt an, die sonst aber nicht viel zu bieten hat.
Am nächsten Tag ging es nach Vang Vieng, der Partyzentrale von Laos. Dort angekommen war das erste was wir in die Hände gedrückt bekommen hatten ein Flyer für die Freigetränke Happy Hour. Gut gestärkt mit einer Nudelsuppe ging es los. 21-22 Uhr in der einen Bar, dann eine halbe Stunde in die Bar auf der anderen Straßenseite und wieder zurück. Ich könnt euch garnicht vorstellen wie anstrengend so ein gratis Abend sein kann!
Völlig überrascht standen wir am nächsten Morgen ohne Kopfschmerzen auf, sprangen in die Badesachen und los ging es zum Tubing…
Beim Tubing setzt man sich in einen alten LWK-Reifen und treibt damit den Fluss runter. Am Ufer befinden sich praktischer Weise mehrere Bars, die Getränke und Partyspiele anbieten. Sollte man mal zu weit vom durststillenden Ufer entfernt sein, bekommt man ein Seil zugeworfen und wird ran gezogen… Schnell hatten wir dann eine bunt gemischte Reisegruppe gebildet und einen feucht-fröhlichen Tag.
Aus Sicherheitsgründen hatten wir keine Kamera dabei, daher gibt es keine Bilder. Aber vielleicht bekommen wir noch welche von der Reisegruppe zugeschickt…
Leicht geschwächt beschlossen wir noch einen Tag länger hier zu bleiben und uns nüchtern die wirklich schöne Landschaft anzugucken. Deshalb liehen wir uns am nächsten Tag Mountainbikes aus, aber unser Fahrradpech hatte wieder einmal zugeschlagen. Die Giant Räder quietschten, knarrten, nur bremsen taten sie nicht. Also stellten wir sie nach ein paar Kilometern auch erstmal ab und bestiegen einen Aussichtspunkt mit atemberaubenden Rundumblick.
Unser feste Absicht war einen 27km langen Loop zu fahren. Wegen schlechter Straßen, schwäche- und hitzebedingt rasteten wir dann aber erstmal an der Blue Lagoon.
Lustig war es auch die Asiaten zu beobachten, die sich in den flachen Tümpel nur mit Schwimmweste getraut haben, weil da das Seepferdchen offenbar nicht im Lehrplan steht…
Nachdem wir uns mit einer Kokosnuss gestärkt hatten, wollten wir noch zu einer Höhle, doch Tony hatte einen Platten, sodass wir zurück laufen mussten.
Unsere budgetsparende Idee war wieder einen Nachtbus nach Luang Prabang zu nehmen. Ähnliches Trauerspiel! Ankunft diesmal bereits 2 Uhr nachts. Da entschlossen wir uns kurzer Hand ins erste Guesthouse in der Straße einzuchecken.
Ausgeschlafen ging es dann in die Innenstadt. Luang Prabang, die alte Königsstadt, ist das spirituelle Zentrum von Laos für seine zahlreichen Tempel bzw. Wats bekannt.
Abendliches Highlight ist der Nachtmarkt. Hier gab es neben kulinarische Leckereien auch allerlei Klimbim. Nach der Verkostung von mehreren Reisschnäpsen, der auch im Kauf einer Flasche endete, wurden wir auch für weiteren Nippes zugänglicher und kauften gleich noch einen Tragebeutel um die Flasche auch angemessen transportieren zu können.
Nach einem abendlichen Highlight folgte ein morgendliches. Um 6 Uhr in der Früh standen wir bereit zum Almosengang der Mönche. Dabei laufen Sie mit ihrer Schüssel im Gänsemarsch durch die Stadt und bekommen von den Bewohnern ihr Frühstück (Sticky Rice).
Hier in Laos wurde natürlich auch wieder von einem amazing und unvergesslichem Wasserfall geschwärmt, deshalb und um uns zu vergewissern, dass auch hier ordnungsgemäß das Wasser nach unten fällt, machten wir uns auf den Weg.
Resümee: Korrekte Fallrichtung trotz Trockenzeit und schon sehr schön anzuschauen.
Am nächsten Tag begann unser Rückreiseweg nach Vietnam. Man hätte sich für 19 Stunden am Stück in einen Bus setzen können oder Strecke aufteilen in Minivan und Bootfahrt auf dem Nam Ou.
Na dreimal dürft ihr raten, wieso ich mich wie James Cook fühle. Boot Ahoi!
Abschließende Worte zu Laos:
Man merkt die starke Prägung durch die französische Kolonialmacht und seine mächtigen Nachbarn, denen es aber touristisch noch um einige Jahre hinterher hinkt, was nicht unbedingt schlecht ist. Es hat aber unglaublich schöne Landschaften und teilweise unberührte Natur zu bieten und das zu unschlagbaren Preisen. So günstig werden wir wohl in keinem anderen Land davon kommen.
Zu sehen gibt es noch mehr Bilder im Album Laos und auch zu Kambodscha und Vietnam haben wir Bilder hochgeladen. Auch die Route ist auf aktuellem Stand. Viel Spaß beim stöbern!